DE2131964B2 - Zweikomponentensystem zum anmischen eines zahnaerztlichen abdruckmaterials auf alginatbasis - Google Patents
Zweikomponentensystem zum anmischen eines zahnaerztlichen abdruckmaterials auf alginatbasisInfo
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- A61C9/00—Impression cups, i.e. impression trays; Impression methods
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- A61K6/00—Preparations for dentistry
- A61K6/90—Compositions for taking dental impressions
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Description
25
Abdruckmassen auf Alginatbasis werden in der Zahnheilkunde in großem Umfang verwendet. Die in
Dosen oder Beuteln gelieferten sogenannten Alginatpulver bestehen aus etwa 10 bis 20% Natriumalginat,
etwa 20% Calciumsulfat, 40 bis 50% inertem Füller, z. B. Kieselgur oder Dolomit, und gegebenenfalls aus
weiteren, die die Verarbeitungsbreite, Erstarrungszeit und Härte regelnden Zusätzen. Zwecks Erzielung einer
glatten Oberfläche und fehlerfreier Ablösung des Abdrucks vom späteren Gipsmodell können weiterhin
auch kleine Mengen filmbildender Substanzen wie z. B. Fluoride oder Silicofluoride zugesetzt werden.
Mit Wasser vermischt, ergibt sich eine Paste, die zunächst auf einen Abdrucklöffel gebracht wird und
dann im Munde ziemlich rasch geliert, d. h. erstarrt.
Eine wesentliche Bedingung für die Herstellung eines exakten Abdrucks auf Basis von Alginat ist die genaue
Dosierung von Pulver und Anmachwasser, sowie ein gründliches Durchspateln der beiden Komponenten.
Dieses erfolgt bisher von Hand in einem flexiblen Mischbecher.
Die den Packungen üblicherweise beigegebenen Meßgefäße sind in Anbetracht der erforderlichen
Genauigkeit nur bedingt geeignet, da z. B. beim Alginaipulver die Schüttdichte leicht zu Schwankungen
führt. Aber auch das Wasser muß im Meßzylinder genau abgemessen werden; daher ist der Benutzer auf die
Zuverlässigkeit der Helferin angewiesen. Schon kleine Schwankungen im Verhältnis Pulver zu Flüssigkeit
können die günstigen Eigenschaften des Alginatabdruckmaterials stark herabsetzen.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten schlägt die deutsche Patentschrift 12 92 782 vor, das Alginatpulver
nicht wie bisher volumetrisch zu dosieren, sondern in einer Packung zu liefern, die eine abgewogene Menge
Alginatpulver der oben beispielhaft angegebenen Zusammensetzung enthält. Als filmbildende Substanz
dient ein wasserlösliches organisches Polymer, das in der Alginatmischung in einem Anteil von 2 bis
25 Gew.-% enthalten ist. Vorzugsweise liegt hierbei das wasserlösliche Polymerprodukt in Form eines Folienbeutels
vor der eine für einen Abdruck erforderliche Men^e Alginatpulver, genau abgewogen, enthält.
Auch dieses Abdruckmaterial wird in der bisher
gewohnten Weise mit einer abgemessenen Menge Wasser von Hand zu einer plastischen Abdruckmasse
angemischt. Auch bei diesem Verfahren ist der individuelle Einfluß der Hilfsperson auf das Abmessen
der Wassermenge und die Schwierigkeiten beim homogenen Durchspateln der Mischung nicht beseitigt.
Sowohl Verarbeitungs- wie Abbindezeit weichen daher in der Praxis häufig von den Angaben des Herstellers ab.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß auch die Härte und Temperatur des Anmachwassers die
Verarbeitungs- und Abbindezeit stark beeinflussen. Die Wasserhärte wird bekanntlich nach Härtegraden, z.B.
»deutsche Härte« (dH) gemessen. Hierbei entsprechen 78 5° dH einer gesättigten Gipslösung, d.h. einer
Lösung von 2.41 g CaSO, · 2 H2O in einem Liter
^^Schwankungen des Härtegrades um je 10
Härteeinheiten ergeben sich Unterschiede in der Verarbeitungszeit von etwa 30 Sekunden.
Auch der Einfluß der Temperatur des Anmachwassers spielt eine erhebliche Rolle; diese kann zwischen
12° und 30° schwanken, insbesondere dann, wenn das Wa'ser einer Mischbatterie entnommen wird, aus der
zuvor heißes Wasser abgelassen wurde.
Die Abhängigkeit der Abbindezeit von Alginat-Abdruckmaterial
im Munde, also bei 37°C, ist aus der graphischen Darstellung ersichtlich. Anmischdauer, Zeit
des Aufbringen auf den Abdrucklöffel und Einbringen desselben in den Mund betragen jeweils 1V2 Minuten.
Zusammengefaßt liegt der Erfindung also die Aufgabe zugrunde Mischkomponenten mit solchen
Eigenschaften zur Verfügung zu stellen, daß das nach dem Anmischen erhaltene Abdruckmaterial auf Alginatbasis
immer konstante und reproduzierbare Eigenschaften, insbesondere eine konstante und reproduzierbare
Verarbeitungs- und Abbindezeii hat.
Nun ist zwar aus der französischen Patentschrift 11 44 883 ein Mischbehälter bekannt, bei dem z. B. aus
einem Penicillinpulver und Wasser, die sich in getrennten Kammern befinden, eine Penicillinlösung
hergestellt wird. Bei derartigen Lösungen ist das Problem der Verarbeitungs- und Abbindezeit nicht
existent. Dementsprechend finden sich in der französischen Patentschrift 11 44 883 keine Angaben darüber,
inwieweit die Eigenschaften der einen Komponente durch die Eigenschaften der anderen Komponente
verändert werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Zweikomponentensystem zum Anmischen eines zahnärztlichen Abdruckmaterials
auf Alginatbasis, gekennzeichnet durch eine vordosierte Menge eines an sich bekannten Alginatpulvers
und eine vordosierte Menge Wasser mit einem konstanten Härtegrad von nicht mehr als 20°,
vorzugsweise von 0 bis 10° deutsche Härte, die bis kurz vor dem Anmischen in getrennten Kammern eines
Mischbehälters aus starrem Material untergebracht sind.
Weiterhin kann das Wasser einen bakteriziden Zusatz, wie Natriumbenzoat, in Mengen von 0,01 bis 2
Gew.-°/o, vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 Gew.-%, enthalten.
Beide Mischungsbestandteile haben unter sich gleiche Temperatur, und zwar praktisch die Temperatur des
Aufbewahrungsortes, d. h. des Behandlungszimmers, die in der Regel zwischen 18 und 26°C liegt. Es ist aber auch
möglich, die Verarbeitungsbreite und Abbindegeschwindigkeit durch Aufbewahrung des Mischbehälters
bei anderen, vorzugsweise tieferen Temperaturen, /. B. 10 bis 15°Czu variieren bzw. günstiger zu gestalten.
Vorzugsweise sind die Komponenfen in gelrennten
Kammern eines, zum Anmischen der Komponenten in einer Schwingmischvorrichtung, geeigneten Behälters
untergebracht, so daß aus den Komponenten in kurzer Zeit eine sehr homogene Abdruckpaste erzeugt werden
kann, die fiir die Präzision des Abdrucks von entscheidender Bedeutung ist.
Die mechanische Mischung der Komponenten ergibt ferner eine wesentliche Zeitersparnis, verglichen mit
dem Mischen von Hand, die der Verarbeitungsbreite zugute kommt. Es ist zwar aus der französischen
Patentschrift 15 91 782 bekannt, Kapseln mit Abdruckmaterialien in einer Schwingmischvorrichtung zu
bewegen. Es ist aber nichts über eine Vordnsierung der Komponenten und über die Härte des Anmachwassers
gesagt.
Als Mischbehälter aus starrem Material kann beispielsweise der in der nachveröffentlichten DT-OS
20 09 402 erwähnte verwendet werden. Dieser Mischbehälter enthält eine Mischkammer zur Aufnahme einer
vorzugsweise pulverförmigen Substanz (im vorliegenden Fall Alginatpulver) und mindestens eine zweite
Kammer zur Aufnahme einer fließfähigen Substanz (hier Wasser), weiche durch eine zerstörbare Trennwand
von der Mischkammer getrennt ist, wobei die Trennwand und die an die Trennwand angrenzenden
Teile der Mischkammer bzw. der zweiten Kammer aus einem verhältnismäßig starren, jedoch noch elastischen
Material besteht und die Trennwand mit einer oder mehreren Schwächungs;linien oder -kerben versehen ist,
an der/denen die Trennwand bei der Einwirkung von Knickkräften reißt. Dieser Behälter ist zum Anmischen
der Komponenten in einer Schwingmischvorrichtung geeignet.
Für den vorliegenden Verwendungszweck weist die Mischkammer vorteilhaft ein Volumen von 50 bis 4U
120 ml, vorzugsweise von 90 bis 100 ml, auf.
Die zweite Kammer zur Aufnahme einer Menge von vorzugsweise enthärtetem Wasser, die für einen vollen
Abdruck ausreicht, hat vorzugsweise ein Volumen von etwa 50 ml.
Es können aber auch bekannte, mehrkammerige Mischbehälter, die sogenannten Amalgamkapseln, verwendet
werden, in denen zwei Komponenten (Silberfeilung und Quecksilber) bis kurz vor der Vermischung zu
einem Amalgam mittels einer mechanischen Mischvor- 5U
richtung getrennt aufbewahrt sind.
Die Vermischung der Komponenten wird zweckmäßig bei Temperaturen von etwa 18 bis 25ÜC, also etwa
bei Raumtemperatur, durchgeführt. Die Schwingungszahl der Schwingmischvorrichtung beträgt etwa
500-5000, vorzugsweise jedoch 1000-2000 Schwingungen/min. Bei diesen Schwingungszahlen kann eine
homogene Vermischung des Alginatpulvers mit dem Wasser bereits innerhalb von etwa 10 bis 100 see,
vorzugsweise innerhalb 30 bis fcO see, erzielt werden,
wobei die Mischzeil von der Menge des zu vermischenden Materials abhängt.
Die Erfindung ist durch das nachstehende Beispiel erläutert.
Beispiel
Hin Alginatpulver, bestehend aus
Hin Alginatpulver, bestehend aus
20 Gewichtsteilen Nutriumalginat
44 Gewichtsteilen Kieselgur
lfa Gewichtsteilen CaSO4 · 2 H2O
5 Gewichtsteilen Magnesiumcarbona! (schwer)
5 Gewichtsteilen Magnesiumoxyd (schwer)
8 Gewichtsteilen Natriumphosphat
2 Gewichtsteilen Natriumfluorid
100 Gewichtsteile
5 Gewichtsteilen Magnesiumcarbona! (schwer)
5 Gewichtsteilen Magnesiumoxyd (schwer)
8 Gewichtsteilen Natriumphosphat
2 Gewichtsteilen Natriumfluorid
100 Gewichtsteile
wird in einer Menge von 28,6 g in die Mischkammer eines Mischbehälter gemäß der DT-OS 20 09 403
(Fig. 4) genau eingewogen. Die Mischkammer hat ein nutzbares Volumen von 90 ml. Die Flüssigkeitskammer
mit einem Gcsamtinhalt von 50 ml wird mit 45 ml Wasser von 0 bis 2° dH beschickt, mit einer Verbundfolie
z. B. aus Polyäthylen und Aluminium nach außen durch Versiegeln abgeschlossen und in die Mischkammer
eingesetzt. Vor dem Anmischen der Abdruckmasse wird in Richtung der Sollbruchstelle von außen auf den
Mischbehälter gedrückt, wodurch die Sollbruchstelle reißt und das Wasser zu dem Alginatpulver in die
Mischkammer fließt. Dann wird der Mischbehälter in eine Schwingmischvorrichtung eingespannt und mit
einer Schwingungsfrequenz von 1500/rnin während eines Zeitraums von 30 see durchgemischt. Nach dieser
Zeit erhält man ein homogenes Gemisch in der Mischkammer, das anschließend durch Verschieben des
Flüssigkeitsbehälters durch eine vorher mit einem Stopfen verschlossene öffnung am unteren Ende der
Mischkammer auf den Abdrucklöffel oder in den bereits im Munde befindlichen Abdrucklöffel gedruckt wird.
Die erhaltene Abdruckmasse hat ein Volumen von 56 — 58 ml und ist vollkommen homogen und blasenfrei.
Die Abbindezeit beträgt bei einer Ausgangstemperatur von 200C 4 Minuten, bei einer solchen von 25°C
2V2 Minuten, vom Beginn des mechanischen Mischens an gerechnet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Jty ·2131Patentansprüche:I. Zweikomponentensystem zum Anmischen eines zahnärztlichen Abdruckmaterials auf Alt 1^iS, gekennzeichnet durch eine vi osierte Menge eines an sich bekannten Alginatpulvers und eine vordosierte Menge Wasser mit einem konstanten Härtegrad von nicht mehr als 20°, vorzugsweise von 0 bis 10° deutsche Härte, die bis kurz vor dem Anmischen in getrennten Kammern eines Mischbehälters aus starrem Material untergebracht sind.
- 2 Zweikomponentensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser einen bakteriziden Zusatz, wie Natriumbenzoat, in Mengen von 0,01 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, enthält.
- 3 Zweikomponentensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in getrennten Kammern eines, zum Anmischen der Komponenten in einer Schwingmischvornchtung, geeigneten Behälters, untergebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2131964A DE2131964C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Zweikomponentensystem zum Anmischen eines zahnärztlichen Abdruckmaterials auf Alginatbasis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2131964A DE2131964C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Zweikomponentensystem zum Anmischen eines zahnärztlichen Abdruckmaterials auf Alginatbasis |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2131964A1 DE2131964A1 (de) | 1973-01-11 |
DE2131964B2 true DE2131964B2 (de) | 1977-11-10 |
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Family
ID=5811961
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2131964A Expired DE2131964C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Zweikomponentensystem zum Anmischen eines zahnärztlichen Abdruckmaterials auf Alginatbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2131964C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3207126C1 (de) * | 1982-02-27 | 1983-06-09 | Blendax-Werke R. Schneider Gmbh & Co, 6500 Mainz | Dentale Abdruckmasse |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2437197A1 (fr) * | 1978-09-29 | 1980-04-25 | Brugirard Jean Louis | Procede de prise d'empreintes dentaires |
CA1302659C (en) * | 1986-10-24 | 1992-06-09 | Hans-Peter K. Gribi | Dental impression material |
JPH0725649B2 (ja) * | 1987-10-12 | 1995-03-22 | 而至歯科工業株式会社 | 消毒剤含有アルギン酸印象材 |
DE3831043A1 (de) * | 1988-09-12 | 1990-03-15 | Espe Stiftung | Alginat-abformmaterial, verfahren zu seiner herstellung und verwendung einer calcium- und/oder strontiumsalzloesung |
-
1971
- 1971-06-26 DE DE2131964A patent/DE2131964C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3207126C1 (de) * | 1982-02-27 | 1983-06-09 | Blendax-Werke R. Schneider Gmbh & Co, 6500 Mainz | Dentale Abdruckmasse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2131964C3 (de) | 1978-06-29 |
DE2131964A1 (de) | 1973-01-11 |
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