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Verfahren und Vorrichtung maschinellen kontinuierlichen Herstel 1
ung Von FlammenombrO-. und Unifärbungen an Garnen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur maschinellen> kontinuierlichen Herstellung von: Flammen
- (weiß/bunt- Effekte), Flammen . - (nehrforbenaffakte\ und Uni-Färbungen (Einfarbeneffekt)
an Garnen, Der Farbauftrag- und Abstrich auf den laufenden Faden (Einzelfaden oder
Fadenschar) erfolgt dabei durch ein saugfähi es Material (Vliese, Filze, Schwämme
usw), das sich im Verhältnis zum Faden nur mit kleiner Geschwindigkeit, oder gar
nicht, bewegt, Dabei spielt es keine Rolle, ob das saugfähige Material auf einem
drehbaren Zylinder oder stationär angeordnet wird, Das saugfähige Material (im Weiteren
kurz: Filz) ist in soviel Teile unterteilt, wie Farben auf das Garn aufgetragen
werden sollen, Bei Uni färbungen werden einzelne oder mehrere Farbauftraggeräte
mit der gleichen Farbflotte (Farbstofflösung) gespeist, das heißt, das zu färbende
Garn berUhrt nur Filze die mit der gleichen Farbflotte getränkt sind, Mehrere Farbauftraggeräte
lassen sich hintereinander und/ oder über einander anordnen, Der Mehrfarbeneffekt
wird dadurch erzielt, daß bei stationärer Anordnung der Filze das ablaufende Garn
durch eine geeignete Changiervorrichtung quer zur Laufrichtung über die einzelnen
Farbstellen geführt wird, wobei die Changiergeschwindigkeit, im Zusammenhang mit
der Fadengeschwindigkeit die Länge der einzelnen Teilfärbung ergibt.
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Ist der Filz auf einem drehbaren Zylinder angeordnet,können die einzelnen
Farbstellen entweder ringförmig aneinandergereiht werden, oder aber der Umfang des
Zylinders in Farbsegmente unterteilt werden, Bei der ringförmigen Anordnung der
Farbstellen wird das ablaufende Garn ebenfalls durch eine geeignete Changiervorrichtung
über die einzelnen Farbringe geführt, während bei Farbsegmenten eine solche Changlervorrichtung
nicht notwendig ist, Die Farbstoffzufuhr kann über geeignete Dosiereinrichtungen
erfolgen, Einige mögliche Varianten sind in den Zeichnungen dargestellt, Eine Vorrichtung
nach dieser Erfindung eignet sich in hervorragender Weise als Zusatzgerät zu Anlagen,
in denen das Garnmaterial kontinuierlich behandelt wird (z,B, gedämpft, geschrumpft
oder thermofixiert) und damit die Farbstoffixierung in diesen kontinuierlichen Arbeitsablauf
miteinbezogen werden kann, Eine hierfür geeignete Anlage ist z, B, in der Patentanmeldung
P 1957219,1 beschrieben,
Die bisher bekanntgewordenen maschinellen
Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbeneffekten arbeiten größtenteils nach dem
Druckverfahren, Dabei worden entweden Wirk- Strick- Tuftingwaren oder Garne (Garnscharen}
bedruckt, Das Garn oder die Garnschären werden meist über farbtrommeln geführt,
FUr Jede Farbe muß dabei eine Walze vorgesehen werden, Durch eine komplizierte Steuereinrichtung
wird nun das Garn durch geeignete Hilfsmittel (meist Gegenrollen) abwechselnd auf
die verschiedenen Farbwalzen gedrückt, Alle diese Druckeinrichtungen sind aber verhäitnismYaig
kompliziert, Auch ist die Arbeitsgeschwindi kelt durch die maximal zulässigen Drehzahlen
der Farbwalzen sehr begrenzt, sist auch ein Verfahren bekannte den Farbstoff mittels
Zentrifugen auf die Fäden aufzuspritzen. Diese Anlage ist jedoch ebenfalls sehr
aufwendig, Für jede Farbe ist eine hochtourlge Zentrifuge mit Antrieb.
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Farbauffangbehälter usw, erforderlich, Auch ist die maximale Arbeitsgeschwindigkeit
mit ca, 350 m/min, sehr gering, Die Erfindung zeigt eine Vorrichtung, mit der auf
einfache Weise Mehrfarbeneffekte hergestellt werden können. Das Aufbringen mehrerer
Farben erfolgt In einem einzigen einfachen Gerät, ohne komplizierte Steuerungen,
Die Längen der einzelnen Teilfärbungen lassen sich auf einfache Weise verändern,
Auch kann mit den heute gewünschten hohen Fadengeschwindigkeiten (bis zu 1200 mlmin,)
gearbeitet werden, Einige mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung zur Herstellung
von Flammen- und Ombre.Färbungen (weiß/bunt und Mehrfarbeneffekte) ergeben sich
aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen, Die gleichen Ausführungen
in entsprechend vereinfachter Form lassen sich jedoch auch zur Herstellung von Unifärbungen
(Einfarbeneffekt) verwenden, Es zeigen: Fig, 1 : Farbauftrag mittels drehbarem Zylinder,
Farbstoffzuführung über feststehende Scheibe (Schlitzsteuerung), Fig, 2 : Schnitt
durch Fig, 1 entlang der Linie I - I, Fig, 3 : Zylinder wie nach Fig, 1, jedoch
stehend angeordnet, Farbstoffzuführung über Tropfeinrfchtung.
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Fig, 4 : Farbauftrag mittels drehbarem Zylinder, ringförmige Filzanordnung;
Farbstoffzuführung über Tropfeinrichtung, Fig, 5 : Schnitt durch Fig, 4 entlang
der Linie II - II, Fig, 6 : Farbauftrag mit stationären Filzblöcken, Fig, 7 : Schnitt
durch Fig, 6 entlang der Linie III - III, Fig, 8 : Farbauftrag mit stationären Filzblöcken,
Farbstoffzuführung durch Niveauregelung.
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Die Vorrichtung nach Fig 1 und 2 besteht aus einem Zylinder 1, der
über die Welle 2 angetrreben wird Am Zylindermantel sind segmentartige Filzstücke
3 befestigt, die über Bohrungen 4 mit Farbstoff versorgt werden,
Ober
eine feststehende Scheibe 5 erfolgt die Farbstoffzuführung, Bei jeder Umdrehung
des Zylinders 1 deckt sich die Bohrung 4 im Zylinder 1 für einen kurzen Moment mit
der entsprechenden Bohrung in der feststehenden Scheibe 5 und gibt einer kleinen
Farbstoffmenge den Durchfluß frei, Durch entsprechende Wahl der Bohrungsquerschnltte
läßt sich die durchfließende Flüssigkeitsmenge genau festlegen, Das ablaufende Garn
6 tangiert den Zylinder 1 und streicht den Farbstoff aus dem momentan berührten
Filzsegment ab, Zwischen den Filzstücken sind Trennstege 7 angebracht, um ein Zusammenfließen
der Farben zu verhindern, In Fig, 3, ist im Prinzip die gleiche Einrichtung wie
in Fig, 1 und 2 gezeigt, Durch die senkrechte Anordnung des Zylinders 1 ist jedoch
eine andere Farbstoffzuführung möglich, In der Stirnfläche des Zylinders 1 sind
ringförmige Nuten 8 angebracht, und zwar in gleicher Zahl wie Filzsegmente 3 vorhanden
sind, Jedes Filzsegment 3 wird über eine oder mehrere Bohrungen 4 von der Ringnut
8 mit Farbstoff versorgt. Eine Dosiereinrichtung 9 bekannter Art gibt den Farbstoff
in die jeweilige Ringnut 8, Ft, 4 und 5 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit
der Erfindung, Auf dem Zylinder 1 der über die Welle 2 angetrieben wird, ist der
farbübertragende Filz 3 ringförmig angebracht, Auf jeden Filzring wird durch eine
Dosiereinrichtung 9 die benötigte Farbstoffmenge aufgebracht, Das ablaufende Garn
6 wird durch eine geeignete Changiereinrichtung quer zur Laufrichtung, über die
Länge des Changierweges 10 zu den einzelnen Farbstellen bewegt, In Fig, 6 und 7
ist eine Vorrichtung dargestellt, bei der Farbauftrag durch feststehende Filzblöcke
erfolgt, Die Filzblöcke 11 sind in Farbkammern 12 befestigt und werden durch die
bekannte Dosiereinrichtung 9 mit Farbstoff getränkt, Das ablaufende Garn 6 wird
wie in Fig, 4 über den Changierweg 10 quer zur Laufrichtung zu den einzelnen Farbstellen
geführt, Fig. 8 zeigt eine andere Art der Farbstoffzuführung, Die feststehenden
Filzblöcke 11 in den Kammern 12 werden durch eine Niveauregeleinrichtung 13 vom
Vorratsbehälter 14 mit Farbstofflüssigkeit versorgt, Die Höhe des Flüssigkeitsspiegels
15 wird je nach dem gewünschten Farbauftrag eingestellt, Die besonderen Merkmale
der Erfindung, wie Ausbildung und Anordnung des Filzes Art der Farbstoffzufuhr,
stationär oder drehbar, mit oder ohne Fadenchangiereinrichtung usw, sind nicht auf
die In Fig, 1 - 8 dargestellten Ausführungen beschränkt, vielmehr sind auch weitere
Kombinationen möglich,