DE2120953A1 - - Google Patents
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Description
KURARAY CO. LTD. ■ DA-5064
Verfahren zur Herstellung von Imitationsleder aus
P olyur e thanbas i s
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Folien bzw. Bahnen, die in Aussehen, Griff, Falten- bzw.
Knitterverhalten, sowie ihrer tiefen bzw. dunklen und
hochtransparenten Färbung dem Leder entsprechen. Die Erfindung
ist insbesondere.gerichtet auf ein Verfahren zur Herstellung einer abrieb- bzw. scheuerfesten sowie lichtechten
Färbung von Folien aus Polyurethan, wobei die so erhaltene Folie alle guten Eigenschaften eines Imitationsleders hoher Qualität beibehält, wie Atmungsfähigkeit bzw»
Luftdurchlässigkeit, Haltbarkeit, Griff, Knitter- bzw. Faltenfestigkeit
und gutes Aussehen.
Es gibt bereits Lederersatzprodukte, die zur Herstellung von Schuhen, Stiefeln, Koffern, Taschen und ähnlichem verwendet
werden. Diese Lederersatzprodukte bestehen im allgemeinen aus einer Folie, zu der man gelangt durch Herstellung
eines porösen Trägers und dessen Beschichten mit "einer nicht porösen Schicht, die je nach dem gewünschten Effekt
gefärbt oder ungefärbt sein kann. Die dabei erhaltene Folie wird dann nach irgendeinem bekannten Verfahren gefärbt. So
v/erden Imitationsleder beispielsweise dadurch gefärbt, dass man die Oberfläche mit einer Dispersion eines Pigmentes in
einem Polyurethan-Elastomer überzieht. Wegen der unregelmässigen
Lichtreflektion der Pigmentteilchen kann man nach diesem Verfahren jedoch unmöglich zu einer hochtransparenten
1Ö9847/1968
Färbung gelangen. Da das Polyurethan-Elastomer Verhältnismassig
wenig hart und hochelastisch ist, lässt sich so auch keine Folie herstellen mit lederähnlichem Griff und
dem Leder entsprechenden Knitter- bzw. Faltverhalten. Ein anderes Verfahren zum Färben von Imitationsleder besteht
darin, dass man den porösen Träger in eine Lösung des gewünschten
Farbstoffes taucht. Polyurethane lassen sich jedoch im allgemeinen schlecht anfärben und man erhält dabei
normalerweise was die Lichtechtheit und die Scheuerfestigkeit anbetrifft nur schlechte Produkte, sodass dieses
Färbeverfahren wirtschaftlich keine Bedeutung hat.
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens
zum Färben von Kunstleder auf der Basis von Polyurethanpolymeren, um so zu Folien bzw. Bahnen zu gelangen, die im
Griff, Aussehen und Falten- bzw. Knitterverhälten dem Leder
ähnlich sind, und deren Oberfläche tief und hochtransparent gefärbt ist. Weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung
neuer lederartiger Folien mit den genannten Eigenschaften.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass man eine
poröse Polyurethanfolie in einer Dicke- von . bis 20 Ai mit
einem Ueberzug versieht aus
a) einem Polyurethanpolymer, welches über mit Wasser in
wässriger Lösung Wasserstoffbrücken bildende Gruppen verfügt und hergestellt wird durch Umsetzung eines
polymeren Diols mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 2000, mit einem organischen, Diisocyanat und
einem Hydroxyl- oder Aminogruppen enthaltenden Kettenverlängerungsmittel,
sowie "
10 984 7/196 8
b) einem Komplexsalz-Farbstoff mit einem Hydrophil-Lipophil-Verhältnis
(HLV) von 0,8 bis 4,0.
Als Bahn . auf der der üeberzug aus Polyurethan und Komplexsalz-Farbstoff
gebildet wird, kann man jedes Material verwenden, welches eine Polyurethanschicht aufweist. Als Basis
bzw. Träger verwendet man erfindungsgemäss vorzugsweise ein faserhaltiges bzw. faserartiges Material, das mit einer Lösung
oder Emulsion von Polyurethanpolymer imprägniert und beschichtet ist, und welches dann mit einem Koaguliermittel,
in dem sich die genannten Polymeren nicht lösen, behandelt wird, sodass das Polymer innerhalb und auf der Oberfläche
des genannten faserartigen Trägers unter Bildung einer porösen Struktur koaguliert.
Als faserartige Basis bzw. als faserartigen Träger für die Bahn: kann man irgendein Fasermaterial verwenden, wie Naturfasern, beispielsweise Baumwolle, Chemiefasern, beispielsweise
Viskoserayon und Acetatrayon, Synthesefasern, beispielsweise Nylon, Polyester, Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril,
Polypropylen, Polyvinylalkohol und ähnliches, Mischspinnfasern aus Polyamid oder Polyester und Polystyrol, gewebte,
gewirkte oder nichtgewebte Bahnen bzw. Vliese aus Gemischen dieser Fasern, insbesondere genadelte nichtgewebte Faservliese
aus Schichten willkürlicher Lagen von Synthesefasern oder ähnlichem. Die gegebenenfalls verwendeten gewebten, gewirkten
oder nichtgewebten Vliese bzw. Bahnen können mit einer Polymerlösung oder -emulsion imprägniert und dann mit
einem Füllungsmittel für dieses Polymer und die die Bahn bildenden Fasern behandelt werden, sodass das imprägnierte PoIy-
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mer unter Bildung einer porösen Struktur koaguliert, und
die dabei erhaltenen Gebilde lassen .sich als faserartige Träger für das erfindungsgemäss zu behandelnde Folienmaterial ^verwenden.
Zum Beschichten und Imprägnieren des faserartigen Trägers geeignete Polyurethan--Elastomere können hergestellt werden,
indem man einen Polyester, einen Polyäther oder einen PoIyäther-ester
mit Hydroxylgruppen an beiden Enden des Moleküls und einem Molekulargewicht über 500, mit einem organischen Diisocyanat
sowie einem Kettenverlängerungsmittel, wie einem Diarnin, einem Diol oder Hydrazin, umsetzt. Die dabei erhaltenen
Polyurethan-Elastomeren lösen.sich in Dimethylformamid, Diäthylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Dioxan
und ähnlichem.
Als Nicht-Lösungsmittel bzw. Fällungsmedium zum Koagulieren der Polymerlösung, mit welcher der zur Herstellung des erfindungsgemässen
Folienmaterials verwendete faserartige Träger imprägniert und"beschichtet ist,, lassen sich Wasser,
Methylalkohol, Aethylenglykol und ähnliches oder Gemische aus Wasser und einem Lösungsmittel für das Polymer, wie eine
wässrige Lösung von Dimethylformamid, verwenden.
Als weiches Segment für das Urethanpolymer, welches als erfindungsgemässer
Oberflächenüberzug eingesetzt wird, kann man einen Polyester^"einen Polyäther oder einen Polyesteräther
mit Hydroxyl-Endgruppen und einem Molekulargewicht zwischen 500 und 2000 verwenden. Polymere Diole mit Molekulargewichten
ausserhalb dieses Bereiches führen zu keinen Urethanpolymeren, die bezüglich Erweichungspunkt, Biegefestigkeit
und Lösungsmittelbeständigkeit als lederähnliche
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■Stoffe geeignet sind. Als polymere Diole lassen sich PoIyäthylenglykol,
Polyäthylensuccinatglykol tund Polydiäethylensuccinatglykol
verwenden.
Als zur Umsetzung mit dem polymeren Diol geeignete Diisocyanate
werden vorzugsweise aromatische Diisocyanate, deren Isocyanat-Gruppen indirekt an den aromatischen
Ring gebunden sind, oder Diisocyanate mit einem acyclischen Ring verwendet. Hierunter gehören beispielsweise.
Xy IyI endi isocyanat, 2,4-Dimethylxylylendiisocyanat,
1,3-Dichlorxylylendiisocyanat und J-Isocyanatoniethyl-JjS^- *
trimethylcyclohexylisocyanat.
Bevorzugt wird ein Polyurethan-Elastomer verwendet, dessen Gehalt an weichem Segment bei etwa 0,06 bis 0,6 Mol pro
Mol an Diisocyanat liegt. Enthält das Polymer weniger weiches Segment, so verfügt das Produkt über einen ungünstigen
Erweichungspunkt und eine schlechte Lösungsmittelbeständigkeit. Ist die in dem Polymer vorhandene Menge.an weichem
Segment grosser, so sind Scheuerfestigkeit und Verlauffestigkeit des Polyurethans schlechter.
Mit Vorzug wird ferner ein Polyurethanpolymer verwendet, dessen Lösliehkeitsparameter zumindest ·8,8 beträgt,und das
über Gruppen verfügt, die in wässriger Lösung Wasserstoffbrücken bilden können, wie Hydroxyl- oder Aminogruppen.
Als Kettenverlängerungsmittel können verschiedene Diole, Diamine oder Hydrazine eingesetzt werden, wie Hydrazin selbst,
Aethylendiamin oder vorzugsweise Aethylenglykol und Butylenglykol.
109847/196
Der erfindungsgemässe Oberflächenüberzug kann auf dem mit
Polyurethan beschichteten faserartigen Folienmaterial, das vorzugsweise mit Polyurethan imprägniert wird, nach
/ zwei verschiedenen Arbeitsweisen gebildet werden. Das
für die Beschichtungsmasse verwendete Polyurethan kann zusammen mit dem Komplexsalz-Farbstoff in einem Lösungsmittel
für das Polyurethan vermischt werden, und das hierbei erhaltene Gemisch lässt sich dann auf die Oberfläche der Bahn
aufbringen. Wahlweise kann man die faserhaltige Poly- ■. .urethänbahn
auch zuerst mit einer für den Oberflächenbelag verwendeten Lösung des Polyurethan-Elastomers bearbeiten
und die so gewonnene beschichtete faserhaltige Polyurethanbahn im Anschluss daran mit einer wässrigen Lösung des
Komplexsalz-Farbstoffes behandeln.
Als Lösungsmittel für das zur Bildung des Oberflächenüberzugs verwendete:. Polyurethan-Elastomer eignen sich Dimethylformamid
t Diäthylformamid, Dirnethylacetamid, Tetrahydrofuran,
Dimefchylsulfoxid, Dioxan, Cyelohexan.oder deren
Gemische.
Die Menge an in der Beschichtungslosung vorhandenem Polyurethan-Elastomer
richtet sich nach der Jeweiligen Härte und Tiefe an Farbe, die man für das entsprechende Imitations·
leder wünscht.- Die Polymerkonzentration in der Lösung sollte
im allgemeinen so ausgelegt sein, dass die effektive Dicke
des Ueberzugs etwa 2 bis 20 M beträgt.
Die erfindungsgemäss verwendeten Komplexsalz-Farbstoffe
sollten ein Hydrophil-Lipophil-Verhältnis (HLV) von 0,8 bis 4,0 aufweisen und 2 Mol an Farbstoff komplexgebunden mit je
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einem Metallatom enthalten.Derartige Farbstoffe werden im
allgemeinen aus Metallen, wie Chrom, Kobalt, Kupfer und ähnlichem,
sowie einem Arylazo-Farbstoff mit nichtionischen, hydrophilen Sulfonamid- oder Alkylsulfonylgruppen. Besonders
werden dabei neutrale Komplexsalz-Farbstoffe verwendet. Solche Farbstoffe sind beispielsweise Ortolan
(B.A.S.F.), Capracyl (DuPont), Lanasyn (Sandoz), Remalan
(Hoechst), Lanyl (Sumitomo), Cosmolan (TaokaDyes), Kayakalan
(Nihon Kayaku) oder Floslan (Hodogaya). Typische neutrale Metallsalzkomplexe von Arylazofarbstoffen sind
dabei diejenigen der folgenden Formeln I und II:
NHCH-
NHCH.
A N = N
NHCH-
II
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Der erfindungsgemässe Färbungsmechanismus ist nicht vollkommen
klar. Man nimmt Jedoch an/ dass Farbstoffe mit einem HLV von 0,8 bis 4,0 dem Polyurethanüberzug so ähnlich
sind, dass eine Affinität zwischen dem Komplexsalz-Farbstoff
und dem Polyurethanüberzug besteht, die eine vollständige Adsorption des Farbstoffes erlaubt, wodurch
man zu einem gefärbten Polyurethanüberzug mit hoher Lichtechtheit und ,Scheuerfestigkeit gelangt, der zugleich härter ist und dessen Oberfläche sich trocken anfühlt. Wegen
der guten Verträglichkeit der Komponenten Farbstoff-Polyurethan
des Ueberzugs verursacht die beschichtete, faserhaltiger
Polyurethanbahn eine unregelmässige Lichtreflexion· und bewirkt so den Anschein lederähnlicher Falten bzw.
Knitter, wenn die Bahn bzw. Folie stark gebogen bzw, gekrümmt
wird. ·
Die Menge an verwendetem Komplexfarbstoff kann in Abhängigkeit von dem jeweiligen Farbstoff und der gewünschten Farbe
schwanken, sie sollte jedoch im allgemeinen zwischen 0,1 und 150 Teilen, vorzugsweise 20 und 100 Teilen, an Farbstoff
auf je 100 Teile an Polyurethan in der Ueberzugsmasse
betragen. Die Verwendung von überschüssigem Farbstoff ist nicht ratsam, da es dann zu einem Verlaufen kommt und die
Festigkeit der beschichteten Bahn schlechter wird.
Die HLV-V/erte der erfindungsgemäss verwendeten Farbstoffe
können nach dem von Fujita in "Systematic Organic Qualitative Analysis-Pure Matter (1953)" beschriebenen Verfahren ermittelt
werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Eine willkürliche Bahn aus nichtgewebten Nylon-6-Fasern
wird genadelt. Das dabei erhaltene Faservlies wird hierauf mit einer Dimethylformamid-Lösung behandelt, die 18
Gew.-% eines Polyurethan-Elastomers enthält, zu welchem man durch Umsetzung von Polyäthylenpropylenadipatglykol
mit einem Molekulargewicht von etwa 2000-und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
sowie Aethylenglykol in einem Molverhältnis von 1:5: 4 gelangt. Die imprägnierte Bahn wird
mittels einer Walzenpresse um das 4,6-fache seines ursprünglichen
Gewichtes abgequetscht und schliesslcch mit einer Dimethylformamid-Lösung mit 24 Gew.-% an Polyurethan-Elastomer
der obengenannten chemischen Zusammensetzung in einer Menge von I50 g/m beschichtet, bezogen'auf den Elastomergehalt
der Lösung. Das erhaltene Produkt wird hierauf in eine auf 50°C gehaltene wässrige Lösung mit 45 Gew.-^ Dimethylformamid
getaucht, um hierdurch das imprägnierte und aufgezogene Polyurethan-Elastomer zwischen den Fasern und auf der Oberfläche
des Faservlieses zu einer Struktur mit winzigen Poren zu verfestigen, worauf man das Ganze zum Vertreiben bzw. ■
Entfernen des restlichen Dirnethylformamids gründlich mit Wasser wäscht und schliesslich trocknet, und so zu der gewünschten Folie gelangt. · ,.
Zur Herstellung einer Polyurethan-Lösung werden 10,6 kg PoIyäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht von'lOOO sowie 3,3 kg
Aethylenglykol und 16,1 kg Xylylendiisocyanat in 55*7 kg
Dimethylformamid 20 Stunden bei 500C polymerisiert. JO Teile
der dabei entstandenen Urethanpolymer-Lösung werden mit
Teilen Tetrahydrofuran und 5 Teilen Irgalan-Schwarz GBL 5*
einem Komplexsalz-Farbstoff des Typs 1:2, vermischt. Die
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Oberfläche der Polyurethan-Paserbahn . wird mit der genannten
Lösung sodann mittels einer Tiefdruckmaschine in einer Dicke von 4/U beschichtet, bezogen auf das
Gewicht des Polymers. Das dabei entstandene Imitationsleder hat einen tiefen Farbton und ist hervorragend
scheuerfest, wie in Tabelle I gezeigt wird.
Imitationsleder Herkömmlich getnäss der Er- gefärbtes findung - Imitationsleder
Scheuerfestigkeit Klasse 5 Klasse 3-4
Lichtechtheit Klasse 4 Klasse 2-3
Verlaufen nein Ja
Der obengenannte Seheuerfestigkeitswert ist ausgedrückt als
der Grad, an Färbung eines weissen Baumwollgewebes., das unter '
einer Belastung von 200 g während 100 Hinundherbewegungen
unter Verwendung eines Gakushin-Friktionsscheuerfestigkeitsmessgerätes
gescheuert wurde. Die Farben wurden ermittelt nach der Grauskala JIS L 0805. Die Lichtechtheit wurde mit
einem Fadeoraeter ermittelt, und zwar nach dem Verfahren
JIS-L 1044-1959. *
Das obige Beispiel beschreibt das erfLndungsgemässe Verfahren, wonach ein Komplexsalz-Farbstoff mit einem entsprechenden
Polyurethan-Elastomer vermischt ist, und wobei man mit diesem Gemisch eine mit Polyurethan grundierte Faserbahn be-
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schichtet. Das hierbei . erhaltene Imitationsleder fühlt
sich im Gegensatz zu herkömmlichen Polyurethan-Imitationsledern nicht klebrig an und wirft beim Knittern schöne Falten,
wobei es wie kostbares Naturleder aussieht.
Beispiel 2 . . "
Eine beliebige Bahn eines Nylon-6-Faservlieses wird genadelt
und dann mit einer Dimethylformamid-Lösung behandelt,
die 18 Gew. % eines Polyurethan-Elastomers enthält, zu .'dem
man gelangt durch Umsetzung von Polyäthylenpropylenadipatglykol mit einem Molekulargewicht von 2000.sowie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und Aethylenglykol in einem Molverhältnis von 1 : 5:4. Die dabei' erhaltene imprägnierte Faserbahn
wird mittels Presswalzen um das 4,6-fache seines
ursprünglichen Gewichtes abgequetscht. Der so entstandene imprägnierte faserhaltige Träger wird mit einer Dimet'.vlformamid-Lösung
mit 24 Gew.-% Polyurethan »Elastomer der
gleichen chemischen Zusammensetzung in einer Menge von 150 g/m*', bezogen auf das Gewicht des Polyurethan-Elastomers,
beschichtet, und die beschichtete Folie wird dann bei 50°C in eine wässrige Lösung mit 4-5 Gew.-$ Dimethylformamid getaucht,
um hierdurch das imprägnierte und aufgezogene Polyurethan-Elastomer
zwischen den Fasern und an der Oberfläche des Faservlieses zu einer Struktur mit winzigen Poren zu verfestigen.
Das dabei erhaltene Produkt wird zur Entfernung von restlichem Dimethylformamid mit Wasser gewaschen und getrocknet, und man
gelangt so zu der gewünschten Folie bzw. Bahn.
Eine Lösung von 10,6 kg Polyathylenglykcl mit einem Molekulargewicht
von 1000., 5,5 kg Aethylenglykol und 16,1 kg Xylylen- .
diisocyanat in 55,7 kg Dimethylformamid wird in einem Reaktions-
109847/1963
gefäss 20 Stunden bei 5O°C polymerisiert, worauf man zur
Einstellung der Viskosität Dimethylformamid zusetzt, um so zu einer Lösung von Polyurethan in Dimethylformamid
zu gelangen« Die Lösung von Polyurethan in Dimethylformamid wird mit Tetrahydrofuran zur Bildung einer Lösung
verdünnt, die 10 Gevt.-% Polymer enthält, und schliesslich
wird mit dieser verdünnten Dirnethylformamid-Lösung die Oberfläche der nach obigem Verfahren erhaltenen Bahn mittels
einer Tiefdruckmaschine in einer Dicke von 4 ,u, bezogen
auf das Polymer, überzogen. Die so behandelte Bahn wird gefärbt, indem man sie in eine wässrige Lösung mit
0,02 Gew.-% Irgalan-Schwarz GBL,einem Komplexsalz-Farbstoff
des Typs 1 : 2> mit einer Temperatur von 6o°C 6o Minuten eintaucht, wobei die Menge an Farbstofflösung dem 10-fachen
des Gewichtes der Bahn entspricht.
Das auf diese Weise erhaltene Imitationsleder hat einen tiefen Farbton, und die Färbung ist hoch scheuerfest, wie
aus Tabelle II hervorgeht.
Scheuerfestigkeit
der Färbung Lichtechtheit Verlaufen
Imitationsleder Herkömmlich gemäss der Er- gefärbtes
findung Produkt
Klasse 5 Klasse A nein
Klasse >4 Klasse 2-3
Ja
Die Oberfläche des'imitationsleders fühlt sich im Gegensatz
zu herkömmlichen Polyurethan-Imitationsleder nicht
10 9 847/196 3
klebrig an und bildet feine Fältchen beim Knicken, sodass es dem teuren Leder gleichkommt.
Das obige Beispiel erläutert das erfindungsgemasse Verfahren,
wonach der Farbüberzug auf der mit Polyurethan grundierten Faserbahn gebildet wird, indem man zuerst
den Polyurethan-Ueberzug aufbringt und dann den Komplexsalz-Farbstoff.
109847/1968
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung von tief gefärbtem Imitationsleder, das bezüglich Aussehen, Griff und Falten- bzw. Knittereigenschaften dem Naturleder entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass man eine mit Polyurethan grundierte Faserbahn in einer Dicke von 2 bis 20 λχ mit einem Ueberzug versieht ausa) einem Polyurethanpolymer, welches über mit Wasser in wässriger Lösung Wasserstoffbrücken bildende Gruppen verfügt und hergestellt wird durch Umsetzung eines polymeren Diols mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 2000, mit einem organischen Diisocyanat und einem Hydroxyl- oder Aminogruppen enthaltenden Kettenverlängerungsmittel, sowieb) einem Komplexsalz-Farbstoff mit einem Hydrophil-Lipophil-Verhältnis von 0,8 bis 4,0.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Herstellung des Ueberzugs zuerst das Polyurethanpolymer (a)) aufbringt und diese Bahn dann in eine wässrige Lösung des Komplexsalz-Farbstoffes bringt.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Bildung des Ueberzugs direkt ein Gemisch aus.dem Polyurethanpolymer (a)) und dem Komplexsalz-Farbstoff verwendet .4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Faserbahn ein Vlies aus Nylonfasern verwendet.10984 7/19685. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komplexsalz-Farbstoff einen Metallkomplex eines Arylazo-Farbstoffes verwendet, der 2 Mol Farbstoff je Mol Metall enthält.109847/19 68
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