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Substituierte Ätherderivate des N-Hydroxymethyl-2 pyrrolidinon und
Verfahren zu deren Herstellung N-Hydroxymethylpyrrolidinon ist ein bekanntes Zwischenprodukt
bei der Herstellung von Farbstoffen. Wie in der USA-Patentschrift 3 073 843 beschrieben
ist, wird diese Verbindung durch Umsetzen von Pyrrolidinon und Formaldehyd oder
einem Vorläufer von Formaldehyd hergestellt. Diese Patentschrift offenbart aedoch
nicht die Bildung anderer Derivate dieser Verbindung.
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Ferner ist in Chemical Abstracts, Band 55, Seite 2726h (1961) die
Umsetzung von N-Chlormethyl-2-pyrrolidinon mit einem Gemisch aus Natriummethylat
und Methanol beschrieben, die zu einer Ausbeute von 64% N-Methoxymethyl-2-pyrrolidinon
führt.
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Andere Ätherderivate dieser Verbindung sind dieser Literaturstelle
auch nicht zu entnehmen. Busserdem ist aus Chemical Äbstracts, Band 54, Seite 1286f
(1960) beknnnt, dass-Chlormethyl-2-pyrrolidinon in einer Ausbeute von 87% durch
Behandeln von Methylolderivaten mit SOCl2 in Benzollösung bei 8 erhalten werden
kann.
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Keine dieser Veröffentlichungen enthält Vorschläge zur Herstellung
des neuen Ätherderivates von N-Methylpyrrolidinon gemäss der Erfindung, insbesondere
hergestellt durch das erfindungsgemässe Verfahren.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, andere Derivate des N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon
sowie ein neues Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Äthern des 2-Pyrrolidinon
zu schaffen.
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Die erfindungsgemässen Ätherderivate des N-Methyl-2-pyrrolidinon haben
die allgemeine Strukturformel
worin R eine Kohlenwasserstoffgruppe oder eine substituierte Kohlenwasserstoffgruppe
ist. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon
mit einem Alkohol der allgemeinen Formel R-OH in Gegenwart eines sauren Katalysators
umgesetzt wird, wobei R die obengenannten Gruppen ist.
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Die erfindungsgemässen N-Methyl-2-pyrrolidinonäther eignen sich als
organische Lösungsmittel, insbesondere für polymere Stoffe.
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Die Verbindungen werden durch das neue Verfahren in ausgezeichneten
Ausbeuten erhalten.
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Wie bereits ausgeführt haben diese Verbindungen die allgemeine Formel
in der R eine Sohlenwasserstoff- oder eine substituierte Kohlenwasserstoffgruppe
bedeutet.
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Beispiele geeigneter Kohlenwasserstoffgruppen sind; (a) Alkylgruppen
und substituierte Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, entweder in geraden
oder in verzweigten Ketten, z.B0 Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n Butyl, Isobutyl,
n-Pentyl, n-Hexyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Octadecyl usw., Hydroxymethyl,
2-Hydroxyäthyl, 3-Hydroxypropyl, Halogenalkyl, z.B. Chlormethyl, Chloräthyl usw.,
und dergleichen; (b) ungesättigte Kohlenstoifketten mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
wie Alkenyl (z.B. AthegyX, Propenyl usw.) und Alkynyl (ZOBD Propargyl, Butyryl usw.);
(c)
Cycloalkylgruppen mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cyclooctyl; (d) Arylgruppen und substituierte Arylgruppen
mit etwa 6 bis 15 Kohlenstoffatomen, z.B. Phenyl, o-, m- und p-Xylyl, Tolyl, Phenyl
substituiert mit einer oder mehreren Alkylgruppen mit 1 bis 7 Sohlenstoffatomen,
1-Naphthyl, 2-Naphthyl und dergleichen; und (e) Aralkylgruppen, wie Benzyl, Phenäthyl
und dergleichen.
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Von den obengenannten Verbindungen sind diejenigen besonders bevorzugt,
die Alkylgruppen mit 8 bis etwa 18 Kohlenstoffatomen enthalten, beispielsweise höheres
Alkyl, da diese Stoffe brauchbare oberflächenaktive Mittel sind. Die niedrigeren
Alkyläther, z.B. N-Methoxymethyl-2-pyrrolidinon sind bekannte Verbindungen, wie
aus dem Artikel in Chemical Abstracts zu entnehmen ist. Das erfindungsgemässe Verfahren
eignet sich aber zur Herstellung sowohl von niedrigeren als auch von höheren Alkylätherderivaten.
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Die genannten Alkenyl-, Alkynyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-und
Alkaryl-Atherderivate werden als neue Verbindungen angesehen und stellen daher bevorzugte
Verbindungen gemäss der Erfindung dar.
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Die erfindungsgemässen Produkte haben verschiedene Verwendungsmöglichkeiten.
So sind sie gute und ungewöhnliche organische Lösungsmittel, insbesondere da sie
eine Ätherhälfte und eine Lactamhälfte aufweisen. Sie sind daher vorteilhafte selektive
Lösungsmittel für Vinylchloridpolymerisate und Mischpolymerisate, Polyamide, Polyacrylatpolyvinylalkohol
und dergleichen, sowie für Pflanzenschutzmittel, Insektizide, Konservierungsmittel
(Fungizide) und dergleichen und für organische Synthesen. Sie sind besonders geeignete
Lösungsmittel für hoch-chlorierte Lnsektizide, wie Deldrin, und dieser Stoff kann
aus diesen Lösungsmitteln aufgebzacht werden. Wenn R eine langkettige Alkylgruppe
ist (z.B. 8 bis 18 Kohlenstoffatome) oder eine Alkylbenzolgruppe, weisen die Produkte
gute Eigenschaften als oberflächenaktive Mittel auf. Die Alkyl- oder Alkylbenzolgruppe
ist hydrophob,
während die Lactamgruppe hydrophil ist, so dass die
Verbindungen das richtige hydrophob-hydrophil Verhältnis haben, das für oberflächenaktive
Mittel erforderlich ist.
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Die erfindungsgemässen Verbindungen werden durch Umsetzen von N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon
(hergestellt nach dem Verfahren gemäss der USA-Patentschrift 3 073 843 aus 2-Pyrrolidinon
mit Formaldehyd oder einer Verbindung, die Formaldehyd entwickelt, in Gegenwart
eines alkalischen Katalysators) mit einem Alkohol der Formel R-OH hergestellt, wobei
R die oben angegebenen Gruppen bedeutet.
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Bevorzugte Alkohole sind Äthylenglykol, Propylenglykol, Tridecylalkohol,
Methylalkohol, Athylalkohol, n-Propylalkohol, Octadecylalkohol, Nonylalkohol, Cyclohexanol,
Phenol, Propargylalkohol, Tolyld, Xylol, Chloräthanol, 1-Naphthol, 2-Naphthol, Benzylalkohol,
Phenäthylalkohol und dergleichen.
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Die Reaktionsteilnehmer N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon und Alkohol
werden in im wesentlichen stöchiometrischen Mengen in Gegenwart eines sauren Katalysators
umgesetzt. Der saure Katalysator wird etwa in 1/2 molaren Verhältnissen bezogen
auf das Pyrrolidinon verwendet und kann entweder eine anorganische oder eine organische
o der ein Gemisch dieser Säuren sein. Geeignete saure Katalysatoren sind Mineralsäuren,
wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phospho rsäure, phosphonige Säure, Salpetersäure und
dergleichen. Organische saure Katalysatoren sind Essigsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, lVlethansulfonsäure, Trichloressigsäure und dergleichen.
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Das 2-Pyrrolidinon und der Alkohol werden bei -Zimmertemperatur in
einen deaktionskolben gegeben, erwärmt bis eine Lösung erhalten wird und unter Kühlen
allmählich der Katalysator zugegegeben. Ein Lösungsmittel ist für die Reaktionsteilnehmer
nicht erforderlich, die Reaktion verläuft aber gut, wenn ein ausreichender Überschuss
an Alkohol verwendet wird, der als Lösungsmittel dient. Unter diesen Bedingungen
können innerhalb einer
etwa 2-stündigen xeaktionsdauer bei Zimmertemperatur,
etwa z. B.
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200 - 40° C,Ausbeuten von mehr als 80g des Ätherderivats erhalten
werden. Nach Beendigung der Reaktion wird das Gemisch neutralisiert, indem allmählich
eine Lauge zugegeben wird, um die überschüssige Säure zu behandeln. Hierzu dient
vorzugsweise eine etwa 10-60»-ige wässrige Lösung eines Alkalimetallhydroxyds (beispielsweise
Nach, KOH oder LiOH), oder ein Erdalkalimetallhydroxyd. Es können auch Erdalkalimetall-
oder Alkalimetalloxyde, -carbonate, -bicarbonate sowie Gemische solcher Basen zum
Neutralisieren verwendet werden. Es wird ein Gemisch mit einem pH-Wert von etwa
10 erhalten.
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Nach dem Neutralisieren wird die überschüssige Flüssigkeit (Wasser
und überschüssiger Alkohol) durch Verdampfen entfernt und die ausgefällten Salze
durch Filtrieren abgetrennt worauf vozugsweise der abfiltrierte Salzkuchen mit einem
organischen Lösungsmittel, wie Benzol, einem Elutionsverfahren unterworfen wird.
Diese letztgenannte Massnahme erhöht die Ausbeute. Vas Produkt kann dann isoliert
und durch Vakuumdestillation gereinigt werden.
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Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Beispiel 1 58 g (0,5 Mol) N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon und 128 g
absoluter Methanol wurden auf 600 C in einem 500 ml. Kolben auf einem Dampfbad erwärmt
bis eine vollständige Lösung eintrat. Diese Lösung wurde in einem Eiswasser-Bad
auf 100 - 150 C gekühlt und innerhalb von 5 Minuten wurden 25 g, 0,25 Mol, spez.
Gew.
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1 190 konzentrierte (37,67 g) Salzsäure tropfenweise zugegeben.
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Dieses Gemisch wurde dann wieder bis auf Zimmertemperatur warm werden
gelassen und auf dieser 2 Stunden lang gehalten. Anschliessend wurde die Salzsäure
durch allmähliche Zugabe vo 20 g 5U%-ige Natriumhydroxydlösung bis auf einen pH-Wert
10 neutralisiert. Dann wurde das Gemisch mehrere Stunden auf den Vreh-Entspannungsverdampfer
gebracht wobei Dampfhitze und das Vakuum von der Hausleitung verwendet wurde. Die
ausgefällten
Salze wurden durch Filtrieren in einem Buechner-richter
abgetrennt und der Salzkuchen mit 50 ml. Benzol gewaschen. Die kombinierten Filtrate
wurden wieder im Dreh-Entspannungsverdampfer behandelt, um Benzol und noch vorhandene
Spuren Methanol und Wasser zu entfernen. Der Rückstand wurde in einen Iestillationskolben
gebracht, der mit einer 6" x 3/4' Vigreaux-Säule und einem Abtreibekopf versehen
war. Die bei 460 - 480 C, 0,2 mm abdestillierte Fraktion (57,5 g) bildete 89 der
theoretischen Ausbeute ( D25 1,4975). Das Ätherderivat hatte folgende Strukturfo-rmel
Für C6H U N02 % N berechnet gefunden 10,85 10,84 Beispiel 2 58 g (0,5 Mol) N-Hydroxymethyl-2-pyrrolidinon
und 300 g Tridecanol wurden in einem 1000 1 Kobben auf einem Dampfbad auf 600C erwärmt
bis eine vollständige Lösung eintrat. Die Lösung wurde in einem Eiswasser-Bad auf
700 - 120 C gekühlt und 25 g, 0,25 Mol, spez. ew. 1 190, konzentrierte (37,67 g)
Salzsäure innerhalb von 5 Minuten tropfenweise zugegeben. Das Gemisch wurde wieder
auf Zimmertemperatur erwärmt und hierbei 2 Stunden lang gehalten. Die Salzsäure
wurde dann durch allmähliche Zugabe von 20 g 50s-iger Natriumhydroxydlösung bis
auf einen pH-Wert von 10 neutralisiert. Das Gemisch wurde für mehrere Stunden auf
einen Dreh-Entspannungsverdampfer gesetzt, wobei Dampfhitze und Vakuum von der Hausleitung
verwendet wurde. Die ausgefällten Salze wurden durch Filtrieren in einem Buechner-Trichter
abgetrennt und der Salzkuchen mit 75 ml Benzol gewaschen, Die kombinierten Filtrate
wurden dann wieder im Dreh-Entspannungsverdampfer behandelt, um Benzol und noch
vorhandene Spuren von Alkohol und Wasser zu entfernen. Der Rückstand wurde in einen
Destillationskolben gebracht, der mit einer 6" x 3/4" Vigreaux-Säule und einem Abtreibekopf
versehen war. Das gewonnene Ätherderivat
hat folgende Strukturformel:
Beispiel 3 58 g (0,5 Mol) N-Rgdroxymethyl-2-pyrrolidinon und 125 g Propargylalkohol
wurden in einem 500 ml Kolben auf einem Dampfbad auf 600 C erwärmt bis eine vollständige
Lösung eintrat. Diese wurde in einem Eiswasser-Bad auf 100 - 150 C gekühlt und 2rv
g, 0,25 Mol; spez. Gew. 1 190, konzentrierte (37t67 g) Salzsäure innerhalb von 5
Minuten tropfenweise zugegeben. Nachdem sich das Gemisch wieder auf Zimmertemperatur
erwärmt hatte, wurde es auf dieser 2 Stunden lang gehalten. Dann wurde die Salzsäure
durch allmähliche Zugabe von 20 g 50ffi-iger Natriumhydroxyd bis auf einen pH-Wert
von 10 neutralisiert. Anschliessend wurde das Gemisch für mehrere Stunden auf den
Drehentspannungsverdampfer gesetzt, wobei Dampfhitze und das Vakuum aus der Hausleitung
genommen wurde. Die ausgefällten Salze wurden durch Filtrieren in einem Buechner-Trichter
abgetrennt und der Salzkuchen mit 50 ml Benzol gewaschen. Die kombinierten Filtrate
wurden wieder im dreh-Entspannungsverdampfer behandelt, um benzol und noch vorhandene
Spuren von Alkohol und Wasser zu entfernen. Der Rückstand wurde in einen Destillationskolben
gebracht, der mit einer 6" x 3/4" Vigreaux-Säule und einem Abtreibekopf versehen
war. Das gewonnene Ätherderivat hat die folgende Strukturformel
Beispiel 4 Die Verfahrensschritte gemäss Beispiel 1 wurden wiederholt, wobei jedoch
als Alkohol Phenol und als Katalysator p-Toluolsulfonsäure verwendet wurden. Unter
den gleichen Reaktionsbedingungen und Aufbereitungsmassnahmen wurde eine Ausbeute
von
78,5» eines Produktes der folgenden Zusammensetzung erhalten:
Beispiele 5 --8 Die Reaktion gemäss Beispiel 1 wurde wiederholt, mit Ausnahme, dass
bei den einzelnen Versuchen die folgenden Alkohole verwendet wurden: 5. Äthylenglykol
6. n-Butylalkohol 7. Benzylalkohol 8. Cyclohexanol In jedem Fall wurden gute Ausbeuten
der entsprechenden substituierten Oxymethyl-2-pyrrolidinone erhalten.