DE2131665A1 - Keramischer Schichtstoff und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Keramischer Schichtstoff und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Dr. Ing. Walter Abitz
Dr. Dieter F. Morf
br. Hans-A. Brauns
8Mflftchen86, Hw»Min>r.2t
25. Juni I97I 3493-G
E.I. TiU ΡΟΙΤΐ DE HSIIOTJRS AND COMPAKY
10th ana Market Streets, Viilmingtorij Delaware 19 398, V.St.A.
Keramischer Schichtstoff taid Verfahren zur Herstellung desselben
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Herstellung von keramischen
Schichtstoffen» Das Verfahren eignet sich für eins Reihe von verschiedenen Anwendungszv/ecken, wurde ^o-Ioch für
die Herstellung von zum einmaligen Gebrauch bestimmter» (verlorenen)
keramischen Giessforraen für den Präzisionsformguae
(Feinguss) von Metallen nach dem WachsauoschmelzVerfahren oder
der Methode des verlorenen Modells entwickelt und ist für diesen Zweck besonders geeignet.
Keramische Gieß3formen für den Präsisionsfonnguss werden gewöhnlich
hergestellt, indem man ein "verlorenes" Modell, welches eine Nachbildung des zu giessenden Teiles darstellt, in
einen keramischen Schlicker taucht, der aus einer Suspension von feinkörnigen keramischen Stoffen in einer Bindeflüsaigkeit
besteht. Das verlorene Modell besteht gewöhnlich aus Wachs oder Kunststoff und wird vor dem Eintauchen in den Schlicker
- 1 ·
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mit einem Lösungsmittel gereinigt. Mitunter verwendet man auch andere Werkstoffe für verlorene Modelle, wie niedrigschmelzende Zinn-Wismutiegierungen und gefrorenes Quecksilber.
Das Bindemittel hat die Fähigkeit, heim Trocknen bei Raumtemperatur su härten. Nach dem Tauchen lässt man den
überschüssigen Schlicker von dem beschichteten Modell ablaufen una yerpirest äsn Überzug, solange er noch nass ist, mit
grobkörnigeren keramischen Teilchen. Das Verputzen erfolgt, indem man das beschichtete Modell in eine Wirbelschicht aus
keramischen Seilchen taucht, oder indem man solche Teilchen auf das Modell aufspritzt. Dieses Tauchen und Verputzen wiederholt
man so lange, bis sich um das Modell herum eine keramische Hülle gebildet hat, die so dick ist, dass sie den mechanischen
Beanspruchungen bei den nachfolgenden Giessvorgängen
widerstehen kann. Gewöhnlich beträgt die Sicke dieser Hülle 3»2 bis 12,5 mm; man kann jedoch auch dünnere oder
dicker* Hüllen erzeugen. Das fertige Modell wird gewöhnlich 24· Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Dann wird das verlorene
Modell gewöhnlich aus der so entstandenen keramischen Giessform im Wachsschmelzofen, im Wasserdampfautoklaven oder
mit Hilfe eines siedenden Lösungsmittels entfernt. Hierauf wird die keramische Giessform bei 925 bis 1040° C gebrannt, um
sie auf das Giessen von Metallen vorzubereiten.
Bei diesem bekannten Verfahren zur Herstellung von keramischen Giessformen benötigt man je nach der Temperatur, Feuchtigkeit,
Luftströmung und Kompliziertheit des Modells Zeiträume von Minuten bis 4 Stunden zwischen dem Auftragen der einzelnen
Überzüge. Hierdurch werden Zeitdauer und Kosten der Herstellung von Giessformen bedeutend erhöht. Das Problem des Trocknens
ist bei Hinterschneidungen oder "blinden" Kanälen (Hohlräumen mit geschlossenem Ende) besonders schwierig. Es kann
vorkommen,, dass diese keramischen Giessformen zum Trocknen
viele Stunden benötigen, weil ein grosser Teil ihrer Oberfläche für das Trocknen an der Atmosphäre keine geeignete Lage
hat. Das Trocknen ist aber notwendig, um die Schlickerüberzügt
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zu härten und zu gewährleisten, dass die nachfolgenden Überzüge
an den vorher aufgetragenen Überzügen anhaften, ohne abzufallen.
Ein anderer Mangel des herkömmlichen Verfahrens zur Herstellung von Giessformen ist der, dass sich nach dem Trocknen
des Schlickers beim Härten oft winzige Risse ausbilden. Wenn dann der nächste Überzug aufgetragen wird, kann das Bindemittel
des Schlickers durch den Putz hindurchfliessen und sich
entweder teilweise in dem Schlickerüberzug lösen oder ihn zun Abblättern bringen.
In Anbetracht dieser Mängel der bekannten Giessformherstellungsverfahren
hat man sich bemüht, chemische Methoden zum schnellen Härten der Bindemittelüberzüge zu entwickeln, um
die Überzüge zwisohen den einzelnen Tauchvorgängen nicht
trocknen zu müssen und die Zeitspanne zwischen den einseinen Tauchvorgängen auf wenige Minuten zu verkürzen. In diesem
Sinne hat man ein gasförmiges Reagens verwendet, um das Bindemittel zu härten. Die USA-Patentschrift 2 829 060 beschreibt
die Verwendung von Kohlendioxid zum Härten von mit Natriumsilicat gebundenen Giessformen, die Ammoniak enthalten. In der
USA-Patentschrift 3 455 368 ist die Verwendung von gasförmigen Ammoniak zum Härten von Giessformen beschrieben, die mit hydrolysiertem
Äthylsilicat oder mit angesäuerter wässriger kolloidaler Kieselsäure gebunden sind. Die USA-Patentschrift
3 396 775 beschreibt die Verwendung von flüchtigen organischen Basen zum Härten von mit hydrolysiertem Äthylsilicat gebundenen
Giessformen.
-Nach einem anderen Verfahren verwendet man angesäuerte wässrige
kolloidale Kieselsäure, um alkalische kolloidale Kieselsäure zur Gelbildung zu bringen, und umgekehrt. Bei diesem
Verfahren sind beide Bindemittel negativ geladen, und die Gelbildung beruht auf pH-Änderungen. Dieses Verfahren ist in
einer Arbeit von Shipstone, Rothwell und Perry, betitelt "Drying Ceramic-Shell Moulds" in "British Investment Casters1
- 3 _
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Technical Association, 9th, Annual Conference" beschrieben.
Verfahren, die auf der Gelbildung infolge von pH-Änderungen beruhen, haben aber keinen Anklang gefunden, weil die Gelbildung
langsam vor sich geht und die so entstehenden nassen Gele schwach sind. Dies führt zum Abfallen der zuvor aufgetragenen
Überzüge beim nachfolgenden Tauchen.
Ein drittes bekanntes Verfahren zum schnellen Härten macht von Natriumsilicat als Bindemittel Gebrauch, und der Putz enthält
als Gelbildungsmittel Monoammoniumphosphat und Magnesiumoxid . Dies ist in einer Arbeit, betitelt "Simplification of
the Chrome-Cobalt Partial Denture Casting Procedure" von Dootz, Craig und Peyton in "J. Prosthetic Dentistry", Band M,
Nr, 5v 1967, Seite 464-471, beschrieben.
Bei einem vierten Verfahren macht man von einer Xthylsilioat-Tauchbeschichtung
Gebrauch und härtet das Äthylsilicat mit Ammoniak enthaltender wässriger kolloidaler Kieselsäure..Diese
Methode ist in einer Arbeit von Shepherd, betitelt "Adaptation of the Ceramic Shell Mould to Meet Mass Production
Requirements", herausgegeben von der British Investment Casters1 Technical Association, beschrieben.
Gemäss einem fünften Verfahren setzt man ein flüchtiges organisches
Lösungsmittel zu einem Kieselsäuresol zu. Wenn man das lösungsmittel (gewöhnlich einen Alkohol) verdampfen lässt,
kommt es zu einer verhältnismässig schnellen Gelbildung. Für ein einfaches Modell mag die zum Verdampfen erforderliche Zeit
nur einige Minuten betragen; bei komplizierten Gussstücken kann das Verdampfen jedoch mehrere Stunden dauern* da die Diffusion
des Lösungsmittels aus tiefen Hinterschneidungen oder
blinden Kanälen langsam vor sich geht.
Flüchtige Lösungsmittel und gasförmiges Ammoniak führen in der
GjLesserei zu Belüftungsschwierigkeiten. Dies hat dazu beigetragen,
dass die bisher bekannten Sehnellhärtungsverfahren
eich nur langsam in die Praxis einführen.
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Bei allen oben erörterten "bekannten Verfahren ist ee eohwierig,
eine gleichmässige Beschichtung des verlorenen Modells herbeizuführen, wenn es sich um komplizierte Teile mit tiefen
Hinterschneidungen oder blinden Kanälen handelt. Blinde Kanäle lassen sich besonders, schwer richtig beschichten. Zähflüssige
Schlicker dringen langsam ein und schliessen Luft ein,
die den Weg des Schlickers in die Ecken leicht verstopfen kann. Dies führt zu fehlerhaften Gussstücken und einen hohen
Prozentsatz an Ausschuss. Bei den bekannten Schnellhärtungeverfahren zur Herstellung von Giessformen eind die Schwierigkeiten
noch grosser, weil nicht nur der Schlicker selbst, sondern auch das Härtungsmittel in die Hinterschneidungen und
blinden Kanäle eintreten und aus ihnen austreten muss. Venn
das überschüssige Härtungsroittel nicht entfernt wird, verunreinigt
es das Schlickerbad und verkürzt'seine Lebensdauer. Diese
Verschlechterung tritt nicht plötzlich auf, sondern es findet eine allmähliche Verminderung der Stabilität des Sohlikkers
und der Güte der entstehenden Giessformen statt. Das Ein- und Austreten von chemischen Härtungsmitteln in die Hinterschneidungen
und blinden Kanäle und aus denselben hängt von der Diffusion ab und ist schwierig.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur schnellen Herstellung
von keramischen Schichtstoffen auf der Oberfläche von Trägern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man abwechselnd
A) durch Eintauchen des Trägers in ein Bad aus
(1) einem Sol von positiv geladenen kolloidalen Teilchen
eines anorganischen Stoffes oder
(2) einem Sol von negativ geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes oder
(3) einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silioats einen negativ bzw. positiv geladenen Überzug auf der Trägeroberfläche erzeugt und
B) den beschichteten Träger in noch nassem Zustande mit eine»
entgegengesetzt geladenen Härtungsmittel in Berührung
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bringt,
bis. sich auf der Oberfläche ein Schichtstoff der gewünschten Dicke gebildet hat.
Als Härtungsmittel für ein Bad aus einem Sol mit positiv geladenen kolloidalen Teilchen (nachstehend auch als "positives
Sol" bezeichnet) verwendet man
(1) negativ geladene kolloidale Teilchen eines anorganischen
Stoffes,
(2) ein ionogenes alkalisches Silicat,
(3) eine monofunktiohelle organische Säure, deren anion,ischer
Teil mindestens eine Alkylgruppe mit 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen
enthält, oder ein Salz einer solchen Säure,
(4) eine organische oder anorganische Base,
(5) eine polyfunktionelle organische oder anorganische Säure oder ein Salz einer solchen Säure oder
(6) eine ein anionisches Tensid enthaltende Polymerisatdispersion.
Hs Härtungsmittel für ein Bad aus einem Sol mit negativ geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes
(nachstehend auch als "negatives Sol" bezeichnet) oder aus einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicate verwendet
man als Härtungsmittel
(1) positiv geladene kolloidale Teilchen eines anorganischen Stoffes,
(2) eine nicht-polymere kationische organische Stickstoffverbindung
,
(3) eine durch ein kationisches Tensid stabilisierte Suspen-. , sion eines organischen Polymerisats,
(4) ein basisches Aluminiumsalz der allgemeinen Formel
Al (OH)„A , in der χ einen Wert von 1 bis 8, y einen Wert
von 1 bis 20, ζ einen Wert von 1 bis 4 hat und A ein Säureanion bedeutet oder
(5) einen polykationischen organischen Stoff.
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Das Härtungsmittel .kann in einen zweiten Bad enthalten «ein,
in das der beschichtete Träger getaucht wird. Zwischen den Tauchvorgängen kann man den Träger gegebenenfalls in an eich
bekannter Weise mit keramischen Stoffen verputzen. Statt zwei Tauchbäder zu verwenden, kann man gewisse Härtungemittel
zusammen mit dem keramischen Putz aufbringen. Die ein positives
Sol, negatives Sol oder eine Silicatlösung enthaltenden Tauchbäder enthalten gewöhnlich auch keramisches Material,
wie es bei der Herstellung von Präzisionsgiessformen üblich ist. Für besondere Zwecke können die Säder auch ander·
Stoffe enthalten, z.B. Tenside zur Verbesserung der Benetzung und mineralische Fasern zur Erhöhung der Festigkeit der Gie«eform
in ungebranntem und gebranntem Zustand.
Die Erfindung umfasst auch neue keramische Schichtstoffe und Schichtkörper, wie Giessformen, die nach dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
Gegenstand der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur schnellen Herstellung von keramischen
Schichtstoffen auf der Oberfläche von Trägern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Träger abwechselnd in
beliebiger Reihenfolge
(1) in ein Bad aus einem Sol von negativ geladenen kolloidalen
Teilchen eines anorganischen Stoffes und/oder einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicate und
(2) in ein Bad aus einem Sol von positiv geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes taucht,
bis sich auf der Oberfläche ein Schichtstoff der gewünschten Dicke gebildet hat.
Nach einer besondere bevorzugten Ausführungsform besteht das eine Tauchbad aus einen Schlicker eines pulverförmiger feuerfesten
anorganischen Stoffes oder Metalls (d.h. eines feuerfesten Pulvers) in einem Sol von negativ geladenen kolloidalen
Siliciumdioxidteilchen und das andere Tauchbad aus einem
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Schlicker eines pulverförmigen feuerfesten anorganischen Stoffes oder Metalls in einem Sol aus positiv geladenen kolloidalen
Teilchen, die ihrerseits aus mit einer Sauerstoffverbindung eines mehrwertigen Metalls überzogenen Siliciumdioxidkernen
bestehen. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestehen die positiv geladenen Teilchen aus mit Aluminiumoxid überzogenen kolloidalen Siliciumdioxidkernen.
Zur Herstellung von verlorenen keramischen Giessformen für den Präzisionsfofmguss von Metallen nach diesem bevorzugten Verfahren
taucht man ein verlorenes Modell des metallischen Gussstückes abwechselnd in die oben beschriebenen Bäder. Vorzugsweise
besteht das eine Tauchbad aus einem Schlicker von keramischem Material in einem Sol von negativ geladenen kolloidalen
Siliciumdioxidteilchen und das andere Tauchbad aus einem Schlicker von keramischem Material in einem Sol von positiv
geladenen, mit Aluminiumoxid überzogenen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen. Nach einer besonders bevorzugten Aueführungsform
dexr Erfindung verwendet man zwei positive SoI-schlicker und zwei negative Solschlicker. Die Schlicker für
die ersten beiden Überzüge (die "Grundierungsschlicker" für die Grundüberzüge) enthalten verhältnismässig feinkörniges keramisches
Material, und die Schlicker für die folgenden Überzüge (die "Polgeüberzüge") enthalten grobkörnigeres keramisches
Material. Zwischen den einzelnen Tauchvorgängen lässt man das beschichtete Modell abtropfen und verputzt es vorzugsweise
mit verhältnismässig grobkörnigem keramischem Material.
Die nach diesem Verfahren hergestellten keramischen Schichtstoffe
und Schichtkörper, wie Giessformen, bestehen aus abwechselnden Schichten aus (1) einem Gel aus negativ geladenen
.kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes und/oder eines ionogenen alkalischen Silicats und (2) einem Gel aus
positiv geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen
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Stoffes. Im Falle der Herstellung nach dem besondere bevorzugten Verfahren sind die negativ geladenen kolloidalen Teilchen
kolloidale Siliciumdioxidteilchen und die positiv geladenen kolloidalen Teilchen mit Aluminiumoxid überzogene kolloidale
Siliciumdioxidteilchen, und die Gelschichten enthalten Zwischenschichten aus einem pulverförmigen hitzebeständigen Metall
oder einer pulverförmigen hitzebeständigen anorganischen
Verbindung und/oder sind durch solche Zwischenschichten voneinander
getrennt.
Pur die Herstellung von keramischen Giessformen bietet das
Verfahren gemäss der Erfindung gegenüber den oben beschriebenen bekannten Verfahren eine Anzahl von Vorteilen· Am wichtigsten
ist die Schnelligkeit, mit der das Yerfahren durchgeführt werden kann, weil man zwischen den einzelnen Tauchvorgängen
nicht zu trocknen braucht. Sobald ein Überzug verputzt worden ist, kann das beschichtete Modell schon in das nächste
Bad getaucht werden· Hierbei kommt es zu einer praktisch sofortigen
Koagulation des vorherigen Überzuges. Eine Tauchzeit von 5 Sekunden genügt, um den vorherigen Überzug zu härten
und eine weitere Schicht aufzubringen. Aus praktischen Gründen ist aber ein Zeitraum von 5 Sekunden zu kurz, und man arbeitet
daher mit einer Tauchzeit von 15 Sekunden bis 1 Minute· So
lässt sich eine Giessform aus acht Überzügen leicht in 10 Minuten herstellen, wobei bereits reichlich Zeit für das Ablaufen,
Verputzen und Überführen des Modells von einem Schlickerbad in das nächste eingerechnet ist. Wenn man diese Zeit aus
irgendeinem Grunde noch beträchtlich verkürzen'will, so ist
auch dies möglich·
Ein anderer Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass die dabei
erzeugten Schichten ungeachtet der Gestalt des Modelle ungewöhnlich
glatt und gleichmässig in ihrer Dicke sind. Dadurch werden die Fehler bei den Gussstücken .vermieden, die
darauf zurückzuführen sind, dass tiefe Hinterschneidungen oder blinde Kanäle'nicht genügend beschichtet werden» Dies ist
-9-109882/1869 οηιβ(Ν*'· inspects»
wahrscheinlich (mindestens zum Teil) darauf zurückzuführen,
dass jede Schlickerschicht an den zuvor aufgetragenen Überzug durch elektrochemische Anziehung gebunden und nicht nur
durch Nassaufnähme aufgetragen wird. Perner lässt sich das
Verfahren mit Sehlickern durchführen, die niedrigere Viseositäten
aufweisen als dia herkömmlichen Schlicker, wodurch das
Durchtreten durch enge Öffnungen erleichtert wird.
Ein Vorteil aiesss Verfahrens gegenüber den bisher bekannten
SchnellJaärttmgsverfahren liegt darin, dass es nicht erforderlich
ist, zwischen den einzelnen Tauchvorgängen eine Zeitspanne verstreichen zu lassen, um das chemische Härtungsnittel
oder das flüchtige Lösungsmittel aus Hintersohneidungen
oder blinden Kanälen herausdiffundieren zu lassen, weil jeder Schlicker selbst als Härtungsmittel für. den zuvor aufgetragenen
Überzug wirkt. Da kein chemisches Härtungsmittel erforderlich ist, weisen die Gussstücke auch keine auf das ungenügende
Entfernen des Härtungsmittels aus Hinter sehne idungen und
blinden Kanälen zurückzuführenden Fehler auf« Ebensowenig kommt es zur Verunreinigung der Schlickerbäder infolge ungenügender
Entfernung des Härtungsmittels»
Einer der bedeutendsten Vorteile des Verfahrens ist der, dass die Dicke einer jeden aufgetragenen Schicht nicht von der
Viscosität des Schlickers abhängt. Schlicker von hoher und niedriger Viseosität ergeben Giessformen von ungefähr der
gleichen Dicke. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass 3@de Schlickerschicht an die vorhergehende Schicht nicht
durch Nassaufnähme, sondern durch elektrochemische Anziehung
gebunden wird. Hierdurch wird es möglich, Schlicker von niedriger Viscosität zu verwenden. Dies stellt einen technischen
Portschritt dar, weil Schlicker von hoher Viscosität langsam
eindringen. In tiefen Hinterschneidungen oder blinden Kanälen eingeschlossene luft kann den Durchgang für einen zähflüssigen
'Schlicker leicht versperren, so dass man Gussstücke ait
überschüssigen Metall erhält. Bei den bisher bekannten Verfahren was? ®B ssicht praktisch, Schlicker von niedriger Visoosität
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zu verwenden, weil sie schnell ablaufen und nur sehr dünne
Schichten hinterlassen. Um eine Giessform von der gewünschten Dicke aufzubauen, bedurfte es daher einer sehr grossen Anzahl
von Tauchvorgängen, wodurch die Kosten sehr hoch wurden. Bei den bekannten Verfahren erhält man mit dünnflÜ3eigeren
Schlickern auch schwächere Giessformen und eine nicht so getreue
Wiedergabe der Oberfläche. Bei dem Verfahren gemäsa der
Erfindung führt die Verwendung von Schlickern von niedrigerer Viscosität zur Ausbildung von Giessformen von verminderter
Festigkeit und höherer Porosität. Daher verwendet man für grosse, einfache Gussstücke Schlicker von höherer Viscpsit&tj
für komplizierte Modelle kann man jedoch Schlioker von niedrigerer
Viscosität verwenden. Die sich daraus ergebende geringere Festigkeit der Giessform spielt keine Rolle, da die Kraft
der Metallschmelze in den tiefen Hinterschneidungen und blinden
Kanälen geringer ist. Die aus der niedrigeren Viscosität des Schlickers folgende erhöhte Porosität wirkt sich günstig
aus, da sie das Verdampfen des Wassers beim letzten Trookenvorgang und das Entfernen von Luft bein Giessen von Metallen
erleichtert.
Nachstehend wird das bevorzugte Verfahren im einzelnen unter besonderer Bezugnahme auf die Herstellung von verlorenen keramischen
Giessformen für den Präzisionsformguss von Metallen beschrieben.
Zu den negativen Solen, die gemäss der Erfindung verwendet werden können, gehören Kieselsäuresole aus einzelnen, diohten,
nicht-agglomerierten, negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxid te liehen, die in einem geeigneten flüssigen Medium dispergiert
sind. Die Konzentration des Siliciumdioxide. in die sen Solen braucht nur 5 Gewichtsprozent zu betragen, kann
aber auch 60 Gewichtsprozent betragen. Vorzugsweise beträgt der Siliciumdioxidgehalt mindestens 25 Gewichtsprozent. Für
die Zwecke der Erfindung werden Silioiundioxidkonzentrationen
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von 25 bis 40 Gewichtsprozent besonders bevorzugt.
Der mittlere Durchmesser der Siliciumdioxidteilchen soll etwa
1 bis 150 ΐημ betragen. Vorzugsweise beträgt der mittlere
Durchmesser der Siliciumdioxidteilchen 5 bis 50 ίαμ, insbesondere
5 bis 16 ταμ.
Der pH-Wert der Kieselsäuresole kann zur Erzielung zufriedenstellender
Ergebnisse im Bereich von 10,5 bis 7,5 oder noch niedriger liegen. Vorzugsweise liegt der pH-Wert im Bereich
von 8,5 bis 10, wie bei den handelsüblichen kolloidalen Kieselsäuresolen ("Ludox"). Das Kieselsäuresol braucht aber nicht
alkalisch zu sein, da die erhärtende Wirkung bei dem Verfahren gemäss der Erfindung durch die Wechselwirkung zwischen negativ
und positiv geladenen Bindemitteln und nicht durch pH-Änderungen zustande kommt. Die Siliciumdioxidteilchen sind sowohl in
einem sauren als auch in einem alkalischen Kieselsäuresol negativ geladen.
Positiv geladene, stabilisierende Gegenionen für die kolloidalen Siliciumdioxidteilchen in den Solen sind Na+ (wie bei
"Ludox LS", "HS", "SM" und "AM"), NH4 + (wie bei »Ludox AS"),
K , Li und quartäres Ammonium. Man kann auch Kieselsäuresole verwenden, bei denen die Teilchenoberflachen durch Metalloxide
modifiziert sind, um den negativen Charakter zu verstärken (wie "Ludox AM" mit aluminat-modifiziertem Siliciumdioxid).
Anstelle von Kieselsäuresolen kann man andere negative Sole
verwenden. Beispiele dafür sind in der 'Natur vorkommende Tone, wie Bentonit, Attapulgit und Kaolinit.
Das flüssige Medium zum Suspendieren der kolloidalen Teilchen kann Wasser allein oder im Gemisch mit niedermolekularen, mit
Wasser mischbaren Alkoholen, wie Methanol und Isopropanol oder anderen organischen Flüssigkeiten sein, das flüssige Medium
kann aber auch aus diesen organischen Flüssigkeiten in wasserfreiem Zustand bestehen. Das bevorzugte Medium ist erfindungegemäss
Wasser.
- 12 109882/1869 original inspected
Für daa Verfahren gemäss der Erfindung haben sich verschiedene
Arten von ionogenen alkalischen Silicaten als geeignet erwiesen. So kann man Alkalisilicate in Form wässriger Lösungen
verwenden. Geeignete Konzentrationen an Silicatfeststoffen, ausgedrückt als SiO2, können im Bereich von 1 bis 50 i* oder
mehr variieren, sofern nur die Viscosität nicht zu hoch wird. Für die Zwecke der Erfindung werden SiOg-Konzentrationen von
5 bis 30 $> bevorzugt.
Zu den verwendbaren Alkalisilicaten gehören Natrium-, Kalium- und Lithiumsilicat. Im Falle von Natrium- und Kaliuxnsilicat
können die Molverhältnisse SiOgJNa2O bzw. SiO2:E2° 2*1 od«r
weniger bis 4:1 oder mehr betragen; vorzugsweise liegt das
Molverhältnis im Bereich von 2,5:1 bis 3,5M. Bei Lithiumsilicat
en kann das Molverhältnis SiO2(Li2O 3,5s1 oder weniger
betragen und so hohe Werte erreichen, dass die MolekÜlgrösse sich bis in den kolloidalen Bereich erstreckt.
Ausser Alkalisilicaten kann man auch quartare Ammoniumsilicate
verwenden. Ebenso kann man Gemische aus ionogenen alkalischen Silicaten und kolloidalem Siliciumdioxid verwenden.
Bei dem bevorzugten Verfahren gemäss der Erfindung taucht nan ein verlorenes Modell abwechselnd in ein Bad aus einen negativen
Sol und/oder einer der soeben beschriebenen Silicatlösungen und in ein Bad aus einem positiven Sol, d.h. einen Sol
von positiv geladenen kolloidalen Teilchen. Vorzugsweise bestehen die positiv geladenen kolloidalen Teilchen aus einem
Siliciumdioxidkern, der mit einer Sauerstoffverbindung eines mehrwertigen Metalls überzogen ist. Sole der letzteren Art
sind in der USA-Patentschrift 3 007 878 beschrieben. Wie in dieser Patentschrift ausgeführt wird, kann die Sauerstoffverbindung
des mehrwertigen Metalls, die den kolloidalen SiIiciumdioxidteilchen
eine positive Oberflächenladung erteilt,
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3493-G
aus beliebigen Metalloxide^, Metallhydroxiden und hydratisier
ten Metalloxiden von dreiwertigem Aluminium, Chrom» Gallium,
Indium oder Thalliuii oder von vierwertigern Titan, Germanium,
Zirkonium, ZtYm9 Cer-9 Hafnium oder Thorium bestehen. Vorzugsweise
ist dae positive Sol eine wässrige Dispersion τοη mit
@aen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen, eis in fig·, 1 der USA-Patenteohrift 3 007 878 dargestellt
sind«
Ein für di® Zv/eoke der Erfindung besonders geeignetes Sol aus
geladenen^ ml% Aluminiumoxid überzogenen Silioiumdioxidteilchen
weist 1 Mol Aluminium je Mol Oberflächensiliciumdioxid auf und wird folgendermasaen hergestellt:
119,75 kg kolloidales Siliciumdioxid (»iudöx HS"), das 40 Gewichtsprozent
SiO2 enthält und dessen Siliciumdioxidteilchen
eine mittlere Teilchengrösse von 12 bis 15 mjx und eine spezi2
fische Oberfläche von 215 m2/g SiO2 haben, wird mit 821 g
eines Gemisches aus gleichen Teilen konzentrierter Salzsäure
und Waaser auf einen pH-Wert von 7-:5O eingestelXt. Das Sol
wird mit 28,5 kg 50-psroeentigea "Ghlorhydrol" (Al2(OH)^Cl)
und 28 kg Wasser vermischt, indem man es mit einer Geschwindigkeit
von 11s34 kg/min in sine Zentrifugalpumpe einführt,
die die basisch© Alüminiumchloridlösung umlaufen lässt. Das
klare flüssige Zwischenprodukt wird innerhalb einer' halben Stunde auf 60° G erhitzt, 2 Stunden auf 60° C gehalten, auf
20° G gekühlt mi& in einem Sohnellmischer unter gleichzeitiges
Umlaufenlasses durch die Pumpe gerührt, wobei man in 5 Miauten
eine Dispersion von 600 g Magnesiumhydroxid in 1800 g Wasser zuführt, vm den pH-Wert auf 5*65 einzustellen. Dieses
Rühren und Umlaufenlassen durch die Pumpe wird 2 Stunden fortgesetzt« Bas klare, beständige Produkt enthält 26,4 $
SiO2^ 492 £ Al2O55 . 1,0 £ 01 und 0,23 $ MgO. Das Molverhältsis
von AluEiniös zu Oberflächen-SiO2 beträgt 1st-» Nach mehrwöchiger
Altsrung "beträgt der pH-Wert des Produktes 4,60, die
YiBQu*'i'ti&t 15 cP' irad das spezifische Gewicht bei 25° 0 1,23.
Dieses Produkt (des nachstellend als "Positives Sol 130M" be-
zeichnet wird) wird in den, nachstehenden Beispielen (alt Ausnahme
des Beispiels 9) als positives Sol verwendet.
Positive Sole der "bevorzugten Art weisen zwei besondere chemische
Eigenschaften auf, die sie für die Zwecke der Erfindung besonders geeignet machen:
(1) Bei pH-Werten von mehr als etwa 6,0 unterliegt der geladene
Aluminiumoxidüberzug einer weiteren Polymerisation,
so dass die kolloidalen Teilchen sich rasch zusammenballen und ein steifes Gel bilden.
(2) Die Affinität der geladenen kolloidalen Teilchen für negativ geladene Stoffe, wie kolloidales Siliciumdioxid und
Silicate, ist sehr stark.
Diese beiden Wirkungen zusammen erzeugen starke, feste Gelpolymerisate.
Infolge des guten Zusammenhalts dieser Gele lassen sich Giessformen schnell aus abwechselnden positiven
und negativen Überzügen ohne zwischenzeitliches Trocknen herstellen.
Das "Positive Sol 130Mw ist durch Chlorionen stabilisiert·
Gemäss der USA-Patentschrift 3 007 878 kann man anstelle der
Chlorionen andere Anionen, wie Pormiat-, Acetat-, Lactat-,
Nitrat-, Brom-, Perchlorat-, Bromat- oder Trichloracetationen, verwenden,.
Anstelle der Sole aus mit einer Sauerstoffverbindung eines mehrwertigen Metalls überzogenen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen
kann man erfindungsgemäss auch andere positive Sole verwenden. Insbesondere kann man Sole aus verschiedenen handelsüblichen
Sorten von kolloidalem Aluminiumoxid, wie
"Dispal" (Continental Oil Company), MAlon G" (Cabot.Corp.)
oder nSuper-0xn (Merkl Research Company), verwenden.
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4 £ C I
Keramisches Material
Zum Aufbau der GiesBformen gemäss der Erfindung kann nan beliebige
feinteilige keramische Stoffe verwenden, sofern eie mit den Bindemitteln nicht reagieren. Zu den geeigneten keramischen
Stoffen gehören Zirkon, Molochit, Quarz, Sillimanit, Mullit und Aluminiumoxid. Um Gussstücke mit glatter Oberfläche
zu erhalten, sollen die keramischen Stoffe für den ersten Überzug (den Grundüberzug) Korngrössen von weniger als 149 μ
und vorzugsweise zu 85 i» Korngrössen von weniger als 74 μ
aufweisen. Im Interesse einer besseren Oberflächenbeschaffenheit können auch noch feinkörnigere keramische Stoffe verwendet
werden und werden in den meisten Fällen vorzugsweise verwendet. Die keramischen Stoffe für die weiteren Überzüge (die
Folgeüberzüge) können grobkörniger sein, haben aber vorzugsweise ebenfalls Korngrössen unterhalb 149 μ·
Das keramische Material für den Putz ist vorzugsweise eine grobkörnigere Sorte des gleichen keramischen Materials, das
auch für den Überzugsschlicker verwendet wird. Wenn der Grundierungsschlicker'Z.S.
als keramisches Material Zirkon enthält, dessen Teilchen zu 75 i* kleiner als 44 μ sind, kann man
für den Putz als keramisches Material ebenfalls Zirkon mit Korngrössen von 105 bis 177 μ verwenden. Es ist aber nicht
erforderlich, für den Putz und für den Oberzugsschlicker keramisches Material von der gleichen Zusammensetzung zu verwenden.
Beispiele für keramische Stoffe, die sich für den Putz eignen, sind Zirkon, Zirkoniumdioxid, Sillimanit, Mullit,
Quarz, Aluminiumoxid und gemahlene Schamotte.
Schlicker
Die Herstellung der überzugsschlicker erfordert, dass mindestens
zwei keramische Überzugsschlicker hergestellt/werden,
einer mit dem positiven Sol als Bindemittel und der andere mit dem negativen Sol oder dem Silicat als Bindemittel. Diese werden
normalerweise für den Grundüberzug verwendet und können auch für die Folgeüberzüge verwendet werden. Meist verwendet
- 16 109882/1869
3493-G;
nan für die Folgetiberzüge'weniger kostspielige keraaische
Stoffe, und infolgedessen verwendet man zwei weitere Schlikker, von denen wiederum der eine ein positives Sol und der
andere kolloidales Siliciumdioxid als Bindemittel enthält. Molochit, ein Aluminosilicat, wird häufig als Folgeübereug für
einen Grundüberzug aus Zirkon verwendet, und eine etwas gröbere Sorte von Quarzpulver wird als Folgeüberzug auf einen
Grundüberzug aus feinkörnigerem Quarz verwendet.
Nachstehend wird die Herstellung einiger besonderer Schlicker beschrieben, die für die Zwecke der Erfindung besonders geeignet
sind. Bei diesen Schlickern ist das positive ßol das
oben beschriebene "Positive Sol 130M.1* und das negative Sol
"Ludox SM-30", ein alkalisches wässriges Kieselsäuresol, das
30 i» kolloidales Siliciumdioxid mit einer mittleren Korngröse·
von etwa 7 ΐημ enthält.
Zirkon
Die für die Zirkon-Molochitschlicker verwendeten Zirkonschlicker
enthalten feingemahlenes Zirkonmehl (Kr. 3 des Casting Supply House). Die Korngrösse dieses Mehls wird als
< 44 μ bezeichnet, da ungefähr 75 # durch ein Sieb mit dieser
Maschenweite hindurchgehen. Dieses Mehl wird in einem Falle mit dem positiven Sol und in dem anderen Falle mit dem Kieselsäuresol
gemischt, um Grundierungsschlicker" zu erhalten. Die
so hergestellten Überzüge sind sehr glatt, dicht, gegen geschmolzene Metalle und Legierungen inert und weisen eine gute
Wärmebeständigkeit bis zu Temperaturen von 1370° C und darüber auf.
Zur Herstellung des Schlickers aus Zirkon und positivem Sol setzt man das Mehl unter Rühren zu dem positiven SqI und,
falls erforderlich, dem Wasser zu. Für diese Zwecke eignet sich ein Sehaufelrührer. Nach mehrstündigem Rühren ist gewöhnlich
das Schlickergleichgewicht erreicht} ein Vermischen unter der Einwirkung hoher Scherkräfte ist allerdings für
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3493-G *
einen neuen Ansatz wegen der überhitzung nicht zu empfehlen.
Unter dem Einfluss der niedrigen Schlickerviscosität und der dohen Dichte des Zirkons können sich die Zirkonkörner absetzen,
falls man nicht stark genug rührt. Die beste Arbeitstemperatiir
liegt "bei 24 bis 30° G.
Der Schlicker aus Zirkon und Kieselsäuresol wird in der gleichen
Vjeise wie der Schlicker aus Zirkon und dem positiven
Sol gemischt. Nach "beendetem Mischen kann man zu diesem Schlicker aus Zirkon und kolloidalem Siliciumdioxid ein Netzmittel,
wie "IJltrawet 601" (Atlantic Refining Company), zusetzen,
um das Fliessvermögen zu verbessern;. Wenn das Modell zuerst in diesen Schlicker getaucht wird, verbessert das Fetzmittel
auch die Benetzung des Modells durch den Schlicker. Wenn aber das Modell zuerst in den Schlicker aus Zirkon und
positivem Sol getaucht wird, braucht der Schlicker aus Zirkon und kolloidalem Siliciumdioxid kein Netzmittel zu enthalten.
Um bei Verwendung eines Netzmittels das Schäumen zu unterdrücken, soll die Menge d®s Netsmittels 0,05 Gewichtsprozent
des kolloidalen Silicimadioxids gewöhnlich nicht übersteigen.
Die Schlicker aus Zirkon und positivem Sol können einen weiten Bereich von Viscositäten aufweisen. Die Viscositäten werden,
bei 26,7° 0 mit einem Zahn-Viscosimeter Nr. 4 gemessen und liegen im Bereich von 5 bis 12 see und vorzugsweise im Bereich
von 8 bia 10 see. Die Viscositäten der Schlicker aus Zirkon
vjaä kolloidalem Siliciumdioxid liegen, ebenfalls bestimmt mit
dem Zahn-Viscosimeter Nr. 4, bei 26,7° C, im Bereich von 11
bis 21 see und vorzugsweise im Bereich von 15 bis 17 see.
Molochit
Das für die. Zirkon-Molochitschlicker verwendete Molochitmehl
ist ein grobkörnigeres Mehl als das Zirkonmehl Nr. 3>. Dieses Mehl (Molochit Nr. 6 des Casting Supply House) hat Korngrössen
von <74 μ, da ungefähr 75 $> durch ein Sieb mit 74 μ Maschenweite hindurchgehen. Um Schlicker für die Folgeüberzüge herzu-
- 18 109882/1869
stellen, mischt man Kolochit" Nr. 6 im einen Falle mit dem positiven
Sol als Bindemittel und im anderen Falle mit kolloidalem Siliciumdioxid als Bindemittel.
Der Schlicker aus Molochit und positivem Sol sowie der
Schlicker aus Molochit und Kieselsäuresol werden in der gleichen Weise hergestellt wie die Zirkonschlicker. Netzmittel
sind in beiden Fällen nicht erforderlich, da bei den für die
Folgeüberzüge verwendeten Schlickern kaum BenetzungsSchwierigkeiten
auftreten. Man braucht nur wenige Stunden zu mischen, um das Schlickergleichgewicht zu erreichen. Die besten A3rbeitstemperaturen
liegen im Bereich von 24 bis 30° C. Der mit dem positiven Sol angemachte Schlicker hat, bestimmt mit dem
Zahn-Viscosimeter, Becher Nr. 4» bei 26,7° C, eine Viscosität im Bereich von 5 bis 11 see und vorzugsweise von 7 "bis 8 eeo.
Der mit dem alkalischen Kieselsäuresol angemachte Schlicker hat, bestimmt mit dem Zahn-Viscosimeter, Becher Nr. 4, bei
26,7° C, eine Viscosität von 7 bis 14 see und vorzugsweise von
9 bis 11 see.
Für die Tauchschlicker werden zwei verschiedene Korngrossen
von "Nalcasf'-Quarzpulver (Nalco Chemical Company) verwendet»
nämlich "Nalcast P1W"-Quarzmehl und "Nalcast P-2M-Quarsinjehl.
"Naloast P1W"-Quarzmehl hat eine weite Korngrößenverteilung
und wird in einem Falle zusammen mit dem-positiven Sol und la
anderen Falle zusammen mit dem kolloidalen Kieselsäuresol zur Herstellung von dickflüssigen Schlickern für die inneren oder
Grundüberzüge verwendet. "Nalcast P1W" hat Korngrössen von
<74 μ, da sämtliche Körner durch ein Sieb mit 74 μ Maschenweite und etwa 75 £ der Körner durch ein Sieb mit 44 μ Maschenweite
hindurchgehen.
Bei der Herstellung des Kieselsäuresolschlickers beschickt man
den Mischbehälter mit dem Kieselsäuresol und der berechneten Menge Wasser. Wenn man gut rührt, lassen sich 85 ?C der berech-
1Q9882/?869
neten Menge "Nalcast P1W"*-Quarzmehl leicht einrühren. Der
letzte Teil wird in kleinen Anteilen zugesetzt. Bei Verwendung einer wirksamen Rührvorrichtung erhält man einen geeigneten
Schlicker in wenigen Stunden. Von Zeit zu Zeit soll der Rührer angehalten werden, damit eingeschlossene Luftblasen an die
Oberfläche steigen und zerplatzen können. Es ist darauf zu achten, dass das Rühren nicht unter zu hoher Scherwirkung
durchgeführt wird, damit sich der Schlicker nicht durch die erzeugte Reibung überhitzt. Die beste Arbeitstemperatur beträgt
24 bis 30° C.
Nach beendetem Mischen wird ein Netzmittel, wie "Ultrawet 6OL"
zu dem Schlicker zugesetzt, um das Fliessvermögen zu verbessern. Wenn das Modell zuerst in diesen Schlicker getaucht
wird, verbessert das Netzmittel auch die Benetzung des Modelle durch den Schlicker. Wenn das Modell aber zuerst in den
Schlicker aus Quarzmehl und positivem Sol getaucht wird, braucht der Schlicker aus Quarzmehl und kolloidaler Kieselsäure
kein Netzmittel zu enthalten. Um bei Verwendung einea Netzmittels das Schäumen zu unterdrücken, soll die Menge des
Netzmittels gewöhnlich 0,05 Gewichtsprozent des kolloidalen Siliciumdioxids nicht übersteigen. Dieser Quarzmehlschlicker
kann einen weiten Bereich von Viscositäten aufweisen; geeignete Viscositäten, bestimmt mit dem Becher Nr. 4 des Zahn-Viscosimeters
bei 26,7° C, liegen im Bereich von 25 bis 35 see und vorzugsweise von 29 bis 31 see.
Der Schlicker aus Quarzmehl und positivem Sol wird in ähnlicher Weise hergestellt. In diesem Falle setzt man zu dem positiven
Sol technische (70-prozentige) Hydroxyessigsäure in Mengen von etwa 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das positive
Sol, zu, um dessen Viscosität konstant zu halten. Anscheinend besteht die Wirkung der Säure darin, dass sie mit ionogenen
Verunreinigungen, besonders mit dem aus dem Siliciumdioxid stammenden Eisen, die die Stabilität des positiven Sols beeinträchtigen
könnten, Komplexverbindungen bildet. Das Mischen erfolgt in der gleichen Weise wie bei den Kieselsäure-
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solschlickem. In diesem Falle setzt man jedoch kein Netzmittel zu, da das positive Sol selbst diese Aufgabe übernimmt.
Die Viscosität, bestimmt mit dem Becher Nr. 4 des Zahn-Viscosimeters
bei 26,7° C, liegt im Bereich von 25 bis 35 see und vorzugsweise von 29 bis 31 see.
"Nalcast P-2"-Quarzmehl ist ein grobkörnigeres Mehl als
"Nalcast P1W" und hat Korngrössen von 4. 149 μ» da es vollständig
durch ein Sieb mit Maschenweiten von 149 μ und zu etwa 45 i» durch ein Sieb mit Maschenweiten von 44 μ hindurchgeht.
"Nalcast P-2"-Quarzmehl wird in einem Falle mit dem positiven Sol als Bindemittel und im anderen Falle mit dem kolloidalen
Kieselsäuresol als Bindemittel zu Schlickern für die Folgeüberzüge (die äusseren Überzüge) angemacht.
Die "Nalcast P-2"-Schlicker mit kolloidalem Kieselsäuresol und mit positivem Sol werden in der gleichen Weise hergestellt wie
die entsprechenden "Nalcast P1W"-Schlicker. Die "Nalcast P-2"-Schlicker
lassen sich jedoch leichter mischen, weil "Nalcaat P-2"-Quarzmehl grobkörniger ist als "Nalcast P1Wn-Quarzoehl
und die Schlicker daher dünnflüssiger sind. Für keine der beiden
Schlickerarten ist ein Netzmittel erforderlioh. Die Viecositäten der Schlicker aus "Nalcast P-2"-Quarzmehl und kolloidalem
Kieselsäuresol bzw. positivem Sol liegen, bestimmt mit dem Becher Nr. 4 des Zahn-Viscosimeters bei 26,7° C, beide
im Bereich von 12 bis 25 see und vorzugsweise in'Bereich
von 15 bis 18 see.
Die soeben beschriebenen weiten Zusammensetzungsbereiche und die bevorzugten ZusammensetZungsbereiche der Zirkon-Molochitechlicker
und der Quarzmehlschlicker zur Herstellung von Grundüberzügen und Folgeüberzügen sind in den Tabellen I bis
IT zusammengestellt.
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3493-G
Tabelle I '
Zirkonschlickor für den Grundüborsus
Grund i e r unp· s s c h1i α ι- e r _Λ
Keramisches Zirkonmehl,
< 44 μ wässriges positives Sol zusätzliches V/asser
Viscosität, Zahn-Becher ITr. 4, see
Verhältnis der kolloidalen Teilchen zu dem keramischen Hehl
Zusaranens Gewiohtn |
etsung. ■fceilfj |
¥eiter Bereich |
j3evc-r«u(:""Lo BeT-air;',). |
86-50 | B6-6V |
14-50 | i'i-';3 |
nach BedarX |
koines |
4,3-4,8 | 4,3-4,8 |
5-12 | 6-11 |
0,05-0,30 | 0,05-0,15 |
Grundierungsschlicker B
Keramisches Zirkoni/iehl,
< 44 μ kolloidales Kieselsäure-Aq^uasol
Netzmittel ("Ultrawet 6OL")
zusätzliches Wasser
Viscosität, Zahn-Becher Nr. 4, see
Verhältnis der kolloidalen Teilehen zu dem keramischen Mehl
86-50 | 86-67 |
14-50 | 14-33 |
höchstens 0, | 05 ,ie 100 |
Teile SiO | 2-Scl |
nach. Bedarf | keines |
9,6-9,9 | 9,6-9,9 |
11-21 | 14-18 |
0,05-0,30 | 0,05-0,15 |
- 22 -
109882/1869
3Λ93-&
ΓοΊ ucfiiτ..ii:hn ?.e-r(,r für die ffol
fjcVhl.i ükc-T· 0 fv-v öle Tol-yc-'MieTZOge
Keremicohcn" Ilolochi ti-'rehl,
< 74 μ \/i:;:r.5j'i/j;oö positives Sol
ν?ι:iätslieher. Vasser
Viscosität, Zahn-Becher Kr". 4, cec
Vcrhii].tnio dor kolloidalen TeIlcl:::α
zu den keru^iooheii Hehl
Zusammensetzung,
Cr >: ■ ·■ .oft ΐ st ei j G1
V/ei&ei.1 " Bevorzugter
Bereich | Bereich |
75-50 | 65-50 |
25-50 | 35-50 |
nach Bedarf | ke ine s |
4,5-5,0 | 4,5-5,0 |
5-11 | 7-9 |
0,10-0,335 0,16-0,30
-) für üie FqI geüberzüge
Feri-Miischea Kolochitnehl,
<74 μ kolloidales irieselnäure-Aquasol
zusätzliches l/asßer
Viecosität, Zahn-3eclier 1Τχ·. 4, see
Veri;ältnif: der kolloidalen Teilchen
zu dera lceraa.ischen I-ichl
75-50
25-50
25-50
nach Bedarf
9,8-10,1
7-14
9,8-10,1
7-14
65-50
35-50
keines
9,8-10,1
9-12
0,10-0,335 0,16-0,30
«AD ORIGINAL
109882/1869
3493-G
III
Qu ar ziEehl schlicker für den G-r\md.übersug
Grundierungssohlicker A
"ITalcast P1W"-Quarzin ehl,
< 74 μ wässriges positives Sol zusätzliches Wasser Hydroxyessigsäure (70 $)
Viscosität, Zahn-Becher Nr. 4, see
Verhältnis der kolloidalen Teilchen zu dem keramischen Mehl
Grundierungsschlicker B
"Nalcast P1W"-Quarzmehl, <74 μ kolloidales Kieselsäure-Aquasol
Netzmittel ("Ultrawet 60L")
zusätzliches Wasser
Viscosität, Zahn-Becher Nr. 4, see
Verhältnis der kolloidalen Teilchen zu dem keramischen Mehl
Zusammensetzung, G e wi c h ΐ q t e i 3. e |
75-69 * |
Weiter Bevorzugter Bereich .. Bereich |
10-31 |
75-60 | 15-0,0 |
10-40 | 0,5 |
15-0,0 | 3,8-4,2 |
1,0-3,0 | 25-32 |
3,8-4,2 | 1,04-0,14 |
25-35 | |
0,04-0,20 C |
75-60 | 75-69 | 9,6-9,9 |
10-40 | 10-31 | 25-32 |
höchstens Teile 15-0,0 |
0,05 je 100 SiO2-SoI 15-0,0 |
,04-0,14 |
9,6-9,9 | ||
25-35 | ||
0,04-0,20 | 0 | |
GOfi
- 24 -109882/1869 SAO 0BI6INAL
54 93-G
IV
Quarzraehlscblicker für die
Schlicker C für die Polf.eüberzüge
"Halcti3-t P-2" -Quarzinehl,
<149 μ wässriges positives Sol zusätzliches Wasser
Hydroxyessigsäure (70 ^)
Viscositäi;, Zahn-Becher Nr. 4, sec
Verhältm s der kolloidalen Teilchen zvl dein keramischen Hehl
Zusammensetzung, Gevn.chtst.eile
Weiter · Bereich |
.bevorzugter Bereich |
75-53,5 | 75-60 |
10-46,5 | 25-40 |
15-0,0 | keines |
1,0-3,0 | 0,5-0,4 |
5,8-4,2 | 3,8-4,2 |
12-25 | 15-19 |
0,04-0,26 | 0,10-0,20 |
"NaIeast P-2"-Quarzmehl,
<149 μ kolloidales Kieselsäure-Aquasol
zusätzliches V/asser
Viscosität, Zahn-Becher Nr. 4, see
Verhältnis der kolloidalen Teilchen zu dem keramischen Mehl
75-53,5 | 75-60 |
10-46,5 | 25-40 |
15-0,0 | keines |
9,6-9,9 | 9,6-9,9 |
12-25 | 15-19 |
0,04-0,26 | 0,10-0,20 |
- 25 109882/ 1 COPY
Die Einstellung der Schlicker auf geeignete Arbeitsviscositü.·-
ten erfolgt, indem man nach Bedarf Wasser oder keramisches
Mehl zixsetzt. In den "besonders "bevorzugten Bereichen von Verhältnissen
von kolloidalen Teilchen zu keramischem Hehl sind
Zusätze von Wasser oder von keramisches Heiil zur Herstellung
der Schlicker kaum erforderlich; für die niedrigeren Verhältnisse
wird aber im allgemeinen etwas zusätzliches Wasser "benötigt.
Während der Arbeitslebensdauer der Schlicker wird häufig Wasser zugesetzt, um die richtige Konsist giis aufrechtzuerhalten
und durch Verdampfung bedingte ¥asserverluste auszugleichen.
Die Arbeitsviscositäten sind zu Anfang niedrig,und dies er-"
leichtert das Eindringen der Schlicker in Hinterschneidungon
oder blinde Kanäle der Modelle, so dass diese richtig mit dera Schlicker gefüllt v/erden und keine Luft eingeschlossen wird,
wie es mitunter bei Schlickern von hoher Yiscosität vorkommt.
Die in den Tabellen angegebenen pH-Werte der Schlicker werden mit dem "Beckman Zeromatic II"-pH-Messgerät unter Verwendung
einer "Beckman 39301 "-Glaselektrode und einer "Beckman 394-02"--Kalomel-Bezugselektrode
bestimmt. Die aiage ge benein pH-Werte sind diejenigen, die Schlicker nach des Mischen aufweisen.
Diese Werte sind nicht von kritischer Bedeutung, und während
der Arbeitslebensdauer der Schlicker wJLrd Ms zu mehreren Wo-.
chen keine bedeutende pH-Änderung beobachtet.
Die Viscositäten der für die Grundüberzüge iand für die Folgeüberzüge
verwendeten Quarzmehlschlieker sind höher als diejenigen der Zirkon-Molochit-Schlicker. Jedoca sind die Viscositäten
dieser Quarzmehlschlieker geringer als diejenigen der
normalerweise aus "Nalcast"-Quarzmehl hergestellten kolloidalen
Kieselsäuren. Die niedrigeren Viscositäten begünstigen die Benetzung und den gleichmässigen Aufbau der Überzüge in
Hinterschneidungen und blinden Kanälen ttom Wachsmodell en.
- 26 109882/18 69
Von den zu giessenden Metallgegenständen werden herkömmliche verlorene Iiodelle aus Wachs oder Kunststoff gefertigt. Diese
Modelle werden dann mit Hilfe eines Eingussystems zu den üblichen Gieostrauben zusammengefügt, die zur Vervielfältigung
des Originals erforderlich sind. Die Modellgiesstraube wird mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie Methyläthylketon,
Trichloräthylen oder Alkoholgemischen, von Schmutz und den bei ihrer Herstellung verwendeten Ablösemitteln befreit. Die
durch Lösungsmittel gereinigte Giesstraube wird getrocknet und kann nun unmittelbar in den Grundierungsschlicker getaucht
werden· Wenn man als Grundierungsschlicker zuerst einen mit kolloidaler Kieselsäure angemachten Schlicker verwendet
und sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Benetzung ergeben, erhält man mit 1 bis 2 # "Cab-O-Sil M-5"-Lösung (Cabor Corp.)
in Isopropanol einen dünnen hydrophilen Film, der die Benetzbarkeit bedeutend verbessert. Dieser "Cab-O-Sil"-Überzug
muss aber vor dem Eintauchen des Modells in den Schlicker getx'ocknet
werden. "Cab-O-Sil" ist ein durch Hochtemperaturhydrolyse
von Siliciumtetrachlorid hergestelltes Siliciumdioxid-Aerogel.
Die bevorzugten Werkstoffe für verlorene Modelle sind zwar Wachs und Kunststoffe; man kann jedoch auch andere Werkstoffe,
wie niedrigschmelzende Zinn-Wismutlegierungen, verwenden.
Zum Aufbau der Giessform wird die durch Lösungsmittel gereinigte
verlorene Modellgiesstraube, z.B. aus Wachs, abwechselnd in einen aus positivem Sol und keramischem Mehl angemachten
Grundierungsschlicker und einen aus kolloidaler Kieselsäure oder einem anionischen alkalischen Silicat und keramischem
Mehl angemachten Grundierungsschlicker getaucht. Die Modellgiesstraube wird in den Grundierungsschlicker eingetaucht und
gründlich benetzt, herausgenommen, ablaufen gelassen und gedreht, um die vollständige Beschichtung in Hinterschneidungen
- 27 109882/1809
oder blinden Kanälen zu gewährleisten. Nach jedem Täuchvorgang
wird die noch nasse Modelltraube verputzt, und zwar gewöhnlich
mit einer etwas grobkörnigeren Sorte des gleichen keramischen Stoffes, der auch in dem Schlicker enthalten ist.-Nach
Beendigung des Tauchvorganges in dem zweiten Grundierungsschlicker
und des Verputzens setzt man das abwechselnde Tauchen in Folgeschlickern aus positivem Sol und keramischem*
Mehl sowie aus kolloidalem Kieselsäuresol oder alkalischer anionischer Silicatlösung und keramischem Mehl fort. Nach
diesen Tauchvorgängen werden die Modelle wiederum verputzt, und zwar mit einem noch etwas grobkörnigeren keramischen
Stoff als demjenigen, der für den Putz auf dem Grundüberzug verwendet wurde. Dabei können die Schlicker für die Folgeüberzüge
und der Putz wiederum aus dem gleichen keramischen Material bestehen wie der Grundüberzug; dies ist jedoch nicht
erforderlich.
Gewöhnlich genügen zwei Grundüberzüge, einer aus dem positiven
Solschlicker und der andere aus dem negativen kolloidalen Kieselsäuresolschlicker,
um einen für das Giessen von Metallen geeigneten Grundüberzug zu erhalten. Gewöhnlich werden auf
diese Modelle dann noch 6 bis 8 Folgeüberzüge aufgebracht, so dass man. insgesamt 8 bis 10 Überzüge herstellt. Je nach den
Wachsmodell-Giesstrauben, der Grosse der Modelle und ihrer Gestalt
können jedoch bereits insgesamt 4 oder weniger Überzüge ausreichen oder sogar 30 oder mehr Überzüge erforderlich sein.
Eine grosse Anzahl von Überzügen kommt für die Herstellung von Giessformen für massive Gussstücke in Betracht, die gewöhnlich
nicht durch Präzisionsformguss hergestellt werden«
Man kann den Aufbau der Giessform mit einem positiven Solschlicker oder einem negativen kolloidalen Kieselsauresolschlicker
beginnen. Jedoch muss man die Tauchvorgänge abwechselnd mit positivem und negativem Sol durchführen, damit die
Überzüge nicht abfallen, wie es der Fall ist, wenn man an einen Tauchvorgang mit einem positiven Solschlicker nach dem
Verputzen einen Tauchvorgang mit einem gleichartigen Schlicker
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^ψ$ψ& <"■--;
BAD ORIGINAL
oder an einen Tauohvorgang reit einem negativen Solschlicker nach dew Verputzen einen Tauchvorgang mit einem gleichartigen
Schlicker anschliesst. Gewöhnlich ist es vorteilhaft, mit dem positiven Solschlicker zu beginnen, weil dieser hydrophil und
mit Wachs verträglich ist.
Die Tauchzeit ist nicht besonders ausschlaggebend; in 5, 10, 20 und 90 Sekunden erhält man keramische Hüllen von guter Beschaffenheit.
Die erforderliche Tauchzeit hängt von der Kompliziertheit dev Modelle ab; typische Tauchzeiten betragen
jedoch 10 bis 60 Sekunden. Die Zeit, die erforderlich ist, um eine Giessform aus insgesamt 8 bis 10 Überzügen herzustellen,
liegt im Bereich von 10 bis 15 Minuten, wobei die Zeit für das Ablaufenlassen und Verputzen schon eingerechnet ist.
Giessforinen, die 30 Überzüge erfordern, lassen sich gut in
1 1/2 Stunden herstellen.
Eine Möglichkeit, die Binderaittelkosten herabzusetzen, ohne
dass die Güte des Formaufbaues darunter leidet, ist der Ersatz der kolloidalen Kieselsäure in den Folgeüberzügen durch
Natriumsilicat oder ein anderes ionogenes alkalisches Silicat. Für niedrigschmelzende legierungen, wie Aluminium, Messing und
Bronze, bei denen die Feuerfestigkeit des Grundüberzuges von geringerer Bedeutung ist, kann man die kolloidale Kieselsäure
in den Grundierungsschlickern ebenfalls durch Natriumsilicat ersetzen.
Nach dem letzten Tauchvorgang kann die Modellgiesstraube getrocknet werden. Es genügt, bei Raumtemperatur 18 bis 24 Stunden
zu trocknen, um die Hauptmenge des Wassers abzutreiben, so dass das Aggregat ohne Ausbildung von Blasen oder Sprüngen
von Wachs befreit werden kann. Unter gesteuerten Bedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit, nämlich bei 24° C und 40 #
relativer luftfeuchtigkeit, sind 85 bis 90 <fo des gesamten Wassers
nach 24-stündigem Trocknen verdampft.
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Auch 5-stündiges Trocknen "bei 43° 0 im Luftzug genügt, um eine
vergleichbare Menge V/asser abzutreiben rand das Entfernen des
Wachses von der Giessform ohne Ausbildung von Blasen oder Sprüngen zu ermöglichen.
Das Entfernen des Wachses
Das Entfernen des Wachses von den Giessformen kann nach herkömmlichen
Verfahren diirchgeführt werden, cUh, im Vaehsausschmelzofen
bei 925 bis 1040° G, im Dampfautoklaven oder durch
Lösen des Wachses mit Hilfe von Lösungsmitteldampfen.
Das Entfernen des Wachses im AusSchmelzofen erfolgt, indem man
* das Giessformaggregat in einen zuvor auf 925 "bis 1040° C erhitzten
Ofen einsetzt. Bei diesen Temperaturen dehnt sich das erhitzte Wachs aus und.übt einen inneren Druck auf die Giessform
aus. Dieser Druck wird dadurch aufgehoben, dass das Wachs schmilzt, aus dem Giessbecher in dem Giessformaggregat ausläuft
und ausserdem zu geringerem Ausmasse in die Poren der Giessformen eindringt. Giessformaggregate, die -unter den oben
genannten gesteuerten Bedingungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
oder 5 Stunden im Luftzug bei 43 C getrocknet
worden sind, zeigen keine Sprünge oder Blasen "und eignen sich zum Giessen von Metallen.
Das Entfernen des Wachses im Autoklaven erfordert ebenso, wie " das Arbeiten im Ausschmelzofen, ein rasches Erhitzen und
Schmelzen des Wachses, um den auf das Giessformaggregat ausgeübten
inneren Druck aufzuheben. Daher wird der Wasserdampfdruck nach dem Einbringen des Giessformaggregats in den Autoklaven
so schnell wie möglich erhöht, damit sieh das Wachs schnell erhitzt. Im Dampfautoklaven γοη Wachs befreite Giessformaggregate
haben von Sprüngen und Blasen freie Oberflächen und sind geeignet zum Giessen von Metallen.
Das Entfernen des Wachses von GiessforiDaggregaten mit Hilfe
von Lösungsmitteldämpfen wird mit Triehloräthyleiidampf durchgeführt.
Das Lösungsmittel wird im unteren Teil eines Entfet-
«AD ORIGINAL
tungsbebalters zum Sieden erhitzt, und die Dämpfe durchdringen
die Poren des keramischen Giessformaggregats und lösen die an
das keramische Material angrenzenden Wachsoberflächen sofort
auf, bevor sich das Wachs infolge der Wärme der Lösungsmitteldämpfe
ausdehnt. Anschliessend wird die Hauptmenge des Wachsmodells abgeschmolzen; dies erfolgt aber erst dann, wenn der
auf die Gies3form ausgeübte innere Druck aufgehoben ist. Giessformaggregate, von denen das Wachs durch Lösungsmitteldampf
e entfernt worden ist, weisen weder Sprünge noch Blasen auf und eignen sich zum Giessen von Metallen.
Der Mechanismus, nach dem das bevorzugte Verfahren arbeitet, ist swar noch nioht vollständig aufgeklärt; es wird jedoch angenommen,
dass die folgende Erklärung mit den beobachteten Tatsachen übereinstimmt und viele Vorteile, die sich aus dem
Verfahren ergeben, erläuterte Im Laufe des Verfahrens wird das verlorene Modell in einen Kieselsauresolschlicker getaucht und
ablaufen gelassen, wobei eine nasse, negativ geladene Schicht hinterbleibt. Nach dem Verputzen, und solange die negativ geladene
Schicht noch nass ist, wird das beschichtete Modell in den positiven Solschlicker getaucht. Die positiv geladenen
Teilchen v/andern infolge der Anziehung zu dem negativ geladenen kolloidalen Kieselsäureüberzug, wodurch es zu einer sofortigen
Koagulation kommt. Gleichzeitig (aber etwas langsamer) diffundiert Alkali aus dem kolloidalen Kieselsäureüberzug
in den positiven Solüberzug, neutralisiert die Säure und polymerisiert die basischen Aluminiumionen an der Oberfläche der
bevorzugten positiven Solteilchen weiter. Diese Polymerisation führt zur Ausbildung eines zusammenhängenden Gelnetzes um die
nasse Hülle herum, und dieses Gelnetz erfüllt zwei wichtige Aufgaben:
1. Es bildet das Haftmittel, welches den nassen Überzug zusammenhalt
und ihm die nötige Festigkeit verleiht, um dem nächsten Tauchvorgang standzuhalten, und
- 31 109882/1869
2'. es wirkt wie eine semipermeable Membran, indem es Wasser
durchlässt, für Alkali jedoch undurchlässig ist. Das wenige Alkali, das trotzdem in die positive Solschicht eindringt,
wird neutralisiert und wird zu einem Teil der unbeweglich gewordenen Schicht. Infolgedessen führt der in
das Bad zurücklaufende überschüssige positive Solschlicker
nur wenig oder kein Alkali mit sich. Hierauf ist die ungewöhnliche Beständigkeit des positiven Solschliekers zurückzuführen.
Die Tatsache,' dass die bevorzugten positiven Solüberzüge GeI-schichten
bilden, die die Wanderung von Alkali verhindern, ermöglicht es, Natriumsilicat und andere, nicht kostspielige
ionogcne alkalische Silicate für die Folgeüberzüge zu verwenden. Dies wäre nicht möglich, wenn das Natriumhydroxid beim
Aufbau der keramischen Hülle nach innen zu dem Modell hin
wandern könnte, weil es dann zu Schwierigkeiten hinsichtlich der Feuerfestigkeit in den an die Metallschmelze angrenzenden
Schichten der Giessform kommen würde.
Die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung aufgetragenen
Überzüge weisen hohe Nassgelfestigkeiten auf. Die Nassgelfestigkeit ist die Festigkeit des nassen Überzuges unmittelbar
vor dem V/i ed er eintauchen in einen Schlicker. Wenn diese Festigkeit gering ist, fallen vorher aufgetragene Überzüge
bei den folgenden Tauchvorgängen ab. Gele aus wässrigen kolloidalen Kieselsäuresolen allein sind schwach, und es ist
gewöhnlich ein gewisses Trocknen zwischen dem Aufbringen der
einzelnen Überzüge erforderlich, selbst wenn man ein chemisches
Härtungsmittel verwendet. Die bevorzugten Überzüge gemäss der Erfindung aus positivem Sol und negativem Sol weisen
infolge der Polymerisation der Oberflächenaluminiumatome auf den positiven Solteilchen ungewöhnlich hohe Nassgelfestigkeiten
auf , so dass man auf diese Weise Überzüge auf- . bauen kann, die ohne weiteres wiederholten (abwechselnden)
Tauchvorgängen widerstehen, ohne abzufallen.
- 32 -109882/1889 aAD
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist der, dass keine besonderen
Einstellungen erforderlich sind, um die Zusamraensetzxmg
der Schlicker konstant zu haiton. Boi den gegenwärtigen Giessverfahren,
bei denen zwischen den einzelnen Tauchvorgängen getrocknet wird, v/erden die als Bindemittel dienende kolloidale
Kieselsäure, das Wasser und das keramische Material mit verschiedenen Geschwindigkeiten verbraucht. Infolgedessen ändert
sich die Zusammensetzung des Schlickers dauernd» Die Beschaffenheit
der "Giessf orm ist aber sehr eiupfindlich gegen
die Z\isammensetzung des Schlickers. Änderungen in den Mengenverhältnissen
der Schlickerbestöjidteile können zu vielen Schwierigkeiten, wie schwachen Giessforrcen (Springen), hoher
Viöcoöität (schlechte Beschichtung der Modelle), Einschlüssen,
überschüssigem Metall usw., führen.
In der Giesserei löst man dieses Problem auf verschiedene Weise. Einige Giessereien halten die Schlickerzusammensetzung
unter Kontrolle und analysieren den Schlicker auf seine einzelnen Bestandteile. Einige Giessereien setzen den Arbeitsvorgang
so lange fort, bis die Viscosität zu hoch wird, und setzen dann lediglich Kieselsäuresol zu, um den Schlicker zu verdünnen.
Andere Giessereien arbeiten weiter, bis sie auf Schwierigkeiten stossen, verwerfen dann den Rest des Schlikkers
und stellen einen neuen her. Eine vollständig zufriedenstellende lösung hat man jedoch bisher noch nicht gefunden.
Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung werden die Bestandteile
sowohl des positiven Solschlickers als auch des kolloidalen Kieselsäuresolschlickers in praktisch dem gleichen Verhältnis
aufgebraucht, in dem sie in den Schlickern vorliegen. Daher sind in dieser Beziehung keine besonderen Steuerungsverfahren
erforderlich. Es kommt zwar zu Viscositätsänderungen infolge von Verdampfung; eine gegebene Viscosität lässt sich jedoch
einfach durch zeitweiligen Zusatz von V/asser aufrechterhalten. In Giessereien mit hohem Durchsatz können die Tauchbehälter
aus grocsen Stammansätzen gespeist werden, die mit Was-
- 33 -$ 109882/1869
ser auf die gewünschte Viscosität verdünnt werden.
Me erfindungsgemäss hergestellten Überzüge aus positivem Sol
und negativem Sol liefern keramische Giessformen, die um 15 bis 25 f° poröser sind als die nach herkömmlichen Verfahren
aus wässrigen kolloidalen Kieselsäuresehllekem hergestellten
Giessformen. Infolge der hohen Porosität kann das Wasser beim Trocknen und Brennen leicht verdampfen. Ebenso notwendig ist
es, dass die eingeschlossene luft beim Giessen der Metalle
entweichen kann. Die Möglichkeit, Giessformen von hoher Porosität herzustellen, ist daher ein weiteres wertvolles Merkmal
der Erfindung.
f In den nachstehenden Beispielen beziehen sieh Teile und Prozentzahlen,
falls nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Eine sum Präzisionsformguss von Metallen geeignete Giessform
wird erfindungsgemäss folgendermassen hergestellt:
Zwei Grundierungsschlicker werden hergestellt, indem man Zirkonmehl mit Korngrössen
<44 μ (Mehl 2?r. 3 des Casting Supply House) in einem Ansatz mit "Positivem Sol 130M", einer
sauren, wässrigen Dispersion von positiv geladenen kolloidalen Teilchen, und in einem anderen Ansatz mit "Iiu&ox SM-30",
einem alkalischen wässrigen Kieselsäuresol, mischt und die
Gemische vor der Verwendung 24 Stunden rührt. Die Zusammensetzungen,
aus denen sich ein Gewichtsverhältnis von Bindemittelfeststoffen
zu Zirkon von 0,09 ergibt, sind die folgenden :
Grundierungsschlicker A . Crewicfatsteile
Zirkonmehl, <44 μ 77,0
»Positives Sol 130M" 23,0
(30 io SiO2-Al2O5)
- 34 109882/1869 ·»«■«"«■
3493-G
Grund ieruiigsschlicker B
Zirkonmehl, <44 μ
"Liidox SM-3011 (30
"Liidox SM-3011 (30
SiO2)
77,0 23,0
In der gleichen Weise werden zwei Schlicker für die Polgeüberzüge
hergestellt, indem man Molochit mit Korngrössen
<74 μ (Hehl Rr. 6 des Casting Supply House) mit "Positivem Sol 130K"
I)Zv/. mit "Ludox SM-30" mischt und die Gemische vor der Verwendung
24 Stunden rührt.
Die Zusammensetzungen, aus denen sich ein Gewichtsverhältnis
von Biiidemittelfeststoffen zu Molochit von 0,24 ergibt, sind
die folgenden:
Molochitmehl, <74 μ "Positives Sol 130M"
(30 ?» SiO2-Al2O5)
Molochitmehl, <74 μ "Ludox SM-30" (30 36 SiO2)
55,5 44,5
55,5 44,5
Ein Wachsmodell wird in Methylethylketon gereinigt, an der Luft getrocknet und in den Grundierungssehlicker A getaucht,
bis es vollständig benetzt ist. Ein Netzmittel ist dazu nicht erforderlich, weil das positiv geladene Kolloid diese Aufgabe
selbst übernimmt. Das Modell wird herausgenommen, durch Ablaufenlassen
von überschüssigem Schlicker befreit und noch nass in eine Wirbelschicht von Zirkon-Putzpulver (Zirkon Nr. 1,
Korngrössen 105 bis 177 μ, Casting Supply House) eingebracht. Das Verputzen hat den Zweck, den Aufbau der Giessform bis zu
der gewünschten Dicke zu unterstützen, die beim Giessen von Metallen erforderliche Durchlässigkeit herbeizuführen und
eine aufgerauhte Oberfläche zu erzeugen, an der die nächste Schlickerschicht besser anhaftet.
Dann wird das Modell sofort, ohne es trocknen zu lassen, in den Grundierungssehlicker B getaucht, gründlich benetzt, her-
-35-109882/1869
ausgenommen, durch Ablaufenlassen von. überschüssigem Schlicker
befreit und in die Zirkonputz-Wirbelsehicht eingebracht„
• In ähnlicher Weise erhält das Modell ohne zwischenzeitliches
Trocknen einen Folgeüberzug aus dem Schlicker 0 und wird in
. der Wirbelschicht mit Molochit (Korngröcsen 250 bis 590 μ,
, Casting Supply House) verputzt.
Dann erhält das Modell ohne zwischenzeitliches Trocknen sofort einen. Folgeübersug aus dem Schlicker D und wird wiederum in
der Wirbelschicht mit Molochit (250 bis 590 μ) verputzt.
Nach dem für die Schlicker C und D beschriebenen Verfahren
werden dann noch abwechselnd vier v/eitere Folgeüberzüge aufgetragen. Die fertige Giessform, die aus zwei Grundüberzügen
und sechs Folgeüberzügen besteht, wird in etwa 15 Minuten hergestellt.
In jeder Stufe dieses Verfahrens wird durch die Verfestigungswirkung der chemischen Reaktion zwischen dem sauren
positiven Kolloid und dem alkalischen negativen Kolloid eine feste Schicht aufgebaut. Zu keiner Zeit kommt es zum Abfallen
: irgendeiner Schicht. Die vier bei diesem Verfahren verwendeten Schlicker bleiben völlig stabil.
Nach 24-stündigem Trocknen an der Luft bei Raumtemperatur wird
das Wachs von der Form entfernt, indem man das beschichtete Modell 2 bis 3 Minuten im Ausschmelzofen auf 925 bis 980° C
erhitzt. Zur vollständigen Entkohlung wird die Giessform noch weitere 20 bis 50 Minuten erhitzte Die Form weist keine
Sprünge oder sonstigen Fehler auf und kann sofort zum Giessen von Metallen verwendet werden. .
Sodann wird eine Hochtemperaturlegierung (AMS 5382; nominelle
Analyse 25 # Cr, 10 # Ni, 8 # W, Rest Co) in die Form gegos-.
Ben, und man erhält- ein fehlerfreies Gussstück. ■
Als Gegenstücke werden nach dem Verfahren des Beispiels 1 keramische-Stäbe
aus Wachsstäben hergestellt und nach der ASTM-Prüfnorm C 3.28-56 auf ihre Biegefestigkeit untersucht:
=•56-1OS082/196? copy
. *AD ORIGINAL
Die Biegefestigkeit der an der Luft getrockneten Stäbe (in ungebranntem
Zustand) liegt·im Bereich von 8,7 bis 10,75 kg/cnT;
die Biegefestigkeit der 3/4 Stunden auf 955° C erhitzten (gebrannten)
und auf Raumtemperatur gekühlten Stäbe beträgt 30,6 bis 39,7 k{i/cm2. . ■
Eine Giessforn wird erfindungsgemäss ähnlich wie nach Beispiel
1 hergestellt.
Die beiden Grundierungsschlicker sind die gleichen wie die
Schlicker A und B des Beispiels 1.
Ferner werden geinäss Beispiel 1 zwei Schlicker für die Folgeüberzüge
hergestellt. Die Mengenverhältnisse der Bestandteile ■ dieser Schlicker entsprechen einem Gewichtsverhältnis von
Bindemittelfeststoffen zu keramischen Stoffen von 0,20. Diese
Schlicker werden als Schlicker B und F bezeichnet.
Schlicker E für die Folgeüberzüge Gewichtsteile
Molochitmehl,
<74 μ 60,0
"Positives Sol 130M" 40,0
Molochitmehl,
<74 μ 60,0
"Ludox SM-30" (30 fi SiO2) 40,0
Gemäss Beispiel 1 wird auf einem Wachsmodell eine Giessform
aufgebaut, mit dem Unterschied, dass man das abwechselnde Beschichten in diesem Falle nicht mit dem sauren, sondern mit
dem alkalischen Grundierungsschlicker beginnt.
Das Modell wird in Methyläthylketon gereinigt, an der Luft
getrocknet, in eine 1-prozentige Lösung von "Cab-0-Sil M-5"
in Isopropylalkohol getaucht und wieder getrocknet, um die Oberfläche für den alkalischen "Ludox"-Grundierungsschliaker B
benetzbar zu machen. · - · . ' · :
- 37 - copy
109882/1869 M ääq oriQ/Nal
Die fertige Giessform "besteht aus zwei Gruiidübersügen (Β-Λ)
und sechs Folgeüberzügen (P-E-E-E-E-E). Die Herstellung erfolgt in etwa 15 Minuten, Dann wird das beschichtete Wachsmo
dell 24 Stunden an der Luft getrocknet und im Ofen "bei 925
980° G gebrannt, wobei man eine von Sprüngen und anderen Feh
lern freie Giessform erhält, die sich zum Giessen von Metallen
eignet.
Each dem gleichen Verfahren hergestellte Prüfstäbe haben Bie
gefestigkeiten in ungebranntem Zustande von 9 Ms 15 kg/cm
und in gebranntem Zustande von 25,6 Ms 32,4 kg/cm .
W Eine Giessform wird erfindungsgemäss ähnlich wie nach Beispiel
1 hergestellt.
Für die Grundüberzüge werden die Grur-dierungsschlicker A und
B des Beispiels 1 verwendet.
Gemäss Beispiel 1 werden zwei Schlicker für die Folgeüberzüge
hergestellt, wobei jedoch die Mengenverhältnisse der Bestandteile so gewählt werden, dass das Gewichtsverlialtnis von Bindemittelfeststoffen
zu keramischen Feststoffen. 0,165 beträgt. Diese beiden Schlicker werden als Schlicker G und & bezeichnet:
Schlicker G für die Folgeüberzüge " Gewichtsteile
Molochitmehl, <74 μ 64,5
"Positives Sol 130M" 35,5
(30 #'SiO2-Al2O3)
Molochitmehl, < 74 μ 64,5
"Ludox SM-30" (30 # SiO2) 35,5
Die Giessform wird auf dem Wachsmodell in der in Beispiel 2
beschriebenen Reihenfolge, beginnend mit dem alkalischen Schlicker, aufgebaut:
- 38 1 09882/1869
Zwei Grundüberzüge (B-A)1,
sechs Folgeüberzüge (H-G-H-G-H-G).
Nach dem Trocknen rand Brennen erhält man eine von Sprüngen
und Fehlern freie
Hach dem gleichen Yerfahren hergestellte Prüfstäbe haben Biegefestigkeiten
in ungebranntem Zustande von 6,9 bis 10,7 kg/ cm und in gebranntem Zustande von 25»2 bis 32,8 kg/cm .
Eine Giessforrn wird erfindungsgemäss ähnlich wie nach Beispiel 1 hergestellt.
In diesem Beispiel werden zwei Schlicker verwendet. Der eine Schlicker J wird hergestellt, indem man Quarzmehl ("Kalcast
P1W" der Nalco Chemical Co.) mit "Positivem Sol 13OM" mischt,
welches Hydroxyessigsäure enthält, und vor der Verwendung 48 Stunden rührt. Die Hydroxyessigsäure ist für die Stabilisierung
erforderlich vmü wird zu dem "Positiven Sol 130M" vor dem Zusatz des QuarzmeH-S zusammen mit weiterem Wasser zugegeben.
Das Gewiciitsverhältnis von Binderaittelfeststoffen zu
keramischen Feststoffen "beträgt 0,10.
Quarzmehl "Maleast PIW«,
<74 μ 70,1
"Positives Sol 130Mtt 23,4
(30 $ SiO2-Al2O,)
Wasser 6,0
Hydroxyessigsäure 0,5
(technisch, 7/0-prozentig)
Der zweite Schlicker, Schlicker K, wird hergestellt, indem man Quarsmehl "Kalcast P.1Wn mit "Ludox SM-30" mischt und
48 Stunden rührt. Das Sewichtsverhältnis von Bindemittelfeststoffen
zu keramischen Feststoffen beträgt 0, 1Oj.
- 39 -
ta
' Schlicker K Gewichtsteile
Quarzmehl "Nalcast P1W", <74 μ 68,7
"Ludox SM-3O" (30 # SiO2) - 22,9
Wasser 8,4
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wird auf einem reinen
V/achsmodell eine Giessform aufgebaut, wobei jedoch in diesem,
Falle die beiden oben angegebenen Schlicker für die Herstellung sowohl der Grundüberzüge als auch der Folgeüberzüge verwendet
werden:
Zunächst wird ein Grundüberzug aus dem Schlicker J aufgebracht und mit Quarzmehl ("Halcast S-1" der Naloo Chemical Co.)
t verputzt; dann wird sofort ein Überzug aus dem Schlicker If.
aufgebracht und wiederum mit Quarzmehl ("Nalcast S-1") verputzt.
Dann v/erden sechs Folgeüberzüge, beginnend mit dem Schlicker J, aufgetragen, wobei jedesmal zwischen zwei Überzügen mit
Quarzmehl ("Walcast S~2" der Kalco Chemical Co.), welches
grobkörniger ist als die Sorte S-1, verputzt wird.
Die gesamte Herstellung der Giessform dauert nur 15 Minuten.
Die an der Luft getrocknete und gebrannte Form ist frei von Sprüngen und sonstigen Fehlern.
Nach dem gleichen Verfahren hergestellte Prüfstäbe haben Bie-
ψ gefestigkeiten in ungebranntem Zustande von 14 bis 16,3 kg/cm
und in gebranntem Zustande von 51»3 bis 62,5 kg/cm'O
Eine Giessform wird gemäss der Erfindung ähnlich wie nach
Beispiel 1 hergestellt.
Für diese Arbeit werden vier Schlicker zubereitet:
- 40 -109882/1869 tAD
3493-G
GrundlerTrn^spchlicker L
■ Quarzraehl MA'&.lcant P1W",
< 74 μ »Positives Sei 130M"
(30 ήο SiO2-Al2O5)
Wasser
Hy ar oxy e s a i g c· äux'e
Wasser
Hy ar oxy e s a i g c· äux'e
(technisch, 70-prozentig)
Gewichtsverhältnis der Bindemittelfeststoffe zu den keramischen Feststoffen 0,05
Grundiorung s s chlicker M
Quarzmehl "Nalcast PHi", < 74 μ »Ludοχ SH-30" (30 ΰ/Ό SiO2)
Yiasser
Gewichtsverhältnis der Bindeniittelfeststoffe
zu den keramischen Feststoffen 0,05
Schlicker N für die Folgeüberzüge
Quarzmehl "Nalcast P2», <149 μ
"Positives Sol 130M"
Hydroxyessigsäure
(technisch, 70-prozentig)
Gewichtsverhältnis der Binderoittelfeststoffe zu den keramischen
Feststoffen 0,15
Quarzmehl "Nalcast P2", <149 μ "Ludox SM-30" (30 # SiO2)
Gewichtsverhältnis der Bindemittelfeststoffe zu den keramischen
Feststoffen 0,15
72,6 12,0
14,9 0,5
71,6 12,0 16,4
66,4 33,2
0,4
66,4 33,6
Gemass Beispiel 1 wird eine Giessform auf einem reinen Wachsmodell
aufgebaut. Wie im Beispiel 4, dient Hydroxyessigsäure zum Stabilisieren der Schlicker aus "Positivem Sol 130M" und
Quarzmehl.
Es werden zwei Grundüberzüge zunächst aus dem Schlicker L und
dann aus dem Schlicker M aufgetragen und jeweils mit "Nalcast S-1" verputzt.
41 -
109882/1869
Die übrigen sechs Überzüge werden durch abwechselndes Eintauchen in die Schlicker K und O hergestellt, wobei jeder Überzug
in einer Wirbelschicht aus Quarzmehl "Nalcast S-2" verputzt
wird.
Alle hierfür verwendeten "Nalcasf'-Quarzmehle sind Produkte
der Nalco Chemical Company.
Der gesamte Arbeitsvorgang dauert nur 15 Minuten. 13ach
24-stündigem Trocknen an der Luft bei Rauntemperatur wird das
Wachs durch Abschmelzen bei 925 bis 980° C entfernt, und man erhält eine von Sprüngen und sonstigen Fehlern freie Giessform.
Nach dem gleichen Verfahren hergestellte Prüfstäbe hat
ben Biegefestigkeiten in ungebranntem Zustande von 7 bis 7,7 kg/cm und in gebranntem Zustande von 28,8 bis 29»9 kg/cm~«
Eine Giessform wird erfindungsgemäss ähnlich wie nach Beispiel
1 hergestellt.
Zum Aufbau der Giessform werden drei Schlicker verwendet, deren Herstellung in den vorhergehenden Beispielen beschrieben
ist: '
Grundierungsschlicker A "Positives Sol 130M" (Beispiel 1) + Zirkon '
Grundierungsschlicker B "Ludox SM-30" + Zirkon (Beispiel 1)
Schlicker G für die Folge- "Positives Sol 130M" überzüge (Beispiel 3) + Molochit
Ausserdem wird ein zweiter Schlicker für die Folgeüberzüge hergestellt,
indem man Molochitmehl mit Korngrössen < 74 μ mit
Natriumsilicat (Sorte "F" von Du Pont) mischt, welches 15 $ SiOg enthält, und vor der Verwendung 24 Stunden rührt. Bei
diesem Schlicker, der als Schlicker P für die Folgeüberzüge bezeichnet wird, beträgt daa Gewichtsverhältnis der Bindemittelfeststoffe
(SiO2) zu Molochit 0,075:
- 42 -
109882/1869
S clil ioker P für die Folgoübersüge Gewich to teile
Holoohi-fcniehl,
< 74 μ 66,7
natriumsilicatlö'sunr,, Sorte "F" 33,3
(15 7' SiO2)
3Mn Wachsmodell wird mit zwei Grundüberzügen, dem einen aus Schlicker A und dem anderen aus Schlicker 3, versehen und
nach jedern Überzug mit Zirkonmehl Er. 1 verputzt. Dann werden
sechs Folgeübersüge, beginnend mit Schlicker G und dann mit Schlicker P, aufgebracht, und jeder Überzug wird mit
Molochitmehl mit Korngrössen von 250 bis 590 μ verputzt.
Infolge der chemischen Wechselwirkung zwischen dem sauren positiven
Kolloid und dem alkalischen Silicat erhärten die Folgeüberzüge sehr sclmell.
Der Aufbau der Giessform durch dieses abwechselnde Auftragen von Schlickerüberzügen dauert etwa 17 Minuten.
Die an der Luft getrocknete und gebrannte Giessform zeigt keinerlei Sprünge oder sonstige Fehler und eignet sich zum
Giessen von Metallen.
Eine Giessform wird nach Beispiel 6 mit dem Unterschied hergestellt,
dass Dian für die Folgeüberzüge anstelle des Katriuißsilicats
Lithiurapolysilicat 48 (20 fi SiOp, Du Pont) \-erwendet.
Die an der Luft getrocknete und gebrannte Giessform ist frei von Sprüngen und sonatigen Fehlern und eignet sich zum Giessen
von Metallen.
Eine Giessform wird nach Beispiel 6 mit dem Unterschied hergestellt,
dass man für die Folgeübersüge anstelle des Natriurasilicats
Kaliumsilicat Nr. 30 (20,8 tfo SiOp, Du Pont) verwendet.
109882/1869
Die an der Luft getrocknete und gebrannte Giessforrn ist frei von Sprüngen und liefert Ketallgussstücke von ausgezeichneter
Oberflächengeiiauigkeit.
Eine Giessform von ausgezeichneter Beschaffenheit wird nach ^
dem Verfahren des Beispiels 1 mit den dort angegebenen Schlickern, jedoch mit dem folgenden Unterschied hergestellt:
Das "Positive Sol 130M" wird in dem Grundierungsschlicker und
in den Schlickern für die Folgeüberzüge durch eine andere saure, wässrige Dispersion von positiv geladenen kolloidalen
k Teilchen ersetzt, die als Gegenionen nicht Chlorionen, sondern Acetationen aufweisen. Diese Dispersion wird als positives
Acetatsol bezeichnet. Das Sol hat die folgende chemische Zusammensetzung:
Gew.-$
SiO2 26,0
Al2O5 4,0
Essigsäure 4,7
H3BO3 1,6
H2O 63,7
Dieses positive Acetatsol hat ähnliche physikalische und chemische
Eigenschaften wie das "Positive Sol 130M".
Eine Giessform wird mit dem Grundierungsschlicker A des Beispiels 1 (Zirkon + "Positives Sol I30M") und dem Schlicker P
des Beispiels 6 für die Folgeüberzüge (llolochit + Natriumeilicat)
hergestellt.
Ein Wachsmodell wird mit einem einzigen Grundüberzug aus dem Schlicker A versehen, mit Zirkonmehl mit Korngrössen von 105
bis 177 μ verputzt, und der Rest der Giessform wird aus Überzügen aus dem Schlicker P aufgebaut, die jeweils mit Molochit-
- 44 -10 9882/186 9 **D
mehl mit Korngrössen von 250 bi3 590 μ verputzt werden. Das
Verfahren zum Auftragen der Überzüge und zum Verputzen ist das gleiche wie in Beispiel 1. Die Methode zum Härten oder
Erstarrenlassen der Polgeüberzüge ist ein besonderes Merkmal
der Erfindung:
Sobald ein Fclgeüberzug aufgetragen und verputzt worden ist,
wird das Modell in das "Positive Sol 130M" getaucht, 15 Sekunden darin gehalten, dann in Wasser getaucht und 15 Sekunden
darin belassen, um das überschüssige Härtungsmittel zu entfernen. Hierbei erfolgt kein Abfallen des Überzuges und
keine Lockerung des Putzes. Das Modell erhält dann sofort den nächsten Schlickerüberzug. Diese Aufeinanderfolge von Verfahrensstufen
wird sechsmal wiederholt, wobei man in 20 Minuten eine Giessform mit einer Dicke von etwa 9»5 mm erhält. Die
Stabilität des Schlickers für die Folgeüberzüge wird durch dieses Verfahren nicht beeinträchtigt.
Das beschichtete Modell wird 24 Stunden an der Luft getrocknet und 25 Minuten im Wachsausschmelzofen erhitzt. Man erhält
eine von Sprüngen freie Giessform von ausgezeichneter Oberflächengenauigkeit
.
Eine Giessform von ausgezeichneter Beschaffenheit wird nach Beispiel 10 mic dem Unterschied hergestellt, dass man für die
Folgeüberzüge anstelle des Molochit-Natriumsilicatschlickers P
den Schlicker H (Molochit + "Ludox SM-30") verwendet.
Wie eingangs erwähnt, kann man in Verbindung mit den negativen Solen oder den ionogenen alkalischen Silicaten auch andere
Härtungsmittel als positive Sole und in Verbindung mit den positiven Solen auch andere Härtungsmittel als negative Sole
oder ionogene alkalische Silicate verwenden. Diese anderen Härtungsmittel werden nachstehend im einzelnen beschrieben,
- 45 -'^ci| 109882/1869
und es werden einige Beispiele für ihre Verwendung angegeben
(1) Monofunktionelle organische Säuren und Salze derselben
Die monofunktione11en organischen Säuren, die als Härtungsmittel
für positive Sole bei dem Verfahren geraäss der Erfindung verwendet werden können, sind Verbindungen mit 6 bis etwa
24 Kohlenstoffatomen. Auch Salae dieser Säuren können verwendet werden. Es wird angenommen, dass die Härtungswirkung
auf der Viechselwirkung zwischen dem negativ geladenen anionischen
Teil der Säuren oder Salze und den positiv geladenen Kolloidteilchen der positiven Sole und auf der Anziehung zwischen
den Kohlenwasserstoffresten der Säuremoleküle beruht.
Die Affinität von Kohlenwasserstoffgruppen nimmt rait steigendem
Kohlenstoffgehalt zu, und daher soll die Anzahl der Kohlenstoff atome vorzugsweise im Bereich von 8 bis 18 liegen.
Beispiele für organische Säuren, die bei dem erfindungsgeinässen
Verfahren verwendet werden können, sind Verbindungen der "folgenden allgemeinen Formeln:
(1) R1
R9-C-Q
R^ »
worin
worin
R.J, R2 u*10 R3 gleich oder verschieden sein können und
(a) Wasserstoffatome,
(b) geradkettige aliphatische, verzweigtkettige aliphatische
oder alicyelische Reste oder
(c) Reste der unter (b) genannten Art mit einer ungesättigten
Bindung bedeuten, mit der Massgabe, dass R1 mit R2 oder R, zu einer alicyclischen
Gruppe, die auch eine ungesättigte Bindung enthalten kann, zusammengeschlossen sein können,
- 46 -109882/1869 iad original
ο ο ο
Q die Bedeutung - O - OH, -S-OH, - 0 - S - OH,
ti It
0 0
0 0 0 0
-S-OH, - 0 - S - OH, -P-OH, - 0 - P - OH,
ι ι
H H
0 0 0
-P-OH, - 0 - P - OH, -P-OH oder
H H 4
- 0 - P - OH hat, worin R. einen Rest der Zusanii τ·
E4
?1
mensetr-vung R0-C- bedeutet, wobei R«, Rg und R7
die obigen Bedeutungen haben, rait der Massgabe,
dass E. 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen kann,
und wobei
Q Schwefelsäure- und Phosphorsäureester von (a) Estern der oben genannten Säuren mit polyfunktionellen Alkoholen
oder Thioalkoholen oder (b) Amiden der oben genannten Säuren mit Aminoalkoholen bedeuten kann,
mit der Massgabe, dass die Verbindung 6 bis 24 Kohlenstoff atome je Säuregruppe aufweisen muss. Die
bevorsiigte Anzahl von Kohlenstoffatomen je Säuregruppe
beträgt 8 bis 18.
R2 | I ■ -Ο ι |
A - | X | - Rc | ) "" | Q | t | - | |
worin | O It - S Il O |
||||||||
A | die Bedeutung | O Il - G |
"" » | - | O - | O=O | — j |
1 09882/1 80S
3493-Ct
0 It S - , Il 0 |
0 Il .- 0 - S - , |
0 Il - S |
Ι | Ο Il — P — NHR4 |
2131665 | |
- ο - | 0 Il ■Ρ ~ > I H |
0 Il - P - , - 0 έ4 |
. 0 Il - P ι |
0 Il P — ί E |
||
-O- | 0 Il P - , NH2 |
0 It - P - oder NHR4 |
- 0 | 0 Il P — RH2 |
||
— 0 — | ||||||
X die' Bedeutung - NH - , - NE4 - , - 0 - oder
- S - hat,
^ Rf- einen gerad- oder verzweigtkettigen aliphatischen
oder alicyclischen Rest mit 2 "bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet, der maximal eine Hydroxylgruppe je Kohlenstoffatom aufweisen kann, und
R^, R2, R^, R4 und Q die oben für die allgemeine Formel
(1) angegebenen Bedeutungen haben, mit der Massgabe, dass die Verbindung 6 bis 24 Kohlenstoff atome
(vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatome) enthalten
muss.
Bei einigen Verbindungen kann die Anzahl der Kohlenstoffatom
überschreiten. Zum Beispiel können Verbindungen der nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (3) mehr als 24 Kohlenstoffatome
enthalten und trotzdem als Härtungsmittel wirksam sein:
(3)
worin
J die Bedeutung - CH2 - , -0-, -S-, -NH-,
0 0 .0
-,.-C-O-, -C- oder - C - S - hat
R4
- 48 109882/1869
OFHOINAl-
f3
und
R1, R2, R-z und Q die für die allgemeine Formel (1)
angegebenen Bedeutungen haben.
Offenbar verhält sich bei den Verbindungen der allgemeinen Formel (3) der aromatische Ring, was die Wirkung der Gesamtanzahl
der Kohlenstoffatome anbelangt, nicht wie ein Rest aus
6 Kohlenstoffatomen, sondern eher wie ein Rest aus 2 Kohlenstoffatomen.
Auch die Salze der oben genannten Säuren sowie Gemische der Säuren, Gemische aus den Salzen und Gemische aus Salzen und
Säuren können als Härtungsmittel verwendet werden. Typische Salze sind die Natrium-, Kalium-, Lithiumsalze und die Salze
von organischen Aminen0
Besondere Beispiele von Verbindungen, die im Sinne der Erfindung als gute Härtungsmittel wirken, sind Salze von substituierten
hydrolysierten Proteinsäuren, wie Natriumundecylenylpolypeptidat ("Maypon TJD" ) und Kaliumcocoylpolypeptidat
("Maypon 40"), geradkettige gesättigte Carbonsäuren, wie
Hexansäure, Heptansäure, Octansäure, Nonansäure, Decansäure, Undecansäure, Dodecansäure, Tridecansäure, Tetradecansäure,
Pentadecansäure, Hexadecansäure, Heptadecansäure, Octadecansäure,
Tetracosansäure und Gemische derselben, ungesättigte Säuren, wie Oleinsäure und 10-Undecylensäure, gemischte verzweigtkettige
Säuren, wie Neopentansäure, Neopheptansäure, Neodecansäure und Neotridecansäure, substituierte Säuren, wie
Perfluoroctansäure und ω-H-Perfluoroetansäure, Salze der
obigen Säuren, wie die Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Lithium-
und organischen Aminsalze, aromatische Verbindungen, wie langkettige Alkylbenzolsulfonsäuren und Salze derselben, z.B. Dodecylbenzolsulfonsäure,
Carbonsäuren und Salze derselben, z.B. p-Octylbenzoesäure, und andere Verbindungen einschliesslich
der Salze und Ester von langkettigen einwertigen Alkoholen mit Phosphorsäure oder Schwefelsäure, wie Natriumlaurylsulfat
("Duponol C"), Ammoniumlaurylsulfat ("Duponol AM") und
- 49 - ' ■
109882/1869
Triäthanolaminlaurylsulfat ("Duponol EL"), sowie Verbindungen,
wie Cyolohexy!buttersäure, 10-Hydroxydecansäure, Natriumlaurylsarconisat
("Maprosyl 30")» ITatriumpentachlorphenat,
Fluoralkylphosphate ("Zonyl S-13"), Natriumdioctylsulfosuccinat,
Hexachlor-endo-methylentetrahydrophthalsäure und
Fettalkoholphosphat ("Zelec UiI").
Bevorzugte anionische organische Verbindungen für die Zwecks
der Erfindung sind Octansäure, Decansäure, ÜTonansäure, Undecansäure,
Dodecansäure, Tridecansäure, Tetradecansäure,
Pentadecansäure, 10-Undeoylensäure, Neodecansäure, Keotridecansäure,
p-Octylbenzoesäure uxiä Cyclohexylbuttersäure eiowie
deren Salze, langkettige Benzolsulf ons äureii und Salze dersel-.
ben, Natriumlauroylsarcosinat, Natriumdioctylsulfosuccinat,
* Pluoralkylphosphate, Natriumundecylenylpolypeptidat ("Maypon
UD"), Kaliumcocoylpolypeptidat ("Maypon 4-C") sov/ie Ester aus
langkettigen einwertigen Alkoholen und Schwefelsäure oder Phosphorsäure und Salze derselben. Als "langkettig" werden
Verbindungen bzw. Gruppen mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen
bezeichnet, und falls es sich um substituierte Verbindungen handelt, sind die Substituenten nach Art oder Zahl nicht begrenzt;
Die anionischen organischen Verbindungen können bei der Härtung gemäss der Erfindung als Lösungen oder Dispersionen angewandt
werden. Geeignete Medien hierfür sind V/asser, niederk molekulare Alkohole, wie Methanol und Isopropanol, Ketone, wie
" Aceton und Methyläthylketon, Dimethylformamid und andere polare Flüssigkeiten. Das bevorzugte Medium für die anionischen
Härtungsmittel ist Wasser. Das Wasser kann mit anderen der oben genannten Flüssigkeiten in verschiedenen Mengenverhältnissen
gemischt werden, um ein für die jeweilige Verbindung geeignetes Medium zu erhalten.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten Konzentrationen der anionischen organischen Verbindungen brauchen nur 1 fo zu
betragen, können aber auch 50 # und mehr betragen. Bevorzugte
- 50 : 6 re* 109882/1869
Konzentrationen liegen im Bereich von 5 "bis 30 $.
(P) Anor^ ^-^ij^iP... .Ff1^ .or £
Weitere, erfiiuluiiftsgomass als Härturtgsmittel für positive Sole
geeignete Verbindungen sind anorganische und organische Basen, die stark genug sind, um schnell und wirksam mit den positiv
geladenen 3-rolloidalon Teilchen au reagieren und dadurch die
Härtung der Überzüge herbeizuführen.
Bei der Durchführung des erfindungsgeraässen Verfahrens können
diese alkalischen Verbindungen als Lösungen oder Dispersionen eingesetzt werden. Geeignete Medien sind Wasser, niedermolekulare
Alkohole, wie Methanol und Isopropanol, sowie andere
polare organische Flüssigkeiten, wie Dimethylformamid, Aceton
und Acetonitril. Wasser wird als Medium für die alkalischen Hürtungomittel besonders bevorzugt. Pur bestimmte Verbindungen
kann das Wasser mit anderen Flüssigkeiten vermischt werden.
Geeignete Konsentrationen an diesen alkalischen Verbindungen
brauchen nur 1 $> zu betragen, können aber auch 50 $ und mehr
betragen. Bevorzugte Konzentrationen dieser Reagenzien liegen im Bereich von 5 Ms 30 c/o.
Einige der für die Zwecke der Erfindung geeigneten Verbindungen sind die folgenden:
Anorganische Basen, wie die Hydroxide von Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Caesium, Magnesium, Calcium, Strontium und
Barium, anorganische Stickstoffbasen, wie Ammoniak, Hydrazin
und Hydroxylamin und organische Derivate derselben, wie Metliylhydrazin und N-Methylhydroxylamin, Amine, wie Methylamin,
Dimethylamin, Trimethylamin, Äthylamin, Butylamin, Dodecylamin,
Hexadecylamin, Benzylamin, Allylamin, N,N-Diäthylanilin
und Cyclohexylamin, Aminoalkohole, wie Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin und 2-Methoxyäthanolamin,
Imine, wie Acetamidin, Benzamidin, Guanidin, N,N-Dimethyl-
- 51 109882/1869 O
guanidin, Guanidincarbonat und Cyelohexanonimin, heterocyclische StickstoffVerbindungen, wie Pyridin, Pyrrolidin,
4-Aminopyridin und Imidazo!., Polyamine, wie 1,2-Ä'thandiamin}
1,8-Octandiamin, 1, 3-Diaminopropanol~2 und, 1 , 2,4-Tri£ir;]inobutan,
quartäre Ammoniumbasen, wie Tetraniethylammoniumhydroxid und
Tetrabutylammoniumhydroxid, polymere alkalische Stoffe, wie
die Polyäthylenimine, die polymerisieren Diallylamine und die
Reaktionsprodukte aus Harnstoff, Formaldehyd und Polyaminen.
Das besonders bevorzugte Medium für diese Verbindungen ist Wasser, und daher sind die besonders bevorzugten Reagenzien
diejenigen, die zu mindestens 5 i° in Wasser löslich sind« Es
ist anzunehmen, dass die vielen, oben genannten Stickstoffverbindungen in Wasser Verbindungen von der Art des Ammoniumhydroxids
bilden. Daher wird in diesen Fällen das Hydroxylion als die wirksame Base angesehen.
Die erfindungsgemäss besonders bevorzugten alkalischen Reagen
zien sind Ammoniak, Methylamin, Dimethylamin und Trimethylamin,
Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Magnesiumhydroxid
und Calciumhydroxid.
(3) Polyfunktionelle organische und anorganische Säuren sowie Salze derselben
Die polyfunktionellen Säuren und ihre Salze, also Verbindungen,
die mehrere funktioneile Säuregruppen enthalten, können ebenfalls bei dem Verfahren gemäss der Erfindung zum Härten
von positiven Solen verwendet werden. Es ist anzvinehmen, dass
die Härtungswirkung dieser polyanionischen Stoffe auf die Wechselwirkung zwischen dem anionischen Teil der Moleküle und
den positiv geladenen kolloidalen Teilchen und eine sich daraus ergebende Vernetzung der kolloidalen Teilchen infolge der
Anwesenheit von mehreren anionisehen Teilen in einem einzigen
Molekül zurückzuführen ist.
Als Härtungsmittel kann man organische oder anorganische polyfunktionelle
Säuren sowie Salze derselben verwenden. Die orga-
- 52 109882/1869
nischen Härtimgsmittel können monomer oder polymer sein. Vorzugsweise
enthalten die organischen Härtungsmittel maximal etwa
24 Kohlenstoffatome je funktioneile Säuregruppe, wobei die
Kohler-3toffatome der funktioneilen Carboxylgruppen nicht mit
eingerechnet sind.
Beispiele für funktioneile Säuregruppen von organischen Säuren,
die im Sinne der Erfindung als Härtungsmittel verwendet werden
können, | sind die | 0 | folgenden: | O | O | O | O |
O | 0 | It | O | Il | η | It | |
Il | It | -0-P-OH, | ti | -S-OH, | -0-S-OH, | -P-OH, | -0-P-OH, |
-C-OH, | -S-OH, | on | -0-S-OH, | H | I H: |
||
η O |
Il O |
O | |||||
0 | O | It | |||||
Il | It | -0-P-OH, | |||||
-P-OH, | -P-OH, | I R |
|||||
OHi | t E |
worin R die Bedeutung CH^- oder CH^CH2- hat.
Eine einzige Verbindung kann verschiedene Arten von Säuregruppen enthalten. Zum Beispiel kann eine im Sinne der Erfindung
als Härtungsmittel wirksame Verbindung sowohl Carboxylgruppen als auch Gruppen
0
-0-S-OH
-0-S-OH
It
0
aufweisen.
aufweisen.
Die bevorzugten Säuregruppen in Verbindungen, die im Sinne der Erfindung als chemische Härtungsmittel wirken, sind Carboxylgruppen. Besonders bevorzugt werden Dicarbonsäuren mit 0 bis
10 Kohlenstoffatomen je Carboxylgruppe und Salze derselben.
Auch die Salze der organischen polyfunktionellen Säuren sind verwendbar. Beispiele für Kationen solcher Salze sind Lithium,
Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, Magnesium, Methylammonium,
!rirnethylamnionium, !Priathanolamiaonium und dergleichen. Die
Wahl richtet sich im allgemeinen nach der Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe.
- 53 -109882/1869
SY
Der organische Rest, an den die Säuregruppen gebunden sind,
•kann ein gerad- oder verzweigtkettiger aliphatischen alicyelischer,
aromatischer oder heterocyclischer Rest (wobei als Heteroatome 0, Ii oder S in Betracht kommen) oder eine Kombination
solcher Reste sein, wie aliphatisch substituierte aromatische, alicyclische oder heterocyclische Reste. In den
aliphatischen und gemischten aliphatischen Resten kann ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom, wie 0, IT oder S, substituiert
sein, und die aliphatischen, alicyclischen und heterocyclischen Reste können ungesättigte Bindungen zwischen
Kohlenstoffatomen aufweisen.
Beispiele für mehrwertige organische Anionen, die als Härtungsmittel
für die positiven Sole der Übersugsschlicker gemäss der Erfindung wirken, sind das Oxalat-, Maleat-, Pumarat-,
Succinat-, Glutarat-, Citrat-, Tartrat-, 2-Hydroxy-1,2,3-propantricarboxylat-,
Äthylendiamintetraaeetat-,
1»2,3,4-Oyclopentantetracarboxylat-, Thiodipropionat-, Trimellithat-,
o-Phthalat-, Benzolhexacarboxylation,
0 0
-0-S-O-CH0GH0CH0CH0Ch0OH0-C-O"" ,
II C-C-C-C-C-C.
O O
"O-P-O- (CH9) - --O-P-O"
ι * 'υ ι
O O
O O
-CH0-CH-
*- ι
0
0
O=S=O
ι
0
ι
0
10
Wie oben erwähnt, kann der organische Rest, an den mehrere
funktioneile Säuregruppen gebunden sind, ein polymerer Rest
- 54 -
109882/1869
3493-Ct
Kittel und Wege, um diese reaktionsfähigen funktioneilen Gruppen
in Polymerisate einzuführen, sind an sich "bekannt. Zum Beicpiel kai.-n man einen ungesättigten Kohlenwasserstoff, der
eine der oben genannten Gruppen enthält, homopolymer!sieren
oder mit anderen geeigneten Monomeren copolyraerisieren; so kann
man z.B. Methacrylsäure (CH0=G-GO0Il) für sich allein oder mit
—\j · t CH-
Äthylen polymerisieren«
Beispiele für geeignete Comonomere sind Vinylacetat, Methyl«
vinyläther, Methacrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester,
Acrylsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Styrol, α-Methylstyrol,
Äthylen, Propylen, Butylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Isopren, Chloropren, Butadien, Methylvinylketon, Pujnar
säur edimethyles ter, Maleinsäuredimethylester, Acrylsäureamid
und Methacrylsäureamid.
Man kann natürlich auch Salze der ungesättigten sauren Verbindungen
polymerisieren (oder mit anderen Monomeren copolyraerisieren). Beispiele für Kationen geeigneter Salze sind Lithium,
Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, Methylammonium, Triäthanolammonium
und dergleichen.
Man kann auch Ester oder Amide der ungesättigten Säuren polymerisieren
(oder mit anderen Monomeren copolymerisieren) und die Ester- baw. Amidgruppen dann zu Säuregruppen hydrolysieren.
Polymerisate, die für die Zwecke der Erfindung besonders wirksam sind, sind Homopolymerisate und Copolymerisate der Acrylsäure
und der Methacrylsäure. Solche Produkte sind in "Protective and Decorative Coatings", Band 5, Seite 47-49, von
J.J. Matticello, 2.Auflage, Verlag John Wiley and Sons, Inc.,
New York, beschrieben.
Ein anderer Weg, auf dem reaktionsfähige Gruppen in Polymerisate eingeführt werden können, ist die Umsetzung der fertigen
Polymerisate mit entsprechenden chemischen Verbindungen. So
- 55 -109882/1869
kann man ζ.B0 einen Polyvinylalkohol mit Chlorsulfonsäure zu
einem sauren polymeren Sulfat oder mit Phosphorsäureanhydrid zu einem sauren polymeren Phosphat umsetzen.
Andere geeignete Polymerisate mit negativen Gruppen sind verschiedene
modifizierte Celluloseverbindungen, wie Carboxymethylcellulose
und die Salze derselben, hydrolysierte Proteinstoffe, Harze usw. sowie Salze derselben»
Für die Lösungen der polyfunktionellen Härtungsmittel gemäss der Erfindung ist V/asser das bevorzugte Medium. Man kann aber
auch polare organische Flüssigkeiten, wie niedermolekulare Alkohole (z.Bc Methanol oder Isopropanol), Ketone (z.B. Aceton
oder Metliyläthylketon) und Dimethylformamid, verwenden. Auch
W Gemische aus Wasser und polaren organischen Flüssigkeiten eignen sich mitunter zur Verbesserung der Löslichkeit dieser
Härtungsmittel.
Einige der Härtungsmittel, besonders die polymeren Säuren, ergeben in Lösungsmitteln, wie Wasser, keine echten Lösungen,
sondern liegen darin als Dispersionen oder Suspensionen von kolloidalen Teilchen vor, die gewöhnlich als Latices bezeichnet
werden. Häufig liegen die Säuregruppen in einem Polymerisat vollständig oder teilweise in Form von Salzen vor, um die
Dispergierbarkeit oder Löslichkeit des Polymerisats in Wasser und/oder polaren organischen Flüssigkeiten zu erhöhen.
|| Die polyfunktionellen organischen Säuren oder Salze derselben
können als Härtungsmittel in dem flüssigen Medium in Konzentrationen
von nur 1 Gewichtsprozent, aber auch von 50 Gewichtsprozent oder mehr angewandt werden. Die bevorzugten Konzentrationen
liegen im Bereich von 5 bis 40 Gewichtsprozent, insbesondere von 10 bis 30 Gewichtsprozent.
Beispiele von für die Zwecke der Erfindung geeigneten anorganischen
mehrwertigen Anionen sind das Phosphat-, Phosphit-, Polyphosphat-, Sulfat-, Sulfit-, Borat-, Polyborat-, Silicat-,
Chromat-, Molybdat-, Carbonat-, Vanadat-, Aluminat-, Arsenat-,
109882/1869
Ferrocyanid-, Ferricyanid-, Thiosulfat- und Dithionation. Diese
Ionon werden hauptsächlich als Salze angewandt; man kann sie jedoch auch in Form von Säuren einsetzen, vorausgesetzt dass
sie "beständig genug dazu sind. Bevorzugte Anionen für diese Art der Verwendung sind das Phosphat-, Polyphosphat-, Sulfat-,
Thiosulfate und Silication. Als Kationen für die Salze kann man Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, Magnesium,
Methylammonium und dergleichen verwenden. Man kann sowohl saure Salze al3 auch neutrale Salze verwenden, Z0B0 Natriumhydrogenphosphat,
Natriumdihydrogenphosphat sowie Natriumphosphat.
Als Polyphosphate kann man handelsübliche Produkte oder besonders zu diesem Zweck hergestellte Produkte verwenden,
wobei es sich im allgemeinen um Gemische von Phosphaten handelt. "Calgon" ist ein handelsübliches anorganisches PoIyphosphatgemisch,
das vorwiegend aus Natriumhexametaphosphat besteht.
Für die anorganischen mehrwertigen anionischen Reagenzien ist Wasser das bevorzugte Medium; man kann jedoch auch niedermolekulare
Alkohole, wie Methanol und Isopropanol, Aceton, Dimethylformamid oder andere polare organische Flüssigkeiten für
sich allein oder im Gemisch mit Wasser verwenden.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten Konzentrationen an mehrwertigen anorganischen Verbindungen brauchen nur 1 Gewichtsprozent
zu betragen, können aber auch 50 Gewichtsprozent oder mehr betragen. Bevorzugte Konzentrationen liegen im
Bereich von 5 bis 30 Gewichtsprozent.
(4) Polymerisatdispersionen, die anionische Tenside enthalten
Polymerisatdispersionen (latices), die sich als Härtungsmittel
für die Zwecke der Erfindung eignen, enthalten anionische Tenside als Stabilisiermittel für die Polymerisatteilchen. Verfahren
zur Herstellung solcher Polymerisatdispersionen sind an sich bekannt. Für diese Zwecke geeignete anionische Tenside
sind in "Detergents and Emulsifiers 1968 Annual", Verlag
- 57 -109882/1869
John W. Mc-Cutcheon, Inc., 236 Mt.Keinble Ave., Morristown,
N.J., V.St.Α., beschrieten.
Typische Polymerisate, die erfindungsgemäss in Form von Dispersionen
verwendet werden können, sind Homopolymerisate und Copolymerisate (aus zwei oder mehreren Monomeren) der folgenden
Monomeren: Vinylacetat, Methylvinyläther, Methacrylsäuremethylester,
Acrylsäureäthylester, Acrylsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Styrol, α-Methylstyrol, Äthylen, Propylen,
Butylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Isopren, Chloropren, Butadien, Methylvinylketon, ITumarsäure- oder Maleinsäuredimethylester,
Acrylsäureamid und Methacrylsäureamid.
Dispersionen von Polymerisaten, wie Polyestern, Polyamiden, P Polyimiden, Polyurethanen, Polycarbonaten und Polysulfone!!,
können ebenfalls verwendet werden„
Das bevorzugte Medium für die Polymerisatdispersionen ist
Wasser; man kann jedoch auch niedermolekulare Alkohole und andere polare organische Lösungsmittel entweder für sich allein
oder im Gemisch mit Wasser verwenden.
Die Konzentration der Polymerisate in der Dispersion braucht nur 1 Gewichtsprozent zu betragen, kann aber auch 50 Gewichtsprozent
oder noch mehr betragen. Bevorzugte Konzentrationen liegen im Bereich von 10 bis 40 Gewichtsprozent.
" Härtungsmittel für negative Sole und Silicatlöaungen
(1) Nicht-polyroere kationische organische Stickstoffverbindun-
Geeignete Härtungsmittel dieser Gruppe sii.d langkettige Amine
und ihre organischen und anorganischen Salze sowie substituierte Oniumsalze von organischen und anorganischen Säuren»
Typische Oniumverbindungen sind substituierte Ammonium-,
Imonium-, Hydroxylammonium-, Diazonium-, Hydrazonium- und Guanidiniumverbindungen. Die Substituenten der Amine, Amin-
- 58 109882/1869
salze rind Oniumsalze sind Wasserstoffatome, gerad- oder verzweigtkettige
aliphatische Gruppen mit 1 "bis 25 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl-, Arylgruppen und alkylsubstituierte Arylgruppen.
Der Stickstoff kann einen Teil des Ringes einer heterocyclischen Struktur bilden, und es muss immer minde-Rtens
eine, aber nicht mehr als zwei Alkylketten mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen vorhanden sein. Die aliphatischen
Substituenten können gesättigt oder ungesättigt sein, und die
Subütituenten mit längeren Ketten, die 18 oder mehr Kohlenstoffatome
enthalten, v/eisen vorzugsweise mindestens eine Doppelbindung auf·
Geeignete Onium- oder Aminverbindungen oder Aminsalze können
nach bekannten Verfahren hergestellt v/erden, und viele derselben sind im Handel erhältlich.
Beispiele für im Handel erhältliche Oniumreagenzien sind
"Aliquat 7", "11", "204" und "215", "Amin C", "Ammonyx DME"
und "T", "Arquad 12-50", "16-50", "18-50", "L-15" und "2C-5O",
"Atlas G-263", "Barquat OE-50», "LPC" und "IB-75", "Bretol",
"Bromat", BTC 1750", "Dynafac", "Fixanol VR", "Intexsan-HB-50",
"Isothan Q-75", "Monaquat OIBC", "Monazoline M",
"Quatrene CB", "0-56" und "SFB", "Romine BTQ", "SD-75", "Triton X-400" und "Vantoc CI".
Andere geeignete Oniumverbindungen sind n-Octyltrimethylammoniumchlorid,
Dodecyldimethyläthylammoniumbromid, Tetradecyldiäthylbenzylammoniumäthosulfat,
Dicocodimethylammoniumacetat,
Dodecylbenzyltrimethylammoniumchlorid und N-Eicosylpyridiniumbromid.
Bevorzugte Oniumreagenzien sind diejenigen mit einer Alkylkette
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, die im ganzen 11 bis Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele für bevorzugte Härtungsmittel von der Art der Oniumverbindungen sind Octadecyltriroethylammoniumchlorid,
Dodecyltrimethylammoniumbroraid, 2-Pentodecyltrinethylammoniumhalogenide,
Hexadecyltrimethylammoniumchlorid, Didodecyldimethylammoniumacetat, durch niedere
- 59 -109882/1869
8AÖ ORIGINAL
Alkylgruppen substituierte Imidazoline von Tetradecancäure,
DodecjO-benzyltrimethylammoniumchlorid, Cetylpyridiniuiiiehloria,
Oleyl- und Linoleyltrimethylammoniumhalogenide, Cetyltrimethylarainoniumhalogenide
und die quartären Derivate von alkylsubstituierten Imidazolinen von Dodecansäure.
Beispiele für geeignete, im Handel erhältliche Aminreagenzien
sind "Aäogen 101-D", "140" und "160-D", "Alaraine 4", "5" und
"6", "Armeen 0", 11L-H11 und "DM-12-D", "Barlene 8", "14" und
"16", "Diarn 21", "Formonyte D-801" und "Hodag Amine C-IOO-S".
Andere, als Härtungsmittel geeignete Amine sind primäre Amine, wie n-Octylamin und 4-Hexylcyclohexylamin, sekundäre
Amine, wie Di-n-decy3amin und Äthyltetradecylamin, sowie tertiäre
Amine, wie p-Hexadecyl-lT,lT~dimethyla.nilin.
Bevorzugte Amine sind diejenigen, die eine Alkylkette mit 8
bis 20 Kohlenstoffatomen aufweisen und insgesamt 8 bis 40 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele für bevorzugte Amine sind
Dodecylamin, Äthyloctylamin und Dimethyldecylamin.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete Aminsalze sind Salze von allen oben angegebenen primären, sekundären und tertiären
Aminen. Zur Bildung dieser Salze mit den Aminen geeignete Säuren sind anorganische Säuren, wie HCl, HBr, HJ, HH2S0,H,
HgSO, und H^POi, organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure,
Hydroxyessigsäure, Citronensäure oder Oxalsäure, und teilweise veresterte Schwefelsäure oder Phosphorsäure.' Alle
anorganischen oder organischen Säuren, die mit den oben angegebenen Aminen unter Bildung positiv geladener Stickstoffsalze
reagieren, sind geeignet.
Bevorzugte Aminsalze sind die Chloride, Sulfate, Phosphate und Acetate der oben als bevorzugt angegebenen Amine. Beispiele
für bevorzugte Aminsalze sind Dodecylamin-hydrochlorid, Dioctylamin-hydrosulfat, Äthyloctylamin-dihydrogenphosphat und
Dimethyldecylamin-acetat.
- 60 -
109882/1869
3493-G
Im Rahmen der Erfindung können die kationischen organischen
Verbindungen in Form von lösungen oder Dispersionen "angewandt werden. Geeignete Medien zur Herstellung dieser Gemische sind
Wasser, niedermolekulare Alkohole, wie Methanol und Isopropanol, sowie andere polare organische Flüssigkeiten, wie Dimethylformamid
und Aceton. Das bevorzugte flüssige Medium für "die kationischen Härtungsmittel ist Wasser. Gegebenenfalls
kann das Wasser mit anderen Flüssigkeiten in verschiedenen Mengenverhältnissen gemischt werden, wenn sich daraus ein für
eine bestimmte Verbindung besonders geeignetes Medium ergibt.
Die Konzentrationen der kationischen organischen Verbindungen brauchen nur 1 Gewichtsprozent zu betragen, können aber auch
50 Gewichtsprozent oder mehr betragene Die bevorzugten Konzentrationen liegen im Bereich von 5 bis 30 Gewichtsprozent.
(2) Durch kationische Tenside stabilisierte Dispersionen von organischen Polymerisaten
Tenside, die bei der Emulsionspolymerisation zur Herstellung von Polymerisatdispersionen auf bekannte Weise verwendet werden,
sind in "Detergents and Emulsifiers 1968 Annual", Verlag John W. McCutcheon, Inc., 236 Mt.Kemble Avenue,
Morristown, N.J., V.St.A., zusammengestellt.
Im Rahmen der Erfindung können alle organischen Polymerisate
verwendet werden, die imstande sind, eine durch ein kationisches Tensid stabilisierte Dispersion zu bilden. Homopolymerisate
und Copolymerisate dieser Art können z.B„ aus den folgenden Monomeren hergestellt werden: Vinylacetat, Methylvinyläther,
Methacrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Acrylsäurenitril, Methacrylsaurenitril, Styrol, cc-Methylstyrol·,
Äthylen, Propylen, Butylen, Vinylchlorid> Vinylidenchlorid,
Isopren, Chloropren, Butadien, Methylvinylketon, Fumarsäuredimethylester, Acrylsäureamid und Methacrylsäureamid.
Ferner können Dispersionen von Polyestern, Polyamiden, Polyimiden, Polyurethanen, Polycarbonaten oder Polysulfonen
im Rahmen der Erfindung verwendet werden.
- 61 109882/1869
GOPY
3493-G
Wasser ist das bevorzugte Medium für die kationischen Polymerisate,
die erfindungsgeiaäss verwendet werden können; man kann
jedoch auch niedermolekulare Alkohole oder andere polare organische
Flüssigkeiten für sich allein oder im Gemisch mit Wasser verwenden.
Geeignete Konzentrationen der kationischen Polymerisate brauchen
nur 1 Gewichtsprozent zu betragen, können aber auch 50 Gewichtsprozent und mehr betragen; bevorzugte Konzentrationen
liegen im Bereich von 10 bis 40 Gewichtsprozent.
(3) Basische Aluminiumsalze
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten basischen Aluminiumsalze
entsprechen der allgemeinen Formel
in der x, y und ζ ganze Zahlen bedeuten, χ einen Wert von
1 bis 8, y einen Wert von 1 bis 20 und z: einen Wert von 1 bis 4 hat und A ein saures Anion, wie das Chlor-, Nitrat-,
Sulfat-, Phosphat-, Pormiat-, Acetation usw. bedeutet.
Typische Beispiele für geeignete basische Aluminiumverbindungen sind basisches Aluminiumchlorid AIp(OH)5Cl, baisches AIuminiumformiat
Al(OH)(O2CH)2* basisches Aluminiumacetat
Al(OH)2 O2C-OH5, basisches Aluminiumsulfamat A13(OH)7(O5S-HE2)2
basisches Aluminiumnitrat, basisches Aluminiumhydroxyacetat und basisches Aluminiumsulfat.
Diese Verbindungen lassen sich durch Ionenaustausch oder Elektrolyse der entsprechenden Aluminiumsalze, durch Lösen von
Aluminium in lösungen der entsprechenden sauren Aluminium sal ze oder durch Teilneutralisation der entsprechenden Aluminiumsalze
mit einer Base herstellen.
Bevorzugte basische Aluminiumsalze sind diejenigen, bei denen
χ den Viert 1 oder 2, y einen Wert von 1 bis 5 und ζ den Wert
1 oder 2 hat. Beispiele für bevorzugte basische Aluminiumsalze
sind basisches Aluminiumchlorid Al2(OH)1-Cl, welches auch als
- 62 109882/186 9
Aluminiumchlorhydroxid oder "Chlorhydrol" (Reheis) "bezeichnet
wird, und basisches Alurainiumacetat Al(OH)2 02C-CH^»i/5 Ην,ΒΟ^
welche£5 unter der Bezeichnung "Niaproof" (Union Carbide) im
Handel ist, wobei die Borsäure als Stabilisiermittel dient.
Die Konzentration des basischen Aluminiumsalzes braucht im
Rahmen der Erfindung, ausgedrückt als fo Al3O5, nur 1 Gewichts
prozent su betragen, kann aber auch 40 oder mehr Gewichtsprozent betragen. Pur die Zwecke der Erfindung bevorzugte Konzen
trationen an basischem Aluminiumsalζ liegen im Bereich von 5
bis 25 Gewichtsprozent.
Die basischen Aluminiumsalze können als Lösungen oder Dispersionen
in verschiedenen Medien eingesetzt werden. Geeignete Medien sind Wasser, niedermolekulare Alkohole, wie Methanol
und Isopropanol, oder andere polare organische Flüssigkeiten, wie Diinethylformamid und Aceton. Das bevorzugte flüssige Medium
für die positiv geladenen Aluminiumsalze ist Wasser.
(4) Polykationische organische Stoffe
Die Härtungsmittel dieser Klasse sind entweder Polymerisate, bei denen positiv geladene Stickstoffgruppen einen Teil der
wiederkehrenden Polymerisateinheiten bilden, oder Monomere
mit mehreren positiv geladenen funktioneilen Stoffgruppen in ihrer Struktur. Kohlenstoffatome in den Monomeren oder Polymerisaten
können durch Heteroatome, wie Schwefel oder Sauerstoff, ersetzt sein. Die Polymerisate oder Monomeren können
auch verschiedene Arten von funktioneilen Gruppen enthalten.
Beispiele für positiv geladene stickstoffhaltige Gruppen, die einen Teil der Härtungsmittel gemäss der Erfindung bilden können,
sind primäre, sekundäre und tertiäre Amino-, Hydroxylamino- und substituierte Hydroxylaminogruppen, Hydrazino- und
substituierte Hydrazinogruppen, Oximinogruppen, positive Gruppen, die durch Salzbildung der oben genannten Gruppen mit org'anischen
oder anorganischen Säuren entstehen, substituierte
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Oniumgruppen, wie Ammonium-, Imonium-, Hydroxylammonium- und
Hydrazoniumgruppen.
Die bevorzugten funktioneilen Gruppen sind primäre, sekundäre
und tertäre Aminogruppen, Produkte der Umsetzung derselben mit Säuren und quartäre Ammoniumgruppen* Diese Gruppen können
als Seitengruppen einer monomeren.Struktur oder einer Polyraerisatkette
vorliegen, oder sie können einen integrierenden Bestandteil der monomeren Struktur oder der Polymerisatkette
bilden. Das Stickstoffatom einer solchen Gruppe kann einem heterocyclischen Ring angehören. Von den funktioneilen Gruppen
kann je eine auf je 1 bis 24 Kohlenstoffatome in dem Monomeren
oder Polymerisat entfallen. Der bevorzugte Bereich ist eine funktioneile Gruppe auf je 1 bis 10 Kohlenstoffatome.
Die an das Stickstoffatom eines polymeren Amins, Aminsalzes oder Ammoniumsalzes gebundenen Wasserstoffatome können durch
gerad- oder verzweigtkettige aliphatische oder aromatische Gruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert sein.
Diese Substitution bezieht sich auf den Kohlenstoffgehalt, der nicht einen Teil der Hauptpolymerisatkette bildet. Aliphatische
Substituenten können gesättigt oder ungesättigt seine
Geeignete Polymerisate mit Amino-, Aminosalz- und Oniumsalzgruppen
können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden oder im Handel erhältlich sein.
Typische, im Handel erhältliche kationische Polymerisate sind: die "Cato"-Stärken (National Starch Products), die "Reten"-Harze
(Hercules Chemical Co.), die "Catalin"-Harze (Catalin Corp.) und die "PEI"-Polyäthylenimine (Dow Chemical Co.).
Typische geeignete kationische Polymerisate, die nach bekannten Verfahren hergestellt werden können, sind durch Umsetzung
von mehrwertigen Aminen (z.B. Tetraäthylenpentamin, Diäthylentriamin) mit verschiedenen Harzen, wie Harnstoff-Formaldehydharzen,
Polyurethanen, Polyestern, ijpoxyharzen usw., erhaltenen Polymerisate, die durch Homopolymer!sation von ungesättig-
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ten Aminen, wie Methacrylsäure-2-dimeth.ylaminoäthylester,
4-Vinylpyridin und Diallylamin, sowie die durch Copolymerisation
dieser Amine mit geeigneten Monomeren, wie Vinylacetat, Methylvinyläther, Methacrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester,
Acrylsäurenitril,' Methacrylsäurenitril, Styrol, oc-Methylstyrol, Äthylen, Propylen, Butylen, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Isopren, Chloropren, Butadien, Methylvinylketon, IPumarsäuredimethylester, Acrylsäureamid oder Methacrylsäureamid,
erhaltenen Polymerisate.
Es ist natürlich auch möglich, Salze dieser ungesättigten Aminverbindungen zu polymerisieren oder zu copolymerisieren.
Beispiele für zur Herstellung solcher Salze geeignete Säuren sind anorganische Säuren, wie HCl, HBr, HJ, H2SO,, H5PO4,
NH2-SO5H, und organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure,
Hydroxyessigsäure usw. Salze können auch durch Umsetzung der Polymerisate mit den obigen Säuren hergestellt werden.
Geeignete nicht-polymere Amine, Aminsalze und Oniumsalze können
nach bekannten Methoden hergestellt werden, oder man kann handelsübliche Produkte verwenden.
Beispiele für geeignete nicht-polymere Amine sind Ä'thylendianrin
(H2N - CH2CH2 - NH2), Diäthylentriamin (H2N. - CH2CH2 -NH-CH2
- CH2 - NH2), N-(Hydroxypropyl)-m-phenylendiamin,
Ν,Ν,Ν1,N'-Tetramethyl-2-buten-1,4-diamin, Triäthylentetramin
(H2N-CH2CH2-N-CH2CH2-NH2), 3-Amino-N-äthylpiperidin,
CH2-CH2-NH2
H(-CH2-CH2-NH-)10H, 2,5-Diaminopyridin.
Für die Zwecke der Erfindung geeignete Aminsalze sind Salze
der oben beschriebenen Polyaminoverbindungen. 3?ür die Herstellung
dieser Salze aus den genannten Aminen geeignete Säuren sind anorganische Säuren, wie HCl, HBr, HJ, NH2SO5H, H3SO4 und
H5PO4, sowie organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure,
Hydroxyessigsäure, Citronensäure und Oxalsäure. Man kann jede anorganische oder organische Säure verwenden, die stark genug
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ist, um mit einem Amin unter Bildung eines positiv geladenen, stickstoffhaltigen Salzes zu reagieren. Bevorzugte Säuren
sind HCl, H2SO., Η,ΡΟ^ und Essigsäure.
Man kann substituierte Oniumverbindungen verschiedener Arten
verwenden, wie Ammonium-, Hydrazonium-, Imonium-, Diazonium-
oder Hydroxylammoniumverbindungen. Die vorteilhafteste Art
von substituierten Oniumsalzen gemäss der Erfindung sind quartäre Ammoniumsalze.
Quartäre Ammoniumgruppen können eingeführt werden, indem man primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen auf an sich bekannte
Weise mit organischen Alkylierungsmitteln umsetzt. Polymerisate
mit quartären Ammoniumgruppen können durch Homopolymerisieren von ungesättigten quartären Ammoniumsalzen,
wie den alkylierten Derivaten der oben genannten ungesättigten Amine, oder durch Copolymerisieren dieser Salze mit geeigneten
Monomeren, wie den oben genannten Monomeren, hergestellt werden. Hierbei kann man nach beliebigen bekannten Methoden
arbeiten. Geeignete Anionen oder G-egenionen in den Oniumsalzen sind das Chlor-, Brom-, Jod-, SuIfamat-, Sulfat-, Phosphation,
das teilweise veresterte Sulfation, wie da.s A'thosulfation, das Formiat-, Acetat-, Hydroxyac et ation usw. Bevorziigte Anionen
sind das Chlor-, Brom-, Acetat- und A'thosulfation.
Die polykationischen Reagenzien können bei dem erfindungsgemässen
Verfahren in Form von Lösungen oder Dispersionen eingesetzt werden. Geeignete Medien sind Wasser, niedermolekulare
Alkohole, wie Methanol und Isopropanol, sowie andere polare organische Flüssigkeiten, wie Dimethylformamid und Aceton. Das
bevorzugte flüssige Medium für die kationiuehen Härtungsmittel ist Wasser. TJm ein für eine bestimmte Verbindung besonders
geeignetes Medium zu erhalten, kann man Wasser in verschiedenen Mengenverhältnissen mit anderen Flüssigkeiten mischen.
Geeignete Konzentrationen der polykationischen Verbindungen brauchen nur 1 Gewichtsprozent zu betragen, können aber auch
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50 Gewichtsprozent oder mehr betragen. Bevorzugte Konzentrationen
liegen im Bereich von 5 bis 30 Gewichtsprozent.
Bei der Durchführung dieser anderen Ausführungsformen der Erfindung
taucht man vorzugsweise zuerst das verlorene Modell des Metallgussstückes in einen Schlicker von keramischem Material
in einem positiven Sol, einem negativen Sol oder einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicats. Dann wird das
beschichtete Modell in herkömmlicher Weise mit keramischem Material verputzt. Solange der Putz noch nass ist, wird das Modell
in eine Lösung oder Dispersion des Härtungsmittels getaucht oder mit einer solchen bespritzt. Zum Aufbringen der
in diesem Abschnitt beschriebenen Härtungsmittel aus einem zweiten !Tauchbad ist es mitunter zweckmässig, feinteilige anorganische
Feststoffe mit dem Härtungsmittel zu überziehen. Das zweite Tauchbad besteht dann aus einem Schlicker der feinteiligen
Peststoffe, die an ihrer Oberfläche mit dem Härtungsmittel modifiziert sind. Wenn man z.B. für den ersten Tauchvorgang
einen mit einem negativen Sol oder einer Silicatlösuiig
angemachten Schlicker verwendet, kann das zweite Tauchbad aus einem Schlicker von feinteiligem Siliciumdioxid oder
Ton bestehen, wobei das feinteilige Siliciumdioxid oder der Ton z.B. mit einem organischen Amin oder einem basischen Aluminiumsalz
modifiziert worden ist, xim eine positiv geladene
Oberfläche zu erhalten.
Statt das Modell abwechselnd in Bäder aus entgegengesetzt geladenen
Stoffen zu tauchen, wie oben beschrieben, kann man die Erfindung auch derart durchführen, dass man das Modell in
einen mit einem positiven Sol, einem negativen Sol oder einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicats angemachten
Schlicker taucht und dann einen keramischen Putz aufträgt, der ein chemisches Härtungsmittel enthält. Auf diese Weise
kann man alle oben für die Verwendung mit positiven Solen angegebenen Härtungsmittel auftragen, ausgenommen die ionogenen
alkalischen Silicate und die ein anionisches Tensid enthaltenden Polymerisatdispersionen. Ebenso können alle oben für die
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Verwendung mit negativen- Solen oder Lösungen von ionogenen alkalischen
Silicaten empfohlenen Härtungsraittel auf diese Weise
aufgetragen werden, ausgenommen die kationische Tenside
enthaltenden BolvmerisatdispersioTieru Kombinationen von keramischen.
Stoffen und Härtungsmittelni zur- derartigen Durchfüh-·
rung der Erfindung enthalten das Härtungsmittel gewöhnlich in.
Mengen von etwa t "bis 30 Gewichtsprozent (vorzugsweise 5 bis
15 Gewichtsprozent), bezogen auf die Gewicht smenge des keramischen.
Materials.. Die Kombination aus keramischem Putzmaterial
und Härtungsmittel wird auf den beschichteten träger aufgetragen,
solange dieser noch, von dem vorherigen Tauehvorgang
nass ist. Bas Härtungsmittel verursacht die Koagulation des positiven oder negativen Sols oder der Silicatlösung des Überzuges
und dadurch eine Verfestigung des Überzuges. Im allgemeinen dauert es 1 bis 5 Minuten, bis das Härtungsmittel die
Verfestigung des Überzuges nach dem Verputzen bewirkt und das
beschichtete Modell in das nächste Bad eingetaucht werden kann. Diese Zeitdauer variiert je nach der Löslichkeit des
Härtungsmittels in dem Überzugsgemisch und dem Äktivitätsgrad des Härtungsmittels. Kombinationen von keramischem !Putzmaterial
und Härtungsmittel zur Durchführung dieser Ausführungsform der Erfindung können nach zwei verschiedenen Methoden
hergestellt werden:
1. Man mischt ein festes Härtungsmittel mit dem keramischen
Material und verwendet das Gemisch zum Verputzen. Um eine Trennung des Härtungsmittels von den keramischen Körnern
zu verhindern, soll das feste Härtungsmittel vorzugsweise auf den gleichen Korngrössenbereich ausgesiebt werden, den
auch das keramische Material hat. Man kann aber auch mit feinkörnigeren oder grobkörnigeren Härtungsmitteln arbeiten.
Das Gemisch wird durch einfaches mechanisches Vermischen hergestellt.
2. Das keramische Material wird mit dem chemischen Härtungsmittel überzogen. Zu diesem Zwecke kann man eine Lösung,
Dispersion oder Emulsion des Härtungsmittels auf die Ober-
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3493-G
fläche der keramischen Körner aufbringen und das Lösungsmittel dann abdampfen. Ebenso kann man das Härtungsmittel
durch Ausfällung auf die keramischen Körner aufbringen; z.B. kann man ein wasserlösliches Salz eines normalerweise
unlöslichen polyanionischen Polymerisats zum Überziehen
der keramischen Körner verwenden und dann eine Base zusetzen, um das Polymerisat auf den Körnern auszufällen.
Schliesslich kann man die keramischen Körner auch mit dem
Härtungsmittel überziehen, indem man das feinteilige feste Härtungsmittel auf die feuchte Oberfläche der keramischen
Körner aufbringt und das GanziS dann trocknet.
Die Angaben, die oben in Verbindung mit der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hinsichtlich des für die Schlicker und den Putz zu verwendenden keramischen Materials, der "Verfahren
zur Herstellung von Schlickern aus keramischem Material und positiven Solen, negativen Solen oder Silicatlösungen, der
Modellwerkstoffe und des Heinigens, Trocknens und des Entfernens von Wachs gemacht wurden, gelten auch für die übrigen
Ausführungsformen der Erfindung.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist es vielfach zweckmässig, den Tauchbädern ein faserartiges Verstärkungsmittel
zuzusetzen, um die Eigenschaften der entstehenden Giessformen oder sonstigen Schichtkörper zu verbessern. Zum Beispiel
kann-man eine bedeutende Erhöhung der Festigkeit von nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hergestellten
Prazisionsgiessformen in ungebranntem und gebranntem Zustande erreichen, wenn man dem Schlicker aus negativem Sol und
keramischem Material etwas Wollastonit-Mineralfasern (Calciummetasilicat)
zusetzt. Andere Fasern, z.B. vulkanische Gesteinsfasern ("Kaowool")» Aluminosilicatfasern ("Fiberfrax"),
Asbestfasern und Glasfasern, liefern ebenfalls erhöhte Festigkeiten. Wollastonit- und Asbestfasern bringen die bevorzugten
positiven Sole zum Erstarren und sollen daher in keramische Schichtstoffe durch Zusatz zu negativen Solschlickern oder.
Schlickern aus Silicatlösungen eingelagert werden.
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Die Erfindung wurde zwar im einzelnen unter Bezugnahme auf ihren bevorzugten Anwendungszweck, nämlich, die Herstellung
von verlorenen keramischen Giessformen für den PräzisipnsforiE-guss
von Metallen, beschrieben; sie eignet sich jedoch auch für viele andere Anwendungszweckeβ Im allgemeinen kann man
immer dann von der Erfindung Gebrauch machen, wenn es darauf ankommt, eine hochtemperaturbeständige Wärmeisolierschient auf
Oberflächen von Erzeugnissen, wie Schalldämpfern oder Ansaugrohren
von Kraftfahrzeugen, zu erzeugen. Zu diesem Zweck kann man jedes beliebige keramische Isoliermaterial verwenden« Zum
Beispiel kann man schaumförmigen Perlit oder Asbestfasern, überzogen oder gemischt mit einem der oben genannten chemischen
Härtungsmittel, abwechselnd mit dem positiven oder negativen Sol auftragen, um einen Wärmeisolationsüberzug aufzubauen.
Andernfalls oder zusätzlich kann man das feuerfeste Isoliermaterial auch den positiven Solschlickern zusetzen.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Verfahrens gemäss der Erfindung ist die Herstellung von hochtemperaturbeständigen,
wärmeleitenden keramischen Überzügen durch Zusatz von hitzebeständigem Metallpulver zu den Schlickern. Da die Schlicker
eine niedrige Yiscosität haben können, eignet sich das Verfahren zur Herstellung von verlorenen oder permanenten keramischen
Kernen der verschiedensten komplizierten Formen.
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Claims (1)
- E.I. du Pont de Nemoursand Company 3493-GPatentansprüche/i .J Verfahren zur Herstellung von keramischen Schichtstoffen auf der Oberfläche von Trägern, dadurch gekennzeichnet, dass man abwechselndA) durch Eintauchen des Trägers in ein Bad aus(1) einem Sol von positiv geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes oder(2) einem Sol von negativ geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes oder(3) einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicats einen negativ bzw. positiv geladenen Überzug auf der Trägeroberfläche erzeugt undB) den beschichteten Träger in noch nassem Zustande mit einem entgegengesetzt geladenen Härtungsmittel in Berührung bringt,bis sich auf der Oberfläche ein Schichtstoff der gewünschten Dicke gebildet hat, wobei man für ein Bad aus einem Sol mit positiv geladenen kolloidalen Teilchen als Härtungsmittel(1) negativ geladene kolloidale Teilchen eines anorganischen Stoffes,(2) ein ionogenes alkalisches Silicat,(3) eine monofunktionelle organische Säure, deren anionischer Teil mindestens eine Alkylgruppe mit 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen enthält, oder ein Salz einer solchen Säure,- 71 -109882/18693493-G(4) eine organische oder anorganische Base,(5) eine polyfunktionelle organische oder anorganische' Säure oder ein Salz einer solchen Säure oder(6) eine ein anionisches Tensid enthaltende Polymerisatdispersion -und für ein Bad aus einem Sol mit negativ geladenen kollo-sidalen Teilchen oder aus einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicats als Härtungsmittel(1) positiv geladene kolloidale Teilchen eines anorganischen Stoffest■ (2) eine nicht-polymere kationische organische Stickstoffverbindung ,(3) eine durch ein kationisches Tensid stabilisierte Suspension eines organischen Polymerisats,(4) ein basisches Aluminiumsalζ der allgemeinen Formel, in der χ einen Wert von 1 bis 8, y einenWert von 1 bis 20, ζ einen Wert von 1 bis 4 hat und A ein Säureanion bedeutet, oder (5) einen polykationischen organischen Stoff verwendet.2, Terfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Härtungsmittel einem zweiten Bad zusetzt, in das der beschichtete Träger abwechselnd eingetaucht wird.3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den beschichteten Träger zwischen den einzelnen Tauchvorgängen mit keramischem Material verputzt*4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Härtungsmittei auf den beschichteten Träger zusammen mit einem keramischen Putz aufbringt.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man Tauchbäder verwendet, die ausserdem keramisches Material enthalten.»· 72 —109882/186 9E. X. DU PONT DE NEMOURS
AND COMPANY6* Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von keramischen Schichtstoffen, welche verlorene keramische' Giessformen für den Präzisionsformguss von Metallen sind, dadurch gekennzeichnet, dass man ein verlorenes Modell des Metallgussstückes als Träger abwechselnd in beliebiger Reihenfolge .(1) in ein Bad aus einem Sol von negativ geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffes und/oder einer Lösung eines ionogenen alkalischen Silicats und(2) in ein Bad aus einem Sol von positiv geladenen kolloidalen Teilchen eines anorganischen Stoffeseintaucht, bis sich auf der Oberfläche ein Schichtstoff der gewünschten Dicke gebildet hat.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Tauchbad aus einem Schlicker von keramischem Pulver in einem Sol von negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen und das andere Tauchbad aus einem Schlicker von keramischem Pulver in einem Sol von positiv geladenen kolloidalen Teilchen aus mit einer Sauerstoffverbindung eines mehrwertigen Metalls überzogenen Siliciumdioxidkernen besteht.-3" ü *8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die positiv geladenen Teilchen aus mit Aluminiumoxid überzöge-· nem kolloidalem Siliciumdioxid bestehen.9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man das Modell als Träger zunächst in einen ersten Grundierungsschlicker aus verhältnismässig feinkörnigen keramischen Teilchen in einem Sol von positiv geladenen, mit Aluminiumoxid überzogenen Teilchen, dann in einen zweiten Grundierungsschlicker aus verhältnismässig feinkörnigen keramischen Teilchen in einem Sol von negativ geladenen kolloidalenPOPY1QS8*2/1*S9- neue Seite 73 -Siliciumdioxidtexlchen und dann zur Herstellung der Folgeüberzüge abwechselnd in einen ersten Schlicker aus grobkörnigeren keramischen Teilchen in einem Sol von positiv geladenen, mit Aluminiumoxid überzogenen kolloidalen Teilchen und eineizweiten Schlicker aus grobkörnigeren keramischen Teilchen in einem Sol von negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen taucht.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man das beschichtete Modell zwischen den einzelnen Tauchvorgängen mit verhältnismässig grobkörnigem keramischem Material verputzt.11. Keramischer Schichtstoff, hergestellt nach Anspruch 1 bis 5.12. Keramischer Schichtstoff als Giessform für den Präzisionsformguss von Metallen, hergestellt nach Anspruch 6 bis 10.13. Keramischer Schichtstoff, dadurch gekennzeichnet, dass er · aus abwechselnden Schichten ausCl) einem Gel aus negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxidtexlchen und/oder einem ionogenen alkalischen Silicat und* (2) einem Gel aus positiv geladenen kolloidalen Teilchen besteht.14. Keramischer Schichtstoff als Giessform für den Präzisionsformguss von Metallen, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus abwechselnden Schichten aus(1) einem Gel aus negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxidteilchen und/oder einem ionogenen alkalischen Silicat und(2) einem Gel aus positiv geladenen kolloidalen Teilchen besteht.109982/1869 - neue Seite 71* -3493-G ο 1 ο ι c c c15· Keramischer Schichtstoff als Giessform nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die positiv geladenen kolloidalen Teilchen aus mit einer Sauerstoffverbindung eines mehrwertigen Metalles überzogenen Sxliciumdioxidkernen bestehen.16. KeramischerSchichtstoff als Giessform nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, dass die positiv geladenen kolloidalen Teilchen aus mit Aluminiumoxid überzogenen Siliciumdioxidkernen bestehen.17. Keramischer Schichtstoff als Giessform nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen den einzelnen Schichten keramische Putzschichten befinden.18. Keramischer Schichtstoff als Giessform nach Anspruch 17» dadurch gekennzeichnet, da3s die Gelschichten keramisches Material enthalten.19. Keramischer Schichtstoff als Giessform nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material in den beiden innersten Gelschichten feinkörniger ist als das keramische Material in den übrigen Gelschichten.109882/1869
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