DE2838516C3 - Mischvorrichtung, insbesondere für Kunststoffverarbeitungsmaschinen - Google Patents
Mischvorrichtung, insbesondere für KunststoffverarbeitungsmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung, insbesondere
für Kunststoff-Verarbc.ungsinaschincn, wie
z. B. für .Spritzgießmaschinen oder Extruder, die mit
einer lösbaren Maschinendüse an der Maierialaustriitsseite
am vorderen Ende des Maschinenkopfes und mit einem Mischdorn ausgestattet sind, dessen Mantelfläche
mehrere gegeneinander verlaufende, sich mehrmals überschneidende und an den Schnittpunkten Umlcnkkeilc
bildende stcilgängigc Schraubcnnuten aufweist, die entweder mit Druckkolben oder mit Förderschnekken
den plastifizicrtcn Kunststoff — ggf. über eine Rückstoßsperre und einen Schneckenkopf — in den
Stauraum des Maschinenzylinder;» und von diesem über
die Maschinendüsc einer .Spritzgießform oder in eine
Profildüse eines Extruderkopfes pressen.
Eine derartige Mischvorrichtung ist bekannt.
Insbesondere bei der Verarbeitung von aus mehreren, ggf. unterschiedlichen Komponenten bestehenden
Materialien, wie /. B. von nachträglich eingcfärblem
Kunsisioffgranulat. ist es erforderlich, das in der Regel
außerhalb der Verarbeiiungsmaschine vorgemischte bzw. gefärbte Material während der Verarbeitung bzw.
unmittelbar vor dem Eintritt in das Formwerkzeug nochmals zu vermischen, um insbesondere Farbschlieren
oder unterschiedliche Farbnuanccn am fertigen Kunststcffteil zu vermeiden.
Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt, am Sperring einer eventuell vorhandenen Rückstoßsperre im Bereich
seines größeren Durchmessers die MaterialdurchlaßnuiL-n
gegeneinander schräg gerichtet auszubilden.
Aufgrund der konstruklionsbedingten relativ geringen
Breite und der damit nur kurzen Kanalausfühning
ist jedoch mit derartigen »Mischkanälen« keine ausreichend!.· zusätzliche Vermischung des bereits
vollständig plaslifizierten Kunststoffmatcrials zu erreichen.
Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform ist anstelle des Sperringes der .Schneckenkopf mit schräg
verlaufenden Durchlaßkanälen versehen, die jedoch wiederum, zum einen aufgrund ihrer relativ geringen
Länge und andererseits infolge des einseitigen Richtungsverlaufes, ebenfalls keine zusätzliche innige Vermischung
des verflüssigten Materials ermöglichen.
Aus den US-Patentichrifien 32 39 197 und 39 89 434
sind darüber hinaus Mischeinsätze oder -dorne bekannt.
die innerhalb der Maschinenzylinder bzw. zwischen dem Druckkörper (dem Druckkolben oder der Extruderspindel)
und der Maschinendüse angeordnet sind und die auf ihrer Oberfläche gegeneinander gerichtete und sich
kreuzende Nuten aufweisen.
Durch den relativ großen Abstand zur Material-Austrittsöffnung der Maschine ergibt sich mit diesen
bekannten Mischvorrichtungen keine optimale innige Vermischung des Materials, da die Masse nach dem
Verlassen der Mischvorrichtung noch eine größere Strecke innerhalb der Maschine unvcrmischt durchläuft.
Hierbei können sich bereits einzelne Malcrialkomponenten wieder sedimentieren oder ordnen.
Außerdem erfordern diese Mischanlagen eine größere bzw. längere Bauanordnung des Maschinenzylinders.
wodurch die Maschincnleisiung nachteilig beeinflußt
werden kann oder wodurch höhere Arbeitstempcraiuren und/oder höhere Arbeitsdrücke erforderlich werden.
Nach DE-OS 22 63 660 ist eine Maschinendüse bekannt, in der ein Siebeinsatz angeordnet ist zur
Verhinderung des Verstopfens der Düsenöffnung durch im Material enthaltene feste Fremdkörper. Dieser
Siebeinsatz, weist ein zentral angeordnetes Rohr auf. das auch dann noch Matcrialdurchfluß sicherstellen soll,
wenn das Sieb insgesamt durch Fremdkörper belegt ist. Infolge der axiaien Siebbohrungen ist hierdurch keine
Vermischung der Masse gegeben. Außerdem kann dieser Maschinendüse ein Mi.schein »tz, wie er beispielsweise
aus der genannten US-PS 39 89 434 bekannt ist, nur maschineiiseilig vorgeschaltet werden. Eine Integration
beider Teile ist schon aufgrund des zentralen Rohres nicht möglich. Somit läßt sich auch mit dieser
Anordnung keine optimale Materialvermischung erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mischvorrichtung für Kunststoff-Verarbeitungsmaschiiien. besonders
für Spritzgießmaschine und für Extruder, zu schaffen, mit deren Hilfe eine verstärkte innige
Vermischung des verflüssigten Kunststoffes im Bereich des Maschinenkopfes sicher erfolgt und die ungleichmäßige
Farbsehiehien bzw. farbstoffbedingte Schlierenbildung
am fertigen Artikel verhindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Mischvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs der Mischdorn innerhalb der Maschinendüse angeordnet ist.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit !Hilfe eines derartigen Mischdornes innerhalb der
Maschinendüse der bereits die endgültige Schmelztemperatur aufweisende, vollständig verflüssigte Kunststoff
beim Passieren der schraubenförmigen Nuten nochmals mehrfach innig vermischt wird und somit homogener
bzw. mit gleichmäßigerer Farbverteilung aus der Maschinendüse austritt.
<>s Aufgrund der sehr sleilgiingigen Schraubcnnulcn ist
der bei der Vermischung entstehende Druckvcrlust vernachlässigbar gering.
Prinzipiell ist eine derartige zusätzliche Mischvorrich-
Prinzipiell ist eine derartige zusätzliche Mischvorrich-
lung in gleicher Weise für Kunststoff-Spritzgießmasehinen
und für Extruder, aber auch für alle sonstigen Verarbcitungsmaschinen geeignet, mit denen mittels
Druckkolben oder Förderschnecke plastifiziertes, aus verschiedenen Komponenten bestehendes, insbesondere
nachträglich mit Pulver eingefärbtes oder mit sonstigen Zusätzen versehenes Material jeglicher Art
verarbeitet wird, wenn hierbei eine besonders gleichmäßige und innige Vermischung des Materials vor der
endgültigen Verarbeitung, beispielsweise vor dem Einspritzen in eine Form oder vor dem Durchpressen
einer Extruderdüse. erforderlich ist.
Hei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist der Auüenumfang des Mischdorns in jeder Drallrichtung zwei bis vier Schraubennuien auf, die sich
zwei- bis fünfmal gegenläufig überschneiden.
Die Maichinendu.se als Materialaustritlselement des
Maschinenkopfes kann entweder einen an die Werkzeugdüse einer Spritzgießform oder eines Extruderkopfes
angepaßten Radius oder eine flache, ,nit Radialkanälen
versehene Stirnseite aufweisen oder anderweitig beliebig gestaltet sein.
Um jedoch zur Erzielung mehrerer Umleiik.keile
einen möglichst langen Mischdorn einsetzen zu können, kann die Maschinendüse im Bereich ihres in die
Werkzeugdüse ragenden Außenmantels als relativ langgestreckter Kegelstumpf und im Durchmesser
kleiner als die die gleiche Konizität aufweisende Bohrung der Werkzcugdüse ausgebildet sein und an
ihrer an der Werkzcugdüse anliegenden Stirnseite mehrere Radialkanäle aufweisen. Dadurch bildet und
erhält sich um die Maschinendüse selbst beim fortlaufenden Sprit/.vorgang ein Matcrialspali bzw. eine
Zone flüssigen Kunststoffs, der die Maschinendüse bzw. das Material um den Mischdorn nicht vorzeitig
abkühlen läßt. Damit diese Kunststoffschicht sicher an der Maschinendüse haften bleibt, kann diese auf der
Mantelfläche zusätzlich mit umlaufenden Nuten oder Querkerben versehen sein.
Da die erfindungsgemäße Mischvorrichtung prinzipiell
für die zusätzliche Homogenisierung jeglicher relativ flüssiger bis zäher Massen, die mit Kolben- oder
Schneckenpressen verarbeitet werden, geeignet ist bzw. ggf. entsprechend modifiziert werden kann, beschränkt
sich die Erfindung nicht ausschließlich iuf die Vcrarbeilung
thermoplastischer Kunststoffe.
Ebenso ist deren Einsatz z. B. bei der Extrusion oder beim Pressen von Radiermassen, von Schreibstiftminen,
Kreiden u. ä., in gleicher Weise vorteilhaft, wenn hierbei die einzelnen Komponenten während der Verarbeitung
bzw. unmittelbar vor der formgebenden Fertigung nochmals innig vermischt werden sollen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispicle näher beschrieben:
Der in F i g. 1 dargestellte Schnitt zeigt die Tcilansicht einer Kunslstoffsprilzgicßmaschine mit Schneckenförderung.
Hierbei befindet sich in dem Zylinder 1, der üblicherweise mit mehreren Heizbändern versehen ist
und in dem der Kunststoff mit unterschiedlicher Tempcratuifolge zur Masehincndüse 7 hin unsteigend
verlüssigt wird, die Förderschnecke 2.
Am vorderen Ende dieser Förderschnecke ist in der Rii-'cl cine aus einem an der Förderschnecke starr
belästigten Spcrrinjr 3 unJ einem iixial beweglichen
Venturing 4 bestehende Uückstoßsperrc sowie ein Schneckciikopf 5 angeoidfiM.
In dem Sperring 3 befinden sich ebenso wie in dem
5 Matcriaklurchlaßkanäle 3 bzw. 5'.
durch die das plasiiii/.ierte Material in den Siaurmim Γ
des Zylinders 1 gelangt.
Jc nach eingestellter Dosierinenge wird dieser Stauraum !'durch Veränderung der axialen Position der
Förderschnecke 2 vergrößert oder verkleinert. Den vorderen Abschluß des Siauraumes bildet der Zylinderkopf
6, in den die Maschinendüse 7 eingeschraubt ist. In diese Maschinendüse 7 ist der Mischdorn 8 eingesetzt,
der als zylindrischer oder kegelstumpfförmiger Einsatz ίο ausgebildet sein kann und auf dessen Mantelfläche die
Schraubennuten 8' und die sich durch die jeweiligen Überschneidungen dieser gegenläufigen Schraubenniiten
8 an den Schnittpunkten bildenden Umlenkkeile 8" angeordnet sind, die die zusätzliche Vermischung des
Materials bewirken.
Je steilgängiger diese Schraubennuten 8' ausgeführt sind, desto geringer ist derDruckverlust.
Die Wirksamkeit der Mischvorrichtung ist insbesondere von der Anzahl der Umlenkkeile 8" und somit von
der Länge des Mischdornes 8 sowie vo-t der Anzahl der
Schraubennuien 8' abhängig.
Die Größe (Durchmesser und Länge) des Mischdornes 8 richtet sich insbesondere nach den vorhandenen
Variationsmöglichkeilen der Maschinendüse 7.
Die Sci.raubennuten sollten vorteilhafterweise querschniitsmäßig so bemessen sein, daß sie insgesamt annähernd dem kleinsten Querschnitt der Fördernui 2' auf der Förderschnecke 2 entsprechen, damit der Materialrückstau innerhalb des Siauraumes Γ und der dadurch bedingte zusätzliche Druckverlust möglichst gering gehalten wird.
Die Sci.raubennuten sollten vorteilhafterweise querschniitsmäßig so bemessen sein, daß sie insgesamt annähernd dem kleinsten Querschnitt der Fördernui 2' auf der Förderschnecke 2 entsprechen, damit der Materialrückstau innerhalb des Siauraumes Γ und der dadurch bedingte zusätzliche Druckverlust möglichst gering gehalten wird.
Fig.2 zeigt die Mischvorrichtung in Verbindung mit
einer anderen Ausführungsform der in eine Düsenplaite 11 einer Spritzgießform eingesetzten Werkzeugdüse 10.
Hierbei ist die Maschinendüse 7 im Bereich ihres in die Bohrung der Werkzeugdüse ragenden Außenmanteis T
relativ langgestreckt kegelstumpfi'örmig gestaltet.
Aufgrund des vorzugsweise um 0,5 bis b mm
geringeren Außendurchmessers der Maschinendüse 7 wird lin Matcrialspalt 10' gebildet, der über mehrere
Radialkanäle 7", die in der Stirnseite der Maschinendüse 7 angeordnet sind, mit der Düsenbohrung T" verbunden
ist und durch die an den Druckradius 10" der Werkzeugdüse 10 angepaßte Stirnseite des Zylinderkopfes
6 dicht verschlossen wird.
Der Maierialspali 10' bleibt — insbesondere beim
Heißkammerspritzgießverfahren — stehts mit flüssigem Kunststoff gefüllt und wirkt somit zusätzlich dem
vorzeitigen Abkühlen des zu verarbeitenden Materials innerhalb der Mischvorrichtung entgegen. Mit einer
derartigen Kombination von Werkzeugdüse 10 und Maschinendüse 7 läßt sien eine Mischvorrichtung mit
besonders langem Mischdorn 8 und demzufolge mit sehr steilgängigen, widerstandsarmen Schraubpnnuten 8'
bzw. mit relativ, vielen Umlenkkeilen 8" ausbilden, die eine optimale Vermischung des zu verarbeitenden
Materials bewirkt.
Bezugsziffern-Zusammensiellung
1 — Zylinder
Γ — Stauraum
Γ — Stauraum
2 — Förderschnecke
2' — Fördernut
2' — Fördernut
3 — Sperring
3' — Materialdurchlaßkanäle
(am Sperring)
(am Sperring)
4 — Ventilring
Rijckstoßsperre
5 | — Schneckenkopf | 28 38 516 | |
5 | — Materialdurchlaßkanäle | ||
5' | (am Schneckenkopf) | ||
— Zylinderkopf | |||
6 | — Maschinendüse | ||
7 | — Außenmantel | ||
T | — Radialkanäle | ||
7" | — Düsenbohrung | ||
T" | — Mischdorn | ||
8 | — Schraubennuten | ||
8' | — Umlenkkeile | III | |
8" | — Werkzeugdüse | ||
10 | — Materialspalt | ||
10' | — Druckradius | ||
10" | — Düsenplatte | ||
11 | Hierzu 2 Blatt Zeichnungen | 15 | |
2(1
.Kl
40
60
Claims (3)
1. Mischvorrichtung, insbesondere für Kunslsloffverarbeitungsmaschinen.
wie z. B. Spritzgießmaschinen und Extruder, die mit einer lösbaren Maschinendüse
an der Materialaustrittsseite am vorderen Ende des Maschinenkopfes und mit einem Mischdorn
ausgestattet sind, dessen Mantelfläche mehrere gegeneinander verlaufende, sich mehrmals überschneidende
und an den Schnittpunkten Umlenkkeile bildende, steilgängige Schraubennuten aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischdorn (8) innerhalb der Maschinendüse (7) angeordnet
ist
2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenumfang des Mischdorns
(8) in jeder Drallrichtung 2 bis 4 Schraubennuten aufweist, die sich zwei bis fünfmal gegenläufig
überschneiden.
3. Mischvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Maschinendüse (7) im Bereich ihres in die Werkzeugdüse (10) ragenden Außenmantels (7') als relativ
langgestreckter Kegelstumpf und im Durchmesser kleiner als die gleiche Konizität aufweisende
Bohrung der Werkzeugdüsc (10) ausgebildet ist und an ihrer an dec Werkzeugdüse anliegenden Stirnseite
mehrere Radialkanäle (7") aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782838516 DE2838516C3 (de) | 1978-09-04 | Mischvorrichtung, insbesondere für Kunststoffverarbeitungsmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782838516 DE2838516C3 (de) | 1978-09-04 | Mischvorrichtung, insbesondere für Kunststoffverarbeitungsmaschinen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2838516A1 DE2838516A1 (de) | 1980-04-17 |
DE2838516C2 DE2838516C2 (de) | 1983-11-17 |
DE2838516C3 true DE2838516C3 (de) | 1986-05-07 |
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