DE2136000B2 - Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung - Google Patents

Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung

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DE2136000B2 DE19712136000 DE2136000A DE2136000B2 DE 2136000 B2 DE2136000 B2 DE 2136000B2 DE 19712136000 DE19712136000 DE 19712136000 DE 2136000 A DE2136000 A DE 2136000A DE 2136000 B2 DE2136000 B2 DE 2136000B2
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Carl-Heinz Dipl.-Bauing. 4006 Erkrath Rademacher
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HEIN LEHMANN AG 4000 DUESSELDORF
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    • GPHYSICS
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    • G01S13/00Systems using the reflection or reradiation of radio waves, e.g. radar systems; Analogous systems using reflection or reradiation of waves whose nature or wavelength is irrelevant or unspecified
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. radarsicheren Tarnung durch Beschichten von Bauteilen, Bauwerken, Fahrzeugen bzw. Fahrzeugteilen, Stahlkonstruktionen und anderen Oberflächen, durch Aufbringen eines kunstsioffhaltigen, mit mikrowellenreflektierenden Substanzen versehenen Beschichtungsmaterials, unter Verwendung von Beschichtungs- und Auftragsverfahren.
Es ist bereits bekannt, Tarnungsmittel auf der Basis von Kunststoffen mit wechselnden Mengen Metallpigmenten, Eisenoxyden oder Graphit zu versehen und auf die zu tarnenden Gegenstände aufzutragen (vgl. DE-OS 1916326 und DE-AS 1271605). Diese Tarnungsmittel, die keine Füllstoffe bzw. Füllmaterialien neben den mikrowellenreflektierenden Zusatzmitteln, Metallpigmenten u. dgl. enthalten, haben den Nachteil des Zeit- und Kostenmehraufwandes, häufig verbunden mit einem geringeren Wirkungseffekt. Nach der DE-AS 1271605 muß zum Beispiel auf die Oberfläche zunächst ein pigmentfreier Isolierlack aufgebracht werden, dessen Bindemittel eine möglichst kleine Dielektrizitätskonstante hat, worauf ein mit Eisenoxyduloxyd, vorzugsweise als Eisenoxydschwarz, und wechselnden Mengen Graphit pigmentierter Lack und wiederum der Isolierlack abwechselnd mehrmals übereinander aufgetragen und schließlich durch eine Deckschicht abgedeckt werden, die feinverteiltes eisenoxydulhaltiges Glas in einem Bindemittel enthält, dessen Brechungsexponent in der Größenordnung dieses Glases liegt.
Da nach diesem Verfahren die Tarnungsanstrichmittel mehrschichtig aufgetragen werden müssen, ist es erforderlich, daß mehrere Arbeitsgänge zeitlich nacheinander, häufig mit für jede Schicht unterschiedlich zusammengesetzten Tarnungsanstrichmitteln, durchgeführt werden, wobei vor dem Aufbringen
der nächsten Tarnungsschicht erst das Trocknen der vorher angebrachten Schicht abgewartet werden muß. Bei den Tarnungsanstrichmitteln der vorgenannten Art ist der Kunststoff Hauptbestandteil, häufig mit einem Gehalt von mehr als 85 Gew.%, vorzugsweise mehr als 90 Gew.%, so daß neben dem Zeitmehrauf wand durch Auftragen unterschiedlicher Schichten auch größere Mengen an wertvollen Kunststoffbindemitteln mit einem erheblichen Kostenaufwand benötigt werden.
Bei den im Handel befindlichen wellenabsorbierenden Wandbekleidungen verwendet man daher pyramidenförmige Platten aus porösem Material, wobei diese Schluckstoffkörper, einen die akustischen Eigenschaften nicht wesentlich beeinträchtigenden Zusatz oder Überzug in Form von Graphit, Metallpulver od. dgl. in einem flüchtigen Lösungsmittel erhalten. Das Einsatzgebiet dieser akustisch wirksamen wellenabsorbierenden Wandbekleidungen ist jedoch begrenzt, insbesondere auf die Verkleidung von Innenräumen, da beispielsweise die pyramidenförmigen Schluckstoffkörper keiner größeren Druck- oder Zugbeanspruchung ausgesetzt werden dürfen. Nach einem Montageverfahren sollen die Absorber auf Grundplatten aufgeklebt werden. Diese müssen dann in Tragschienen befestigt bzw. eingehängt werden. Ein Nachteil dieser Mikrowellenabsorber besteht u. a. darin, daß diese Absorber sich bei starken Beanspruchungen lösen können und auch eine Korrosion der damit abgedeckten Metallteile nicht verhindern.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits in der DE-GM 6944019 eine verbesserte Oberflächengestaltung von Bauteilen, Fahrzeugteilen, Stahlkonstruktionsteilen vorgeschlagen, bei der zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung auf der Oberfläche eine Schicht eines Beschichtungsmaterials mit einer geschlossenen, d. h. einer porenarmen oder nichtporigen Oberfläche vorhanden ist, die im Querschnitt bzw. in der Oberflächengestaltung zackenähnliche bzw. gewellte oder weilenartige, vorzugsweise sägezahnförmige Profilierungen bzw. Rillen aufweist. Für die Wirksamkeit der Profilierungen ist jedoch das Behandeln mit einer Vorrichtung gemäß Gbm 6944018 erforderlich und das Einhalten der parallelen Profilierungen, um einen besseren Wirkungsgrad zu ermöglichen, sowie weiterhin gegebenenfallsunterschiedlich zusammengesetzte Schichten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die vorgeschilderten Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren zu finden, das u. a. erlaubt, das Beschichtungsmaterial in einer Schicht aufzubringen, ohne daß mehrere Schichten unterschiedlicher Zusammensetzungen in kosten- und zeitaufwendigen Arbeitsgängen erforderlich sind. Mit Hilfe dieser Beschichtung sollte somit außerhalb der sichtbaren Wellenbereiche eine Tarnung erzielt werden. Die Beschichtung sollte gleichzeitig ein guter Korrosionsschutz für die damit behandelten Bauteile, Oberflächen u. dgl. darstellen. Schließlich sollte die Beschichtung auch den Bauteilen eine gewisse Isolierung bieten, leicht aufzubringen sein und insbesondere bei Brücken eine Sicherung der Radarortung erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Beschichtungsmaterial, gegebenenfalls nach einem Voranstrich, in einer Schichtstärke von 5-20 mm, vorzugsweise 6-10 mm, aufgebracht wird, das
1. aus einem nichtmetallischen bzw. nicht mikrowellenreflektierenden geschäumten und/oder nichtgeschäumten Zusatzstoff bzw. Zuschlagstoff in Mengen von 30-80 Gew.%, vorzugsweise 60-75 Gew.% und einer Teilchengröße von 0,5—10 mm, vorzugsweise 0,7-5 mm,
2. aus einem bei dem Aufbringen noch nicht auspolymerisierten, vorzugsweise aus zwei Komponenten bestehenden duroplastischen Kunststoff, vorzugsweise einem elastomeren duroplastischen Kunststoff,
3. aus an sich bekannten, mikrowellenreflektierenden Substanzen in Gewichtsmengen von ca. 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.%
besteht.
Die eingesetzten mikrowellenreflektierenden Substanzen werden in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20 μ angesetzt and bei der Ansetzung des Beschichtungsmaterials entweder gleichzeitig mit oder vor bzw. nach dem Einbringen der Zuschlagstoffe, nicht aber in Form einer gemeinsamen Mischung mit den Zuschlagstoffen, eingebracht.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde
jo nämlich festgestellt, daß bei einer gemeinsamen Mischung der eingesetzten mikrowellenreflektierenden Substanzen mit den Zuschlagstoffen eine Wirkungsverminderung der Tarnungseigenschaften eintritt.
Als nichtmetallische bzw. nicht mikrowellenreflektierende geschäumte bzw. nichtgeschäumte Zusatzstoffe bzw. Zuschlagstoffe sind u. a. geschäumte Dolomit-, geschäumte Polystyrol-, geblähte Perlit-, geschäumte Polyurethan- oder nichtgeschäumte Quarz- bzw. Kiesteilchen in einer Teilchengröße von 0,5-10 mm, vorzugsweise 0,7—5 mm geeignet. Mit besonderen Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf den Tarnungseffekt bzw. Effekt der Radarsicherung, erfolgt der Einsatz von geschäumtem Glas als Zuschlagstoff in Mengen von 30-80 Gew.%, vorzugsweise 60-75 Gew.% und einer Teilchengröße von 0,5-10 mm, vorzugsweise 0,7—5 mm.
Als Duroplast können die an sich bekannten Duroplaste unter Zusatz an sich bekannter Zusatzmittel, Härtungsmittel u. dgl. Verwendung finden. Bevorzugt
so ist der Einsatz eines aus zwei Komponenten bestehenden Polyurethans.
Neben der Tarnung von Bauwerken, Bauteilen, Stahlkonstruktionen u. dgl. eignet sich die erfindungsgemäße Beschichtung besonders vorteilhaft zur Sicherung der Radarortung bei Brücken; dabei wird die Beschichtung vorzugsweise in dem Raum zwischen den Trägern, Hauptträgern der Brücke, Kästen u. dgl. durchgeführt. Die in dem Zwischenraum vorhandenen Seitenflächen der Träger, Hauptträger und Kästen werden so mit der erfindungsgemäßen Beschichtung versehen.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung durch Beschichten von Bauteilen, Bauwerken, Fahrzeugen bzw. Fahrzeugteilen, Stahlkonstruktionen bzw. Stahl-.konstruktionsteilen und anderen Oberflächen durch Aufbringen eines kunststoffhaltigen, mit mikrowellevireflektierenden Substanzen versehenem Beschichtungsmaterials unter Verwendung von Beschichtungs- und Auftragsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls nach einem Voranstrich ein Beschichtungsmaterial in einer Schichtstärke von ca. 5 bis 20 mm, vorzugsweise 6 bis 1 mm aufgebracht wird, das
1. aus einem nichtmetallischen bzw. nicht mikrowellenreflektierenden geschäumten und/oder nicht geschäumten Zusatzstoff bzw. Zuschlagstoff in Mengen von 30 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.% und einer Teilchengröße von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 0,7 bis 5 mm,
2. aus einem bei dem Aufbringen noch nicht auspolymerisierten, vorzugsweise aus zwei Komponenten bestehenden duroplastischen Kunststoff, vorzugsweise einem elastomeren duroplastischen Kunststoff,
3. aus an sich bekannten, mikrowellenreflektierenden Substanzen in Gewichtsmengen von ca. 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.%
besteht.
2. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzten mikrowellenreflektierenden Substanzen in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20 μ eingesetzt werden und bei der Ansetzung des Beschichtungsmaterials entweder gleichzeitig mit oder vor bzw. nach dem ίο Einbringen der Zuschlagstoffe, nicht aber in Form einer gemeinsamen Mischung mit den Zuschlagstoffen, eingebracht werden.
3. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als geschäumte Füllstoffe geschäumte anorganische oder organische Füllstoffe, vorzugsweise geschäumtes Glas in Teilchengrößen von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 0,7 bis 5 mm verwendet werden und daß die reflektierenden Substanzen in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20 μ eingesetzt werden.
4. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials ein Voranstrich bzw. eine Grundierung, die vorzugsweise korrosionsschützende Substanzen bzw. Korrosionsschutzmittel enthält, in einer Schichtstärke von ca. 50-100 μζ\ιί den zu beschichtenden eo Gegenstand bzw. Bauteil aufgebracht wird und erst danach das Beschichtungsmaterial insgesamt aufgetragen bzw. aufgebracht wird, oder so, daß der, vorzugsweise die mikrowellenreflektierenden Substanzen enthaltende noch nicht auspolymerisierte, vorzugsweise aus zwei Komponenten bestehende duroplastische Kunststoff oder elastomere duroplastische Kunststoff ohne Zusatzstoff oder Zuschlagstoffe oder nur mit einem Teil derselben aufgetragen wird und die Restbestandteile in einem oder mehreren Arbeitsgängen übergeschichtet werden.
5. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als mikrowellenreflektierende Substanzen vorzugsweise eisenhaltige oder graphithaltige Produkte wie Eisenglimmer, Metallpulver, Graphitpuder bzw. -pulver eingesetzt werden.
6. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmasse auf einen Träger aufgebracht oder in eine Gußform eingebracht wird und nach dem Erhärten als plattenförmiges Material an bzw. auf die zu beschichtenden Bauteile aufgebracht wird.
7. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmasse unter Anwendung einer Spritzdüse oder ähnlichen Spritzvorrichtungen auf die Oberflächen der zu beschichtenden Teile aufgebracht wird.
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