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Hammermühle Die Erfindung betrifft eine Hammermühle, insbesondere
für Haferschalen,Getreide und dergl., mit einem in einer Mahlkammer umlaufenden
Schlägerwerk, das aus einer Mehrzahl von stabförmigen Hämmern besteht, die mit einem
Ende an Drägerwellen schwenkbar gelagert sind, welche mit gleichem gegenseitigem
Winkelabstand am Umfang eines hIühlenrotors angeordnet sind.
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Bekanntlich muß in Mühlenbetrieben und Betrieben zur Kraftfutterherstellung
eine große Anzahl von Produkten und Materialien zerkleinert, zerschlagen und geschrotet
werden, um diese Produkte und Materialien in einen Zustand zu bringen, der eine
Weiterverarbeitung oder
bereits einen Verkauf ermöglicht. Bei diesen
Produkten und Materialien handelt es sich beispielsweise um Getreide, Haferschalen,
Hülsenfrüchte, Fremdsamen, Zuckerrübenschnitzel, Eartoffelflocken, Holzabfälle,
Chemikalien, Abfälle und dergleichen.
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Zum Zerkleinern- derartiger Produkte sind Hammermühlen bekannt, bei
denen in einem einen im wesentlichen zylindrischer Gehäuse innerhalb eines ebenfalls
im wesentlihen zylindrischen und mit Abstand von der Gehäusewandung angeordneten
Siebes ein Schlägerwerk umläuft, das die Zerkleinerung aer zugeführten Produkte
gewährleistet. Die zerkleinerten Produkte gelangen durch das Sieb und werden aus
dem zwischen Sieb und Gehäusewandung vorhandenen Ringraum abgesaugt.
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Das Schlägerwerk derartiger Hammermühlen besteht aus einer Mehrzahl
von stabförmigen Hämmern, die mit einem Ende an Trägerwellen schwenkbar gelagert
sind, welche mit gleichem gegenseitigem Winkelabstand am Umfang eines angetriebenen
Rotors befestigt sind. Die einzelnen stabförmigen Hämmer sind flacheisenförmig ausgebildet,
d.h. im Querschnitt rechteckig, wobei die schmale Seite des Rechtecks eine Abmessung
von etwa 10 mm und die lange Seite des Rechtecks eine Abmessung von etwa 60 mm besitzt.
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An einem Ende weisen diese Hammer eine Bohrung auf, welche die Trägerwelle
aufnimmt.
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Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Hammermühlen besteht in
dem bezogen auf die pro Zeiteinheit erhaltene Mahlgutmenge hohen Leistungsbedarf.
Dieser unerwünscht hohe Leistungsbedarf ist auch eine Folge davon, daß die
zunächst
scharfen Kanten der flacheisenförmigen Hämmer nach gewisser Zeit abgeschliffen und
rund werden. Da damit an den Hämmern nur noch Aufprallflächen vorliegen und ein
erheblicher eil der im Betrieb gegen diese Aufprallflächen schlagenden Teilchen
allein durch diesen Auf prall effekt nicht zerkleinert wird, läßt die Leistung der
Hammermühle entsprechend nach.
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Diesem Deistungsverlust kann dadurch Rechnung getragen werden, daß
die Mühle in entgegengesetzter Drehrichtung betrieben oder die Hämmer von der Trägerwelle
abgenommen und nach Drehung um 1800 wieder aufgesetzt werden, so daß die abgenutzten
Kanten nach hinten und die scharfen Kanten nach vorne kommen. Nach gewisser Zeit
werden jedoch auch diese Kanten wieder abgenutzt und es tritt wiederum ein erheblicher
Leistungsabfall ein, dem nur durch das kostspielige Einsetzen neuer Hämmer abgeholfen
werden, kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hammermühle der eingangs angeführten
Art derart auszubilden, daß eine schnellere Zerkleinerung und gleichzeitig eine
Verringerung des LeistungsbedarSs pro erhaltener Mahlgutmengeg rreicht wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß jeder stabförmige
Hammer an der MaterialauSprallseite wenigstens eine vorstehende Schneidkante und
zumindest eine hblenkfläche aufweist, die mit der durch die Hammerlängsachse und
die Trägerwelle verlaufenden Ebene einen spitzen Winkel bildet.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Hämmer wird einerseits
erreicht, daß die zu zerkleinernden Teilchen nicht nur durch Schlag- und Prallwirkung
zerkleinert, sondern
durch die- speziell vorgesehenen Kanten zerschnitten
werden und andererseits wird durch die vorgesehenen Ablenkflächen- sichergestellt,
daß die auf einen Hammer auStreffenden Teilchen -seitlich weggeschleudert werden
und damit sofort wieder auf einen der nachfolgenden Hämmer treffen, und zwar sehr
häufig unter einem Winkel, bei dem sie wiederum gegen eine seitlich vorgesehene
Schneidkante prallen. Es wird somit eine stärkere Verwirbelung und ein häufigeres
Auftreffen der zu zerkleinernden Teilchen auf die Hämmer pro Zeiteinheit und damit
ein besonders günstiger Zerkleinerungs effekt erzielt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist jeder Hammer wenigstens
eine ebene Ablenkfläche auf.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Hämmer mit konkav gekrümmten
Ablenkflächen versehen. Auf diese Weise können scharfere Schneidkanten erhalten
werden und es wird vor allem ein besonders ausgeprägter Ablenkeffekt erzielt, da
durch die konkave Krümmung auch diejenigen Teilchen stark abgelenkt werden, die
auf einen Randbereich einer Ablenkfläche-treffen.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist jeder Hammer
im Querschnitt sechseckig, und seine Lagerachse verläuft durch zwei zueinander parallele
Seitenflächen.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß jeder Hammer im Querschnitt achteckig ist und die
Lagerachse durch zwei sich diametal gegenüberliegende Kanten verläuft. Bei dieser
Ausführungsform, bei der vorzugsweise auch wiederum konkav gekrümmte Ablenkflächen
vorgesehen sein können, stehen in Laufrichtung betrachtet drei schneidkanten und
zusätzlich zwei weitere Schneidkanten für abgelenlite, seitlich auftreffende Teilchen
zur Verfügung.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
die auf einer Trägerwelle gelagerten Hämmer bezüglich der auf der in Drehrichtung
jeweils nachfolgenden Trägerwelle gelagerten Hämmer seitlich versetzt angeordnet.
Auf diese Weise wird erreicht, daß durch die Hämmer seitlich abgelenkte teilchen
sofort wieder auf eine Schneidkante eines nachfolgenden Hammers treffen und es praktisch
kaum vorkommt, daß ein Teilchen sich längere Zeit zwischen den Hämmern befindet
ohne gegen einen dieser Hämmer zuprallen.
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Zur Verbesserung der Schneidwirkung können gemäß der Erfindung die
Schneidkanten auch sägezahnförmig ausgebildet sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in dieser zeigt: Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer Hammermühle, und die Fig. 2, 3 und 4 Querschnittsansichten von
erfindungsgemäßen Hämmern für Hammermühlen nach Fig. 1.
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Nach Fig. 1 weist eine mit dem Bezugszeichen 10 versehene Hammermühle
eine Mahlkammer 1 mit darin umlaufendem Schlägerwerk 2 auf. Die Mahlkammer 1 ist
von einem Siebmantel 11 umgeben, der im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet
und mit Abstand von einer Gehäusewandung 12 angebracht ist.
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Ferner weist die Hammermühle an ihrer Oberseite einen Einlauf-9 zur
Naterialzufrung auf. Die Ausgestalbung dieses Einlaufes ist im Zusammenhang mit
der voiiegenden Erfindung ohne Bedeutung.
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Das in der Mahlkammer 1 umlaufende Schlägerwerk 2 besteht aus einem
angetriebenen PIühlenrotor 5, an dem eine Mehrzahl von stabförmigen Hämmern 3 mit
einem hnde an Drägerwellen 4 schwenkbar gelagert ist. Diese rägerwellen 4 sind mit
gleichem gegenseitigem Winkelabstand am Umfang des Mühlenrotors 5 fest angeordnet.
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Das durch die Hämmer 3 zerkleinerte Material gelangt im Betrieb in
den Raum 13 zwischen dem Siebmantel und der Gehäusewandung und wird von dort seitlich
abgesaugt.
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Von entscheidender Bedeutung für den mittels der Hammermühle erzielten
Zerkleinerungseffekt und damit für den Leistungsverbrauch der Mühle pro erhaltener
Mahlgutmenge ist die Ausgestaltung der Hämmer des Schlägerwerks.
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Die Fig.2 bis 4 zeigen Querschnittsansichten bevorzugter Ausführungsformen
dieser Hämmer, wobei den dargestellten Ausführungsformen gemeinsam ist, daß sie
an der Materialaufprallseite wenigstens eine vorstehende Schneidkante 6 und zumindest
eine vorzugsweise konkav gekrümmte Ablenkfläche 7, 8 aufweisen.
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Der Hammer nach Fig. 2 besitzt eine sich über seine gesamte Länge
erstreckende zentrale Schneidkante 6 sowie wei symmetrische, konkav gekrümmte Ablenkflächen
7, die an weiteren Prall- oder Schneidkanten 6a, 6b enden.
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Durch diese Ausgestaltung der Hammer, die übrigens in beiden Drehrichtungen
wirksam sind oder bei Beibehaltung der Drehrichtung erforderlichenfalls umgedreht
werden können, wird erreicht, daß die in Richtung der Pfeile bei Betrachtung der
Relativbewegung ankommenden Teilchen entweder bereits direkt an den Schneidkanten
6,6a,6b zerschnitten oder durch die erfindungswesentlichen Ablenkfläc'hen 7 abgelenkt
und gegen
die Schneidkanten nachfolgender, insbesondere versetzt
angeordneter identisch ausgebildeter Hämmer geschleudet und dort zerschnitten werden.
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Fig. 3 zeigt einen im Quer8chnitt sechseckigen Hammer, der bezüglich
der Trägerwelle 4 so angeordnet ist, daß er eine führende Kante 6 sowie ebene Ablenkflächen
7, die gleichzeitig natürlich auch als Prallflächen wirken, sowie zwei weitere seitliche
Schneidkanten aufweist.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Hammers 3, der im Querschnitt
achteckig ist und in der dargestellten Ausführungsform ebene Ablenkflächen 8 besitzt.
Selbstverständlich können diese Ablenkflächen auch konkav gekrümmt ausgebildet sein,
und gerade diese Ausführungsform bringt wesentliche Vorteile mit sich, da der Ablenk-
und Verwirbelungseffekt in diesem Falle besonders ausgeprägt -ist und außerdem scharfe
ßchneidkanten erhalten werden, die sogar nach einer gewissen Abnutzung noch ausreichende
Schärfe besitzen Diese Hämmer sind derart gelagert, daß sich die Lagerachse 4 durch
zwei sich diametral gegenüberliegende Kanten 16, 17 erstreckt, so daß neben diesen
Kanten 16, 17 noch zusätzlich drei Schneidkanten 6 erhalten werden. Durch die unterschiedlich
gerichteten Ablenkflächen 8 wird eine besonders intensive Verwirbelung der einzelnen
zu zerkleinernden Teilchen erreicht. Außerdem stehen den abgelenkten und zumindest
ein kurzes Stück etwa quer durch die Mahlkåmmer fliegenden Teilchen sehr viele Schneidkanten
zur Verfügung, wodurch der Zerkleinerungseffekt wesentlich begünstigt wird.
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Es wurde bereits erwähnt, daß die einzelnen Hämmer 3 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform auf den einzelnen rägerwellen bezüglich der in Drehrichtung nachfolgenden
Hämmer
seitlich versetzt angeordnet sind. Das Ausmaß der Versetzung
kann in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfall der Hammermühle gewählt werden.
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Von besonderer Bedeutung ist auch, daß bei den erfindungsgemäßen Hämmern
der Querschnitt über die gesamte Länge gleich ist, so daß die Herstellung vereinfacht
und wirtschaftlich durchführbar ist.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Hammermühle wirkt sich besonders
vorteilhaft aus, wenn die zu zerkleinernden Teilchen relativ leicht sind, wie dies
beispielsweise bei Haferschalen der Fall ist. Dabei kommt nämlich die Schneidwirkung
der Hämmer besonders zur Geltung und hat zur Folge, daß eine wesentliche Verringerung
des Leistungsbedarfs pro zerkleinerte Haferschalenmenge erzielt wird.
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- Patentansprüche -