DE21357C - Neuerungen an Luftschiffen - Google Patents

Neuerungen an Luftschiffen

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DE21357C
DE21357C DENDAT21357D DE21357DA DE21357C DE 21357 C DE21357 C DE 21357C DE NDAT21357 D DENDAT21357 D DE NDAT21357D DE 21357D A DE21357D A DE 21357DA DE 21357 C DE21357 C DE 21357C
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DE
Germany
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balloon
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gondola
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Application number
DENDAT21357D
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C. W. PETERSEN in San Francisco im Staate California, V. St. v. A
Publication of DE21357C publication Critical patent/DE21357C/de
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64BLIGHTER-THAN AIR AIRCRAFT
    • B64B1/00Lighter-than-air aircraft

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 77: Sport.
(Staat California, V. S. A.).
Neuerunge nan Luftschiffen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Januar 188a ab.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen an einem Luftschiffe, vermittelst deren der oder die Ballons oder Gasbehälter gelenkt und gerefft werden können und wodurch ein regelmäfsiges Segeln und Laviren des Schiffes in senkrechter Ebene ermöglicht wird, und auf einen Indicator, welcher das Steigen und Fallen sowie die Neigung des Schiffes angiebt.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine hintere Ansicht des Luftschiffes und zwar während seiner Aufwärts- und Vorwärtsbewegung, während in Fig. 2 das Schiff beim Niedergehen während der Vorwärtsbewegung veranschaulicht ist.
A stellt den Ballon dar, welcher von beliebiger Form sein kann, jedoch so beschaffen sein mufs, dafs er sich einreffen läfst, wodurch seine Tragfähigkeit variirt werden kann. Die in der Zeichnung angegebene Form des Ballons ist eine länglichrunde. Während sonst das Ventil zum Auslassen des Gases im Scheitel des Ballons angebracht zu sein pflegt, ist letzterer hier vollständig geschlossen und gehörig verstärkt, so dafs ein sicherer Angriff für die Reffleinen hergestellt wird.
Der Nutzen der Verlegung des Auslafsventils ist leicht zu erkennen, wenn man bedenkt, dafs bei Oeffnung des gewöhnlich im Scheitel des Ballons angebrachten Ventils mit dem nach oben entweichenden Gase zugleich ein Luftstrom durch die untere Halsöffnung einzudringen pflegt, so dafs bei Wiederverschlufs des Ventils im Ballon eine Mischung von Luft und Gas enthalten ist, in welcher die Luftmenge um so mehr zunehmen wird, je öfter ein Oeffnen des 'Ventils stattfindet.
Durch die Anwendung des Reifens wird das Gas nach unten zu herausgedrückt, ohne dafs dabei die Luft in den Ballon einströmt, und wenn das Reffen noch so oft wiederholt wird, so kann dabei doch die Tragkraft des Ballons viel länger erhalten werden, als wenn jedesmal beim Auslassen von Gas ein Zuströmen der Luft stattfindet.
Das durch das Einreffen bewirkte Austreiben des Gases nach unten verhindert aufserdem vollständig ein Zusammenfallen des oberen Ballons, welches den Ballons mit oben angebrachtem Ventil und offenem Halse sonst eigen ist.
Die Art und Weise, sowie die Vorrichtungen zum Einreffen können sehr verschiedenartig sein; in vielen Fällen wird es zweckmäfsig sein, dafs das Netzwerk des Ballons nach dem horizontalen Segel hin herabgezogen wird durch Stricke, welche an das Netzwerk nahe an dessen Krone befestigt sind und über Rollen oder durch Oesen am Segelrahmen nach der Gondel herabführen. Hier können sie über Rollen χ geführt und bis zu einem gemeinschaftlichen Angriffspunkt geleitet werden, wo dann ein ■ starkes Seil angreift, das mittelst Flaschenzuges leicht auf und nieder geführt wird und so die sämmtlichen Stricke anzieht oder löst, Fig. 12.
Das Seil wird um einen an der Gondel angebrachten Haken oder Dübel geschlungen und befestigt.
B stellt die Gondel dar, welche zweckmäfsig die Form eines Bootes hat, nicht nur für den Fall, dafs der Ballon einmal auf Wasser niedergehen sollte, sondern auch zu dem Zweck, dafs,
da bei einem Boot die Länge gröfser ist als die Breite, bei ungleicher Belastung oder bei Platzveränderung der Luftschiffer ein Ende der Gondel sich heben und dieselbe also eine geneigte Lage einnehmen kann.
Zwischen der Gondel und dem Ballon ist ein kreisförmiges Segel C eingespannt, welches aus der horizontalen Lage in jede beliebige Neigung gestellt werden kann. Wie in der Zeichnung angegeben, ist das Segel so mit der Gondel verbunden, dafs es eine der ihrigen entsprechende Stellung einnehmen mufs; es kann aber auch durch" eine ebenfalls zweckmäfsige Anordnung nur an den Ballon angehängt sein und unabhängig von der Lage der Gondel schräge Stellungen erhalten, und zwar durch besondere Seile und Rollen. In letzterem Falle können an beiden Enden der Gondel feste Stangen oder Tragbalken befestigt sein, an deren oberen Enden der Rahmen oder Kranz des Segels auf Zapfen drehbar befestigt ist, wie in Fig. 8 deutlich zu ersehen. Die Verbindung des Ballons mit den von ihm getragenen Theilen wird zweckmäfsig durch das gebräuchliche Netzwerk hergestellt, und die herabhängenden Stricke können mit Rücksicht auf die Gondel und das Segel verschiedenartig angeordnet sein.
Vorn und hinten am Segel C bringe ich, sich gegenüberstehend, die Steuer D in verti- ■ caler Ebene an; dieselben können in jede Neigung eingestellt werden. Diese Steuer sind kreisförmig oder nahezu kreisförmig und mit ihrem verticalen Drehzapfen n, Fig. 12, mit dem Kranz des Segels C1 so verbunden, dafs sie jede beliebige Drehung um diesen Zapfen ausführen können. An jedes derselben greifen die Leinen b an, welche, von verschiedenen Punkten der Peripherie des Steuers ausgehend, durch die Oesen c an den entgegengesetzten Enden des Zapfens d führen, der in dem Reifen des . grofsen Segels C befestigt ist. Diese Leinen b führen auf beiden Seiten der Steuer D über Rollen herab zur Gondel, wo sie leicht erfafst werden können.
Es erhellt, dafs durch Anziehen dieser Leinen, entweder der rechts oder der links herabhängenden, dem Steuer auch eine entsprechende Drehung nach rechts oder links ertheilt wird.
In Fig. 4 ist eine Anordnung dargestellt, bei welcher das Steuer ganz aufser- bezw. unterhalb des Lenksegels C angebracht ist; es wird hier auf einem Zapfen zwischen den Armen dl und d2 gehalten; es dreht sich wie zuvor mit einem Zapfen d und wird von den Stricken b, die es fest umspannen und nach der Gondel herabführen, manövrirt. Die Verkuppelung des Steuers mittelst des Drehzapfens d kann auch durch andere geeignete Befestigungsmittel, welche die Bewegung des Steuers gestatten, ersetzt werden.
Das Segel C und Steuer D sind am besten aus einem starken und dabei leichten Gewebe gefertigt und werden von einem Reifen oder Kranz gespannt gehalten. Diese Stücke können auch aus je zwei Lagen gasdichten Stoffes bestehen, so dafs Segel und Steuer oder eines von beiden einen Gasbehälter bilden, welcher von der zur Füllung des Ballons benutzten Luftart aufgeblasen wird. Leichte, biegsame Schläuche dienen in einem solchen Fall dazu, das Gas hineinzuleiten.
Zur Füllung des Ballons werden Kohlenwasserstoffe benutzt, und wende ich einen Apparat zur Bereitung von Gas aus den leichten, flüssigen Kohlenwasserstoffen, z. B. Gasolin, an.
Für das erste Aufsteigen wird der Ballon am zweckmäfsigsten mit Leuchtgas oder mit einer billigen Gasart gefüllt. Die Gondel wird gleichmäfsig belastet," so dafs sie beim Aufsteigen in horizontaler Lage verharrt, und die Steuer werden senkrecht gestellt. Die Richtung des Aufsteigens wird senkrecht sein, wenn nicht der Wind dem Schiff eine andere Richtung giebt; sobald die erforderliche Geschwindigkeit der Bewegung erreicht ist, wird die Gondel durch ihren Insassen und etwa mitgenommenen Ballast auf dem Ende beschwert, welches der Richtung, in welcher man steuern will, entgegengesetzt ist, so dafs mit der Gondel auch das Segel C die geeignete Neigung erhält und das Schiff im Steigen vorwärts geht. Wenn das Segel C, wie in Fig. 8 angedeutet, auf Zapfen drehbar eingehängt ist, so kann es in die erforderliche Neigung gebracht werden, ohne dafs die Lage der Gondel geändert wird. Sobald die gewünschte Höhe erreicht ist, wird die Stellung des Segels verändert und die Reffleine herabgezogen. Der Obertheil, die Krone des Ballons, wird dadurch niedergedrückt und infolge dessen mehr oder weniger Gas herausgeprefst. Sobald der Ballon eine fallende Bewegung erhält, ist die Vorwärtsbewegung schneller als während des Aufsteigens. Inzwischen wird der Gaserzeugungsapparat in Betrieb gesetzt, dessen Druck an einem im Rohr h eingeschalteten Monometer oder an der Flamme des Brenners K erkannt wird. Bevor die beabsichtigte Senkung des Ballons beendigt ist, wird das frische Gas in den Ballon gelassen. Dasselbe kommt heifs aus der Retorte und erhöht die Temperatur des im Ballon A bereits befindlichen Gases, und hierdurch sowie durch den Gaszuflufs wird die Tragkraft wieder erhöht; nun wird das Segel C wieder umgestellt und die Reff leine langsam nachgelassen; das Schiff steigt wieder und verharrt in der zuerst angegebenen Richtung.
Das Steuer kann, wie leicht ersichtlich, so gestellt werden, dafs die Richtung nach rechts oder links sich wendet.
Die einreffbaren Ballons können in Form von doppelten Leitsegeln oder Leitballons ausgeführt werden.
Man kann den reffbaren Ballon mit einfachem oder doppeltem Leitsegel benutzen, auch kann der Ballon ganz wegfallen, und es werden dann nur doppelte Leitsegel mit flacher Ober- und Unterfläche angewendet, die gleichzeitig als Segel und Ballon dienen, Fig. 9. In Verbindung damit können dann noch ein oder mehrere einfache Leitsegel angebracht werden. Anderweit lassen sich zwei reffbare Ballons mit zwei oder mehr nicht reffbaren Leitsegeln vereinigen. Der Ballon kann gleichzeitig als Segel und das Segel gleichzeitig als Ballon dienen; die Form kann kreisförmig oder theilweise kreisförmig s^in.
In Fig. 5 ist eine Reihe von Luftschiffen E dargestellt, welche an einander gehängt sind und einen »Zug« bilden; jedes dieser Schiffe kann mit den beschriebenen Einrichtungen versehen sein.
In Fig. 6 und 7 ist der Indicator dargestellt, welcher die Gewalt des Steigens und Fallens, sowie die Neigung des Ballons anzeigt; o" o° zeigt dabei die horizontale und L die verticale Lage des Schiffes an. M ist ein Zifferblatt, welches so angebracht ist, dafs es der Luftschiffer von jeder Stellender Gondel leicht sehen kann. N ist eine Welle, welche durch eine Hülse P in der Mitte der Scheibe M hindurchgeht und sich darin dreht. Dieselbe trägt eine Windfahne Q und einen Zeiger R, weleher der Windfahne Q entgegengesetzt befestigt ist und letzterer genau das Gleichgewicht hält; der Zeiger ist auf der Schauseite der Scheibe M sichtbar. S ist ein senkrecht herabhängender, mit Gewicht beschwerter Hebel, weleher rechtwinklig an der drehbaren Hülse P sitzt. Diese Hülse trägt an ihrem inneren Ende eine Mutter P1, in weleher zwei horizontal sich gegenüberstehende Löcher , zur Aufnahme zweier Zeiger T T1 angebracht sind.
Da der Gewichtshebel S immer die lothrechte Stellung behält, gleichviel welche Neigung das Schiff und die Scheibe M erhalten, so sind die Zeiger T T1 gezwungen, immer in der Horizotalen zu verharren.
Die Linien o" o° auf dem Zifferblatt zeigen demnach die wirkliche Lage· des Ballons, des Segels und der Gondel an und markiren den Neigungswinkel der wirklichen Lage gegen die von den Zeigern TT1 bezeichnete Horizontale.
Beim Steigen oder Fallen des Luftschiffes stellt sich die Windfahne Q entsprechend ein, so dafs der mit derselben verbundene Zeiger R auf der Scheibe M angiebt, in weleher Richtung das Schiff sich thatsächlich bewegt.
Die in Fig. 6 gezeigte Stellung des Indicators läfst beispielsweise erkennen, dafs das Luftschiff sich vorwärts und abwärts bewegt; die horizontale Linie o° o° bildet einen Winkel von 2o° gegen die von den Zeigern TT1 angegebene Horizontale.
Die Zahl der Grade zwischen der Linie oaoa des Schiffes und der auf der Scheibe von den Zeigern TT1 markirten Horizontalen giebt also genau den Neigungswinkel des Luftschiffes an.
Der Indicator kann, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, die Vorrichtungen zum Anzeigen des verticalen Steigens und Fallens und diejenigen zur Markirung der Neigungswinkel in sich vereinigen oder auch aus zwei einzelnen Apparaten mit je einer dieser Vorrichtungen bestehen; diese beiden Apparate können dann an verschiedenen Stellen aufgestellt sein.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das durch Zeichnung dargestellte Luftfahrzeug, im wesentlichen gekennzeichnet durch:
    a) die Anbringung der Reffvorrichtungen an dem den Ballon umgebenden Netzwerk, um den Ballon einreffen und dadurch das Gas aus demselben herausdrücken zu können;
    b) die Anordnung eines oder mehrerer Leitsegel C, um das Schiff in der Luft regelmäfsig in verticaler Ebene laviren zu können; .
    c) die Anbringung eines oder mehrerer senkrecht gestellter, kreisförmiger oder annähernd kreisförmiger Steuer D, die am Gestell oder Segel des Ballons auf Zapfen drehbar befestigt und mit nach der Gondel führenden Leinen b zur Handhabung versehen sind;
    d) den Indicator von der gezeichneten Construction zur Markirung des Auf- und Niedersteigens des Schiffes;
    e) den Indicator von der gezeichneten Construction zur Markirung der Neigung des Schiffes.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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