DE2121430A1 - Webverfahren und vorrichtung zum Bilden einer Gewebekante mit überstehen den Schußfaden - Google Patents
Webverfahren und vorrichtung zum Bilden einer Gewebekante mit überstehen den SchußfadenInfo
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Description
Webverfahren und -vorrichtung zum Bilden einer Gewebekante mit überstehenden Schußfäden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit der überstehende Schußfadenenden beim Anschlagen gespannt
gehalten werden und bezieht sich auf Gespannthalten aller Schußfädenenden.
Bei vielen der heute bekannten, nicht-konventionellen Webverfahren
werden Schußfadenstücke von vorbestimmter Länge in der Weise in das Webfach eingeführt, daß ein freies Ende des
Schußfadens aus dem Webfach herausragt. Um den Schußfaden in gestrecktem Zustand anschlagen und insbesondere um eine Gewebekante
bilden zu können, kann das freie Fadenende nicht in losem Zustande belassen werden, sondern es muß gehalten, und
zwar vorzugsweise unter Zug gehalten werden.
Es sind bereits verschiedene Anordnungen bekannt, welche zum Halten der freien Fadenenden dienen. Bei einer Art solcher
Anordnungen sind speziell Dreherfäden vorgesehen, welche die freien Fadenenden beim Schließen aus einer Offenstellung erfassen.
Gleichzeitig werden diese Kettfäden miteinander ver-
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dreht, sodaß sie die Schußfadenenden halten und anspannen. Letztere werden darauf zwischen der Gewebekante und den miteinander
verdrehten Fäden geschnitten. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß zum Verdrehen der Kettfäden eine spezielle
Drehbewegung erzeugt werden muß.
• Es ist auch bekannt, die freien Fadenenden mit einer Saugdüse
zu erfassen und beim Anschlagen angespannt zu halten. Die
Saugwirkung übt wohl einen dauernden Zug auf die Schußfäden aus, doch ist die dabei erzielbare Zugkraft für gewisse Fadenarten
nicht genügend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile zu vermeiden und auf einfache und zuverlässige Weise
für eine gute Anspannung zu sorgen.
Das Verfahren nach der Erfindung geht aus von einem solchen Webverfahren zum Bilden einer Gewebekante mit überstehenden
Schußfäden, bei welchem die Fadenenden von in ein Webfach eingetragenen Schußfäden zwischen seitlich der Gewebekettfäden
verlaufenden Hilfskettfäden eingelegt und von diesen erfaßt und gehalten werden und kennzeichnet sich dadurch, daß die Hilfskettfäden
einer Fachbewegung unterworfen und die Fadenenden in die dadurch gebildeten Webfächer eingelegt und zu einem
schmalen Hilfsgewebestreifen verwoben werden, der anschließend abgetrennt wird. Um dem Umstand Rechnung zu tragen, daß es infolge
der Schmalheit des Hilfsgewebestreifens vorkommen kann,
daß die in diesen eingewobenen Schußfadenenden sich wieder herauslösen oder ausfädeln wollen, ist bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung vorgesehen, daß für mindestens die beiden von den Gewebekettfäden entferntesten
Hilfskettfäden beim Bilden des Webfaches die Fachöffnung in der Nähe der Fachspitze begrenzt wird. Die Anzahl
der Hilfskettfäden beträgt im allgemeinen drei bis zehn. Eine Vorrichtung nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
seitlich der Gewebekettfäden und in kleinem Abstand von diesen
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eine Fachbildeeinrichtung für die Hilfskettfäden und eine Einrichtung
für den Fadenanschlag der Fadenenden sowie eine Trenneinrichtung für den gebildeten Hilfsgewebestreifen vorgesehen
sind. Weitere Ausgestaltungen dieser Vorrichtung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung gestattet es durch Vorsehen eines Verlustoder Hilfsgewebestreifens mit sehr einfachen Mitteln, die
Schußfäden beim Anschlagen gespannt zu halten und dadurch eine einwandfreie Webkante zu erzeugen. Insbesondere gestattet sie,
für die Fachbildung der Hilfskettfäden die normalen Schäfte zu verwenden. Die Hilfskettfäden bilden ein Webfach, welches
mit dem Webfach für das Gewebe genau in Deck-ung liegt. Die
Erfindung kann gegebenenfalls nur auf einer Seite des Gewebes angewandt werden.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind an einem Ausführungsbeispiel an Hand einer Zeichnung näher
erläutert, in der
Fig.1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig.2 einen Schnitt der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
nach der durch die Mitte der Hilfskettfäden gelegten, senkrecht zum Webblatt stehenden Ebene
zeigt.
Auf einem Träger 11 ist ein Webblatt 12 befestigt. Letzteres wird durch die Hin- und Herbewegung des Trägers 11 mitgenommen
und di-snt zum Anschlagen der Schußfäden 13, welche in das Webfach
eingetragen wurden. Letzteres wird durch Kettfäden 14
gebjidet. Mit 15 ist der gewebte Stoff und mit 16 ein Breit-1
"■" ;er bezeichnet.
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Die Länge der eingetragenen Schußfäden 13 wird so bemessen, daß sie nach ihrem Eintrag in das Webfach mit ihren Fadenenden
17 um einen solchen Betrag aus dem Webfach herausragen, daß sie noch aus dem durch Hilfskettfäden 18 gebildeten Webfach zur
Seite herausragen. Die Hilfskettfäden 18 werden durch Schaftlitzen 20 bewegt und mittels des Webblattes 12 angeschlagen.
Die Schußfadenenden 17 werden mit den Hilfskettfäden 18 zu einem schmalen Hilfsgewebestreifen 21 verwoben. Letzterer wird
durch ein Rohr 22 mittels einer Abzugseinrichtung 23 abgezogen.
Das Rohr 22 ist an seinem Eintrittsende flachgedrückt, sodaß dieses Ende einen länglichen Schlitz 24 bildet, welcher zum
Gewebeanschiag des Gewebes 15 und des Gewebestreifens 21 parallel
liegt. Zwischen dem Gewebe 15 und dem Rohr 22 befindet
sich eine Einrichtung 25 zum Trennen der Schußfäden 13 zwischen dem Gewebe 15 und dem Gewebestreifen 21. Diese kann z.B. durch
eine Schere oder einen glühenden Draht gebildet sein.
Im Betrieb der Webmaschine werden die Schußfäden 13 nacheinander ins Webfach der Kettfaden 14 und der Hilfskettfäden
18 eingelegt und eingewoben, um seitlich des Gewebes eine einwandfreie
Gewebekante herstellen zu können. Die Anzahl der Hilfskettfäden 18 muß mindestens drei betragen und wird in den
meisten Fällen zehn nicht übersteigen. Mittels der Hilfskettfäden 18 werden die Schußfadenenden 17 verwoben und dadurch
straff gehalten. Damit läßt sich auf der dem Hilfsgewebestreifen 21 benachbarten Seite des Gewebes 15 mit gebräuchlichen
Mitteln eine Gewebekante bilden. Die Straffheit der Schußfadenenden 17 rührt daher, daß durch den Webvorgang an den Schußfäden
ein Zug entsteht. Sollte der Zug ungenügend sein, so können die Hilfskettfäden 18 rascher weggezogen werden als die
Kettfäden 14 für das Gewebe 15, wobei man im allgemeinen nicht über das 1,5 fache der Webgeschwindigkeit gehen wird.
Bei einem Webprozeß sind die Kettfaden, insbesondere in
der Offenfachstellung, im allgemeinen merklich angespannt.
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Analog sind auch die Hilfskettfäden 18 einer merklichen Zugkraft
unterworfen. Dies wirkt sich beim normalen Weben in keiner Weise nachteilig aus. Bei der Bildung des schmalen Hilfsgewebestreifens
21 mittels der Hilfskettfäden 18 kann es aber vorkommen, daß beim Öffnen der Fäden 18 in die Offenfachstellung
die Fadenenden 17 in Richtung vom Webblatt 12 weg wegrutschen und sogar fast aus den Hilfskettfäden 18 herausgedrückt
werden. Um dies mit Sicherheit zu vermeiden, wird mittels des Rohres 22 der längliche Schlitz 24 gebildet. Die Längsachse
des Rohres 22 liegt dabei prallel zur Richtung der Kettfaden im Gewebe. Durch den Schlitz 24 wird erreicht, daß die Fachöffnung
des mittels der Hilfskettfäden 18 gebildeten Webfaches in der Nähe der Fachspitze 26 begrenzt wird und dadurch die
Schußfadenenden eingeklemmt gehalten werden. Wenn z.B. ein
Schußfadenmaterial vorliegt, bei welchem die Fadenenden 17 als Folge der Spannung der Hilfskettfäden 18 in der Richtung vom
Webblatt 12 weg weggleiten würden, so würde das Fach die strichliert gezeichnete Form 18' annehmen. Dieser Vorgang wird
aber durch den Schlitz 24 unterbunden. Durch den letzteren wird daher die Möglichkeit des Weggleitens der Schußfadenenden
17 begrenzt und die des Ausfädeins derselben vermieden.
Die Leichtigkeit des Weggleitens der Schußfadenenden 17 ist offensichtlich von der Beschaffenheit sowohl der Schußfäden
als auch der Kettfäden abhängig. In Abhängigkeit von dieser Beschaffenheit
verlagert sich die Fachspitze 26 mehr oder weniger tief in das Rohr 22 hinein. In diesem spielt sie sich an einer
Stelle ein, welche von den erwähnten Fadeneigenschaften abhängig ist.
Es hat sich gezeigt, daß dieses Weggleiten bereits vermieden ist, wenn nur die beiden der Hilfskettfäden 18, welche
von den Kettfäden 14 am entferntesten sind, in der Größe ihres Fachwinkels begrenzt werden. Aus Gründen der einfacheren Kon-
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struktion wird man jedoch in den meisten Fällen nicht nur diese
zwei Hilfskettfäden, sondern die ganze Schar der Hilfskettfäden
18 durch den Schlitz 24 hindurchführen.
Bei der Verwendung eines abgeflachten Rohres 22 wird vorteilhafterweise
die dem Gewebe 15 zugekehrte Schmalseite des abgeflachten Teiles offen gelassen, indem dort ein Schlitz
parallel zu den Kettfaden vorgesehen wird. Es ist unter diesen Umständen möglich, die Trenneinrichtung 25 in Bezug auf die
vorderste Stellung des Webblattes 12 etwas weggesetzt anzuordnen. Auf diese Weise verlaufen die Schußfäden 13 regelmäßig
nebeneinander zwischen dem Hilfsgewebestreifen 21 und dem Gewebe 15 bis zur Trenneinrichtung 25 hin. Man erzielt dadurch
eine Verbesserung des Aussehens der Gewebekante.
Falls die Fachbewegung der Hilfskettfäden 18 mit der der Gewebekettfäden 14 nicht synchron verlaufen soll, können die
Hilfskettfäden 18 durch eine gesonderte Fachbildeeinrichtung betätigt werden. Im gezeigten Beispiel werden die Hilfskettfäden
18 jedoch von den für den Webprozeß verwendeten Schäften bewegt. Ebenso erfolgt das Anschlagen der Schußfadenenden 17
mittels des beim Webprozeß verwendeten Webblattes 12.
Es ist ersichtlich, daß die Schußfadenenden 17 auf der dem Gewebe abgewandten Seite des Hilfsgewebestreifens 21 lose
aus diesem herausragen. Nach dem Trennen des Gewebes 15 vom Hilfsgewebestreifen 21 entstehen auch auf der dem Gewebe 15
zugewandten Seite des Hilfsgewebestreifens 21 läse Fadenenden.
Damit diese losen Fadenenden sich nicht irgendwo verfangen, wird die Länge des Rohres 22 so bemessen, daß sie mindestens
gleich der Länge der aus dem Hilfsgewebe lose heraushängenden Fadenenden ist.
Ansprüche: 109846/1363
Claims (10)
- Patentansprüche(IJ Webverfahren zum Bilden einer Gewebekante mit überstehenden Schußfäden, bei welchem die Fadenenden von in ein Webfach eingetragenen Schußfäden zwischen seitlich der Gewebekettfäden verlaufenden Hilfskettfäden eingelegt und von diesen erfaßt und gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskettfäden einer Fachbewegung unterworfen und die Fadenenden in die dadurch gebildeten Webfächer eingelegt und zu einem schmalen Hilfsgewebestreifen verwoben werden, der anschließend abgetrennt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß für mindestens die beiden von den Gewebekettfäden entferntesten Hilfskettfäden beim Bilden des Webfaches die Fachöffnung in der Nähe der Fachspitze (26) begrenzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Anzahl der Hilfskettfäden (18) drei bis zehn beträgt.
- 4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß seitlich der Gewibekettfäden (14) und in kleinem Abstand von diesen eine Fpohbildeeinrichtung (20) für die Hilfskettfäden (18) und eine r ..nrichtung (12) für den Fadenanschlag der Fadenenden (17) sowie eine Trenneinrichtung (25) für den gebildeten Hilfsgewebestreifen (21) vorgesehen sind.109846/1363212U30-st -
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Fachbewegung der Hilfskettfäden (18) dem Weben des Gewebes (15) dienende Schäfte und für den Fadenanschlag der über das Gewebe (15) Überstehenden Fadenenden (17) das dem Weben des Gewebes (15) dienende Webblatt · (12) vorgesehen ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 und zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die beiden von den Gewebekettfäden (14) entferntesten Hilfskettfäden zwischen parallel zum Gewebeanschlag der Hilfskettfäden (18) verlaufenden Begrenzungen (24) führbar sind, welche sich nahe der durch die Hilfskettfäden (18) gebildeten Fachspitze (26) auf der dem Hilfsgewebestreifen (21) entgegengesetzten Seite derselben befinden und für die Bewegung mindestens dieser beiden Hilfskettfäden bei ihrer Fachbildung eine Grenze bilden. .
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Raum zwischen den Begrenzungen (24) gegen das Gewebe (15) hin offen ist.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß ein Rohr (22) vorgesehen ist, dessen eines Ende sich am Ort der Begrenzungen (24) befindet und zu einem länglichen Schlitz abgeflacht ist und dessen Längsachse parallel zur Kettrichtung des Gewebes (15) liegt.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Länge des Rohres (22) mindestens gleich der Länge der aus dem Hilfsgewebestreifen (21) lose heraushängenden Fadenenden ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Abzugseinrichtung (23) zum Weg-109846/1363212U30ziehen des Hilfsgewebestreifens (21) vorgesehen ist, wobei die Abzugsgeschwindigkeit des Hilfsgewebestreifens (21) zwischen der Abzugsgeschwindigkeit des Gewebes (15) und dem 1,5-fachen dieser Geschwindigkeit liegt.109846/1363Leerseite
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