DE2205641A1 - Material und Verfahren zur selektiven Entfernung öliger Produkte aus Wasser - Google Patents
Material und Verfahren zur selektiven Entfernung öliger Produkte aus WasserInfo
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Description
Grefco Inc., Philadelphia Pa/USA
Material und Verfahren zur selektiven Entfernung öliger
Produkte aus Wasser
Die Erfindung betrifft ein ölspezifisches Material, das öl
ohne gleichzeitige Wasseraufnahme wirksam aufsaugen kann, bestehend aus Zellulosefasern und einem expandierten, mineralischen
Silikat, wie Perlit, die ein im wesentlichen homogenes physikalisches Gemisch bilden.
Ein wichtiges Ziel vorliegender Erfindung ist ein Material, das flüssige Kohlenwasserstoffe und insbesondere ölver-
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schüttungen aus Wasser zurückgewinnen kann. Die Erfindung betrifft weiter eine Schicht oder Zone, gebildet durch
das erfindungsgemäße Material, die, während sie an der
Grenzfläche von öl und Wasser schwimmt, selektiv öl aufsaugt
und zurückhält.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist ein Verfahren zur ölentfernung
aus Wasser, das die nachfolgende Wiedergewinnung dieses Öls und/oder Wassers in verwertbarer Form, sofern
dieses gewünscht ist, erlaubt.
Es ist bekannt, ( US-Patentschrift 3 ^82 170) daß durch
expandiertes, silikonumhülltes Perlitgestein ein Ölfilm von Wasser abgetrennt werden kann. Es heißt dort auch,
daß Behandlung des expandierten Perlits mit Silikonen einer Behandlung mit bituminösen Stoffen überlegen sei,
da die zuletzt genannte Umsetzung, die Absorptionsfähigkeit, die Aufsaugungsrate durch Kapillarkräfte und auch
das wirksame Oberflächengebiet der Perlitteilchen herabsetzen soll. Gleicherweise wurde festgestellt, daß die
mechanische Aufnahme von Metallseifen und dgl. ungenügend sei.
Andere Materialien sind zur Entfernung von Ölfilmen aus Wasser vorgeschlagen worden. Für diesen Zweck empfohlene
absorbierende Stoffe sollten -so glaubt man- in mittlerer Korngröße oder im Faserzustand vorliegen und relativ
kleine Kapillaren oder zellenartige Strukturen der Teilchen besitzen. Nach dem bekannten Prinzip der Kapillarwirkung
kann die Flüssigkeit infolge ihrer Oberflächenspannung absorbiert und in die Teilchen hineingezogen
werden.
Einige zur ölentfernung aus '/lasser vorgeschlagenen Stoffe
sind:
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Kieselgur (Diatomeenerde), Torffasern, Sägemehl, Stroh und
dgl. Wenn auch diese Stoffe bis zu einem gewissen Grade verwendungsfähig sind, haften dem Gebrauch poröser Materialien
jedoch Nachteile an. Einen wichtigen Nachteil stellt die ungehinderte
Kapillaranziehung der Teilchen sowohl für Wasser als auch für die ölige Substanz dar, so daß ein groi3er Teil
der Absorptionskapazität des Teilchens durch Wasser verbraucht werden kann und deshalb für die Aufnahme des Öls
nicht- mehr verfügbar ist. Durch diese Erscheinung sind auch die sogenannten expandierten (-aufgeschäumten) Gesteine, die
nicht überzogen sind, wie Perlit, gekennzeichnet, der für seine große Absorptionskapazität pro Gewichts- und Volumen-Einheit
des Gesteins bekannt 1st. Der expandierte Perlit kann z.B. mit Wasser gesättigt werden, was einen Großteil
seiner Absorptionsfläche entzieht, da sie durch Wasser bedeckt ist.
Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen Absorbentien ist die Neigung der öl-zurückbehaltenden Teilchen zur ölwiederabgabe
und dessen Ersatz durch Wasser, wodurch gerade das Gebiet verunreinigt wird, das durch die Gegenwart von öl
den Gebrauch eines absorbierenden Stoffes erfordert. Eine wichtige, nachteilige Eigenschaft expandierten Perlits ist
die Unfähigkeit in seinem üblichen Zustand öl zu absorbieren, wenn er zuvor mit Wasser in Berührung gebracht wurde, obwohl
er eine außergewöhnlich große wirksame Oberfläche und eine rauhe oder uneinheitliche Beschaffenheit besitzt, was der
Perlitmasse hohe Porosität, ungewöhnliche Zurückhaitungskraft
von absorbierter Flüssigkeit und die Fähigkeit verleiht, Flüssigkeiten rasch zu absorbieren. Dementsprechend
ist versucht worden, wie in der US-Patentschrift 3 382 170
beschrieben, den expandierten Perlit zu hydrophobieren, was zugleich seinen ölfreundl ohen Charakter erhöht. Gleichartige
-Probleme ergeben sich auch bei Vermiculit.
Es ist auch die Verwendung in Wasser nur wenig oder unlös-
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llcher Stoffe, wie Magnesit, Dolomit, Serpentin, Olivin, Asbest und dgl. wie auch Asbestgestein und insbesondere
Pasern des Serpentins Chrysotil, vorgeschlagen worden. Der US-Patentschrift J5 414 5II läßt sich jedoch entnehmen,
daß diese Stoffe beträchtliche Durchmischung des wässrigen Systems erfordern. Andere, vorgeschlagene Stoffe neigen
dazu, vor oder nach erfolgter ölabsorption unterzusinken. Dies ist besonders bei Fasermaterial, wie z.B. Stroh, der
Fall.
Es ist bemerkenswert, daß es wesentlich erscheint, wie eine Übersicht über den Stand der Technik zeigt, daß das zur
Entfernung eines Ölfilms aus Wasser verwandte Material passende offene Räume zwischen den Teilchen besitzen soll,
so daß durch die Oberflächenkräfte und die Oberflächenspannung
der Flüssigkeit, die zu absorbierende Flüssigkeit in die Partikel nach der gut bekannten Wirkungsweise der
Kapillarvorgänge hineingezogen werden kann. Deshalb ist expandierter Perlit auf Grund seiner außergewöhnlich großen
wirksamen Oberfläche und rauhen oder uneinheitlichen Beschaffenheit als besonders wirksam angesehen worden. Deshalb
konnte nicht erwartet werden, daß ein Material, dessen Höhlungen zwischen den körnigen, expandierten Perlitteilcben
durch Zellulosefasern belegt sind, eine außergewöhnlich hohe, selektive Aufnahmefähigkeit für öle zeigen könnte, wie sie
das erfindungsgemäße Material aufweist.
Aus einer Übersicht der herkömmlichen Methoden geht auch hervor, daß zur ölrückgewinnung aus Wasser beträchtliches
Gewicht auf die Verwendung mineralischer Stoffe gelegt worden ist, die vorzugsweise hydrophob und ölspezifisch gemacht
wurden. Die früheren Verfahren haben allgemein den Gebrauch hydrophiler Stoffe, wie sie die meisten pflanzlichen
Fasern darstellen, z.B. Zellulosefasern, vermieden.
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Diese Stoffe hätten die Neigung, vorzugsweise Wasser vor öl zu absorbieren. Darüber hinaus würde die Absorption
von Wasser jegliche Luft vertreiben, die in die Zellulosefasern eingeschlossen ist, und dadurch zum Untersinken
der Pasern führen. Dies ist in hohem Maße unerwünscht, denn ein wichtiger Gesichtspunkt der ölwiedergewinnung
ist die Notwendigkeit, das auf der Oberfläche des Wassers treibende öl mit dem verwendeten Material zu binden und
auf der Wasseroberfläche zu erhalten, um eine wirksame Wiedergewinnung des öldurchtränkten Materials zu ermöglichen.
Aus den Erfahrungen der herkömmlichen Verfahren geht klar hervor, daß sogar jüngere Entwicklungen, die expandierten
Perlit empfehlen, infolge der Unzuläng-lichkeit nicht vorbehandelten
Perlits, eine hydrophobierende Vorbehandlung erfordern.
Dies wird durch die genannte US-Patentschrift 3 382 170,
die Silikon verwendet, gezeigt.
Diese Erfindung betrifft ein Material, das zur selektiven ölaufsaugung aus Wasser verwendbar ist, bestehend aus
speziellem vulkanischen Glas und pflanzlichen Pasern, wie z.B. Zellulose, wobei beide Bestandteile normalerweise
hydrophil und nicht spezifisch oleophil sind. Die Zusammensetzung dieses erfindungsgemäßen Materials ist weiter dadurch
gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen kugelförmige Zwischenräume oder Lücken und längliche ZwisdEnräume enthält,
wobei erstere im expandierten Perlit oder in entsprechendem vulkanischen Glas und letztere bei den
Zellulosefasern, vorkommen. Das vorliegende Material vermag selektiv öl aus Wasser aufzusaugen, wobei es an der
Grenzfläche beider Flüssigkeiten im wesentlichen unbegrenzt schwimmfähig ist.
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Aus dem Studium der herkömmlichen Verfahren konnte nicht vorausgesagt werden, daß ein derartiges Gemisch bei
äußerster Hydrophobie selektiv ölspezifisch sein könnte, so daß es ohne unter die Wasseroberfläche zu sinken, das
öl zu binden vermag.
Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung muß deshalb das empfindliche Gleichgewicht innerhalb der wünschenswerten
Eigenschaften, die für die wirksame Entfernung des Öls von
der Wasseroberfläche erforderlich sind, darstellen und aufrechterhalten. Sogar bei längerer Einwirkung von Meereswasser,
auch bei schlechtem Wetter und Wellen, schwimmt das erfindungsgemäße Gemisch auf der Wasseroberfläche. Seine
Fähigkeit öl aus Wasser zu binden ist im Vergleich zu der herkömmlicher Gemische bemerkenswert, wobei das Gemisch
weiterhin unbegrenzte Zeit auf der Wasseroberfläche schwimmfähig
bleibt.
Zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Gemisch geeignete vulkanische Gläser sind Perlit und Bimsstein, Pumicit und
Obsidian eingeschlossen. Das Gestein wird in seiner expandierten Form als leichtes, aufgebauschtes Material verwendet,
wofür hier allgemln der Ausdruck expandiert verwendet wird,
das man jedoch auch mit den Begriffen aufgepufft, abgeblättert,
flockig oder aktiviert kennzeichnet. Der Ausdruck Perlit, der eine spezielle Art vulkanischen Glases bezeichnet,
wird hier jedoch in einer allgemeinen Bedeutung gebraucht, die perlitische, aufgeschäumte Stoffe allgemein
einschließt. Diese Stoffe sind bekannte Mineralien (-vulkan. Liparit- oder Quarzporphyrgläser).
Den anderen wesentlichen Bestandteil des Gemisches stellt faseriges Zellulosernaterial dar, ein-
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schließlich Zeitungspapier, Packpapier, Baumwollabfälle, Bagasse, Flachs, Leinwand, Holzwolle und dgl. Das Verhalten
der Zellulose in Abhängigkeit von Feuchtigkeit und Wasser ist äußerst verwickelt. Zellulose nimmt sowohl im
roh-en wie verarbeiteten Zustand Feuchtigkeit auf, die mit der Feuchtigkeit der umgebenden Luft im Gleichgewicht steht.
Dieser Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt hängt von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit ab. Bei vorgegebenem
Luftfeuchtigkeitsgrad ist der aufgenommene Wassergehalt während der Abgabe (Desorption) größer als
bei der Aufnahme (Absorption).
Untersuchungen des Wasserabsorptionsverhaltens von Zellulose zeigen, daß dies eine verhältnismäßig verwickelte Erscheinung
darstellt. In dem Gebiet anfänglich stark ansteigender Absorption, nimmt man an, daß die spezifische Oberflächenhaftung
an ungebundenen Hydroxylgruppen zugänglicher Gebiete erfolgt. Später in Gegenwart von mehr Wasser, so glaubt
man, kommt es durch das Anschwellen der Faser zum Bruch von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Zelluloseketten, was
zusätzliche Haftstellen freisetzt. Dementsprechend werden also zusätzliche Wassermoleküle auf den zuvor angelagerten
Wassermolekülen absorbiert. Der letzte Schritt der Wasserabsorption, durch Baumwollfasern, z.B.,kann als ein Vorgang
der Lösung von Wasser in Zellulose in den ungeordneten Gebieten behandelt werden, der durch die Einschränkungen
des Anschwellens, die dem System durch die unlöslichen, gewässerten Gebiete auferlegt werden, modifiziert ist.
Siehe E. Kawai, J. Exp. Sei. 37, l8l (1959). Das Verhalten
von Zellulosefasern in Gegenwart einer Wechselwirkung mit dem Perlit in einem flUssi ^n Zweiphasensystem (Öl-Wasser)
ist deshalb noch sehr viel verwickelter.
2098A9/0619 BADOBIGiNAL
In der Zusammensetzung des erfindungsgemaßen Gemisches ist es äußerst wünschenswert, daß nicht mehr als 35$ der Pasern
in einer Größe von-0,074 mm vorliegen, wenn die Messung
durch das Verfahren erfolgt, das durch das TAPPI Testverfahren Nummer T 233 näher bezeichnet ist.
Die Faserlänge soll sich vorzugsweise zwischen -4 mm und + 0,074 mm bewegen.
Während ein kleiner Bestand an langen Fasern (pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs), z.B. etwa 5 bis 20$ der
Faserkomponente vorliegenden Gemisches, über das expandierte vulkanische Glas verteilt werden kann, 'sind lange Fasern
jedoch allgemein nicht so wünschenswert wie kurze Fasern,
da gleichmäßige Verteilung der Fasern innerhalb des Gemisches leichter mit kürzerer Faser erreich-bar ist. In diesem Zusammenhang
sind mit langen Fasern solche mit mehr als 4 mm Länge gemeint.
Wenngleich sich die Erfinder nicht auf irgendeine besondere
Theorie oder Erklärung der Erfindung festlegen müssen, scheint das erfindungsgemäße Gemisch und dessen bemerkenswerte Wirksamkeit
der spezifischen ölentfernung von Wasseroberflächen auf eine Eigenschaft des erfindungsgemäßen Gemisches zurückzugehen,
nämlich, daß sich die pflanzlichen Fasern hauptsächlich in den Zwischenräumen zwischen den Körnern des
expandierten -vulkanischen Glases, z.B. Perlit, befinden. Die Fasern werden durch die' Perlitteilchen innerhalb dieser
Zwischenräume in der Art eines offenen Geflechtes zusammengehalten
und derart sowohl gegen Abtrennung, wie auch gegen Zusammenballung, geschützt. Die vulkanischen Glasteilchen
liefern ein, derart feinkörniges Gefüge, das keine größeren Lücken enthält, die durch Ansammlung erheblicher Fasermengen
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blockiert werden und den ungehinderten Wasserzufluß stören könnten.
Es ist bemerkenswert, daß das erfindungsgemäße Gemisch im
wesentlichen mehr als expandiertes vulkanisches Glas aufzufassen ist, unter Hinzufügung von Pasern, die hauptsächlich
zwischen den Teilchen des expandierten Gesteins liegen und dadurch ein Netzwerk oder Pasergerüst bilden, als umgekehrt
ein Paserwerk, das das expandierte Vulkanglas als Füllmittel zwischen den Fasern enthält.
Die Gewichtsverhältnisse von Paser zu expandiertem Vulkanglas
können in Abhängigkeit von Art und Dichte der Paser schwanken. Der größte Wert des Verhältnisses von expandiertem
Gestein, z.B. Perlit, zu Faser, wird durch ein Gemisch erreicht, das das Mineral in Gewichtsmengen über 50,vorzugsweise
55 bis 85$ enthält, während der Pasergehalt höchstens
45, vorzugsweise ,-Jedoch 10 bis 40$, bezogen auf das Gewicht
des Gemischs, beträgt. Die bevorzugtesten Verhältnisse erreichen
Materialien, die 66 bis 78$ Gestein gegenüber einem Paseranteil von 17 bis 29$, auf das Gesamtgewicht des
Materials bezogen, enthalten.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Vulkangläser (Perlite) sind nicht durch bestimmte Größen oder Grenzen,
innerhalb derjenigen sich die Korngröße der expandierten Perlitteilchen^bewegen.darf, festgelegt.
Das Gesteinsmaterial kann aus expandiertem Perlit in roher Brockenform bis zum feingemahlenen Zustand hin, genauso gut
jedoch aus Teilchen unterschiedlicher Korngröße, hergestellt werden. Allgemein wird der expandierte Perlit jedoch aus
Teilchen einer Größe von -2,58 mm bis + 0,037 mm bestehen.
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Vorzugsweise sollte der expandierte Perlit, der für die Herstellung des Gemisches verwendet wird, eine derartige
Größe haben, daß .die Hauptmenge oder zumindest eine wesentliche Menge eine Siebmaschenweite von 1,41 mm passiert,
jedoch durch eine Siebmaschenweite von 0,07^ mm zurückgehalten
wird.
Das Paserbestandteil des erfindungsgemäßen Materials wird
durch passende Verfahren mit einer wasserabstoßenden Appretur versehen. Hierfür geeignete Stoffe sind: Bitumen,
z.B. Asphalt oder Pech, Silikone, (Silane, wie angegeben, erscheint ehem. unsinnig) und verschiedene Pasern natürlichen
oder synthetischen Ursprungs. Besonders gut geeignet ist Asphalt.
Es ist.möglich und häufig wünschenswert, den vulkanischen
Glasbestandteil mit den vorstehend angeführten wasserabstoßenden Überzugs-Materialien zu versehen. Wie voran-.stehend
festgestellt,wird der Überzug, z.B. Asphalt, hauptsächlich auf die Paser aufgebracht, wobei ein Überschuß des
Überzugsmaterials dazu beiträgt, die Paser mit dem Perlit zusammenzuhalten.
Die zu verwendende Menge an wasserabstoßender Appretur des erfindungsgemäßen Materials beträgt zwischen 0,001 und 20,
vorzugsweise 0,5 bis β Gew.-%. Sofern Asphalt als sehr gut
geeignetes Material verwendet wird, geschieht dies in Mengen von 0,5 oder mehr Gew.-%. Alle Mengenangaben sind Gewichtsprozente,
die sich auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen
Materials beziehen.
Der zuvor besprochene, wasserabstoßende Überzug wirkt häufig auch als Bindemittel, das helfen soll, das vulkanische Glas
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mit der Faser zusammenzuhalten. Häufig ist es jedoch
wünschenswert, über die Zugabe der Appretur hinaus, noch spezifisch ein Bindemittel hinzuzufügen. In derartigen
.fällen sind hiervon O bis 4o, vorzugsweise I5 bis 25 Gew.-%
des Gesamtgemisches verwandt worden. Typische Vertreter brauchbarer Bindemittel sind Tonerden, wie z.B. Bentonit,
insbesondere Wyoming Bentonit (Natrium-Montmorillonit),
Stärke, anorganische Pasern, z.B. Natriumsilikat, und synthetische Organische Bindemittel, wie z.B. Polyvinylacetat.
·
Die Herstellung dieses erfindungsgemäßen, vorliegenden Ge- ■
misches kann sowohl durch ein geeignetes trockenes wie auch nasses Verfahren erfolgen. Ganz allgemein kann ein nasses
oder trockenes Verfahren zur Herstellung des Produkts angewendet werden. ·
Nach einer anschaulichen Gerstellungsart des erfindungsgemäßen Materials werden die verschiedenen Bestandteile durch
ein Verfahren, das man als naß bezeichnen kann, in ein homogenes Produkt übergeführt.
In einem typischen Herstellungsprozeß wird der Zellulosefaserbestandteil
in einen wässrigen Brei übergeführt, dem auch der wasserabweisende Asphaltüberzug und der expandierte
Perlit zugegeben werden, wobei z.B. ein Verhältnis Faser : Asphalt : Perlit : Wasser von etwa 1,00 : 0,30 :
3>70 : 95 Gewichtsprozenten vorliegt. In einer stationären
Entwässerungsanlage oder einem Sieb wird der Brei anschließend
durch Entzug des Wasserbestandteils mehr oder weniger verfestigt. Das Produkt wird sodann im Ofen oder
einer anderen geeigneten Trocknungsapparatur bis zur Ent- · fernung ,leglicher Feuchti reit getrocknet und kann sodann
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-sofern erwünscht- zu flockigem Material geringer Dichte zerk leinert werden.
In einem Ausführungsbeispiel, das als Trockenprozeß keinen wässrigen Brei verwendet, wird das Überzugsmaterial, z.B.
Asphalt, Silikon und dgl., als Spray oder in geeigneten kleinen Teilchen auf ein luftdurchwirbeltes Gemisch
trockener Zellulose und expandierten Perilts, aufgebracht.
Dieses Gemisch wird gesammelt, geformt und sofern erforderlich, anschließend getrocknet. Nach einem anschaulichen
Herstellungsverfahren werden J>0 Teile Zeitungspapierfasern
mit 67 Teilen Perlit mittels Luft durchströmt und gemischt, während das Gemisch gleichzeitig mit 3 Teilen emulgierten
Asphalts besprüht wird. Anschließend wird das Material gesammelt, zu der gewünschten Form schonend verfestigt, getrocknet
und wie gewünscht verpackt. Als alternative Möglichkeit
kann das aus dem Trockenprozeß resultierende Gemisch auch ohne jegliche Verfestigung gesammelt und ohne
vorherige Zerkleinerung zu einer Art flockigen Materials verpackt werden, das ein typisches Gewicht von etwa l800g
(exakt I8l4 g) pro 0,028 obm erreicht.
Ob zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials besser
ein nasser oder ein trockener Prozeß anzuwenden ist, hängt
bis zu einem gewissen Ausmaß von den verschiedenen, gewählten Bestandteilen ab. Jedoch sind nach beiden Herstellungsverfahren
befriedigende Produkte erhältlich.
Das erfindungsgemäße Material kann auf verschiedene Weisen wirksam eingesetzt werden. Man kann es auf der Oberfläche
von öl und Wasser schwimmen lassen oder kann das durch öl
verunreinigte Wasser durch Schichten oder Anlagen (wie z.B. Dämme, Filter, Behältnisse oder andere passende physikalische
Anordnungen) leiten, worin das öl absorbiert wird, das Wasser
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jedoch völlig von öl befreit, hindurchtritt. Deshalb können
durch öl verunreinigte Flüssigkeiten auch durch feste Aufschüttungen
des erfindungsgemäßen Materials geleitet werden. Wird das erfindungsgemäße Material über die Oberfläche des
durch öl verunreinigten Wassers verstreut, saugt es nur öliges Material auf und kann sodann von der Wasseroberfläche
abgestrichen werden.
Das erfindungsgemäße Material kann sowohl auf Süß- oder Salzwasserflächen
aufgestreut werden, bei denen ölverschütt-ungen große Teile der Wasseroberfläche bedecken. Das erfindungsgemäße
Material saugt schwimmenderweise allmählich das öl auf, bis das Material völlig gesättigt ist. Das vorliegende Gemisch
verhält sich dann indifferent und zerfällt oder versinkt nicht.
In einem anderen Versuch auf einem ähnlich betroffenen Wassergebiet
wurde das öl rasch durch die Teilchen aufgesaugt, obwohl das Meer infolge Wind und Strömung ziemlich aufgewühlt
war. Bei anderen Versuchen wurde das erfindungsgemäße Material erfolgreich auf öl enthaltende Pabrikteiche angewandt
(industrielles Süßwasser).
Auch ein Seengebiet, das durch ölschlick verunreinigt war,
wurde wirksam gereinigt.
Nachdem das besagte Material eine entsprechende ölmenge von
der Oberfläche aufgenommen hat, können die schwimmenden Teilchen mit passenden Netzen, Rechen oder ähnlichen Bergungsgeräten
leicht wieder aufgefischt werden. Das erfindungsgemäße Material kann in jeder geeigneten Weise zur wirksamen
ölentfernung aus ölverseuchten Gewässern gebraucht werden. Die ölmenge, die die Teilchen absorbieren können, übertrifft
diejenige herkömmlicher Materialien bedeutend. Etwa 8,1 kg
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des erfindungsgemäßen Materials vermögen .von der Oberfläche
verunreinigten Wassers etwa 38 bis 95 1 öliger Stoffe aufzunehmen.
Kennzeichnende Aufnahmewerte an Öligen Stoffen aus ölverunreinigten Gewässern sind pro 450 g Substanz ca. 1,9
bis 5,3 1 an ölstoffen bei gleichzeitiger unbeschränkter
Schwimmfähigkeit auf der Oberfläche verunreinigten Wassers. Das besagte Material vermag die ganze Palette öliger Produkte,
von Leichtbenzin bis zu schwerem Rohöl, aufzusaugen.
Das ölgesättigte erfindungsgemäße Material kann zur Wiedergewinnung
des Öls, sofern gewünscht, nach verschiedenartigen Verfahren behandelt werden oder es kann auch in anderer geeigneter
Weise über das Material verfügt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist über einen weiten Temperaturbereich
anwendbar. Die Zeitdauer, die das erfindungsgemäße Produkt mit dem ölverseuchten Gewässer in Berührung stehen soll, ist von de,
Art des aufzusaugenden Öls und dem gewünschten Reinigungsgrad abhängig.
Das erfindungsgemäße Material ist an verschiedenartigen, auf
Wasser treibenden ölarten erprobt worden. Obgleich das erfindungsgemäße
Produkt sich zur Aufsaugung von Erdölfraktionen besonders gut in Gegenwart von Wasser eignet, vermag es jedoch
auch ölrUckstände aus Peststoffen, wie z.B. Boden, Flußbetten und dgl., wirksam herauszusaugen. Derartige Anwendung muß im
Bereich der Erfindung miteingeschlossen werden.
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Claims (9)
1. . ölspezifisches, hydrophobes Material, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer innigen Mischung
von vulkanischem Glas mit Zellulosefasern besteht und den Glasbestandteil hierin in Gewichtsmengen von 50 bis 85$ und
einer Teilchengröße von -2,38 mm bis + 0,047 mm enthält^
wobei die Hauptmenge ein Sieb der Maschenweite l,4l mm passieren, durch ein Sieb der Maschenweite 0,074 mm jedoch
zurückgehalten werden soll und die Gewichtsmenge des Paserbestandteils sich von etwa 10 bis nicht mehr als 45$ bewegt,
wovon mindestens 35$ etwa eine Länge von -0,074 mm haben.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als vulkanischen Glasbestandteil
Perlit enthält, der in Mengen von etwa 55 bis 85 Gew.-$,
bei Fasermengen von etwa 10 bis 4o Gew.-$, vorliegt.
3. Material nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ze
i chne t , daß es als vulkanischen Glasbestandteil Perlit in Gewichtsmengen von etwa 66 bis 78$, bei Gewichtsmengen des Paserbestandteils von etwa 17 bis 29$>
enthält, und indem zumindest die Faserkomponente einen wasserabweisenden Schutzüberzug besitzt.
4. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als vulkanischen Glasbestandteil Perlit
in Gewichtsmengen von etwa 55 bis 85 %» bei Gewiehtsmengen
des Paserbestandteils von etwa 10 bis 40$ enthält, und indem zumindest die Faserkomponente einen wasserabweisenden Schutzüberzug
besitzt, der in Gewichtsmengen von etwa 0,5 bis 6$ angewandt ist.
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5. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als vulkanischen Glasbestandteil
Perlit in Gewichtsmengen von etwa 55 bis 85$* den
Faserbestandteil in Gewichtsmengen von etwa 10 bis 40$, einen wasserabweisenden Schutzübergang, zumindest auf
dem Faserbestandteil aufgebracht, in Gewichtsmengen von 0,5 bis 6%, und ein Bindemittel für die Gemischkomponenten
Mineralglas und Faser in Gewichtsmengen von bis zu 4o$,
enthält.
6. Verfahren zur Aufsaugung öliger Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß in Gebieten, in denen
besagte ölige Produkte aufgesaugt werden müssen ein Präparat angewandt wird, das ein ölspezifisches, hydrophobes
Material ist, bestehend aus einem innigen Gemisch von Vulkanglas mit Zellulosefaser, indem der mineralische
Bestandteil in Gewichtsmengen von über 50 bis 85$, bei
einer Teilchengröße von -2,^8 mm bis + 0,047 mm, vorliegt,
wobei die Hauptmenge der Mineralkomponente ein Sieb der Maschenweite 1,41 mm passieren, durch ein Sieb der
Maschenweite 0,074 mm jedoch zurückgehalten werden soll
und der besagte Faserbestandteil in Gewichtsmengen von
etwa 10 bis maximal 45$ vorliegt, wobei nicht mehr als
der Faserkomponente'eine Lange von -0,074 mm haben.
7. Verfahren zur Aufsaugung öliger Produkte aus Salzoder Süßwassersystemen, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit den besagten öligen Produkten ein Präparat in Berührung bringt, das ein ölspezifisches, hydrophobes Material
ist, bestehend aus einer innigen Mischung eines vulkanischen Glases mit Zellulosefasern, wobei das vulkanische
Glas in Gewichtsmengen von über 50 bis 85$, bei einer ,
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Teilchengröße im Bereich von -2,52 mm bis +0,037 mm,
vorliegt, und die Hauptmenge der Mineralkomponente ein Sieb der Maschenweite l,4l mm passiert, durch ein. Sieb
der Maschenweite 0,074 mm jedoch zurückgehalten wird, und die Gewichtsmenge des Faserbestandteils sich von
etwa 10 bis maximal 45$ bewegt, wobei nicht mehr als
35$ des Faserbestandteils eine Größe von -0,074 mm haben.
8. Verfahren nach Anspruch 7* dadurch gekennzeichnet, daß als besagtes vulkanisches Glas
Perlit verwendet wird und wobei zumindest die Faserkomponente einen wasserabweisenden Überzug besitzt.
9. Verfahren zur Aufsaugung öliger Produkte aus Salz- oder Süßwassersystemen, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit den besagten öligen Produkten ein Präparat in Berührung bringt, das ein ölspezifisches, hydrophobes
Material ist, bestehend aus einer innigen Mischung eines vulkanischen Glases mit Zellulosefasern, wobei das vulkanische
Glas in Gewichtsmengen von etwa 55 bis zu 85$ , bei
einer Teilchengröße im Bereich von - 2,38 mm bis + 0,037 mm
vorliegt, und ein wesentlicher Teil der Mineralkomponente ein Sieb der Maschenweite 1,41 mm passiert, durch ein Sieb
der Maschenweite 0,074 mm jedoch zurückgehalten wird, und die Gewichtsmenge des Faserbestandteils sich von etwa
bis maximal 40$ bewegt, wobei nicht mehr als 35$ des
Faserbestandteils eine Größe von-0,074 mm haben und zumindest
dey Faserbestandteil einen wasserabweisenden Überzug
besitzt.
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Applications Claiming Priority (1)
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