DE2139715C3 - Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers aus Titan für Akkumulatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers aus Titan für AkkumulatorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Titankörper mit elektrisch leitender, chemisch resistenter Schutzschicht
aus Titan, Stickstoff und Chlor für die Herstellung eines Masseträgers aus Titan für Akkumulatoren,
insbesondere Bleiakkumulatoren.
Von den theoretisch denkbaren Systemen galvanischer Elemente bzw. Akkumulatoren haben sich bislang
nur wenige in der Praxis durchsetzen können. Als Akkumulatorensysteme sind vor allem der Bleiakkumulator und der Stahlakkumulator bekannt. Für
die Verwendung dieser Akkumulatoren zum Antrieb von Fahrzeugen bestehen die bekannten Nachteile
der zu geringen Leistung bzw. Speicherfähigkeit pro Gewichtseinheit. Daher sind viele intensive Bemühungen
unternommen worden, leichtere oder leistungsfähigere Typen zu entwickeln, bislang jedoch
ohne überzeugenden Erfolg. Ziel dieser Bemühungen war es, beim Bleiakkumulator den erheblichen Gewichtsanteil
des Masseträgers aus Blei (50%), der nicht an der elektrochemischen Reaktion teilhat, drastisch
zu verringern. Das gelänge z. B., wenn man auf einen Leichtmetalhnasseträger nur noch das als aktive
Masse tatsächlich erforderliche Blei bzw. Bleidioxid aufzubringen brauchte. Bisher fand sich jedoch
kein ausreichend inertes, aber den elektrischen Strom gut leitendes Material für diesen Zweck. Allerdings
gehört in diesen Zusammenhang der bekannte Vorschlag, mit einem Titangerüst und darauf
aufgebrachten Schutzschichten zu arbeiten. Es erschien sinnvoll, gewisse leitende Hartstoffe vom Typ
des Titannitrids oder des Wolframkarbids als Schutzschicht auf Titanunterlageu aufzubringen, und die so
vor einem chemischen Angriff geschützten Leichtmetallmasseträger
im obigen Sinne zu verwenden (vgl. USA.-Patentschrift 3 486 940, deutsche Offenlegungsschrift
1 938 409). Solche Elektroden erwiesen sich aber im Dauerversuch als nicht stabil genug. Die
Schutzschichten bedingen häufig Versprödungen des Grundwerkstoffes. Titannitrid-Bindeschichten sind
darüber hinaus anodisch instabil.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers
für elektrische Sekundärelemente anzugeben, der aus Titan als Grundmaterial besteht und
eine allen Ansprüchen genügende Schutzschicht aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
Titankörpem mit elektrisch leitender, chemisch resistenter Schutzschicht aus Titan, Stickstoff und Chlor,
wobei die Schutzschicht mit Hilfe einer chemischen Reaktion der Oberfläche des Titangerüstes mit gasförmigem
Chloramin oder mit den Komponenten des Chloramins bei Temperaturen von 325 bis 650G C
erzeugt wird, als Masseträger für Akkumulatoren, insbesondere Bleiakkumulatoren. Nach bevorzugter
ίο Ausführungsform soll die Schutzschicht bis zu einer
Dicke von etwa 1 um aufgebaut werden. Das Titangerüst
kann bei erfindungsgemäßen Elektroden in beliebiger Weise aufgebaut sein, es kann beispielsweise
aus Blech oder auch aus Fasern bestehen; es
»5 kann eine definierte geometrische Form nicht nur im
großen, sondern auch im kleinen aufweisen oder auch vliesartig aufgebaut sein. Die aus Ti, N und Cl
bestehende Oberfläche zeichnet sich gegenüber der
bekannten Titannitrid-Oberfläche insbesondere
ao durch eine rißfreie Struktur aus. In allen Fällen eifüllt
die Schutzschicht alle Anforderungen in bezug auf elektrische Leitfähigkeit und chemische Resistenz
gegen Säuren und Basen.
Schaltet man eine wie vorstehend beschriebene Titanoberfläche
als Anode, so beobachtet man in Akkumulatorenschwefelsäure keine Auflösung der leitenden
Schicht und auch keinen Angriff auf das Titan durch die Schicht hindurch. PbO läßt sich nach
bekannten Verfahren, z. B. aus Pb(NO3).,-Lösung
sehr gut abscheiden. Auch läßt sich eine aktive PbO2-Masse auf eine so geschützte Titanelektrode
auftragen und wie üblich entladen. Da ferner eine derartige Titanelektrode auch für die negative Seite,
d. h. zur Bleiabscheidung, herangezogen werden kann, läßt sich insgesamt z. B. ohne weiteres ein mit
dem konventionellen Pb/PbO2-H2SO4-System arbeitender
Akkumulator herstellen, der jedoch Blei nur für die aktiven Massen verwendet, sonst aber das
Leichtmetall Titan, somit also wesentlich leichter bei gleicher Leistung sein kann. Infolgedessen lassen sich
die bewährten Konstruktionsprinzipien anwenden, nur daß sämtliche stromleitenden Geräteteile statt
aus Blei jetzt aus Titan gefertigt werden können. Dies bedeutet etwa für die Anwendung der Akkumulatoren
im Fahrzeugbau eine wesentliche Verbesserung des Leistungsgewichtes und der mechanischen
Stabilität der Batterie, da das Titan bei diesem Verfahren nicht versprödet. Gegenüber den bisherigen
Nitridierungsverfahren, die bei hohen Temperaturen ablaufen oder komplizierte Teilschritte erfordern,
trotz allem aber keine befriedigenden Ergebnisse für den Bleiakkumulator zeitigen, ist das hier beschriebene
Verfahren der Schutzschichtbildung in einem Reaktionsschritt in wenigen Minuten abgelaufen. —
Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß die Elektroden tür Bleiakkumulatoren eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Beispieles erläutert:
l. Ein durch fünfstündiges Kochen in konzentrier*
ter Salzsäure odsr Oxalsäurelösung vorgereinigtes Titanblech als Titangerüst der Elektrode
wird durch Widerstandsheizung; auf 325 bis 4500C erhitzt, wobei der Reaktionsraum von
außen zur Vermeidung des Verstopfens durch NH4Ct auf mindestens 3250C gehalten wird.
Chloramin mit N2 als Verdünnungsgas wird in den Reaktionsraum eingeführt. Bei einem Mol-
verhältnis ClNHa/N2 von etwa I : 3 beträgt die
Reaktionszeit, um eine lückenlose, festhaftendc Schicht auf dem Titanblech zu erzeugen, 5 min.
Ein wie vorstehend behandeltes Titanblech von 0,25 mm Dicke wurde nach bekanntem Verfahren
(z. B. deutsche Offenlegungsschrift 1421 560 vom 10.4.1969 und deutsche Patentschrift
1496140 vom 14.5.1969) mit PbO., beschichtet.
Die Fläche betrug 2,5 cm-. Die Elektrode wurde als Anode gegen Blei (odet auf Titanblech
abgeschiedenes Blei) als Kathode geschaltet. Bei einer Spannung von 2,05 V wurde
mit Strömen von 1 bis 40,5 mA (bester Wert: 5 mA) entladen und mit Strömen von 1 bis
5OmA geladen. Die Kapazität betrug 0,1 bii 0,15Ah, Kurzschlußstrom: 70OmA. Es wurde
stets mit dem Dreifachen des Kapazitätswertes bei starker Ο,-Entwicklung überladen und nie
bis zum Zusammenbruch des Systems entladen.
Nach 50 Zyklen ist keinerlei Leistungsabfall oder analytisch eine Titanauflösung festzuhalten,
J. Ein nach Beispiel 1 vorbehandeltes Titansireckmetall,
von 0,25 mm Dicke, einer Fläche von 20 cms und einem mittleren Lochdurchmesser
" von 1 mm wurde wie unter Beispiel 2 mit PbO2
beschichtet. Die abgeschiedene Menge des PbO2
betrug 5 g. Nach 15 Zyklen.betrug die Kapazität 670 mA h, was einer Massenausrutzung des
PbO., von etwa 600O entspricht. Der Lade- und
Entlädestrom betrug 100 mA. Mit diesen Bedingungen wurden 4Ϊ5 Zyklen erreicht. Die Endkapazität
betrug 200 mA h. Dies entspricht einer Massenausnutzung von etwa 18 Ve. Es wurde
stets bis zum Zusammenbruch des Systems entladen. Die Ladezeit wurde der wechselnden Kapazität
angepaßt. Die Dauer der Versuchsduichführung
betrug 97,5 Tage.
Claims (2)
1. Verwendung von Titankörpern mit elektrisch leitender, chemisch resistenter Schutzschicht
aus Titan, Stickstoff und Chlor, wobei die Schutzschicht mit Hilfe einer chemischen Reaktion
der Oberfläche des Titangerüstes mit gasförmigem Chloramin oder mit den Komponenten
des Chloramins bei Temperaturen von 325 bis 650° C erzeugt wird, als Masseträger für Akkumulatoren,
insbesondere Bleiakkumulatoren.
2. Verwendung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht bis zu einer Dicke von etwa 1 [im erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2139715A DE2139715C3 (de) | 1971-08-07 | 1971-08-07 | Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers aus Titan für Akkumulatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2139715A DE2139715C3 (de) | 1971-08-07 | 1971-08-07 | Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers aus Titan für Akkumulatoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2139715A1 DE2139715A1 (de) | 1973-02-22 |
DE2139715B2 DE2139715B2 (de) | 1973-06-07 |
DE2139715C3 true DE2139715C3 (de) | 1974-01-24 |
Family
ID=5816156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2139715A Expired DE2139715C3 (de) | 1971-08-07 | 1971-08-07 | Verfahren zur Herstellung eines Masseträgers aus Titan für Akkumulatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2139715C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3945852A (en) * | 1974-09-06 | 1976-03-23 | P. R. Mallory & Co. Inc. | Current collector for organic electrolyte batteries |
-
1971
- 1971-08-07 DE DE2139715A patent/DE2139715C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2139715B2 (de) | 1973-06-07 |
DE2139715A1 (de) | 1973-02-22 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |