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Füllfederhalter mit einer am hinteren Ende angeordneten Füllpumpe
Bei Fülleinrichtungen an Füllfederhaltern, sei es bei solchen mit einem hin und
her schiebbaren Saugekolben oder bei solchen mit einem Tintenschlauch, der zusammengedrückt,
verdreht, gestreckt oder gestülpt werden kann, ist es bekannt, den Kolben oder den
Schlauch mit einer Feder beliebiger Form zu verbinden, und zwar derart, daß das
Ausstoßen der Luft aus dem Tintenraum entgegen der Wirkung der Feder, also langsam
erfolgt, während beim Gegenhub, bei dem die Tinte eingesaugt wird, die Feder sich
rasch entspannt und somit dieser Hub viel schneller, meist sogar mit Hilfe besonderer
Mittel ruckartig vor sich geht.
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Die Erfindung wird von der Erkenntnis getragen, daß es vorteilhafter
ist, den Hub zum Ausstoßen der Luft möglichst schnell und den Gegenhub zum Einsaugen
der Tinte dagegen langsam zu gestalten. Dies läßt sich erfindungsgemäß am einfachsten
mit Hilfe einer Feder erreichen, die umgekehrt wie bisher angeordnet sein muß. Gegenüber
bekannten Füllfederhaltern mit einer am hinteren Ende angeordneten Füllpumpe, deren
unter Federwirkung stehender in einer Richtung von Hand zu bewegender Saugkolben
bei nach vorn gerichtetem Hub die Luft ausstößt und bei nach hinten gerichtetem
Hub Tinte einsaugt, kennzeichnet sich die Erfindung also dadurch, daß der Saugkolben
mit Hilfe der gespannten und nun auszulösenden Feder die Luftausstoßbewegung ruckartig
ausführt, während zum Ansaugen der Tinte die Kolbenbewegung entgegen dem Druck der
Feder ausgeführt werden muß. Damit wird erreicht, daß die Luft infolge höherer Austrittsgeschwindigkeit
stoßweise wirkt und so etwaige Absperrmittel, wie Rückschlagventile, Flüssigkeitsverschlüsse
u. dgl., mit größerer Wirksamkeit überwinden kann, als dies bei geringerer Geschwindigkeit
möglich ist. Weiter wird erreicht, daß beim langsamen Einsaugen der Tinte nicht
erneut Luft miteingesaugt wird, wie dies bei den bisher bekannten Einrichtungen
mit schneller Tinteneinsaugung der Fall ist.
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Eine derart ausgebildete Kolbenpumpe kann mit verschiedenartigen Entlüftungseinrichtungen,
die die Luft entweder nach vorn durch den Tintenleiter oder auch nach hinten durch
den Endverschluß abführen, vereinigt werden, wobei besondere Einrichtungen getroffen
sein können, die einen selbsttätigen Abschluß der Saugöffnungen und der Luftabführungsöffnungen
selbsttätig wirksam werden lassen. Ebenso kann die hin und her gehende Bewegung
des Pumpenkolbens mit einer auf Zug oder Druck oder auf Drehung arbeitenden Vorrichtung
herbeigeführt werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
dargestellt; es zeigen: Fig. i einen Füllfederhalter im Längsschnitt mit einer als
Zuggriff für den Kolben
verwendbaren Abschlußkappe und mit einer
Luftabführungsvörrichtung nach vorn durch den Tintenleiter,
Fig.2 die Abschlußkappe in Verbindun'. |
mit der Kolbenstange, '. Fig.3 im Schnitt einen durch Drehbew gung verschiebbaren
Kolben in Verbindung, mit einer nach rückwärts durch den Endverschluß wirksamen
Entlüftungseinrichtung und die Fig. q. bis 6 weitere Einrichtungen zur Umsetzung
der Drehbewegung in eine hin und her gehende Bewegung des Kolbens.
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Der gleichzeitig den Tintenraum b bildende. Schaft a des Füllfederhalters.
ist am vorderen Ende durch das Kopfstück c und am hinteren Ende durch das Endstück
d abgeschlossen. Im Kopfstück c ist die Feder e vermittels des Tintenleiters f festgeklemmt.
Der Tintenleiter f weist eine vom Tintenraum b ausgehende Rinne g auf, die bis unter
den Spalt lt der Feder e reicht. Außerdem ist der Tintenleiter f, nach rückwärts
bis zum hinteren Endd des Halters durch ein Rohr i verlängert, dessen Bohrung k
winklig in die Rinne g einmündet.
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Im Endstück d ist der Kolben 1 gelagert, der unter dem Druck der Schraubenfeder
m ständig in die gezeichnete vordere Endstellung gepreßt wird und dabei gleichzeitig
mit seiner Stirnfläche die hintere Mündung des Rohres! und die in einer quer angeordneten
Trennwand vorhandenen Bohrungen tt dicht abschließt, die eine Verbindung zwischen
dem Tintenraum b und dem Kolbenraum herstellen. Die Kolbenstange o des Kolbens l
tritt nach rückwärts aus dem Endstück d heraus .und ist hier mit Gewinde versehen.
Eine Verschlußkappe p ist auf das Endstück d aufgeschraubt und drückt in der gezeichneten
Stellung der Fig. i den Kolbeh l noch besonders gegen die Bohrungen k und n.
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Die Handhabung der Fülleinrichtung geht wie folgt vor sich: Die Verschlußkappe
p wird abgeschraubt und umgekehrt mit ihrer Gewindebohrung g auf den Gewindezapfen
der Kolbenstange o geschraubt (Fig. 2). Alsdann kann der Kolben gegen die Wirkung
der Feder m zurückgezogen werden, wobei eine Luftverdünnung im Tintenraum b erzielt
und Tinte aus einem Tintenbehälter, in den die Federe getaucht ist, durch die Bohrung
g angesaugt wird. Entsprechend dem kurzen ,Hub des Kolbens l erfolgt dabei nur eine
teilweise Befüllung des Tintenraumes b mit Tinte. _ Beim Loslassen der Verschlußkappe
p in der hinteren Endstellung des Kolbens drückt die Feder m den Kolben Z schnell
nach vorn zurück; dabei wird die Luft aus dem Kolbenraum vor dem Kolben Z durch
die Bohrung
h des Rohres
i und durch die Rinne g des Tintenleiters
nach außen- genreßt, während die bereits in den Tinten-
,up b eingetretene Tinte in diesem ver- |
..- |
t. Dieser Vorgang wird mehrmals wieder- |
' . -#U r |
@.f # so daß auf diese Weise der Tinten- |
Vrexri b absatzweise und ohne Bildung von |
ar-,üftblasen mit Tinte bis an das hintere Endstück d gefüllt werden kann. Alsdann
wird die Verschlußkappe p wieder von der Kolbenstange o gelöst und auf das Endstück
d geschraubt. Hierbei preßt die Verschlußkappe p über die Kolbenstange o den Kolben
Z dicht gegen die Trennwand, so daß die Bohrungen k und tt verschlossen werden und
das Eindringen von Tinte in den Kolbenraum verhindert wird.
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Bei der in den Fig.3 und q. dargestellten Einrichtung wird das Luftrohr
l durch eine Bohrung hl in der Kolbenstange o ersetzt. Der für den Saughub des Kolbens
L erforderliche Abschluß der Bohrung hl- erfolgt durch das unter Federwirkung stehende
Kugelventil r. Die Kolbenstange o trägt hier an Stelle des Gewindezapfens nach der
erstbeschriebenen Einrichtung einen verbreiterten Kopfs, der von der hier besonders
ausgebildeten Verschlußkappe t umfaßt wird. Diese Verschlußkappe t übergreift seitlich
das Endstück d, das an seiner Außenfläche mit einer endlosen, wiederholt schräg
ansteigenden und steil abfallenden putenartigen Kurvenbahn u versehen ist. In diese
Kurvenbahn u greifen Zapfen oder Führungsstifte v
ein, die an der Innenfläche
der hülsenförmigen Verschlüßkappe t sitzen.
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Bei dieser Vorrichtung geht der Füllvorgang in der Weise vor sich,
daß die Verschlußkappe t gedreht wird, wobei die Führungsstifte v in den schräg
ansteigenden Teilen der Kurvenbahn u hochgleiten. Dementsprechend schiebt sich die
Verschlußkappe t axial nach rückwärts und nimmt dabei den Kolben L entgegen der
Wirkung der Feder in mit. Sobald die Führungsstifte v den höchsten Punkt der Kurvenbahn
g erreicht haben, gelangen sie in die steil abfallenden Gleitbahnen, und die Feder
m drückt die Verschlußkappe t mitsamt dem Kolben l plötzlich ruckartig in
die Anfangsstellung zurück. Während beim Hub des Kolbens nach rückwärts die Tinte
in den Tintenraum gesaugt wird, erfolgt das Ausstoßen der Luft durch die plötzliche
Vorwärtsbewegung des Kolbens durch die Bohrung hl ruckartig, wobei sich das Kugelventil
Y selbsttätig öffnet und der Luft den freien Ausgang durch die Bohrungen w und x
am hinteren Ende der Kolbenstange und der Verschlußkappe gestattet.
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In den Fig. 5 und 6 ist noch eine besonders vereinfachte Form für
die Umsetzung der
Drehbewegung in eine hin und her gehende Kolbenbewegung
gezeigt, die den Vorzug besitzt, daß die in den Fig.3 und q. gezeigte Maßnahme ohne
die vielleicht störende Längsverschiebung der Verschlußkappe vorgenommen werden
kann. Hierbei. ist die endlose, langsam ansteigende und steil abfallende Kurvenbahn
u in die innere Mantelfläche einer verhältnismäßig kurzen Verschlußkappe y verlegt,
die mit ihrem kragenartig nach innen stehenden Ringrand z in einer Nut des Halterendstückes
d zwar drehbar, aber nicht längs verschieblich festgehalten wird.
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Die Kolbenstange o des Kolbens l ist auch hier wie bei der Ausführung
nach den Fig. 3 und ¢ mit einem Kopfs versehen, der aber lediglich als Träger für
die Gleitzapfen v dient, die hier nicht mit der Verschlußhülse, sondern mit dem
hin und her zu bewegenden Kolben verbunden sind. Im übrigen ist jedoch die Wirkungsweise
die gleiche wie bei der Ausführung nach den Fig. 3 und q., d. h. durch Drehen der
Verschlußkappey steigen die Zapfen v in den Kurvenbahnen u zunächst hoch und nehmen
den Kolben 1 gegen- den Druck der Feder m aus der in Fig.5 dargestellten Lage mit
in die in Fig. 6 gezeigte Stellung. Im. Höchstpunkt dieser Bewegung treten die Zapfen
v in die axial gerichteten Bahnen ein und werden nun durch die Feder m mitsamt dem
Kolben 1 wieder in die Stellung nach vorn zurückgebracht.
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Es ist ohne weiteres möglich, den der Erfindung zugrunde liegenden
Gedanken auch auf Kolbenpumpen an Füllfederhaltern zu übertragen, die anstatt durch
Zug oder Drehung auch durch Druck in Tätigkeit gesetzt werden.