DE2121108C - Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od dgl und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od dgl und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od. dgl., welches nach Art
eines Dekorationsstoffes ausgebildet, sowie im gespannten Zustand durch einen Anstrich, einen Sprühauftrag
oder eine Durchtränkung mit einem für Anstreichfarben bekannten Emulsionsbinder imprägniert
ist.
Es ist bekannt, Tcxtilstoffe, insbesondere Dekorationsstoffe,
mit Emulsionsbindern zu behandeln, um auf diese Weise zine, Imprägnierung zu erzielen, die
aus einem satten, einfachen Anstrich, einem Sprühauftrag oder einer Durchtränkung besteht. Neben
einer Imprägnierung erreicht man eine Verfestigung bzw. begrenzte Versteifung des Gewebes, so daß sich
das mit dem Emulsionsbinder versehene Gewebe, ähnlich wie ein leichter Markisenstoff in seiner Verwendung verhält. Ferner wird durch die genannte Imprägnierung bei Verwendung farbloser Emulsionsbi.nder das äußere Erscheinungsbild des textlien Webstoffes nicht beeinträchtigt, so daß für Dekorationszwecke
behandelte und unbehandelte Dekorationsstoffe nebeneinander als Teile einer einheitlichen Dekoration
verwendet werden können.
Während Markisen- oder Mehrschichtstoffe, die im allgemeinen als Rollogewebe Verwendung finden,
in entsprechend großen Breiten gewebt werden können, erfolgt die ^Herstellung von Dekorationsstolfen
im allgemeinen nur in relativ schmalen Bahnen.
Dain sehr vielen Fällen, insbesondere für Rollogewebe
oder auch für Gewebe zur Wandbekleicung. im
Vergleich zu den Gewebebahnen wesentlich breitere Stoffbahnen benötigt werden, ergibt sich die Notwendiekeit,
die Gewebebahnen an ihren Längskanten miteinander zu verbinden. Zur Herstellung dieser Verbindungen
werden die Kanten derartiger Bahnen entweier
zusammengenäht oder aber unter Bildung eine: stumpfen Stoßes auf ein unterlegies Klebe- oder Heu:
siegelungsband aufgebracht. Diese Art der Verbindung
ist bei Anordnung der Heißsiegelung relativ ai::- wendig und bei der Verwendung von Klebeband::·:
wenig dauerhaft.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zw
gründe, ein Rollogewebe oder Gewebe zur WandK kleidung der eingangs genannten Ari in Breiten grnl.U ;
als die Gewebebreite herzustellen, welches sich hi,-· sichtlich der Nahtausbildung durch besonders ei:
fache Ausgestaltung ηηύ geringen Autwand bei es.
Fertigung auszeichnet.
Zur Losung vorgenannter Aufgabe sieht die Erfii:
dung vor. daß mehrere Teile bzw. Bahnen des impr. gnierten Gewebes mitgiattgeschnitienen. stumpf anein
anderliegenden Stoßkanten durch eine auf der Rii. V
seite aufgebrachte streifenförmige Schicht des imp;::
gnierenden Emulsionsbinders miteinander verbund..:
sind.
Überraschenderweise kann nämlich der Emu'
sionsbinder auch dazu dienen, mehrere Teile o?v
Bahnen des mit dem Emulsionsbinder imprägniert^. Gewebes nach einem entsprechend glatten Zuschnn:
der Kanter stumpf aneinanderstoßend fest miteinander
zu verbinden, ohne daß dazu weitere Hilfsmittel notwendig sind. Die als Verbindung dienende streifenförmige
Schicht des Emulsionsbinders ist ausreichend stark belastbar, insbesondere dann, wenn man.
was sich als zweckmäßig erwiesen hat, an den zu der. Stoßnähten querverlaufenden Außenrändern des RoI-logewebes
jeweils ein diese Ränder festlegendes Ein-
+5 spannelement vorsieht, welches verhindert, daß von
diesen Rändern aus nach Art der Kerbwirkung ein Einreißen der Verbindungsnaht eintritt.
Die als Verbindung dienende streifenförmige Schicht des Emulsionsbinders trägt nur außerordentlieh
wenig auf. Um den geringen Dickenunterschied ebenfalls noch ausgleichen zu können und die Steifigkeit
des Gewebes zu erhöhen, kann zweckmäßigerweise an den zu den Stoßnähten parallelen Außenrändern
des Gewebes ebenfalls je eine zusätzliche Streifenschicht entsprechender Dicke aus dem Emulsionsbinder vorgesehen sein.
Zum Herstellen des vorgenannten Gewebes bzw. eines Stoffrollos wird erfindungsgemäß zur Verbin
dung der imprägnierten Gewebeteile bzw. Bahnen sowie zur Bildung gegebenenfalls erforderlicher strei-
fenförmiger Randbeschichtungen der zur Imprägnierung des Gewebes aufgebrachte Emulsionsbinder im
Bereich der Stoßkante bzw. des Randes mit einem entsprechenden Lösungsmittel angeweicht und unmittel-
Ss bar anschließend über die stumpf aneinanderliegenden Stoßstellen bzw. den Rand eine oder mehrere
Schichtaufträge des Emulsionsbinders streifenförmig aufgebracht und getrocknet.
Man kann auch vor dem Zuschneiden im Bereich der Schnittlinien eine zusätzliche Binderemuisionsschicht
aufbringen, was zur Erzielung besonders sauberer Schnittkanten beiträgt.
Bei Verwendung einer für vorliegenden Zweck bevorzugten Binderernulsion aus wäßrigem Polyvinylacetat
verwendet man zweckmäßigerweise als Lösungsmittel Aceton.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
für ein Rollogewebe näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem Ausschnitt die Draufsicht eines Rollogewebes;
F i g. 2 ist ein Schnitt durch das RoHogewebe nach
F i g. 1 entlang der Schnittlinie C-C.
Fig. 1 läßt erkennen, daß das RoHogewebe 1 aus
mehreren Bahnen 2,3 und 4 eines leichten Gewebes, z. B. eines Baumwollgewebes nach Art eines Dekorationsstoffes,
zusammengesetzt ist. Die Gewebebahnen 2. 3 und 4 sind jeweils im Beispiel mit einem in F i g. 2
wiedergegebenen rückwärtigen Anstrich 7 aus einer Binderemulsion, insbesondere cinci wäßrigen
Pohvinylacetat-Emulsion behandelt. Diese Binderemuision
ist eine handelsübliche, für Anstreichfarben allgemein bekannte Emulsion. Durch diese Behandlung
wird mit einfachen, billigen und jederzeit zur Verfügung stehenden Mitteln das Gewebe verfestigt,
ohne daß die Emulsion nach der Trocknung auf dem Gewebe, das normalerweise bedruckt ist, sichtbar
wird oder eine Veränderung hervorruft.
Zum Aufbringen der Binderemulsion wird die Stoffbahn entsprechend aufgespannt und dann in dem
genannten Beispiel auf ihrer Rückseite mit einem Pinsel eingestrichen. Nach dem Trocknen der Bahn kann
diese zur Herstellung der gewünschten Rollogewebebreite zugeschnitten werden, wobei die zusammenzufügenden
Kanten der Bahnen besonders sauber zugeschnitten werden müssen. Zu diesem Zweck kann die
Stoffbahn entlang der Schnittlinie vor dem Zuschneiden noch eine zusätzliche Binderemuisionsschicht erhalten,
was das Zuschneiden wesentlich erleichtert. Das Behandeln der Bahn kann auch bei gespannt gehaltener
Bahn durch einen Auftrag der Binderemulsion auf die Vorderseite des Gewebes oder durch Tauchen
und Abstreichen der überschüssigen Emulsion und Trocknen im gespannten Zustand erfolgen. Nach
dem Zuschneiden werden die Stoffbahnen mit ihren Kanten 5 und 6 sauber und stumpf aneinandergefügt
und anschließend mit einer oder mehreren Schichten der Binderemulsion auf der Rückseite der Stoffbahnen
so überstrichen, daß sich ein streifenförniiger
Film 8 ergibt, der die Stoßstellen überdeckt. Zw<_-ckmäßigerweise
wird die zur Verfestigung der Stoffbahn ίο dienende Binderemulsionsschicht im Bereich der
Stoßkanten vor dem Aufbringen der streifenförmi-en
Verbindungsschicht mit einem Lösungsmittel. .,. B. Aceton, angeweicht und darauf unmittelbar dk -Orbindungsschicht
aufgebracht. Nach dem Trocki^;: jcr
streifenförmigen Verbindungsschicht 8 sind ei-: Smzelnen Stoffbahnen 2,3 und 4 fest miteinander _-rbunden.
wobei die Verbindungsstellen auch sta^i. :.·η
Zugbeanspruchungen unUrworfen werden ko:.-.-.'n.
Es ist lediglich darauf zu achten, daß keine Kerl ·-
kung auf die Verbindungsstelle selbst ausgeübi ei.
Zu diesem Zweck wird das Rollogewibe an ι.: ,-.u
den Stoßnähten 8 querverlauienden Längsr. rn test eingespannt, wie dies bei IO angedeutet ist. '--' ■;-durch
wird verhindert, daß von diesen Ränder- ,s durch Kerbwirkung die Verbindungsschicht 8 ■■■■■.-reißt.
Um bei Rollogeweben ein gleichmäßiges Wl- -\
des Rollos zu gewährleisten, wird zweckmäßige;
auch an den zu Stoßstellen 8 parallelen Längsrär :-, in entsprechender Weise eine oder mehrere zu . liehe Schichten aus Binderemulsion aufgebrach; ■ ■■ dies bei 9 angedeutet ist.
auch an den zu Stoßstellen 8 parallelen Längsrär :-, in entsprechender Weise eine oder mehrere zu . liehe Schichten aus Binderemulsion aufgebrach; ■ ■■ dies bei 9 angedeutet ist.
Die strichpunktierten Linien ti und b begrenz·,
diglich den in der Fig. I dargestellten Ausschniu ,-.., dem Rollogewebe.
diglich den in der Fig. I dargestellten Ausschniu ,-.., dem Rollogewebe.
Im Falle der Behandlung des Gewebes zur Mei- lung
von Bespannungen oder Bekleidungen lies: .;
die vollflächige, wasserunlösliche BindemitteLcchi.
welche auf der gesamten Bahnfläche, auf die Zi1 r eine mit der Binderemulsion behandelte Gewvvbahn aufgebracht wird, vorteilhafterweise aus e·:.; Lackschicht, wobei Lacke zur Anwendung kommen, die üblicherweise als Anstrichmittel vervverr t werden.
welche auf der gesamten Bahnfläche, auf die Zi1 r eine mit der Binderemulsion behandelte Gewvvbahn aufgebracht wird, vorteilhafterweise aus e·:.; Lackschicht, wobei Lacke zur Anwendung kommen, die üblicherweise als Anstrichmittel vervverr t werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od. dgl., welches nach Art eines Dekorationsstoffes ausgebildet sowie im gespannten Zustand
durch einen Anstrich, einen Sprünauftrag oder eine Durchtränkung mit einem für Anstreichfarben
bekannten Emulsionsbinder imprägniert ist. dadurc. gekennzeichnet, daß mehrere
Teile bzw. Bahnen (2.3.4) des imprägnierten Gewebes (1) mit glattgeschnitienen. stumpf aneiiianderliegenden
Stoßkanten (5.6) durch eine auf der Rückseite des Gewebes aufgebrachte Mreifenförmige
Schicht (8) des imprägnierenden Emuisionsbinders miteinander verbunden sind.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß f, an den zu den Stoßkanten (5,6)
parallelen Außenrändern ebenfalls eine streifenförmige
Schicht (9) aus dem Emulsionsbinder aufweist.
3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß es an den zu den Stoßkanten
(5.6) querverlaufenden Außenräi.dern jeweils ein diese Rander festlegendes Einspannelement (10)
aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Gewebes b/w. eines Stoffrollos nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeic.inet. daß zur Verbindung der imprägnierten GewebeteiL- bzw Bahnen sowie
zur Bildung zusätzlicher Ra.idbeschichtungen der
zur Imprägnierung des Gewebes aufgebrachte Emi'lMonsbinder im Bereich der Stoßkanten bzw.
der Ränder mil einem entsprechenden Lösungsmittel angeweicht und unmittelbar anschließend
jber die stumpf aneinanderliegenden Stoßsieiien
der Bahnen bzw. an den Rändern eine oder mehrere, die Stoßstellen überdeckende .Schichtaufträge
des Emulsionsbinders streifenförmig aufgebracht und getrocknet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712121108 DE2121108C (de) | 1971-04-29 | Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od dgl und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19712121108 DE2121108C (de) | 1971-04-29 | Rollogewebe oder Gewebe zur Wandbekleidung od dgl und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2121108A1 DE2121108A1 (de) | 1972-10-12 |
DE2121108C true DE2121108C (de) | 1973-05-03 |
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