DE2140950C3 - Vorschubschaltung für Schneidemaschinen für Papier, Pappe o.dgl. - Google Patents

Description

2S

Die Erfindung betrifft eine Vorschubschaltung für Schneidemaschinen für Papier, Pappe od. dgl. mit selbsttätiger Schneidgutzuführung.

Der Vorschub des Schneidgutes ist bei den genannten jo Schneidemaschinen so zu steuern, daß der Preßbalken das Schneidgut nach erfolgtem Schnitt mit Sicherheit freigegeben hat, bevor es bis zur nächsten Schnittmarkierung weiter geschoben wird.

Es ist bekannt, den Vorschub durch einen Schalter auszulösen, den der Preßbalken bei dem Erreichen seiner obersten Totlage betätigt. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Zeitspanne, die bei Bearbeitung von Schneidgutstapeln geringer Höhe zwischen dem Zeitpunkt des Abhebens des Preßbalkens vom Schneidgutstapel und dem Beginn des Vorschiebens des Schneidgutstapels liegt, relativ groß ist. Bei der Produktion von Etiketten, bei der generell Schneidgutstapel geringer Höhe geschnitten werden, wirkt sich dieser Zeitverlust aufgrund der Vielzahl von Schnitten pro Schneidgutstapel besonders nachteilig aus. Um diesen Nachteil zu beseitigen, wurde bereits eine entsprechend der jeweiligen Schneidgutstapelhöhe einstellbare Schalteinrichtung angeboten, die aber zusätzlicher Einstelloperationen bedarf und damit produktivitätshindernd wirkt.

Bei einer anderen Schneidemaschine wurde deshalb auf die Einstellbarkeit der Schalteinrichtung entsprechend der Höhe des Schneidgutstapels verzichtet und die Hubgeschwindigkeit des Preßbalkens extrem gesteigert, um die Verlustzeiten möglichst niedrig zu halten. Diese Maßnahme ist aber deshalb nachteilig, weil einmal für die Beschleunigung und Bewegung des Preßbalkens ein zusätzlicher Energieaufwand erforderlich ist und andererseits zusätzliche Mittel zur Dämpfung der Massenkraft vor Erreichen der oberen Lage vorgesehen werden müssen.

Eine dritte Ausführungsart einer Schneidemaschine ist so gestaltet, daß der Impuls zur Einschaltung des Vorschubes des Schneidgutstapels vom Steuerschieber der Preßhydraulik sofort bei der Umsteuerung auf Preßbalkenhochgang abgeleitet und mittels elektronischer Bauelemente so verzögert wird, daß der Vorschub beginnt, wenn der Preßbalken den Schneidgutstapel frei gegeben hat Diese Ausführung ist auf Grund der Kompliziertheit und der damit verbundenen hohen Kosten nicht vorteilhaft

Die Erfindung verfolgt den Zweck, eine Vorschubschdtung für Schneidemaschinen zu schaffen, die geringste Zeitverluste zwischen der Beendigung des Preßvorganges und dem Beginn des Schneidgutvorschubes gewährleistet und dabei nur wenig baulichen Aufwand erfordert

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorschubschaltung für Schneidemaschinen zu schaffen, deren Wirksamkeit unabhängig von der Höhe des Schneidgutstapels nach jeweils einem konstanten Weg, den der Preßbalken in Richtung seiner oberen Lage zurückzulegen hat, einsetzt, wobei die unterschiedlichen Einsatzhöhen selbsttätig ausgeglichen werden sollen. Der vom Preßbalken bis zur Einschaltung des Vorschubes zurückzulegende Weg soll einstellbar sein, damit das unterschiedliche Aufbauschen der verschiedenen Schneidgüter vom Zeitpunkt des höchsten Preßdruckes bis zum Abheben des Preßbalkens vom Schneidgutstapel berücksichtigt werden kann. Die Einrichtung soll wartungsfrei arbeiten.

Erfiiidungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Vorschubeinschaltung mit der Preßeinrichtung, vorzugsweise mit dem Preßbalken, ein, selbsttätig und unabhängig von der Höhe des Schneidgutstapels und des durch den Preßbalken zurückzulegenden Weges, mit ihr in Wirkungsverbindung stehendes, einen konstanten Schalthub ausführendes Steuerorgan angeordnet ist, das aus einem Führungswinkel und einer über eine Bundschraube, Druckfeder und Gleitscheibe kraftschlüssig im Führungswinkel geführten Schaltnokke besteht.

Zur Veränderung der Zeitspanne zwischen dem Beginn der Aufwärtsbewegung des Preßbalkens und der Einschaltung des Vorschubantriebes ist eine Stellschraube vorgesehen.

Um ein wartungsfreies Arbeiten der Anlage zu gewährleisten, sind die Schaltnocke und die Gleitscheibe aus Plastmaterial mit Selbrtschmiereigenschaft gefertigt.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 die teilweise Rückansicht einer Schneidemaschine mit in der oberen Ruhelage sich befindendem Preßbalken und der erfindungsgemäßen Vorschubschaltung,

F i g. 2 die Rückansicht gemäß F i g. 1 mit dem Preßbalken in Arbeitsstellung,

F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie 1-1 der F i g. 2.

In einem Maschinengestell 1 ist ein Preßbalken 2 mittels Leisten 3 senkrecht geführt und durch Zugstangen 4 von einer nicht dargestellten Preßeinrichtung angelrieben. Ein Schneidgutstapel 7 wird auf einem Maschinentisch 5, an dem ein Seitenanschlag 6 befestigt ist, durch nicht dargestellte Mittel in Richtung der Schneidstation verschoben. Ein am Preßbalken 2 befestigter Führungswinkel 8 weist in seinem freien Schenkel einen Längsschlitz 9 auf, in dem die Führungsnase einer Schaltnocke 10 gleitet. Die Schaltnocke 10 ist mittels einer durch eine Druckfeder 12 belasteten Bundschraube 11, die weiterhin eine Gleitscheibe 13 aufweist, kraftschlüssig am Führungswinkel 8 gehalten. Am Maschinengestell 1 vorgesehene Anschläge 14 und 15 begrenzen den Weg der Schaltnocke 10.

Der Anschlag 15 ist mit einer durch eine Kontermutter 17 gesicherten Stellschraube 16 versehen, mit der der Hub der Schaltnocke eingestellt wird. Die Schaltnocke 10 steht mit einem am Maschinengestell 1 befestigten und mit einem Ruhekontakt 19 ausgestattetem Steuerschalter 18 in Wirkverbindung.

Nachfolgend wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorschubschaltung beschrieben.

Während eines Arbeitsspiels wird der Preßbalken 2 soweit abgesenkt bis er auf den Schneidgutstapel 7 auftrifft und diesen auf dem Maschinentisch 5 festpreßt. Bei diesem Bewegungsablauf gelangt die Schaltnocke 10 mit nach unten und öffnet, da die durch die Druckfeder 12 erzeugte Reibkraft zwischen dem Führungswinkel S und der Schaltnocke 10 bzw. der is Gleiischeibe 13 größer ist als die Gegenkraft des federbelasteten Stößels des Steuerschalters 18, dessen Ruhekontakt 19. Durch das öffnen des Ruhekontaktes 19 erfolgt noch keine elektrische Schaltfunktion. Der Preßbalken hat bis zu diesem Zeitpunkt beispielsweise einen Senkweg von 15 mm zurückgelegt und senkt sich nun, um beispielsweise einen Schneidgutstapel von 50 mm Höhe auf dem Maschinentisch festzupressen, den verbleibenden Rest der maximal möglichen Einsatzhöhe ab. Nach dem Durchschneiden des Schneidgutstapels bewegt sich der Preßbalken nach oben, wobei die Schaltnocke 10 bereits nach Lüftung des Preßbalkens um wenige Millimeter, in der Regel um ca. 10 mm den Stößel des Steuerschalters 18 so weit frei gib:, daß der Ruhekontakt 19 geschlossen und in bekannter Weise im Zusammenwirken mit einem von der Messerbewegung abhängigem Schalter der Vorschub eingeschaltet wird. Nachdem der Preßbalken beispielsweise einen Weg von 15 mm zurückgelegt hat, schlägt die Schaltnocke 10 am Anschlag 14 an. Unabhängig davon bewegt sich der Preßbalken in seine obere Lage.

Je nachdem, in welchem Maße das Schneidgut nach dem Aufheben der Pressung aufbauscht, kann der Zeitpunkt der Vorschubsohaltung in Abhängigkeit vom Weg des Preßbalkens vom festgepreßten Stapel bis zur Bewegbarkeit des obersten Bogens eines Schneidgutstapels mittels der Stellschraube 16 vorteilhafterweise eingestellt werden, indem die Stellschraube 16 beispielsweise bei stark bauschendem Schneidgut weiter aus dem Anschlag 15 herauszudrehen ist, so daß der Weg der Schaltnocke 10 vor der Schließung des Ruhekontaktes 19 des Steuerschalters 18 größer wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorschubschaltung für Schneidemaschinen für Papier, Pappe od. dgl. mit automatisch arbeitendem Vorschub, dadurch gekennzeichnet, daß j zur Vorschubeinschaltung mit der Preßeinrichtung, vorzugsweise mit dem Preßbalken (2), ein selbsttätig und unabhängig von der Höhe des Schneidgutstapels (7) und des durch den Preßbalken (2) zurücklegenden Weges, mit ihr in Wirkungsverbindung stehendes, einen konstanten Schalthub ausführendes Steuerorgan angeordnet ist, das aus einem Führungswinkel (8) und einer über eine Bundschraube (H), Druckfeder (12) und Gleitscheibe (13) kraftschlüssig im Führungswinkel (8) geführten Schaltnocke (10) besteht.

2. Vorschubschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Aufwärtsbewegung des Preßbalkens (2) und der Einschaltung des Vorschubantriebes mittels einer im Anschlag (15) angeordneten Stellschraube (16) mit Kontermutter (17) einstellbar ist.