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Absperrschieber für Füllmaschinen Bei Füllmaschinen für viskoses Füllgut
sind Vorrichtungen bekannt, die das Füllgut nach Abschluß des Füllvorganges aus
dem Tüllenende.zurücksaugen, um den Füllvorgang abzubrechen (GB-PS 465.013).
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Bei dem Füllen von Schlauchabschnitten mit viskosem Füllgut, z. B.
Wurstbrät, durch Füllmaschinen, die mit einer Verschließmaschine kombiniert sind,
sind außerdem Vorrichtungen bekannt, die nach Abschluß des Füllvorganges aus dem
Zipfel des gefüllten und unmittelbar an der Einfülltülle verschlossenen Schlauchabschnitt
die verbliebene Füllgutmenge soweit zurücksaugen, daß deren Ende etwa mit dem Ende
der Einfülltülle abschließt. Diese Vorrichtung wird meistens zwischen dem Austrittsende
eines Füllers und der Tülle angebracht, wobei die Durchtrittsöffnung für das Füllgut
in dieser Vorrichtung unverschlossen bleibt. Zum Rücksaugen des Füllgutes sind Saug-
und Druckvorrichtungen vorgesehen.
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Bei dieser Vorrichtung kann auch noch nach dem Abstellen des Füllers
die Nachexpansion des Füllgutes aus der Füllmaschine heraus nachwirken. In solchen
Fällen müssen größere Mengen rückgesaugt werden, weshalb die gesamte Vorrichtung
entsprechend groß dimensioniert werden muß, womit sich der Durchflußweg des Füllgutes
vergrößert. Bei gewissen Brätsorten sind aber kleine Durchflußwege erwünscht, um
die Reibung zu verringern und dadurch das Verschmieren zu vermeiden.
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Schließlich sind bei Füllmaschinen für Wurstbrät Absperrschieber bekannt,
die den Füllerauslauf gegen Nachexpansion des Wurstbrätes absperren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rücksaugvorrichtung
zu schaffen, die die Schwierigkeiten vermeidet, die durch die Nachexpansion des
Füllgut entstehen, gleichzeitig
durch eine Rücksaugung das am Tullenende
austretende Füllgut zurückhält. Außerdem soll bei kombinierten Füll- und Verschließmaschinen
aus dem Zipfel des verschlossenen Schlauchabschnittes das Füllgut entfernt werden.
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Zur Lösung der Aufgabe wird bei Füllmaschinen für viskoses Füllgut,
vorzugsweise bei kombinierten Füll- und Verschließmaschinen für das Füllen von Schlauchabschnitten
mit Wurstbrät, ein Absperrschieber verwandt, der beim Schließen Füllgut aus der
Durchtrittsöffnung mitnimmt oder verdrängt. Erfindungsgemäß ist der die Austrittsöffnung
verschließende Teil des Schiebers auf der4Sm Tüllenende zugewandtaiSeite ausgespart
bzw. abgesetzt und bildet dadurch einen Saugraum.
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In geöffnetem Zustand ist die Durchtrittsöffnung für das Füllgut frei,
während bei Betätigung des Absperrschiebers die Durchtrittsöffnung abgesperrt wird.
Dadurch wird erreicht, daß die Nachexpansion des Füllgutes aus der Füllmaschine
heraus völlig vermieden wird, während die wesentlich geringere Nachexpansion, die
das Füllgut in der Tülle aufweist, nur eine relativ kleine Rücksaugbewegung erfordert.
Mit dem Schließen des Absperrschiebers wird das in der Durchtrittsöffnung befindliche
Füllgut mitgenommen oder verdrängt. An die Stelle des Füllgutes in der Durchtrittsöffnung
tritt der Absperrschieber, der infolge der Aussparung oder des Absetzens der dem
Tüllenende zugewandten Seite einen Saugraum bildet. Der Schieber muß dick genug
sein, damit die Aussparung oder Absetzung genügend groß gemacht werden kann, und
um dadurch die Voraussetzung für die Volumenvergrößerung zwischen Schieber und Füllrohrende
und damit für den Saugraum zu schaffen. Durch diese Volumenvergrößerung entsteht
eine Absaugwirkung, die das Füllgut zurücksaugt. Dadurch wird ebenfalls ein auf
dem Tüllenende befindlicher Schlauchzipfel leergesaugt und ein Nachlaufen des Brätes
aus dem Füllrohr vermieden. Das Wurstbrät soll soweit zurückgesaugt werden, daß
es etwa mit dem Tüllenende abschließt, damit das ilineindrücken von Luft beim Füllen
des nächsten Schlauchabschnittes soweit wie möglich
vermieden wird.
Um nun eine bestimmte Rücksaugmenge zu erreichen, kann man den Saugraum durcheinen
Anschlag, der die Schieberbewegung in der Absperrlage begrenzt veränderlich gestalten.
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Die Vorrichtung kann aus einem Flachschieber bestehen, der zwischen
zwei Gehäusewänden bewegt wird und gegen die Außenluft abgedichtet ist, Die Bewegung
des Schiebers kann über einen Druckluftzylinder oder Elektromagneten oder mittels
Hand erfoigen. Während des Schließens des Absperrschiebers wird der Teil des Brätes,
der sich in der Durchtrittsöffnung des Absperrschiebers befindet, mit nach oben
genommen. Durch die Verjüngung der Wanddicke entsteht ein Saugraum, der Wurstbrät
vom Tüllenende zurücksaugt. Beim Uffnen des Schiebers wird dieses Brät wieder in
die Durchtrittsöffnung eingeschoben und mit der nächsten Portion ausgestoßen. Ebenso
wird das Brät, das sich in der Saugkammer befindet, mit der nächsten Portion ausgestoßen
und mit dem Brät homogen vermischt.
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Der Flachschieber kann auch so ausgebildet sein, daß er sich in der
geöffneten Stellung außerhalb der Durchtrittsöffnung für das Füllgut befindet und
die der Füllmaschine zugewandte Seite infolge Abschrägung oder ähnlicher Ausgestaltung
das Wurstbrät in die Füllmaschine zurückdrängt.
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Der Absperrschieber kann auch als Drehschieber ausgebildet werden.
Der zylinderförmige Drehschieber hat eine Bohrung, die in der Füllstellung die Austrittsöffnung
der Füllmaschine mit der Eintrittsöffnung in die Tülle verbindet. In der Absperrstellung
wird das Wurstbrät in der Schieberbohrung mitgenommen und durch die Gehäusewand
abgesperrt. Durch Entnahme von Material an der Wand des Drehschiebers, die im geschlossenen
Zustand zur Tülle weist, wird ebenfalls eine Kammer gebildet, die in der Verschließstellung
den Saugraum zwischen Drehschieber und Tülle bildet. Die Betätigung des Drehschiebers
kann ebenfalls pneumatisch oder elektrisch oder mechanisch erfolgen. Beim oeffnen
des Drehschiebers in die Füllstellung
wird das Wurstbrät aus der
Schieberbohrung und aus dem Saugraum mit der neuen Füllung voran in die Tülle geschoben
und homogen vermischt. Auch hier kann man durch Apschlagsbe grenzung den Saugraum
veränderlich machen, um die Absaugmenge wunschgemäß einzustellen.
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Da sich der Saugraum direkt durch die Gestaltung des Absperrschiebers
bildet, ist die Konstruktion relativ einfach und in der Dimension klein und läßt
sich infolge des geringen Gewichtes einfach an die Füllmaschine anbauen. Die Anschlußelemente,
wie Füllrohre und Muttern, werden so ausgebildet, daß die genormten Teile der Füllmaschine
bei den Benutzern zum Einbau des Absperrschiebers mit Rücksaugeinrichtung unverändert
verwendet werden können. Außerdem läßt sich die Vorrichtung schnell und leicht reinigen.
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Die Erfindung wird anhand der Abbildungen beispielsweise erläutert:
Abbildung 1 zeigt einen Längsschnitt durch den als Flachschieber ausgebildeten Absperrschieber
mit Rücksaugeinrichtung in geöffneter Stellung.
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Abbildung 2 zeigt den gleichen Absperrschieber in geschlossener Stellung.
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Abbildung 3 zeigt die Ansicht 1M1 auf den Absperrschieber bei abgenommener
Gehäusehälfte.
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Abbildung 4 zeigt einen Schnitt durch einen als Drehschieber ausgebildeten
Absperrschieber mit Rücksaugeinrichtung in geöffneter Stellung.
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Abbildung 5 zeigt den gleichen Schieber in geschlossener Stellung.
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Der auf Abbildung 1 gezeigte Absnerrschieber (8) ist zwischen dem
Auslauf einer Füllmaschine (1) und einer Tülle (2) angebracht.
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Der Absperrsciiieber (8) wird mit einer fJberlftlrfmutter (3) mit
der
Füllmaschine (1) fest verbunden. Das Gehäuse für den Absperrschieber besteht aus
den Gehäusehälften (4 und 5) die durch Schrauben miteinander verbunden und durch
eine Dichtung abgedichtet sind. Zwischen den Gehäusehälften (4 und 5) ist der Absperrschieber
(8) verschiebbar gelagert. Die Tülle (2) ist über die Überwurfmutter (9) mit der
Gehäusehälfte (5) verbunden. Bei geöffnetem Absperrschieber kann das viskose Füllgut
(10) frei durch den Schieber fließen.
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Der Absperrschieber (8) wird über denBolzen (11) durch den Pneumatikzylinder
(12) betätigt. Dieser ist über einen Haltebügel (13) und Schrauben (14) mit den
Gehäusehälften (4 und 5) verbunden. Der Austritt des -Absperrschiebers (8) aus dem
Gehäuse kann durch Dichtungen (15) abgedichtet werden.
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Das Schiebergehäuse (4 und 5) ist mit einem Deckel (16) und Dichtung
(17) versehen, der-durch einen Schnellverschluß (183 (Abb. 3) leicht aufgesetzt
und entfernt werden kann. Nach dem Entfernen des Deckels (16) und des Bolzens (11)
kann der Absperrschieber (8) aus dem Gehäuse entfernt und gereinigt werden. In dem
Deckel (16) befindet sich eine Anschlagschraube (19), mit welcher der Hub und damit
die Rücksaugmenge des Absperrschiebers (8) verändert werden kann.
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Ferner ist im Deckel ein Rückschlagventil (20) vorgesehen, welches
die Luft über dem Absperrschieber (8) bei der Aufwärts- bzw. Schließbewegung entweichen
läßt.
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Der Absperrschieber (8) ist mit einer Durchflußbohrung (6) versehen
und an dieser Stelle verhältnismäßig dick. An den Kanten (22 und 23) ist er abgesetzt
und dünner. Während des schnellen Absperrvorganges wird der Raum (24) vor dem Absperrschieber
(8) in Richtung Tüllenende vergrößert, wodurch der Saugraum (7) zwischen der strichpunktierten
Linie (26) und der Schieberfläche (27) entsteht. Dadurch findet der gewünschte Riicksog
für das Füllgut in der Tülle, also auch am Tilllenende, statt.
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Bei der nächsten Öffnung des Absperrschiebers (8) wird das im Saugraum
(7) befindliche Füllgut durch die Fläche 22j23 in die Tülle (2) gedrückt und von
dort mit ausgestoßen.
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Bei dem Absperrschieber mit Rücksaugeinrichtung nach Abb. 4 ist das
Sperrorgan als Drehschieber (28) ausgebildet. Die Abbildung 4 zeigt ihn in geöffneter
Stellung während des Füllvorganges. Das Füllgut tritt durch eine. Bohrung (29) des
Drehschiebers (28') von der Füllmaschine (1) in die Tülle (2).
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Der Drehschieber (28) ist in dem Schiebergehäuse (30) drehbar gelagert
und kann von Hand oder maschinell betätigt werden. Der Drehschieber (28) ist ebenfalls
über die Kanten (31 und 32) abgesetzt bzw. ausgespart und bildet einen Raum (33)
zwischen der Wand (34) des Drehschiebers (28) und dem Gehäuse (30).
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Der abgesetzte oder ausgesparte Raum (33) des Drehschiebers (28) ist
im geöffneten Zustand von dem Fiillraum (35), in der Tülle (2) durch eine Dichtleiste
(36) getrennt, die von einer Feder (37) angedrückt wird. Für die Entlüftung des
freien Raumes (33) ist ein Rückschlagventil (20) vorgesehen.
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Bei der Schließbewegung des Drehschiebers (28) in die auf Abb. 5 gezeigte
Lage wird das im Drehschieber befindliche Füllgut (25) abgetrennt und der Raum (35)
zwischen Drehschieber (28) und Tüllenende um den Saugraum (21) vergrößert, der durch
die strichpunktierte Linie angedeutet ist. Durch einen verstellbaren Anschlag für
den Drehschieber (28) kann der Saugraum (21) und damit die zurückzusaugende Füllgutmenge
verringert oder vergrößert werden.
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Auch hier wird bei der nächsten siffntlng des Drehschiebers (28) das
im Saugraum (21) befindliche Füllgut mittels der Fläche (31, 32) und der Dichtleiste
(36) in die Tiille (2) gedrückt.
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- Patentansprüche -