-
Elektrischer Kontakt und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung
bezieht sich auf elektrische Kontakte mit Kontaktflächen, die für niedrige Spannungen,
z.B. bei der Verwendung von Schwachstrom, benutzt werden auf Anschlußklemmen, die
mit Verbindern für gedruckte Schaltungen verwendet werden, auf Schaltschieber mit
aus Nickel und Berylliumkupfer bestehenden Kontaktflächen und auf Stift-Buchsen-Verbindor,
wie sie in Vielfachsteckverbindern Verwendung finden. Der Ausdruck t?Nie derspannungs-Niederstrotn-Bedingiing"
(dry circuit conditions) wird in den Vereinigten Staaten in der elektronischen Industrie
üblicherweise zur Definition der Leistungsanforderungen derartiger Kontakte benutzt,
welche für extrem niedrige Spannungen konstruiert sind, nämlich für die Verwendung
mit Schwachstrom, wobei eine hohe Zuverlässigkeit gefordert wird und nur ein sehr
begrenzter Millivoltabfall an der elektrischen Grenzfläche in Kauf genommen werden
kann. Häufig wird der hohe Standard erreicht durch Plattieren der Kontaktflächen
mit Gold oder einem anderen Edelmetall. Gold wird bevorzugt wegen seiner Korrosionsfestigkeit
und seiner ausgezeichneten elektrischen Leitfähigkeit. Reines (unlegiertes) Gold
ist ein ideales Plattiermetall,
da es eine bessere elektrische Leitfähigkeit
hat als jedes legierte Gold und da es verhältnismäßig bildsam ist, so daß, wenn
zwei goldplattierte Kontaktflächen aneinander angreifen, die Plattierungen sich
plastisch verformen und sich einander anpassen und so einen Zwischenflächenkontaktbereich
bilden. Eine reine Goldplattierung hat jedoch eine sehr schlechte Abnutzungsfestigkeit,
was darin resultiert, daß mit der Zeit das Grundmetall freigelegt wird, wodurch
die Bildung von Oxidfilmen und der Abbau der Stromleitfähigkeit gefördert werden.
Aus diesen Gründen wird mindestens ein zusätzliches Metall mit einer Goldplattierung
zusammen niedergeschlagen; üblicherweise werden Nickel, Kobalt, Silber und Eisen
verwendet. Der gewählte Legierungszusatz stellt einen Kompromiß dar, da eine Goldlegieiung
eine verminderte Leitfähigkeit hat. Außerdem ist die resultierende Oberflächenschicht
härter und kann nicht so leicht plastisch verformt werden wie eine weiche Plattierung
aus reinem Gold,. so daß die Qualität der Kontaktzwischenfläche vermindert wird.
-
Wegen der Kosten muß die Dicke von Goldplattierungen auf einem absoluten
Minimum, das sich mit den Leistungsanforderungen vereinbaren läßt, gehalten werden.
Üblicherweise werden Plattierungen verwendet, die eine Stärke von 0,000076 mm haben,
und selbst so dünne Plattierungen erhöhen die Gesamtkosten des Kontakts beträchtlich.
-
Es ist gefunden worden, daß die Kontaktfläche eines elektrischen Schaltschiebers
wirksam geschmiert werden kann, wenn extrem kleine Graphitpartikel so mit der Kontaktfläche
verbunden werden, daß die Grundebenen der Partikel im wesentlichen parallel zur
Ebene der Kontaktfläche liegen. Dies kann erreicht werden, indem die Graphitpartikel
so auf die Kontaktfläche aufgebracht werden, daß jedes Partikel im
Augenblick
des Aufbringens unter einer Scherbeanspruchung steht. Der Ausdruck "scheren bedeutet
in diesem Zusammenhang eine Verformung, bei der parallele Ebenen in Metallkristallen
sich so verschieben, daß sie ihre parallele Beziehung zueinander aufrechterhalten,
wodurch sich eine Blockbewegung ergibt (Metals Handbook, 1948, A.S.M. Cleveland,
Ohio). Diese Scherbeanspruchung bewirkt, daß die Partikel eine Abscherung der Grundflächen
erfahren, und nach dem Auftreffen auf der Kontaktfläche weist jedes Partikel mindestens
zwei Graphitplättchen auf, von denen eines das andere überlappt. Wenn zwischen etwa
5 bis 40 , vorzugsweise etwa 10 bis 20 % der Kontaktfläche mit derartigen Partikeln
bedeckt sind, wird die Abnutzungsfestigkeit der Kontaktflächen wesentlich verbessert.
Die Partikel verbinden sich mit der Kontaktfläche mit einem hohen Grad von Festigkeit;
sie können durch Ultraschallreinigung mit einem herkömmlichen Lösungsmittel oder
Entfetter nicht entfernt werden, und sie werden auch nicht durch irgendwelche physische
Mittel, z.B.
-
Handhabung, in ihrer Lage verändert, sofern nicht die Goldplattierung
selbst entfernt wird.
-
Ein eine Kontaktfläche aufweisender elektrischer Kontakt kennzeichiiet
sich gemäß der Erfindung dadurch, daß hexagonale Graphitpartikel mit der Kontaktfläche
verbunden sind, wobei die Grundebenen der Partikel im wesentlichen parallel zur
Ebene der Kontaktfläche' liegen.
-
Ein Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Kontakts gemäß der
Erfindung kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß hexagonale Graphitpartikel
auf die Kontaktfläche zu mit einer Geschwindigkeit befördert werden, die so groß
ist, daß einige der Graphitpartikel beim Aufprall auf die Kontaktfläche eine Abscherung
erfahren, so daß die Grundebenen der abgescherten Partikel im wesentlichen parallel
zur Ebene der Kontaktfläche liegen.
-
Die hexagonalen Graphitpartikel sollten verhältnismäßig rein sein
(Graphitgehalt vorzugsweise 99 % oder mehr) und eine Partikelgröße von weniger als
100 /u, vorzugsweise weniger als 80 lu haben. Im Handel erhältliche Sorten, die
erfolgreich Anwendung gefunden haben, sind die Sorten 4742, 4735, 5035, die von
der Superior Graphite Company of Chicago, Illinois, geliefert werden; Sorte 90,
die von Speer Carbon Products Division, St. Maryts, Pa., geliefert wird; und die
für allgemeine Zwecke verwendeten mikrofeinen Graphitschuppen, die von A.D. Mackey
Inc., New Tork, geliefert werden. Alle diese Sorten von hexagonalem Graphit haben
eine durchschnittliche Partikelgröße von 30 bis 40 mit Ausnahme von Superior 4742,
die eine durchschnittliche Partikelgröße von 1 /u hat.
-
Die Partikel werden in der geforderten Weise der Scherbeanspruchung
unterworfen, indem sie mit einer ausreichend hohen Geschwindigkeit gegen die Kontaktfläche
gesprüht werden. Das Auftreffen eines Partikels auf die Kontaktfläche hat eine innere
Spannung in dem Partikel zur Folge, die zu Scherung entlang der Grundebene führt.
Die Partikel können auch mittels einer rotierenden Schleifscheibe aufgebracht werden,
wobei der Druck der Scheibe gegen die Kontaktfläche die verlangte Schrbeanspruchung
des Partikels erzeugt. Partikel könnten auch gegen die Kontaktfläche mittels Walzen
gedrückt werden, wenn die Walzen und die Kontaktfläche hinreichend glatt wären.
Ein einfaches Berieseln der Kontaktfläche mit den Partikeln oder ein leichtes Aufbürsten
der Partikel auf die Fläche bringt die geforderte Scherbeanspruchung nicht hervor.
-
Der mit Graphitpartikeln bedeckte Prozentsatz der Kontaktfläche ist
nicht kritisch. Wenn mehr als 20 % der Kontaktfläche mit Graphitpartikeln bedeckt
sind, kann die elektrische Leistungsfähigkeit der Kontaktfläche beeinträchtigt
werden,
und wenn weniger aB6 10 % der Fläche bedeckt sind, kann die Schmierung nicht ausreichend
sein. Vorzugsweise sind etwa 15 % der Kontaktfläche mit Partikeln bedeckt.
-
Die erfindungsgemäße Schmierung sollte nicht verwechselt werden mit
der herkömmlichen Schmierwirkung von Graphit.
-
Verhältnismäßig große Mengen von Graphit werden häufig zum Schmieren
von Vorrichtungen wie Schlössern und Fahrradketten verwendet. Dies ist jedoch eine
Masseschmierung, und die einzelnen Graphitpartikel bestehen aus einer Vielzahl von
Kristalliten (unregelmäßigen Kristallen), die willkürzlich orientiert sind. Wenn
eine goldplattierte Kontaktfläche mit derartigem Massenschmiergraphit berieselt
wird oder das Graphit leicht auf eine solche Fläche aufgepinselt wird, so wird das
Graphit die Plattierung abreiben und auf diese Weise die Abnutzung der Plattierung
beschleunigen.
-
Eine derartige beschleunigte Abnutzung ergibt sich vermutlich deshalb,
weil die polykristallinen Aggregate an der elektrischen Zwischenfläche einzelne
Kristallite enthalten, deren Grundebenen senkrecht zu den Kontaktflächen orientiert
sind. Wenn derartige senkrecht orientierte Kristallite unter Druck über eine Kontaktfläche
bewegt werden1 höhlen sie die verhältnismäßig weiche und extrem dünne Goldplattierung
aus. Die erfindungsgemäße Schmierwirkung ist ein molekulares oder Einkristall-Phänomen,
bei dem die Eigenschaften einzelner Graphitkristalliten die Hauptrolle spielen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben. Von den Figuren zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung eines Gerätes zum Aufbringen von Graphit auf eine Kontaktfläche gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Einzelheit des Gerätes
von Fig. i; Fig. 3 eine schematische Darstellung der Art und Weise, in der Graphitpartikel
auf die Kontaktfläche aufgebracht werden; und Fig. 4 eine schematische geschnittene
Seitenansicht von zwei Kontaktflächen, wobei die Art und Weise gezeigt ist, in welcher
die Kontaktflächen durch Graphitpartikel geschmiert werden.
-
Das Sprühverfahren zum Aufbringen von Graphit auf eine Kontaktfläche
kann ausgeführt werden mit einem Gerät gemäß Fig.
-
1, das einen Kanister 16 aufweist, der auf einem Schwingungsgerät
17 montiert ist. Eine Platte 18 (Fig. 2) ist in dem Kanister angeordnet, und ein
Rohr 20 erstreckt sich durch die Platte nach oben. Die Platte hat Öffnungen mit
einem Durchmesser von etwa 0,355 mm. Ein Strom von Trockenstickstoff wurde unter
einem Druck von 3,52 kg/cm² durch das Rohr 20 eingeführt und nach unten durch die
Öffnungen geleitet.
-
Dieser Stickstoffstrom trug eingefangene Graphitpartikel durch das
Auslaßrohr 21 zu der Düse 23. Der Strom wurde gegen die gereinigten und entfetteten
goldplattierten Kontaktflächen 10 von Randverbindern 8 für gedruckte Schaltungen
gerichtet, und einige der Partikel blieben haften, so daß die Kontaktfläche in erfindungsgemäßer
Weise graphitisiert wurde. Die Kontakte sind einstückig mit einem Trägerstreifen
verbunden, welcher an der Düse mit einer Geschwindigkeit von etwa 142 cm/min vorbeibewegt
wird.
-
Nachdem jeder Kontakt besprüht war, wurde er in einem Ultraschallbad
o.ä. mit einem Lösungsmittel oder Entfetter gereinigt, um alle nichthaftenden Partikel
zu entfernen.
-
Es wird angenommen, daß das Anhaften der Partikel an der Kontaktfläche
so stattfindet, wie es in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Ein Stickstoffstrom
wird gegen die Kontaktfläche
10 gerichtet, und Partikel 4a-4e,
die unterschiedlich orientiert sind, werden von dem Strom auf die Kontaktfläche
zu befördert. Die Grundebenen der Partikel sind durch die parallelen Linien 6 angedeutet;
es versteht sich jedoch, daß jedes einzelne Partikel in Wirklichkeit eine größere
Anzahl als die schematisch in Fig. 1 gezeigte Anzahl von Grundebenen hat. Es wird
auch angenommen, daß sich die Partikel senkrecht auf die Fläche 10 zu bewegen und
daß alle Partikel Einkristalle sind. Die Oberflächenrauhheit der Kontaktfläche 10
wird im Interesse der Einfachheit hier nicht beachtet.
-
Einige der in Fig. 3 gezeigten Partikel erfahren eine Scherung beim
Auftreffen auf die Fläche 10 und verbinden sich mit dieser, während andere Partikel
abprallen. Partikel 4a verbindet sich vermutlich nicht mit der Kontaktfläche 10,
da seine Grundebenen parallel zu der Fläche orientiert sind, und der Aufprall dieses
Partikels, selbst wenn er mit großer Kraft stattfindet, wird keine Scherbeanspruchungen
zur Folge haben. Partikel 4b wird sich vermutlich nicht mit der Fläche verbinden,
obwohl es eine Scherung erfahren kann. Die Scherung dieses Partikels wird jedoch
nicht darin resultieren, daß eine neue Graphitfläche in Kontakt mit der Fläche 10
gebracht wird, da die Grundebenen dieses Partikels senkrecht zur Fläche 10 orientiert
sind. Partikel 4b oder Teile dieses Partikels könnten sich mit der Fläche 10 verbinden,
wenn das Partikel im Zeitpunkt des Auftreffens in solcher Weise zersplittern würde,
daß eine neue Graphitfläche in Kontakt mit der Fläche 10 gebracht würde.
-
Die Partikel 4c, 4d und 4e verbinden sich mit der Fläche 10, wenn
beim Aufprall die erforderliche Scherbeanspruchung auftritt. Es ist offensichtlich,
daß, wenn diese Partikel
auf die Fläche auftreffen, die Aufprallkraft
eine parallel zu den Grundebenen 6 der Partikel orientierte Komponente erzeugt,
die, wenn sie groß genug ist, eine Scherung bewirkt. Wenn diese Partikel eine Scherung
erfahren, verteilen sich ihre Plättchen über die Fläche 10, und zwar in einer Weise,
die derjenigen ähnlich ist, in der die Spielkarten eines Packs von Spielkarten sich
über eine Fläche augbreiten,wenn die Seite des Kartenpacks angestoßen wird.
-
Die durch die Scherung frei werdende neue Graphitfläche gelangt mit
der Fläche 10 in Kontakt und bleibt an dieser haften. Eine schematische Darstellung
des Partikels 4d nach dem Anhaften ist bei 4d gezeigt.
-
Weitere kristallographische Phänomene können ein Anhaften der Graphitpartikel
an der Kontaktfläche bewirken; insbesondere Zwillingsbildung und prismatische Verschiebung
der Begrenzungsflächen, jedoch wird vermutet, daß diese Phänomene verhältnismäßig
kleine Rollen spielen.
-
Das Partikel 4 von Fig. 3 hat eine durchschnittliche Querabmessung
(es erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Ebene der Fläche) von etwa 6 u und
weist zwei oder mehrere Schichten auf, von denen jede ein Graphitplättchen bildet,
wobei jeweils eines dieser Plättchen das andere überlappt.
-
Eingehende Studien lassen vermuten, daß die Partikel einzelne Kristallite,
das heißt kristallographisch homogene Bereiche von Graphit, sind, deren Grundebenen
sich im wesentlichen parallel zur Ebene der Kontaktfläche erstrecken.
-
Diese Beobachtung stift überein mit experimentell bestimmten Werten
der Parameter der elastischen Nachgiebigkeit von Graphiteinkristallen. Es hat sich
gezeigt, daß für die 2 Abscherung der Grundflächen 844 = 4350 x 10 cm /Dyn, wogegen
für prismatischeAbscherung an(in00) und (1120)-Ebenen S11 = 11,1 x 10-4 cm²/Dynund
S12 = -0,46 x 10-4 cm²/Dyn.
-
Je größer der Wert des S-Parameters ist, desto leichter findet eine
Abscherung an der relevanten Kristall ebene statt. Da S44 (der Betrag der Abscherung
der Grundfläche) etwa 400mal größer ist als S oder S12 (prismatische Abscherung),
folgt daraus, daß die Scherbeanspruchungen der Grundfläche ungefähr 400mal kleiner
sind als die Scheibe anspruchungen der prismatischen Flächen (vgl. Chemistry and
Physics of Carbon, Bd. II, S. 180, von W.M. Reynolds, Marcel Dekke Inc., New York
1966).
-
Die Höhe eines Partikels 4 von Fig. 3 über der Fläche kann nicht genau
bestimmt werden infolge der Kleinheit der war tikel und da die Rauhheit der Kontaktfläche
um Größenordnungen größer ist als die Partikelgröße. Beispielsweise hat eine verhältnismäßig
glatte Fläche Höhenvariationen von et-0 wa + 2.500 A, wogegen die Höhe der Partikel
im Bereich von etwa 60 bis 100 2 liegt, was in der unten beschriebenen Weise bestimmt
wurde.
-
Messungen der Partikelhöhe wurden durchgeführt mittels eines Schattenabdruckverfahrens,
bei dem ein Kunststoffbelag auf eine graphitisierte Glasfläche aufgebracht und dann
abgezogen wird, so daß Graphitpartikel (die nicht leicht an dem Glas anhaften) an
dem Kunststoff haften bleiben. Eine dünne Schicht von metallischem Platin wird unter
einem bekannten Winkel auf die Oberfläche des Kunststoffabdrucks niedergeschlagen,
und die von den anhaftenden Graphitpartikeln geworfenen Schatten, d.h. die nicht
mit Platin bedeckten Bereiche, werden gemessen. Diese Messungen zeigen an, daß die
Partikel eine Höhe von etwa 100 i haben. Diese Messung zeigt auch an, daß jedes
Partikel Plättchen aufweist, die einer Scherung unterliegen, wenn die Kontaktfläche
über eine dazu passende Kontaktfläche geschoben wird. Insbesondere ist der Abstand
zwischen der basalen (0001) Kristallebene einer hexagonalen Graphitkristallebene
3,40 A, und Plättchen mit
einer Dicke von 100 i könnten daher eine
weitere Scherung der Grundebene erfahren, bis sie in eine begrenzte Anzahl von etwa
30 atomaren plättchen aufgeteilt sind.
-
Wenn zwei gemäß der Erfindung behandelte Flächen in bezug aufeinander
verschoben werden (Fig. 4), wenn also beispielsweise zwei Kontakte miteinander in
Eingriff gelangen, werden die Unebenheiten der Flächen übereinander bewegt und bilden
elektrischen Eontakt. Es wird vermutet, daß der Schmiereffekt der Graphitpartikel
gemäß der Erfindung dadurch erreicht wird, daß die Plättchen 4 auf den Kontaktflächen
eine weitere Scherung erfahren. Die Graphitplättchen zwischen den Kontaktflächen
vermindern die Reibung zwischen den Flächen und das Fressen der Oberflächen, das
sonst auftreten würde.
-
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
Beispiel 1 Eine Messingscheibe mit einem Durchmesser von 25,4 mm und einer Dicke
von 0,33 mm wurde mit Nickel elektroplattiert -6 auf eine Dicke von 127 x 10 cm
und sodann mit Gold auf die gleiche Dicke, wobei ein Zyanid-Goldbad verwendet wurde,
das 0,85 % Silber als Glanzzusatz enthielt. Die Goldplattierung hatte eine Knoopsche
Härte von etwa 110 bis 115.
-
Die Scheibe wurde gründlich im Tridampf entfettet, und dann wurde
eine Oberfläche der Scheibe für etwa 5 Sekunden gegen eine Baumwollpolierscheibe
gedrückt, die einen Durchmesser von 15,24 cm hatte, mit Graphitpartikeln geladen
war und mit einer Geschwindigkeit von 1760 U/min rotierte. Anschließend wurde die
Scheibe in einem Ultraschallreinigungsbad aus Freon (eingetragenes Warenzeichen)
gereinigt. Eine mikroskopische Untersuchung zeigte, daß etwa 15 % des gesamten Kontaktflächenbereiches
Graphitpartikel enthielt.
-
Die Scheibe und ein Kontrollmuster mit einer nichtgraphiti sierten
plattierten Oberfläche wurden einem Abnutzungstest unterworfen. Jede Scheibe wurde
auf einem hin- und herbewegbaren Schlitten unterhalb eines Gleitstiftes angeordnet,
welcher aus einem Messingstab mit einem Durchmesser von 6,35 sm und einer kugelförmigen
Druckfläche bestand. Jeder Stab war goldplattiert wie das Kontrollmuster und unterlag
einer statischen Belastung von 100 g. Die Scheiben wurden 23mal in Kontakt mit dem
Stift hin- und herbewegt, und anschließend wurden die Oberflächen mikroskopisch
untersucht.
-
Die Goldplattierung der Kontrollscheibe war abgenutzt, und das darunterliegende
Nickel war freigelegt; der ursprüngliche Reibungskoeffizient der Plattierung der
Kontrollscheibe war 0,65, und der Endwert war 1,0. Die Testscheibe zeigte keine
merkliche Abnutzung, und der Test wurde fortgesetzt, bis insgesamt 3550 Zyklen durchlaufen
waren. Es wurde beobachtet, daß die Goldplattierung intakt war und dem bloßen Auge
hell und glänzend erschien; bei der Untersuchung der Plattierung mit hoher Vergrößerung
erschien das Graphit streifig entlang einer Bahn. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient
der Plattierung der Testscheibe war 0,133, und nach dem Durchlaufen der 3550 Zyklen
war der Reibungskoeffizient 0,166.
-
Beispiel II Das Verfahren gemäß Beispiel I wurde wiederholt, jedoch
wurde jedem Stift während der Hin- und Herbewegung der Scheiben in dem Abnutzungstest
eine statische Belastung von 300 g gegeben. Die Kontrollplattierung war nach 22
Zyklen abgenutzt; der ursprüngliche Reibungskoeffizient war 0,86, und nach 22 Zyklen
war er 1,0.
-
Die Testscheibe gemäß der Erfindung durchlief 1730 Zyklen.
-
Es zeigte sich, daß die Goldplattierung kontinuierlich und unzerstört
war. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient war 0,216, und der Endwert war 0,184.
-
Beispiel III Messingscheiben wurden gemäß Beispiel I plattiert, jedoch
hatte die Goldplattierung eine Dicke von 254 x 10 cm und wurde aus einem 0,1 * Kobalt
enthaltenden Säurebad niedergeschlagen. Die Plattierung hatte eine Knoopsche Härte
von etwa 200-240. Die plattierten Scheiben wurden im Tridampf entfettet. Teile der
Oberfläche einer Scheibe wurden dann graphitisiert, indem die Oberfläche mit Graphitpartikel
enthaltendem Stickstoff besprüht wurde, wobei eine Paasche AUF Bürste Modell 26SC
(hergestellt von der Paasche Air Brush Company, Chicago, 111.) verwendet wurde und
der Stickstoffdruck 0,7 kg/cm betrug und die Düse der Luftbürste 50,8 mm von der
Scheibe entfernt war, so daß ein 6,35 mii breites Band einer Graphitoberfläche gebildet
wurde.
-
Es wurden dann die in Beispiel I beschriebenen Abnutzungstests durchgeführt
mit dem Band der einen Scheibe und einer Kontrollscheibe, wobei die Messingstifte
mit einer statischen Belastung von 500 g beaufschlagt waren.
-
Von Teilen der Plattierung der Kontrollscheibe und der Druckfläche
war das Gold nach 25 Zyklen abgerieben. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient der
Plattierung der Kontrollscheibe war 0,54, und nach 25 Zyklen betrug er 0,58.
-
Der Abautzungstest Mit der erfindungsgemäßen Scheibe wurde über insgesamt
2925 Zyklen fortgesetzt. Es zwigte sich , daß die Goldplattierung nicht beschädigt
war. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient der Plattierung war 0,145 und der Endwrt
0,15.
-
Beispiel IV Es wurden zwei Scheiben gemäß Beispiel I mit Nickel und
dann mit Silber auf eine Dicke von 254 x 10 6 cm elektroplattiert. Eine Scheibe
wurde gemäß Beispiel III graphitisiert unter einem Stickstoffdruck von 3,52 kg/cm2,
wobei sich die Düse 76,2 mm von der Oberfläche der Scheibe befand.
-
Abnutzungstests wurden mit Stiften durchgeführt, die mit einer statischen
Belastung von 300 g beaufschlagt waren.
-
Nach 75 Zyklen war die Plattierung der Kontrollscheibe an Teilen der
Scheibe abgenutzt. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient war 0,5, und der Endwert
war 1,13. Die graphitisierte Scheibe wurde 3500 Testzyklen unterworfen, und am Ende
des Abnutzungstests war die Plattierung intakt. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient
dieser Plattierung war 0J5, und dieser Wert war am Ende des Tests unverändert.
-
Beispiel V -6 Messingscheiben gemäß Beispiel I wurden mit 127 x 10
cm -6 Nickel undlanit 254 x 10 cm Gold elektroplattiert, wobei ein Autronex CI Säuregoldbad,
das 0,1 % Kobalt enthielt, verwendet wurde. Die Oberfläche einer Scheibe wurde mit
Stickstoff besprüht, der Graphit der Sorte Superior 4742 enthielt, dessen Partikelgröße
etwa 801u ist, wobei eine S.S. White Air-brasive-Einheit Modell F verwendet wurde
(diese Einheit wird von der SS White Industrial Division, New York, geliefert).
-
Beide Scheiben wurden mit Freon TF (Freon ist ein eingetragenes Warenzeichen)
gründlich entfettet und einem bereits beschriebenen Abnutzungstest unterworfen,
wobei die Messingstifte mit einer statischen Belastung von 300 g arbeiteten.
-
Die Plattierung der Kontrollscheibe war nach 400 Zyklen an vielen
Stelen zerstört und abgenutzt. Der ursprüngliche Reibungskoeffizient
der
Kontrollscheibe war 0,64, und der Endwert war 0,58.
-
Die graphitisierte Scheibe wurde 21300 Testzyklen unterworfen, und
am Ende des Tests war die Plattierung unzerstört.
-
Der ursprüngliche Reibungskoeffizient dieser Plattierung war 0,10,
und der Endwert war 0,137.
-
Patentansprüche: