DE1195220B - Verwendung von Perlite zum Aufsaugen von auf Wasser schwimmendem OEl - Google Patents

Description

• Verwendung von Perlite zum Aufsaugen von auf Wasser schwimmendem Öl Mittel zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, insbesondere von Wasser oder Öl, sind bekannt und bestehen im allgemeinen aus feinzerkleinertem körnigem oder faserigem Material, das infolge seiner Schüttung und/oder seiner Korn- bzw. Faserstruktur feinste Kapillaren bildet, in welche die Flüssigkeit unter der Wirkung von Oberflächenkräften eingesaugt wird. Geeignete Mittel sind beispielsweise Sand, Kieselgur, Torffasern, Sägespäne usw. Insbesondere ist es bekannt, daß Perlit, besonders in körniger Schüttung, in expandiertem Zustand große Flüssigkeitsmengen aufnehmen kann und diese außerordentlich festhält. Die Ursache ist unter anderem in der Kornstruktur, in der ungewöhnlich großen und rauhen Kornoberfläche und der Porosität des Perlitkornes zu sehen, wodurch Saugfähigkeit und Kapillarkräfte entstehen, welche die Flüssigkeit festhalten. Nachteilig ist hierbei, daß alle diese Mittel unterschiedliche Flüssigkeiten, insbesondere Wasser und Öl, in gleicher Weise aufnehmen, so daß sie nicht dazu geeignet sind, auf Wasser schwimmendes Öl aufzusaugen, selbst wenn sie die hierfür erforderliche Voraussetzung, leichter als Wasser zu sein, besitzen. Mit Öl vollgesogener Perlit besitzt die unangenehme Eigenschaft, bei längerer Berührung mit Wasser das Öl an das Wasser abzugeben.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zu entwickeln, mit welchem auf Wasser schwimmendes Öl aufgesaugt werden kann, ohne daß dabei gleichzeitig Wasser aufgenommen wird und ohne daß das vom Perlit aufgesaugte Öl auch nach längeren Zeitabständen wieder abgegeben und vom Wasser aufgenommen wird.
• Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von anschließend an das Blähen bei einer Temperatur über 200° C mit Silikonemulsion besprühtem, geblähtem und abgekühltem Perlit als Mittel zum Aufsaugen von auf Wasser schwimmendem Öl.
• Es sind bereits Vorschläge bekanntgeworden, die für bestimmte Anwendungsgebiete nachteilig große Aufnahmefähigkeit geblähter Perlite für Wasser herabzusetzen, insbesondere eine gewisse wasserabweisende Wirkung dadurch zu erreichen, daß auf den expandierten Perlit Heißbitumen in feiner Verteilung oder eine Bitumenemulsion oder auch Paraffin aufgesprüht wird. Solche Verfahren sind aber im allgemeinen unwirtschaftlich und verändern das Perlitkorn- derart, daß mit der Verhinderung der Wasseraufnahme auch die Aufnahmefähigkeit für andere Flüssigkeiten verlorengeht. Es ist auch bekannt, körnige anorganische Stoffe, wie beispielsweise Perlit, Kieselgur, Bentonit und andere Produkte, dadurch hydrophob zu gestalten, daß man die Oberfläche mit Staub von Metallseifen oder ähnlichen Materialien pudert bzw. diese Staubteilchen mechanisch in die Oberfläche einarbeitet. Ein solches Verfahren ist verhältnismäßig teuer. Dasselbe gilt für die verwendeten Hydrophobierungsmittel. Nicht zum Stand der Technik gehört dagegen der Vorschlag, geblähten Perlit zur Hydrophobierung zu silikonieren, also das geblähte Perlitkom mit einer dünnen oder hauchdünnen Silikonschicht zu überziehen. Die Erfindung hat nun erkannt, daß überraschenderweise trotz der so erreichten hydrophoben Eigenschaften des silikonierten, geblähten Perlits seine Aufnahmefähigkeit für Öl nicht nur nicht verringert, sondern sogar verbessert ist. Silikonierter, geblähter Perlit ist ausgesprochen oleophil. Da er im übrigen leichter als Wasser ist, schwimmt er auf Wasser und ist somit zur Aufnahme von auf Wasser schwimmendem Öl besonders geeignet, da er im übrigen das einmal aufgesaugte Öl im Gegensatz zu nicht silikoniertem Perlit auch in längeren Zeitabständen nicht wieder an das Wasser abgibt.
• Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß der nach der Erfindung hergestellte silikonierte, geblähte Perlit vorzüglich zur Aufnahme von auf Wasser schwimmendem Öl geeignet ist, ohne dabei das Wasser selbst aufzusaugen. Die Aufnahmefähigkeit des Perlitkornes gegenüber Öl wird somit nicht durch gleichzeitig aufgesaugtes Wasser beeinträchtigt. Durch die Silikonierung wird außerdem die Aufnahmefähigkeit des geblähten Perlitkornes gegenüber Öl verbessert. Der silikonierte, geblähte Perlit kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf einfache Weise hergestellt werden und ist daher billig, so daß er auch in größeren Mengen zur Ölaufsaugung eingesetzt werden kann.
• Im folgenden wird das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren an Hand eines Beispiels erläutert: Um Perlitkorn zu silikonieren und dadurch wasserabweisend zu machen, läßt man das vom Expansionsprozeß noch eine Temperatur von mindestens 200° C besitzende Perlit-Schüttgut z. B. über einen Förderer oder durch ein Rohr passieren und besprüht es dabei mit einer wäßrigen Silikonemulsion, deren Konzentration etwa 50 bis 200- cms Silikonemulsion pro Liter Wasser beträgt,.. Dabei ist äußerst feine .Zerstäubung der Silikonemulsion erforderlich, was mit bekannten Mitteln unschwer auch erfolgen kann. In ähnlicher Weise kann man das Schüttgut auch in einem Bett behandeln, wobei nach dem Aufsprühen der Sirkonemulsion eine innige'mechanische Durchmischung erforderlich-"ist. _

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verwendung von anschließend an das Bimsen bei einer Temperatur über 200° C mit Silikonemulsion besprühtem, geblähtem und abgekühlt2,1m Perlit als Mittel zum Aufsaugen von auf Wasser schwimmendem Öl.