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Kombinierte Säge und Fräsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine
Maschine zur Bearbeitung von Holz, Kunst stoffen und anderen vorzugsweise nicht
metallischen Werkstoffen, bei der Einrichtungen zum Fräsen und Sägen so kombiniert
sind, daß die Vorrichtung abwechselnd mit demselben Antriebsmotor für beide Bearbeitungsweisen
verwendet werden kann.
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Es sind bereits Holzbearbeitungsmaschinen bekannt, bei denen an einem
Arbeitstisch wechselweise verschiedene Werkzeuge, unter anderem auch Kreissägeblätter
und Fräswerkzeuge, eingesetzt werden können. Durch Riemenantriebe wird der Antriebsmotor
mit den verschiedenen, ortsfest angeordneten Arbeitswellen verbunden. Infolge der
verschiedenen Riemenantriebe und der für jedes Werkzeug erforderlichen Wellen sind
derartige vielzweckvorrichtungen verhältnismäßig teuer. Auch ist das Emrüsten von
einem Bearbeitungsgang auf einen anderen sehr umständlich.
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Dasselbe gilt für kleinere Heinwerker-Vorrichtungen, die sich darüber
hinaus kaum für die Bearbeitung größerer Werkstücke eignen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde-, einen an einem stabilen
Arbeitstisch
befindlichen Antriebsmotor so anzuordnen, daß er sowohl zum Sägen mit einem reissägeblatt
wie auch zum Fräsen ohne große Mühe wechselweise verwendet werden kann.
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Die Erfindung geht von einer bekannten Säge aus, bei der der Motor
an einem bzw. zwei Schwenkrahmen befestigt ist und zur Höhenverstellung um eine
unter dem Sägetisch angeordnete, zur Motorwelle parallele Achse nach unten abgeschwenkt
wird. Das Kreissägeblatt ist direkt auf der Motorwelle befestigt. Diese bekannte
Einrichtung# weist darüber hinaus eine weitere Schwenkachse auf, die etwa parallel
zum Schlitz für das Kreissägeblatt angeordnet ist und eine Schrägstellung des Kreissägeblattes
bis etwa 450 zuläßt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist eine weitere Verschwenkung
des Kreissägeblattes um die zuletzt genannte Achse nicht möglich, da einmal das
Blatt an dem Rand des Schlitzes im Tisch schleifen würde und zum anderen die Mitte
der Welle die Tischfläche außerhalb des Schlitz.es erreichen würde. Um derartige
Schwierigkeiten zu vermeiden, ist in einem älteren Vorschlag empfohlen worden, die
Arbeitsplatte mit dem Schlitz für das Sägeblatt auf dem Tisch verschiebbar anzuordnen,
damit auf diese Weise der Schlitz der jeweiligen Stellung der Werkzeuge bzw. der
Welle angepaßt werden kann.
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Es ist jedoch sehr umständlich, neben der Verstellung des Antriebsmotors
mit dem darauf befindlichen Werkzeug auch noch jeweils'die Tischplatte selbst der
Lage des Werkzeuges anpassen zu müssen.
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Die gemäß der Erfindung entwickelte Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß der Abstand der Motorwelle von der Schwenkachse gleich dem
Abstand
der Schwenkachse von der Mitte des Schlitzes in dem Arbeitstisch ist. Als Schwenkachse
wird dabei diejenige Achse angesehen, um die der Motor mit beispielsweise dem Sägeblatt
verdreht wird, um das Stgeblatt schrägzustellen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist weiterhin
vorgesehen, die Motorwelle für das Sägeblatt, welche bei den üblichen Sägemotoren
nur aus einem kurzen Wellenende besteht, so weit zu verlängern, daß sich nicht nur
bei waagerechter rotorachse das Kreissägeblatt in der fritte des Schlitzes befindet,
sondern auch bei senkrechter Motorachse die verlängerte Welle durch den Schlitz
ausreichend weit nach oben ragt. Vorzugsweise wird diese Verlängerung der Mbtorwelle
durch ein aufgesetztes Verlängerungsstück erreicht. Das Verlängerungsstück wird
auf das Wellenende des Motors zweckmäßigerweise aufgeschraubt. Seine Abmessungen
werden so gewählt, daß es nicht nur die für die Anbringung der Fräswerkzeuge notwendige
Länge besitzt, sondern auch die für das Fräsen erforderliche Festigkeit hat. Auf
dem Verlängerungsstück kann die genaue Stellung der Werkzeuge in bekannter Weise
durch Distanzringe eingestellt werden.
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Das Wellenende des Motors wird vorteilhafterweise so weit verlängert,
daß sich bei waagerechter Motorachse das Kreissägeblatt mindestens in demselben
Abstand von der Kante des Motors befindet wie die Schwenkachse von der Mitte des
Schlitzes im Sägetisch.
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Die Vorrichtung kann mit zusätzlichen Einrichtungen wie z.B. einem
Schiebeschlitten oder einer am anderen Ende des Motors anzubringenden Langlochbohrvorrichtung
ausgerüstet sein.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der auf den beigefügten Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch die Vorrichtung quer zum Schlitz
des Tisches Fig. 2 eine Ansicht auf die Vorrichtung in Richtung der Motorachse Fig.
3 einen Schnitt durch die Vorrichtung quer zum Sägeschlitz mit aufgesetztem Fräser
Fig. 4 eine Ansicht auf den Sägetisch, wobei dieser teilweise weggebrochen dargestellt
ist Fig. 5 einen Schnitt quer zum Schlitz des Tisches mit einem schräg gestellten
Scheibenfräser Fig. 6 eine Ansicht auf den Sägetisch mit einem Schiebeschlitten.
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In der Platte des Arbeitstisches 1 befindet sich der Schlitz 15. Dieser
ist zweckmäßigerweise an der Stelle, an der bei senkrechtstehender Motorwelle das
Verlängerungsstück 4 in einer für die Aufnahme des Fräsers 6 ausreichenden Länge
über die Tischfläche ragt, verbreitert, Unter dem Arbeitstisch 1 befindet sich ein
Schwingrahmen 7 für die Höhenverstellung. Er ist um die Achse B-E beweglich, Durch
eine an der Platte des Tisches 1 befestigte Höhenverstellführung 11 und eine in
dieser laufenden Feststellschraube 12 kann die jeweilige Höhe des Kreissägeblattes
5 oberhalb des Tisches eingestellt werden. An dem Schwingrahmen 7 für die Höhenverstellung
ist eine weitere Schwinge 8
angeordnet, die um die Schwenkachse
A-A geschwenkt werden kann. Mit Hilfe der Schwenkbogenführung 9 und der Feststellschraube
10 kann die jeweilige Schrcigstellun> des Motors: bzw. des Sägeblattes eingestellt
werden. Die Schwenkbogenfl'ihning 9 läßt t erfindlmgsgemäß eine Schwenkuntz des
Motors um 90° zu, so daß seine Achse senkrecht gestellt werden kann.
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Bei waagerechter Motorwelle befindet sich die Schwenkachse A-A im
Abstand a von der Motorwelle und im Abstand b von der Mitte des Schlitzes (vergl.
Fig.1). Erfinangsemaß ist nun vorgesehen, den Abstand a gleich dem Abstand b zu
wählen. Hierdurch wird erreicht, daß die Motorwelle bzw. das Verlängerungsstück
4 bei senkrechter Stellung des Motors in der Mitte des Schlitzes 15 liegt. Zweckmäßigerwei#se
wird das Verlangerungsstück 4 so lang gewählt, daß sich das Kreissägeblatt 5 ebenfalls
im Abstand b von der arbeitsseitigen Kante 26 des Motors 2 befindet.
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Eine Schutzvorrichtung für das Kreissägeblatt, die in üblicher Weise
ausgeführt sein kann, ist auf den Zeichnungen nicht dargestellt. Oberhalb der Platte
des Tisches 1 ist ein verschiebbares Schutzgehäuse 13 für den Fräser gezeigt. An
diesem befinden sich zwei Führungsbretter 14, die zugleich als Anschlag beim Sägen
dienen können. Das über die Führungsbretter 14 vorspringende Teil 13a des Gehäuses
13 kann umklappbar sein, so daß es beim Sagen nicht stört, Fräser üblicher Größe
aber abdeckt.
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in Fig. 5 und 6 sind Vorrichtungen dargestellt, die seitlich am; Arbeitstisch
1 einen Schiebeschlitten 16 besitzen, auf dem ein Anschlag 1j angebracht ist. Der
Schiebeschlitten t6 läuft mittels kohlen 23 auf einer runden Schiene 17-. Ein Bügel
24 verhindert das fterabfallen des Schiebeschlittens 16 von der schiene 17, {"enn
er abgeklappt wird. Der Schiebeschlitten wird durch einen Schwenkarm 18 unterstützt.
Wird ein Motor verwendet, dessen Drehrichtung -unveränderlich ist, wird das Werkstück
beim Fräsen in entgegengesetzter Richtung zugeführt wie beim#Sägen. Es ist nun vorgesehen,
daß die Einrichtungen für die Befestigung des Anschlages 19 am Schiebeschlitten
16 so angeordnet sind, daß Schlitten und Anschlag in beiden Richtungen benutzt werden
können und sich ein Ende des Anschlags 19 immer in demselben Abstand von der Mitte
des Schlitzes befindet. Die Befestigungseinrichtungen des Anschlags sind beispielsweise
Bolzen 20, die im Schiebeschlitten 16 Löcher oder Schlitze 20a. Bei dem in Fig.
6 dargestellten Beispiel sind die Bolzen 2Q in der Mitte des Anschlages 19,und die
Löcher 20a im Schiebeschlitten 16 befinden- sich für beide-Arbeitsrichtungen in
einem Abstand, der der halben Länge des Anschlags 19 entspricht von der dem Schlitz
15 abgewandten Kante des Schiebeschlittens 16, und sind außerdem um mehr als die
halbe Länge des Anschlags 19 vom Schlitz 15 entfernt.
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Der Motor 2 kann ein zweites Wellenende 22 besitzen, an dem in bekannter
Weise andere Arbeitsvorrichtungen wie Bohrvorrichtungen, Schleifteller usw. angebracht
werden können. Die Vorrichtung besitzt daher eine Konsole 21. Sie dient vorzugsweise
zur Aufnahme einer Langlochbohrvorrichtung, die eine vorteilhafte Erweiterung der
Bearbeitungs möglichkeiten ergibt.
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Unter gewissen Umstanden kann es vorteilhaft sein, daß der Motor 2
einschließlich der Schwinge 8 unterhalb des Arbeitstisches 1 horizontal verschiebbar
ist, wobei die Verlängerung 4 so bemessen sein kann, daß der Abstand des Sägeblattes
5 von der Vorderkante26 des Motors 2 größer oder kleiner als der Abstand b sein
kann. Ferner kann in dem Arbeitstisch 1 auch neben dem Schlitz 15 noch eine Durchbrechung
sein, durch welche insbesondere bei verschobenem Motor die Verlängerung 4 der senkrecht
gestellten Motorwelle 3 ragt.
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Die Erfindung ist nicht auf die schematisch dargestellte Ausführungs
form beschränkt. So dünnen beispielsweise zur Verbesserung der Stabilität der Vorrichtung
mehrere der Führungen 9 und 11 vorhanden sein.
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Auch ist es möglich, anstelle der beiden Achsen A-A und B-B und der
beiden verschwenkbaren Teile 7 und 8 nur eine einzige Schwinge zu verwenden, die
um eine kugelgelenkartige Lagerung an der Stelle, an der sich die Achsen A-A und
B-B kreuzen, beweglich ist.
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Die Vorrichtung ist vielseitig verwendbar. Sie kann nicht nur durch
Schrägstellung des Sägeblattes schräge Schnitte ausführen, sondern es sind auch
bei etwa senkrechter Motorwelle Schrägstellungen in zwei Richtungen möglich, so
daß Schrägfräsungen mit den üblichen Fräswerk zeugen und auch schräg eingeschnittene
Nuten beliebiger Breite mit kleineren Sägeblättern hergestellt werden können. Der
Platzbedarf ist gering, so daß die Vorrichtung sowohl für Handwerksbetriebe als
auch für Heimwerker vorteilhaft ist.