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Öl sammelpackung und deren Verwendung.
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(Zusatz zu Patent . ... ... (Patentanmeldung P 20 53 309. 9) Die
Erfindung betrifft die Entfernung von Öl aus Wasser, insbesondere die Bekämpfung
von Ölverschmutzungen in natürlichen Gewässern.
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Die mechanische Ölbeseitigung kann dann befriedigend sein, wenn das
Öl an der Ausbreitung gehindert werden kann und in einer verhältnismäßig dicken
Schicht vorliegt, z. B. innerhalb einer Hafensperre.
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Selbst in diesem Fall bleibt jedoch nach dem Abpumpen des Öls oder
der mechanischen Entfernung auf andere Weise eine beträchtliche Menge an Öl in Form
einer Schicht zurück, welche zur wirksamen mechanischen Beseitigung zu dünn ist.
Es müssen dann andere Mittel Anwendung finden, beispielsweise eine chemische Entfernung
mit Hilfe von Detergentien, welche sich jedoch für die Meeresfauna und -flora als
schädlich erwiesen'und deshalb nicht mehr bevorzugt wird.
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Es ist vorgeschlagen worden, Ölverunreinigungen auf Wasser dadurch
zu
beseitigen, daß man auf die Wasseroberfläche ein Ölabsorptionsmittel aufbringt.
Das mit Öl durchtränkte Material kann an der Oberfläche schwimmen oder absinken,
abhängig von der Natur des Materials und dessen Dichte. Schwimmende Absorptionsmittel
müssen von der Wasseroberfläche aufgenommen werden, worauf anschließend das darin
enthaltene Öl entweder verbrannt oder zurückgewonnen wird.
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Wenn das mit Öl durchsetzte Material nicht schnell eingesammelt wird,
kann das Wasser erneut verunreinigt werden, da die Absorptionsmittel später einen
Teil des absorbierten Öles wieder abgeben. Das Aufnehmen des mit Öl imprägnierten
schwimmenden Materials aus dem Wasser ist äußerst aufwendig, und das Verfahren hat
sich deshalb nicht durchgesetzt. Um die aufwendige Beseitigung des Absorptionsmittels
überflüssig zu machen, ist vorgeschlagen worden, feinteilige hydrophobe pyrogene
Kieselsäure als Ölsammelmaterial einzusetzen; das Öl läßt sich dann ohne Aufnehmen
der mit Öl vollgesogenen Kieselsäure aus dem Wasser verbrennen. Hierbei handelt
es sich jedoch um eine gefährliche Arbeitsweise, so daß die Anwendung derselben
äußerst begrenzt geblieben ist.
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Weiterhin ist vorgeschlagen worden, das aufwendige Einsammeln des
schwimmenden, mit Öl durchsetzten Materials dadurch zu vermeiden, daß man ein Absorptionsmittel
verwendet, welches nach dem Auf saugen des Öls im Wasser absinkt, beispielsweise
Stroh oder Zuckerrohr stroh.
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Dieses Verfahren hat sich ebenfalls nicht als erfolgreich erwiesen,
weil das abgesunkene Material später wieder Öl freigibt oder weil es nicht vollständig
absinkt. Eine mit Öl durchtränkte Festsubstanz, welche weder eingesammelt wird noch
vollständig absinkt, stellt nahe von Küsten eine besondere Gefahr dar. Es kommt
hinzu, daß alle vorgenannten Arbeitsweisen 5 ch wierigkeiten hinsichtlich der Bevorratung
und Lagerung des Materials mit sich bringen, zu denen die Unzuträglichkeiten hinsichtlich
des Einsammelns, des Transports und des Verbrennens des mit Öl imprägnierten Materials
hinzukommen.
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Gegenstand des Hauptpatentes . , .. ... (Patentanmeldung P 20 53 309.
6 ist ein neuartiges Verfahren zum Beseitigen von Öl auf Wasserflächen.
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Dieses Verfahren besteht darin, daß man a) auf die Wasseroberfläche
Packungen aufbringt, deren spezifisches Gewicht niedriger als das des Wassers ist,
wobei jede Packung aus einer zumindest teilweise durchlässigen Umhüllung aus einem
wasserunlöslichen nichtpolaren Polyolefin, wie Polyäthylen oder Polypropylen, mit
einer Füllung aus feinteiligem Material mit einem ueberzug aus einer wasserunlöslichen
Substanz besteht, b) das Öl von den Packungen absorbieren läßt und c) die Packungen
aus dem Wasser hievt.
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Es wurde nun gefunden, daß Ölsammelpackungen mit einer Umhüllung aus
anderen wasserunlöslichen Materialien sich bei dieser Verfahrensweise
ebenfalls
verwenden lassen. Zumindest die äußere Oberfläche der Umhüllung sollte aus einem
hydrophoben Material bestehen, d. h. von Wasser nicht leicht benetzbar sein. Vorzugsweise
sollte mindestens die äußere Oberfläche von einem oleophilen Material gebildet werden.
Eine bevorzugte Umhüllung besteht somit aus einer äußeren Schicht aus einem oleophilen
Material auf einem Substrat aus einem weniger oleophilen oder nicht oleophilen Material,
z. B. einem Material auf Zellulosebasis, insbesondere mit einem oleophilen Material
beschichteter Baumwolle.
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Es ist somit mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich, Packungen
zu verwenden, welche eine Umhüllung aufweisen, welche größtedeils oder vollständig
aus einem Material besteht, welches polarer oder weniger oleophil als Polyäthylen
ist. Derartige Materialien sind häufig preiswerter als Polyäthylen, was es den für
die Verhinderung von Ölverschmutzungen verantwortlichen Stellen ermöglicht, für
den gleichen Geldbetrag größere Vorräte an den erfindungsgemäßen Packungen bereitzustellen.
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Durch den billigeren Einkauf von großen Vorräten können die verantwortlichen
Stellen somit andenentscheidenden punkten der Küste an denen die Gefahr von Ölverunreinigungen
am größten ist, größere Lager unterhalten. Gegenüber der Erfindung gemäß
Hauptpatent
ist dies ein wesentlicher Gesichtspunkt von besonderer praktischer Bedeutung.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum
Beseitigen von Öl auf Wasserflächen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) auf die Wasseroberfläche Packungen aufbringt, deren spezifisches Gewicht niedriger
als das des Wassers ist, wobei jede Packung eine Umhüllung aufweist, welche zumindest
teilweise durchlässig ist und aus einem Material besteht, bei welchem es sich nicht
um ein wasserunlösliches, nicht polares Polyolefin handelt, und die Umhüllung ein
festes Ö labsorptionsmittel enthält (im folgenden "Füllung" genannt) , b) das Öl
von den Packungen absorbieren läßt und c) die Packungen aus dem Wasser hievt. Wenn
die äußere Oberfläche der Umhüllung nicht aus einem hydrophilen Material besteht,
können die Packungen auf die Oberfläche eines ölfreien Gewässers aufgebracht und
erst anschließend mit dem Öl in Berührung gebracht werden. Wenn dagegen die äußere
Oberfläche der Umhüllung hydrophil ist, es sich z. B. um unbehandelte Baumwolle
handelt, dann ist es am besten, die Packungen direkt mit dem Öl in Berührung zu
bringen, ohne sie zuvor vollständig mit Wasser zu benetzen.
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Gegenstand der Erfindung sind ferner die Packungen selbst.
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Vorzugsweise weisen die Packungen Mittel zur Verbindung untereinander
auf, so daß sie gruppenweise über eine mit Öl verseuchte Fläche gezogen werden können.
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Der Ausdruck ~Öl" ohne nähere Angaben bezieht sich im vorliegenden
Zusammenhang auf beliebige wasserunlösliche organische Flüssigkeiten, während mit
dem Ausdruck "Absorption" sowohl eine Absorption als auch eine Adsorption gemeint
ist.
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Mehrere Vorteile zeichnen das neuartige Ölbeseitigungsverfahren aus.
Hierzu gehören die große Ölabsorptionsfähigkeit der bevorzugten leichtgewichtigen
Absorptionsstoffe, d. h. mit Asphalt überzogener aufgeblätterter Vermikulit, welcher
bis zu der 6-fachen Menge seines Gewichtes an Öl zu absorbieren vermag. Zu den weiteren
wesentlichen Vorteilen gehört die auffallende Leichtigkeit, mit welcher sich die
Packungen auf verunreinigtes Wasser aufbringen und nach der Absorption des Öls wieder
heraushieven lassen, sowie weiterhin die besonders einfache Lagerung der Packungen.
Aufgrund dieser Eigenschaften ist es nicht nur möglich, daß die Packungen an jeder
Stelle gelagert werden können, wo die Gefahr von Ölverunreinigungen besteht, sondern
Ketten derselben können beispielsweise um Bereiche herumgelegt werden, innerhalb
derer Öl gehandhabt oder
umgepumpt wird, so daß jede möglicherweise
in das Wasser gelangende Ölmenge sofort auf einen überschaubaren Bereich begrenzt
und absorbiert wird.
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Die Ölsammelpackungen und das erfindungsgemäße Verfahren sind bei
beliebigen Gewässern anwendbar, sei es Salzwasser, Brackwasser oder Süßwasser. Zwar
sind für das erfindungsgemäße Verfahren speziell verpackte, Öl absorbierende Materialien
erforderlich, damit die oben angegebenen Vorteile erreicht werden, doch ist das
Verfahren auch zusammen oder zusätzlich mit anderen Verfahren zur Ölbeseitigung
anwendbar, z. B. gemeinsam mit mechanischen Mitteln oder gleichzeitig mit der Verteilung
eines losen festen Materials auf das Wasser.
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Bezüglich der auf diese Weise zu beseitigenden Ölarten ist festzustellen,
daß hierzu wie oben bereits erwähnt alle wasserunlöslichen flüssigen organischen
Stoffe zu rechnen sind. Diese Flüssigkeiten können tierischen, pflanzlichen oder
mineralischen Ursprungs sein, Es kann sich um homogene Produkte oder um natürliche
oder synthetische Gemische handeln. Beispiele für erfindungsgemäß zu beseitigende
Öle sind Erdöl, raffinierte und halbraffinierte Erdölfraktionen sowie Pflanzenöle,
wie z. B.
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Leinsamenöl, Maisöl und Castoröl.
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Die für die vorliegende Erfindung geeigneten, Öl absorbierenden Stoffe
sind Substanzen niedriger Dichte mit einer hohen Oberfläche, welche auf dem Wasser
zu schwimmen vermögen, d. h.
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normalerweise eine spezifische Dichte von weniger als 1 besitzen Es
kann sich um organische oder anorganische Stoffe handeln, welche feinteilig oder
faserförmig vorliegen können oder bei denen es sich um offenzellige Schäume oder
Flocken handeln kann Die Füllmaterialien können von Haus aus oleophil sein oder
die Ölabsorptionseigenschaften können durch eine geeignete Behandlung erzeugt oder
verbessert worden sein. Beispiele für geeignete leichte, Öl absorbierende organische
Füllmaterialien mit hoher Oberfläche sind Fichtenrinde, gemahlene Maiskolben, Korkspäne,
Kaffeemahlabfälle, Sägespäne, Holzspäne, kleingehacktes Heu oder Zuckerrohr und
andere. Ferner sind auch synthetische organische Substanzen geeignet, z. B. Schäume,
Flocken, Perlen oder Fasern oleophiler Materialien wie Polystyrol, Polyäthylen,
Polypropylen, Polyurethan usw.
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Erfindungsgemäß geeignete leichte anorganische Stoffe sind u. a.
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die expandierten oder aufgeblätterten Formen von Perlit, Vermikulit,
Ton und Schlacke. Die geeigneten leichten Stoffe können oleophil gemacht werden
bzw. die oleophilen Eigenschaften können verstärkt werden, indem man die Teilchen
oder Fasern mit wasserunlöslichen
Stoffen in herkömmlicher Weise,
z B. nach den in den USA-Patentschriften 1 972 390, 2 8 24 022, 3 010 840 und anderen
beschriebenen Verfahren coatet. In der Regel wird das zu beschichtende Material
zunächst falls erforderlich expandiert und dann mit einer thermoplastischen Verbindung
in Emulsion, Lösung in der Dampfphase oder in feinteiliger Form vermischt. Die dabei
Anwendung findende Hftze kann aus der Expandierungsstufe stammen oder erst während
der Beschichtungsstufe zugeführt werden, was u. a. von der Art und dem Zustand des
ausgewählten Beschichtungsmaterials abhängt. Geeignete Beschichtungsstoffe, welche
die Ölabsorptionsfähigkeit der erfindungsgemäß verwendeten Füllstoffe erhöhen, sind
u. a. Thermoplasten, z. B. alle Arten von bituminösen Stoffen, wie Asphalt, PR-Harze,
Kohlenteerpech oder Tallölpech sowie Wachse, Metallseifen, Silikone, bestimmte in
situ gebildete Phenolaldehydharze und andere ähnliche wasserunlösliche Öl absorbierende
Stoffe, welche sich als Beschichtung aufbringen lassen.
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Die bevorzugten Öl absorbierenden Stoffe für die erfindungsgemäßen
Ölsammelpackungen sind aufgeblätterter oder expandierter Perlit oder Vermikulit
mit einer Bitumenbeschichtung. Das am meisten bevorzugte Absorptionsmaterial ist
ein mit Asphalt überzogener aufgeblatterter Vermikulit, welcher annähernd die sechsfache
Menge seines eigenen Gewichts an Öl zu absorbieren vermag.
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Von großer Bedeutupg ist das Material, in das die leichten, Öl absorbierenden
Stoffe erfindungsgemäß gepackt werden. Es wurde nämlich gefunden, daß die verwendbaren
Stoffe nur solche sind, die in Gegenwart von Öl oder Wasser nicht gelöst und nicht
geschwächt werden und welche den Durchtritt des Öls vom Wasser zu der Füllung nicht
behindern.
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Das Material der Umhüllung kann natürlichen oder synthetischen Ursprungs
sein und muß sich zu Folien, Fäden oder Fasern verart beiten lassen, aus welchen
anschließend durchlässige Netze gebildet werden können. Am wenigsten geeignet für
die vorliegende Anwendung sind Polymere mit verhältnismäßig polaren Gruppen, wie
ester-oder stickstoffhaltigen Gruppen. Selbst diese weniger geeigneten Materialien
können jedoch für die Herstellung der Packungen Verwendung finden, wenn diese in
solcher Weise auf die Ölfläche aufgebracht werden, daß sie zuvor nicht mit dem Wasser
in Berührung kommen, auf welchem sich das Öl befindet. Die Ölabsorptionsmittel können
ferner in zellulosehaltige Textilien, wie Baumwolle, Jute, Sisal, Flachs, Hanf oder
andere verpackt werden. Diese Stoffe können gegebenenfalls herkömmlichen Verfahren
unterworfen werden, z. B.
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einer Mercerisierung. In jedem Fall ist ihre Fähigkeit, den Durchtritt
des Öls zu dem Absorptionsmittel nicht zu behindern, bei Verwendung
nicht
oleophiler Materialien eine Funktion der Viskosität des Öls sowie der Struktur des
Gewebes oder der Matte. In dieser Beziehung sind Tücher mit mehr als 32 x 32 Doppelfäden
je 2, 54 cm sowie Stoffe mit noch höherer Maschenzahl nicht allzu günstig. Die Brauchbarkeit
eines durchlässigen Materials läßt sich selbstverständlich unabhängig von der Webart
durch eine Behandlung erhöhen, welche das Material positiv oleophil oder zumindest
hydrophob macht.
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Einige der hier in Frage kommenden Behandlungen sind bereits im Zusammenhang
mit der ölabsorbierenden Füllung beschrieben worden.
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Hinzu kommt, daß nicht oleophile Stoffe herkömmlichen Textilbehandlungsverfahren
unterworfen werden können, z. B. der Einwirkung von Aluminiumsalzen, Aluminiumsalzen
in Kombination mit Wachs, Zirkonsalz zusammen mit Wachsen, chemischen Modifizierungen,
wie z. B.
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einer Veresterung im Fall von Zellulose, Organo-Chrom und -Aluminiumkomplexen,
Silikonen, Fluorchemikalien und anderen. Durch eine solche Behandlung verliert die
Dichtigkeit des Gewebes an Bedeutung, abgesehen selbstverständlich von der Teilchengröße
des ~:S1-absorptionsmittels und der für die jeweilige Packungsgröße erforderlichen
Festigkeit.
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Die durchlässige Natun der Umhüllungen, aus denen die Packungen hergestellt
werden, macht es erforderlich, daß das Material für die Umhüllungen eine- große
Anzahl von Öffnungen aufweist, welche klein genug sind, um ein Austreten der Füllung
zu verhindern. Diese
Öffnungen können in bestimmten Fällen durch
Perforieren einer freien Folie, durch Erhitzen oder mit Hilfe mechanischer Mittel
erhalten werden. Die Löcher können verhältnismäßig nahe bei einander angeordnet
sein, müssen jedoch das Öl ausreichend passieren lassen, und die Packung insgesamt
muß eine solche Festigkeit aufweisen, daß die Füllung zusammengehalten wird und
die Packung der Handhabung während der Ölbeseitigung gewachsen ist. Folienstärken
von etwa 150 um sind bevorzugt, Es ist weiterhin möglich, festere Packungen zu erhalten
und gleichzeitig weniger Verpackungsmaterial zu verwenden, wenn man gewebte, mattenförmige
oder siebartige Materialien verwendet, welche natürlichen oder synthetischen Ursprungs
sein können. Wie bei den Folien kann der offene Durchtrittsbereich in einem weiten
Bereich schwanken, abhängig von der Teilchengröße der Füllung und der Festigkeit
der Packung. Verschiedene synthetische "faserartige" Materialien dieser Art stehen
zur Verfügung. Verschiedene Zellulosestoffe, z. B. Gewebe, Netze oder Matten aus
Baumwolle, Jute, Sisal, und anderen ähnlichen Fasern sind verwendbar, Es ist ferner
denkbar, Metalldrahtnetze ausreichender Feinheit zu verwenden, welche die feinteilige
Füllung zusammenzuhalten vermögen und ein ausreichend niedriges Gewicht aufweisen,
um ein Absinken der Packungen nach dem Aufbringen auf eine Wasserfläche zu vermeiden.
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Das für einen bestimmten Anwendungszweck ausgewählte durchlässige
Material wird zu Behältern oder Beuteln geformt, welche mit dem ölabsorbierenden
Material gefüllt und anschließend verschlossen werden. Die Form der Behälter ist
nicht wesentlich, obgleich in bestimmten Fällen eine besondere Gestalt bevorzugt
sein kann. Im allgemeinen ist ein Behälter :von der Gestalt eines "Sandsackes" recht
günstig. In bestimmten Fällen kann es bevorzugt sein, lange Schläuche zu verwenden,
welche gerade oder gekrümmt sein können und welche nur an einer Seite perforiert
sind.
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Wenn derartige Gebilde auf Wasser ausgelegt werden, können sie mit
nach vorne zeigenden Löchern geschleppt werden, um auf diese Weise mit Leichtigkeit
das oben schwimmende Öl einzufangen.
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Eine Anzahl einzelner Behälter kann zu einer Gruppe zusammengebunden
werden, z. B. in Form einer Schwimmsperre, um das Heraushieven aus dem Wasser nach
der Sättigung mit Öl zu erleichtern. Zur weiteren Erleichterung für diese Einsatzart
können die einzelnen Packungen mit verstärkten Augen oder anderen Mitteln versehen
werden, mit deren Hilfe sie untereinander verbunden werden können. Aus den vorstehenden
Überlegungen ergibt sich ohne weiteres, daß eine große Anzahl verschiedener Packungsgestalten
und -größen möglich ist, und daß auch die Anzahl und die Verteilung der Perforierungen
oder Löcher nicht festgelegt ist.
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Der Wert der vorliegenden Erfindung wird insbesondere dadurch erhöht,
daß auf diese Weise in Wasser gelangtes Öl auf besonders einfache Art beseitigt
werden kann.
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Dies wird erreicht, indem man die durchlässigen Absorptionsmittelpackungen
auf die Wasseroberfläche wirft und sie nach Absorbieren des Öls wieder einsammelt.
Wie bereits erwähnt können die Packungen in verschiedener Weise angeordnet sein.
Sie können solange auf dem Wasser liegengelassen werden, bis sie gesättigt sind
oder sie können abgeschleppt werden, um die Absorption zu beschleunigen. Ein weiterer
interessanter, direkt auf den besonderen Merkmalen der vorliegenden Erfindung beruhender
Vorteil der Packungen besteht darin, daß sie auch präventiv eingesetzt werden können.
So können beispielsweise Packungsketten um Bereiche herum ausgelegt werden, innerhalb
derer#Öl gehandhabt oder umgepumpt wird, so daß das möglicherweise vergossene Öl
sofort auf einen überschaubaren Bereich begrenzt und absorbiert wir d. Bei Verwendung
in dieser Weise sollten die Packungen aus einem von Wasser nicht leicht benetzbaren
Material hergestellt werden. Dieser präventive Einsatz der Packungen kann selbstverständlich
durch Verwendung rein mechanischer Hafensperren ergänzt werden.
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Die mit Öl imprägnierten Packungen können nach dem Einsammeln in verschiedener
herkömmlicher Weise weiter verarbeitet werden.
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Sowohl die Art als auch die Qualität des betreffenden Öles kann beispielsweise
dessen Wiedergewinnung wünschenswert erscheinen lassen. In diesem Fall können herkömmliche
Methoden, z. B. eine;,
Extraktion, Filtration, Destillation, Auspressen
oder dergleichen Anwendung finden, abhängig von den jeweiligen Umständen. In anderen
Fällen kann es günstiger sein, die Packungen entweder zu verbrennen oder zu vergraben.
Auf jeden Fall ist bemerkenswert, daß es die erfindungsgemäße Arbeitsweise ermöglicht,
alle diese verschiedenen Möglichkeiten nach dem Einsammeln der Ölsammelpackungen
anzuwenden, und zwar in günstigerer Weise, weil mit Hilfe der Erfindung ein einfaches
Mittel zur Verfügung steht, um vergossenes Öl wirksamer als bislang möglich aufzunehmen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die nachfolgenden Beispiele
dienen.
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Beispiel 1 Aufgeblätterter Vermikulit Nr. 3 (AST M- Klassifizierung
C- 29) mit einer Dichte von ungefähr 0, 115 g/cm³ wurde mit Asphalt (Penetration
50 bis 60) beschichtet, indem der heiße expandierte Vermikulit wie in der USA-Patentschrift
2 824 022 beschrieben mit einer wässrigen Asphaltemulsion behandelt wurde. Das beschichtete
Material wurde in Beutel gepackt, welche aus einem Stoff aus a) Nylon, b) Saran
(ein Vinylchlorid/Vinylidenchlorid-Copolymeres) und c) behandelter Baumwolle bestanden,
und eine Größe von 91 x 46 x 15 cm aufwiesen. Anschließend wurden die Beutel verschlossen
und an jedem Ende mit einem Augenring
versehen, um sie zusammenbinden
zu können.
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Diese gegebenenfalls zusammengebundenen Beutel wurden auf ein mit
Roherdöl (z. B. Sweden Light Refrugio - Rohöl) bedecktes#Gewässer geworfen. Das
Öl wurde von den Beuteln schnell absorbiert, worauf die mit Öl vollgesogenen Beutel
für die weitere Aufarbeitung aus dem Wasser herausgehievt wurden.
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Beispiel 2 Gemahlene Maiskolben mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 3, 2 mm wurden mit einer Asphaltlösung beschichtet und getrocknet. Das erhaltene
feinteilige Material wurde in Mengen von jeweils etwa 450 g je Packung in schweren
Baumwollnessel verpackt. Die Packungen wurden anschließend auf eine begrenzte Wasserfläche
geworfen, welche etwa 6, 3 mm hoch mit einem SAE-30-Maschinenschmieröl bedeckt war,
wobei jeweils eine 2 Packung auf 0, 28 m kam, Das Öl wurde schnell und leicht aufgenommen,
ohne daß die Aufnahmefähigkeit der Packungen erschöpft wurde, vorausgesetzt, daß
eine Benetzung der Baumwolle durch das Wasser nicht zugelassen wurde.
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Beispiel 3 Der in Beispiel 1 verwendete mit Asphalt beschichtete Vermikulit
wurde in einen Baumwollstoff verpackt, welcher je 2, 54 cm etwa
30
x 30 Doppelzwirn fäden enthielt. Die Beutel mit Abmessungen von etwa 61 x 30, 5
x 15 cm wurden auf Wasser geworfen, welches mit Sweden Light Refrugio - Rohöl bedeckt
war. Das Öl wurde wiederum von den Bereichen der Beutel absorbiert, welche nicht
mit Wasser benetzt waren.
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Beispiel 4 Packungen ähnlich denen des Beispiels 3 wurden hergestellt,
wobei jedoch der Baumwollstoff zuvor mit "Quilon" behandelt wurde. Diese Behandlung
besteht darin, daß man 1) den Stoff durch eine abgepufferte Lösung von 30 Teilen
Quilon, einem wasserlöslichen Chrom/ Stearinsäure-Komplex, 4 Teilen Hexamethylentriamin
und 1000 Teilen Wasser zieht und 2) trocknet sowie 3 Minuten lang bei 130°cm härtet,
Beim Aufbringen auf schwimmendes Öl erweisen sich diese Beutel gegenüber Wasser
als weniger empfindlich als unbehandelte Baumwollbeutel, wodurch das Passieren des
Öls von der Wasseroberfläche zu der ölabsorbierenden Füllung erleichtert wird.