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Kniehebelzange mit linearem Arbeitsweg zum Pressen, Lochen, Trennen
usw., insbesondere zum Herstellen nicht lösbarer elektrischer Leitungsverbindungen,
Hülsen-, Würge- und Endverbindungen Die Erfindung betrifft eine Kniehebelzange mit
linearem Arbeitsweg zum Pressen, Lochen, Trennen usw., insbesondere zum Herstellen
nicht lösbarer elektrischer Leitungsverbindungen, HUlsen-, Wurge- und Endverbindungen,
z. B. zwischen Kabeln und Kabelschuhen, Anschlußklemmen o. dgl. Die für derartige
Zwecke verwendeten Zangen oder Pressen benutzen im allgemeinen zwei gegeneinander
bewegliche mit geeigneten Preßprofilen versehene Backen, die in einem entsprechend
ausgebildeten Zangenkopf verschiebbar zueinander geführt sind, wobei die bewegliche
Backe mittels eines Kniehebeltriebes gegenüber der festen Gegenbacke hin- und herbewegt
wird. Die Herstellung solcher Zangen ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden
und deshalb entsprechend teuer, weil der verhältnismäßig kompakte Zangenkopf zur
Aufnahme der Zangenbacken und zur Unterbringung des Kniehebeltriebes in verschiedenster
Weise ausgearbeitet, z. B. gefräst und gebohrt werden muß. Hierfür werden zahlreiche
verschiedene Fertigungsmaschinen und Fachkräfte gebraucht. Außerdem ist der Einbau
der beweglichen Zangenteile
in den so vorbereiteten Zangenkopf
langwierig und zeitraubend.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung behoben. Dieser liegt
die Aufgabe zugrunde, eine solche Kniehebelzange zu schaffen, die einfach und billig
herzustellen ist, aber gleichzeitig mit größter Präzision arbeitet. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der Zangenkopf aus flach aufeinanderliegenden ebenen Formplatten
gebildet ist, die in ihrer Lage zueinander durch sie durchsetzende Stifte, Bolzen,
Schrauben, Niete o. dgl. gesichert sind.
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Mit besonderem Vorteil besteht der Zangenkopf im wesentlichen aus
fünf aufeinanderliegenden Formplatten, nämlich aus zwei seitlichen, nur den Arbeitsbereich
der Zangenbacken das Zangenmaul freilassenden Deckplatten, zwei etwa die halbe Breite
derselben aufweisenden Beilageplatten und einer zwischen diesen angeordneten, in
den festen Zangenschenkel übergehende Griffplatte, wobei die Beilageplatten und
die Griffplatte derart zum Rücken des Zangenkopfes hin versetzt zwischen den Deckplatten
angeordnet sind, daß auf der Maulseite des Zangenkopfes ein Freiraum für die Führung
der beweglichen Zangenbacke, die Lagerung des beweglichen Zangenschenkels und die
damit zusammenarbeitende Kniehebelmechanik verbleibt.
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Zweckmäßig sind auc-h die übrigen Teile der Zange aus ebenen Formplatten
gebildet, wie z. B. die in den beweglichen Zangenschenkel übergehende Griffplatte
oder die im Zangenkopf gelagerten Kniehebellaschen, zwischen denen die bewegliche
Griffplatte bzw. der bewegliche Zangenschenkel gelagert ist und die Führungslaschen
für die bewegliche Zangenbacke, die ihrerseits von der bebeweglichen Griffplatte
betätigt werden Von erheblichem Vorteil für die Fertigung ist der Umstand, daß alje
die Zange bildenden Platten Formteile sind die mit den daiin Stergesehenen Bohrungen,
Schlitzen und Atlssparungerl in çiners ein,ige? Arbeitsgang, be spielsweise c1jrch
Stanzen,
Pressen, Gießen usw0, passgerecht hergestellt sind.
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FUr die vielseitige Verwendung der erfindungsgemäßen Zange ist es
von Bedeutung, daß die beiden Zangenbacken mit sich ergänzenden Preßprofilen versehen
sind und daß die Backen gegen solche mit anderen Preßprofilen auswechselbar sind.
Ebenso können die Zangenbacken auch eine Matrize und eine Patrize bilden für das
Lochen oder Stanzen oder eine sonstwie geartete Formgebung von Materialien. Schließlich
können die Backen auch mit einer Schneide und einer Gegenschneide versehen sein,
wenn die Zange zum Trennen oder Abscheren von Werkstücken benutzt werden soll.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist dadurch gegeben, daß insbesondere
die im Zangenkopf vorgesehene feste Backe eine mit verschiedenen Preßprofilen ausgestattete
umstellbare Mehrfachbacke ist. Auch die bewegliche Backe kann mit mehreren Arbeitsstellen
ausgestattet und dementsprechend umstellbar sein. Mit Hilfe der Umstellung der jeweiligen
Backen last sich die Zange den verschiedenen Materialstärken oder wechselnden Draht-
oder Kabelabmessungen anpassen. Schließlich können im Zangenkopf noch Federn und
Sperren vorgesehen sein, die einerseits das Öffnen der Zange unterstützen aber andererseits
ein vorzeitiges Wiederöffnen der Zange vor Vollendung der Pressung verhindern.
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Der Erfindungsgedanke läßt die venchiedensten AusfUhrungsmöglichkeiten
zu, einige davon sind in der anliegenden Zeichnung wiedergegeben und in der folgenden
Beschreibung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Perspektivische Darstellung der wesentlichsten
Teile der Zange im zerlegten Zustand, Fig. 2 die aus den Teilen gem. Fig. 1 teilweise
zusammengebaute Zange im geöffneten Zustand,
Fig. 3 bis 7 verschiedene
Ansichten einer größeren anderen Zangenausführungsform, wobei der besseren Darstellung
halber bei den Fig. 6 und 7 die miteinander zusammenarbeitenden Zangenbacken fortgelassen
sind, Fig. 8 eine Darstellung einer weiteren AusfUhrungsform der Zange, wobei die
obere Deckplatte zur besseren Darstellung der Zangenbacken und des Zangenantriebes
fortgelassen sind und Fig. 9 penpektivische Darstellung des Zangenkopfes gem. Fig.
7 während des Verpressens eines Kabels mit einem Kabelschuh.
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Bei der Ausführungsform der Zange nach den Figuren 1 und 2 besteht
der Zangenkopf im wesentlichen aus den beiden seitlichen Deckplatten 1, zwei Beilageplatten
2 und der in der Mitte liegenden Griffplatte 3, die in den festen Zangenschenkel
4 Ubergeht. Zweckmäßig ist dieser nachträglich mit einem isolierenden Überzug 5,
einem Griff o. dgl. versehen (Fig. 3 bis 8).
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Die Deckplatten 1 haben auf der Maulseite im oberen Teil eine nach
vorn offene, das Zangenmaul bildende Aussparung 6, Passbohrungen 7 und unterhalb
des Maules 6 jeweils einen Führungsschlitz 8.
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Die beiden Beilageplatten 2 sind erheblich schmaler als die Deckplatten
und ebenfalls mit entsprechenden Passbohrungen 7' versehen. Außerdem besitzen beide
Beilageplatten Bohrungen 9 und 10 zur Aufnahme von Stiften 11 bzw. 12 für die Lagerung
eines mit einer Sperrnase versehenen Sperrhebels 13 und die Befestigung einer Rückholfeder
14 für den Sperrhebel.
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Entsprechend den Passbohrungen 7 bzw. 7' in den Deck- und Beilageplatten
weist auch die Griffplatte 3 solche Passbohrungen 7'' auf. Auf der Maulseite trägt
die Griffplatte 3 außerdem eine Aussparung 15, die den zwischen den beiden Beilageplatten
2
gelagerten Sperrhebel 13 mit der Rückholfeder 14 umschließt. Dabei ragt der Hebel
13 mit seiner Spermase über die vordere Begrenzung der Bei lageplatten 2 bzw. der
Griffplatte 3 hinaus.
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Bei der Montage der Zange wird zunächst auf die Deckplatte 1 eine
Beilageplatte 2 aufgelegt und mit den Passbohrungen in Deckung gebracht. Anschließend
kann auf der Beilageplatte 2 der Sperrhebel 13 mit der Feder 14 montiert und schließlich
die Griffplatte 3 aufgelegt werden. Nunmehr kann auch die bewegliche Griffplatte
16 montiert werden, die in den Zangengriff 17 übergeht, der ähnlich wie vorher mit
einem Überzug 5 o. dgl. ausgestattet ist. Die Griffplatte 16 hat eine Ausbuchtung
18 und zwei Lagerbohrungen 19 bzw. 20. Auf der der Sperre 13 zugekehrten Seite ist
an der Griffplatte 16 eine Verzahnung 21 vorgesehen.
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Für die Lagerung der Griffplatte 16 werden zwei Kniehebellaschen 22
benuti, die die Griffplatte 16 zwischen sich einschließen und mit ihrer Lagerbohrung
23 auf einem Zapfen oder der Passbüchse 24 lagern. Außerdem tragen die Laschen 22
Bohrungen 25 fUr einen &enkzapfen 26, auf welchem die Platte 16 mittels der
Bohrung 19 gelagert ist. In der Bohrung 20 sitzt ein Stift 27,der die gelenkige
Verbindung der Platte 16 mit den beiden Führungslaschen 28 herstellt, die an der
später noch zu beschreibenden beweglichen Zangenbacke angreifen. In Bohrungen 29
und 30 der beiden Führungslaschen 28 sitzen Stifte 27 bzw. 31, die seitlich soweit
über die Laschen 28 hinausreichen, daß sie sich in den in den Deckplatten 1 vorgesehenen
Schlitzen 8 führen, wodurch die lineare Bewegung der Zangenbacke gesichert ist.
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Nach der oben beschriebenen Montage von Be; lageplatte 2 und Griffplatte
3 auf der Deckplatte 1 wird die bewegliche Griffplatte 16 mit der Kniehebelmechanik
22 bis 31 montiert. Diese Teile liegen zwischen den vorderen Hälften der Deckplatte
1 vor den Beilageplatten 2 bzw. der Griffplatte 3 (Fig. 2). Es kann nunmehr die
zweite Beilageplatte 2 auf die Griffplatte 3 und schließlich auch die zweite Deckplatte
1
passgerecht aufgesetzt werden. Dann oder auch schon vorher erfolgt das Einsetzen
von Passstiften bzw. Passbüchsen 32, die die Bohrungen 7, 7' und 7" durchsetzen
und mit ihren Köpfen 33, beispielsweise Schraubköpfen, das gesamte Plattenpaket
und damit den vollständigen Zangenkopf zusammenhalten.
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Als Presswerkzeuge gelangen bei der gezeigten Zange eine feste Zangenbacke
50 und eine linearbewegliche Backe 51 zur Anwendung. Beide haben Führungsschlitze
52 bzw. 53 und auf den einander zugekehrten Seiten profilierte Arbeitsflächen, die
gemeinsam eine Matrize bzw. Patrize bilden. Mit der Führung 52 ist die ortsfeste
Zangenbacke 50 über den unmittelbar obel5laltdes Zangenmaules 6 vorgesehenen Bolzen
32, 33 hinweggeschoben. Dabei legen sich die Vorsprünge 54 gegen die innere obere
Begrenzung des Zangenmaules 6 an. Durch festes Anziehen des Bolzens 32 bzw. der
Schraubenköpfe 33 wird die feste Zangenbacke 50 zwischen den Deckplatten 1 festgehalten.
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Die bewegliche Zangenbacke 51 ist mit ihrer Schlitzführung 53 lose
über den Zapfen 31 hinweggeschoben, der an der Lasche 28 sitzend ich in der Schlitzführung
8 führt. Andererseits ist an den Laschen 28 jeweils eine Nase 55 vorgesehen, die
sich vor die seitlichen, an der Backe 51 vorgesehenen Anlagen 56 legt, so daß damit
die bewegliche Backe 51 gegen Herausrutschen aus dem Zapfen 31 gesichert ist. Andererseits
sind die Backen 50 und 51 nach Lösen der entsprechenden Zapfen auswechselbar bzw.
gegen andere Backenformen austauschbar.
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Die Kniehebelwirkung wird dadurch erzielt, daß beim Aufspreizen des
Zangenschenkels 17 in die in Fig. 2 eingezeichnete Stellung die Kniehebellaschen
22 um den Zapfen 24 nach außen schwenken. Der obere Teil des Hebels 16, 17 bildet
einen Teil des Kniehebeltriebes, wobei über die Laschen 28 und die Zapfen 27 und
31 die Verbindung zu der beweglichen Zangenbacke 51 hergestellt wird.
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In der ausgeschwenkten Stellung des Schenkels 1b, 17 gemdß Fig. 2
ist die bewegliche Zangenbacke 51 von der festen Backe 50 nach unten weggezogen.
Bei dieser
Bewegung rastet die Verzahnung 21 über die am Sperrhebel
13 sitzende Sperrnase, welche verhindert, daß sich der bewegliche Zangenschenkel
17 vor dem vollständigen Öffnen der Zangenbacken wieder zurückbewegen läßt; Erst
wenn das Zahnsegment 21 am Griff 16, 17 über die Sperrnase 13 vollständig hinweggerastet
ist (Fig. 2), d. h. wenn die Backen völlig geöffnet sind, laßt sich die Zange wieder
schließen.
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Un das Öffnen der Zangenbacken zu erleichtern'ist bei der Ausführungsform
der Zange nach den Fig. 3 bis 7 im Zangenkopf in einer der Platten ein unter der
Wirkung einer Feder 34 stehender Bolzen 35 geführt, der sich mit seinem Ko-pf 36
auf die untere Zangenbacke bzw. deren Führungslasche 28 aufsetzt. Außerdem ist aber
üblicherweise bei allen Zangen auf den, die Bohrungen 23 der Laschen 22 durchsetzenden
Stift eine nicht weiter dargestellte Wickelfeder aufgesetzt, die bestrebt ist, den
Kniehebeltrieb zu öffnen.
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Bei der Zangenausführungsform gem. Fig. 8 ist eine Zangenbacke 37
in die Führungslaschen 28 eingesetzt. Sie hat auf ihrer Oberseite ein Preßprofil
38.
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Die damit zusammenarbeitende Gegenbacke ist in diesen Falle eine Mehrfachbacke
39, die mit vier verschieden großen Preßprofilen 40, 40 a, 40 b und 40 c ausgestattet
und auf einem in den Deckplatten 1 gehaltenen Bolzen 41 drehbar gelagert ist. Je
nach Einsatz der Zange wird das eine oder andere Preßprofil 40 bis 40 c eingerückt,
so daß es der Backe 37 bzw. deren Preßprofil 38 gegenüberwiegt. Die jeweilige EinStellung
des Werkzeuges 39 kann mittels eines Federbolzens 42 arretiert werden, der in eine
der Aussparungen 43 am Werkzeug 39 eingreift.
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Beide Zangenbacken 37 bzw. 39 sind ebenfalls auswechselbar gegen andere
Werkzeuge, die nicht dargestellt sind, aber üblicherweise zum Pressen, Formen, Lochen
oder Schneiden verwendet werden.
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Die Fig. 9 zeigt den Einsatz der Zange gem. Fig. 8 beim Verpressen
eines mit einer Isolierung 44 versehenen Kabels 45 mit einem daran zu befestigenden
Kabelschuh 46. Kabel und Kabelschuh werden in das Zangenmaul 6 eingeführt und beim
Schließen in den Preßprofilen 38 und 40 dauerhaft miteinander verpreßt, wie es für
eine lötfreie Verbindung erforderlich ist. Die Zange kann auch so ausgebildet sein,
daß jede der Backen einDoppelprofil aufweist, d. h. zwei Profile, die in Längsrichtung
des zu verpressenden Kabels hintereinanderliegen, so daß damit die Möglichkeit gegeben
ist, den Kabelschuh oder das sonstige am Kabel zu befestigende Teil sowohl mit dem
blanken Kabel als auch mit dessen Isolierung zu verpressen, d. h. gleichzeitig eine
lsolationsverpressung und eine Kabe Iverpressung yei tungsverpressung) auszuführen.