DE2136000A1 - Verfahren zur sicherung der radarortung bzw. zur radarsicheren tarnung - Google Patents
Verfahren zur sicherung der radarortung bzw. zur radarsicheren tarnungInfo
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Description
Anlage zur Patentanmeldung 21 36000
vom 28. 6. 71
Sei/Cl
Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. radarsicheren Tarnung durch
Beschichten von Bauteilen, Bauwerken, Fahrzeugen bzw. Fahrzeugteilen, Stahlkonstruktionen und anderen Oberflächen,
durch Aufbringen eines kunststoffhaltigen, mit mikrowellenreflektierenden Substanzen versehenen Beschichtungsmaterials,
unter Verwendung an sich bekannter Beschichtungs- und Auftragsverfahren. Innerhalb des Verfahrens wird ggf. nach einem Voranstrich
das Beschichtungsmaterial in einer Schichtstärke von 5-20 mrr, vorzugsweise 6 - 10 mm aufgebracht, wobei durch
die erfindungsgemäße Kombination der Bestandteile des Beschichtungsmaterials eine radarsichere Tarnung der damit behandelten
Oberflächen oder eine Sicherung der Radarortung ermöglicht wird.
Es ist bereits bekannt, Tarnungsmittel auf der Basis von Kunststoffen mit wechselnden Mengen Metallpigmenten, Eisenoxyden
oder Graphit zu versehen und auf die zu tarnenden Gegenstände aufzutragen (vgl. DOS 1 916 326 und DAS 1 271 605).
Diese Tarnungsmittel, die keine Füllstoffe bzw. FUllmaterialien
neben den mikrowellenreflektierenden Zusatzmitteln, Metallpigmenten und dgl. enthalten, haben den Nachteil des
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Zeit- und Kostenmehraufwandes, häufig verbunden mit einem geringeren Wirkungseffekt. Nach der DAS 1 27I 605
muß zum Beispiel auf die Oberfläche zunächst ein pigmentfreier Isolierlack aufgebracht werden, dessen Bindemittel
eine möglichst kleine Dielektrizitätskonstante hat, worauf ein mit Eisenoxyduloxyd, vorzugsweise als Eisenoxydschwarz, und wechselnden Mengen Graphit oigmentierter Lack
k . und wiederum der Isolierlack abwechselnd mehrmals übereinander
aufgetragen und schließlich durch eine Deckschicht abgedeckt werden, die feinverteiltes eisenoxydulhaltiges Glas
in einem Bindemittel enthält,, dessen Brechungsexponent in
der Größenordnung dieses Glases liegt.
Da nach diesem Verfahren die Tarnungsanstrichmittel mehrschichtig aufgetragen werden müssen, ist es erforderlich,
daß mehrere Arbeitsgänge zeitlich nacheinander, häufig mit für jede,Schicht unterschiedlich zusammengesetzten Tar-"
nungsanstrichmitteln, durchgeführt werden, wobei vor dem Aufbringen der nächsten Tarnungsschicht erst das Trocknen
der vorher angebrachten Schicht abgewartet werden muß. Bei den Tarnungsanstrichmitteln der vorgenannten Art ist der
Kunststoff Hauptbestandteil, häufig mit einem Gehalt von mehr als 85 Gew.#, vorzugsweise mehr als 90 Gew. ^, so daß
neben dem Zeitmehrauf'^nd durch Auftragen unterschiedlicher
Schichten auch größere. Mengen an wertvollen Kunststoffbindemitteln mit einem erheblichen Kostenaufwand benötigt werden.
- 3 - .
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Bei den im Handel befindliehen wellenabsorbierenden Wandbekleidungen
verwendet man daher pyramidenförmige Platten aus porösem Material, wobei diese Schluckstoffkörpei-,
einen die akustischen Eigenschaften nicht wesentlich beein- trächtigenden Zusatz oder Überzug in Form von Graphit, Metallpulver
oder dgl. in einem flüchtigen Lösungsmittel erhalten. Das Einsatzgebiet dieser akustisch wirksamen wellenabsorbierenden
Wandbekleidungen ist jedoch begrenzt, insbesondere auf die Verkleidung von Innenräumen, da beispiels- .
weise die pyramidenförmigen Schluckstoffkörper keiner größeren Druck- oder Zugbeanspruchung ausgesetzt werden dürfen.
Nach einem Montageverfahren sollen die Absorber auf Grundplatten aufgeklebt werden. Diese müssen dann in Tragschienen
befestigt bzw. eingehängt werden. Ein Nachteil dieser Mikrowellenabsorber besteht u.a. darin, daß diese Absorber
sich bei starken Beanspruchungen lösen können und auch eine Korrosion der damit abgedeckten Metallteile nicht verhindern.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits in der Gebrauchsmusterschrift
6 9^ 019 eine verbesserte Oberflächengestaltung
von Bauteilen, Fahrzeugteilen, Stahlk^nstruktionsteilen
vorgeschlagen, bei der zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren Tarnung auf der Oberfläche eine Schicht
eines Beschichtungsmaterials mit einer geschlossenen, d.h.
einer porenarmen oder nichtporigen Oberfläche vorhanden ist, die im Querschnitt bzw. in der Oberflächengestaltung zackenähnliche
bzw. gewellte oder wellenartige, vorzugsweise sägezahn-
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förmige Profilierungen bzw. Rillen aufweist. Für die Wirksamkeit
der Profilierungen ist jedoch das Behandeln mit einer Vorrichtung gemäß Gbm 6 9^4 018 erforderlich und
das Einhalten der parallelen Profilierungen, um einen besseren Wirkungsgrad zu ermöglichen, sowie weiterhin ggf.
unterschiedlich zusammengesetzte Schichten.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die vorgeschilderten Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren
zu finden, das u.a. erlaubt, das Beschichtungsmaterial in einer Schicht aufzubringen, ohne daß mehrere Schichten
unterschiedlicher Zusammensetzungen in kosten- und zeitaufwendigen
Arbeitsgängen erforderlich sind. Mit Hilfe dieser Beschichtung sollte somit außerhalb der sichtbaren Wellenbereiche
eine Tarnung erzielt werden. Die Beschichtung sollte gleichzeitig ein guter Korrosionsschutz für die damit
behandelten Bauteile, Oberflächen und dgl. darstellen. Schließlich sollte die Beschichtung auch den Bauteilen eine gewisse
w Isolierung bieten, leicht aufzubringen sein und insbesondere
bei Brücken eine Sicherung der Radarortung erzielen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Zielen und Aufgaben ein Verfahren gerecht wird, bei dem das Beschichtungsmaterial
unter Verwendung an sich bekannter Beschichtungs- und Auftragsverfahren, ggf. nach einem Voranstrich,
in einer Schichtstärke von 5 — 20 mm, vorzugsweise 6-10 mm,
aufgebracht wird, das
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1. aus einem nichtmetallischen bzw. nicht mikrowellenreflektierenden
geschäumten und/oder nichtgeschäumten Zusatzstoff bzw. Zuschlagstoff in Mengen von 30 - 8o Gew.%, vorzugsweise
6o - 75 Gew.% und einer Teilchengröße von 0,5 - 10 mm, vorzugsweise 0,7-5 wen,
2. aus einem bei dem Aufbringen, noch nicht auspolymerisierten, vorzugsweise aus zwei Komponenten
bestehenden duroplastischen Kunststoff, vorzugsweise einem elastomeren duroplastischen
Kunststoff,
j5. aus an sich bekannten, mikrowellenreflektierenden
Substanzen in Gewichtsmengen von ca. 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.%
besteht.
Die eingesetzten mikrowellenreflektierenden Substanzen werden in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20/α angesetzt und
bei der Ansetzung des Beschichtungsmaterials entweder gleichzeitig mit oder vor bzw. nach dem Einbringen der Zuschlagstoffe,
nicht aber in Form einer gemeinsamen Mischung mit den Zuschlagstoffen, eingebracht.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde nämlich festgestellt, daß bei einer gemeinsamen Mischung der eingesetzten, mikrowellen-
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reflektierenden Substanzen mit den Zuschlagstoffen eine Wirkungsverminderung der Tarnungseigenschaften eintritt.
- Als nichtmetallische bzw. nicht mikrowellenreflektierende geschäumte bzw. nichtgeschäumte Zusatzstoffe bzw. Zuschlagstoffe
sind u.a. geschäumte Dolomit-, geschäumte Polystyrol-, geblähte Perlit-, geschäumte Polyurethan- oder nichtgeschäumte
Quarz- bzw. Kiesteilchen in einer Teilchengröße von 0,5 - 10 mm, vorzugsweise 0,7 - 5 mm geeignet. Mit bek
sonderen Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf den Tarnungseffekt
bzw. Effekt der Radarsieherung, erfolgt der
Einsatz von geschäumtem Glas als Zuschlagstoff in Mengen von 30 - 80 Gew.%, vorzugsweise 6o - 75 Gew.% und einer
Teilchengröße von 0,5 - 10 mm, vorzugsweise 0,7 - 5 mm.
Als Duroplast können die an sich bekannten Duroplaste
unter Zusatz an sich bekannter Zusatzmittel, Härtungsmittel u.dgl. Verwendung finden. Bevorzugt ist der Einsatz
eines aus zwei Komponenten bestehenden Polyurethans.
Neben der Tarnung von Bauwerken, Bauteilen, Stahlkonstruktionen
und dgl. eignet sich die erfindungsgemäße Beschichtung besonders vorteilhaft zur Sicherung der Radarortung
bei Brücken; dabei '"Irddie Beschichtung vorzugsweise in dem
Raum zwischen den 'irägern, Hauptträgern der Brücke, Kästen
und dgl. durchgeführt. Die in dem Zwischenraum vorhandenen Seitenflächen der Träger, Hauptträger und Kästen werden so
mit der erfindungsgemäßen Beschichtung versehen.
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Claims (4)
1. aus einem nichtmetallischen bzw. nicht mikrowellenreflektierenden
geschäumten und/oder nicht geschäumten Zusatzstoff bzw. Zuschlagstoff in Mengen von 30 bis
80 Gew.%, vorzugsweise βθ bis 75 Gew.% und einer Teilchengröße
von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 0,7 bis 5 mm,
2. aus einem bei dem Aufbringen, noch nicht" auspolymerisierten,
vorzugsweise aus zwei Komponenten bestehenden duroplastischen Kunststoff, vorzugsweise einem
elastomeren duroplastischen Kunststoff,
3. aus an sich bekannten, mikrowellenreflektierenden Substanzen in Gewichtsmengen von ca. 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise
3 bis 6 Gew.%
besteht. ,
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2. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarr
sicheren Tarnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzten mikrowellenreflektierenden
Substanzen in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20 Ai eingesetzt werden und bei der Ansetzung des Beschichtungsmaterials
entweder gleichzeitig mit oder vor bzw. nach dem Einbringen der Zuschlagstoffe, nicht aber in
Form einer gemeinsamen Mischung mit den Zuschlagstoffen, eingebracht werden.
J). Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radar-
ψ sicheren. Tarnung nach -Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als geschäumte Füllstoffe geschäumte anorganische oder organische Füllstoffe, vorzugsweise geschäumtes
Glas in Teilchengrößen von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 0,7 bis 5 nun verwendet werden und daß die reflektierenden
Substanzen in einer Kornfeinheit von ca. 10 bis 20 /α eingesetzt werden.
4. Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarT
sicheren Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichr.
t, daß vor dem Aufbringen des Beschichtung^waterials
eii^Toranstrich bzw. eine Grundierung, die vorzugsweise
korrosionsschUtzende Substanzen bzw. Korrosionsschutzmittel enthält, in einer Schichtstärke von ca.
50 - 100M auf den zu beschichtenden Gegenstand bzw.
Bauteil aufgebracht wird und erst danach das Beschichtungsmaterial insgesamt aufgetragen bzw. aufgebracht
wird, oder so, daß der, vorzugsweise.die mikrowellen-
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reflektierenden Substanzen enthaltende noch nicht auspolyratrisierte,
vorzugsweise aus zwei Komponenten bestehende duroplastische Kunststoff oder elastomere duroplastische
Kunststoff ohne Zusatzstoff oder Zuschlagstoffe oder nur mit einem Teil derselben aufgetragen
wird und die Restbestandteile in einem oder mehreren Arbeitsgängen übergeschichtet werden.
5, Verfahren zur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren
Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als'mikrowellenreflektierende Substanzen
vorzugsweise eisenhaltige oder graphithaltige Produkte j wie Eisenglimmer, Metallpulver, Graphitpuder bzw. -pulver
eingesetzt werden»
6, Verfahren ?ur Sicherung der Radarortung bzw. zur radarsicheren
Tarnung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dl© Besehichtungsmasse auf einen Träger aufgebracht
oder in eine Gußform eingebracht wird und nach dem Erhärten als plattenför ''ges Material an bzw, auf die
zu b.enchiehtenden Bauteile aufgebracht wird,
7, VtrfiJfePen zur Sicherung der Radarortung bzw* zur radar- f
siefctren Tarnung nach Ansprüchen ! bi§ 6, dadurch gekenn-,
ά%& di© Bisohiohtungimaise unter Anwendung einer
Qdnr Mhnliohen Bpritzvarrichtungen auf die
Oberflächen, dtr- 3U beschichtenden Teile aufgebracht wird,
HeIn1 Lehmann AS , ti N I τ E c Γ Α
>rf 1 l£oh~nir hut..: Gnbll
/ i ο 9
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DE2345607A1 (de) * | 1973-09-10 | 1975-03-20 | Hein Lehmann Ag | Beschichtungsmaterial zur radarsicheren tarnung bzw. zur sicherung der radarortung |
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