DE2117820A1 - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, hitzebeständigen, linearen, aromatischen Polyätherthioäthern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, hitzebeständigen, linearen, aromatischen PolyätherthioäthernInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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- C08G75/0204—Polyarylenethioethers
- C08G75/025—Preparatory processes
Description
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, hitzebeständigen,
linearen, aromatischen Polyätherthioäthern
Die vorliegende Erfindung betrifft hitzebeständige, lineare,
aromatische Polyätherthioäther, ein Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie ihre "Verwendung in Form von Elektroisolierfolien.
Kein aronatische, lineare Polyäther und Polythioäther besitzen
eine ausgezeichnete thermische Stabilität, die durch Lauereinsatztemperaturen von 160 - 20O0G gekennzeichnet
ist. Jiin bewährtes Verfahren zur Herstellung· von linearen,
aromatischen Polyäthern besteht in der Polykondensation
von aromatischen Bisphenolen bzw. deren Alkalisalaen mit
aromatischen Dihalpgenverbindungen (vergleiche die französische
Patent-schrift 1 40? 301 und die USA-Patentschrift"
109846/1832 BADOB1GINaL
. 2117320
,5 352 909). In entsprechender Weise wurden lineare, aromatische
Polyth.ioath.er aus aroma tischen Dithiolen und Dihalogenverbindungen
hergestellt (vergleiche die USA-Paten tnchrift 3 432 468, die britische Patentschrift 1 160 666
und die USA-Patentschrift 2 822 351).
Während aus mehrlcernigen aromatischen Bisphenolen oder Dithiolen
und geeigneten Dihalogenverbindungen technisch wertvolle Polymere nach den in den erwähnten Patentschriften
beschriebenen Verfahren hergestellt werden konnten, führte
ψ die Polykondensation-der einfachsten zweiwertigen Phenole
bzw.Thiole, nämlich des Hydrochinons und des Dithiohydrochinons,
zu keinen brauchbaren Kunststoffen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Kondensationsprodukte des Hydrochinons
bzw. Dithiohydrochinons mit aromatischen Dihalogenverbindungen hoch kristallin sind und sich demzufolge sogar
in den wirksamsten polaren Lösungsmitteln f wie Dimethylformamid
oder Dime thyIsulfoxyd, nicht mehr vollständig lösen.
Diese Eigenschaften stören bereits die Herstellung, die bei
diesen Polymertypen bekanntlich in Lösung erfolgen muss, indem unvollständig polymerisiertes Material vor Beendigung
der Reaktion ausfällt. Da in solchen. Fällen das erforder-
^ liehe Durchschnittsmolelculax-gewicht nicht erreicht wird, entsprechen
auch die mechanischen Eigenschaften des Polymeren nicht den Erwartungen.
Durch besondere Maßnahmen, beispielsweise durch die·Verwendung
eines Gemisches von zwei oder mehreren polaren Lösungsmitteln,
kann man die I-jcistallisation und das vorzeitige
Ausfallen der Polymeren verhindern. Durch. Abschrecken der lieissen Polymeric■-;my in kaltem Wasser kann nan amorphe
Polyether bzw. Polythioäther erhalten, die sich nach konventionellen
Verfahren zu klaren Formkörpern pressen, spritzen oder extrudieren lassen. Da solche Gebilde jedoch bei höherer
BAD ORIGINAL 10984 571832
Temperatur zur Kristallisation unter gleichzeitiger Deformation,
Trübung und Versprödung neigen, kommt für diese
Polymeren eine Dauerverwendung bei Temperaturen zwischen
160 und 2000C nicht in Frage. Auch im amorphen Zustand sind die genannten Polymeren in wenig toxischen, tiefsiedenden
und preiswerten Lösungsmitteln unlöslich, so dass auch eine Verarbeitung aus der Lösung zu Folien und Lacken und für
eine Verwendung zu Imprägnierzwecken ausscheidet.
Polymeren eine Dauerverwendung bei Temperaturen zwischen
160 und 2000C nicht in Frage. Auch im amorphen Zustand sind die genannten Polymeren in wenig toxischen, tiefsiedenden
und preiswerten Lösungsmitteln unlöslich, so dass auch eine Verarbeitung aus der Lösung zu Folien und Lacken und für
eine Verwendung zu Imprägnierzwecken ausscheidet.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man leicht lösliche und permanent amorphe hochmolekulare lineare aromatische
Polyätherthioäther mit unregelmässiger innerer Struktur
herstellen kann, indem man ein Alkalisalz von Monothiohydrochinon
mit mindestens einer aromatischen Dihalogenverbindung, deren Halogenatome durch mindestens drei Kohlenstoff
atome getrennt sind, bei erhöhter Temperatur und in
Abwesenheit von Sauerstoff in einem gegenüber den Ausgangsstoffen inerten polaren aprotischen Lösungsmittel, in dem
der entstehende Polyätherthioäther löslich ist, polykondensiert.
Abwesenheit von Sauerstoff in einem gegenüber den Ausgangsstoffen inerten polaren aprotischen Lösungsmittel, in dem
der entstehende Polyätherthioäther löslich ist, polykondensiert.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird durch folgendes Formelschema dargestellt:
Me 0 -
- S Me + Hal-Ar-Hal
wiederkehrenden Struktureinheiten der Formel
2 MeHaI + Polyätherthioäther mit
-S-
Ar--
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wobei die Bindungen des Ar an O und S unregelmässig verteilt
sind (statistische Verteilung). So sind also die Brückenglieder -O- und -S- im Polymolekül statistisch, verteilt, ■
indem das Monothiohydrochinon an die wachsende Kette des
Polymeren sowohl mittels der OH-G-ruppe als auch mit der SH-G-ruppe
angefügt wird. Es handelt sich hier also um ein Polymeres mit unregelmässiger Struktur, "beispielsweise der
Formel:
(I) -0-/ \> -S-Ar-O-f \>-S-Ar-S-</ ^>-O-Ar-0-
Bei regelmässiger Anordnung der Brückenglieder, wie dies in Formel (II) "bei einem hier nicht beanspruchten Polymeren
mit der gleichen Bruttozusammensetzung wie (I) dargestellt ist, entstehen Polymere mit ganz anderen Eigenschaften.
(II) Wiederkehrende Struktureinheiten der Formel
■0- (/ \ -S-Ar-
Diese Polymeren der Formel (II) sind kristallin und in aliphatischen
Chlorkohlenwasserstoffen unlöslich (vergleiche Beispiel 2 mit Beispiel 1). Als Dihalogenverbindung, deren
Halogenatome durch mindestens drei Kohlenstoffatome voneinander
getrennt sind, verwendet man vorteilhaft Verbindungen
•der folgenden Typen:
Hal yTA
N)-X-Ar-XV
Hal
Hal
Hal-
Hal
(III)
(IV)
(V)
(VI)
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Darin bedeuten:
Hal Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorteilhaft Chlor oder Brom,
X die direkte Bindung oder ein zweiwertiges Bindeglied aus der Gruppe: -CH2-, -C(CH,)^, -0-, -S-, -SO2-, -CO-, -COCO-
oder -H=N- und Ar einen aromatischen Rest, dessen beide Bindungssteilen durch mindestens 3 Kohlenstoffatome voneinander
getrennt sind, insbesondere einen ein- oder zweikernigen aromatischen Rest, z.B. den m- oder p-Phenylenrest
oder den ρ,ρ'-Diphenylenrest.
Beispiele für geeignete Dihalogenverbindungen sind:
1,4-Dichlorbenzol
1,3-Dibrombenzol
1,4-Dichlornaphthalin
4,4'-Dibromdiphenyl
4,4'-Dibromdiphenylather
4,4'-Dichlordiphenylme than
4,4'-Dichlordiphenylsulfid
4,4'-DichlordiphenyIsulfon
4,4'-Dichlorbenzophenon
4,4'-Dijodazobenzol
4,4'-Dichlorbenzil
4,4'-Bischlorphenylterephthalophenon
4,4'-Bisbromphenylisophthalophenon
bevorzugt wird
4,4'-DichlordiphenyIsulfond und
4,4'-Bischlorphenylsulfonyldiphenyl
Die Polykondensation von Monothiohydrochinon mit der aromatischen
Dihalogenverbindung erfolgt bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Alkali (wobei intermediär das Dialkalisalz
des Monothiohydrochinons entsteht) in einem polaren apro-
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tischen Lösungsmittel. Als polare aprotische Lösungsmittel
eignen sich NfN-Dimethylformamid, Ν,Ν-Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxyd, Sulfolan, N-Methylpyrrolidon, Tetramethylharn
stoff und Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Gemäss einer "bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
wird aus Monohtiohydrochinon und Alkali zunächst das Alkali salz, insbesondere Natriumsalz, gebildet, wobei das nach
der Reaktion
HO //V-SH + 2 MeOH ? MeO -V \- SMe + 2 Hp0
(Me = Alkalimetall)
gebildete Wasser aus dem Reaktionsgemisch durch Destillation, oder Azeotropdestillation mit Hilfe eines Schleppmittels,
wie z.B. Benzol, entfernt wird. Als Alkalien können Lithiumhydroxyd, Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd oder NapCO, verwendet
werden, vorzugsweise wird Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat verwendet.
" Fach Zugabe der vorzugsweise äquivalenten Menge der Dihalogenverbindung
zur Lösung bzw. Suspension des Alkalisalzes von Monothiohydrochinon erhitzt man unter einer inerten
Schutzgasatmosphäre, z.B. Stickstoff, Wasserstoff oder Argon, mehrere Stunden auf 100 - 2000C, bis der gewünschte Polymerisationsgrad
erreicht ist.
Die Polykondensationstemperatur richtet sich nach der Reaktionsfähigkeit
der Halogenatome in den aromatischen Dihalogenverbindungen. Während wenig reaktionsfähige Halogenatome,
wie z.B. im 1,4-Dichlorbenzol, Temperaturen von 180 - 2000C
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erfordern, können aktivierte Dihalogenverbindungen, wie z.B.
4,4'-Dichlordiphenylsulfon, bereits bei 100 - 14O0C quantitativ
umgesetzt werden.
Anstelle von nur einer Dihalogenverbindung können deren zwei
oder drei mit Monothiohydrochinon polykondensiert werden. Es ist auf- diese Weise möglieb,, den Schmelzbereich, und die
Löslichkeit der gebildeten Polyätherthioäther in gewissen Grenzen zu verändern. Besonders geeignet ist ein Gemisch von
4,4'-Dichlordiphenylsulfon und bis-(4,4'-Chlorphenylsulfonyl)-diphenyl
oder von 4,4I-Dichlorbenzophenon und 4,4'-Dichlorisophthalophenon,
insbesondere in einem gegenseitigen molaren Mischungsverhältnis von 9:1 bis 1:9. Wenn die erfindungsgemässe
Polykondensation mit äquivalenten Mengen Monothiohydrochinon und Dihalogenverbindung durchgeführt wird, dann
ist es zweckmässig, einen Kettenabbrecher zur Begrenzung des Molekulargewichts zuzufügen. Hierfür eignen sich monofunktionelle
Verbindungen mit reaktionsfähigen Halogenatomen, wie z.B. Ithylbromid, Benzylchlorid, 4-Chlordiphenylsulfon
usw., in Mengen von 0,1-1 Mol-#, bezogen auf die eingesetzte Dihalogenkomponente. Man kann aber auch die Dihalogenkomponente
von vornherein in geringem Überschuss von 0,1 bis 1 Mol-# über die stöchiometrisch notwendige Menge einsetzen.
Man gewinnt die erfindungsgemässen Polyätherthioäther durch
Eingiessen der viskosen Lösung in Wasser als farbloses, faseriges Pulver. Man kann aber auch so verfahren, dass man
einen Teil des Lösungsmittels abdestilliert und die sehr viskose Lösung durch eine Düse zu einem 3 - 4 mm dicken Strang
auspresst, in Wasser verfestigt und granuliert. Das Granulat wird vom restlichen Alkalisalz und Lösungsmittel durch Extraktion
mit Wasser befreit und getrocknet.
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Die lineare Struktur und das hohe Molekulargewicht der Polymeren folgt aus der Tatsache, dass sie in organischen Lösungsmitteln,
wie z.B. Methylenchlorid, Chloroform oder Tetrachloräthan,
löslich sind und hohe Werte der reduzierten spezifischen Viskosität ergeben. Die reduzierte spezifische
Viskosität (ESV) ist definiert durch die Gleichung
worin fyrel die relative Viskosität und c die Konzentration
des Polymeren in g/100 ml Lösungsmittel sind. Alle hier verwendeten RSV-Werte beziehen sich auf Chloroform oder F-Methylpyrrolidon
als Lösungsmittel, eine Polymerkonzentration
von 0,2 g/100 ml und eine Messtemperatur von 200C. Die
in der beschriebenen Weise hergestellten aromatischen PoIyätherthioäther
ergeben RSV-Werte von 0,4 - 2,0. Besonders günstige Verarbeitungseigenschaften werden mit Polymeren
der RSV von 0,5 - 0,8 erzielt.
Die überraschenden Eigenschaften der erfindungsgemässen PoIyätherthioäther,
nämlich ihre Löslichkeit in chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstofffen und ihr permanent amorpher
ψ Charakter, sind eine Folge der unregelmässigen Anordnung der
Brückenglieder entlang der Polymerkette. Man kann diesen Effekt als "innere Copolykondensation" bezeichnen. Im Gegensatz
hierzu können aus Hydrochinon bzw. Dithiohydrochinon und aromatischen Dihalogenverbindungen nur Polymere mit
regelmässiger Anordnung der Brückenglieder erhalten werden.
Es resultieren daraus kristalline Polymere, die in aliphatischen Chlokohlenwasserstoffen unlöslich sind, wie es in
Tabelle I dargestellt ist.
Die erfindungsgemässen Polyätherthioäther lassen sich nach
dem Spritzguss- oder Extrudierverfahren zu Formkörpern,
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Folien, Platten, Rohren und endlosen Profilen aller Art verarbeiten,
die sich durch eine hohe Dauertemperaturfestigkeit auszeichnen. Eine mehrmonatige Erhitzung derartiger Formkörper
in Gegenwart von Luft auf Temperaturen von 180 - 2000C bewirkt keine wesentliche Änderung der physikalischen
Eigenschaften. Insbesondere bleibt der klar durchsichtige Charakter der Formkörper erhalten. Als einzige Veränderung
wurde bei einigen Vertretern dieser Kunststoffklasse eine
leichte Verfärbung nach gelblichen bis hellbraunen Farbtönen festgestellt.
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Polyäther, Polythioäther und Polyätherthioäther, abgeleitet von Hydrochinon, Dithiohy
drochinon, Nonothiohydrochinon und den Dichlorverbindungen SDS ' und DGPSD
Eigenschaften der erhaltenen Polymeren | Kristalliner Schmelzpunkt |
Löslichkeit in ali phatischen Chlorkohlen Wasserstoffen +-+) |
|
Kondensationsprodukte aus; | Verteilung der Brücken glieder entlang der Polymerkette |
310° | unlöslich |
*/ Hydrochinon + DDS ' |
regelmässig | ,350° | Il |
*/ Hydrochinon + DOPSD ' |
fl | 223° | ti |
*/ Dithiohydrochinon + DDS ' |
π | 362° | It |
*/ Dithiohydrochinon + DCPSD ' |
Il · | amorph | löslich |
**/ Monothiohydrochinon + DDS ' |
unregelmässig | ti | Il f |
** I Monothiohydroohinon + DCPSD ' |
Il |
+) DDS = 4,4'-Dichlordiphenylsulfon
++) DCPSD = Bis-Tj-^'-dichlorphenylsulfonyTl-diphenyl
+++) riethylenchlorid, Chloroform oder Tetrachloräthan
+++) riethylenchlorid, Chloroform oder Tetrachloräthan
*/ Vergleichsprodukte, nicht erfindungsgemäss
**/ erfindungsgemässe Produkte
**/ erfindungsgemässe Produkte
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Da die Polyätherthioäther ausgezeichnete elektrische Eigenschaften
aufweisen, eignen sie sich in hervorragender Weise zur Herstellung von temperaturheständigen Isoliermaterialien,
die bevorzugt in Form von Folien eingesetzt werden. Während Folien von 100 - 500 u Stärke vorzugsweise nach
Extrusion- oder Blasverfahren hergestellt werden, lassen
sich dünne Folien his herunter zu 10 u Dicke ohne Schwierigkeiten aus 10-30 #igen Lösungen der Polymeren in Methylenchlorid
giessen. Die elektrischen Eigenschaften einer solchen 70 u-Giessfolie, die nach Beispiel 5 hergestellt
wurde, zeigt die Tabelle II.
Elektrische Eigenschaften einer Giessfolie aus dem PoIvkondensat!
onsprodukt von Monothiohydrochinon und 4,4'-Dichlordiphenylsulfon
Durchgangswiderstand 230C -/Ί,/crn
dto. nach 24 Stunden Wasserlagerung
Oberflächenwiderstand 23°C j-u dto.nach 24 Stunden Wasserlagerung
Durchschlagfestigkeit KV/cm (70 u-Folie) dto. nach 6 Monaten bei 200°0
Relative Dielektrizitätskonstante Verlustfaktor tg bei 230C '
2, | 2 χ | Hz | 1 | 015 . |
2, | 3 χ | Hz | 1 | O15 |
1, | 4 χ | Hz | 1 | O13 |
1800 | Hz | |||
1720 | ||||
1 | » | 9 | ||
50 | 0 | ,0013 | ||
500 | 0 | ,00082 | ||
5000 | 0 | ,0009 | ||
50000 | 0 | ,0017 |
500000 Hz 0,0029
Die Lösungen der aromatischen Polyätherthioäther in chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen eignen sich ferner
zur Drahtlackierung und zur Imprägnierung und Kaschierung
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von Papier und Textilgeweben aller Art. Letztere erhalten
durch die Behandlung nicht nur ausgezeichnete Isoliereigenschaften,
sondern sie werden auch gleichzeitig weitgehend flammfest gemacht.
In einem 250 ml-Dreihalskolben, versehen mit Rührer, Dean-Stark-Aufsatz
und Gaseinleitungsrohr, werden 12,616 g (0,1 Mol) Monothiohydrochinon in 80 ml Xylol gelöst und mit
22,1 ml wässriger Natronlauge (362 mg NaOH/ml, 0,2 Mol)
versetzt. Unter Einleitung von Stickstoff wird das Gemisch zum Sieden erhitzt. Das Wasser destilliert dabei als Azeotrop
mit dem Xylol ab und wird in 2 Stunden quantitativ abgetrennt. Nach dem Abdestillieren des Xylols liegt das
Dinatriumsalz des Monothiohydrochinons als weisses Kristallpulver
vor. Es werden 28,716 g (0,1 Mol) 4,4'-Dichlordiphenylphenylsulfon
eingetragen und das Gemisch in 100 ml wasserfreiem Dimethylsulfoxyd gelöst. Das Reaktionsgemisch wird
nun auf 1600C erwärmt, wobei vorübergehend eine orange-rote
Färbung auftritt. Nach ca. 30 Minuten wird die Farbe wieder hell, und die Viskosität der Lösung nimmt unter Ab-
W scheidung von feinkörnigem Natriumchlorid langsam zu. Nach
Ablauf von 6 Stunden liegt eine hochviskose, leicht gelb gefärbte Reaktionsmasse vor. Die Lösung wird mit 100 ml
Dimethylsulfoxyd verdünnt, durch -Filtration vom Natriumchlorid
befreit und das Polykondensat durch Eintropfen in Wasser ausgefällt. Das faserig-voluminöse Produkt wird in
Wasser ausgekocht und anschliessend am Hochvakuum bei 1500C
getrocknet.
Die reduzierte spezifische Viskosität des Polymeren beträgt 0,65 (gemessen in Chloroform bei 200C, 0,2 g/100 ml Lösungsmittel).
Das Produkt löst sich ausgezeichnet in Methylen-
109845/1832 OR1G1NAL1NSPECTEd
200 | 250 | 500 | 550 | 400 |
0,9 | 1,5 | 2,0 | 2,1 | 5,5 |
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- 13 -
chlorid. Solche Lösungen sind stabil und können über mehrere
Wochen ohne jegliche Veränderung gelagert werden. Nach den Giessverfahren können farblose Filme von ausgezeichneter Transparenz
und hoher mechanischer Festigkeit hergestellt werden.
Die Glasumwandlungstemperatur Tg des Polymeren liegt bei
171°C (bestimmt an einem Perkin-Elmer-Differential Scanning
Calorimeter DSC-1). Die ausgezeichnete Wärmebeständigkeit des
Polymeren geht aus der thermogravimetrischen Analyse hervor:
Gewichtsabnahme kumulativ nach je 2-stündiger Erhitzung in
Luft auf folgende Temperaturen:
Temperatur, 0C Gewichtsabnahme, 56
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Es wird die Herstellung eines Polymeren der gleichen Bruttozusammensetzung
wie in Beispiel 1, jedoch mit regelmässiger Reihenfolge der -0- und -S- Brücken beschrieben.
In einem 250 ml-Dreihalskolben, versehen mit Rührer, Rückflusskühler
und Gaseinleitungsrohr, werden 18,844 g (0,05 Mol) 4-Merkapto-4'-(p-chlorphenylsulfonyl)-diphenyläther
und 5,498 g wasserfreies Natriumcarbonat vorgelegt und mit 20 ml N, N-Dime
thy !formamid versetzt. Das Reakti'ons gemisch wird 4 Stunden
auf 1400G erhitzt, wobei die Viskosität allmählich zunimmt.
Die zähflüssige Reaktionsmasse wird in einem Turmix-Mischer
in Wasser eingetragen, das Polymere fällt dabei als flockiges, weisses Pulver aus. Nach mehrmaligem Auskochen in Wasser wird
das Produkt am Hochvakuum bei 1400C getrocknet.
Die reduzierte spezifische Viskosität des Polymeren beträgt 0,35 (gemessen in N-Methylpyrrolidon bei 200C, 0,2 g/i00ml).
10 9 8 4 5/1832
Im Gegensatz zum im Beispiel 1 "beschriebenen Polymeren können
aus diesem Produkt keine stabilen Lösungen in MethylenChlorid
oder Chloroform hergestellt werden. Obwohl vorübergehend klare Lösungen entstehen, setzt bereits nach wen igen Minuten
die Kristallisation ein und das Polymere fällt feinkörnig
aus. Das kristalline Produkt löst sich nur noch in F-Methylpyrrolidon
bei 2000C.
Der kristalline Schmelzpunkt des Polymeren liegt bei 2250C
(bestimmt am Perkin-Elmer-Differential Scanning Calorimeter
DSC-1).
Es wird nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren aus
12,616 g (0,1 Mol) Monothiohydrochinon das entsprechende Dinatriumsalz hergestellt. Nach Abdestiliieren des Xylols
werden 50,344 g (0f1 Mol) 4,4'-bis-(4-Chlorphenylsulfonyl)-biphenyl
eingetragen und mit 100 ml Dimethylsulfoxyd versetzt.
Bei 1500C tritt eine rasche Polykondensation ein. Das
Gemisch wird bei dieser !Temperatur 4 Stunden weitergeführt.
Die Isolierung und Aufarbeitung des Produktes geschieht auf die im Beispiel 1 angegebene Weise.
Das weisse, grobkörnige Polymere besitzt eine HSV von 0,78 (gemessen in N-Methylpyrrolidon bei 200C, 0,2 g/100 ml
Lösungsmittel).
Das Polymere ist bis zu Konzentrationen von 25 - 30 $ sehr
gut löslich in einem Gemisch von Methylenchlorid und Chloroform (1:1). Solche Lösungen sind mehrere Wochen ohne jede
Trübung haltbar. Der Glasumwandlungspunkt Tg des amorphen Polymeren liegt bei 2450C.
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Es wird die Herstellung eines Polymeren aus Monothiohydrochinon
und zwei verschiedenen Dihalogen verbindung en beschrieben.
Aus 12,616 g (O»1 Mol) Monothiohydrochinon wird nach den Angaben
von Beispiel 1 das entsprechende Dinatriumsalz hergestellt.
Es werden 14,358 g (0,05 Mol) 4,4'-Dichlordiphenylsulfon und 25,172 g (0,05 Mol) 4,4'-bis-(4-Chlorphenylsulfonyl)-biphenyl,
gefolgt von 100 ml Dimethylsulfoxyd, zugesetzt und das Gemisch bei 1500C zur Polykondensation gebracht.
Nach 4 Stunden ist die Reaktion beendet, Die heisse zähflüssige Masse wird mit 100 ml Dimethylsulfoxyd verdünnt
und druckfiltirert. Die weitere Aufarbeitung erfolgt nach Beispiel 1.
Das getrocknete Produkt ist weiss und grobkörnig. Die reduzierte spezifische Viskosität ist 0,58 (gemessen in Chloroform
bei 20°C, 0,2g/100 ml Lösungsmittel).
Das Polymere besitzt eine hervorragende Löslichkeit in Methylenchlorid, Chloroform, Methylenchlorid-Methanol (9s1),
Tetrachloräthan und in Ν,Ν-Dimethylformamid. Da das Polymere
nicht kristallisiert, sind die Lösungen praktisch unbegrenzt haltbar. Aus diesen Lösungen können dünne Filme von
hoher mechanischer Festigkeit und ausgezeichneten elektrischen Eigenschaften gegossen werden.
Die Grlasumwandlungstemperatur des Polymeren liegt bei 21O0C
(Different ial-calorimetrisch ermittelt).
Bei 280 - 3000C kann das Polymere auch thermoplastisch verarbeitet
werden. Bei 3000C gepresste klare, farblose Filme
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zeichnen sich durch hohe Flexibilität und mechanische Festigkeit aus. Die vorzügliche Dauerwärmebeständigkeit geht aus
der Tatsache hervor, dass nach 6-monatiger Hitzealterung
bei 20O0C an der Luft kein Abfall der mechanischen und elektrischen Eigenschaften feststellbar ist.
Beispiel 5 (Anwendungsbeispiel)
Es wird die Herstellung einer Giessfolie beschrieben.
240 g des in Beispiel 4 erwähnten Polymeren vom RSV 0,72 werden auf einer Schüttelmaschine in 800 ml Methylenchiorid
gelöst. Zur Entfernung von Staubteilchen wird die Lösung rückfiltriert. Man erhält eine wasserklare Lösung mit einer
Viskosität von 2200 cp (gemessen mit einem Epprecht-Viskosimeter
bei 200C).
Die Lösung wird mit Hilfe eines Handgiessapparates vergossen. Um einen blasenfreien Film zu erhalten, wird die Atmosphäre
über dem frisch gegossenen Film mit Methyl en chi or id gesättigt.
Nach 10 Minuten kann der Film von der Glasunterlage abgehoben werden und wird bei 1600C in einem starken Luftstrom
fertig getrocknet. Die Stärke des glasklaren, farblosen Films beträgt 40 - 50 u.
Es werden folgende Filmeigenschaften -ermittelt:
Lichtdurchlässigkeit 89 %
Restfeuchtigkeit 0,03 $
Reissfestigkeit 9,1 kg/mm
Reissdehnung 12 fo
Schrumpf bei 1500C 1,0 %
bei 1800C 2,8 %
bei 2000C 6,2 $
elektrische Durchschlags- 142 KV/mm festigkeit
109845/ 183?
Aus 12,616 g (0,1 Mol) Monothiohydrochinon wird auf die
übliche Weise (siehe Beispiel 1) das Dinatriumsalz hergestellt.
Es werden 12,555 g (0,05 Mol) 4,4'-Dichlorbenzophenon und 17,761 g (0,05 Mol) 4,4'-Dichlorisophthalophenon *
hinzugefügt und mit 100 ml SuIfolan (!etrahydrothiophen-1,1-dioxyd)
versetzt. Die Polykondensation wird während 3 Stunden bei 1800C durchgeführt. Das dunkelgelbe Reaktionsprodukt
wird in Wasser ausgefällt und wiederholt mit Wasser ausgekocht, bis im Waschwasser keine Chlorionen mehr nachgewiesen
werden können. Nach dem Trocknen am Hochvakuum liegt ein körniges, gelbgefärbtes Produkt vor, dessen reduzierte
spezifische Viskosität 0,69 beträgt (gemessen in Chloroform bei 200C, 0,2-g/100 ml Lösungsmittel).
Das Polymere kann bei 2800C zu klaren Pormstücken gepresst
werden. Wegen des amorphen Charakters des Polymeren bleiben solche Presslinge auch nach wochenlanger Hitzealterung
völlig klar und flexibel.
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Claims (1)
- - 18 Patentansprüche(^. Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen hit ze "beständigen, linearen aromatischen Polyätherthioäthern mit unregelmässiger innerer Struktur, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Alkalisalz von Monothiohydrochinon mit mindestens einer aromatischen Dihalogenverbindung, deren Halogenatome durch mindestens 3 Kohlenstoffatome getrennt sind, bei erhöhter Temperatur und in Abwesenheit von Sauerstoff in einem gegenüber den Ausgangsstoffen inerten polaren aprotischen Lösungsmittel, in dem der entstehende Polyätherthioäther löslich ist, polykondensiert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dihalogenverbindung der Formel (III) verwendet wird,Hal -</ ^) (III)worin Hal Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, und die beiden Halogenatome durch eine Kette von mindestens 3 C-Atomen ge-* trennt sind.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dihalogenverbindung der Formel (IV) verwendet wird,Hai -ρ |Γ ^)- Hal (IV)worin Hal Fluor, Chlor oder Brom bedeutet und die beiden Halogenatome durch eine Kette von mindestens 3 C-Atomen f trennt sind010 9 845/18324, Verfahren nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dihalogenverbindung der Formel (V) verwendet wird,/-—v Hai \ X -<fX Hai ^\=J Χ=/ (V)worin Hal Fluor, Chlor oder Brom und X die direkte Bindung oder ein zweiwertiges Bindeglied aus der Gruppe -CH2-, -C(CH5)2-r, -0-, -S-, -SO2-, -CO-, -COCO- oder -N=N- darstellen.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dihalogenverbindung der Formel (Vl) verwendet wird,- X-Ar-X-H./worin Hai,Fluor, Chlor oder Brom, X die direkte Bindung oder ein zweiwertiges Brückenglied aus der Gruppe -CH2-, -C(CH^)2-, -0-, -3-7"-SO2-, -CO-, -COCO- oder -N=N- und Ar einen aromatischen Rest bedeuten.6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4-i "dadurch gekennzeichnet, dass 4,4'-Dichlordiphenylsulfon verwendet wird.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gemisch von zwei verschiedenen Dihalogenverbindungeη verwendet wird.8. Verfahren nach Anspruch 1 und 5» dadurch gekennzeichnet, dass ein Gemisch von 4,4'-Dichlordiphenylsulfon und bis-109845/1832(4,4'-Chlorphenylsulfonyl)-diphenyl verwendet wird.9. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch von 2 Dihalogenverbindungen im gegenseitigen molaren Mischverhältnis von 9:1 bis 1:9 (molar) verwendet.10. Hochmolekulare hitzebeständige lineare aromatische Polyätherthioäther, hergestellt gemäss Anspruch 1-9 durch Polykondensation eines Alkalisalzes von Monothiohydrochinon mit mindestens einer aromatischen Dihalogenverbindung, deren Halogenatome durch mindestens 3 Kohlenstoffatome getrennt sind.11. Hitzebeständige lineare aromatische Polyätherthioäther gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Dihalogenverbindung mindestens eine Dihalogenverbindung der Formeln (III) bis (VI) verwendet.12. Verwendung der Polyätherthioäther gemäss Anspruch 10 und 11 als hitzebeständige ElektroiSQlierfolien.109845/1832
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