DE1795327A1 - Derivate des 1-Hydroxyprolins - Google Patents
Derivate des 1-HydroxyprolinsInfo
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Description
"Derivate des 1-Hydroxyprolins"
Französische Prioritäten vom 14. September 1967 und 16. Mai 1968
aus den französischen Patentanmeldungen PV 121 020 und PV 152
Die Erfindung betrifft Arzneimittel, welche in der Lage sind, eine Wirkung auf den Metabolismus des Bindegewebes in der Gesamtheit
des Organismus auszuüben. Diese Wirkung ist daher brauchbar bei der Behandlung von Erkrankungen des Bindegewebes an jedem Punkt des
Organismus, ganz besonders in der Gegend der Gelenke, der Haut und des Herzgefäßsystems.
Die gegenwärtig gebrauchten Produkte sind die folgenden:
1. Bei Rheuma bilden Aspirin, seine Derivate und seine Addukte die
am meisten verwendeten Therapeutika. Dann folgen das Phenylbutazon,
das Indomethacin (indocid, Merck Sharp Dohme), die Corticoide,
die Nifluminsäuren (acides niflumique) (Nifluril, Upsa) und
Mefenaminsäuren (laefenamique) (Ponstyl, Parke Davis), die Knorpel-Extrakte,
die Goldsalze, die Derivate des Chloroquins (chloroquine), und man neigt gegenwärtig bei den schwersten Fällen dazu, Anti-
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entoi'MUnahan 40* Oi
BAD ORIGINAL
mitotica (antimitotiques) zu verschreiben.
Im Verhältnis zu diesen Ireneimittein, welche alle
toxisch oder wenig wirksam sind, zeichnen sich die erfin—
dungsgemäßen Hydroxyprolinderivate durch eine biologische Wirkungsart und fast vollständige Abwesenheit von Toxizität
und Sekundärwirkungen aus.
2. In der Dermatologie existieren nur sehr wenige Produkte,
welche auf die Heilung wirksam sind. Die Plaeentaextrakte, der Extrakt von Centella Asieetiea (Hadecaseol, Laroche
Navarron), die Acetylamino -6-hexanoinsäure (Plastenan,
Ghoay) sind die am meisten gebrauchten Arzneimittel.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Hydroxyprölinderivate
ist klar überlegen.
3. Zur Behandlung der arteriellen Sklerose werden unzählige Produkte verwendet. Die einen sind Antieholersterinmittel
(anticholesterolemiants), die anderen sind Conorar-Erweiterungsmittel,
Induktoren der Bfebenconorarzirkülation, Inhibitoren
der Monoaminoxydase, Sedativa, beklemmunglöeende
Mittel und Anticoagulationsmittel.
Die erfindungsgemäßen Hydroxyprolinderivate bilden eine Annäherung zu einer biologischen, pathogenen Behandlung der
arteriellen Sklerose, während die vorgenannten Arzneimittel
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nur Linderungsmittel und keine Behandlungsmittel sind.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel sind Derivate des 1-Hydroxyproline der Formel:
CO-R
(D
iv welcher
R1 = H oder GOCH R,, = II oder COCH
R = OH, oder NH2, oder -
COOH
oder ONa, oder OK, oder OCa1 y2, oder OMg1 /
oder OBa1 /2, oder OZn1 y2, oder
oder OAIw,, oder OSi1 /.
ist, sowie die entsprechenden Chlorhydrate.
A -
Das Verfahren zur Herstellung der vorstehend definierten Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß man das
!-Hydroxyprolin der Formel:
HO
VN-
■COOH
am Stickstoffatom acetyliert, und zwar durch Umsetzung mit
jissigsäureanh; drid beim Sieden in essigsaurem Medium, und/oder
man am bauerstoffatom in 4-Stellung acetyliert, und zwar durch
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4 -
Umsetzung mit Acetylchlorid in der Kälte in einem Medium aus
Essigsäure und Chlorwasserstoffsäure,
- daß man das 1-Hydroxyprolin oder seine vorstehend erhaltenen
Acetylderivate amidiert,und zwar durch Reaktion in der Kälte, zunächst mit Äthanol in wasserfreiem Chlorwasserstoffsäuremedium,
und. dann mit methanolischem Ammoniak,
a - oder daß man die vorstehend erhaltenen Acetylderivate des
1-Hydroxyprolins durch Reaktion in lösung mit den Oxyden oder
Hydroxyden der Metalle Na, K, Mg, Ca, Ba, Zn, Cu, Al oder Si versalzt,
- oder daß man das vorstehend erhaltene, diacetylierte Derivat
des !»»Hydroxyprolins in der Kälte reagieren läßt mit
Methylanthranilat und daß man in der Kälte das (N.O-Diacety])~
l~hydroxyprolyl-methylanthranilat hydrolysiert, um die
(U-Acetyl)-l-HydroxyprolylanthranilBäure zu erhalten.
Die Arbeitsgänge sind im einzelnen nachstehend beschrieben:
! 1. A-cetylierung
a) In R1
a) In R1
j Man löst 16,7 Gramm (0,127 Mol) !«Hydroxyprolin in 400 ecm
reiner, siedender Essigsäure auf. Dann setzt man unter lebhaftem Sieden und Rühren in 25 Minuten ein Gemisch aus 15»7 ecm
(0,145 Mol) rektifiziertem Essigsäureanhydrid und 250 ecm reiner Essigsäure hinzu. Ohne das Rühren zu unterbrechen kühlt
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WöWO GAS
man den Kolbeninhalt dadurch ab, daß man einfach frische Luft zum Äußeren des Kolbens zirkulieren läßt, bis sich die
Temperatur des Gemisches auf etwa 350O erniedrigt hat. Nun
folgt ein Verjagen der Essigsäure im Rotationsverdampfer bei
maximal 350C unter einem Vakuum von etwa 15 mm Hg. Nach einer
Stunde erfolgt das Zusetzen von 20 ecm wasserfreien Toluole und danach das Zusetzen von 10 ecm wasserfreien Acetons, sowie
erneutes, 30 Minuten andauerndes Homogenisieren und Konzentrieren. wie weiter oben. Dann setzt man erneut 25 ecm Aceton und
danach 20 ecm Toluol hinzu und konzentriert: Die Lösung macht allmählich einer kristallisierten, bernsteinfarbigen Paste
Platz. Man setzt schließlich zum Rückstand 30 ecm Aceton hinzu und rührt bis zum Auflösen der öligen Fraktion, welche die
Kristalle umgibt. Man kühlt im Eisschrank ab, zentrifugiert, wäscht mit wasserfreiem Aceton und trocknet. Ausbeute: 62 $.
Schmelzpunkt (Köflerbank): 13O0G. Nach dem Umkristallisieren
aus Aceton erhält man Kristalle vom Schmelzpunkt 1320G der
nachstehenden Verbindung (P.M. bezeichnet das Molekulargewicht und Ρ.ϊ1. den Schmelzpunkt):
HO π j. (bezeichnet als Oo 61)
- GOOH N-Acetyl-hydroxyprolin
I P.M. = 173,17 COGH,
P P.P. * 1320G
Weisses Pulver, löslich in Wasser, sehr löslich in Alkohol,
unlöslich in ither und Chloroform, löslich in Methanol,
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BAD ORIGINAL
a) In
Man löst 271 mg (1,56 Millimol) N-Acetyl-hydroxyprolin,
unter magnetischem Rühren in 0,5 ecm reiner, kristallisierbarer Essigsäure auf. Man fügt zu der Lösung 0,2 ecm 6,1-n,wässriger
HCl und dann, unter Abkühlen auf 00C (Eis + Wasser), 2,12 ecm
(22,4- Millimol) reines Acetylchlorid. Dann konzentriert man
die erhaltene Lösung unter Vakuum der Wasserstrahlpumpe bei 200C, fügt dann 2 ecm rednes, wasserfreies Toluol hinzu, homogenisiert
und konzentriert bei maximal 250C Man wiederholt das Mitreissen durch das Toluol mit aufeinanderfolgend zwei,
dann ein ecm dieses Lösungsmittels, wobei man 350C nicht überschreitet.
Das sich ergebende öl löst man in 1 ecm reinen, wasserfreien Acetone auf und konzentriert bei maximal 200C.
Die gesamte Masse kristallisiert wenig danach in feinen Nadeln. Die letzten Spuren Essigsäure werden bis zu konstantem Gewicht
in einem Exikkator über KOH verjagt. Ausbeutet 97,5 "/>>
Die erhaltene Verbindung ist die folgende«
CH5COO —τ- 1 (bezeichnet als PC 67,5)
*COOH (N.O-Diacetyl)-l-hydroxyprolin
P.P. - 1350C
COCH,
Nach der gleichen Methode ist es möglich, ausgehend von
1-Hydroxyprolin an Stelle des N-Aoetyl-hydroxyprolins die
folgende Verbindung zu erhalten»
-. 7 109882/1811
BAD 0RK3INAL
CH3COO -ι 1 (bezeichnet als Co62)
\ .^s. Chlorhydrat des O-Acetyl·
N^ ^COOH
I hydroxy t( -prolins
I hydroxy t( -prolins
H , HCl
P.M. « 207,607
P.P. β 1800C.
Weisse Kristalle, löslich in Wasser, sehr wenig löslich in
absolutem Alkohol, unlöslich in Isopropylalkohol.
2. Amidierung
a) Ausgehend vom 1-Hydroxyprolin
Man wägt 50 g (0,38 Mol) 1-Hydroxyprolin ab und bringt
diese in 1,5 Liter Äthanol. Nun läßt man in diese Suspension bis zum vollständigen Auflösen des Hydroxyproline gasförmige
und trockene Chlorwasserstoffsäure gehen, wobei man bei einer Temperatur von etwa 100C bleibt. Man dampft die Lösung zur
Trockne ein. Dann führt man ein einmaliges oder zweimaliges Mitreissen mit Aceton durch. Man kristallisiert das erhaltene
Produkt aus Aceton und Methanol. Dann wird zentrifugiert und getrocknet. Man erhält auf diese Weise 68,3 g (0,35 Mol) eines
kristallisierten und trockenen Produktes mit einem Schmelzpunkt von 1450C. Dieses ist das Chlorhydrat des Äthylesters des
Hydroxyprolins. Man löst diese 68,3 g Ester in einem Liter
einer methanolischen, 4-n-Ammoniaklösung (4 Mol) auf. Man läßt
5 bis 6 Tage bei Umgebungstemperatur stehen und verdampft zur Trockne. Das erhaltene Produkt wird aus Methanol kristallisett,
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zentrifugiert und getrocknet.
Man erhält auf diese Weise 46 g (0,276 Mol) des Chlorhydrats
des Hydroxyprolinamids:
HO —j 1 (bezeichnet ale PC 66,1)
P.F. « 215°C
H , HCl
b) Ausgehend vom N-Acetyl-hydroxyprolin
1. In einen Erlenmeyerkolben von 3 Liter Inhalt, welcher
mit einem bis zum Boden tauchenden Rohr für den Gaseintritt, mit einem vertikalen Rührer, mit einem Thermometer und mit
einem Calciumchloridrohr auf dem Abzug zur freien Luft versehen ist, führt man ein Liter Äthanol und 100 g (0,578 Mol) N-Acetyl-4-hydroxy-l-prolin
ein und läßt in die so erhaltene, bei 100C gehaltene Lösung, gasförmige Chlorwasserstoffeäure bis zur
Sättigung gehen.
Hach 48-stündigem Stehenlassen wird das Äthanol unter Vakuum
abgedampft. Der erhaltene Rückstand kristallisiert beim Zusetzen eines Gemisches aus Methanol und Äther. Man zentrifugiert und
filtriert und erhält 100 g (0,5 Mol) des nachstehenden Esters:
HO —ι ι $-Acetyl~4-hydroxy-l~prolin-
\ / N. äthylester
N COOCoHc
P.P. = 106 - 1080C
COCH5
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2. 100 g (0,5 Mol) des Äthylesters des N-acetyl-4-hydroxy-1-prolins
werden mit 700 ecm 7-n methanolischen Ammoniaks in einer dicken Glasflasche vermischt. Man verschließt hermetisch
und läßt 8 Tage bei Umgebungstemp ratur stehen. Danach filtriert
ma.n, dampft im Vakuum ab und beim Zusetzen von Aceton zum Rückstand
erhält man das kristalline Amid. Das Acetyl-hydroxyamid
wird aus einem Gemisch gleicher Teile Methanol und Aceton umkristallisiert.
Nach dem Zentrifugieren und Trocknen erhält man ■50 g (0,29v N-Acetyl-4-hydroxy-l-prolinamid (Ausbeute 58 $):
HO -η , (bezeichnet als PC 68.5)
N-acetyl-4-hydroxy-l-prolinamid
CONHp
Ρ.Ϊ1. = 161 - 163 C
COCH5
vom (N.O-Diacetyl)-1-hydroxyprolin, erhält man
nach der gleichen Arbeitsweise das(H.O-Diacetyl)-l-hydroxyprolinamid.
3. balzbildung der acetylierten Derivate
Die gemäß 1. erhaltenen acetylierten Derivate können nach
normalen Verfahren der Salzgewinnung, d.h. durch Reaktion von ^ietalloxyden oder Metallhydroxyden mit dem in Lösung gebrachten,
acetylierten Derivat versalzt werden. Man verwendet Cu(0H)p im Falle von Kupfer, SnO im Falle von Zink, Al(OH), im Falle
von Aluminium usw. - Beispieli
HO
COCH3
(bezeichnet als PC 68.2)
Zn+, HoO P.F. = 1200C
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Außer für Zink ist dies gültig für Natrium, Kalium, Calcium, Barium, Aluminium, Silicium, Magnesium und Kupfer.
4. Herstellung der (N-Acetyl)~l--hydrox.yprolylanthranil8äura- r'-Ausgehend
von PC 67.5 |j(]!i.O-I)iacetyl)"-l-hydroxyprolin J Verhalitö
nach dem Verfahren 1 b, kann man die als PC 68.1 bezeichnete (N-acetyl)-l-hydroxyprolylanthranilsäure nach der folgenden
Methode bereiten:
1. (N.O~diaeetyl)-l-hydroxypropylanthranilsäuremethylester
(bezeichnet als PC 67.9).
Man löst 22,i156 g(0,103 Mol) N.O-diacetyl-l-hydroxyprolin
(PC 67.5) vom Schmelzpunkt 132,50C in 455 ecm Tetrahydrofuran
(THi1) auf. Dann fügt man 31 g (0,205 Mol) Anthranilsäure- --"^-.;■·
methylester und dann, nach Auflösen des letzteren (Dauer etwa 30 Minuten), 42,5 g (0,205 Mol) N.N'-DicyclohexylcarbodiiiBid
auf einmal unter magnetischem Rühren und Kühlen auf 0 C hinzu.
Nach 20 bis 24 Stunden Umwandlung im Eisschränk, welche von
kurzen Rührungen von Hand unterbrochen wird, zentrifugiert man den gebildeten Dicyclohexylharnetoff (83 i* der Theorie, Sohmelzpunkt
2340C) ab, wäscht ihn mit 150 ecm THF, konzentriert dann
das Filtrat im Rotationsverdampfer unter Vakuum bei maximal
20 bis 250C bia zu konstantem Gewicht (Dauer etwa 10 Stunden).
■- 11 -
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Das erhaltene Gemisch aus Kristallen und öl wird mit
670 ecm wasserfreiem Petroläther (Siedepunkt 40 bis 65°C) bei
Rückfluß erhitzt. Man läßt wieder auf Umgebungstemperatur abkühlen,
dekantiert, wäscht mit 170 ecm des gleichen Lösungsmittels und dekantiert erneut.
Die gleiche Operation wird ein zweites Mal mit 500 ecm
Petroläther für den Rückfluß und 80 ecm zum Waschen wiederholt,
Schließlich liefert eine dritte Behandlung mit 330 und 140 ecm des gleichen Lösungsmittels (ersetzen des Dekantierens
durch ein Zentrifugieren) nach dem Trocknen unter Vakuum Zb bis 29 g (80 io der Theorie) Rohprodukt (Dauer der drei
Behandlungen: 8 Stunden):
OH3OOC (PC 67.9)
CH^COO
O - NH
COCH,
COCH,
2. (N-AcetyI)-I-hydroxyprolylanthranilsäure (PC 68.1)
Nachdem man bei O0C eine Suspension von 19,735 g (0,0567 Mol)
(N;0-diacetyl)-l-hydroxyprolylanthranilsäuremethylester (PC 67.9)
in einem Gemisch von 518 ecm HpO und 27,4 ecm 4,15-n NaOH
(O-,1134 Äquivalente) während insgesamt 70 Stunden in Berührung
gebracht hat, wovon 4 Stunden gerührt wurde, läßt man die erhaltene
homogene Lösung in 20 Minuten über 72 ecm Ionenaustauschharze
IR. \c*j (H^) "AMBERLITE" des analytischen Typs gehen
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(Verhältnis von Höhe zu Durchmesser = 8), pH-Wert, des
Eluates
Die Harze werden mit 100 ecm HpO gewaschen. Das lluat und
die Waschwässer werden zwei-bis dreimal nacheinander bei 280C, am besten im Rotationsverdampfer unter Vakuum konzentriert,
wonach man schleudert und unter Vakuum trocknet.
Man erhält 15,1 g Rohprodukt (91 fo der Theorie) einer sehr
befriedigenden Reinheit:
H0 COOH (PC 68.1)
P.F. - 2090C
-w- CO - NH
! T
ί COCH,
Es ergibt eich aus pharxnakologisehen Untersuchungen, daß
diese Moleküle zugleich antiinflammatorische und trophische
Eigenschaften gegenüber Bindegewebe besitzen.
Um diese Wirksamkeit abzuschätzen, wendet man die üblichen
Untersuchungetests antiinflammatorischer, heilender und
trophischer Mittel dieses Gewebes bei der männlichen, weißen Ratte an, welche etwa 150 biß 160 g wiegt.
~13 109882/1811
1 - Terpentin-Mikrogeschwür
Nach sorgfältiger Rasur und Desinfektion der Haut mit Alkohol, erhalten die Tiere oberhalb und innerhalb der Partie der Lendengegend
eine subcutane Injektion rektifizierten Terpentinöls eines Volumens von 0,2 ecm. Diese Injektion wird unter leichter
Anästhesie mit Äther durchgeführt. Die Tiere erhalten die Behandlung zv/ei Stunden nach dem Erwachen der Anästhesie und
diese Behandlung wird während 5 bis 10 Tagen fortgeführt.
Alle Substanzen werden oral verabreicht. Die Tiere werden durch Enthauptung geopfert. Die erzieltenGranulome werden entnommen,
sorgfältig seziert, zwischen zwei Blättern Filtrierpapier getrocknet und gewogen. Ein Teil jedes Granuloms wird
zur histologischen Prüfung verwendet, während der andere Teil zur biochemischen Untersuchung verwendet wird. Die linke Nebenniere
wird entnommen und auf das Auffinden einer evtl. corticotropen Wirkung der verabreichten Produkte geprüft.
Für jedes Produkt wurden drei Dosen angewandt: 8; 32 j 128 mg/k£
Die Ergebnisse werden mit denjenigen verglichen, welche man in einer nicht behandelten Probegruppe sowie in Gruppen erhält,
welche mit Indomethacin behandelt wurden. Es können die folgenden Beobachtungen gemacht werden.
Die Gewichte der Granulome waren vermindert in bezug auf j
Proben in mittels Hydroxyprolin behandelten Reihen, mehr als in denjenigen, welche Indomethacin erhalten haben.
109882/1811 ~ U "
-H-
Weder der Wassergehalt ist modifiziert, noch das Desoxyribonucleinsäureverhältnis.
Das Ribonucleinsäureverhältnis ist in bemerkenswerter Weise gesteigert.
Die Folgerung der biochemischen Untersuchung besteht darin, >
daß die untersuchten Verbindungen eine starke antiinflaminatorische
Wirkung ausüben, welche von einer allgemeinen Weise ist, die nicht proportional der Posologie ist. Die histocheniische Untersuchung bestätigt die Ergebnisse der biochemischen Untersuchung:
Die Menge an Kollagen ist bemerkenswert vermindert in bezug auf
die Probegruppe, mit einer Steigerung der Zahl der Fibroblasten.
2 - Heilung
Die Derivate des Hydroxyproline besitzen in gleicher Weise eine trophische Wirkung auf das Bindegewebe. Diese Wirkung ist anwendbar
bei der Behandlung bestimmter dermatologischer Syndrome,
bei der Heilung zufälliger oder chirurgischer Wunden und der Festigung von Frakturen.
Um dies augenscheinlich zu machen, hat man die übliche Technik
des Untersuchens heilender Mittel angewandt, insbesondere die
Prüfung des Ablaufs versuchsmäßiger Verwundungen.
Nach sorgfältiger Rasur und Desinfektion der Haut mit Alkohol
verursacht man unter leichter Anästhesie mit Äther eine Wunde mit einer Länge und Tiefe, welche bei allen Tieren streng
identisch ist. Eine Tiergruppe dient als Kontrollprobe und die
109882/1811 - 15 -
andere Tiergruppe wird mit den verschiedenen zu untersuchenden Produkten behandelt. In jeder Gruppe werden, durch den Zufall
bestimmt, Tiere abgestuft am 3., 6., 9. und 12. Tag geopfert} der Rest der Tiere wird am 15. Tag geopfert.
Alle Wunden werden zur Untersuchung des Heilungswiderstandes beim Ziehen und zur histologißchen Untersuchung entnommen.
Alle Substanzen wurden oral in Dosen von 8,23 und 128 mg/kg
verabreicht.
Es wurden die folgenden Beobachtungen gemacht: Die Versuchswunden heilten bei den Tieren, welche mit den
verschiedenen Derivaten des Hydroxyproline behandelt wurden, etwa zweimal schneller als bei den Kontrollprobetieren. Die
Wunden waren viel sauberer und schlossen sich sehr schnell durch ein Heranwachsen gesunden Bindegewebes. Die so entstandenen
Heilungen waren schön, fest, makroskopisch und mikroskopisch normal und, was niemals bei den Kontrollprobetieren eintrat,
die Haare waren wieder darauf gewachsen.
Diese Ergebnisse werden von der geringsten Doeis an erzielt
und sind nicht für irgendeines der untersuchten Produkte der Posologie proportional.
109882/181 1
3 - Wirksamkeit auf das Herzgefäßsystem
Die Derivate des Hydroxyproline besitzen in gleicher Weise eine Wirksamkeit auf das Herzgefäßsystem, welche insbesondere ersiehtlieh
wird durch die Technik der experimentellen At heriosklerose, welche beim Kaninchen durch tägliche, subeutane Injektionen
von Nikotin in der Dosis von 40 mg/kg hervorgerufen wird. Diese
Injektionen lösen außerdem die arterielle Sklerose aus, so heftige Convulsionen, daß bestimmte Tiere sich die Wirbelsäule
brechen. Insbesondere das Produkt CO 61 unterdrückt diese Convulsionen und neigt dazu, der Entwicklung der arteriellen
Sklerose entgegenzuwirken, wie es auch die Dosierung des aortischen Kollagens und die histologische Untersuchung der
Aorta zeigen. Die angewandten Dosen waren die gleichen wie in den vorhergehenden Untersuchungen.
Die oben beschriebenen Produkte wurden in der Humanklinik angewandt bei den verschiedenen Indikationen, welche durch die
gegebenen Pharmakologica nahegelegt sind, d.h. bei Rheuma, in der Dermatologie und bei der Vorbeugung und Behandlung der
arteriellen Sklerose, ganz besonders in dem Maße, wo diese auf den Tabakgebrauch zurückzuführen ist. Diese Untersuchungen
am Menschen bestätigen die Ergebnisse am Tier. Sie haben die Wirksamkeit dieses Bereiches der Produkte gezeigt bei der Behandlung
der verschiedenen inflammatorischen Rheumen, der Systemerkrankungen
des Kollagens und der akuten oder chronischen
- 17 -
10 9 8 8 2/1811 copy
Arthrosen sowie bei der Behandlung atonischer Wunden, welche keine Neigung zum Heilen "besitzen, die in aktive, regsame Wunden
verwandelt werden und sich schließen} selbst die Zeit der Heilung von Wunden der Elektrokoagulation ist, in bezug auf
die übliche Verzögerung, auf die Hälfte herabgemindert.
Schließlich zeigte sich im Verlaufe einer anderen klinischen Untersuchung in bezeichnender Weise ein bestimmter Schutz
gegen die cardiovasculären Wirkungen des Tabaks.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sollten dem Menschen in Dosen verabreicht werden, welche je 0,100 g des aktiven
Produktes in sich einschließen, und zwar in der Menge von 3 bis 8 Dosen je Tag, beispielsweise oral in Form von Tabletten.
a) N-aoetyl-hydroxyprolinamid (PO 68.5) J 0,100 g
Bindemittelmenge ausreichend für eine Tablette,. 3, "bis .8
Tabletten je Tag bei der Behandlung antiinf laminat oris chen Rheumatismus.
b) N-acetyl-hydroxyprolin (Oo 61) : 0,100 g
Bindemittelmenge ausreichend für eine Tablette 3 bis 8 Tabletten je Tag bei der Behandlung skleröser
Krankheiten der Arterien.
- 18 109882/1811
ο) Zink~N-acetyl-hydroxprolinat (PC 68.2)
Bindemittelmenge ausreichend für eine Tablette 3 bis 8 Tabletten je Tag in.der ^olge von Operationen,
bei Behandlung von Hautgeschwüren oder bestimmter dermatologischer Syndrome.
Pharmazeutische Formen
Die der allgemeinen Rezeptur gerechtwerdenden Produkte können in allen üblicherweise annehmbaren pharmazeutischen
Formen zur Verabreichung über den Verdauungsweg und zur parenteralen Verabreichung angewandt werden.
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copy
Claims (10)
1. Derivate des 1-Hydroxyprolins der Formel:
R2-O
IT
CO-R
(D
XL1
in welcher R1 die Bedeutung von H oder COCH, hat, R2 die
Bedeutung von H oder COCH, hat und R die Bedeutung von OH,
COOH
-NH —<fc\ ι
ONa, OK, OCa1/2, OMgW2, OBa1/2, OZnW2, OCUw2,
OSi1 /. hat, sowie die entsprechenden Hydrochloride.
2. N-acetyl-hydroxyprolin.
3. (N.O-diacetyl)-l-hydroxyprolin.
oder
4. O-acetyl-hydroxy- oi-prolin-hydroxychlorid.
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copy
5. Hydroxyprolinamid-hydrochlorid.
6. N-acetyl-4-hydroxy-l-prolinamid.
7. (N.O-diacetyl)-l-hydroxyprolinamid.
8. Metallsalze der acylierten Derivate des 1-Hydroxyproline,
wobei das Metall Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Barium, Zink, Kupfer, Aluminium oder Silicium ist.
9. N-acetyl-1-hydroxyprolylanthranilsäure.
10. Verfahren zur Herstellung von Derivaten des l-Hydroxyprolins
der Formel:
R2-O
N CO-R (I)
in welcher R1 = H oder COCH,,
y COOH R2 = H oder COCH5, \
R = OH, oder NH2, oder -NH -\^\ 1 oder
ONa, oder OK, oder OCaw2, oder OMg1Z2,
oder OBa1/2, oder OZn1 /2, oder OCu1y2, oder
OAl1 /,, oder OSi1 /. ist sowie
der entsprechenden Chlorhydrate, dadurch gekennzeichnet, daß man das !-Hydroxyprolin der Formel:
HO
INSPECTE0
Al
am Stickstoffatom durch Reaktion mit Essigsäureanhydrid beim Sieden im Essigsäuremedium acetyliert und /oder am
Sauerstoffatom in 4-Stellung durch Reaktion mit Acetylchlorid
in der Kälte in einem Medium aus Essigsäure und Chlorwasserstoffsäure acetyliert,
- daß man das 1-Hydroxyprolin oder seine vorstehend erhaltenen, acetylierten Derivate durch Reaktion in der
Kälte, zunächst mit Äthanol in wasserfreiem Chlorwasserst offsäuremedium, und dann mit methanolischem Ammoniak
amidiert,
- oder daß man die vorstehend erhaltenen acetylierten Derivate des l-Hydrqp-prolins durch Reaktion in Lösung mit den
Oxyden oder Hydroxyden der Metalle Na, K, Mg, Ca, Ba, Zn, Cu, Al oder Si versalzt,
- oder daß man in der Kälte das vorstehend erhaltene, diaoetylierte Derivat des 1-Hydroxyprolins mit Methylanthranilat
reagieren IMSt und daß man in der Kälte das
gebildete (R.O-diacetyl)-l-hydroxyprolylanthranilat des Methyls hydrolysiert, um die |l-acetyl)-l-hydroxyprolylanthranilsäure
zu erhalten.
ORKSHNAL
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