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Vorrichtung zum Fraktionieren eines Körnergemisches mittels Luft
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fraktionieren eines Körnergemisches
mittels Luft und hat den Zweck der Aufteilung eines Körnergemisches in. zwei oder
drei Fraktionen durch Einführung in einen aufsteigenden Luftstrom zur Erzielung
der Entstoubung, Reinigung oder Gewinnung eines bevorzugten Anteils von Körnern
besonderer Dimensionierung, zum Beispiel Getreide.
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Steigsichter, die von einem Luftstrom aufwärts durchflossen werden
und deren Querschnitt rechteckig ist, sind bekanntgeworden (DBP 1 127 1903 als Anschlußgerät
filr ein Schüttelsieb zur Vorreinigung von Getreide. Hierbei übernimmt das Schüttelsieb
die Aufgabe der Einspeisung, womit sich der Nachteil ergibt, daß der angeschlossene
Sichter nur für einen speziellen Zweck zu verwenden Ist. Weitere Nachteile bestehen
darin, daß man den feststehenden Sichter gegen das schwingende Sieb abdichten muß,
daß man zur Verteilung des Gutes eine zick-zack-förmige überlaufkante gewihlt hat
und daß der Bauaufwand für solche Sichter recht groß wird.
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Eine Verringerung des Bauaufwandes konnte erzielt werden durch eine
Bauart (Die Mühle", Heft 11, vom 18.03.71), bei der zwischen zwei vertikalen Steigsichterschächten
ein Mittelschacht angeordnet it, der einen Pufferbehalter mit darunterliegender
Zuteileinrichtung enthält. Diese besteht aus zwei abwärts geneigten, ei Dach bildende
Klappen, deren Jede einen der beiden Steigsichterschichte speist.
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Nachteilig hierbei ist die unmittelbare Speisung des Gutes aus dem
Pufferbehälter in die beiden Steigsichterkanäle hinein iiber Steilflächen, durch
die das Gut durch den Sichtluftstrom praktisch hindurchgeschossen wird. Damit wird
die Sichtung von vornherein nachteilig beeinflußt. Das auszuscheidende Gut muß durch
den Sichtluftstrom beschleunigt werden, was mit besonderem Energieaufwand verbunden
ist.
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Schließlich arbeitet die Zuteilung ueber die genannten Einrichtungen
nicht zuverlässig verstopfungsfrei und nicht gleichmäßig.
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Aufgabenstellung fiir die Neuerung war daher die Auffindung von Mitteln,
die eine einwandfreie Speisung ermöglichen und klare, korrigierbare Verhqltnisee
in Bereich der Gutaufgabe zu erzielen. Dazu gehört, daß das Gut bei der Einspeisung
eine nöglichst geringe Geschwindigkeit besitzt, wobei die waagerechte Komponente
iiberwiegen soll, Mittel zu schaffen, die eine gleichmäßige Speisung beider Sichtkanäle
gestatten, und störende Einflüsse Îernzuhalten.
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Dies geschieht bei Vorrichtungen zum Sichten körnigen Gutes im aufsteigenden
Luftstrom mit drei nebeneinander angeordneten, im Querschnitt rechteckigen Sc.h.ichten,
deren beide äußeren unten offen und oben in einem gemeinsamen Auslaß zusammengeführt
sind und deren mittlerer einen Pufferraum fr das Sichtgut mit unten befindlichen,
einstellbaren Auslaufmitteln enthalt gemäß der Erfindung dadurch, daß die Auslaufmittel
mindestens aus einer Schwenkklappe zur Einstellung eines im Mlttelbereich des Pufferraumes
liegenden Auslautschlitzes bestehen, unter dem sich ein bewegbarer Aufgabetisch
in Form eines nach beiden Außenschächten hin nur wenig abfallenden Daches befindet.
Hierbei können entweder zwei spiegelbildlich gleich angeordnete Schwenkklappen verwendet
werden, die die Herstellung eines bezüglich Weite
und Lage einstellbaren
Zulaufschlitzes für das Gut ermöglichen. Will man nur eine Schwenkklappe verwenden,
so kann man eine in Verlängerung der geschlossenen Schwenkklappe liegende Wand vorsehen,
nn der querab erstreckte Rinnenstücke mit Abstand voneinander befestigt 3ind. Wird
ein Auslaufschlitz durch Öffnen der Schwenkklappe hergestellt, so fließt das Gut
schräg b und gelangt zur Hälfte unmittelbar auf die eine Seite des Aufgabetisches
und zur Hälfte über die Rinnen auf die andere Seite des Aufgabetisches.
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Durch die Schwenkung der Klappe kann man sowohl den Auslaufschlitz
als auch die Gutverteilung beeinflussen. I)ie Ablenkrinnen kann man an einem einschiebbaren
Blech befestigen, so daß die Rinnen leicht austauschbar und besonderen Verhältnissen
anzupassen sind.
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Die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungsgedanken werden an Hand
eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, im folgenden
nilier erläutert. Dabei zeigen iig. 1 einen Längsschnitt gemäß Pfeilen I1-II der
Fig. 9, Fig. 2 einen Längsschnitt gemäß Pfeilen I-I der Fig. 1 und Fig. 3 die Alternative
fiir eine Einzelhait gemäß Fig. 1.
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Das Sichtergehäuse besteht aus zwei Seitenwänden 1, die einerseits
durch U-Profile p und andererseits durch Innenwande 3 miteinander verbunden sind.
Im Abstand zu den Innenwänden 3 befinden sich die Außenwände fl, die u) durchsichtigem
Werk-, stoff bestehen können und in Querrichtung einstellbar sind.
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Die Vorrichtung wird oben abgeschlossen durch eine Haube 5, die oben
einen Auslaß 6 mit einem Querschnittsbegrenzer 7 besitzt.
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Die Innenwände 3 umschließen zusammen Tilit einem Teil der Seitenwände
1 einen Pufferraum 8, der oben durch die Schrägflache 9 und unten durch einen richter
abgeschlossen wird, der einerseits durch den Schrägboden 10 und andererseits durch
die Schwenkklappe 11 gebildet wird. Der Schrägboden 10 ist Teil eines dreieckig
profilierten Einsatzstückes 1?, dessen untere Schrägwand zum Teil herausgenommen
ist. Hierdurch wird ermöglicht, eine untere Tragwand 13 einzuschieben, an der querab
U-förmig profilierte Rinnenstücke 14 angebracht sind. Die Achse der Schwenkklappe
11 ist nach außen geführt und dort ueber einen Hebel 15 mit einer Feder 16 verbunden
5 um eine gewisse Entlastung zu schaffen und eine selbsttätige Einstellung der öffnung
zu ermöglichen. Die unteren Enden 3' der Seitenwände 3 sind nach der Mitte zu eingezogen,
um unerwünschte Einflüsse von Sichtstromluttwirbeln einzuschränken.
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Unter dem Pufferraum 8 befindet sich der Aufgabetisch 17, der oben
dachförmig ausgebildet ist, wobei die Dachflächen nur wenig geneigt sind. Der Aufgabetisch
17 steht auf Gummipuffern 18 und trägt einen Vibrator 19. Die Enden der Dachflächen
des Aufgabetisches 17 können waagerechte Endstreifen 20 besitzen und in nach unten
erstreckte Schürzen 21 übergehen, die nach innen hin eingezogen sein- können, wie
die linke Seite der Abbildung zeigt. Sie gehen nach unten hin unter Belassung eines
Zwischenraumes in feststehende Wandteile 22 über, die Störungen der einströmenden
Sichtluft verhindern. Die Dachfläche des Aufgabetisches 17 kann durch eine nach
oben erstreckte Mittelrippe 23 ergänzt werden, die eine klare Abgrenzung der beiden
Gutströme gemäß Pfeilen 24 ermöglicht.
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Die Seitenwand 1 besitzt eine durch einen Deckel 25 abgeschlossene
öffnung, durch die der Pufferraum 8 von außen ohne weiteres zugänglich ist. Unmittelbar
unter aer Schrägflache 9 liegt das Gutzulaufrohr 26, dessen Ende in die Vertikale
abgebogen ist.
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Die Schrägfläche 9 bildet den Boden eines Bangraumes 27 mit einem
Auslauf 28 f;ir eine mittlere Fraktion. Diese wird dadurch gewonnen, daß der Sichtluftstrom
über den oberen Ende der Innenwände 3 die Möglichkeit zum Expandieren hat mit der
Wirkung einer Geschwindigkeitsminderung, zu Folge deren in an sich bekannter Weise
Körne-r einer größenmäßig ziemlich weit gestreuten Fraktion noch ausfallen können.
Zur Vermeidung von unterwünschten Verwirbelungen an dieser Stelle kann ein möglicherweise
perforiertes Dachblech 29 angeordnet satin, das an den Seitenwänden 1 befestigt
it.
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Eine Alternative für die Ausbildung des Pufferraumbodens zeigt die
Fig. 3, hier sind zwei Schwenkklappen 31 symmetrisch angeordnet, deren individuelle
Verstellbarkeit eine Einstellung des Auslaufspalten 30 bezüglich seiner Breite und
seiner L:ge zur Mitte ermöglicht. Die Innenwände 3 enden hier gerade, finden aber
ihre Fortsetzung in Rundschieben 42, die in Bezug nuf den Aufgabetisch 17 so verstellbar
sind, daß sie unerwünschte Luftwirbelungen weitgehend hintahhalten. Die Rundschieber
32 dienen jedoch nicht zur Begrenzung des auslaufenden Gutstromes.
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Die Sichtluftströme treten - möglicherweise nach Durch-33 laufung
von Gleichrichtern - in die Außenschächte zwischen den U-Profilen 2 und den Wandteilen
22 ein und nehmen im Bereich der Endkanten des Aufgabetisches 17 das Sichtgut auf,
deren Grobkern in 7n srzh bekannter Weise nach unten fällt, während die leichteren
Teile mit nach ober genommen werden. Nachdem der Luftstrom über dem oberen Ende
der Innenwän@@@ Gelegenheit zur Expansion hatte, kann hier, wie bereit@ @@gs@@ utet,
eine mittlere Fraktion gewonnen werden,
die in den Fangraum 27 abfällt,
während das Leichtgut mit den in der Haube 5 vereinigten Sichtluftströmen abgeführt
wird, um in bekannter Weise in Abscheidern oder Filtern gewonnen zu werden. Bei
der Einrichtung nach Fig. 1 läuft das durch das Gut-Zulaufrohr 26 dem Pufferraum
8 zuge für te Gut nach öffnung der Schwenkklappe 11 in den Fallrichtungen 24 aus,
wobei eine Stromteilung stattfindet zum Zwecke der Aufteilung des Gutstromes in
zwei Hälften, die je einer Seite des Aufgabetisches 17 zufließen Hier wtindert das
Körnergut gemäß der dem Aufgabetisch 17 durch den Vibrator 19 verliehenen Schwingung
langsam den Ablaufkanten zu und wird mit nur geringer Geschwindigkeit den Sichtluftströmen
übergeben. Durch die Stellung der Schwenkklappe 11 sowie die Anordnung und Bemessung
der Rinnenstucke 14 kann man, möglicherweise unter zu Hilfenahme der Mittelrippe
23 des Aufgabetisches 17, eine gleichmäßige Verteilung des Gutes derart erzielen,
daß gleiche Mengen iiber die beiden Ablaufkanten des Aufgabetisches in die bei den
Außenschächte 33 eingeführt werden. Die durchsichtigen Außenwände 4 können quer
verstellt werden, so daß man die Strömungsverhältnisse innerhalb des Sichters verstellen
kann, und zwar nicht nur durch Parallelverschiebung, sondern auch durch geringe
Schrägstellung derart, daX in der Höhe des Aufgabetisches 17 die Spaltweite größer
ist als am oberen Ende der Innenwände 3.
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Im Falle der Verwendung eines perforierte--Dachblechs 29 können die
Durchbrechungen länglich sein, um auch hier noch Durchtritt von Körnergut zu ermöglichen.
Die Dachfläche 29 kann aus zwei ebenen Schrägflächen zusammengesetzt sein, die sich
oben in einer Firstkante treffen. Möglicherweise ist die Dachfläche auch ersetzbar
durch eine einzige vertikale
Wand, die in der Mittelebene des Sichters
angeordnet ist und dann natürlich keine Durchbrechungen aufzuweisen braucht.
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Der Vibrator 19 des Aufgabetisches 17 wird vornehmlich so ausgeführt,
daß eine vertikale Schwingung iibermittelt wird.
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Es können aber auch andere Vibrntionen angewendet werden, z.B. kreisschwingende
oder aber such querschwingende, d.h.
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solche, die in Blickrichtung verlaufen. In diesen Fällen muß zwischen
dem Aufgabetisch und den Seitenwänden 1 Schwingungsspiel und Einrichtungen geschaffen
werden, die das Durchfallen von Gut verhindern.
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Es ist zweckmäßig, den Aufgahetisch 17 breiter zu machen als die Außenmaße
des Pufferraums 8. Man bewirkt dadurch neben dem Aufgabetisch 17 eine geringfügig
höhere Luftgeschwindigkeit als an der Sichtstelle selbst mit der Wirkung eines Nach-Ausleseeffektes
bei Ganzkorn.