DE2129115A1 - Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in Giesserei-Formstoffe - Google Patents
Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in Giesserei-FormstoffeInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C1/00—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
- B22C1/16—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
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Description
"Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in Giesserei-Formstoffe
"
Priorität: 12. Juni 1970, Schweiz, Nr. 8 88-5/70
Es ist bekannt, aus Formsanden, welche ein mittels Gasen aushärtbares Härtungsmittel enthalten, Formen und Giessereikerne
zu bilden und diese durch Zuführen des härtenden Gases in kurzer Zeit zu härten. Insbesondere hat man
bisher solche Formen und Kerne aus mit Wasserglas gemischten Sanuen hergestellt und durch Begasen mittels Kohlendioxid
(CO2) in kurzer Zeit, z.B. innerhalb 10 - 15 see,
gehärtet. Man bewirkte dies bisher so, dass man in die Oberfläche des Sandes dünne röhrchenförmige Begasungslanzen einstach, die möglichst bis zur Oberfläche des
darunterliegenden Modells reichten.
In andern Fällen setzt man auf die Sandoberfläche eine sogenannte Dusche, d.h. eine Glocke aus Metall oder Gummi,
die mittels Ventil und Schlauch mit einer CO2 - Druckfla.-che
verbunden ist. Damit das Gas im ßandkern überall hingelangen
kann, müssen bei diesen bekannten Verfahren an gewissen Stollen der Kern- oder Formkästen Austrittsschlitze oder
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BAD ORfGtMAL
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Austrittsdüsen angebracht werden.
Sobald man jedoch sehr flache Kerne, oder sogar ganze Formen
herstellen will, die über dem Giessereimodell nur eine geringe Sanddicke aufweisen, beispielsweise für eher flache
und dünnwandige Abgüsse, so wird, der Arbeitsaufwand für das
Einstechen und Einblasen sehr gross und der Verbrauch an Gas erreicht unwirtschaftlich grosse Mengen.
Beispielsweise .muss man in eine Form, welche über dem Modell
200 mm Quarz/Wasserglas-Sand enthält, Einblaslöcher einstechen, die nur ungefähr 100 mm voneinander entfernt sein
dürfen, um eine vollständige Durchhärtung zu erreichen. Der CO0 - Verbrauch steigt dabei auf über 20 kg/t' Sand. Beim
Anwenden von Duschen oder Hauben ist der Verbrauch oft noch7 grosser.
Das Verfahren vorliegender Erfindung erlaubt es unter Vermeiden
der besagten Nachteile härtbare Formen durch härtende Gase auch dann vorteilhaft zu begasen, wenn die Formhöhe
über dem Modell erheblich kleiner ist, als die Länge der dem Modell üblicherweise unterliegenden Modellplatte. Unter
Formhöhe wird hier die Distanz zwischen der Formoberfläche und dem tiefsten Punkt der Oberfläche des darunter liegenden
Modells verstanden.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in gasdurchlässige Giessformen und Giessereikerne,
welche im wesentlichen aus pulverförmigen oder .·■'- J 10985 1/133 1
körnigen feuerfesten Stoffen geformt sind und durch Gase härtbare Bestandteile enthalten, und ist dadurch gekennzeichnet,
dass man das härtende Gas durch ein gasdurchlässiges Modell hindurch in die zu härtende Form einbläst.
Mittels des Verfahrens vorliegender Erfindung kann der Verbrauch an härtendem Gas erheblich vermindert werden und
die Arbeit des Kinstechens oder Duschens wird überflüssig,
Gemass einer Ausführungsform vorliegender Erfindung führt
man den Strom des härtenden Gases in den gasdurchlässigen Formen im wesentlichen von unten nach oben.
Dies kann man z.B. dadurch bewirken, dass man'in den für die
Herstellung der Formen zu benützenden Modellen von unten
nach oben führende Bohrungen oder Kanäle anbringt. «
Gemass einer zweokmässigen Ausführungsform vorliegender Erfindung
bewirkt man das Einblasen der härtenden Gase durch eine hohle Platte, Rahmenplatte oder durch eine mit Gasdurchführungen
versehene Bodenplatte hindurch, auf welcher das 'jeweils benützte Modell befestigt ist» Das härtende
Gas kann hiebei zunächst in den Hohlraum der Platte und von dort in' die einzelnen durch das Modell gehenden Kanäle verteilt
werden. Auch bei der Anwendung des Verfahrens der Erfindung kann man, wie an sich aus der Giessereitechnik bekannt
ist, Platte und Modell zu einer Modellplatte vereinigen.
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Gemäsß einer vorteilhaften Ausführungsform führt man das
härtende Gas durch Modelle, die einen oder mehrere gröcsere HolilräuniG aufweisen. Dabei besteht die günstige Möglichkeit
Modelle mit mehreren Hohlräumen zu benützen, in denen Hohlräume durch Trennwände unterteilt sind, sodass man die
einzelnen Hohlräume des Modells durch getrennte Anschluss-rohre und Zuleitungen mit dem härtenden Gas speisen kann.
Auf diese V/eise ist es möglich, diejenigen Teile der ^u
härtenden Form, welche eine grössere oder kleinere Dosierung an härtenden Gasen erhalten sollen, entsprechend getrennt
mit härtenden Gasen zu versorgen, indem Reduzierventile angewandt werden können, oder indem man durch Steuerung
der Ventile eine unterschiedliche Begasungszeit einstellt.
Die Modelle können z.B. dadurch gasdurchlässig gemacht sein,
dass sie an ihrer gesamten vom Formmaterial bedeckten Oberfläche Bohrungen aufweisen. Solche Bohrungen haben z.B.
einen Durchmesser von 1 - 5 mm und Abstände zwischen 10
und 150 mm.
Es ist vorteilhaft, solche Bohrungen so auszubilden, dass sie sich entgegen der Richtung der Strömung des härtenden
Gases etwas erweitern, indem man so in der lage ist, eventuell auftretende Verstopfungen in -den Einblasbohrungen durch
Durchblasen von z.B. Pressluft in umgekehrter Richtung leicht wieder durchgängig zu machen.
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Man kann aber auch anstelle der mit Bohrungen versehenen
Modelle oder Modellplatten solche benützen, die aus einem porösen Werkstoff gefertigt sind.
Hierzu eignen sich z.B. sehr gut Holzfaser- oder Holzspanplatten, wie sie im Baugewerbe angewandt werden und die
einen hohen Anteil an polymerisierten Kunstharzen oder
erhärteten Klebstoffen haben können.
Im Interesse der Haltbarkeit ist es oft vorteilhaft,
Modelle zu benutzen, die aus harten ,Werkstoffen bestehen
und gleichwohl für das härtende Gas gut durchlässig sind* Zur Herstellung eines gasdurchlässigen Modellen eignen
sich z.B. auch viele in der Giesserei als Formstoffe angewandte
Materialien, aber auch Kunststoffbetone, die auf
irgend eine V/eise schon ausgehärtet worden sind, Hiezu gehören beispielsweise keramische Fritten, Schaumstoffe,
oder grobe Sande, Scharnottkörn-er oder Metallgranal, welche durch Zement, Gips, Kieselsäure oder Tonerdehydrat
oder Kunststoffe verbunden sind. Derartige Modelle und
Modellplatten können durch ein übliches Formverfahren gegen ein Positiv abgebildet werden und a3.s Gaseinleitungssystem
z.B. entweder die beschriebenen Hohlräume oder ein Netz aus gelochten Rohren enthalten.
Als härtende Gase kommen in Frage; Kohlendioxid, verdünnter
Chlorwasserstoff, SOg sowie NH^ und zwar auch wenn organische
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Silikate (Kieselsäureester) als härtbare Bestandteile angewandt
werden. Als härtende Gase können ζ·Β· auch organische Amine in einem Trägergas verwendet werden, z.B. vorteilhaft
wenn die zu härtende Form organische Zyanate oder Isozyanate als Bindemittel enthält» Auch Formaldehyd kann
. mit Vorteil verwendet worden, wenn die Form ein durch
Formaldehyd härtbares-Bindemittel enthält.
Ein Beispiel einer Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens sei anhand der in Figur 1 in senkrechtem Querschnitt
gezeigten Form- und Mode.llanordnung erläutert;
Irn Formkasten 1, dessen Höhe H 200 mm betrug und dessen
Boden von der Bodenplatte 2 gebildet ist, befindet sich das unten hohle Modell 3, welches aus Schichtholzplatten
und Holz gefertigt ist. Die Führungsstifte 4 legen die
Lage von Formkasten einerseits und Modell 3 samt Bodenplatte
2 andererseits gegeneinander fest. Aus Holz sind die Trenn- und Stützwände 5 gefertigt. Die Hohlräume 6
einerseits und die Hohlräume 7 anderseits sind mit je einem Zuleitungssystem . für das härtende Gas, welches
hier aus Kohlendioxid besteht, verbunden. Die Oberseite
des Modells 5 ist mit zahlreichen Bohrungen 8 von 2,5 mm Durchmesser durchsetzt. Der Abstand der Bohrungen zueinander
beträgt 30'bis 50 mm. Das Verhältnis der innerhalb des
Formkastens 1 oberhalb des Modells j5 befindlichen Höhe H
der porösen zu härtenden Sandform 9 zur innerhalb des
Formkastens 1 befindlichen v/irksamen Länge L des Modells
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■■^"■'^':- BAOORlGfNAL
beträgt hier 1 ί 6t. Der Formsand besteht aus 9^ % Quarzsand
(0,1 - 0,5 mm Korngrösse) und 6 % Wasserglas der
Pichte yd° Beaume. Die Zuleitungen der Hohlräume 6 wurden mittels des Reduzierventils .10 bei 0,2 atü, diejenigen
der Hohlräume 7 mittels des Reduzierventils 11 bei 0,5 atü mit Kohj.endioxidgas eingespeist. Mittels der getrennten Zuleitungen verschiedenen Di1UCkS wurde bewirkt, dass der über den Hohlräumen 7 irn Sand wegen, der höheren Sandschicht bestehende grör.sere Durchstörmungsv/iderstand gegenüber dem über den Hohlräumen 6 etwa so kompensiert wurde, dass eine gleichinässige CO2 - Beschickung je Volumeneinheit Sand
erreicht wurde« Nach einer Begasung von 20 see. Dauer waren die Formen gleichinässig verfestigt. Der Formkasten 1 samt gehärteter Sandfüllung konnte nun vorn Modell 5 ur>d
der Bodenplatte 2 abgehoben werden und bildete nun zusammen mit e.iner zweiten in gleicher Weise mittels eines ergänzend gestalteten Modells hergestellten Formhälfte eine giessbereite Sandform.
Pichte yd° Beaume. Die Zuleitungen der Hohlräume 6 wurden mittels des Reduzierventils .10 bei 0,2 atü, diejenigen
der Hohlräume 7 mittels des Reduzierventils 11 bei 0,5 atü mit Kohj.endioxidgas eingespeist. Mittels der getrennten Zuleitungen verschiedenen Di1UCkS wurde bewirkt, dass der über den Hohlräumen 7 irn Sand wegen, der höheren Sandschicht bestehende grör.sere Durchstörmungsv/iderstand gegenüber dem über den Hohlräumen 6 etwa so kompensiert wurde, dass eine gleichinässige CO2 - Beschickung je Volumeneinheit Sand
erreicht wurde« Nach einer Begasung von 20 see. Dauer waren die Formen gleichinässig verfestigt. Der Formkasten 1 samt gehärteter Sandfüllung konnte nun vorn Modell 5 ur>d
der Bodenplatte 2 abgehoben werden und bildete nun zusammen mit e.iner zweiten in gleicher Weise mittels eines ergänzend gestalteten Modells hergestellten Formhälfte eine giessbereite Sandform.
Die für die Durchhärtung erforderliche COo ~ Menge betrug
5,0 kg/t Sand.
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i BAD OftlGINAL
i BAD OftlGINAL
Claims (5)
1. Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in gasdurchlässige Giessforrnen und Giessereikerne, welche im y/esentlichen
aus pulverförmiger! oder körnigen feuerfesten Stoffen geformt sind
und durch Gase härtbare Bestandteile enthalten, dadurch
geke η η ζ e i c hne t. , dass man das härtende Gas durch ein gasdurchlässiges Modell hindurch in die zu härtende Form
einbläst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
den Strom des härtenden Gases in den gasdurchlässigen Formen im wesentlichen von unten nach oben führt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das härtende Gas durch Modelle führt, die Hohlräume
aufweisen.
l\. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
™ man einzelne Hohlräume des Modells durch getrennte Zuleitungen
mit dem härtenden Gas speist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass man Modelle bzw. Modellplatten verendet, die aus einem
gasdurchlässigen Material bestehen und/oder feine Bohrungen in geringem Abstand enthalten.
BAD ORIGINAL 10985 1/1331
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH888570A CH502143A (de) | 1970-06-12 | 1970-06-12 | Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in Giesserei-Formstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2129115A1 true DE2129115A1 (de) | 1971-12-16 |
Family
ID=4345838
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712129115 Pending DE2129115A1 (de) | 1970-06-12 | 1971-06-11 | Verfahren zum Einblasen von härtenden Gasen in Giesserei-Formstoffe |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH502143A (de) |
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NL (1) | NL7108045A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4036277A (en) * | 1975-10-17 | 1977-07-19 | J. R. Short Milling Co. | High speed method and apparatus for producing foundry molds |
-
1970
- 1970-06-12 CH CH888570A patent/CH502143A/de not_active IP Right Cessation
-
1971
- 1971-06-11 NL NL7108045A patent/NL7108045A/xx not_active Application Discontinuation
- 1971-06-11 FR FR7121373A patent/FR2095218A3/fr active Granted
- 1971-06-11 DE DE19712129115 patent/DE2129115A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH502143A (de) | 1971-01-31 |
FR2095218B3 (de) | 1974-03-29 |
NL7108045A (de) | 1971-12-14 |
FR2095218A3 (en) | 1972-02-11 |
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