DE2148036B2 - Tabakrauch-filtermaterial - Google Patents
Tabakrauch-filtermaterialInfo
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- A24D3/00—Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
- A24D3/06—Use of materials for tobacco smoke filters
- A24D3/12—Use of materials for tobacco smoke filters of ion exchange materials
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tabakrauch-Filtermaterial, das aus porösen gekörnten Teilchen eines
schwach basischen Anionenaustauscherharzes besteht.
Bei der Herstellung von Filtern für Zigaretten wird angestrebt, bestimmte flüchtige Bestandteile aus dem
Rauchstrom zu entfernen, während die Geschmacksund Aromastoffe, die dem Rauch die angenehm
organoleptischen Eigenschaften verleihen, in dem Rauch verbleiben oder in den Rauch 2urückgeführt
oder diesem zugeführt werden.
Es ist bereits bekannt, in Zigarettenfiltern zum Zweck der Entfernung verschiedener Bestandteile aus
dem Tabakrauch, insbesondere von Nikotin, Säuren und Teer, Ionenaustauscher-Harze zu verwenden.
Insbesondere wurden zur Entfernung von Nikotin Kationenaustauschsr-Harze und zur Entfernung von
Rauchsäuren Anionenaustauscher-Harzi; verwendet. Stark basische Anionenaustauscher, die aus dem
letzteren Grund verwendet wurden, haben aber keine Auswirkung auf die Aldehyde in der Dampfphase des
Rauches. Schwach basische Anionenaustauscher-Harze in Form der freien Base oder als starke anorganische
Salze der Base wurden in ähnlicher Weise in Form von glatten, nichtporösen Perlen oder als auf Werg aufgestaubtes
Pulver verwendet. Die Austauscher in Form der Salze besitzen aber keine Filtereigenschaften
für die Dampfphase, wohingegen die Austauscher in Form der freien Base einerseits zwar in einem gewissen
Ausmaß dampfförmige Bestandteile entfernen, jedoch andererseits einen Ammoniakgeruch und einen
unerwünschten Einfluß auf den Geschmack des Tabakrauches haben.
Es besteht daher ein Bedürfnis an einem Material, daß die oben geschilderten Nachteile nicht mehr aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Tabakrauch-Filtermaterial, enthaltend ein zumindest teilweise neutralisiertes
schwach basisches Anionenaustauscher-Harz in Form poröser Teilchen.
Das erfindungsgemäße Filtermaterial ist dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen eine Oberfläche von
1 bis 100 m2/g, ein Porenvolumen von 0,2 bis 0,5 cm3/g
und einen mittleren Porendurchmesser von 0,01 bis 1 Mikron aufweisen und durch mindestens teilweise
Neutralisation des basischen Salzes mit einer schwachen
ίο Säure mit einem pKa von 3,5 bis 5,5 erhalten worden
sind.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße Filtermaterial die obenerwähnten
Nachteile nicht mehr aufweist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tabakrauch-Filtermaterials ist das
Material mindestens durch teilweise Neutralisation des basischen Harzes mit einer Säure mit einem pKa
von 4 bis 5 erhalten worden.
ao Vorzugsweise ist das Harz des erfindungsgentäßen Filtermaterials ein Formaldehyd-Polyamin-Terpolymerisat.
Bevorzugt weist das Harz im nicht neutralisierten Zustand mindestens 30 Gewichtsprozent freie primäre
Aminogruppen auf.
Es ist daher gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein Material zum Filtern von
Tabakrauch vorgesehen, welches zumindest ein teilweise neutralisiertes, schwach basisches Anionenaustauscher-Harz
enthält, mit dem Kennzeichen, daß das neufralisierende Mittel eine schwache Säure hat.
Das Material muß natürlich in Form von porösen Teilchen vorliegen.
Der pKa-Wert bezeichnet die erste lonisierungs-
konstante einer Säure.
Es wurde gefunden, daß schwach basische Anionenaustauscher-Harze, insbesondere diejenigen mit einem
merklichen Anteil an primären Aminogruppen, aus dem Tabakrauch selektiv Carbonylgruppen entfernen.
Die Reaktion wird durch schwache Säuren katalysiert, und es schafft daher die Verwendung der obigen
Anionenaustauscher-Harze in Form ihrer Salze von schwachen Säuren ein hochwirksames Filtermaterial
für die selektive Entfernung flüchtiger Aldehyde, wie
z. B. Acetaldehyd und Acrolein, aus Zigarettenrauch, wobei die Kapazität des Harzes für die Filterwirkung
gegenüber anderen Komponenten, wie z. B. gegenüber Blausäure, beibehalten wird.
Durch Verwendung eines hochporösen, körnigen Harzes zur Entfaltung der aktiven chemischen Funktion
wird eine erhöhte selektive Filterwirkung gegenüber dem Rauchslrom erzielt.
Die Anionenaustauscher-Harzbasis des schwach basischen Harzes kann vom Polystyrol-, Styrol-Divinylbenzol-,
Phenol-, Acryl- oder aliphatischen Typ sein. Eine bevorzugte Harzbasis ist ein Phenol-Formaldehyd-Harz.
Das schwach basische Harz kann durch Kombination eines Polyamins mit den obenerwähnten Harzbasen
unter Verwendung üblicher Mittel hergestellt werden. Es wird hinsichtlich der selektiven Filtereigenschaften
des Materials eine wesentliche Verbesserung erzielt, wenn das schwach basische Anionenaustauscher-Harz
vor der Umsetzung mit einer schwachen Säure mindestens etwa 30 Gewichtsprozent freie
Aminogruppen enthält.
Beispiele für typische Polyamine sind: Äthylendiamin,
Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetra-
ithylenpentamin, Propylendiamin oder m-Phenylendiamin.
Es ist wichtig, daß das schwach basische Anionenaustauscher-Harz aus porösen und körnigen Teilchen
und nicht aus glatten, nichtporösen, kugelförmigen Harzteilchen hergestellt wird.
Gute Ergebnisse werden nur dann erzielt, wenn die porösen, körnigen Harzteilchen eine Oberfläche von
etwa 1 bis 100 m2/g, ein Porenvolumen von 0,2 bis form der Harze mit den schwachen Säuren der Erfindung
wird eine bemerkenswerte Herabsetzung des Gehaltes an flüchtigen Verbindungen, wie Cyanwasserstoff,
Acetaldehyd und Acrolein, erreicht. Im Falle der Neutralisation der Harze mit Essigsäure oder Glutaminsäure
wurde eine verstärkte Herabsetzung des Gehaltes an Acetaldehyd um 30 bis 35% und an
Acrolein um 15 bis 20% erreicht, bezogen auf die Herabsetzung der Gehalte an diesen Verbindungen, wie
0,5 cm3/g und einen mittleren Porendurchmesser io sie mit dem Harz in Form der freien Base vor der
(unter der Annahme zylindrischer Poren) von 0,01 bis 1 Mikron aufweisen.
Besonders bevorzugte schwach basische Anionenaustauscher-Harze,
die durch die schwachen Säuren Neutralisation erhalten worden waren.
Auch eine teilweise Neutralisation des Harzes in Form der freien Base setzt die Menge der flüchtigen
Aldehyd-Verbindungen im Tabakrauch im Vergleich
zumindest teilweise neutralisiert werden, sind die po- 15 zu der Menge, die durch die Harze in Form der freien
ö körnigen PheolfldhdPliT
rösen, körnigen Phenolformaldehyd-Polyamin-Terpolymerisat-Harze.
Aus der folgenden Tabelle 1 sind die physikalischen Eigenschaften solcher Harze zu
entnehmen. In der Tabelle wird die Oberfläche in m2/g, das Porenvolumen in cm3/g und der Forendurchmesser
in Mikron angegeben.
Physikalische Eigenschaften von bevorzugten porösen, Base entfernt worden waren, beträchtlich herab, und
es wird ebenso auch der Ammoniakgeruch, der oft die Harze vom Amin-Typ in Form der freien Base
begleitet, wesentlich verringert.
Die Wirksamkeit des Tabakrauch-Filters kann hinsichtlich
der Entfernung flüchtiger Komponenten und insbesondere der obenerwähnten Aldehyde durch vollständigere
Neutralisation der Harze in Form der freien Base und/oder durch Anwendung größerer
sat-Harzen. | Oberfläche | Poren volumen |
Porendurch messer |
Harz | 46 36 |
0,4 0,3 |
0,01 bis 0,07 0,01 bis 0,15 |
Harzl Harz 2 |
|||
körnigen Phenol-Formaldehyd-Polyamin-Terpolymeri- 25 Mengen an mindestens teilweise neutralisierten Harzen
in dem Filter gesteigert werden.
Im allgemeinen werden ausreichende Mengen an erfindungsgemäßem Filtermaterial verwendet, um die
Menge an unerwünschten flüchtigen Verbindungen, die normalerweise im Tabakrauch anwesend sind, insbesondere
Cyanwasserstoff, Acetaldehyd und Acrolein, beträchtlich herabzusetzen.
Dreifachfilter, welche als aufeinanderfolgende FiI-
Das erfindungsgemäße Filtermaterial wird durch terabschnitte Celluloseacetat, erfindungsgemäßen FiI-Neutralisation
der Gesamtmenge oder eines Teiles 35 termaterial und wiederum Celluloseacetat verwenden,
der obenerwähnten basischen Harze mit einer schwa- haben sich als besonders brauchbar erwiesen. Das
chen Säure hergestellt. Die Harz-Salze, welche sich Filtermaterial kann in Verbindung mit perforiertem
von Säuren herleiten, die üblicherweise als »starke« Zigarettenpapier oder, falls gewünscht, mit Filter-Säuren
und von solchen Säuren, die üblicherweise als Ventilationsvorrichtungen verwendet werden. In einer
»sehr schwache«_Säuren bezeichnet werden, sind ge- 40 anderen Ausführungsform kann das Filtermaterial in
körniger Form entweder auf Papier oder auf Celluloseacetat-Werg dispergiert vorliegen und von einem
Außen-Deckblatv. umhüllt sein.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Filtermaterialien zu zeigen, werden gewisse Salze und freie
Basen zweier verschiedener Phenol-Formaldehyd-
zu Zigarettenfiltern
wohnlich ohne Einfluß auf die Entfernung der flüchtigen
Aldehyd-Komponenten des Tabakrauches. Im allgemeinen ergeben Säuren mit einem pKa-Wert
unterhalb von 3,5 oder oberhalb von 5,5 keine zufriedenstellende Herabsetzung des Gehaltes an Aidehydkomponenten.
Zur Erzielung von ganz ausgezeichneten und hinsichtlich der Aldehydentfernung deutlich
überlegenen Ergebnissen werden Säuren mit einem pKa-Wert von 4 bis 5 verwendet.
Bevorzugte schwache Säuren umfassen aromatische 50 Polyamin-Terpolymerisat-Harze
und aliphatische Carbonsäuren mit einem pKa-Wert verarbeitet,
von 4 bis 5 und schließen aromatische Carbonsäuren,
wie Benzoesäure, Zimtsäure und Anissäure, und aliphatische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure und
Glutarsäure, ein.
und aliphatische Carbonsäuren mit einem pKa-Wert verarbeitet,
von 4 bis 5 und schließen aromatische Carbonsäuren,
wie Benzoesäure, Zimtsäure und Anissäure, und aliphatische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure und
Glutarsäure, ein.
Gute Ergebnisse erhält man auch mit aliphatischen Monocarbonsäuren, deren Verwendung daher bevorzugt
wird. Beispiele hierfür sind Propionsäure, Valeriansäure, Capronsäure, önanthsäure, Caprylsäure
und Pelargonsäure.
Besonders bevorzugte schwache Säuren sind Essigsäure und Glutaminsäure.
Eine weitere Wirkungssteigerung wird erreicht, wenn man die freien basischen Harze aus Phenol-Form-Die
erfindungsgemäßen Filtermaterialien bestanden aus den Phenol-Formaldehyd-Polyamin-Terpolymerisatharzen.
Die Harze sind in Form eines Chlorid-Sulfat-Mischsalzes
im Handel erhältlich. Für Untersuchungszwecke wurden Anteile der gemischten Chlorid-Sulfat-Salze der Harze in Form der freien
Base überführt. Anteile des Harzes in Form der freien Base wurden durch vollständige Neutralisation mit
Essigsäure oder Glutaminsäure in das Acetat- oder Glutamatsalz umgewandelt.
Die Neutralisationskapazität der Harze beträgt etwa 5,0 Milliäquivalente an schwacher Säure pro
Gramm Harz. Vorherbestimmte Mengen der Harz-
aldehyd-Polyamin-Terpolymerisaten vollständig oder 65 derivate wurden in 7-mm-Löcher zwischen 7-mmteilweise
mit Essigsäure oder Glutaminsäure neutra- Länge vcn herkömmlichen Celluloseacetat-Filtern
von 84-mm-Zigaretten (Tabak-Abschnitte 63 mm lang) gepackt. Die erhaltenen Zigaretten wurden auf
lisiert.
Durch vollständige Neutralisation eier ireien, Basen-
28-mm-Siummel-Längen mit einer Rauchmaschine
unter konstantem Vakuum mit einer Einstellung von 35-ml-Zügen von 2 Sekunden Dauer in 1-Minuten-Intervallen
aufgeraucht.
In der folgenden Tabelle II wird die Menge des Filtermaterials in Milligramm angegeben. Die Filterwirksamkeit
entspricht dem prozentualen Gewicht der durch das Filtermaterial aufgenommenen Komponenten,
bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten, die durch das Zigarettenfilter geführt wurden.
Tabelle Π
Selektive Filterwirksamkeiten
Formaldehyd-Polyamin-Terpolymerisat-Harz des Beispieles
1 unter Bildung von in der Tabelle TV angeführten Salzen vollständig neutralisiert. Die Harzsalze
wurden analog Beispiel 1 zu Filtern verarbeitet und 5 analog Beispiel 1 untersucht.
Wirkung des pKa-Wertes der schwachen Säure auf die
selektive Filterwirksamkeit
Form des Harzes Harz- Filterwirksamkeit pK -
gewicht Acet. Acro Wcrt
aldehyd lein
Harz Form
Harz- Cyan- Acet- Acrogewicht wasser- aldehyd lein stoff
Harz 1 Unmodifiziert 130
(Chlorid-Sulfat-Salz)
(Chlorid-Sulfat-Salz)
Freie Base 121
Acetatsalz 120
Glutamatsalz 140
27
Harz 2 Unmodifiziert
(Chlorid-Sulfat-Salz)
(Chlorid-Sulfat-Salz)
Freie Base
Acetatsalz
Acetatsalz
82 80 84
145 49
125
140
140
81 80
49 79
75
31 66
19
52 72 71
35
56 70
Das Harz in Form der freien Base gibt einen merklichen
Ammoniakgeruch ab. Dieser Geruch wurde durch Bildung der Acetat- und Glutamatsalze der vorstehenden
Harze entfernt. Die obige Tabelle erläutert die bemerkenswerte Steigerung bei der Entfernung
von flüchtigen Komponenten, insbesondere von Aldehyd-Komponenten, aus Tabakrauch, wie er durch
Verwendung der erfindungsgemäßen Filtermaterialien erzielt wird. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten,
wenn man andere schwach basische Anionenaustauscher-Harze, die mindestens teilweise mit schwachen
Säuren neutralisiert sind, verwendet.
Es können Harzbasen aus der folgenden Tabelle III mit den dort aufgeführten Polyaminen zur Herstellung
von schwach basischen erfindungsgemäßen Austauscherharzen kombiniert werden, und es können derartige
Harze mindestens teilweise mit den ebenfalls in der Tabelle angeführten schwachen Säuren neutralisiert
sein.
Harzbasis
Polyamin
Schwache Säure
Polystyrol
Styrol-divinyl-
benzol
Aliphatisches
Phenolharz
Äthylendiamin
Diäthylentriamin
Diäthylentriamin
Glutarsäure Bernsteinsäure
Triäthylentetramin Propionsäure
Tetraäthylen-
pentamin
m-Phenylendiamin
Pelargonsäure Benzoesäure
Phosphatsalz 138 2 12 2,12
t5 Boratsalz 118 35 23 9j4
Oxalatsalz 137 0 23 1^3
Succinatsalz 134 50 47 426
Citratsalz 130 8 25 3,08
Acetatsalz 120 79 72 4^75
Glutamatsalz 140 75 71 4^7
Wie aus der obigen Tabelle IV entnommen werden kann, zeigen starke und sehr schwache Säuresr.lze
keine Wirksamkeit für die Entfernung flüchtiger Komponenten, wie Aldehyden, aus Tabakrauch.
Schwache Säuren, insbesondere solche mit einem pKa-Wert im Bereich von 4 bis 5, zeigen hingegen
eine bemerkenswerte Steigerung in ihren Selektiv-Filtereigenschaften.
Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn man die Filterwirksamkeiten der Oxalatsalze mit denen der Succinatsalze vergleicht
Obwohl beide Säuren Dicarboxylat-Harnsalze bilden zeigen die Succinatsalze (pKa-Wert der Bernsteinsäure
= 4,16) eine erhebliche Verbesserung., verglichen mit den Oxalatsalzen (pKa-Wert der Oxalsäure = 1,23)
in ihrem Vermögen, Aldehyde aus Tabakrauch zu entfernen.
In diesem Beispiel wird die Wirkung der physikalischen Eigenschaften der Harzsalze auf die selektive
Filterwirkung gezeigt. Mit Ausnahme des Harzes 1, eines Acetatsalzes, wurden die Salze der schwach
basischen Anionenaustauscher-Harze, die in der folgenden Tabelle V zusammengestellt sind, in Form von
glatten, nichtporösen Perlen verwendet. Die Harze wurden zu Filtern verarbeitet und gemäß Beispiel 1
untersucht.
Das Harz 2 ist ein Styrol-Divinylbenzol-Polyamin-
harz. Das Harz 3 ist ein Phenol-Formaldehyd-Polyaminharz.
Das Harz 4 ist ein aliphatisches Polyaminharz. Die Harze lagen in Form voll neutralisierter
Acetatsalze vor.
Wirkung der physikalischen Eigenschaften des Harzes auf die selektive Filterwirkung
Harz Harz- Filtrationswirksamkeit
bo gewicht Cyan. Acetaldehyd Acrolein
wasserstoff
Um die Erhöhung der selektiven Filterwirkung, wie sie bei der Verwendung von schwach sauren
Salzen der schwach basischen Anionenaustauscher-Harze erhalten wird, zu zeigen, wurde das Phenol-
140
215
196
218
215
196
218
80
36
29
30
36
29
30
66 0 0 0
70 21 16 11
Aus der obigen Tabelle kann entnommen werden,
daß die Dhvsikalischen Fiopncrhaffon /J»c ti».·™,· f.1:-
die Wirksamkeit desselben bezüglich der Entfernung flüchtiger Komponenten aus Tabakrauch von entscheidender
Bedeutung sind. Die untersuchten, nichtporösen Harzsalze waren im Vergleich zu dem porösen,
körnigen Harzsalz 1 hinsichtlich der Entfernung flüchtiger Komponenten unwirksam. Das poröse,
körnige Harz war etwa 21JsTIaI wirksamer als die
nichtporösen, kugelförmigen gepcrlten Harze bezüglich der Entfernung von Cyanwasserstoff. Die nichtporösen
glatten Harze waren bezüglich der Entfernung von Acetaldehyd unwirksam. Die nichtporösen Harze
zeigten nur ein Drittel der Wirksamkeit gegenüber den porösen Harzteilchen hinsichtlich der Entfernung von
Acrolein aus Tabakrauch.
Um die Wirksamkeit der teilweise neutralisierten, schwach basischen erfindungsgemäßen Anionenaustauscher-Harze
zu bestimmen, wurden Harze in Form der freien Base, abgeleitet von den Chlorid-Sulfat-Salz-Gemischen,
wie sie im Beispiel 1 beschrieben worden sind, mit verschiedenen Mengen Essigsäure
neutralisiert. Das erhaltene Filtermaterial wurde zu einem Filter verarbeitet und analog Beispiel 1 untersucht.
Jeder Filter enthielt von 120 bis 160 mg Harz. Die Neutralisationskapazität des Harzes in Form der
freien Base beträgt 5 Milliäquivalente Essigsäure pro Gramm Harz. Die Wirkung des Harzgewichtes auf
die Wirksamkeit des teilweise neutralisierten Filters ist ebenfalls angeführt.
Wirkung der Neutralisation auf die Filterwirksamkeit
Neutrali- _
sation (mÄq
Säure/g
Harz)
sation (mÄq
Säure/g
Harz)
Filterwirksamkcit
Cyan- Acct-
Cyan- Acct-
wasserstofT aldehyd
Acrolein
Harzl
Harz 2
0,0 | 81 | 31 | 56 |
1,0 | 81 | 52 | 65 |
2,0 | 80 | 56 | 67 |
3,0 | 76 | 55 | 66 |
5,0 | 80 | 66 | 70 |
0,0 | 82 | 49 | 52 |
1,0 | 80 | 63 | 66 |
2,0 | 80 | 67 | 73 |
3,0 | 80 | 77 | 78 |
5,0 | 80 | 79 | 72 |
r~
Die vollständig neutralisierten Harze waren 30 bis 35% wirksamer für Acetaldehyd und 15 bis 20% wirksamer
für Acrolein als die freien Basen. Teilweise Neutralisation von Harz 1 in Form der freien Base
(1,0 bis 3,0mÄq/g) erhöhte die Acetaldehyd- und Acrolein-Wirksamkeit um 20 bis 25% bzw. um etwa
Die folgenden Harze wurden in ihre freie Basenform umgewandelt und anschließend teilweise mit 2 MiUiäquivalenten
Essigsäure neutralisiert. Jedes Harzsalz wurde mit Cellulosetriacetat-Körnchen gemischt,
um ein Harz nachzuahmen, das auf Celluloseacetat-Werg dispergiert ist. Jedes Gemisch wurde zu 13-mm-Filterbetten
verarbeitet und mit einem 8-mm-Cellu-
»5 loseacetat-Filter vereinigt. Das Doppelfilter wurde mit
einem Tabakzylinder vereinigt und analog Beispiel 1 untersucht.
Wirksamkeit des Harzgewichtes auf die Wirksamkeit von teilweise neutralisierten Filtern
(mqs) Cyan- Acet- Acrolein
Harzl
Harz 2
Harz 2
50
100
100
50
100
100
62
72
72
30 | 44 |
46 | 50 |
37 | 44 |
54 | 62 |
Es ist zu ersehen, daß die Entfernung von flüchtigen Komponenten, insbesondere von Acetaldehyd und
Acrolein, entweder durch eine vollständigere Neutr? isation
des Harzes in der freien Basenform oder dir h
Verwendung von steigenden Mengen Filtermaterial gesteigert wird. Ähnliche Ergebnisse wurden für
andere schwach basische Anionenaustauscher-Harze erzielt, die mit schwachen Säuren neutralisiert worden
waren.
Das erfindungsgemäße Tabakrauch-Filtermaterial
ist, soweit es nicht zur Lieferung in Gebieten außerhalb des Geltungsbereiches des Lebensmittelgesetze«
bestimmt ist, zur Zeit auf Grund, der Verordnung übei
Tabak und Tabakerzeugnisse (Tabakverordnung) vorr 10. Februar 1972 (BGBl. 1972, Teil I, Nr. 12 von
19. Februar 1972, S. 182) nicht zugelassen.
Claims (4)
1. Tabakrauch-Filtermaterial, enthaltend ein zumindest teilweise neutralisiertes, schwach basisches
Anionenaustauscher-Harz in Form poröser
Teilchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen eine Oberfläche von 1 bis 100m2/g,
ein Porenvolumen von 0,2 bis 0,5 cm3/g und einen mittleren Porendurchmesser von etwa 0,01 bis
1 Mikron aufweisen und durch mindestens teilweise Neutralisation des basischen Hai-zes mit einer
schwachen Säure mit einem pKa von 3,5 bis 5,5 erhalten worden sind.
2. Tabakrauch-Filtermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen durch
mindestens teilweise Neutralisation des basischen Harzes mit einer Säure mit einem pK& von 4 bis 5
erhalten worden sind.
3. Tabakrauch-Filtermaterial gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz ein
Formaldehyd-Polyamin-Terpolymerisiit ist.
4. Tabakrauch-Filtermaterial gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz im
nicht neutralisierten Zustand mindestens 30 Gewichtsprozent freie primäre Aminogruppen aufweist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US7577270A | 1970-09-25 | 1970-09-25 | |
US7577270 | 1970-09-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2148036A1 DE2148036A1 (de) | 1972-03-30 |
DE2148036B2 true DE2148036B2 (de) | 1976-04-01 |
DE2148036C3 DE2148036C3 (de) | 1976-11-18 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH544515A (fr) | 1973-11-30 |
ZA716418B (en) | 1972-06-28 |
DK130862B (da) | 1975-04-28 |
US3716500A (en) | 1973-02-13 |
NL168696B (nl) | 1981-12-16 |
NL168696C (nl) | 1982-05-17 |
DE2148036A1 (de) | 1972-03-30 |
BR7106055D0 (pt) | 1973-04-12 |
FI51892C (fi) | 1977-05-10 |
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CA945451A (en) | 1974-04-16 |
DK130862C (de) | 1975-09-29 |
GB1315068A (en) | 1973-04-26 |
AU3383271A (en) | 1973-03-29 |
BE773076A (fr) | 1972-03-24 |
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NL7113121A (de) | 1972-03-28 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: SCHWABE, H., DIPL.-ING. SANDMAIR, K., DIPL.-CHEM. DR.JUR. DR.RER.NAT. MARX, L., DIPL.-PHYS. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |