DE4442100A1 - Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die Zementherstellung - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die ZementherstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung
von Klärschlamm durch Zuführung von Wärme zu der nach einer
mechanischen Entwässerung ∼50% TS-Gehalt aufweisenden Klär
schlamm-Biomasse. Die Erfindung betrifft außerdem eine Anlage
zur Aufbereitung von Klärschlamm zu Zementrohmehl und damit
zur Durchführung des Verfahrens.
Das Klärschlammproblem ist im Grundsatz nicht gelöst.
Sowohl im privaten wie im industriellen Bereich fallen große
Mengen an Klärschlamm-Biomasse an, wobei der Anteil an Mine
ralmasse je nach Herkommen des Schlammes unterschiedlich sein
kann. Insbesondere in der Vergangenheit ist ein großer Teil
des Klär- und Bioschlammes in der Landwirtschaft auf Felder
aufgebracht und ein geringer Teil kompostiert worden. Insbe
sondere in Deutschland aber auch in anderen Ländern ist man
aus seuchenhygienischen Gründen von dieser Art der Entsorgung
abgegangen bzw. begrenzt sie auf ein Mindestmaß, wobei diese
Schlämme darüber hinaus auch durch Schwermetalle und andere
Verunreinigungen belastet sind. In den Vereinigten Staaten
von Amerika werden die entsprechend aufbereiteten Bioschlämme
auf große Grasflächen wie Golfplätze verbracht und dort als
Düngerersatz verwendet, was aber nur möglich ist, weil ins
besondere in dem im Stadtbereich anfallenden Klärschlamm we
sentlich größere Menge an Biomasse enthalten sind, als in
anderen Ländern, vor allem als in der Bundesrepublik Deutsch
land. Ein Großteil des Klär- und Bioschlammes wird daher in
diesen Ländern auf Deponien verbracht und ein kleinerer Teil
in Müllverbrennungsanlagen zugefeuert oder auf ähnliche Weise
direkt verbrannt. Die Aschen und Schlacken gelangen dann
meist wiederum auf die Deponie. Weiter ist versucht worden
den Klärschlamm zu Öl aufzuarbeiten, doch hat sich dieses
Verfahren nicht in die Praxis einführen oder gar allgemein
durchsetzen lassen. Schließlich ist auch versucht worden, den
Klärschlamm durch Zugabe von hochwertiger Kohle zu Brennstoff
aufzuarbeiten, doch bleibt dies Einzelfällen vorbehalten,
weil der Klärschlamm als solcher kein Brennstoff aufgrund des
relativ hohen Mineralmassegehaltes ist. Problematisch ist
schon die Zwischenlagerung eines derartigen Klärschlamms bzw.
Bioschlamms mit niedrigem Heizwert, weil die Masse bei Feuch
tigkeitszutritt gärt und fault, was zu einer weiteren Verwen
dungseinschränkung beiträgt. Auch Versuche durch mechanische
Einrichtungen den TS-Gehalt des Bio- und Klärschlamms zu er
höhen, scheitern an dessen Eigenschaften. Trockenheiten von
max. 50% TS-Gehalt können nur erreicht werden. Von daher
sind vernünftige und lukrative Verwendungen von Klärschlamm
und Bioschlamm bisher nicht erkennbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Anlage zu schaffen, mit den zu Klär- und Bio
schlamm einer vernünftigen und zugleich lukrativen Verwertung
zugeführt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Biomasse in Rauchgasatmosphäre bei 150-80°C unter kontinu
ierlicher Auflockerung in der Schwebeschicht getrocknet und
anschließend einer Schwelung unter indirekter Beheizung un
terworfen wird, wobei das Schwelgas verbrannt und das dabei
entstehende Rauchgas für die Trocknung sowie für die Aufhei
zung der Heizluft für die Schwelung eingesetzt wird, während
die C-haltige Mineralmasse aus der Schwelung ausgeschleust
und als Nutzprodukt zwischengelagert wird.
Mit einem derartigen Verfahren wird zielgerecht die mi
neralische Klärschlammkomponente so aufbereitet und konditio
niert, daß sie z. B. als Rohmehlkomponente bei der Zementher
stellung Verwendung finden kann. Dazu wird die vorher mecha
nisch entwässerte Biomasse bzw. Klärschlammasse thermisch so
weit behandelt, daß sie anschließend einer Pyrolyse unterwor
fen werden kann, um die organischen Teile daraus zu entfer
nen, so daß dann eine C-haltige Mineralmasse zur Verfügung
steht, die aufgrund ihrer Zusammensetzung sehr gut als Roh
mehl für die Zementherstellung oder auch andere Bereiche ein
gesetzt werden kann. Dabei arbeitet das Verfahren energieau
tark, weil die bei der Schwelung, d. h. bei der Pyrolyse
freigesetzten Schwelgase wiederum so aufbereitet und ausge
nutzt werden, daß damit sowohl die vorherige Trocknung wie
auch die Schwelung mit der notwendigen Energie versorgt wird.
Überraschend kann so der bisher praktisch nicht wirksam in
der Wirtschaft einzusetzende Klärschlamm bzw. die Klär
schlamm-Biomasse so aufbereitet werden, daß sie als Nutzpro
dukt und Ausgangsprodukt für weitere Verfahren anzusehen ist.
So können gleichzeitig die Mineralvorkommen geschützt werden,
weil entsprechend weniger an Naturprodukten z. B. für die
Zementherstellung benötigt werden.
Eine weitere zweckmäßige Ausführung der Erfindung sieht
vor, daß die C-haltige Mineralmasse für die Zementher
stellung, vorzugsweise nach dem Müller-Kühne-Verfahren einge
setzt wird. Im indirekt beheizten Schwelrohr erfolgt die Zer
setzung der Organik in Schwelgas und Kohle. Dieser Pyrolyse
koks wiederum wirkt sich bei der Zementherstellung positiv
aus, so daß er mit dem mineralischen Anteil zusammen problem
los aus dem Prozeß ausgeschleust und dann für die Zementher
stellung eingesetzt werden kann. Besonders geeignet dafür ist
der Müller-Kühne-Prozeß, weil besonders dieser Schwelkoks-
Anteil dort für die Gipsumsetzungsreaktion vorteilhaft ge
braucht werden kann.
Wie schon erwähnt ist das Verfahren besonders vorteil
haft einzusetzen, wenn die Trocknung mittels Rauchgas aus der
Schwelung und gleichzeitiger Abwärmenutzung erfolgt. Das bei
der Verbrennung des Schwelgases entstehende Rauchgas wird
gezielt doppelt eingesetzt, indem es einmal einen Teil seiner
Abwärme abgibt, um das Heizgas entsprechend aufzuheizen, das
dann wieder für den Schwelprozeß benötigt wird und zum ande
ren Teil seine Restwärme an das im Umwälzkreis geführte
Rauchgas abzugeben, um dieses wieder soweit aufzuwärmen, daß
es in der Wirbelschicht den notwendigen Trocknungseffekt er
bringt.
Im einzelnen sieht das Verfahren vor, daß die Schwebe
schicht mit dem Rauchgas aus der Schwelgasverbrennung und vor
allem dem im Umwälzkreis geführten und wieder entwässerten
Sekundärrauchgas betrieben wird, wobei nur ein geringer Teil
dieses wassergesättigten Sekundärrauchgases einem Biofilter
zugeführt und restgereinigt wird. Diese Verfahrensvariante
sichert, daß die vom wassergesättigten und Restgehalt an Or
ganik aufweisenden Gas mitgeführten Partikel und Schadstoffe
nicht in die Umwelt gelangen können. In der Biologie, d. h.
im Biofilter erfolgt eine Restreinigung des Gases durch Ein
wirkung der Bioorganismen. Auch mögliche Restschadstoffgehal
te, die im Klärschlamm-Trockner nicht an den Klärschlamm ab
geschieden worden sind, werden im Biofilter zweckmäßigerweise
unter einer zugestandenen vermehrten Mordalitätsrate abgege
ben, weshalb es empfehlenswert ist, die Restreinigung im Bio
filter unter gleichzeitigem Anschluß weiterer nährender Luft
leiter durchzuführen. Dies hat auch den Vorteil der Sauer
stoffaufbesserung für den oxidativen Bioprozeß.
Um das im Klärschlamm enthaltene Wasser gleichmäßig aus
zutreiben, wird gemäß der Erfindung das wassergesättigte Se
kundär-Rauchgas regelmäßig vor der Zumischung des Rauchgases
aus der Schwelgasverbrennung unter Kondensation entwässert.
Bei ∼50% Wassergehalt wird dementsprechend bei 10 Tonnen
Klärschlamm 5 Tonnen Wasser kontinuierlich abgeführt. Das
entsprechend getrocknete Sekundär-Rauchgas wird dann mit dem
Rauchgas aus der Schwelgasverbrennung gemischt am Boden der
Wirbelschichtkammer eingeleitet und sorgt in einem Kegel
trichter je nach Kornspektrum für die richtige Schwebe
schicht.
Das entsprechend getrocknete und mit dem Rauchgas aus
der Schwelgasverbrennung gemischte Sekundär-Rauchgas erhält
die für die wirksame Wirbelschichtbehandlung notwendige Auf
heizung dadurch, daß die Heizluft nach Durchlauf durch den
Schweler bzw. das Schwelrohr einem in den Rauchgas-Umwälz
kreis hinter der Zumischung geschalteten Wärmetauscher zuge
führt wird. Damit wird das etwa noch 200°C aufweisende Heiz
gas soweit abgekühlt, daß es dann problemlos an die Umwelt
abgegeben werden kann, wobei das Sekundär-Rauchgas für die
Wirbelschicht optimale Temperaturen aufweist.
Der gesamte Prozeß ist dadurch gekennzeichnet, daß er
energieautark arbeitet, wobei vorteilhaft die entstehende
Wärme beim Verbrennen des Schwelgases den Schwelprozeß selbst
in Gang hält, indem nämlich die für den Schwelprozeß notwen
digen hohen Temperaturen dadurch gesichert werden, daß die
Heizluft mehrfach über das Rauchgas indirekt aufgeheizt wird.
Hierzu wird eine entsprechende Anlage, die weiter hinten noch
erläutert wird, zur Verfügung gestellt.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Anlage, bei
der der Trockner als Wirbelschichtkammer ausgebildet und bei
der der Wirbelschichtkammer ein indirekt beheiztes Schwelrohr
nachgeordnet ist, das rauchgasseitig mit einer Schwelgas
brennkammer mit nachgeordnetem Heizgaswärmetauscher und der
Rauchgasmischkammer der Wirbelschichtkammer verbunden ist.
Eine solche Anlage arbeitet vorteilhaft energieautark, weil
das im Schwelrohr freigesetzte Schwelgas durch gezielte Ver
brennung die Energie erzeugt, die sowohl für den Betrieb des
Schwelrohres wie auch der Wirbelschichtkammer als Trockner
benötigt wird. Dabei kann es sein, daß aufgrund der Zusammen
setzung der Klärschlamm-Biomasse zuviel, genau die richtige
Menge oder auch zuwenig Schwelgas erzeugt wird, weshalb die
Schwelgasbrennkammer mit einer entsprechenden Zumischvorrich
tung ausgerüstet ist, so daß im Bedarfsfall Brenngas zuge
führt oder sonstwie reguliert werden kann.
Die gleichmäßige Trocknung des Klärschlamms, der mit 50%
TS-Gehalt anfällt, wird gemäß der vorrichtungsmäßigen Aus
bildung der Erfindung dadurch gesichert, daß der Wirbel
schichtkammer mit Kegeltrichter rauchgasaustrittseitig ein
Rauchgasverteiler zugeordnet ist, der zum einen mit der
Rauchgasmischkammer mit vorgeschalteter Kondensationskammer
und zum anderen mit einem vergrößerten Biofilter mit zusätz
lichen Lufteinleitern verbunden ist. Weiter vorn ist bereits
darauf hingewiesen worden, daß die relativ große Menge an
Rauchgas für die Wirbelschichttrocknung dadurch zur Verfügung
gestellt wird, daß das Rauchgas im Umwälzkreis geführt wird.
Dazu wird das Sekundär-Rauchgas kontinuierlich getrocknet und
dann auch wieder aufgeheizt, so daß immer genügend Rauchgas
mit entsprechender Temperatur für den Trocknungsprozeß zur
Verfügung steht. Um hier eine Regulierungsmöglichkeit zu ha
ben, ist dann vorgesehen, daß der Wirbelschichtkammer mit
Kegeltrichter rauchgasaustrittsseitig der Rauchgasverteiler
zugeordnet ist. Über diesen Rauchgasverteiler wird in der
Regel die größte Menge des Sekundär-Rauchgases wieder in den
Umwälzkreis abgegeben und zu einer geringeren Menge dem Bio
filter, der mit zusätzlichen Lufteinleitern ausgerüstet ist,
um den Bioprozeß wiederum regulieren zu können und um sicher
zustellen, daß die Restschadstoffgehalte darauf wirksam durch
Einwirkung der Bioorganismen abgebaut werden.
Um das im Umwälzkreis geführte Sekundär-Rauchgas wirksam
aufarbeiten zu können, ist der Rauchgasmischkammer ein Geblä
se und ein Wärmetauscher, der über die Heizgasabführungslei
tung des Schwelrohres beheizbar ist, nachgeschaltet. Damit
ist die Möglichkeit gegeben, das Sekundär-Rauchgas zunächst
einmal von dem mitgeführten Wasser zu trennen und zum anderen
dieses dann wieder zur Verfügung stehende "trockene" Rauchgas
einmal zu beschleunigen und zum anderen so aufzuheizen, daß
der Wirbelschichtprozeß im vorgesehenen Rahmen bei 150°-80°C
durchgeführt werden kann.
Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß der
Schwelgasbrennkammer ein den Rauchgasabzug umgebender Strö
mungswärmetauscher ,und ein in der Rauchgasleitung angeordne
ter Heizgaswärmetauscher zugeordnet ist. Diese Ausbildung
gibt die Möglichkeit die vom Rauchgas mitgeführte Wärmeener
gie soweit auf das Heizgas aufzuladen, daß dieses mit der
nötigen Temperatur dem Schwelrohr zugeführt werden kann. Es
wird gemäß der Erfindung zunächst einmal im Heizgaswärmetau
scher aufgewärmt oder vorgewärmt, um dann im Strömungswärme
tauscher noch einmal soweit aufgeheizt zu werden, daß es sei
ne vorgesehene Funktion auch optimal erfüllt.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß ein Verfah
ren und eine Anlage vorgegeben werden, mit denen Klär- und
Bioschlamm egal welcher Zusammensetzung einer vernünftigen
und zugleich lukrativen Verwertung zugeführt werden kann.
Dieser Problemstoff, der in allen Ländern in mehr oder weni
ger großer Menge anfällt, kann mit Hilfe des Verfahrens und
der Anlage soweit aufbereitet werden, daß er als Nutzstoff,
d. h. dann als Rohmehl für die Zementherstellung zur Verfü
gung steht. Erstmals ist es damit möglich, dieses problemati
sche Material mit der notwendigen Sicherheit "aufzubereiten"
und dann auch wirksam und vorteilhaft zu verwenden. Die im
Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe werden entweder durch das
Sekundär-Rauchgas mit ausgetragen und im Biofilter unschäd
lich gemacht oder aber im Rahmen des Schwelgases verarbeitet
und entsorgt oder aber schließlich durch das Rohmehl, das
aufgrund seines hohen Pyrolysekoksanteils im Zementher
stellungsprozeß eventuell noch mitgeführte Schadstoffe zweck
mäßig und sicher einbindet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbei
spiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisch wiedergegebene Klär
schlammkonditionierungsanlage.
Der zunächst einmal mechanisch entwässerte Klärschlamm
wird der Klärschlammkonditionierungsanlage 1 über die
Schlammzuführung 2 zugeleitet. Der erst einen TS-Gehalt von ∼
50% aufweisende Schlamm wird über die Förderschnecke 3 in
die Wirbelschichtkammer 4 eingefüllt, um in einer Kaltwirbel
schicht in einer Rauchgasatmosphäre bei Temperaturen von 150-
80°C getrocknet zu werden. Dazu wird zum Wirbelbett ein Gas
umwälzkreis mit Teilkondensation, Rauchgaszuspeisung und
Mischkammer, Gebläse und Wärmetauscher betrieben.
Der entsprechend getrocknete Schlamm gelangt dann über
einen Trockenschlammbunker 5 zu dem Schwelrohr 6. In diesem
indirekt beheizten Schwelrohr 6 erfolgt die Zersetzung der
Organik in Schwelgas und Kohle (Pyrolysekoks). Zur indirekten
Beheizung des Schwelrohrs 6 dient der Rohrmantel 7 mit dem
Heizgaseintritt 8 und dem Heizgasaustritt 9. Der Pyrolysekoks
wird dann zusammen mit dem mineralischen Anteil aus dem Pro
zeß ausgeschleust und in den Rohmehlbunker 10 eingefüllt, von
dem aus die Förderschnecke 11 für einen Abtransport über
Transportbehälter 12 sorgt. Dieses Material aus Pyrolysekoks
und mineralischem Anteil bildet das Rohmehlprodukt für einen
sich anschließenden, hier nicht dargestellten Zementherstel
lungsprozeß.
Das Schwelgas wird in einer anschließenden Schwelgas
brennkammer 15 verbrannt und in einem Wärmetauschersystem
wird das dabei entstehende Rauchgas ausgenutzt. Um die not
wendige Menge an Rauchgas zur Verfügung zu stellen, ist eine
Brenngaszufuhrleitung 16 vorgesehen, über die dem Brenner 17
gegebenenfalls zusätzliches Brenngas zugegeben werden kann.
Das beim Schwelgasverbrennungsprozeß entstehende Rauchgas
wird über den Rauchgasabzug 18 mit dem Strömungswärmetauscher
19 in die Rauchgasleitung weitergeführt, um hier im Heizgas
wärmetauscher 21 das das Heizluftgebläse 22 herangeführte
Luftgemisch zunächst einmal vorzuwärmen bzw. aufzuheizen.
Dieses Luftgemisch wird dann weiter über den Strömungswärme
tauscher 19 aufgeheizt um dann als Heizgas dem Schwelrohr 6
bzw. dem Rohrmantel 7 zugeführt zu werden.
Das den Heizgaswärmetauscher 21 verlassende Rauchgas
wird über das Rauchgasgebläse 23 der Wirbelschichtkammer 4
zugeführt. In der Rauchgasmischkammer 25 erfolgt eine
Mischung dieses Rauchgases mit dem im Umwälzkreis geführten
Sekundär-Rauchgas. Dieses Sekundär-Rauchgas ist vorher in der
Kondensationskammer 26 von dem mitgeführten Wasser befreit
worden, so daß es dann anschließend über das Gebläse 27 mit
dem Rauchgas zusammen der Wirbelschichtkammer 4 zugeführt
werden kann. Vorher erfolgt noch eine Aufheizung im Wärmetau
scher 28, wobei dieser Wärmetauscher 28 mit dem das Schwel
rohr 6 verlassenden Heizgas betrieben wird. Aus diesem Grund
stehen das Schwelrohr 6 und der Wärmetauscher 28 über eine
Heizgasabführungsleitung 29 in Verbindung. Das Heizgas ver
läßt dann über die Rohrleitung 30 die Klärschlammkonditionie
rungsanlage 1 und wird in die Atmosphäre abgegeben.
Da dem im Umwälzkreis 35 geführten Sekundär-Rauchgas
kontinuierlich Rauchgas aus der Schwelgasbrennkammer 15 zu
geführt wird, muß ein entsprechender Anteil hinter der Wir
belschichtkammer 4 auch abgeführt werden. Hierzu ist dort ein
Rauchgasverteiler 31 vorgesehen, der einerseits mit der Kon
densationskammer 26 und andererseits mit einem Biofilter 32
in Verbindung steht. Dieser Biofilter 32 ist mit weiteren
Lufteinleitern 33, 34 ausgerüstet, um in dem entsprechend
größer ausgebildeten Biofilter mit der notwendigen Sicherheit
Reststoffgehalte wirksam abzubauen. Außerdem hat beim oxida
tiven Bioprozeß die Zuleitung von Luft den Vorteil der O₂-
Aufbesserung.
Wird eine Klärschlammenge von 10 Tonnen pro Stunde mit
50% TS-Gehalt der Klärschlammkonditionieranlage 1 über die
Schlammzuführung 2 zugeführt, so fallen in der Kondensations
kammer 26 rund 5 Tonnen Wasser pro Stunde an. Dem Trocken
schlammbunker 5 werden damit ∼4,2 Tonnen pro Stunde Trocken
schlamm zugeführt, wobei dieser Trockenschlammbunker 5 als
Puffer dient, um seinerseits dem Schwelrohr 6 wieder gleich
mäßig ∼5 Tonnen pro Stunde Trockenschlamm zuzuführen. Im
Schweler fallen ∼0,2 Tonnen pro Stunde Schwelgas an, die
dann über die Schwelgasbrennkammer 15 weiter aufbereitet bzw.
besser gesagt weiter ausgenutzt werden.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen
allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als
erfindungswesentlich angesehen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Klär
schlamm durch Zuführung durch Wärme zu der nach einer mecha
nischen Entwässerung ∼50% TS-Gehalt aufweisenden Klär
schlamm-Biomasse,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Biomasse in Rauchgasatmosphäre bei 150-80°C unter
kontinuierlicher Auflockerung in der Schwebeschicht getrock
net und anschließend einer Schwelung unter indirekter Behei
zung unterworfen wird, wobei das Schwelgas verbrannt und das
dabei entstehende Rauchgas für die Trocknung sowie für die
Aufheizung der Heißluft für die Schwelung eingesetzt wird,
während die C-haltige Mineralmasse aus der Schwelung ausge
schleust und als Nutzprodukt zwischengelagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die C-haltige Mineralmasse für die Zementherstellung,
vorzugsweise nach dem Müller-Kühne-Verfahren eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknung mittels Rauchgas aus der Schwelung und
gleichzeitiger Abwärmenutzung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwebeschicht mit dem Rauchgas aus der Schwelgasver
brennung und vor allem dem im Umwälzkreis geführten und wie
der entwässerten Rauchgas betrieben wird, wobei nur ein ge
ringer Teil dieses wassergesättigten Sekundär-Rauchgases ei
nem Biofilter zugeführt und restgereinigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Restreinigung im Biofilter unter gleichzeitigem An
schluß weiterer nährender Lufteinleiter durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wassergesättigte Sekundär-Rauchgas vor der Zumischung
des Rauchgases aus der Schwelgasverbrennung unter Kondensa
tion entwässert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heißluft nach Durchlauf durch den Schweler einem in
den Rauchgasumwälzkreis hinter der Zumischung geschalteten
Wärmetauscher zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heißluft mehrfach über das Rauchgas indirekt aufge
heizt wird.
9. Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu Ze
mentrohmehl und damit zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und/oder den Ansprüchen 2-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner als Wirbelschichtkammer (4) ausgebildet und
daß ihr ein indirekt beheiztes Schwelrohr (6) nachgeordnet
ist, das rauchgasseitig mit einer Schwelgasbrennkammer (15)
mit nachgeordnetem Heizgaswärmetauscher (21) und der Rauch
gasmischkammer (25) der Wirbelschichtkammer (4) verbunden
ist.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirbelschichtkammer (4) mit Kegeltrichter rauchgas
austrittsseitig ein Rauchgasverteiler (31) zugeordnet ist,
der zum einen mit der Rauchgasmischkammer (25) mit vorge
schalteter Kondensationskammer (26) und zum anderen mit einem
vergrößerten Biofilter (32) mit zusätzlichen Lufteinleitern
(33, 34) verbunden ist.
11. Anlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rauchgasmischkammer (25) ein Gebläse (27) und ein
Wärmetauscher (28), der über die Heizgasabführungsleitung
(29) des Schwelrohres (6) beheizbar ist, nachgeschaltet ist.
12. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwelgasbrennkammer (15) ein den Rauchgasabzug (18)
umgebender Strömungswärmetauscher (19) und ein in der Rauch
gasleitung (20) angeordneter Heizgaswärmetauscher (21) zuge
ordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442100 DE4442100A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die Zementherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944442100 DE4442100A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die Zementherstellung |
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DE4442100A1 true DE4442100A1 (de) | 1996-05-30 |
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ID=6534213
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944442100 Withdrawn DE4442100A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die Zementherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4442100A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19720889C1 (de) * | 1997-05-17 | 1998-11-19 | Johannes Kraus | Verfahren zur Herstellung von Leichtzuschlagstoffen aus Klärschlamm |
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DE102007032013A1 (de) | 2007-07-10 | 2009-01-15 | Peter Brinkhege | Vorrichtung zur Aufbereitung und Entsorgung von Klärschlamm |
CN110746130A (zh) * | 2019-11-29 | 2020-02-04 | 新疆天业(集团)有限公司 | 一种用水泥回转窑处置化工厂污泥的方法 |
CN111678152A (zh) * | 2020-06-29 | 2020-09-18 | 山东龙之源节能环保科技有限公司 | 一种间接式污泥干化焚烧系统及其干化焚烧方法 |
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1994
- 1994-11-25 DE DE19944442100 patent/DE4442100A1/de not_active Withdrawn
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