DE2139714A1 - Galvanisches sekundaerelement - Google Patents

Galvanisches sekundaerelement

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Juergen Besenhard
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01MPROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
    • H01M10/00Secondary cells; Manufacture thereof
    • H01M10/05Accumulators with non-aqueous electrolyte
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
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Description

  • Galvanisches Sekundärelement Die Erfindung bezieht sich auf ein galvanisches Sekundärelement hoher Spannung mit auf Graphitbasis aufgebauter positiver und z.B. auf Alkalimetallbasis aufgebauter negativer Elektrode sowie mit nichtwässrigem Elektrolyten Die üblichen galvanischen Sekundärelemente, wie etwa Bleiakkumulator, Ni/Cd-Akkumulator oder Ag/Zn-Zelle, sind entweder stegen ihres hohen Gewichtes oder der Kosten nur beschränkt einsetzbar. Deshalb wurden immer wieder Versuche zur Entwicklung eines Sekundärelementes unternommen, welches bei wirtschaftlichen Kosten hohe Energiedichte, hohe Zelispannung und Belastbarkeit und geringes Gewicht aufweist. Bislang zeigten diese Versuche allerdings keinen befriedigenden Erfolg.
  • Um hohe Potentiale ausnittzen zu können, muß zur herstellung von Sekundärelementen hoher Spannung das übliche wässrige System zugunsten organischer Lösungsmittel verlassen werden.
  • Die bekannten Sekundärzellen mit organischen Elektrolyten benutzen für die negative Seite zumeist Elektroden auf Alkalimetallbasis. Die bekannten Sekundärzollen mit organischen Elektrolyten benutzen als positive Elektrode zunielst Schtlermetallhalogenide oder organische Polymere. Da diese Materialien nur geringe elektrische Leitfähigkeit zeigen, müssen solche Elektroden große Mengen inaktives elektrisch leitendes Material enthalten, was zu ungünstigen Gewichtsverhältnissen führt.
  • Zudem ist die Belastbarkeit solcher Elektroden sehr gering.
  • Im übrigen ist versucht worden, Graphit als Elektrodenwerkstoff für die positive Seite einzusetzen. Rüdorff (vgl. Z.
  • anorganische Chemie 23c, 44 ( 1938) wies darauf hin, daß das System Graphit/GraphithydroÖensulfat in konzentrierter Schwefelsäure prinzipiell zur Konstruktion eines Akkumulators geeignet sei. Buzelli (vgl. US-PS 5 484 296) verwendete hierzu Graphiteinlagerungsverbindungen der Metalle der VI. Nebengruppe in organischen Alkalihalogenidlösungen. - Brenner (vgl. J. Elektroche. Soc. 118, 461, (1971) schlug kürzlich vor, die bei der Elektrolyse von LiBF4 in Sulfolan-Lösung an Graphitanoden entstehenden, entladbaren Produkte, die gegen Lithium eine HMK bis zu 5,2 V liefern, zu isolieren oder anderweitig zu synthetisieren, um sie für den flau von Batterien zu verwenden. Er vergleicht diese hohen Ef-Werte mit dem theoretischen Wert von 5>9 V für die Kombination von Lithium mit Fluor und gibt an, daß eine fluorhaltige Lithium-Verbindung Voraussetzung ist, um so hohe Zellspannung zu erreicien. - Graphit-Fluor-Verbindungen als Kathoden in Primärzellen mit organischen Elektrolyten und Leichtmetallanoden wurden auch von Watanabe et.al. (Dt AS 1 917 9o7> 1 919 394) vorgeschlagen.
  • Die EMK solcher Zellen liegt wegen der hohen thermodynamischen Stabilität der Graphitfluoride nur bei etwa 7,5 Volt. - Das alles ist aufwendig und für die Praxis noch nicht befriedigend gelungen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein galvanisches Sekundärelement des eingangs beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus anzugeben, welches hohe Spannungen liefert und bei einfachem Aufbau und einfacher Herstellbarkeit in chemischer, elektrischer und mechanischer Hinsicht allen Anforderungen genügt.
  • Die Erfindung betrifft ein galvanisches Sekundärelement mit auf Graphitbasis aufgebauter positiver und vorzugsweise auf Alkalimetallbasis aufgebauter negativer Elektrode sowie mit nichtwässrigem Elektrolyten. Die Erfindung besteht darin, daß beim Ladevorgang die positive Elektrode durch anodische Oxidation von Graphit in einer nichtwäss-rigen Lösung von Leichtmetallsalzen mit oxidationsstabilen Anionen als Elektrolyt gebildet wird, während die negative Elektrode durch das aus dem Elektrolyten auf inertem Ableitmaterial abgeschiedene Leichtmetall aufgebaut wird. Beim Entladevorgang geht das abgesciiiedene Leichtmetall wieder in Lösung; Graphit und Leitsalz werden hierbei zurückgebildet. Nach bevorzugter Ausfu1rungsform der Erfindung - aber nicht beschränkend - ist der Elektrolyt bei dein erfindungsgemäßen Sekupdärelement aus Gemischen oxidaton0stabiler organischer oder anorganischer Stoffe ausreichenden Lösungsvermögens (z.B. organische oder anorganische Ester, säureanhydride) mit Leichtn-1etallsalzen mit oxidationsstabilen Anionen (z.B. KPF6, NaBFgl, LiC104) zusammengesetzt.
  • Da der Graphit bei der Oxidation aufquillt, empfiehlt die Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß die positive Elektrode von porösem Material, wie gesinterte Glas- oder Keramikschic1ten, Kunststoff- oder Zellulosevliese oder semipermeable Membranen umhüllt ist. Die anodische Ableitung verwirklicht man im einfachsten Falle so, daß entweder Gitter aus Edelmetallen oder reaktionsträge, leitende Verbundschichten, die aus Kunststoff (z.B. Polytetrafluoäthylen oder Polyäthylen usw.) und leitenden Stoffen (wie TiN, WC, CrB oder ähnlichen) bestehen, angeordnet sind. Die kathodische Ableitung bereitet keine Schwierigkeiten, da die meisten leitenden Materialien gegenüber Lithium inert und daher als Ableitmaterial geeignet sind.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß an Graphitelektroden in oxidationsstabilen organischen Elektrolyten reversible Redoxreaktionen ablaufens die weder an komplexe Li-Fluoride oder fluorhaltige Anionen, noch an spezielle Lösungsmittel gebunden sind, da Substanzen wie MI (PF6) oder MI (ab4) als Leitsalze und Propylencarbonat, Acetonnitril, verschiedene subst. Ester und Säureanhydride usw. als Lösungsmittel, prinzipiell geeignet sind. M steht hier für ein stark elektropositives Metall beliebiger Wertigkeit. Die Reaktion beruht auf der reversiblen Oxidation des Graphits, also auf einer allgemein gültigen Reaktion, die - mit wenigen Ausnahmen - immer dann eintritt, wenn Graphit in Lösungsmittel/ Leitsalz-Kombinationen, die selbst oxidationsstabil sind, anodisch ausreichend polarisiert wird. Da bei diesen erfindungsgemäßen Graphitelektroden unter den angegebenen Reaktionsbedingungen im Ausgangszustand wie im oxidierten Zustand elektische Leitfähigkeit, jedoch keine Löslichkeit beobachtet wird und ferner der Redoxprozeß an diesen Elektroden mit guter ladungsausbeute reversibel ist, bilden sie in Kombination mit den bekannten, gut reversiblen Alkalimetallelektroden ein hoch belastbares Sekundärelement. Der Vorgang der Graphitelektrode ist gut reversibel, so daß bei Verwendung von gut orientiertem Graphit hohe Coulombausbeuten erzielt werden und die Graphitelektrode cyclisiert werden kanns ohne ihre lade/ Entlade-Charakteristik wesentlich zu ändern.
  • Da es sich bei der reversiblen Oxidation von Graphit in nichtwässrigen Lösungen um eigen allgemein gültigen Reaktionstyp handelt, sind im Rahmen der Erfindung sehr viele spezielle Sekundärzellen konstruierbar. Ein wesentliches Merkmal all dieser Anordnungen sind folgende allgemeine Reaktionsgleichungen für Ladung und Entladung der Zelle: Entladung: GraphitXn . (m Lm) + n M-eGraphit + n MX + m Lm Medium dieser elektrochemischen Reaktion ist ein Elektrolyt, i der aus nichtwässrigem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch Im und dem Leitsalz oder Leitsalzgemisch MX besteht, wobei M ein stark elektropositives Metall beliebiger Wertigkeit, X ein oxidationsstabiles Anion beliebiger Wertigkeit darstellt. Solche Anionen sind z.B. komplexe Fluoride wie BF4 , PF6 oder AsF6- , besonders stabile komplexe chloride sowie die Anionen von Sauerstoffsäuren wie C104 . In Zellen, die als Elektrolyt z.B. eine Lösung von 1 Mol LiC104 oder KPF6 pro Liter Propylencarbonat enthalten, wird Je nach Ladespannung eine EMK von 4,5 bis 5 V erhalten; die Stromausbeute an der Graphitelektrode liegt bei geringer Ausnutzung der Ladekapazität des Graphits nahe 100; die Entladekennlinie verläuft ebenso wie die Ladekennlinie auch bei höheren Stromstärken relativ flach und zeigt nur geringe Polarisation. Bei längerer Ladezeit wurde eine Kapazität von ca 0,27 Ah pro Gramm Graphit erreicht. Da der Graphit bei der Oxidation stark aufquillt und seine mechanische Stabilität verliert, ist eine Umhüllung der Elektrode mit porösem, elektrolytdurchlässigen Material vorteilhaft. Die Funktion des mechanischen Stabilisators kann zusammen mit der des Separators durch die üblichen Separatormaterialien wie Vliese, poröse Kunststoffe oder Gläser sowie keramisches Material ausgeübt werden; dabei ist auf die Volumenzunahme des Graphits bei der Oxidation zu achten. Zur Abscheidung des Leichtmetalls sind nahezu alle Metalle für die inerte Trägerelektrode seignet (gute Ergebnisse bei der Metallabscheidung werden mit Ti-Elektroden erzielt, die zu diesem Zweck ohne Vorbehandlung verwendet werden können). Um die Graphitelektrode zu kontaktieren, bietet sich die Verwendung von leitenden Schichten dar, die aus Kunststoff mit eingebetteten Leitern bestehen. Z.B. ergeben Polyäthylen oder Polytetrafluoräthylen im Gemisch mit TiN, WC, CrB oder verwandten Substanzen ausreichend gute Leitung bei chemischer Beständigkeit.
  • -Die auf dieser Basis hergestellten Materialien lassen sich in beliebiger Form durch Pressen, Sintern oder Gießen der Schtnelze erhalten.
  • Sekundärelemente hoher Spannung, deren positive Elektrode durch Oxidation von Graphit und deren negative Elektrode durch kathodisch abgeschiedenes Leichtmetall gebildet wird, können auch mit Leichtmetallelektroden "zweiter Art" arbeiten.
  • Eine Leichtmetallelektrode "zweiter Art" liegt z.B. dann vor, wenn das bei der Oxidation des Leichtmetalls, also bei der Entladung, gebildete Leichtmetallsalz schwerlöslich ist und auf der Elektrode haften bleibt; beim Ladevorgang wird dieses anhaftende> schwerlösliche Salz wieder reduzier. Voraussetzung für eine Leichtmetallelektrode "zweiter Art" ist ein Leitsalz, dessen Kationen schwerer reduziert werden als die Leichtmetallkationen und dessen Anionen mit den Leichtmetallkationen ein schwerlösliches Salz bilden, wie z.B. manche Totraalkylammoniumsalze. - Die Verwendung von Leichtmetallelektroden ttzweiter Art" bietet einige Vorteile: die Leitsalzkonzentration in der Zelle bleibt unabhängig von ihrem Ladezustand konstant; außerdem wird die Dentritenbildung u.U. erueblich vermindert. - Gegenstand der Erfindung ist in diesem Zusammenhang ein Sekundärelement hoher Spannung mit nichtwässrig gelöstem Leitwalze deren positive Elektrode durch anodische Oxidation von Graphit, deren negative Elektrode durch kathodisch abgeschiedenes Leichtmetall gebildet wird, wobei die Anionen des Leitsalzes mit den Leichtmetallkationen ein schwerlösliches Salz bilden.
  • lin folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein %Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die einzige Fig. zeigt einen Vertiltalschnitt durch ein erfindungsgemäßes galvanisches Sekundärelement.
  • Ein Graphitbecher 1 aus handelsüblichem Graphitexpandat oder Elektrographit ist von außen mit korrosionsbeständigen Materialien 2, z.B. Pt-Draht oder leitende Vorbundschichten, kontaktiert und von innen durch ein Itorros i onsbcs tündi ie s Diaphragma 3 gestützt. Dieses Stütz-Diaphragma 3 ist beispielsweise ein Vlies oder besteht aus kerandmischen Materialien, por;5.,en ellen u. dgl. Es soll die mechanische Zerstörung des Graphitbechers 1 verhindern, der die Elektrode bildet. Das Stütz-Diaphragma 3 muß die Volumenzunahme der Graphitelel trode bei der Oxidation erlauben. Die Leichtmetall-Gegenelektrode 4 bzw. deren Ableitgitter wird zweckmäßigerweise ebenfalls von einem Diaphragma umgeben, welches hier mit dem Bezugszeichen 5 verschen worden ist. Durch dieses Diaphragma 5 soll die Dentritenbildung eingeschränkt werden und soll schlecht; haftendes elektrolytisch abgeschiedenes Leichtmetall vor der völligen Ablösung bewahrt werden. Zum Ausgleich soleher Verluste ist es sinnvoll, einen Überschuß von Leichtmetall extern auf das Ableitgitter 4 aufzubringen. Bei entsprechend dimensionierten Zellen kann ein voluminöses Diaphragma 3 das zweite Diaphragma 5 ersetzen und auch die Funltion der Abstandhalter 6 übernehmen, die im Ausführungsbeispiel nocli vorgesehen sind.
  • Als Elektrolyt eignen sich Lösungen von Leichtmetallsalzen mit oxidationsstabilden Anionen in exidatfonsstabilen, nichtwässrigen Lösungsmitteln, wie z.B. KPF6 oder LiClO4 in Propylencarbonat. Da bei der Aufladung der Zelle Leichtmetallsalz verbraucht wird, empfliehlt sich eine hohe Elektrolzrtl.onzentration (Inchrere Mol Lei chtmetallsalz pro Liter Lösungsmittel). Dabei ist; zu berücksichtigen, daß bei hohen Salzkonzentrationen die elektrische Leitfähigkeit der Lösung mit steigender Salzkonzentration abnehmen kann.
  • Im Ergebnis vereint ein galvanisches Sekundärelement nach der Ei'finduiig die Forderung nach hoher Spannung, Energiedichte und Belastbarkeit sowie geringen Herstellungskosten. Es ist in dicser Iiinsicht den bisher bekannten Selcundärelementen überlegen und daher von großer technischer und wirtschaftlichei Bedeutung.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    Galvanisches Sekundärelement mit auf Graphitbasis au£-gebauter positiver und z.B. auf Alkalimetallbasis aufgebauter negativer Elektrode sowie mit nichtwässrigem Elektrolyten, d a cl u r c ii g e k e n ri z e i c h n e C, daß die positive Elektrode durch anodische Oxidation von Graphit in einer nichtwässrigen Lösung von Leichtmetallsalzen mit oxida t-ioris-s tabilen Anionen als Elektrolyt gebildet und daß die negative Elektrode durch das aus dem Elektrolyten auf inertes Ableitmaterial abgeschiedene Leichtmetall aufgebaut ist.
  2. 2. Galvanisches Sekundärelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt aus Gemischen oxidaionsstabiler organischer oder anorganischer stoffe ausreichenden Lösungsvermögens mit Leichtmetallsalzen mit oxidationsstabilen Anionen zusammengesetzt ist.
  3. 3. Galvanisches Sekundärelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die positive Elektrode von porösem Material umhüllt ist.
  4. 4. Galvanisches Sekundärelement nach den Ansprüchen 1 bis ), dadurch gekennzeichnet, daß zur anodischen Ableitung entweder Gitter aus Edelmetallen oder reaktionsträge, leitende Verbundschichten, die aus Kunststoff und leitenden Stoffen bestehen, angeordnet sind.
  5. 5. Sekundärelement hoher Spannung mit nichtwässrig gelöstem Leitsalz, deren positive Elektrode durch anodisch@ Oxidation von Graphit, deren negative Elektrode durch kathodisch abgeschiedenes Leichtmetall gebildet wird, wobei die Anionen des Leitsalzes mit den Leichtmetallkationen ein schwerlösliches Saiz bilden.
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