DE2126381B2 - Flußmittel zur Durchführung eines Eiektroschlackeprozesses vom Typ der Schweißung - Google Patents
Flußmittel zur Durchführung eines Eiektroschlackeprozesses vom Typ der SchweißungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Flußmittel zur Durchführung eines Elektroschlacke-Prozesses. beispielsweise
der Schweißung, Aufschweißung oder der Umschmelzung. wenn das Schlackenbad eine Wärmequelle
ist.
Flußmittel, die üblicherweise zur Elektroschlacke-Schweißung von Kohlenstoff-, niedrig- und mittellegierten
Stählen verwendet werden, gewährleisten einen stabilen Ablauf des Prozesses nur bei einer Temperatur
des Schlackenbades in der Größenordnung von 1800 bis 20000C. Dies ist vor allem dadurch erklärbar, daß
die Komponenten der Rußmittel (S1O2. CaF2. AI2O3,
CaO, MnO u. a.) eine hohe Schmelz- und Siedetemperatur besitzen. Das Schlackenbad, welches die Wärmequelle
für das Schmelzen des Grund- und des Zusatzwerkstoffs ist, hat entscheidenden Einfluß auf die Qualitat
des Werkstoffs der Naht und der nahtn&hen Zone und bestimmt die Eigenschaften der Verbindung im
ganzen.
Hohe Temperatur des Schlackenbades und verhältnismäßig geringe Schweißgeschwindigkeit rufen einen
beträchtlichen Einbrand der Kanten des zu verbindenden Metalls und eine wesentliche Überhitzung des der
Naht benachbarten Grundwerkstoffs hervor. Infolge der Überhitzung nimmt bekanntlich das Metall der
nahtnahen Zone ein grobkristallines Gefüge an und weist erhöhte Festigkeit, erniedrigte Plastizität und
stark verminderte Kerbschlagzähigkeit auf. Zur Beseitigung des schädlichen Einflusses der Überhitzung
greift man nach Möglichkeit zur kostspieligen Hochtemperaturbearbeitung.
Versuche, die Temperatur des Schlackenbades zu senken und folglich die unnötige Überhitzung des
Grund- und des Nahtwerkstoffs durch Verminderung des für die Schweißung verbrauchten Stroms und der
Spannung bei Verwendung der bekannten Flußmittel zu beseitigen, ergaben keine positiven Resultate. In diesem
Fall ging die Stabilität des Elektroschlacke-Prozesses schroff zurück, was zum Auftreten von Ungänzen
und Kaltschweißstellen führte. Letztere zeugen nicht nur von der gestörten Wärmebilanz sondern auch von
der unzureichenden chemischen Aktivität der verwendeten Schlacken bei niedrigerer Temperatur des Prozesses.
Es ist bekannt, daß die Schlacken nicht bei einer bestimmten Temperatur, sondern in einem Bereich kochen,
welcher durch die Siedepunkte der zu diesen Schlacken gehörenden Komponenten bedingt ist. Die
Temperatur der Schmelze steigt mit fortschreitendem Auskochen der Komponenten mit niedrigeren Siedepunkten
an.
Bei hohen Temperaturen des Metall- und des Schlakkenbades
erfolgt der Abbrand oder Verdampfung einiger Komponenten, z. B. des Zinks. In Verbindung damit
fanden keine praktische Anwendung Elektroschlacke-Prozesse wie die Aufschweißung. Schweißung und das
Umschmelzen von Metallen, die Zink. Zinn, Blei und andere leichtschmelzende Elemente enthalten, und
zwar wegen der Verdampfung derselben oder Sättigung des Schweißguts durch Grundwerkstoffelemente,
z.B. durch Eisen im Monelmetall, in Messigen und Bronzen.
Zur minimalen Überhitzung des Werkstoffs der Naht und der nahtnahen Zone und folglich auch zur Gewährleistung
der besten mechanischen Eigenschaften der Verbindung ist es erforderlich, die Temperatur des
Schlackenbades auf so eine Grenze zu senken, daß ein minmaler Einbrand (bis zum Nullwert) der Kanten des
zu verschweißenden Metalls garantiert ist.
Beim Nulleinbrand des Grundwerkstoffs bildet sich die Schweißverbindung durch Benetzung des feste.)
Metalls durch das flüssige. Diese Benetzung hängt von der richtigen Wahl der Schlacke ab. Manchmal schmilzt
der Zusatzwerkstoff mit dem Grundwerkstoff nicht zusammen (beim Nulleinbrand), was von einer unzureichenden
Aktivität dieser Schlacktn bei niedriger Temperatur des Prozesses zeugt.
Die chemische Aktivität der Schlacke kennzeichnet deren Fähigkeit, Oxydhäute an Schweißkanten zu reduzieren
oder diese (durch Lösen) zu zerstören und in leichtschmelzende, durch das Schlackenbad assimilierte
Komponenten überzuführen.
infolge der Verwendung der bekannten Schlacken kommt es bei der Durchführung von Elektroschlacke-Prozessen
zum Durchschweißen des Grundwerkstoffs, insbesondere beim Verbinden von Metallen mit unterschiedlichen
Schmelzpunkten, Stahl-Kupfer. Stahl-Bronze, Stahl-Messing, nichtrostende beispielsweise
Legierung-Kohlenstoffstahl. Außerdem findet der Abbrand der Legierungselemente statt, und das Schweißgut besitzt keine hinlänglich guten mechanischen
Eigenschaften.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend erwähnten Nachteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flußmittel zur Durchführung des Elektroschlacke-Prozesses
zu schaffen, welches es gestattet, die Durchschweißung des Grundwerkstoffs, vorwiegend beim Verbinden von
Metallen mit unterschiedlichen Schmelzpunkten, praktisch völlig auszuschließen, und welches als Folge hiervon
gute mechanische Eigenschaften des Schweißgutes gewährleistet und den Abbrand der Legierungselemente
bei der Durchführung des Elektroschlacke-Prozesses beseitigt.
Diese Aufgabe wird durch Schaffung eines Flußmittels zur Durchführung des Elektroschlacke-Prozesses
vom Typ der Schweißung, Aufschweißung und Umschmelzung auf der Basis von Natriumfluorid und Borax
gelöst, welches Flußmittel gemäß der Erfindung in Gewichtsprozent enhält:
10 bis 20 Borsäureanydrid,
15 bis 20 Kaliumkarbonat,
10 bis 20 Borsäureanydrid,
15 bis 20 Kaliumkarbonat,
10 bis 20 geschmolzener Borax und als Rest Natriumfluorid.
Das Flußmittel dieser Zusammensetzung gewährleistet den Ablauf des Elektroschlacke-Prozesses bei einer
Temperatur des Schlackenbades unterhalb der
Schmelztemperatur des Grundwerkstoffs. So besitzt das Schlackenbad beim Aufschweißen von Kupfer,
Bronze und Messing auf Stahl eine niedrigere Temperatur als die Schmelztemperatur des Stahls, so daß daher
der Grundwerkstoff nicht durchgeschweißt wird.
Es ist wünschenswert, daß das Flußmittel bis zu 5% Kryolith enhält
Der im Flußmittel enthaltene Kryolith trägt zur Herabminderung des Abbrandes von Aluminium bei
Zur Erläuterung der Erfindung werden nachstehend Beispiele für die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
Flußmittels beschrieben.
Für die Zuberietung des Flußmittels nimmt man in Gewichtsprozent:
iO bis 20 Borsäureanhydrid,
15 bis 20 Kaliumkarbonat,
iO bis 20 Borsäureanhydrid,
15 bis 20 Kaliumkarbonat,
fO bis 20 geschmolzener Borax und als Rest Natriumfluorid.
Das Flußmittel stellt man nach der herkömmlichen Technologie für geschmolzene Flußmittel oder durch
mechanisches Durchmischen der Komponenten her und der Elektroschlacke-Prozeß wird mit der üblichen
Schweißausrüstung durchgeführt
In einem anderen Beispiel können in das Flußmittel bis zu 5 Gewichtsprozent Kryolith eingeführt werden.
Dies trägt zur Herabminderung des Abbrandes von Zink und Aluminium bei.
Die Komponenten des Flußmittels sind leichtschmelzbar und weisen eine hohe Aktivität auf.
Das Flußmittel der oben beschriebenen Zusammensetzung gewährleistet den Ablauf des Elektroschlacke-Prozesses
bei einer Temperatur des Schlackenbades unterhalb der Schmelztemperatur des Grundwerkstoffs.
So z. B. wird beim Aufschweißen von Kupfer, Bronze und Messing auf Stahl eine Schlackenbadtemperatur
unterhalb der Schmelztemperatur von Stahl erreicht.
Das Flußmittel besitzt eine gute elektrische Leitfähigkeit, ausreichende Viskosität, gute Benetzbarkeit
und gewährleistet ein leichtes Einspielen des Elektroschlacke-Prozesses
und dessen stabilen Ablauf.
Das Flußmittel erlaubt es, die Durchschweißung des Grundwerkstoffs beim Verbinden von Metallen mit unterschiedlichen
Schmelzpunkten, z.B. Stahl-Kupfer,
S Stahl-Bronze, Stahl-Messing, nichtrostende Legierung-Kohlenstoffstahl,
praktisch völlig auszuschließen, und verbürgt als Folge hiervon gute mechanische Eigenschaften
des Schweißguts und beseitigt den Abbrand der Legierungselemente bei der Durchführung des Prozesses.
Versuche zeigten, daß bei der Herstellung des Bimetalls
Stahl-Kupfer, Stahl-Bronze, Stahl-Messing nach dem Verfahren der Elektroschlacke-Aufschweißung
des Buntmetalls auf Stahl eine hohe Qualität der Schweißverbindung sowohl in dem Ausgangszustand
als auch nach den: Walzen vollkommen garantiert ist Die Zerstörung findet am Schweißgut und nicht an der
Linie der Verschweißung statt Die Elektroschlacke-Aufschweißung unter Verwendung des
vorgeschlagenen Flußmittels gewährleistet praktisch nicht nur völliges Fehlen des Übergangs von Eisen in
die aufgeschweißte Schicht, sondern verbessert auch die mechanischen Eigenschaften derselben als Ergebnis
der raffinierenden Flußmittelwirkung. So steigt z. B. die Bruchfestigkeit beim Aufschweißen von Messing oder
beim Umschmelzen desselben von I9kp/mm2 (für das
Gießen dieses Messings in die Kokille) auf 36 kp/mm2 an, die Dehnung von 3,8% auf 25%. Der Abbrand von
Zink blieb in diesem Fall praktisch aus.
Die Aufschweiß- und die Schweißgeschwindigkeit betrug 2 bis 3 m/h bei geringerem Elektroenergieverbrauch.
Erstmalig in der Weltpraxis gelang es, Elektroschlakke-Prozesse
vom Typ der Schweißung, Aufschweißung und Umschmelzung ohne Durchschweißung der
Schweiß- oder Aufschweißkanten zu realisieren.
Als Abschmelz-Elektroden wurden in einzelnen Fällen leichtschmelzende Metalle wie Messing und Bronze
benutzt.
Claims (2)
1. Flußmittel zur Durchführung eines Elektroschlacke-Prozesses
vom Typ der Schweißung, Aufschweißung und Umschmelzung auf der Basis von
Natriumfluorid und Borax, dadurch gekennzeichnet,
daß es in Gewichtsprozent enhält:
10 bis 20 Borsäureanhydrid,
15 bis 20 Kaliumkarbonat, 1 ο
10 bis 20 geschmolzener Borax und als Rest Natriumfluorid.
2. Rußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es bis zu 5% Kryolith enthält.
15
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712126381 DE2126381C3 (de) | 1971-05-27 | Flußmittel zur Durchführung eines Elektroschlackeprozesses vom Typ der Schweißung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712126381 DE2126381C3 (de) | 1971-05-27 | Flußmittel zur Durchführung eines Elektroschlackeprozesses vom Typ der Schweißung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2126381A1 DE2126381A1 (en) | 1972-12-07 |
DE2126381B2 true DE2126381B2 (de) | 1975-09-04 |
DE2126381C3 DE2126381C3 (de) | 1976-04-08 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2126381A1 (en) | 1972-12-07 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |