-
L-Hydroxyprolinverbindungen und ein Verfahren. zu ihrer Herstellung
Die Hauptanmeldung bezieht sich auf Medikamente, die auf den Metabolismus des Bindegewebes
im Gesamtorganismus wirken, ganz besonders in der Höhe der Gelenke, des Cardio-vaskulären
Systems und der Haut. Diese Medikamente sind L-Hydroxyprolinverbindungen der Formel
in der R1 = H oder CH3CO, R2 = H oder CH3CO, R = OH, NH2 oder
oder ONa, OK, OCa1/2, OMg1/2, OBa1/2, OZn1/2, OCu1/2, OAl oder OSi sowie die entsprechenden
Chlorhydrate bedeu-1/3 1/4 tet.
-
Die vorliegende Zusatzanmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von
neuen L-Hydroxyprolinverbindungen der Formel
in der R die OH-, ONa-, m-Trifluormethylanilido- oder p-Trifluormethylanilidogruppe,
R1 die CH3CO-, 7-Theophyllinylacetyl-, p-Isobutylphenylacetyl- oder 2,4-Dinitrophenylgruppe
und R2 das Wasserstoffatom oder die p-Isobutylphenylacetylgruppe bedeuten.
-
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Säure
bedeutet mit einem Halogenid R1 Hal, in der Hal ein HalogenatomMund R1 die obige
Bedeutung hat, bei einer Temperatur von 0 - 250C kondensiert und daß man die funktionellen
Gruppen OH und COOH verestert oder die funktionelle COOH-Gruppe in ein Salz umwandt
oder amidifiert.
-
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird die Acetylierung am Stickstoffatom
durch Umsetzung mit Essigsäureanhydrid unter Sieden im essigsauren Milieu durchgeführt.
Wenn die Substitution se1 Stickstoffatom mit den Chloriden der 7-Theophyllinylessigsäure,
p- oder m-Isobutylphenylessigsäure durchgeführt wird, so erfolgt die Reaktion bei
tiefer Temperatur in Anwesenheit einer organischen Base, wie Pyridin, Triäthylamin
usw..
-
Die nach dieser Acetylierung am Stickstoffatom mit Essigsäureanhydrid
oder den Chloriden der substituierten Essigsäuren erhaltenen Produkte können in
2-Carboxamidverbindungen nach den üblichen Methoden umgewandelt werden oder sie
können auch noch - falls notwendig - in 2-Stellung in ein Salz umgewandelt werden.
-
Die Acetylierung am in 4-Stellung gelegenen Sauerstoffatom durch das
Chlorid der p-Isobutylphenylessigsäure kann bei tiefer Temperatur in Anwesenheit
von Pyridin durchgeführt werden. Die Reaktion wird an einer Verbindung der Formel
I durchgeführt, die schon am Stickstoff atom acetyliert ist.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
-
Beispiel 1 N- (2 4-Dinitrophenyl> -4-hydroxy-L-prolin.
-
Zu 13,1 g L-Hydroxyprolin, das in 200 cm3 0,5 N methanolischer Natronlauge
gelöst ist, setzt man tropfenweise 13,6 g 2,4-Dinitrofluorbenzol bei der Umgebungstemperatur
(15 - 250C) zu.
-
Man gibt anschließend - während einer halben Stunde - noch 200 cm3
0,5 N methanolische Natronlauge zu. Nachdem man noch eine halbe Stunde gerührt hat,
läßt man 1 Nacht bei Umgebungstemperatur stehen. Man verdampft das Methanol, nimmt
mit Wasser auf, säuert mit Chlorwasserstoffsäure an und extrahiert mit Xthylacetat.
Nach dem Trocknen und Verdampfen der Dinitrophenylverbindung läßt man durch Zugabe
von Äther auskristallisieren.
-
Man erhält 13,1 g des gewtlnschten Produktes.
-
Fp. = 169 - 1740C (unter Zersetzung).
-
(K1D = -1062 Säuregehalt: 99,6 t.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 69-13.
-
Beispiel 2 N- (Theophyllin-acetyl) -4-hydroxy-t-prolin Natriumsalz.
-
Man löst 19,55 g Chlorhydrat des Methylesters von L-Hydroxyprolin
in 400 cm3 Chloroform, das 28 cm3 Triäthylamin enthält, ; em man auf OOC abkühlt.
-
Man leitet 10 Min. 25,65 g Theophyllinacetylchlorid ein; man rührt
bei OOC 30 Min. und läßt anschließend 1 Stunde bei Umgebungstemperatur stehen. Man
verdampft im Vakuum und fällt mit Aceton das Chlorhydrat des Triäthylamins aus,
das man schleudert.
-
Das Aceton wird verdampft, der Rückstand wird unter Rückfluß in 200
cm3 Methanol, das 4 g Xtznatron enthält, erhitzt.
-
Nach einer halben Stunde unter Rückfluß beginnt das Salz auszufallen.
Man setzt das Erhitzen noch 45 Min. fort, kühlt ab, schleudert und spült mit Methanol.
-
Man erhält 20 g des Produktes.
-
Fp. = oberhalb von 1700C.
-
Gehalt an Natrium: 202 %.
-
(α)D = -100.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 69-5.
-
Beispiel 3 N-Acetyl-4-hydroxy-L-prolin(m-trifluormethyl-anilid).
-
In eine Lösung von 1 g N-Acetyl-4-hydroxy-L-prolin-hydrazid in 10
cm³ 10 Vol.-%ige wässrige Essigsäure bei O - 2°C gibt man langsam eine Lösung von
400 mg Natriumnitrit in Wasser zu. Man rührt 20 Min. bei O - 50C. Man gibt anschließend
eine Lösung von 2 cm3 N-Trifluormethylanilin in 2 cm3 Pyridin zu und setzt das Rühren
30 Min. bei O - 50C fort, anschließend 2 Stunden bei 200C. Man säuert dann mit 3
N Chlorwasserstoffsäure an und läßt einige Stunden stehen. Man schleudert und läßt
mit Methanol-Methylenchlorid (Me-OH-CH2-C12) auskristallisieren.
-
Man erhält 1 g des Produktes.
-
Fp. = 205 - 2100C D = -46,7 in 1 Zigem Äthylalkohol.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 68-9.
-
Beispiel 4 N-Acetyl- 4-hydroxy-L-prolin (p-trifluormethyl-anilid)
In eine Lösung von 1 g N-Acetyl-4-hydroxy-L-prolin-hydrazid in 10 cm³ 10 %ige wässrige
Essigsäure bei O - 2°C gibt man langsam eine Lösung von 400 mg Natriumnitrit in
2 cm3 Wasser zu. Man rührt 20 Min. bei 0,5°C. Man gibt anschließend eine Lösung
von 2 cm3 p-Trifluormethylanilin in 2 cm3 Pyridin zu und setzt das Rühren 30 Min.
bei o - 50C und anschließend 2 Stunden bei 200C fort.
-
Man säuert dann mit 3 N Chlorwasserstoff säure an, läßt einige Stunden
stehen, schleudert und läßt mit Methanol-Methylenchlorid tMeOH-CH2-C12) auskristallisieren.
-
Man erhält 1 g des Produktes.
-
Fp. = 2520C D = -43 in Athylalkohol.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 69-3.
-
Beispiel 5 N-Acetyl-O- (4-isobutyl-phenyl-acetyl) -L-hvdroxyprolin.
-
Zu 173 g N-Acetyl-L-hydroxyprolin in 600 cm Pyridin, abgekühlt auf
OOC, gibt man 200 cm3 p-Isobutyl-phenylacetylchlorid in 500 cm3 CHCl3 in einer halben
Stunde zu; man rührt noch 30 Min.
-
bei 60C und läßt anschließend 24 Stunden im Eisschrank stehen.
-
Nachdem man es in Eis gegossen hat, säuert man mit Chlorwasserstoff
säure bis zu pH 2 - 3 an. Man dekantiert, extrahiert noch mit CHCl3 (3 mal mit 200
cm3), wäscht die Chloroformphase mit Wasser, trocknet und verdampft. Man läßt das
Produkt unter Zusatz von Hexan auskristallisieren. Man erhält 120 g.
-
Fp. = 110 - 1130C.
-
Gehalt an Säure = 103 %.
-
(α)D = -31 in Äthylalkohol.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 69-7.
-
Beispiel 6 N-(p-Isobutylphenyl-acetyl)-4-hydroxy-L-prolin.
-
3 Man löst 13,1 g L-Hydroxyprolin in 50 cm Wasser, das 4 g tznatron
enthält, bei Umgebungstemperatur. Man gibt 13 cm3 des Säurechlorids ziemlich schnell
zu und anschließend noch 50 cm3 Wasser, das 4 g Ätznatron enthält. Man rührt bis
zur vollständigen Lösung, läßt 1 Stunde stehen, säuert mit 10 %iger Chlorwasserstoffsäure
an. Man läßt stehen und schleudert.
-
Man löst das feste Produkt in CH2C12, trocknet über Na2S04 und konzentriert.
Man läßt unter Zusatz von Hexan auskristallisieren.
-
Man erhält 16,2 g des Produktes.
-
Fp. = 130 - 1320C.
-
= = -46 in Äthanol.
-
Dieses Produkt trägt die Code-Nr. PC 69-8.
-
Pharmakologische Eigenschaften Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Verbindungen weisen antiinflammatorische Eigenschaften auf, die kurz
und bündig beschrieben'werden, indem als Beispiel die Verbindung PC 68-9 oder N-Acetyl-4-hydroxy-L-prolin-(m-trifluormethylanilid)
genommen wird.
-
Es werden die üblichen Tests durchgeführt, um an Tieren die antiinflammatorischen
Eigenschaften zu zeigen, und besonders der Test von Randall und Selitto und der
Mikrogeschwür-Test mit Terpentin.
-
1. Beim Test von Randall und Selitto wird die Inflammation durch Injektion
unter die plantare Aponeurose einer 20 %eigen wässrigen Bierhefe-Suspension erhalten.
Man wendet auf die plantare Oberfläche allmählich eine erhöhte Kraft von 16 g/Sek.
an. Die Schmerzgrenze wird durch die notwendige und ausreichende Kraft zum Auslösen
einer charakteristischen Schrumpfung des tierischen Fußes bestimmt.
-
Die Wirkung von PC 68-9 ist bei diesem Test vorzeitig und evident
und die notwendige Kraft zum Auslösen der Schrumpfung des Fußes ist fast doppelt
so groß wie bei den Vergleichstieren.
-
Diese Aktivität tritt nach der 30. Minute auf.
-
2. Die Testmethode des Mikrogeschwürs mit Terpentin ist in der ilauptanmeldung
beschrieben worden. Bei diesem Test üben die Verbindungen, die Gegenstand der Anmeldung
sind, und besonders die Verbin(ltIrlcT PC 68-9 eine starke Wirkung at> einer
Dosis von 30 mg /kg aus. Dtese Wirkung bezieht sich auf ciie IlerabsetzuWl der
Reticulo-Histocyten,
Collagenfasern, Fibroblasten und sogar eine Anzahl von Mervengefäßen.
-
Außerdem weisen die Verbindungen dieser Reihe eine analgetische Aktivität
beim Test mit 2-Phenyl-1,4-benzochinon bei intraperitoneale Injektion auf.
-
Zusammenqefaßt besteht die pharmakologische Wirkung der erfindungsgemäßen
Hvdroxprolinverbindungen in einer antiinflammatorischen Wirkung und einer analgetischen
Wirkung.
-
Es ist auPerdem eine besondere Aktivität von 69-5 oder N-(Theofestzustellen
phyllinacetyl)-4-hydroxy-L-prolin-natrium/, das ein sehr starkes Antigewebemittel
(antitussif) ist. (Test mit AmmoniakdNmpfen).
-
Therapeutische Anwendungen Die oben beschriebenen Produkte sind am
Menschen bei den verschiedenen Indikationen, die durch pharmakologische Tatsachen
nahegelegen haben, nämlich im wesentlichen in der Rheumatologie, verwendet worden.
Die Untersuchungen am Menschen bestätigen die am Tier erhaltenen Ergebnisse, indem
die Aktivität dieser P.
-
duktreihe bei verschiedenen Arten von akutem oder chronischem inflammatorischen
Rheumatismus eTezeist wird.
-
Die verschiedenen Verbindungen der vorliegenden Erfindung dürfen am
Menschen in Mengen verabreicht werden, die jeweils 0,100 bis 0,200 g des aktiven
Produktes enthalten. Es werden 3 - 8 Dosen pro Tag in jeder pharmaceutischen Form
und ganz besonders auf oralem Welle in Form von TabLetten oder GelatinekapseLn (gelules)
verahreicht.
-
Beispiele 1. N-Acetyl-4-hydroxy-L-prolin (m-trifluormethyl-anilid)
(PC 68-9) 0,200 g sowie die für eine Tablette ausreichende Bindemittelmenge.
-
3 - 6 Tabletten pro Tag bei der Behandlung des inflammatorischen
Rheumatismus.
-
2. N-Acetyl-O-t4-isobutyl-phenyl-acetyl)-L-hydroxyprolin (PC 69-7)
0,100 g sowie die für eine Tablette ausreichende Bindemittelmenge.
-
3 - 8 Tabletten pro Tag bei der Behandlung von Rheumatismus.
-
3. N- (Theophyllin-acetyl) -4-hydroxy-L-prolin (Natriumsalz) (PC 69-5)
0,100 g und die für 1 Tablette ausreichende Bindemittelmenge.
-
3 - 8 Tabletten pro Tag bei der Behandlung von inflarnmatorischen
Gewebeleiden (affections inflammatoires tussigènes) der Respirationswege.
-
Pharmaceutische Formen: Die Produkte gemäR der vorliegenden Erfindung
können in allen gewöhnlich annehmbaren pharmaceutischen Formen zur Verabreichung
auf dem Verdauungswege oder zur Verabreichung auf parenteralem Wege verwendet werden.