DE2121058A1 - Continuous counter-current briquet coking - in revolving furnace with controlled temp zones and bed material pourers - Google Patents

Continuous counter-current briquet coking - in revolving furnace with controlled temp zones and bed material pourers

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DE2121058A1
DE2121058A1 DE19712121058 DE2121058A DE2121058A1 DE 2121058 A1 DE2121058 A1 DE 2121058A1 DE 19712121058 DE19712121058 DE 19712121058 DE 2121058 A DE2121058 A DE 2121058A DE 2121058 A1 DE2121058 A1 DE 2121058A1
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rotary tube
briquettes
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DE19712121058
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English (en)
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Paul Dr.-Ing. 6380 Bad Homburg; Rammler Roland Dr.-Ing. 6240 Königstein; Grosse-Heitmeyer Johann Dipl. Ing. 6000 Frankfurt-Bonames; Janssen Heinrich 6450 Hanau-Hohe Tanne. M Schmalfeld
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B53/00Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
    • C10B53/08Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form in the form of briquettes, lumps and the like

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Muffle Furnaces And Rotary Kilns (AREA)

Description

  • Verfahren zum, kontinuierlichen Verkoken von B r e n n s t o f f - F o r m l i n g e n im Drehrohr Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Verkokung von Formlingen feinkörniger Brennstoffe, z.B. Briketts oder Pellets, im Drehrohr unter Zuhilfenahme eines feinkörnigen Materials.
  • Es is-t bekannt, Formlinge aus feinkörnigen Brennstoffen und Bindemitteln durch Vermischen mit feinkörnigem, heißem Wärmeträger zu verkokken Dabei wird der Wärmeträger in einem Wirbelbett oder einem Fluggasstrom aufgeheizt und danach mit den formlingen vermischt Der feinkörnige Wärmeträger wird anschließend von den verkokten Formlingen abgetrennt, wiederum erhitzt und mit weiteren Formlingen vermischt. Der Wärmeübergang vom Wärmeträger an die Briketts kann in einem Schachtofen mit abwärts wandernder Schüttung,in einem Wirbelbett oder in einem Drehrohrofen erfolgen. WärmeLrägerund Formlinge können im Gleichstrom oder Gegenstrom geführt werden.
  • Bei der Gleichstromführung trifft der heiße Wärmeträger mit kalten Briketts zusammen und bewirkt ein sclmelles, schockartigcs Erhitzen der kalten n Briketts. Dies führt zur spontanen Entgasung und bei empfindliehen Briketts zum Aufreißen und auch zum Platzen der Briketts. Die Schockerhitzung ist nur in Ausnahmefällen erwünscht und durchführbar.
  • Das Gleichstromverfahren bedingt einerseits ein hohes Gewichtsverhältnis von Wärmeträgern zu Briketts, erlaubt andererseits aber geringe Verkokungszeiten.
  • Bei der Gegenstromführung trifft der heiße Wärmeträger mit den schon vor erhitzten Brennstoff - Formlingen zus ammen. Die Gegens tromführung ermöglicht ein schonenderes Aufheizen der Briketts. Der bereits abgekühlte Wärmeträgerstrom bewirkt ein zunächst oberflächliches Verkoken und Verfestigen der Formlinge und -mit stetem Ansteigen der Temperatur des Wärmeträgermaterials -werden die im Gegenstrom bewegten Formlinge aufgeheizt. Das Verfahren hat sich aber wegen der Schwierigkeiten, den Gegenstrom zu realisieren, in der Praxis nicht durchsetzen können.
  • Aus der deutschen Patentschrift 977 147 ist ein Verfahren bekannt, bei dem stückiger Brennstoff stufenweise in mehreren Wärmeträgerkreisläufe verschiedener Temperaturlage erhitzt wird. Mehrere Sandkreisläufe bedingen eine aufwendige und komplizierte Ausrüstung und machen das Verfahren unwirtschaftlich teuer.
  • Aus der deutschen Patentschrift 848 644 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Sand oder Feinerz als Wärmeträger im Gegenstrom zum behandelnden Gut geführt und in Wärmeaustausch gebracht werden. Der feinkörnige Wärmeträger wird in Schrägnuten in den einzelnen Auskleidungsabschnitten des Drehrohres, die sich zu Gewindegängen ergänzen, gehoben, entgegen der Förderrichtung des Grob gutes bewegt und auf das Grob gut zurückge schüttet.
  • In der deutschen Patentanmeldung p 33 559 D wird ein Verfahren beschrieben, bei dem stückige Güter und feinkörniger Sand als Wärmeträger in einem Drehrohrofen im Pilgerschritt- Gegens trom geführt werden. Der Wärmeträger wird im letzten Abschnitt des Grobgutstro mes diesen zugeführt und zur Wärmeabgabe mitbefördert, dann abgetrennt und aus dem Drehrohr abgezogen und dem Drehrohr an einer der Aufgabeseite des Grobgtltstromes näheren Stelle erneut aufgegeben. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis der feinkörnige Wärmeträger an der Aufgabestelle des zu behandelnden Gutes abgezogen und nach Aufileizung wieder zum letzten Abschnitt des Grobgutstromes in das Drehrohr zurückgeführt wird. Allen diesen Verfahren, in denen stückige Stoffe mitteils feinkörniger Wärmeträger erhitzt werden, ist gemeinsam, daß der Umlauf an Wärmeträger im Verhältnis zur Menge des zu behandelnden Stoffes sehr hoch ist.
  • Für die kontinuierliche Verkokung von - Brennstoff-Formlingen mittels feinkörniger Wärmeträger bietet der Drehrohrofen gute Voraussetzungen, weil in dem Gemisch von Formlingen und Wärmeträger unter ständiger Umwälzung ein gleichmäßiger, rascher Wärmeübergang erfolgt, während die Formlinge gegen mechanische Beanspruchung durch die Einbettung im Wärmeträger wirksam geschützt sind. I2çmgegenüber stehen die erwähnten Schwierigkeiten, in dem leicht abwärts geneigten Drehrohr einen Gegenstrom von Formlingen und Wärmeträger zu realisieren.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus Kohle und/oder Koksen durch Brikettieren oder Pelletieren mit einem Bindemittel hergestellte Formlinge kontinuierlich im Drehrohr so zu verkoken, daß sie bei der Verkokung formbeständig bleiben und eine weitgehendere Verfestigung und Entgasung erfahren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die i?ornilinge mit einem feinkörnigen Bettungsmaterial im Gegenstrom zu heißen Gasen durch das Drehrohr geführt werden,und daß das Bettungsmaterial nach Verlassen des Drehrohres von den Formlingen getrennt und teilweise oder ganz zur Aufgabeseite der Formlinge zurückgeführt wird.
  • Die Reifung der Formlinge zu Koks wird durch ständiges Umscllicllten der Schüttung vortellhaft beschleunigt. Das Umschichten der Formlinge zusammen mit dem Bettungsmaterial bewirkt einen besseren Wärmeübergang aus dem heißen Gas an die Feststoffe und einen geringeren mechanischen Abrieb der Formlinge, als wenn die Formlinge ohne Bettungsmaterial umgeschichtet würden. Dieses Umschichten erfolgt regelmäßig durch die Drehung des Drehrohrofens, wobei das Gemisch von Formlingen und Bettungsmaterial durch die Längsneigung des Drehrohres nach dessen Austrag hin und durch die Rotation um und durch das Schüttungsfeld geführt werden. Für das feinkörnige Bettungsmaterial wird dieser Bewegungsablauf erfindungsgemäß dadurch abgewandelt, daß das Bettungsmaterial in Taschen, die'in die Innenausmauerung des Drehrohrofens eingelassen sind, aus der Schüttung gehoben und durch den Heißgasstrom hindurch wieder auf das zu verkokende Gut abgeworfen wird.
  • Als Bettungsmaterial dient vorzugsweise feinkörniger Koks, der bevorzugt aus nicht- oder schwachbackender, nicht blähender, feinkörniger Kohle erzeugt wird. Die Verkokung der Feinkohle kann im Drehrohrofen selbst erfolgen. Das geschieht zweckmäßig in der Weise, daß entsprechend dem Verbrauch an Bettungsmaterial durch Bildung feinster' Teile, die im Zyklon abgeschieden und abgetrennt werden, durch'Abbrand Feinkohle an der Aufgabeseite der Formlinge eingebracht wird, die in Mischung mit dem Bettungsmaterial verkokt.
  • Es können aber auch andere feinkörnige mineralische Rohstoffe, z.B.
  • Sand, als Bettungsmaterial verwendet werden.
  • Die Beheizung des Drehrohres, das mit einer wamfesten, isolierenden Ausmauerung versehen ist, erfolgt durch heiße Verbrelmungsgase, die im Gegenstrom zu der Brikettschtittung durch das Drehrohr geffillrtwerden.
  • Werden diese Verbrennungsgase nur am heißen Drehrohrende durch Einführung von Verbrennungsluft und Brennstoff erzeugt, so würden starke Übertemperaturen entstehen. Durch Verdünnung mit zurückgeführtem, kaltem Ofenabgas oder Dampf ließen sich zwar die Übertemperaturen vermeiden. Dafür würden aber sehr hohe Gasgeschwindigkeiten im Drehrohr auftreten, was unerwünscht ist.
  • Ein starker Luftüberschuß verbietet sich. Da die Briketts bei ihrer Wärmebehandlung brennbare Gase abgeben, würde überschüssige Luft diese Gase sofort vollständig verbrennen und zuviel Wärme frei werden. Aus diesem Grunde ist es von Vorteil, nur einen Teil der insgesamt benötigten Verbrennungsluft als Erstluft am heißen Drehrohrende einzubringen und den anderen Teil als Zweitluft über eine Anzahl von Öffnungen, die über den Drehrohrmantel abschnittsweise verteilt sind, so zuzuführen, daß die Temperatur der heißen Gase und damit auch die Temperatur des Bettungsmaterials und der Formlinge in jedem Abschnitt im gewünschten Bereich liegen.
  • Mit der Zweitluft kann auch zugleich Brennstoff, gasförmig, flüssig oder staubförmig, in das Drehrohr aufgegeben werden. Vorteilhaft wird aber zusätzlicher Brennstoff nur am Austragende des Drehrohres eingesetzt, in dem die Entgasung der Briketts bereits weitgehend abgeschlossen ist.
  • An den weiteren Öffnungen am Drehrchrmantel braucht nur Luft zugeführt zu werden, da aus den Formlingen brennbare Gase frei werden.
  • Die Verbrennungsluft zur Einführung am Austragende kann in geeigneter und bekannter Weise vorgewärmt werden.
  • Die Verbrennungluft zur Aufgabe längs des Drehrohrmantels wird zweckmäßig von CJebläsen geliefert, die am Mantel fest montiert sind und mit dem Drehrohr rotieren (Huckepack-Gebläse). Die Stromzuführung zu den Gebläsemotoren geschieht dabei über Schleifkontakte an Schienenringen. Eine oder auch bis zu vier Öffnungen werden jeweils von einem solchen Gebläse versorgt. Die Öffnungen am Drehrohrmantel tragen im Innern des Drehrohres radial angeordnete Rohre, die an der Drehrohrachse axial abgebogen sind und die eingeführte Zweitluftin oder gegen die Richtung der Gasströmung einblasen;.
  • Um die - erforderliche Wärmeübertragung vom heißen Gas auf die Schüttung zu intensivieren, wird erfindungs gemäß ein Teil des Bettungsmaterials durch Taschen im Mauerwerk gehoben und bei der weiteren Drehung des Ofens im freien Fall durch den Heißgasraum auf die Schüttung rieselnd abgeworfen. Während des Falles erhitzen sich die feinkörnigen Feststoffe schnell an den heißen Gasen und übertragen ihre Wärme sofort wieder an die Schüttgutmischung. Da das Feingut im freien Fall eine -große Kontaktfläche für den Wärmeaustausch mit den heißen Gasen anbietet, ist die WärmeClbertraçmg sehr intensiv und bringt bei großen Drehrohren überraschend das Mehrfache an Wärmeübergang, als die Strahlung und Konvektion von den heißen Gasen an die- Oberfläche der Schüttung und an die Ausmauerung ausmachen. Dadurch kann die Drehrohrlänge erheblich verkürzt werden; Das Herausheben der feinkörnigen Feststoffe aus der Schüttung erfolgt zweckmäßig in an sicll bekannter Weise durch Taschen in der Ausmauerung des Drehrohres. Erfindungsgemäß stehen diese mit dem Innenraum des Drehrohres durch schlitzförmige Öffnungen in Verbindung, deren Weite maximal das 0, 5 bis 0, T-fache der ldeinsten Abmessung der Formlinge ist; so daß nur die feinkörnigen Feststoffe aber nicht die Formlingein die Taschen gelangen können. Vorzugsweise werden die Taschen dabei vom Öffnungsschlitz gegen die Drehrichtlmg angeordnet, so daß die feinkörnigen Feststoffe erst nach einem Drehwinkel von ca. 200 oberhalb der Schüttung aus den Taschen aus zufließen beginnen und nach einer weiteren Drehung um 90° au.sgeElossen sind.
  • Wählt man aus konstruktiven Gründen Schlitze im Mauerwerk, die breiter als das 0, 7-fache der kleinsten Abmessung-der Formlinge ausmachen, dann werden diese erfindungsgemäß mit Rosten, Siebblechen oder dergleichen aus warmfesten Materialien, insbesondere Stahl, abgedeckt.
  • Als feinkörniges Bettungsmaterial kommen zahlreiche Stoffe in Betracht, z. 3. feinkörnige Kokse oder Mineralstoffe, wie Sand. Der den Formlingen artverwandte Koks-bietet den Vorteil, weniger verschleißend auf die Formlinge und auch auf die Ausmauerung des Drehrohres zu wirken und sich besser mit den Formlingen zu vermischen als der schwerere und kompakte Sand.
  • Die zur Erzeugung des Feinkokses einzusetzende Feinkohle ist vorteilhaft nicht zu stark backend und blähend, damit sie einen dichten und abriebfesten Koks liefert. Vorteilhaft werden Steinkohlen gewählt, deren Koks nicht zu leichtem Zerfall neigt, da sonst eine zu große Menge von feinem Koksstaub entsteht und aus dem Kreislauf abgestoßen werden müßte.
  • Der feinkörnige Koks wird zweckmäßig im Drehrohr selbst hergestellt.
  • Dazu wird die Feinkohle zweckmäßig in der geeigneten Körnung mit den Formlingen und mit dem rückgeführten Feinkoks am oberen Drehrohr ende aufgegeben.
  • Steht keine geeignete Feinkohle zur Verfügung, so können feinkörnige Mineralstoffe als Betturlgsstoff verwendet werden. Sie sollen eine Dichte haben, die der Dichte der Forinlinge nahekommt und genügend abriebfest sein. Die geeignete Körnung des feinkörnigen Materials liegt zweckmäßig im Bereich von 0, 2 bis 2,0 mm, vorzugsweise zwischen 0, 5 und 1,0 mm.
  • Das Bettungsmaterial wandert mit den Formlingen durch das Drehrohr, wird am heißen Drehrohrende mit den Formlingen bei einer Temperatur von üblich 600- 8000C ausgetragen und von diesen alsbald z.B. mittels eines Stabrostes getrennt. Das abgetrennte Bettungsmaterial wird mechanisch oder pneumatisch zur Aufgabeseite des Drehrohres zurückgeführt. In der Mischung mit den Formlingen an der Aufgabeseite des Drehrohres gibt das Bettungsmaterial seine Wärme rasch an diese ab. Dabei sollen die Formlinge eine Temperatur von im Nlittel 3500 bis 400°C-annehmen. Dies bedeutet, daß die Formlinge bald nach dem Zusammentreffen mit dem Bettungsmaterial eine Oberflächentemperatur von 5000C und mehr annehmen, wobei das als Bindemittel dienende Teerpech schnell über den Plastizitätsbereich hinaus erhitzt wird, verkokt und sich dabei verfestigt. Zweckmäßig wird das Volumenverhältnis von Bettungsmaterial und Formlingen zwischen 3 zu 1 bis 1 zu 1, vorzugsweise bei 1> 5 zu 1, gehalten. Zur weiteren T emp eratureins tellung des feinkörnigen Bettungsmaterials ist es möglich, dieses auf dem Rückweg in besonderen Vorrichtungen oder in den vorhandenen Fördereinrichtungen in bekannter Weise zu erhitzen oder abzukühlen.
  • Die Mischung des feinkörnigen Einbettungsmaterials mit den Formlingen kann in einfacher Weise im Drehrohr selbst erfolgen. Dabei werden zunächst die feinkörnigen Feststoffe in das Drehrohrende aufgegeben und etwas weiter zum Innern des Drehrohres werden die Formlinge z. B. über eine Schurre, einen Vibrator oder eine Spiralsclmecke oder dergleichen eingetragen. Empfindlichere Formlinge werden vorteilhaft vor ihrer Aufgabe in den Drehrohrkoker in einer schneller als dieser drehenden Trommel kleineren Durchmessers mit dem feinkörnigen Bettungsmaterial vorgemischt. Aus dieser Mischtrommel läuft das Gemisch in das Drehrohr ein.
  • Die durch das Dreirohr strömenden heißen Gase sin(l eine Miscliung von aus den Formlingen frei werdenden Entgaeungsgasen und Verbrennungsgasen. Der Gasstrom teilt dem aus den Taschen im Ofenmantel rieselnden, feinkörnigen Bettungsmaterial eine Bewegung mit, die bevorzugt die feineren Körner in Richtung des Gasstromes ablenkt und auch mit diesem weiterbewegt, je nachdem, wie ,groß die Geschwindigkeit der heißen Gase ist.
  • Wählt man sehr feinkörniges Bettungsmaterial, dann kann das zu einem uneigentlichen Gegenstromverfahren führen. Das kann besonders in Aufgabenähe von Vorteil sein, da die sehr feinkörnigen Schüttungen eineschnelle Temperaturübertragung bei verhältnismäßig geringer Wärmekapazität erlauben. Dies gestattet eine schonende Vorbehandlung auch recht empfindlicher Grünformlinge, die durch dieses Feinkorn oberflächlich weitgehend verkokt werden und dadurch eine verfestigende Außenschicht erhalten.
  • Die Heiß gase strömen an der Feststoffaufgabe üblich mit einer Temperatur von 5500 bis 6500C aus dem Drehrohr ab. Der von ihnen mitgeführte Staubanteil, der etwa die gleiche Temperatur hat, ist kälter als das Bettungsmaterial, das am Austragende des Drehrohres zusammen mit den verkokten Formlingen mit einer Temperatur von 700 bis 8000C anfällt, Es kann von Vorteil sein, diesen vom Heißgas aus dem Drehrohr ausgetragenen Staubanteil zu erhöhen, um ihn dem heißeren, vom Austragende zurückgeftihrten Bettungsmaterial als kühlenden Zusatz vor oder bei der Aufgabe in das Drehrohr wieder zuzumischen. Zu diesem Zweck kanil das Drehrohr am Aufgabeende eine Querschnittverengung erhalten, in der die heißen Gase mit erhöhter Geschwindigkeit strömen und verstärkt feinkörnige Feststoffe mit sich reißen. Die vom Heißgas mitgerissenen Feststoffanteile des Bettungsmaterials werden weitgehend in einem nachgeschalteten Zyklon ab geschieden und vereint mit dem aus dem Drehrohr ausgetragencn und zur Aufgabeseite ruckgeführten Bettungsmaterial aufgegeben.
  • Hierdurch wird die hohe Temperatur des vom heißen Drehrohrende rückgeftihrten Bettungsmaterials soweit gemildert, daß sich vor dem Vermischen mit den Formlingen eine Temperatur zwischen 500 und 6000C einstellt.
  • Die Menge der von den Heißgasen mitgerissenen Feststoffe kann durch die Wahl einer geeigneten Körnung des umlaufenden Bettungsmaterials und der-Austrittsgeschwindigkeit der Heißgase aus dem Drehrohrende in einem gewissen-Maße beeinflußt werden. Ferner kann die mitgerissene Menge dadurch-vermehrt oder verringert werden, daß am kalten Drehrohrende die im Drehrohrmantel angeordneten Taschen mehr oder weniger bis zum Drehrohrende durchgeführt werden.
  • Die aus dem Drehrohr abströmenden heißen Gase werden nach der Entstaubung gekühlt. Diese Kühlung kann zweckmät3ig durch Einspritzen und Verdampfen von Wasser erfolgen. Sie kann auch durch Umlauf der gewonnenen Teerfraktion über einen Waschkühler und einen Wärmetauscher bekannter Bauart erfolgen, wobei die Wärme der umlaufenden Teerfraktion z . 3. zur Dampferzeugung ausgenutzt werden kann. Die Abkühlung der heißen, entstaubten Gase erfolgt soweit, daß eine für die Briketterzeugung geeignete Teerpechfraktion kondensiert und in einem Abscheider gewonnen werden kann. Geeignete Temperaturen für die Bildung eines solchen Kondensats liegen üblich zwischen 140 und 2000C. Sollte die gewonnene Teerfraktion zuviel Staub enthalten, so wird zweckmäßig dem ersten Zyklon ein weiterer nachgeschaltet. Der in diesem Zyklon anfallende Feinstaub wird bevorzugt aus dem Umlauf abgestoßen und der Einsatzkohle zugemischt oder anderweitig verwertet.
  • Das erfinalungsgemäRe Verfahren dient vor allem zur Verkokung von mit Teerpech gebundenen Kohle-Briketts. Die zu brikettierende Kohle soll ein gewisses Backvermögen haben, damit sie in üblicher Weise mit einem Pechzusatz von 6 bis 8 Gewichtes% geformt werden kann. Für nicht backende Kohlen oder Kokse muß die Menge an Teerpech auf 10 bis 20 Gew. % erhöht werden, um einen Brikettkoks befriedigender Druck-und Abriebfestigkeit zu erhalten. Stark backende und/oder blähende Kohlen erfordern lange Verkokungszeiten von 2 bis über 3 Stunden. Durch Magerung mit Feinkoks, der in -der beschriebenen Weise dem Bettungsmaterial entnommen werden kann, und/oder Austausch des Brikettierpeches gegen Erdöl-Bitumen und/oder Sulfitablauge, kann eine Verkokungszeit von 60 bis 90 Minuten erreicht werden.
  • Junge, hochflüchtige Kohlen neigen bei der Verkokung zu starker Schrumpfung. Solche Kohlen werden zunächst zweckmäßig als Feinkohle bei z. 3.
  • 7000C geschwelt und dann allein oder unter Zusatz von backender Feinkohle mit der genügenden Menge Teerpech oder dergleichen brikettiert.
  • Solche Briketts benötigen im Drehrohr nur eine Verkokungszeit von etwa 60 Minuten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sei anhand von drei Figuren beispielsweise näher erläutert: Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Drehrohrkoker mit den zugehörigen Einrichtungen, Fig. 2 stellt einen Querschnitt durch den Drehrohrkoker mit seinen Taschen in der Ausmauerung des Drehrohres dar, Fig. 3 ist ein vergrößerter Längssclmitt durch einen Teil des Drehrohrkokers mit den Taschen in der Ausmauerung.
  • In Fig. 1 ist das leicht geneigte Drehrohr 1 mit dem Einlaltfgehäuse 2und dem Auslaufgehäuse 3 zu einer Einheit verbunden. Die Formlinge werden kontinuierlich durch den Steilförderer 4 und die Schurre 5, die eine Sperrschleuse 6 aufweist, dem Einlaufgehäuse 2 zugeführt und durchwandern das Drehrohr dem Gefälle folgend von links nach rechts. Das feinkörnige Bettungsmaterial wird aus dem Bunker 10 durch die Leitung 4 ebenfalls in das Einlaufgehäuse 2 des Drehrohres eingebracht und im Drehrohr mit den Formlingen gemischt. Das feinkörnige Bettungsmaterial durchwandert gemeinsam mit'den Formlingen das Drehrohr und wird auf dem Stabrost 7 von den verkokten Formlingen separiert. Die Koksformlinge wandern durch die geschlossene Schurre 8 in eine nicht gezeichnete Kühlvorrichtung. Das feinkörnige Bettungsmaterial gelangt durch die Fördereinrichtung 9 in den Abscheidebunker 10, aus dem es in das Einlaufgehäuse 2 des Drehrohres zurückkehrt.
  • Durch das Auslaufgehäuse 3 hindurch wird Verbrennungsluft durch die Leistung -17 axial in das Drehrohr aufgegeben, zugleich mit ihr wird durch die Leitung 18 gasförmiger, flüssiger oder staubförmiger Brennstoff eingeführt. Die Verbrennungsgase strömen der Neigung des Drehrohres entgegen und heizen dabei die Schüttung von Formlingen und Bettungsmaterial im Gegenstrom auf. Um mehr Wärme für die Aufheizung zu beschaffen, weist das Drehrohr in bestimmtenAbständen Zufuhrrohre 13 auf, durch welche mittels der Gebläse 12 Zweitluft axial zugeführt wird. Die Dosierung der Luftmenge erfolgt durch in die Zufuhrrohre 13 eingesetzte Drosselklappen. Diese Zweitluft verbrennt vorzugsweise die aus den Formlingen frei werdenden brennbaren Gase und ermöglicht so ds Aufrechterhalten der gewünschten Temperaturen über die Länge des Drehrohres.
  • Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Drehrohr mit dem Dr ehrohrmantel 21, dem aufgesetzten Laufring 22 und den Laufrollen 23. Innerhalb des Drehrohrmantels ist eine isolierende Ausmauerung 24 zwischen die verschleißfeste und fellerfeste Innenausmauerung 25 und dQll äußeren Drehrohrmantel eingebaut. Die Innenausmauerung 25 weist gleichmäßig über len Unlfang verteilte Taschen 26 auf, wie aus dem vergrößerten tXtlS-schnitt gemäß Fig. 3 aus dem Längsschnitt des Drehrohres ersichtlich ist.
  • Die Taschen 26 werden in der feuerfesten Innenausmauerung 25 so angelegt, daß die zugehörigen Öffnungsschlitze 27 in Laufrichtung vorne iiegen. Die Öffnungsschlitze 27 der Taschen 26 sind so bemessen, daß zwar das Bettungsmaterial, nicht aber Formlinge in die Taschen 26 gelangen können. Die Form der Taschen wird vorzugsweise hohlquadrig ausgebildet. Dabei werden die Öffnungsschlitze 7 der Taschen 6 so angeordnet, daß sie in Drehrichtung des Mantels am vorderen Ende der Tasche öffnen und gegebenenfalls noch durch einen Innenwulst oder eine Einbördelung der Deckplatte in die Tasche hinein das Heraus rieseln des feinkörnigen Bettungsmaterials verzögern, so daß es bevorzugt erst nach einem Drehwinkel von 200 aus der Schüttung beginnt und der Rieselvorgang nach weiterer Drehung um 900 beendet ist.
  • Die Taschen füllen sich während der Rotation des Drehrohres, wenn sie unter die Schüttung gelangen, mit feinkörnigem Bettungsmaterial und entleeren sich, wenn sie sich aus der Schüttung herausdrehen, über einen kürzeren oder längeren Winkel entsprechend ihrer Ausgestaltung.
  • Das herausrieselnde, feinkörnige Bettungsmaterial fällt durch den Gasraum, heizt sich hier an den heißen Gasen auf und rieselt auf die bewegte, rollende Böschung der Schüttung und gibt an diese die aufgenommene Wärme wieder ab.
  • Beim Durchfallen des feinkörnigen Bettungsmaterials durch den Heißgasstrom wird dieses, abhängig von seiner Korngröße und von der Geschwindigkeit des iieißgases, verschieden stark in der Gasströmungsrichtung mitgerissen.
  • Das IIeil3gas, beladen mit den aus den Formlingen und gegebenenfalls aus dem Bettungsmaterial freigesetzten Gasen und Dämpfen sowie mit mitgerissenem Bettungsmaterial, wird am Finlaufgehäuse 2 abgezogen. Das Drehr@hrende ist hier verengt und weist t keine Taschen und keine Zuftihrung von Zweitluft mehr- auf. Das beladene Heiß gas wird durch die Leitung 14 aus dem Einlaufgehäuse 2 abgezogen, im Zyklon 15 entstaubt und im Zyklon 16 feinentstaubt. Im Zyklon 15 abgeschiedener Staub wird mit dem feinkörnigen Bettungsmaterial in der pneumatischen Förderleitung vereint und über den Abscheidebunker 10 und die Leitung 11 in das Drehrohr 1 rüekgeführt. Das im Zyklon 16 anfallende Gut ist sehr fein und wird aus dem Umlauf entfernt. Das den Zyklon 16 verlassende Mischgas tritt in die Teerkondensation 19 ein, in der die hochsiedenden Teerdämpfe kondensiert werden. Dieses Teerkondensat wird durch die Leitung 20 abgezogen und bevorzugt als Brikett-Bindemittel verwendet.
  • Eine Ausführungsform der Erfindung sei anhand des Fließschemas in Fig. 1 näher beschrieben. ,, Briketts aus einer Steinkohle oder aus Steinkohle-Gemischen gegebenenfalls mit einem Zusatz von Feinkoks zur Magerung mit Teerpech als Bindemittel hergestellt, werden in einem Volumenverhältnis von 1: 1,5 mit Feinkoks gemischt und dem Drehrohr 1 durch das Einlaufgehäuse 2 aufgegeben. Die Briketts werden kontinuierlich durch den Steilförderer 4 und die Schurre 5 mit der Sperrschleuse 6 durch das Einlaufgehäuse auf das durch die Leitung 11 eingetragene Feinkoksbett eingetragen. Das Feinkoks-Bettungsmaterial hat eine Eingangstemperatur von 500 bis 70000, weist eine Körnung von 0, 1 bis 2,0 mm auf und erhitzt die Formlinge im Mittel auf 300 bis 400°C, wobei die Formlinge eine Oberflächentemperatur von 500°C und mehr annehmen. Die Briketts wandern alsdann durch das leicht geneigte Drehrohr und werden im ersten Abschnitt langsam auf ca. 6000C und im letzten Abschnitt schnell auf 700 bis 80000 aufgeheizt und verkokt, Das erforderliche Temperaturbild über die gesamte Drehrohrlänge wird durch die dosierte Zufuhr von Luft, die durch die Ikickepackgebläse 12 und die Zufuhrrohre 13 in Abständen von 1 bis 4 m eingeblasen wird, eingestellt. Vorteilhaft werden 5 bis 20 Luftzuführungen über die Drehrohrlänge verteilt angeordnet. Die Nachregulierung des Temperaturbil des erfolgt durch Drosselklappen in den Zuführungsleitungen 13. Am Austragsende des Drehrohres wird Luft durch die Leitung 17 zugeführt. Durch das Auslaufgehäuse 3 hindurch wird zusätzlich durch die Leitung 18 gasförmiger, flüssiger oder staubförmiger Brennstoff beigegeben. Durch die Verbrennung mit gleichzeitiger Wärmeabgabe an die Schüttung stellen sich im Gasstrom eine Temperatur von 750 bis 8500C und in der Schüttung eine Temperatur um 725 bis 8250C ein.
  • Die verkokten Briketts wandern mit dem feinkörnigen Koks als Bettungsmaterial mit einer Temperatur von 7000 bis 8000C durch das Auslaufgehäuse 3 und werden auf dem Stabrost 7 vom feinkörnigen ok getrennt.
  • Die heißen Koksformlinge fließen durch die geschlossene Schurre 8 in eine Kühlvorrichtung.
  • Der Feinkoks wird in die pneumatische Förderung 9 gegeben. Dabei dient als Fördermedium bevorzugt Dampf, der den Feinkoks in den Abscheidebunker 10 fördert.
  • Die Verbrennungsgase geben ihre Wärme durch Strahlung und Konvektion an die bewegte Schüttung und die Ausmanerung des Drehrollres ab. Bei großen Durchmessern des Drehrohres von z. B. 4 bis 5 m ist die Schüttungbei einem Füllungsgrad von 20 bis 30 % etwa 1, 5 bis 2, 0 stark und es bedarf einer zusätzlichen Maßnahme, um die Wärme in der gewünschten Gesamtzeit von 60 bis 120 Minuten zu übertragen. Dies wird durch die Anordnung von Taschen in der Ausmauerungerreicht. Durch Einbau entsprechend vieler und großer Taschen werden große Feinkoksmengen durch den Gasstrom geführt. »anlit wird die Wärmeübertragung von den \terbrennungsgasen an den Feinkoks un(l damit an die Briketts so intensiviel l;, daß sich eine Temperaturdifferenz von nur 25 bis 1000C zwischen den heißen Gasen, dem Bettungsmaterial und den Briketts an jeder Stelle des Drehrohres einstellt.
  • Das zunächst nur aus Verbrennungsgasen bestehende Heiß gas reißt zunächst die feinsten Anteile des feinkörnigen Kokses mit sich, die zum Teil auch verbrennen, und belädt sich im weiteren Durchgang durch das Drehrohr mit den aus den Briketts frei werdenden Gasen und Dämpfen; Die Gase steigern in der Drehrohrverengung am Aufgabeende ihre Geschwindigkeit und werden über Leitung 14 am Einlaufgehäuse 2 aus dem Drehrohr abgezogen. Die Gase haben bei ihrem Austritt aus dem Drehrohr eine Temperatur von 500 bis 6500C. Diese Gase werden zunächst im Zyklon 15 entstaubt, wobei insbesondere die im letzten Drehrohrabschnitt mitgerissenen Feinkoksanteile abgetrennt werden. Die vorentstaubten Gase gelangen dann in den Zyklon 16 und werden dort feinentstaubt. Dieses sehr feine Material wird entweder verfeuert oder aber auch bevorzugt als Magerungsmittel bei der Brikettierung verwendet.
  • Die im Zyklon 15 abgeschiedenen Feinkoksanteile werden am FuS3e der pneumatischen Förderleitung 9 dem rückgeführten Bettungsmaterial beigemischt und mit diesem pneumatisch in den Bunker 10 befördert. Als Fördermedium dient bevorzugt Wasserdampf, deniLuft zur Aufheizung kzw. Wasser zur Kühlung des Bettungsmaterials beigegeben werden kann.
  • Werden größere Mengen Feinkoks als Magerungsmittel bei der Brikettierung von zu sehr backenden und blähenden Kohlen benötigt, als in Zyklon 16 anfallen, so werden diese bevorzugt vom Zyklonabzug 15 ab gezweigt.
  • Das den Zyklon .16 verlassende Mischgas tritt in die Tecrkondensation 19 ein, in der die hochsiedenden Teerdämpfe kondensiert werden. Zu diesem Zweck wird üblich ein Teerwäscher benutzt, über den der kondensiarte Teer im Kreislauf geführt wird. Das Mischgas wird im Teerwäscher auf eine Temperatur zwischen 140 und 200°C gekühl@, bei der ein Teerpech mit einem für die Verwendung als Bindemittel geeigneten Erweichungspunkt zwischen 45 und 800C anfällt. Im Teerwäscher wird auch der noch im Mischgas enthaltene, restliche Koksstaub vom Teerpech ausgewaschen und zusammen mit dem Teerpech in die Brikettierung zurückgeführt.
  • Das Mischgas nach dem Teerwäscher kann in einem Dampfkessel einfacher Bauart oder teilweise auch im Drehrohr selbst verbrannt werden-oder als Heizgas bei der Trocknung der Einsatzkohle dienen. Es kann aber auch in weiteren Kühlern z. B. bis auf 300C gekühlt werden, wobei Öle und Wasserdampf kondensieren. Das gekühlte Gas kann als Heizgas einem Verteilernetz eines größeren Werkes zugeführt werden.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind folgende. Da die Verbrennungsluft nur zu einem Teil der insgesamt benötigten Menge am heißen Drehrohrende eingebracht wird, und die restliche Menge über. eine Anzahl von Öffnungen über die Länge des Drehrohres verteilt zugeführt wird, kann die Temperatur der heißen Gase und damit der Schüttung in jedem Abschnitt des Drehrohres im erwünschten Bereich gehalten werden. Dadurch und durch die wärmeübertragende Funktion des Bettungsmaterials kann der Temperaturverlauf über die Ofenlänge dern Verkokungsverhalten der eingesetzten Formlinge gut angepaßt werden. Durch das Rieseln des mittels der Taschen hoch geförderten Bettungsmaterials durch den Gas strom wird die Wärmeübertragung stark intensiviert, so daß das Drehrohr relativ kurz gebaut und mit hohem Füllungsgrad betrieben werden kann.
  • Die Verwendung von Feinkoks als Bettungsmaterial erlaubt ein behutsarnes Verkoken auch von empfindlichen Briketts. Darüber hinaus gestattet das erfincllmgsgenläße Verfahren auch clie 'Verwendung von Kohlen mit g@ringem Backvermögen und/oder mit hohen Anteilen an flüchtigen -Bestandteilen zur Herstellung eines gleichförmigen festen Hochtemperaturkokses, insbesondere für Hochöfen.
  • Beispiel 28 Tonnen Briketts aus Kohlen mit 32 % flüchtigen Bestandteilen (wasser- und aschefrei gerechnet) werden stündlich von der Brikettfabrik angeliefert und direkt dem Drehrohr-Koker aufgegeben. Der Drehrohr-Koker hat hierbei einen lichten Durchmesser von 4, 3 m über eine Länge von 26 m. Unmittelbar vor den Briketts wird der Feinkoks in einer Menge von 25 Tonnen stündlich in das Drehrohr eingeführt. Der Feinkoks mit einer Temperatur von 5500 heizt die Briketts auf, wobei die Oberfläche der Briketts schnell verkokt und verhärtet, während dey,Kern zunächst noch weich bleibt. - Die Briketts wandern infolge der Drehung des in einein Winkel von 40 schräg liegenden Drehrohres gemeinsam mit dem Feinkoks als Bettungsmaterial durch das Drehrohr.
  • Die Taschen in der Ausmauerung nehmen Feinkoks hoch und lassen ihn durch den Gasraum auf die Schüttung rieseln. Hierbei nimmt der Feinkoks annähernd die Gastemperatur an und heizt durch Vermischung die bewegte Schüttung und damit die Briketts auf. Längs des Drehrohres sind 6 Zuführungen von Luft angeordnet, die entsprechend der aufgegebenen Luftmenge einen Teil der aus den Briketts frei werdenden Gase und Dämpfe verbrennen. Die Luftmengen werden derart gesteuert, daß sich über die Länge des Drehrohres die Temperaturen im Gasraum und in der Schüttung einstellen, die eine optimale Aufheizung und damit eine optimale Druck- und Abriebfestigkeit der Briketts ergeben. Das CiiizustellendaX Temperaturprofil ist von dem Charakter der Kohle und des Bindemittels abhängig. Üblich wird (lie Teirperatur in der Schüttung anfsinglicll um 5000 gehalten, zunächst Langsam auf 6000 und dann schneller auf 750 bis 800° gesteigert. Dabei wird eine Verkokungszeit von 90 W nuten angestrebt. Können die Briketts eine schnellere Verkokung vertragen, so wird das Drehrohr entsprechend schneller gedreht und kann die Durchsatzleistung gesteigert werden. Bei empfindlichen Briketts muß die Verkokungszeit durch langsame Drehung des Drehrohres entsprechend verringert werden.
  • Aus den 28 Tonnen eingebrachten. Briketts entstehen 20 Tonnen verkokte Briketts stündlich, die zugleich mit 15 Tonnen Feinkoks ausgetragen und nach Separation vom Feinkoks einem Kühler zugeführt werden. Der Feinkoks wird pneumatisch in den Abscheidebunker 10 geblasen. In diesen werden auch 10 Tonnen Feinkoks eingebracht, die mit den Gasen aus dem Drehrohr mitgerissen und im Zyklon 15 abgeschieden wurden.
  • PATENTANSPRÜCHE

Claims (16)

  1. PATENTANSPRÜCHE Q) Verfahren zum Verkoken von Formlingen, die aus feinkörnigen Kohlen und/oder Kassen unter Verwendung von Bindemitteln hergestellt sind, durch Erhitzen mittels heißer Gase im Drehrohrofen, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge mit einem feinkörnigen Bettungsmaterial im Gegenstrom zu den Heißgasen durch das Drehrohr geführt werden, und daß das Bettungsmaterial nach Verlassen des Drehroh-@es von den Formlingen getrennt und zur Aufgabeseite der Formlinge zurückgeführt wird.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feinkörnige Bettungsmaterial innerhalb des Drehrohres wiederholt von den Formlingen getrennt und auf diese zurückgeführt wird.
  3. 3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sekundärluft und gegebenenfalls Zweitbrennstoff, über die Länge des Drehrohres verteilt, entsprechend dem gewünschten Temperaturverlauf zusätzlich eingeführt wird.
  4. 4) Verfahren nach. den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feinkörnige Bettungsmaterial aus Koks besteht.
  5. 5) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der feinkörnige Koks durch Aufgeben feinkörniger Kohle im Drehrohr selbst erzeugt wird.
  6. 6) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Kreislauf abgestoßenes Bettungsmaterial, insbesondere die im Zyklon abgeschiedenen sehr feinen Anteile des Bettungsmaterials, bei der Herstellung der Ferm@@ge verwendet wird.
  7. 7) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bettungsmaterial aus Sand besteht.
  8. 8) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Heißgasen mitgerissenen und im Zyklon abgeschiedenen Feststoffe gemeinsam mit den vom heißen Drehrohrende rückgeführten Bettungsmaterial in das Drehrohr eingebracht werden.
  9. 9) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch giennzeichnet, daß im Drehrohr das Volumenverhältnis von Einbettungsmaterial zu Formlingen zwischen 1: 1 bis 3:1 liegt.
  10. 10) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge in das Drehrohr auf ein vorbereitetes Bett feinkörnigen Bettungsmaterials aufgegeben werden.
  11. 11) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge im Gemisch mit dem Einbettungsmaterial in das Drehrohr eingeführt werden.
  12. 12) Drehrohrofen zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen l bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehrohr über die Länge verteilt Zuführungsleitungen für Sekundärluft aufweist, wobei die Zuführungsleitungen in an sich bekannter Weise durch am Außemnantel des Drehrohres befestigte, mit-rotierende Gebläse gespeist werden, und im Innenmantel Taschen aufweist.
  13. 13) Vorrichtlmg nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die radial eingeführten SekurldrErluftzuleilungen in der Drehrohrachse abgebogen sind
  14. 14) Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen in der Hohlform von Quadern ausgebildet sind, wobei diese Quadern vorzugsweise aus keramischem Material richtungsgleich immer so in die Innenausmauerung eingebaut sind, daß der Öffnungsschlitz in der Drehrichtung am vorderen Ende der Tasche liegt.
  15. 15) Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsschlitze in ihrer Längsrichtung parallel zur Drehrohrachse liegen und in ihrer Querrichtung eine geringere Breite als die kleinste Abmessung der Formlinge aufweisen.
  16. 16) Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 15, dadurch ge7sennzeichnet, daß die Öffnungsschlitze durch Roste oder Siebe aus warmfestem Stahl gebildet sind.
    L e e r s e i t e
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