DE2121260A1

DE2121260A1 - Energieabsorbierende Befestigung, insbesondere für einen Sicherheitsgurt

Info

Publication number: DE2121260A1
Application number: DE19712121260
Authority: DE
Inventors: Hubert Dipl.-Ing. 7031 Dätzingen Hutai
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1971-04-30
Filing date: 1971-04-30
Publication date: 1972-11-09

Description

"Energieabsorbierende Befestigung.
insbesondere für einen Sicherheitsgurt" Die Frfindung betrifft eine energieabsorbierende Befestigung, insbesondere für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftwagen.
T?,s sind bereits mehrere Vorschläge gemacht worden, die bei starker Verzögerung auf den menschlichen Körper einwirkenden Kräfte durch plastische Verformung soweit zu reduzieren, daß keine Vcrletzungsgefahr mehr besteht. Die wirksam werdende Restkraft soll hierbei über den Verformungsweg hin nahezu konstant verlaufen.
Diese Forderungen werden z. n.. durch die in der deutschen Offenlegungsschrift 1 933 524 gemachten Vorschläge erfüllt. Hierbei wird nach Art eines Kaltzieh- bzw. Kaltwalzvorganges ein Profilstab durch ein fest mit dem Fahrzeug verbundenes Werkzeug plastisch verformt. Dieses Verfahren setzt eine zentrisch in Achsrichtung des Profilstabes angreifende Kraft voraus, wie sie im Kollisionsfall meist nicht gegeben ist. Bereits nach einer kurzen Verformungsstrecke des Profilstabes wird dieser einknicken, wodurch ein gefährlicher Anstieg der auf den menschlichen Körper einwirkenden Kräfte eintritt.
I-5ine Möglichkeit, die Verformungskraft über den gesamten Verformungsweg nahezu konstant zu halten, wird in der deutschen Offenlegungsschrift 2 013 085 aufgezeigt. In Längsrichtung eines um eine Längsachse rotationhsymmetriechen Körpers verlaufende Rippen sind durch nicht deformierbare Rollen plastisch verformbar. Da die Rollen relativ lang gewälilt werden müssen, um auch bei einer Richtungsänderung des rotationssyrnrnetrischen Körpers während der Verformung noch auf die Rippen einwirken zu können, ergibt sich insgesamt ein grofes und aufwendiges Bauteil, das im Fahrgastraum des Fahrzeuges nur schlecht uiiterbringbar ist. Ausserdem würden sich durch die vielen scharfen Sicken und Kanten des flauteiles neue Gefahrenpunkte ergeben Es ist Aufgabe der Erfindung, eine energieabsorbierende Befestigung zu schaffen, die insbesondere für Sicherheitsgurte in Kraftwagen geeignet ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Nachteile der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und ein leicht herstellbares, klein bauendes und keine Verletzungsgefahr beinhaltendes Bauteil zu erzielen, das leicht auswechselbar ist.
Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäße mindestens ein freies Ende des Sicherheitsgurtes an einem schlittenartigen Deformationsglied befestigt ist, das bei Erreichen einer bestimmten, Verletzungen ausschließenden Zugkraft am Sicherheitsgurt unter leistung von Formänderungsarbeit eine in Längsrichtung eines Blechstreifens verlaufende, aus diesem geformte Erhebung glattet.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Erhebung als Sicke mit gleichbleibenden Abmessungen ausgebildet Je nach Lage der Einbaustelle kann es zweckmäßig sein, beide Enden des Blechstreifens mit dem Fahrzeug zu verbinden, wobei die Zugkraft des angelegten Gurtes im wesentlichen derart in Längsrichtung des Blech-Streifens gerichtet.verläuft, daß ihre größte Komponente in Längsrichtung der Erhöhung weist.
Es k:tnn aber aucii von Vorteil sein, wenn nur das dem Deformationsglied nahe Ende des Blechstreifens schwenkbar an einem festen Fahrzeugteil befestigt ist.
Störende Geräusche werden ausgeschaltet, wenn eine an ihrem freien f;nde etwa wellenförmig ausgebildete, fest mit dem Blechstreifen verbundene Unterlage die der Erhebung zugekehrte Lauffläche des Deformationsgliedes federnd untergreift.
Ein gutes Ausschen der Befestigung wird erreicht, wenn der Blechstreifell und das Deformationsglied durch eine vorzugsweise dem Aussehen der Innenverkleidung angepaßte schlauchartige Hülle abgedeckt wird.
Der Gegenstand der Erfindung soll nachfolgend anhand von zwei in tier beliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Draufsicht einer energieabsorbierenden Befestigung eines Sicherheitsgurtes mit einseitiger Verankerung.
Fig 2 ein der I3efestigungsstelle des Gurtes fernliegendes Endstück eines Ausführungsbeispiels mit beidendigel Verankerung, Fig. 3 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 und Fig. 4 eine Seitenansicht des Endstückes nach Fig. 2.
Ein freies Ende eines Sicherheitsgurtes 1 -Fig. 3 - ist an einem schlittenartigen Deformationsglied 2 befestigt» das von einem Ende 3 eines mit einer Erhebung 4 versehenen Blechstreifens 5 aufgenommen wird. Die Erhebung 4 ist als Sicke f> ausgebildet, deren Höhe unter Berücksichtigung der Materialart und wsttirke ein Maß. für die aufzubringende Verformungskraft darstellt, deren Anstieg bis zu einer im wesentlichen konstanten Größe durch die Ausbildung des Anfanges der Sicke 6 wesentlich beeinflußt werden kann. Eine fest mit dein Ende 3 verbundene, etwa wellenförmig an ihrem freien Ende ausgebildete Unterlage 7 untergreift federnd die der Erhebung 4 zugekehrte Lauffläche 8 des Deformationsgliedes 2. Ein als Verstärkung wirkender Blechstreifen 9, der gleichzeitig als Unterlegscheibe dient, verhindert ein Versdiieben des Deformationsgliedes 2 in Richtung des Endes 3. Zum besseren Aussehen ist in nicht näher dargestellter Weise eine schlauchartige IIülle 10 (Fig 3) mit einer Durchtrittsmöglichkeit für den Gurt 1 vorgesehen, die den Blechstreifen 5 und das Deformationsglied 2 abdeckt, und die dem Aussehen der Innenverkleidung des Fahrzeugs angepaßt ist.
Während das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 3 nur einseitig z. B. unter Zwischenschaltung eines nicht dargestellten Distanzrohres an einem festen Fahrzeugteil schwenkbar befestigt wird, wobei das freie Ende 11 zur Erhöhung der Stabilität und zur Begrenzung der Nachgiebigkeit zu einer zweiten Lage umgebogen, mit der ersteren fest verbunden und erneut hochgebogen wird, kann auch eine beidseitige nefestigung an den Enden 3 und 12 erfolgen. Bei der zuletzt angeführten Befestigungsart ist darauf zu achten, daß die Zugkraft des angelegten Gurtes im wesentlichen in Längsrichtung des Blechstreifens 5 verläuft und daß ihre größere Komponente in Längsrichtung der Erhöhung 4 weist.
Wird nun eine bestimmte, Verletzungen ausschließende Kraft am Gurt 1 überschritten, so gleitet das schlittenartige Deformationsglied 2 entlang dem Blechstreifen 5, wobei die Sicke 6 unter Leistung von Formänderungsarbeit geglättet wird.
Die Erfindung beschränkt sich keineswegs nur auf die beschriebene Befestigung eines freien Gurtendes. Vielmehr kann jedes freie Ende von Sicherheitsgurten entsprechend befestigt werden, wobei noch eine günstige Kräfteaufteilung erreicht werden kann.

Claims

ansprüche

1. Energieabsorbierende Befestigung, insbesondere für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftwagen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein freies Ende des Sicherheitsgurtes (1) an einem schlittellaltigen Deformationsglied (2) befestigt ist, das bei Vrrüidien einer bestimmten, Verletzungen ausschließenden Zugkraft am Sicherheitsgurt (1) unter Leistung von Formänderungsarbeit eine in Längsrichtung eines blechstreifens (5) verlaufende, aus diesem geformte Erhöhung (4) glättet.

2. Energieabsorbierende Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung (4) als Sicke (6) mit gleichbleibenden Abmessungen ausgebildet ist.

3. Energieabsorbierende Befestigung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Enden (3) des Blechstreifens (5) fest mit dem Fahrzeug verbunden sind. und daß die Zugkraft des angelegten Gurtes im wesentlichen derart in Längsrichtung des Blechstreifens (5) gerichtet verläuft, daß ihre größere Komponente in Längsrichtung der Erhöhung (4) weist.

4. Energieabsorbierende Befestigung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Deformationsglied (2) nahe Ende (3) des Blechstreifens (5) schwenkbar an einem festen Fahrzeugteil befestigt ist.

5. I;nergieabsorbierende Befestigung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine an ihrem freien Ende etwa wellenförmig ausgebildete, fest mit den Blechstreifen~(5) verbundene Unterlage (7) die der Erhebung (4) zugekehrte Lauffläche (8) des Deformationsgliedes (2) federnd untergreift.

6. Energieabsorbierende Befestigung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen (5) und das Deformationsglied (2) durch eine vorzugsweise dem Aussehen der Innenverkleidung angepaßte schlauchartige Hülle (10) abgedeckt ist.