DE2147799C3 - Pharmazeutische Mittel mit psychopharmakologischen Eigenschaften - Google Patents
Pharmazeutische Mittel mit psychopharmakologischen EigenschaftenInfo
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Description
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist und Y die Gruppe L-Lys oder L-Arg bedeutet, oder
ein Säureadditionssalz dieser Verbindung mit einer therapeutisch geeigneten Säure oder einen Komplex
dieser Verbindungen mit einem schwerlöslichen Metallsalz, -hydroxid oder -oxid enthält.
Diese Peptide sind, wenn auch in unreiner und gelöster Form, aus einer Veröffentlichung von du
Vigneaud et al, in ]. A. C. S. 75,4880 (1953) bekannt, wo
eine Zersetzung von Vasopressin mit Trypsin bei Versuchen beschrieben ist, die durchgeführt wurden, um
die Struktur dieser Substanz zu klären und die lediglich zu zwei Bestandteilen führten, von denen der eine
Glycinamid zu sein schien. Von den Octapep;idcn der Formel I ist jedoch keinerlei biologische Wirksamkeit
erwähnt.
Aus Int. J. Neuropharmacol. 157, 4 (1965) ist bekanni,
daß Lysin-Vasopressin-Zink-tannat bei Ratten, denen die Hypophyse oder anschließend ein Lungenflügel
entfernt worden ist, bestimmte psychopharmakologische Eigenschaften besitzt. Die Substanz schien den
Verlust der erworbenen Fluchtreaktion /u hemmen, jedoch auch eine starke, bluidruckerhöhendc Wirkung
zu besitzen. Neben der erwarteten bluuiiuckerhöhenden
Wirkung zeigte es sich, daß Lysm-Vasopressin-Zink-phosphat eine gewisse Auswirkung auf das
Verhalten hatten, während Lysin-Vasopressin selbst zu einem derartigen Ansteigen des Blutdrucks führte, daß
die Wirkung auf das Verhalten nur mit großer Schwierigkeit bestimmt werden V 'tinte.
Überraschenderweise hat es sich nun gezeigt, daß Octapeptide der allgemeinen Formel 1, sowie deren
Säureadditionssalze und Komplexe eine sehr viel stärkere Wirkung auf das Verhalten ausüben, während
die blutdrucksteigernde Wirkung verschwunden ist.
Die erwähnten Octapeptide sind in zwei Beziehungen sehr wirksam: einerseits stimmulieren sie das Auftreten
der erworbenen Fluchtreaktion, andererseits hemmen sie die Auslöschung der erworbenen Fluchtreaktion. Sie
sind hervorragend geeignet zur Behandlung von Geistesstörungen, wie bestimmten Formen von Neurosen,
z. B. Zwangsneurosen oder Hypsarrhythmie oder anderen Formen von Gchirnleiden, die mit Krämpfen
verbunden sind.
Die der Formel I entsprechenden Peptide können nach irgendeinem üblichen Verfahren zur Herstellung
von analogen Peptiden hergestellt werden. Zu diesem Zweck werden die Aminosäuren, wenn nötig, mit
schützenden und/oder aktivierenden Gruppen versehen und dann in der richtigen Reihenfolge gekuppelt. Nach
der Synthese werden die in dem Peptidmolekül vorhandenen Schutzgruppen auf übliche Weise entfernt,
woraufhin das entstehende Peptid gegebenenfalls in ein Salz oder in einen langwirkenden Komplex übergeführt
werden kann.
Peptide werden normalerweise folgendermaßen hergestellt:
a) Durch Kondensation einer Aminosäure oder eines Peptids mit einer geschützen «-Aminogruppe und
einer aktivierten endständigen Carboxylgruppe mit einer Aminosäure oder einem Peptid, dessen
Λ-Aminogruppe frei ist;
b) durch Kondensation einer Aminosäure oder eines Peptids mit einer aktivierten a-Aminogruppe und
einer geschützten Carboxygruppe, mit einer Aminosäure oder einem Peptid mit einer freien,
endständigen Carboxygruppe und einer geschützten a-Aminogruppe, oder
c) Kondensation einer Aminosäure oder eines Peptids mit einer freien Carboxyl- und einer geschützten
a-Aminogruppe, mit einer Aminosäure oder einem Peptid, das eine freie Aminogruppe und eine
geschützte Carboxygruppe enthält.
Die Aktivierung der Carboxylgruppe kann erreicht werden, indem man diese Gruppe in eine Säurehalogenid-,
eine Azid-, Anhydrid- oder Imidazolidgruppe oder in einen aktivierten Ester, wie einen Cyanomethylester,
p-Nitrophenylester, Trichlorphenylester, N-Hydroxyphthalimidester,
N-Hydroxysuccinimidester oder N-Hydroxy-piperidinester überführt. Die Amingruppe
kann z. B. durch ein Phosphitamid aktiviert werden.
Die üblichsten Verfahren zur Kondensation von Aminosäuren oder Peptiden sind die Carbodiimidme-
thode, die Azidmethode, die Anhydridmethode und die Methode unter Verwendung aktivierter Ester, die z. B.
in »The Peptides«, Band I, 1965 (Academic Press) beschrieben sind. Darüber hinaus kann das sogenannte
Feststoffverfahren von Merrifield (JA.CS. 85, 2149 [1963]) angewandt werden, um die erfindungsgemäßen
Peptide herzustellen.
Die freien funktioneilen Gruppen in der Aminosäure oder dem Peptid, die nicht an der Kondensationsreaktion
teilnehmen, werden wirksam durch sogenannte Schutzgruppen geschützt, die meist leicht durch
Reduktion oder Hydrolyse entfernt werden können. So kann z. B. die Carboxylgruppe wirksam durch Veresterung
mit Methanol, Äthanol, tert.-Butanol, Benzylalkohol oder p-Nitrobenzylalkohol geschützt werden. Die
Aminogruppe wird normalerweise geschützt durch Säuregruppen, z. B. eine Säuregruppe, die abgeleitet ist
von einer aliphatischen, aromatischen, araliphatischen oder heterocyclischen Carbonsäure, wie Essigsäure,
Chloressigsäure, Buttersäure, Benzoesäure, Phenylcarbonsäure, Pyridin-carbonsäure, oder eine Säuregruppe,
die abgeleitet ist von Kohlensäure, wie eine Äthoxy-carbonyl-gruppe,
eine Benzyloxy-carbonylgruppe, eine tert-Butyloxy-carbonylgruppe oder eine p-Methyloxybenzyloxy-carbonylgruppe,
oder durch eine Säuregruppe, die abgeleitet ist von einer Sulfonsäure, wie eine Benzol-sulfonyl- oder p-Toluol-sulfonylgruppe, es können
jedoch auch andere Gruppen angewandt werden, wie substituierte oder nichtsubstituierte Aryl- oder
Aralkylgruppen, z. B. eine Benzyl- oder Triphenylmethylgruppe.
Die Tyrosylgruppe (Tyr) in dem Octapeptid enthält als zusätzliche funktioneile Gruppe eine Hydroxylgruppe.
Diese kann durch Umwandlung in eine tert.-Butyloxygruppe geschützt werden. Das ist jedoch nicht
immer notwendig.
Die erwähnten Schutzgruppen werden auf übliche Weise, meist durch Hydrolyse mit beispielsweise
Trifluoressigsäure oder Bromwasserstoffsäure oder durch milde Reduktion entfernt.
Die direkte Bindung zwischen den beiden Cysteinylgruppen in dem Octapeptid durch eine Disulfidbrücke
kann durch Oxidation des entsprechenden Peptids mit freien oder geschützten Mercaptogruppen erhalten
werden. Diese Oxidation kann durch jede übliche Methode, die bei der Herstellung analoger Peptide
angewandt wird, durchgeführt werden, z. B. durch Oxidation mit Kalium-ferricyanid in schwach saurem
oder neutralem Medium oder durch Oxidation mit ]od in Essigsäure oder mit Äthyldijodid in einem organischen
Lösungsmittel, oder durch Oxidation mit Luft oder Sauerstoff, z. B. in Wasser oder flüssigem
Ammoniak.
Die Ester und Säureadditionssalze der Octapeptidc der allgemeinen Formel 1 werden auf übliche Weise
hergestellt. Als Säureadditionssalze können die Salze verwendet werden, die von therapeutisch geeigneten
Säuren abgeleitet sind, wie von Salzsäure, Essigsäure, Propionsäure und besonders von zwei- oder mehrbasischer
Säure, wie Phosphor-, Bernstein-, Malein-, Fumar-, Citronen-, Glutar-, Citracon-, Glutacon-, Wein-, Malein-
und Ascorbinsäure.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Peptide in Form langwirkender Komplexe angewandt.
Derartige Komplexe werden erhalten durch Vermischen der Peptide oder deren Salzen mit geeigneten
organischen, polymeren Substanzen oder Metallverbindungen, wie Metallsalzen, -hydroxiden oder -oxiden.
Besonders schwerlösliche Metallverbindungen, wie Metallphosphate, Metall-pyrophosphate und Metall-polyphosphate
sind bevorzugt. Unter organischen, polymeren Substanzen sind in diesem Zusammenhang
ϊ Substanzen gemeint, die schon häufig zur Anwendung
bei der Herstellung von Peptiden mit verlängerter Wirksamkeit verwendet, oder dafür vorgeschlagen
worden sind, wie Polyoxy-gelatine, Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Polyphenole, Polyalkohole
ίο und Polymere oder Copolymere von Aminosäuren, z. B.
Protamin und Polyglutaminsäure.
Metallverbindungen, die in diesem Zusammenhang verwendet werden können, sind Verbindungen von
Metallen, die zu den b-Gruppen im Periodensystem gehören, z. B. Kobalt, Nickel, Kupfer, Eisen und
vorzugsweise Zink, oder Metallen mit chelatbildenden
Eigenschaften, die zu den Hauptgruppen des Periodensystems gekoren, wie Aluminium und Magnesium. Die
Metallkomplexe können erhalten werden, wenn man das Peptid und ein schwer lösliches Metallsalz,
MetallhydroKid oder Metalloxid in ein wäßriges Medium bringt. Der Komplex kann auch erhalten
werden durch Zugabe eines alkalischen Mediums zu einer wäßrigen Lösung des Peptids und eines löslichen
j') Metallsalzes, wobei man den unlöslichen Peptid-Metal!-
hydroxid-Komplex erhält. Ferner kann der Komplex erhalten werden durch Zugabe des Peptids, eines
löslichen Mctallsalzes und eines löslichen Salzes zu einem wäßrigen, vorzugsweise alkalischen Medium,
κι wobei man einen unlöslichen Peptid-Metall-salz-Komplex
in situ erhält.
Die der Formel 1 entsprechenden Octapeptide und deren Salze und Ester werden vorzugsweise in Form
injizierbarer Zubereitungen angwandt, wozu sie in einer
i) Flüssigkeit gelöst, suspendiert oder emulgiert werden
müssen. Sie können jedoch auch in Form einer Zubereitung zur intranasalen Anwendung, wie einer
Flüssigkeit oder einem Spray, oder in einer Form, die zur oralen Verabreichung geeignet ist, wie Tabletten,
Pillen, Kapseln oder Dragees, oder in Form von Suppositorien angewandt werden. Je nach der gewählten
Art der Verabreichung werden die Octapeptide vorzugsweise mit einer oder mehreren pharmakologisch
geeigneten Substanzen vermischt, die nicht mit
•Ti der wirksamen Substanz reagieren, wie Gelatine,
Mannit, Sorbit, Salz, Stärke, Lactose, Magnesiumstearat, Talkum, Polyalkylen-glykolen, destilliertem Wasser für
Injektionen, ein- oder mehrweritgen Alkoholen, wie Äthanol, Isopropanol, Benzylalkohol oder Glycerin,
■ίο Pflanzenölen oder anderen Fettsäureestern, wie Erdnußöl,
Rizinusöl, Äthyl-oleat, Isopropyl-myristat, Sorbitan-fettsäure-estern
oder Polyoxyäthylen-sorbitan-monooleat.
Die Zubereitungen können gegebenenfalls sterilisiert
Die Zubereitungen können gegebenenfalls sterilisiert
η werden und sie können Zusätze, wie Geschmacks- und
Farbstoffe, Konservierungsmittel und Stabilisatoren, sowie Puffer oder Mittel zur Einstellung des osmotischen
Druckes enthalten.
Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel andere
w) Bestandteile, z. B. Antibiotika oder Antiseptika enthalten.
Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen zur therapeutischen Verabreichung sollten insbesondere 0,1 bis
5 mg Octapeptid/ml enthalten. Zur intravenösen, intra-
hr> muskulären oder subkutanen Injektion werden insbesi
lere 0,1 bis 5 ml verwendet. Bei intranasaler Verabreichung kann die Dosierung wesentlich höher
liegen. Zubereitungen zur oralen Verabreichung sollten
insbesondere 0,1 bis 100 mg des Octapeptids pro Dosiseinheit enthalten.
Biologische Wirksamkeit der Octapeptide
Verlust der erworbenen Fluchtreaktion
(conditioned avoidance response)
(conditioned avoidance response)
Männliche weiße Ratten wurden in dem sogenannten »Polejii.iiping-Test« trainiert. Das Warnsignal (conditoned
stimulus) war ein Licht, das 5 see lang über der Box erschien, woraufhin ein Schock (unconditioned stimulus)
durch den Gitterboden der Box verabreicht wurde. An 3 aufeinanderfolgenden Tagen wurden jeweils 10 Versuche
durchgeführt, wobei zwischen den einzelnen Versuchen eine Pause von 60 see eingehalten wurde.
Ratten, die während dieser Tage mehr als lOmal positiv
reagierten, wurden zur Messung des Grads der Auslöschung der erworbenen Fluchtreaktion verwendet.
Die Auslöschung wurde während der nächsten 3 Tage untersucht, wobei das gleiche Verfahren wie während
der Lernperiode angewandt wurde mit der Ausnahme, daß den Tieren nach dem Warnsignal kein Schock
versetzt wurde. Es wurden jeden Tag 10 Versuche mit den trainierten Ratten durchgeführt (insgesamt 30
Versuche), wobei die Ratten am dritten Tag des Trainings, unmittelbar nach dem letzten Versuch mit der
zu untersuchenden Substanz behandelt worden waren. Die Gesamtzahl der positiven Reaktionen (C.A.P..) jeder
Ratte während dieser zweiten Zeit von 3 Tagen, diente als Index für den Grad des Verlusts der erworbenen
Fluchtreaktion.
Substanz
Substanz
Mittlere Anzahl der
Reaktionen pro Ratte
Reaktionen pro Ratte
Dosis 5 ;jig Dosis 1 ;
Placebo 8 10
Lysin-vusopressin-zink- 15 14
phosphat
Desglyeinamido-lysin-vaso- 24 25
prcssin-zink-phosphut
Erlangung der erworbenen Fluchtreaktion
(acquisition of the
conditioned avoidance response)
conditioned avoidance response)
Ratten, denen die Hypophyse entfernt worden war, wurden in einer sogenannten Pendelbox trainiert. Diese
Behandlung wurde ungefähr eine Woche nach der Operation begonnen. In diesem Falle diente der Ton
eines Summers, der 5 see lang ertönte, als Warnsignal, worauf den Tieren durch den Gitterboden der Box ein
Schock versetzt wurde. Dieses Training (conditioning trials) wurde 9 Tage lang lOmal pro Tag durchgeführt.
Das Oclapeptid wurde jeden zweiten Tag, beginnend an dem Tag vor dem ersten Training, das heißt, am Tage
0, 2,4,6 und 8 subkutan verabreicht. Die Gesamtzahl der
positiven Reaktionen (bei diesem Versuch nicht mehr als 90) diente als MaB für die Erreichung der
erworbenen Flucht reaktion.
Anzahl der Reaktionen
(C. A. R )
(C. A. R )
0,5 ig
2 Tage
2 Tage
g
2 Tage
2 Tage
20 jg
2 fase
2 fase
Placebo 25
Lysin-vasopressin- 34
ίο zink-phosphat
Desglycinamido- 69
lysin-vasopressin-
zink-phosphat
27
35
35
39
Anmerkungen zu den folgenden Beispielen:
I. Wenn keine sterische Konfiguration angegeben ist, ist immer die L-Form gemeint;
II. In Beziehung auf die Aminosäuregruppen werden die folgenden Abkürzungen verwendet:
Cys: Cysteinyl-Tyr: Tyrosyl-Phe: Phenylalanyl-GIn: Glutaminyl-Asn: Asparaginyl-Pro: Prolyl-Lys: Lysyl-Arg: Arginyl-
Cys: Cysteinyl-Tyr: Tyrosyl-Phe: Phenylalanyl-GIn: Glutaminyl-Asn: Asparaginyl-Pro: Prolyl-Lys: Lysyl-Arg: Arginyl-
In Beziehung auf die Schin/gruppen werden die
folgenden Abkürzungen verwendet:
Z: Benzyloxycarbonyl-Tos: Toluol-p-sulfonyl-BzI: Benzyl-N2Hj: Hydrazid-
Z: Benzyloxycarbonyl-Tos: Toluol-p-sulfonyl-BzI: Benzyl-N2Hj: Hydrazid-
Herstellung der Ausgangssubstanzen
Hl.
A.Synthese von
H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OH
H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OH
A.l.Z-Pro-Lys(Tos)-OCHi
HCl
9,98 g Z-Pro-OH wurden in 75 ml gereinigtem Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wurde auf 0"C
abgekühlt und hierzu wurden 5,7 ml Triethylamin zugegeben. Dann wurde die Lösung weiter auf — 100C
abgekühlt und hierzu wurden 3,8 ml Chlorameisensäureäthylester (Äthylchlorformiat) zugegeben. Dann wurde
das Reaktionsgemisch 15 min gerührt und zu dem Gemisch bei — 10°C eine Lösung von 14,7 g
H-Lys(Tos)-OMe · HCI (J.A.C.S. 81, 3051 [1959]) in 100 ml Tetrahydrofuran zugegeben, deren pH-Wert mit
Triethylamin auf 7 eingestellt worden war. Das Gemisch wurde einige Stunden gerührt und filtriert. Das Filtrat
wurde im Vakuum zur Trockne eingedampft, wobei eine schaumige Substanz entstand. Der Rückstand wurde in
300 ml verdünntem Äthylacetat gelöst und mit 5%iger Citronensäure, Wasser, einer 5°/oigen Natriumcarbonatlösung
und wieder mii Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde abgetrennt und nach dem
Trocknen über Natriumsulfat im Vakuum zur Trockne eingedampft, der Rückstand war eine ölige Substanz.
Der Rf-Wert in einem Benzol/Äthanolgemisch (8 :2) betrug 0,84 auf SiO2.
A.2. H-PrO-LyS(ToS)-OCH1 · HCI
5 g des oben angegebenen Dipeptid-esters wurden in 50 ml Methanol gelöst. Zu dieser Lösung wurden 10%
Palladium auf Kohle und 1 Äquivalent HCI zugegeben.
Dann wurde unter Rühren Wasserstoff durch das Reaktionsgemisch ^"rchgeleitet. Das Reaktionsgemisch
wurde filtriert, das Filtrat über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft, und der
Rückstand wurde zweimal mit Äther gewaschen. Der > Rf-Wert in einem Benzol/Äihanolgemisch (8 : 2) betrug
0,16 auf SiO;.
A.3.Z-GIn-ASn-CyS(BzI)-Pm I.ys(Tos)-OCH,
7,9 g Z-Glu(NH2)-Asp(NH2)-Cys(Bzl)-OH (HeIv. 38. i<
> 1491 [1955]; Fp. 188-19!°C) wurden in IIO ml
Dimethylformamid gelöst. Die Lösung wurde auf -O0C abgekühlt und hierzu wurden 1,86 ml N-Äthylpiperidin
zugegeben. Dann wurde die Lösung weiter auf — 100C
abgekühlt und hierzu wurden 1,82 g Chlorameisensäure- ι ~>
sek.-butyiesier(sek.-Buiyi-cniorformiai) zugegeben. Das
entstehende Gemisch wurde 10 min bei - 100C gerührt und anschließend eine Lösung von 5,6 g H-Pro-Lys(Tos)-OCHj
■ HCI in 35 ml Dimethylformamid und 1,75 ml N-Äthylpiperidin (pH =8) zugegeben. Das ^o
Reaktionsgemisch wurde 1 h bei O0C und 2 h bei 200C
und nochmals 2 h bei 400C gerührt. Das Dimethylformamid
wurde teilweise im Vakuum abgedampft und der Rückstand aus Äthanol umkristallisiert.
Fp.: 158-162" C.
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(4 : 0,75: 0,25: 1) = 0,78 auf SiO,.
A.4.Z-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OH
Bei Verseifung des oben angegebenen geschützten ι» Pentapeptidesters in Methanol erhielt man die Pentapeptidsäure.
Fp.:154-159°C(Zers.).
A.5. Entfernung der schützenden Gruppe Z (.
2 g des entsprechend A.3 oder A.4 erhaltenen geschützten Pentapeptids wurden in 50 ml Methanol
gelöst und nach dem unter A.2 beschriebenen Verfahren hydriert. Das erhaltene Gemisch wurde filtriert und das
Filirat durch Abdampfen des Lösungsmittels getrock- -><
> net.
Man erhielt:
A.5.1. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OH
aus dem Produkt nach A.4.
Rf = 027 in J·
Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(4 : 0.75: 025:1) auf SlO>.
A.5.2. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OMe
A.5.2. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OMe
aus dem Produkt nach A.3.
Rf in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser ·"
(4:0.75:0.25:l)aufSiO;.
B. Synthese von
H-Gln-Asn-Cys(BzI)-Pro-Arg(Tos)-OH
H-Gln-Asn-Cys(BzI)-Pro-Arg(Tos)-OH
B.l. Z-Pro-Arg(Tos)-OCHi und
H-Pro-Arg(Tos)-OCH3 HCI
HCl
Die Substanz wurde unmittelbar für die weiteren Reaktionen verwendet.
B.2.Z-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OMe
Das unter A.3. erwähnte gemischte Anhydrid wurde zu einer Lösung von 5.2 g H-Pro-Arg(Tos)-OMe ■ HCI
(B.l.) in Dimethylformamid und 1,75 ml N-Äthylpiperidin zugegeben. Das Gemisch wurde 1 h bei - 100C. 2 h
bei 00C und 8 h bei Raumtemperatur gerührt und das Lösungsmittel abdestilliert. Der verbleibende ölige
Rückstand wurde aus Äthanol umkristallisiert.
Fp.:109-113°C(Zers.).
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(4 : 0,75 :025 : 1) = 0,59 auf SiO2.
B 3 Z-Gln-Asn-CysiBzlJ-Pro-ArgiTosl-OH
Der unter B.2. angegebene Pentapeptidester wurde
mit 1,1 Äquivalent Natriumhydroxid in Methanol verseift.
Fp.: 101-1030C
Rf = 0,35 auf SiO> (mit dem gleichen Lösungsmittel
wie unter B.2.)
B.4. Entfernung von Z
g des entsprechend B.2. oder B.3. hergestellten Peptids wurde in 25 ml 4n-HBr in Essigsäure gelöst.
Nach 1 h wurde die rote Lösung in 250 ml trockenen Diäthyläther gegossen, das Gemisch filtriert und der
Rückstand mit Äther gewaschen. Man erhielt:
B4.1. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OMe
B4.1. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OMe
Rf = 0.29*) auf SiO2.
B.4.2. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OH
B.4.2. H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OH
Rf = 0.27*) auf SiOj.
*) Lösungsmittelsystem:
Butanol/Pyridin/Essigsäurc' Wasser
(4 : 0.75:025: 1).
(4 : 0.75:025: 1).
Beispiel 1
Synthese von
Synthese von
Der oben angegene Dipeptidester wurde auf die in A.I. angegebene Weise durch Kondensation von
H-Arg(Tos)-OCHj - HQ (BCS Jap. 37. 1465, 1964) mit
Z-Pro-OH hergestellt
[λ] = - 44° (c= 1 in Äthanol).
tionssalz von H-Pro-Arg(Tos)-OCH3 erhielt Rf: in
I I
H-Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Lys-OH
0,67 g Z-Cys(Bzl)-Tyr-Phe-N:Hi (Fp. 240-244C:
HeIv. 43. 1421 [1956]) wurden in 5 ml gereinigtem Dimethylformamid gelöst. Die Lösung wurde auf
-20'C abgekühlt und hierzu wurden 0.4 ml 5 n-HCI in Tetrahydrofuran und 0.134 ml Isoamylnitrit
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 5 min gerührt und anschließend wurde eine Lösung
von 1.1 mMol H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Lys(Tos)-OH ■ HCi (Ao.i.) und Triäihyiäir.ir, (pi5 -8) Zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde ungefähr 70 Stunden bei 0°C gerührt mit Wasser verdünn: und
filtriert Der Rückstand wurde getrocknet und aus einem Gemisch aus Dimethylformamid. Äthylacetat und Äthanol umkristallisiert.
Fp.:212°C(Zers.}.
Rf: in Amylalkohol/Ameisensäure/Wasser
(7:2:l) = 0.85aufSiO2.
2. 100 mg des oben angegebenen geschützten Peptids
wurden in 25 ml flüssigem Ammoniak gelöst Dann wurde zu der Lösung unter heftigem Rühren
Natrium zugegeben, und zwar in einer solchen Menge, daß die Lösung mindestens 5 min lang blau
blieb. Dann wurde das überflüssige Natrium durch Zugabe von Ammoniumchlorid zu der Lösung
entfernt Nach dem Verdampfen des Ammoniaks
wurde der Rückstand zu sauerstofffreiem Wasser zugegeben und der pH-Wert des Gemisches auf
6,55 eingestellt Anschließend wurde durch das Gemisch Luft durchgeleitet, bis der Nachweis auf
SH-Gruppen negativ verlief. Nach dem Filtrieren des Reaktionsgemisches wurde das Filtrat lyophilisiert.
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(4 : 0,75:0,25: 1) = 0.30 auf AI2O1.
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(15 :10:3 : 12) = 0,35 auf Whatman 3 MM.
3. Zu einer wäßrigen Suspension des entsprechend 2 hergestellten Peptids wurde überschüssige Salzsäure zugegeben.
(4 : 0,75:0,25: 1) = 0.30 auf AI2O1.
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(15 :10:3 : 12) = 0,35 auf Whatman 3 MM.
3. Zu einer wäßrigen Suspension des entsprechend 2 hergestellten Peptids wurde überschüssige Salzsäure zugegeben.
Das Gemisch wurde lyophilisiert und das Hydrochioridaddiiionssaiz
isoliert.
Auf analoge Weise wurde das Säureadditionssalz von Phosphorsäure und Maleinsäure hergestellt.
Die Rf-Werte dieser Säureadditionssalze waren identisch mit denen des entsprechend 2 erhaltenen freien Peptids.
Die Rf-Werte dieser Säureadditionssalze waren identisch mit denen des entsprechend 2 erhaltenen freien Peptids.
Beispiel 2
Synthese von
Synthese von
H-Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Arg-OH
1. Auf die in Beispiel 1 unter 1. beschriebene Weise wurde Z-Cys(Bzl)-Tyr-Phe-N2Hi (Fp. 240-2440C)
mit H-Gln-Asn-Cys(Bzl)-Pro-Arg(Tos)-OH ■ HBr (B.4.2.) kondensiert Fp. 233°C(Zers.).
Rf: in Amylalkohol/Ameisensäure/Wasser
(7 :2:l)=030aufSiO2.
Rf: in Amylalkohol/Ameisensäure/Wasser
(7 :2:l)=030aufSiO2.
Z Auf die in Beispiel 1 unter 2. beschriebene Weise
wurden die schützenden Gruppen entfernt und die
einem pH-Wert von 6,55 erhalten.
Rf: in Butanol/Pyridin/Essigsäure/ Wasser
(15 :10 :3 :12)=032 auf Whatman 3 MM.
ester aus dem Zwischenprodukt nach BAl.
erhalten. Rf -035 auf SK)2 (gleiches Lösungsmittel
wie unter 2.).
Eine Lösung von 10,5 mg/ml des entsprechend
Beispiel 1 unter 2. erhaltenen Octapeptids, 833 mg/ml
Zink und 34 mg/ml Na2HPO4-2 H2O wurden mit
n-HQ auf einen pH-Wert von 2 eingestellt Es wurde Zink in Form von Zinkchlorid zugegeben. 15 ml dieser
Lösung and QJi m Natriumhydroxyd worden gleichzeitig
I I
H-Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Lys-OMe
Auf die in Beispiel 1 unter 1. beschriebene Weise wurde das Tripeptid-azid Z-Cys(Bzl)-Tyr-Phe-N2H3 mit
dem nach A.5.2. erhaltenen Peptidester gekuppelt und nach dem im Beispiel 1 unter 2. angegebenen Verfahren
in den oben angegebenen Peptidester umgewandelt
Rf-O^aUfAI2O,in
Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser
(4 :0,75:0.25:1).
Beispiel 3
Synthese von
Synthese von
unter Rühren zu 25 ml eines Gemisches der folgenden Zusammensetzung zugegeben:
Benzylalkohol
NaCI
NaCI
20 mg/ml
4 mg/ml
4 mg/ml
Das Volumen der Suspension wurde mit destilliertem Wasser auf 50 ml aufgefüllt. Die entstehende Suspension
besaß die folgende Zusammensetzung:
Benzylalkohol
NaCI
Octapeptid
Zink
PO4
10 mg/ml
6,8 mg/ml
3 mg/ml
2,5 mg/ml
0,5 mg/ml
6,8 mg/ml
3 mg/ml
2,5 mg/ml
0,5 mg/ml
Auf die gleiche Weise wurde der Zinkphosphatkomplex des nach Beispiel 2 erhaltenen Octapepiids sowie
die Kobaltphosphatkomplexe der betreffenden Octapeptide erhalten.
Es wurde eine Lösung zur oralen Verabreichung hergestellt die die folgende Zusammensetzung besaß:
Desglycinamido-Iysin-
vasopressin
Sorbit
Natrium-benzoat
Äthanol 100%
Aq. dest. für Injektionen
auf
0,5 mg
200 mg
1 mg
0,05 ml
200 mg
1 mg
0,05 ml
1 ml
Es wurde eine Lösung für Injektionszwecke hergestellt, die die folgende Zusammensetzung besaß:
Desglycinamido-arginin- vasopressin NaC! Methyloxy-benzoat Aq. dest für Injektionen |
1.0 mg 9.0 mg 1,2 mg 1,0 ml |
7 | O^ mg 20 mg |
Beispiel | Es wurde eine Lösung der folgenden Zusammenset zung hergestellt: |
||
Desglycinamido-arginin- vasopressin Mannit |
Wasser
1 ml
Die Lösung wurde nach dem Filtrieren unter sterilen Bedingungen lyophilisiert Der lyophilisierte Rückstand
wurde nach dem Lösen in 1 oder 2 ml einer physiologischen Kochsalzlösung in eine Ampulle gegeben. Auf die gleiche Weise wurde eine Lösung aus
Desgrycinamidc-arginin- | 10 mg |
vasopressin | 40 mg |
Mannit | 2ml |
Wasser | |
lyophilisiert in 1 oder 2 ml einer physiologischen
Kochsalzlösung gelöst und ebenfalls in eine Ampulle gegeben.
Es wurde ein basisches Granulat hergestellt der folgenden Zusammensetzung:
Il
Carboxymethylcellulose 2,5 mg
Stärke 20,0 mg
Lactose 68,5 mg
Dieses Granulat wurde mit 7,5 mg Desglycinamidolysin-vasopressin,
1 mg Talkum und 0,5 mg Magnesiumstearat vermischt und zu Tabletten von 100 mg gepreßt.
287 mg Mannit wurden mit Hilfe eines Äthanol/Wassergemisches, in dem 6 mg Hydroxypropylmethyl-cellulose
(Methocel der Dow Chemical) gelöst waren, granuliert. Dann wurde 1 mg Desglycinamido-lysin-vasopression
in Äthanol zugegeben. Die Substanzen wurden miteinander vermischt, und die Flüssigkeit im
Vakuum bei 300C abgedampft. Dann wurde 1 mg
Magnesium-stearat und 5 mg Talkum zu dem Gemisch
zugegeben und aus der gesamten Masse Tabletten von 300 mg gepreßt. Diese Tabletten können in Form von
Pastillen verwendet werden.
Beispiel 10
Es wurde ein Mittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Desglycmamido-Iysin- | 10 mg |
vasopressin | |
destilliertes Wasser | |
mit Essigsäure auf | 5 ml |
pH 5,5 gebracht | 45 mg |
NaCl | 25 mg |
Carboxymethylcellulose | Dieses mittel ist zur iniranasaicn Verabreichung |
geeignet. | |
Claims (2)
1. Mittel zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit, enthaltend einen therapeutisch geeigneten
Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein Oktapeptid der allgemeinen Formel
H-L-Cys-L-Tyr-L-Phe-L-Gln-L-Asn-L-Cys-L-Pro-Y-OR
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
ist und Y die Gruppe L-Lys oder L-Arg bedeutet, oder ein Säureadditionssalz dieser Verbindung mit
einer therapeutisch geeigeten Säure oder einen Komplex dieser Verbindungen mit einem schwerlöslichen
Metallsalz, -hydroxid oder -oxid enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz, -hydroxid oder -oxid ein
solches von Zink ist
Die Erfindung betrifft Mittel zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit, besonders Mittel, enthaltend
Octapeptide der allgemeinen Formel
H-L-Cvs-L-Tvr-L-Phe-L-Gln-L-Asn-L-Cys-L-Pro-Y-OR
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