DE2117045A1 - - Google Patents
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Description
FIRMA FARBENFABRIKEN" BAYER
BERNHARD IDE · AKTIENGESELLSCHAFT
7301 Scharnhausen 509 Leverkusen
Leverkusen, 6. April 1971 Mr /HG
Vorrichtung zum Herstellen von Strang-Profilen aus thermoplastischen Kunststoffen mit Farbeffekten
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung
zum Herstellen von Strang-Profilen v/ie Bänder, Platten aus thermoplastischen Kunststoffen mit Farbeffekten, bestehend
aus einem Extruder miir Profildüse, in der eine drehbare, mit Öffnungen versehene Hohlwelle angeordnet ist,
die mit einem Beispritzextruder in Verbindung steht.
Zweck einer solchen Vorrichtung ist die Herstellung von Kunststoffprofilen mit Farbeffekten, insbesondere Material
für Brillengestelle, Kamme, Haarschmuck, imitierten Bernstein und andere Steinimitationen. Mit dem ersten Extruder
wird das thermoplastische Material, gegebenenfalls eingefärbt, zugeführt. Mittels des Beispritzextruders wird ein
zweites thermoplastisches Material anderer Färbung, im folgenden als Farbkonzentrat bezeichnet, in das noch plastische,
in der Extrusion befindliche Strangprofil innerhalb der Profildüse eingebracht.
Es ist bereits bekannt, eine mit Öffnungen versehene rotierende
Hohlwelle im Zuführkanal einer Düse anzuordnen. Durch
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die Öffnungen wird das zweite Material in die plastische.,
in der Extrusion befindliche Masse eingeimpft. Insbesondere
bei' der Herstellung breiter Platten erfolgt bei dieser Vorrichtung über die Breite gesehen die Verteilung des beigespritzten
Materials unregelmäßig. Denn in der Plattenmitte ist infolge der Extrusionsgeschwindigkeit ein Voreilen des Beispritzmaterials
bemerkbar, so daß gegenüber den Plattenrändern länger gezogone Tupfen auftreten. Das Erzielen gleich-mäßiger
Farbeffekte über die Plattenbreite ist mit dieser Vorrichtung kaum möglich. Das Farbkonzentrat läuft aus den
nicht verschließbaren Bohrungen auch zu lange nach.
Nach einem anderen Verfahren.werden verschiedenfarbige, aneinanderliegende
Stränge plastifizierten Materials in einer geeigneten Vorrichtung miteinander verquirlt. Dies hat den
Nachteil, daß sich eine jahresringartige Schichtung der Farbkoraponenten
einstellt, die beim Anfrasen eine holzähnliche Struktur erscheinen läßt, nicht jedoch die bei Brillengestellen
und Kämmen bevorzugten Schildpatt- und Havanna-Effekte.
Es ist weiterhin "eine Breitschlitzdüse bekannt, in der ein
durch eine Kurbelschwinge gesteuertes Absperrelement abwechselnd ganz oder teilweise einen von zwei zugeführten
Strömen plastifizierten Materials absperrt. Es wird hiermit eine quer zur Extrusionsrichtung.verlaufende Zebrastreifenstruktur
erreicht. Die zu große Gleichmäßigkeit der Farbeffekte mag für bestimmte Verv/endungszwecke wünschenswert
sein, für andere jedoch ist eine Zebrastreifenstruktur unerwünscht.
Versucht wurde auch schon, mittels einer offenen Förderschnecke
das Beispritzmaterial in die plastische Masse einzutragen. Für größere Plattenbreiten ist das Verfahren ungeeignet, weil
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BAD
■bereits nach kurzer Wegstrecke das Farbkonzsntrat von der
Förderschnecke abgespült wird. Es entsteht hierbei eine Längs^-
streifeneffeiet. Dafür gelten die gleichen Vorbehalte wie .für
eine Zebrastreifenstruktur.
Reine Wellenlinieneffekte und auch größere Farbschlieren herzustellen, ist ebenfalls schon bekannt. Auch hier muß
gesagt werden, daß die entstandenen Farbeffekte nicht allgemein verwendbar sind, insbesondere wenn es sich um modische
Artikel handelt, die at.s den Profilen herzustellen sind.
Schließlich ist auch schon bekannt, im Forrawerkzeugblock
eines Extruders eine mit einem Beispritzextruder verbundene Hohlwelle anzuordnen, die in ihrer Wandung Schlitze aufweist.
Im Formwerkzeugblock selbst sind Röhrchen eingelassen, die von den Rotationsebenen der Schlitze bis in den Extrusionskanal
für das Profil führen. Mit dieser Vorrichtung lassen sich in einem Strangprofil tupfenförraige Farbeffekte erzielen.
Wegen der relativ langen Wege von der Hohlwelle zum Extruderkanal können thermische Schwierigkeiten auftreten,
indem die Hauptmasse und die beigespritzte Masse im Augenblick der Vereinigung in ihren Tenperaturen zu weit auseinanderliegen.
Schließlich tritt wegen der relativ langen Bohrungen auch noch ein Nachlaufen auf, so daß die Tupfen
bereits die Form länglicher Streifen besitzen. Dies entspricht insbesondere bei Fcrtigartikeln mit relativ kleinen
Abmessungen nicht immer dem modischen Empfinden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der Strangprofile mit tupfenartigen Farbeffekten großer Variationabreite herstellbar sind, wobei die
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Tupfen leicht verwischt sein können, aber keinen langen Nachlauf aufweisen. Die Tupfen sollen dabei möglichst in der
Mittelebene des Strangprofiles oder gleichmäßig über dessen * Dicke verteilt liegen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
drehbare Hohlwelle von einer feststehenden, mit Öffnungen versehenen Hülse umgeben ist, wobei jeweils einzelne oder
mehrere Öffnungen der Hohlwelle und der Hülse in gleichen, zur Drehachse der Hohlwelle senkrechten Ebenen angeordnet
sind und .der Extrusionskanal sich vor der Hülse teilt und
hinter ihr wieder vereinigt.
Mit dieser Vorrichtung ist der gewünschte Farbeffekt exakt vorausplanbar. Die Druckverteilung innerhalb der Hohlwelle
ist auch bei breitem Düsenkanal sehr gleichmäßig und wirkt sich entsprechend vorteilhaft auf die Farbeffekte über die
Breite der Platte aus. Von besonderem Vorteil ist die plötzliche Unterbrechung des Zuflusses des Beispritzmaterials,
wenn die Öffnungen der Hohlwelle infolge ihrer Rotation durch den nicht perforierten Rohrmantel verschlossen werden.
Vorzugsweise sind Hohlwelle und/oder Hülse austauschbar. So
lassen sich Hülsen und Hohlwellen mit Öffnungen verschiedenartiger Anordnung, Größe und Gestalt benutzen, so daß sich
die Vorrichtung für die Herstellung von Strangprofilen mit
verschiedenartigen Farbeffekten benutzen läßt. Die Öffnungeii
bestehen in einfachster Weise aus zylindrischen Bohrungen. Aber auch Schlitze, schräg, längs oder quer angeordnet, dienen
der Verwirklichung besonderer Effekte.
Zur bessere2i Verteilung des Beispritznaterials sieht die Erfindung
vorzugsweise vor, daß in der Hohlwelle ein feststehender Verdrängerkörper angeordnet ist. Er besteht bei- '
spielsweise aus einem Dorn oder einer feststehenden Schnecke.
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Bei einem breiten Düsenkanal wird hiermit eine gleichmäßigere
Verteilung über dessen gesamte Breite erzielt. Vorzugsweise schließt sich an dem dem Beispritzextruder angewandten Ende *
des Verdrängerkörpers ein Abweiser an. Dieser hat den Zweck, daß beim Wechsel des Beispritzmaterials das alte Material
schnell und restlos aus der Hohlwelle ausgetragen wird.
Um besondere Effekte bei der Farbgebung zu erzielen, 3ieht die Erfindung gemäß einer besonderen Weiterbildung vor,
daß die Hohlwelle mit wechselnder Drehzahl antreibbar ist. Damit läßt sich in Längsrichtung des Profils der Abstand
der Farbtupfen beim Extrudieren des Strangprodils verändern.
Die Intensität der Farbtupfer läßt sich gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung dadurch variieren,
daß der für die Zuführung des Farbstoffes dienende Beispritzextruder mit intermittierend wechselnder Drehzahl antreibbar
ist. So lassen sich dem Flachprofil, in Längsrichtung gesehen, beim Extrudieren Tupfen verschieden starker Farbintensität
aufprägen.
Nach einer besonderen Ausbildungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist die Hülse im Bereich der Öffnungen Abflachungen auf. Durch diese Gestaltung läßt sich auf die
Form der Tupfen Einfluß nehmen.
Nach einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weisen die Öffnungen der'Hülse nach außen Erweiterungen auf.
Sie können z.B. die Form einer konischen Verjüngung oder eines Näpfchens haben. Auch mit dieser Maßnahme läßt sich die Form
der Farbtupfen beeinflussen. Schließlich können die Öffnungen in an sich bekannter Weise noch mit Erhebungen, wie Warzen,
Düsen, versehen sein. '
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Vorzugsweise sind die Öffnungen der Hülse an der Wiedervereinigungsstelle
des Extrusionskanales angeordnet. Dabei
wird das Beispritzmaterial in die Mittelebene des Strangprofiles eingebettet. Eine andere Ausführungsform, gegebenenfalls
mit der vorstehenden kombiniert, sieht jedoch vor, die Öffnungen der Hülse an anderes Stellen, vorzugsweise um
90° versetzt und gegebenenfalls in Verbindung mit aufgesetzten Warzen oder Düsen, anzuordnen. Dabei werden die ·
Tupfen über die Dicke des Profiles verteilt, wobei die Höhe der aufgesetzten Warzen oder Düsen die Lage der Tupfen im
Profilquerschnitt bestimmen.
In einer Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt und
nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die Vorrichtung im Schnitt nach Linie A - A in Figur 2
Figur 2 die Vorrichtung im Schnitt nach Linie B-B in Figur 1.
Figur 3 Eine Draufsicht auf Hohlwelle und Hülse
Figur 5 Schnitte durch die abrißweise dargestellte Hülse mit verschiedenen Ausführungsformen der Öffnungen.
In Figur 1 und 2 ist einem Extruder 1 eine Profildüse 2 nachgeschaltet. In ihrem Extrusionskanal 3 ist eine drehbare
Hohlwelle 4 angeordnet, die Öffnungen 5 aufweist. An ihrem einen Ende ist im Inneren ein mitrotierender Abweiser 6 l
vorgesehen. Ein Verdrängerkörper 13 sorgt für die Ablenkung des Beiepritzinaterials zu den Öffnungen 5. Außen greift
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eine Antriebskupplung 7 an. Am anderen Ende ist das Innere der Hohlwelle 4 mit einem Beispritzextruder 8 verbunden.
Die Hohlwelle 4 ist von einer fixierten Hülse 9 so eng ungeben, daß sich kein Material swischensetzen kann. Bei der
Rotation der Hohlwelle 4 wird das Beispritzraaterial durch die Öffnungen 5 der Hohlwelle Λ gegen die Wandung der Hülse
gedrückt. Sobald die öffnungen 5 mit den Öffnungen 10 der Hülse
9 zur Deckung kommen, wird das Beispritznaterial hindurchgepreßt in das Hauptmaterial hinein, dessen Strom sich vor
der Hülse 9 geteilt hat, diese umströmt und sich im Bereich der Öffnungen 10 der Hülse 9 wieder vereinigt.Im extrudierten
Strangprofil 11 erscheinen dann die Tupfen 12.
Gemäß einer Variation sind !zusätzlich, gegenüber den Öffnungen
10 um 90° versetzte Öffnungen 10 a, die mit Düsen 14 versehen
Bind, in der Hülse 9 angeordnet.
In Figur 3 sind in der Hohlwelle 304 die Öffnungen in Form
von Schrägschlitzen 305 verschiedener Neigung angeordnet.
In gleicher Weise ist die Hülse 309 mit Schrägschlitzen 305 versehen.
In Figur 4 weist die in der Hülse 409 angeordnete Öffnung nach außen eine konische Erweiterung 411 auf.
Figur 5 zeigt eine Öffnung 510, die sich zu einem liäpfchen
512 erweitert.
In Figur 6 ist die Hülse 609 im Bereich der Öffnung 510 mit einer Abflachung 613 versehen.
Figur 7 zeigt eine auf die Öffnung 710 aufgesetzte Düse 714.
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Claims (11)
1.J Vorrichtung zum Herstellen von stranggepreßten Profilen
as thermoplastischen Kunststoffen nit Farbeffekten, bestehend
aus einem Extruder mit Profildüse, t in der eine drehbare,
mit radialen Bohrungen versehene Hohlwelle angeordnet ist, die mit einem Beispritzextruder in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß die drehbare Hohlwelle (4) von einer feststehenden, mit Bohrungen (10) versehenen Hülse (9) eng
umgeben ist, wobei jeweils einzelne oder mehrere Öffnungen (5, 10) der Hohlwelle (4) und der Hülse (9) in gleichen, zur
Drehachse der Hohlwelle (4) senkrechten Ebenen angeordnet sind und der Extrusionskanal (3) sich vor der Hülse (4) teilt
und hinter ihr v/i ed er vereinigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle (4) auswechselbar ist.
3. Vorrichtung 2iach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (9) austauschbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hohlwelle (4) ein feststehender Verdrängerkörper (13)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem dem Beispritzextruder (8) abgewandten Ende des Verdrängerkörpers (13) ein Abweiser (6) anschließt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlwelle (4) mit intermittierend wechselnder Drehzahl antreibbar ist.
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7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beispritzextruder (8) nit intermittierend wechselnder. Drehzahl antreibbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (9) im Bereich der Öffnungen (610) Abflachungen
(613) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen die Form von Schlitzen (310) besitzen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (410) der Hülse (409) nach außen zu Erweiterungen (411) aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (10a) der Hülse (9) in aufgesetzten Warzen oder Düsen (14) verschiedener Höhe münden, die vorzugsweise um
90 gegenüber der Wiedervereinigungsstelle des Extrusionskanals (3) versetzt angeordnet sind.
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ID=5804157
Family Applications (1)
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DE2117045B2 (de) | 1975-01-09 |
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