DE2137857C3 - Verfahren zur Herstellung pulvriger transpirationshemmender Komplexverbindungen, dadurch erhaltene Verfahrensprodukte und transpirationshemmende Pulver-Aerosol-Präparate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung pulvriger transpirationshemmender Komplexverbindungen, dadurch erhaltene Verfahrensprodukte und transpirationshemmende Pulver-Aerosol-PräparateInfo
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Description
Die Lrfindiing betrifft ein Verfahren zur Herstellung
pulvriger transpirationshem mender Komplexverbindungen, dadurch erhaltene Veifahrcnsprodukte sowie
mit diesen Verbindungen hergestellte transpiraiionshcm
tuende Pulver-Aerosol-Prä parate.
Transpirationsheinmende Präparate in Form von
wäßrigen Cremes, Lotionen, Stiften, Kollstiftcn usw. sind seil vielen lahren bekannt. Seit einiger Zeit weiden
zur Auftragung auf die Haut auch gerne unier Druck stehende Aerosole 'crwendet, und zwar insbesondere
solche, in denen der transpirationshemmende Wirkstoff hauptsächlich als trockener, nicht fühlbarer Puder in
einem nichtwäßrigen Medium, meistens in einem Treibmittel, suspendiert ist. Mit solchen Präparaten läßt
sich der in Salzform vorliegende Wirkstoff gut auf die Haut aufbringen, die sich danach trocken, glatt und
angenehm anfühlt. Da der Wirkstoff suspendiert und nicht in einer Flüssigkeit gelöst ist, wirkt er nicht
korrodierend auf die üblichen metallenen Aerosoldosen,
so daß es nicht notwendig ist, besonders überzogene Behälter oder unzerbrechliche Glasflasehen /u verwenden.
Außerdem wirken derartige Pulvergemische im allgemeinen weniger hautreizend.
Normalerweise enthält ein solches pulverförmiges AerotoJgemiseh als transpirationshemmcnden Wirkstoff
ein oder mehrere adslringierend wirkende, saure Metallsalze. Damit der Wirkstoff nicht agglomerieren
oder scdimeniieren und sich am Boden der Dose verdichten kann, wird ein Suspensionsmittel mitverwendet.
Außerdem wird auch eine Trägerflüssigkeit zugesetzt, damit der aus der Dose kommende Spray
feucht und nicht staubförmig ist und besser an der Haut haftet. Rin Treibmittel dient schließlich dazu, das
Wirkstoffgemisch aus der Dose herauszutreiben. Antibakterielle Mittel und Parfüms können gegebenenfalls
in kleinen Mengen enthalten sein.
In der US-PS 28 14 585 ist ein wäßriges, transpirationshemmendcs
Gemisch beschrieben, das in bevorzugter Ausführungsform Zirkonylchlorid (Zirkonoxychlorid).
Aluminiumchlorhydroxid (ACH) und Glycin enthält, lis sind Beispiele für verschiedene Präparate
wie eine Creme, eine Lotion und eine transpirationshemmende Flüssigkeit angegeben. Gemäß der späteren
US-PS 28 54 382 wird Zirkonylhydroxychlorid dem Zirkonylchlorid vorgezogen. Beide Patentschriften
beziehen sich speziell auf die Verwendung der Wirkstoffe in Form einer Lösung in einem flüssigen
Nichtacrosol-Präparat.
Ergänzend zum obigen Stand der Technik sind noch die US-PS 32 88 681. die NL-Patenlanmeldung
66/I3S43 und die CiB-PS 9 87 301 anzuführen, in denen
verschiedene pulvrige Aeiosolsysteme beschrieben
sind.
Aufgabe der vorliegenden Hrfiiidung war die
Herstellung einer homogenen, pulvrigen transpirationshemmenden
Komplexverhiiulung, die ihrer Natur nach
nicht korrodierend und nicht hautreizend wirkt, clic ihrerseits wiederum zur Herstellung hochwirks.imer.
pulvriger tr.inspiraiionshcmmcndcr Aerosol-Präparate,
die auf der i laut angenehm wirken, verwendet werden kann und sich mit Hilfe eines /weckmäßigen und
wirtschaftlichen Verfahrens herstellen läßt.
Diese Aufgabe konnte dadurch gelöst werden, daß man ein Verfahren zur Herstellung hochwirksamer,
pulvriger transpirationshem mender Komplexverbindungen bereitstellte, das in der gleich/eiligen Trocknung
mehrerer Komponenten, die zuvor in einer wäßrigen Lösung zusammengemischt worden sind,
besteht und das dadurch gekennzeichnet ist. daß man eine Lösung von
einem Teil ΛΙ_·(ΟΙ !)„ ,,,Cl,,,. worin in eine Zahl zwischen
etwa 0,8 und etwa 1,2 bedeutet,
/(Teilen ZK)(C)II)CI, worin π einen Wert /wischen etwa
0,16 und etwa 1,2 bedeutet, und
/) Teilen Glycin, wobei ρ einen Wert zwischen etwa 0.06
iind etwa 0,53 bedeutet, in Wasser
(A) bei etwa 100 bis etwa 230"C auf einen Wassergehalt
von etwa 0.5 bis etwa 15 Gew.-% eintrocknet
und
(B) die getrocknete, anorganisch-organische Iranspirationshemmende
Komplcxverbindung zu einem glatten, von fühl- bzw. tastbaren Bestandteilen
freien Pulver zerkleinert.
Wie weiterhin gefunden wurde, läßt sich die erfindungsgemäß hergestellte, getrocknete Komplexverbindung
zu transpirationshemmcnden Pulver-Acrosol-l'räparaten
folgender Zusammensetzung verarbeiten:
(A) etwa 1 bis etwa 12 Gew.-% des inch vorstehendem
Verfahren hergestellten pulvrigen transpirationshem menden Komplexes.
2! 37 857
(B) etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% eines .Suspensionsmittels.
(C) etwa I bis etwa 15 Gew.-% einer schwerflüchtigeii
Trügerfiüssigkeit und
(D) wasserfreies, verflüssigbares Treibgas in einer für
die Herstellung eines Aerosol-Sprays ausreichenden Menge.
Überraschend wurde gefunden, daß beim gemeinsamen Eintrocknen eines adstringierend wirkenden
Aluminiumhydroxychlorids, eines Zirkonmonochloridoxidhydroxids
und einer neutralen Aminosäure, nämlich Glycin, auf einen End-Feuchiigkeitsgehalt von etwa 0.5
bis etwa 15 Gcw.-%, vorzugsweise von etwa 1 bis etwa 5%, ein Pulverkomplex entsteht, dessen Eigenschaften
denen der Bestandteile überlegen sind, wenn diese getrennt ge'rocknet und dann durch einfache:, physikalisches
Mischen vereinigt werden.
Im einzelnen gehl man so vor. daß man zunächst eine wäßrige Lösung herstellt, in welcher eine Kombination
aus 1. einem adstringierenden Aluminiumhydroxychlorid der Formel AI_>(OH)b mC\„h worin m vorstehende
Bedeutung hat, 2. einem adstringierenden Zirkonmonochloridoxidhydroxid der Formel ZrO(OH)CI und 3.
Glycin im Gewichtsverhältnis von etwa I : 1,2 bis 0,16:0,5.3 bis 0,06 für (1), (2) bzw. (3) gelöst ist.
Vorzugsweise beträgt das Verhältnis 1:0,61:0,26 Gewichlsteile.
Das vorzugsweise verwendete Aluminiumhydroxychlorid besitzt die Formel AI>(OH)-,CI · 2 HjO.
Aluminiumhydroxychlorid (ACH) ist ein bekanntes, wirksames iranspirationshemmendes Salz, welches im
Handel erhältlich ist.
Das erfindungsgemäß bevorzugte Zirkonmonochloridoxidhydnii
(ZIIC) besitzt die Formel /K)(OII)CI · j 11.0. ein ebenfalls bekanntes, wirksames
iranspiralionsliommendes.Salz, das im Handel erhältlich
ist.
Glycin der Formel ILN-CHj-COOH ist ebenfalls
eine bekannte, im I landel erhältliche Verbindung.
Die wäßrige Lösung dieser drei Bestandteile wird dann als solche eingetrocknet, bis ein Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 0.5 bis etwa 15. vorzugsweise von etwa I bis etwa 5%, erreicht ist. Wenn auch nicht entscheidend
ist. welche Vorrichtungen zur Trocknung verwendet werden, so sollen doch Temperaturen über etwa 233 C
wegen der Gefahr einer Zersetzung des Glycins vermieden werden. Befriedigende Ergebnisse erzielt
man z. B. durch Ofen-, Spray-, Trommel- oder Vakuumtrocknung, durch Trocknung mit Mikrowellen
od. dgl.
Wurde Aluminiumhydroxychlorid bisher in bekannter Weise auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 1 5% oder
weniger eingetrocknet, so führte dies infolge der verminderten Löslichkeit zu einer Beeinträchligung der
transpirationshemmenden Wirkung. Durch das gemeinsame Eintrocknen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird es dagegen möglich, den Feuchtigkeitsgehalt weil herabzusetzen, ohne die die Schweißbildiing
unterbindende Wirksamkeit :·ιι verringern.
Nach dem gemeinsamen Eintrocknen der Bestandteile auf den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt wird der
entstandene Komplex so zerkleinert, daß eine einheitliche, brauchbare Teilchengröße vorliegt. |e nach Art des
/erklcinerungsgcrätes kann es notwendig sein, das
zerkleinerte Pulver durch ein Sieb zu geben, damit es gleichmäßiger wird und zu große Teilchen entfernt
werden. Die Zerkleinerung kann beispielsweise durch Vermählen in einer Kugelmühle oder im Walzwerk,
Durchlauf durch eine Kolloidmühle oder Strahlschlagmühle oder mit Hilfe einer anderen geeigneten
Vorrichtung erfolgen.
Die Teilchengröße des transpirationshemmenden Komplexes soll so gering sein, daß der Spray
gleichmäßig ist und Düse und Ventil gut funktionieren können. Ein Teilchengrößendurchmesser von etwa
100 μ, vorzugsweise 10 bis etwa 25 μ, ist angemessen. Man erhält dann einen hochwirksamen, nichlkorrodierenden
und die Haut praktisch nicht reizenden Pulverkomplex mit die Schweißbildung unterbindender
Wirkung, der sich in eine Vielzahl von pulvrigen Aerosol-Präparaten, die auf die Haut aufgebracht
werden können, einarbeiten läßt.
Zur Herstellung eines pulvrigen Aerosol-Präparates mit obigem transpirationshemmenden Komplex wurden
folgende Bestandteile vereinigt:
A) etwa i bis etwa 12 Gew.-% der adstringierenden Komplexverbindiing gemäß der Erfindung,
B) etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-°/o eines Suspensionsmittels,
C) etwa I bis etwa 15 Gcw.-% einer Trägerflüssigkeit
und
D) wasserfreies Treibgas in einer für die Aerosolherstellung
ausreichenden Menge.
Komponente A
Als transpirationshemmende Verbindung wird erfindungsgemäß ein anorganisch-organischer Komplex der
vorstehend beschriebenen Art verwendet. Eine vorzügliche schweißhemmende Wirkung erreicht man bei
Γι Verwendung von etwa 1 bis etwa 12. vorzugsweise etwa
2.5 bis etwa 6 Gew.-%, des Komplexes in einem Aerosol-Präparat. Unter etwa 1% fällt die transpirationshemmende
Wirkung ab. Mehr als 12% sind aus Gründen der Wirtschaftlichkeil nicht angezeigt, da,
i" gemessen an den zusätzlich verwendeten Mengen, die
Schweißhemmung nicht in gleichem Umfang ansteigt; außerdem entstehen dann Schwierigkeiten bei der
Handhabung und Zerstäubung.
Komponente B
Durch das Suspensionsmittel wird der pulvrige Komplex in dem Präparat in suspendiertem Zustand
■ίο gehalten. Es kann zwar eine gewisse Ausscheidung
eintreten, doch verbleibt der Komplex in leicht wieder dispergicrbarem Zustand. Ein geeignetes Suspensionsmittel
ist z. B. kolloidale Kieselerde mit einer Teilchengröße von weniger als 0,03 μ. Geeignet ist beispielswei-
n sedie in der NL-Patenlanmeldung66 13 943 beschriebene
kolloidale Kieselerde, eine submikroskopische, feinteiligc, pyrogene Kieselerde. Weiterhin geeignet ist
hydrophober Ton, wie er als Reaktionsprodukt aus Ton und einer oberflächenaktiven quaiernären Ammonium-
Wi verbindung hervorgeht, wie beispielsweise Dioetadecyldiniethylammoniumhektorit.
Geeignet sind ferner primäre aliphatische Amine mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wie l.aurylamin, Stearylamin, Teiradccylamin, Hexadccylamin, Octadecylamin und Eicosylamin. Wei-
hi lere brauchbare Suspensionsmittel sind aliphatische
Monoalkylolamide mit einer Feltsäure-Kohlcnstolfkette
von etwa 12 bis 20 Kohlenstoffatomen sowie 2 oder 3 Kohlenstoffatomen in der Alkvlolkeite. die in der BF-PS
7 60 957 beschrieben sind. Beispiele hierfür sind Kokosnußmonoäthanolainid. Octadecvl-nionoäihanolamid
und Stearoyl-monoäthanolamid.
Alle vorgenannten Suspensionsmittel können in
Mengen von etwa 0,1 bis etwa 5. ν -rzugsweise von etwa
0,3 bis elwa 0,8 Gew.-%, verwendet werden. Am besten geeignet für die Zwecke der Erfindung ist das
Diociadecyldimelhylammoniumhektorit.
Komponente C
Erfindungsgemiiß wird eine schwerflüchtige Trägerflüssigkeit
verwendet, so daß bei Gebrauch ein feuchter Spray und nicht eine grießige Staubwolke aus dem
Behälter austritt. Dadurch wird der Haut ein kosmetisch angenehmes Gefühl vermittelt und überdies die
Wahrscheinlichkeit herabgesetzt, daß das sonst trockene Pulver eingeatmet wird. Die Ί rägerflüssigkeit
unterstützt auch insofern die Wirksamkeil als durch sie das transpirationshemmende Mittel auf der Haut
festgehalten wird und nicht abblättern oder abgewaschen werden kann. Die Trägerflüssigkeil ist ein in der
Praxis notwendiger Bestandteil der erfindungsgemäßen Mittel; sie kann bestehen aus:
Carbonsäureestern wie Isopropylmyristal oder Isopropylpalmitat;
Kohlenwasserstoffen wie Mineralöl oder Tetradecan; Alkoholen wie Lauryialkohol, Hexadecylalkohol
oder Oleylalkohol; Carbonsäuren wie Laurinsäure oder Oleinsäure; Lanolin oder dessen
Derivate wie acctylicrics Lanolin; Silikonölen wie Dimethylpolysiloxan. Andere brauchbare Trägerflüssigkeiten
sind stärker hydrophil als die vorgenannten Verbindungen, so z. B. organische Verbindungen mit
mehrfachen Estergruppen. Zu den letztgenannten gehören u. a. die Diester dibasiger organischer Säuren.
Beispiele von Verbindungen mit mehreren Estergruppen, die erfindungsgemäß verwendet werden können,
sind Di-n-bulylphthalat, Diethylsebacat. Diisopropyladipat
und Phthalsäure-ethyl-(carbethoximethyl)-estcr.
Andere verwendbare Trägerflüssigkeiten sind noch stärker hydrophil als diese Ester. Hierzu gehören
Polyethylenglykolmonolaurat und Butoxy-polyoxyethylcn-oxypropylenglykole.
Aus der Reihe dieser verschiedenen Trägerflüssigkeiten werden Carbonsäureester mit etwa !2 bis etwa 16
C-Atomen bevorzugt. Wie ausgeführt können sie entweder aliphatisch oder aromatisch sein und entweder
eine Estergruppe oder mehrfache Estergruppen aufweisen. Besonders bevorzugt werden Di-n-bulylphthalat,
Diethylsebacat, Diisopropyladipat und Phthalsäure-ethyl-(carbethoximethyl)-ester.
Alle vorgenannten Trägerflüssigkeitc.i können in Mengen von etwa 1 bis etwa 15% verwendet werden.
Bei weniger als elwa 1% bildet die Trägerflüssigkeit keinen feuchten Spray: dieser wird dann unangenehm
staubig und grießig und haftet nicht gut auf der Haut. Bei mehr als etwa 15% fühlt sich das auf der Haut
abgesetzte Präparat unangenehm ölig und fettig an. Vorzugsweise soll die Menge an Trägerflüssigkeit elwa
6 bis etwa 10% betragen.
Komponente D
Als Treibgas kann erfindungsgemäß jedes verflüssigbare
Gas eingesetzt werden, das für Aerosolbehälter üblicherweise zur Verwendung gelangt. Geeignet sind
beispielsweise TriL-hlorfluormetha.i. DichlordiNuormethan.
Dichlortetrafluorelhan, Monochlordifluormelhaii.
Trichlortririuorethan, Propan. Butan und/oder Isobutan.
Bevorzugt werden Trichlorfluormethan. Dichlordifluorinethun.
Dichlor-tetrafluorethan und/oder Isobutan.
Die Treibgasmenge richtet sich nach in der Aerosoliechnik bekannten und üblichen Faktoren. Die
erfindungsgemäßen Präparate enthalten außer den
weiter vorn beschriebenen Bestandteilen nur noch das Treibmittel; sein Anteil betrügt vorzugsweise etwa 70.7
bis etwa 93.9% und noch besser etwa 80 bis elwa 92%.
Die Zugabe weiterer Bestandteile ist in geringeren Mengen möglich. Beispielsweise kann zusätzlich Parfüm
in Mengen bis zu elwa 0,8 Gew.-% zugesetzt oder eine antibakteriell wirkende Verbindung wie Hexachlorophen,
Trichlorcarbanilid. Trifluormethylcarbanilid. 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxy-diphenyläther oder bromiertes
Salicylanilid beigemengt werden, die in Mengen bis zu elwa 0,5 Gew. % bakterielle Vorgänge nach der
Schweißabsonderung hemmt und dadurch hervorgerufene Gerüche abschwächt.
Im folgenden Beispiel 1 wird das erfindungsgemaße
Verfahren zur Herstellung des pulvrigen, transpirationshemmenden
Wirkstoffkomplexes näher erläutert. Die weiteren Beispiele 2 bis 8 beschreiben ausführlich
verschiedene, unter Verwendung des pulvrigen Wirkstoffkomplexes hergestellte Aerosole sowie die Verfahren
zu ihrer Herstellung. Der erfindungsgemäße pulvrige '.ranspirationshenimende Komplex kann
außerdem auch in die in der BE-PS 7 60 957. den US-PS
22 36 387. 32 88 681 und 24 05 153. der CB-PS 9 87 301
sowie der NL-Patentanmeldung 66/13 943 beschriebenen Gemische als Wirkstoffkomponente eingearbeitet
werden. Es können auch primäre aliphalische Amine mit
12 bis 20 Kohlenstoffatomen für die Herstellung des trockenen, pulvrigen Wirkstoffkomplexes herangezogen
werden.
Der crfinduiigsgemäße pulvrige transpirationshenimendc
Komplex wurde wie folgt hergestellt:
In ein Bechcrglas trug man 15.0 Gewichtsteile
Aluminiumhydroxychlorid (50%igc wäßrige Lösung) ein. Anschließend wurden 2,0 Gewichtsteile Glycin
zugesetzt und mit Hilfe eines geeigneten Mischers gelöst. Danach mischte man Zirkonmonochloridoxidhydroxid
in einer Menge von 13.8 Gcwichtstcilen (33'/i%igc wäßrige Lösung) ein. Die vereinigten
Bestandteile wurden weiter so lange gemischt, bis sie alle miteinander in Lösung gegangen waren. Dann
trocknete man diese Lösung in einem Ofen bei etwa 120°C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 3% ein. Die
getrocknete, jetzt feste Lösung brachte man in eine Kugelmühle, wo sie in etwa vier Stunden zu einem
feinen Pulver vermählen wurde. Um ein gleichmäßiges Produkt zu erhalten, leitete man das Pulver noch durch
ein Prüfsieb (U.S. Standard) mit einer lichten Maschenweite von 0.044 mm. Der auf diese Weise erhaltene
pulvrige Wirkstoffkomplex eignet sich für Aerosolgemischc.
Der erhaltene Komplex besoßdic Foniu.-!
Al11Zr(C)H),
i IU) - Glycin,.-.
mit einem Molverhäliiiis von Metallen /ü Chlorid von
1,63 und einem MuIu: h;:itnis von Al zu Zr von 3,3.
Aus folgenden Bestandteilen wurde ein transpire tionshemmender
pulvriger Acrosol-Spruy hergestellt:
Bestandteile
ZAC) J.50Gew.-%
!sopropylmyrisiat 8.00 Gew.- %
DiocU'decy !dimethyl» ι η monium-
hekiorit 0.60 Gew.·%
Ethylalkohol (95%) 0,27 Gew.'·/■
Hexachlorophen 0,10Gcw.-%
Parfüm 0,40 Gew.-"/»
Treibmittel2)q. s. 100%
') Der nach Beispiel 1 hergestellte Piilvcrkomplcx.
-') CCIiFf «.labilisicrl) : CTI2F2 : CTIF. - CTI'% : n-Riiliin
(20:10:50:20).
Unter Verwendung dieses Gemisches wurde ein transpirationshemmendes Aerosol-Präparat wie folgt
hergestellt:
Mit Hilfe eines Schnellmischers wurden bei etwa 21" C 45,5 g Hexachlorophen in 3,63 kg Isopropylmyristat
gelöst. Man fügte anschließend 0,272 kg des Montmorillonitderivales und 1,59 kg ">es ZAG-Pulverkomplcxcs
hinzu und mischte etwa fünf Minuten bei 2Γ C Π-,'πιι wurde das Ethanol (95%) zugegeben und
etwa zehn Minuten bei 2' /' eingemischt. Unter
fortgesetztem Mischen wurde die Temperatur langsam ■ι (um etwa 1 bis 1.5°C/Min.) erhöht, bis etwa 54 bis 66' C
erreicht waren. Anschließend wurde das Gemisch unter fortgesetztem Durchmischen auf ci-λ,ι 43"C abgekühlt.
Jetzt setzte man du*; Parfüm zu. Bei etwa 38 bis etwa
45°C wu,de weiter durchgemischt, bis sich eine
in homogene Masse gebildet halte. Diese ließ man auf
etwa Raumtemperatur abkühlen und trug sie dann in einen Aerosolbehälter ein. Unter Verwendung einer
Unter-Kapperi-füilvoirichtung wurde nun das Treibmittel
in den Behalter eingeführt. Man erhielt auf diese
ΙΊ Weise ein hochwirksames, transpirationshemmendes,
pulvriges Aerosoigemisch. welches /um Auftragen auf die Halst geeignet ist.
Nach demselben Verfahren wurden weitere, gleichartige Präparate hergestellt, nur verwendete man, wie
2(i nachstehende Tabelle zeigt, andere Treibmittel. In
jedem Fall waren die allgemeinen Eigenschafien sowie die Iranspirationshemmendc Wirkung der Präparate
nach dem Auftragen auf die Haut praktisch die gleichen wie vorstehend beschrieben.
Gew.-%, bezogen auf Treibmittel (100% Treibmittel = 87,5% des Gemisches)
Treibmittel
Tricniorfluormethan
Dichlordifiuormethan
Dichlortetrafluorethan
Monochlordifluormethan
Trichlortrifluorethan
Propan
Butan.
Isobutan
Insgesamt
100
100
100
100
100
30 40 30 60 40
60 30
40
30
100 30
100
100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100
Ein trockener pulvriger Aerosol-Spray wurde aus nachstehenden Bestandteilen in der in Beispiel 2
angegebenen Weise hergestellt:
Bestandteile
ZAG1) 3,50Gew.-%
Isopropylmyristat 8.00Gew.-%
Kolloidale submikroskopische, feinteilige, pyrogene Kieselerde 0,60 Gew.-%
Hexachlorophen 0,10Gew.-%
Parfüm 0,40Gew.-%
Treibmittel2) q. s. 100%
') Pulverwirkstoff gemäß Beispiel 1.
-') CCI jF : CCI2F2(OOMO) auf Gewichtsbasis.
Bei Abgabe aus einem Aerosolbehälter bildet sich auf der Haut ein trockener, hochwirksamer transpiralionshemmender
Puder.
Es wurden noch weitere, mit denen in Beispiel 3 identische Gemische in derselben Weise hergestellt:
anstelle von Hexachlorophen wurde jedoch Trichlorcarbanilid, Trifluormethylcarbanilid, Tribromsalicylanilid
bzw. 2.4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenyIäther verwendet.
Die Ergebnisse entsprachen im wesentlichen denen von Beispiel 3.
Ein pulvriger Aerosol-Spray wurde nach der Verfahrensweise von Beispiel 2 unter Verwendung folgender
3d Bestandteile hergestellt:
Bestandteile
ZAG') 3.50Gew.-%
Dibutylphthalat 8.00Gew.-%
Stearoylmonoethanolamid 0,60Gew.-%
Trichlorcarbanilid 0,10Gew.-%
Parfüm 0,40Gew.-%
Treibmittel2) q. s. 100% ') Pulverkomplex gemäß Beispiel 1.
b0 -') CCI3F : CCl2F : Butan (40 : 30 :30) auf Gewichtsbasis.
b0 -') CCI3F : CCl2F : Butan (40 : 30 :30) auf Gewichtsbasis.
Man erhielt einen hochwirksamen pulvrigen Aerosol-Spray.
Es wurden weitere mit denen von Beispiel 2 b5 übereinstimmende Gemische hergestellt, jedoch ersetzte
man das Dibutylphthalat durch Isopropylmyrislat, Isopropylpalmitat, Mineralöl. Tetradecan, Laurylalkohol,
HexadecylalkohoL Oleylalkohol, Laurinsäure,
Oleinsäure, Lanolin, acetylenes Lanolin. Dimcifiyijioivsiloxan,
Dicthylscbacat, Diisopropyladipat b/w. Phihalsäure-cthyi-(carbethoximeihy!)-estcr.
Diese Präparate wurden im wesentlichen wie in
Beispiel 2 angegeben, hergestellt. In jedem KaII erhielt
man praktisch die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 4.
Man stellte ν eitere Gemische, die denen von Beispiel
4 entsprachen, her verwendete jedoch anstelle von
Stearoyliiionoethanolamid den in Beispiel 2 beschriebenen
Hektorit. die in Beispiel i beschriebene Kieselerde,
Laurylumin, Sleaiylamin, Tetriideeylamin. llexadecyl-
10
itmin. Octadecylamin. Licosylamin, Kokosnuß-monoethanolamid
b/w. Octadecyl-monoethanolamid. Diese Präparate wurden in der im Beispiel 2 beschriebenen
Weise hergestellt. In jedem Fall entsprachen die Ergebnisse denen von Beispiel 4.
B c i s ρ i e I e 5 bis 8
Unter Verwendung nachstehender Bestandteile wurden die Aerosol-Präparate 5 bis 8 in der in Beispiel 2
beschriebenen Weise hergestelll:
Bestandteile | 5 | «1 | 7 | 8 |
ZAG') | 3.50 | 3.50 | 3,50 | 3,50 |
Isopropylmyristat | 8.00 | 8.00 | 8,00 | — |
Hekiorit gemäß Beispiel 2 | 0,60 | 0.60 | — | 0,60 |
Eihani)|/H2O 95/5Gcw.-% | 0.27 | 0,27 | — | 0,27 |
Trichlorcarbanilid | 0.10 | — | _ | _ |
2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphcnyl- | — | 0,10 | — | — |
äther | ||||
Gebrannte Tonerde (AbOi) | — | — | 0,60 | — |
Hexachlorophen | — | — | 0,10 | 0,10 |
Diallylphthalat | — | — | — | 8,00 |
Parfüm | 0.40 | 0,40 | 0.40 | 0,40 |
Treibmittel-') α. s. | 100% | 100% | 100% | 100% |
') l'tilvcrkompk'x geiniilt Beispiel I.
-') CX'lil-XVU'.· (Mt/40) ιιιιΓ CJcwiehtsbasis.
Alle obigen Gemische bilden hochwirksame, trockene, pulvrige Aerosole, die auf die Haut aufgebracht
werden können und dann die SchweiUbildung unterbinden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung pulvriger transpirationshemmender
Komplexverbindungen. d a -durch gekennzeichnet, daß m;in eine
Lösung von
einem Teil AIi(OH)0 ,,,Cl„„ worin in eine Zahl
zwischen etwa 0,8 und etwa 1,2 bedeutet,
π Teilen ZrO(OH)CI, worin η einen Wen /wischen
etwa 0.Ί6 und etwa 1,2 bedeutet, und
ρ Teilen Glycin, wobei ρ einen Wert /wischen etwa
0,06 und etwa 0,53 bedeutet, in Wasser
(A) bei etwa 100 bis etwa 230 C auf einen Wassergehalt von etwa 0,5 bis etwa 15 Gew.-"/»
eintrocknet und
(B) die getrocknete, anorganisch-organische transpirationshemmcndc
Komplcxvcrbindung zu einem glatten, von fühl- bzw. tastbaren Bes'andleilen
freien Pulver zerkleinert.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß /7) etwa I bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1
zeichnet, daß η etwa 0,6 bedeutet.
zeichnet, daß η etwa 0,6 bedeutet.
4. Verfahren nach Anspruch 1
zeichnet, daß ρ etwa 0.26 bedeutet.
zeichnet, daß ρ etwa 0.26 bedeutet.
5. Pulvrige transpirationshemmende Komplexe erbindungen,
erhalten nach einein der Ansprüche i bis 4.
6. 1 ranspirationshemmende Pulver-Aerosol-Präparate,
bestehend aus
(A) etwa 1 bis etwa 12 Gew.-"/» des pulvrigen transpiralionshemmendcn Komplexes nach Anspruch
5.
(B) etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% eines .Suspensionsmittels.
{(') etwa ! bis etwa ! 5 Gcw.-"/o einer Trägerflüssigkeit
und
(D) wasserfreiem Treibgas in einer für die Herstellung eines Aerosol-Sprays ausreichenden Meng
<-\
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