DE21211C

DE21211C - Kompensations - Dichtung für Thonrohrleitungen

Info

Publication number: DE21211C
Application number: DENDAT21211D
Authority: DE
Original assignee: Neukomm, Sille & Co. in Montplaisir pres Nancy

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 188a ab.

Eine Reihe von Beobachtungen, welche wir bezüglich des Brechens von keramischen Wasserleitungen während der Dauer verschiedener Jahre zu machen Gelegenheit hatten, sowie vergleichende Versuche, welche wir im Anschlufs an unsere Beobachtungen anstellten, haben das Resultat ergeben, dafs die Ursachen für das Brechen der keramischen Wasserleitungen, wenn dieses nicht durch nachweisbar äufsere Veranlassurig herbeigeführt wurde, in der durch das Eindringen des Wassers in die Poren der Röhren bewirkten Ausdehnung der letzteren zu suchen ist.

In der That dehnen sich, wie wir auf einer eigens zu diesem Zweck erbauten Prüfungsmaschine nachgewiesen haben, sämmtliche keramischen Gegenstände, sobald sie der Einwirkung des Wassers oder der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, um ein gewisses Mafs aus. Die Zeit, innerhalb welcher die vollständige Ausdehnung erreicht ist, sowie die Gröfsen der Ausdehnung sind direct bezw. umgekehrt proportional der durch das Brennen erzielten Härte des betreffenden Rohres, so dafs ein schwach gebranntes Rohr in kürzerer Zeit seine vollständige Ausdehnung erreicht hat, als ein stärker gebranntes, letzteres sich dagegen weniger ausdehnt als ersteres. Um nun bei einer längeren Rohrleitung nach dem Verlegen die Ausdehnung unschädlich zu machen, ordnen wir nach etwa 15 bis 20 festen Fugen die auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 dargestellte bewegliche Schleiffuge an.

Zwischen die beiden Rohrenden A A₁ ist der Korkholzring B gelegt, dessen innerer Durch-' messer mit dem inneren Durchmesser der keramischen Röhren übereinstimmt, während er aufsen genau in eine gufseiserne Muffe C pafst. Die letztere zeigt an ihren Enden ringförmige Erweiterungen, welche zur Aufnahme von Bleiringen dienen. Der übrige Raum zwischen Röhren und Muffe wird zur besseren Dichtung mit getheerten Hanfringen ausgefüllt. Das Eingiefsen der Bleiringe erfordert besondere Vorsicht, um ein Zerspringen dqr Rohrenden zu verhüten. Es werden zu diesem Zweck die Rohrenden mäfsig vorgewärmt.

Fig. 2 zeigt die Anordnung der beweglichen Schleiffuge bei Muffenröhren. Es ist wieder B der Korkholzring, D die getheerte Hanflage und E der Bleiring. Diese Anordnung ist zweckmäfsig für Wasserleitungen innerhalb von Gebäuden zu verwenden. In jeder Etage wird eine solche Fuge angebracht, welche zusammen beim Setzen des Gebäudes das Brechen der Leitung verhindern.

Claims

Patent-An Spruch:

Eine Compensationsmuffe zur Einschaltung in Thonrohrleitungen, um die Ausdehnungen der letzteren unschädlich zu machen, bestehend in dem Korkholzring B in Verbindung mit der Hanfpackung D und dem Bleiring E, und zwar für gewöhnliche Muffenverbindung, wie in Fig. 2, oder für eiserne Ueberschiebmuffen, wie in Fig. i.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.