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Direkte Haftung von stromlos abgeschiedenen Metailsohichten auf Isolierstoffkörpern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung metallisierter Formkörper,
deren Metallisierungeschicht ohne Verwendung einer Kleberzwischenschicht festhaftend
mit diesem verbunden ist, Voll - oder teilmetallisierte Isolierstoffkörper wiesen
in der Regel bisher den Mangel auf, daß die Haftfestigkeit der Metallisierungsechicht
auf der Unterlage nur gering oder sogar völlig ungenügend war.
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Folglich trennte sich die Metallschicht leicht von der Isolierstoffoberfläche
insbesondere, wenn die Formkörper Temperaturdifferenzen oder Druckbelastungen ausgesetzt
wurden.
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Um diesem Mangel abzuhelfen sind verschiedene Verfahren beschrieben
und auch praktisch durchgeführt worden. Beispielsweise wurde.eine Harz-oder Kleberzwischenschicht
aufgetragen und die Fläche nachfolgend metallisiert.
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Für derartige Zwischenschichten eignen sich beispielsweise Harze,
die fein verteilte Kautschuk Partikel enthalten, welche die Rolle eines Haftvermittlers
spielen.
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Diese Verfahren weisen gewisse Nachteile auf; beispielsweise: sein
sich derartige Kleberschichten in den Lösung mitteln und TUsungen,wie sie bei der
anschließenden Metallisierung , beispielsweise bei der Herstellung gedruckter Schaltungen
Verwendung finden.
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Die nach der vorliegenden Erfindung hergestel:i ten metall.isi.erten
Formkörper weisen eine große Haftfestigkeit der Metallschicht auf der Isolierstoffträgerschicht
auf und sind direkt mit dieser verbunden, ohne daß eine Haftvermittlerschicht erforderlich
ist. Dabei kann der Formkörper selbst aus einem beliebigen Kunstoff oder auch aus
Keramik bestehen und die stromlos abgeschiedene Metallschicht kann auf galvanischem
Wege beliebige Stärken erhalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht eine Metallisierung ohne Haftvermittlerschichtvor,
und zwar, falls erwünscht, auf allen freien Oberflächen sowohl auf wie in dem Körper,
und zwar wird die hohe Haftfestigkeit der Metallschicht auf der Unterlage entweder
durch Behandlung der zu metallisierenden Flächen mit einer Lösung, die den Austauch
der relativ kleinen Ionen auf den Oberflächen gegen relativ große Ionen bewirkt
und einer weiteren Lösung, die einen Edelmetallniederschlag auf der zu metallisierenden
Oberfläche bewirkt; oder durch Behandlung mit einem chemischen Stoff, der die Oberfläche
quellen läßt und gleichzeitig pords macht, und, anschließender Mtallisierung durch
ein stromlos bletallabscheidendes Bad, welches ein wasserlösliches Metallsalz deshiederzuschlagenden
Metalls, ein Reduktionsmittel und einen Komplexbildner für dieses Metall enthält.
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Das aus einem derartigen Bad stromlos abgeschiedene Metall zeigt auf
der wie beschrieben vorbehandelten Unterlage eine sehr gute Haftfestigket Die erstgenannte
Vorbehandlung wird in folgender Weise durchgeführt: Die Oberfläche wird mit Chemikalien
vorbehandelt, welche dieser die Fähigkeit verleihen Ionen auszutauschen; es handelt
sich hierbei um derartige Stoffe, die eine Quellung oder Aufrauhung des Material
betirkon,
Nachfolgend oder gleichzeitig wird die Oberfläche mit
verhältnismäßig großen, meist kompliziert aufgebauten, Ionen in Kontakt gebracht,
diese Ionen sollen eine !flt"ne von mindestens 20 - vorzugsweise 100 Angström besitzen,
und ersetzen die verhältnis mäßig kleinen,wie beispielsweise H' und OH' Ionen, die
zunächst auf der Oberfläche angelagert sind.
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Die so vorbehandelte Oberfläche wird gleichzeitig oder nachfolgend
mit Edelmetallionen in Kontakt gebracht, die durch die zuvor genannten langkettigen
Ionen an die Oberfläche gebunden werden.
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Nach einer anderen Ausgestaltungsform des gleichen erfinderischen
Grundgedankens, können die Edelirietallionen auch selbst als langkettige Komplexe
vorllegen, die die Fähigkeit besitzen, sich gegen die kurzen unkomplizierten Ionen,
die zunächst an der Oberfläche gebunden sind, auf der gequollenen oder aufgerauhten
Oberfläche auszutauschen. Dadurch wird eine Zwischenbehandlung mit langkettigen
Ionen überflüssig.
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Bei der Durchführung der zweiten Ausführungsform (tlnftig mit b bezeichnet,
während die obenheschriene Ausführngsform mit a gekennzeichnet werden soll) werden
die Bezirke eines Formkörpers mit Chemikalien derart behandelt, daß diese aufquellen
oder porös werden; wenn die die Quellung veranlassenden Chemikalien weniger als
12% Wasser enChalten,wird eine erstaunlich hohe Haftfestigkeit des anschließend
niedergeschlagenen Metalls auf der Unterlage erzielt.
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Nach der beschriebenen Vorbehandlung wird die Oberflache mit einer
stromlos Metall abscheidenden Lösung in Kontakt gebracht, auf diese Weise schlägt
sich ein festhaftender Metallfilm auf der behandelten Oberfläche nieder. Für den
Fall, daß nur ein Teil der Oberfläche oder beispielsweise die Innenwandungen von
in das Material gebohrten oder gestanzten Löchern
metallisiert werden
sollen, werden die Bezirke, auf denen ein Metallniederschlag unerwünscht ist, sowohl
während, wie nach der chemischen Behandlung mit einer Abdeckmaske versehen. GequolleneM
und poröse unmetallisierte Oberflächenbezirke können durch eine Nachbehandlung mit
Schwëfelsäure wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgepracht werden.
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Wie schon erwähnt ist das Anwendungsgebiet des beanspruchten erfinderischen
Grundgedankens sehr groß; die Erfindung ist aber besonders geeignet für die Herstellung
gedruckter Schaltungen und es soll deshalb an diesen beispielsweise ,die Erfindung
veranschaulicht werde.
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Nun bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen: Fig. 1 ist eine
graphische Darstellung der Wirkung von Wasser auf Dimethylformamid (DMF), welches
nach dem erfindungsgemäßen Grundgedanken als Quellsubstanz Verwendung findet.
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Fig. 2 veranschaulicht die Wirkung von verschiedenem Wassergehalt
des Dimethylformamids, nach erfindungsgemäßem Verfahren angewendet auf die Haftfestigkeit
der niedergeschlagenen Metallschicht.
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Fig. 3 veranschaulicht die Wirkung verschiedener Tauchzeiten in die
Dimethylformamidlösung auf -die Haftfestigkeit der Rletallschicht.
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Fig. 4 veranschaulicht die Wirkung verschieden langer Wassertauchzeiten,
als Zwischenschritt zwischen Quellung und Niederschlagen des Metalls, auf die Haftfestigkeit.
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Fig. 5 veranschaulicht die Wirkung verschiedener Schwefelsäuregehalte
in der entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Ätzlösung.
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Die Filren unter 6 und 6A veranschaülichen die Wirkung des Chromsäureehaltes
in der erfindungsgemäß verwendeten Ätzlösung.
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Figur 7 veranschaulicht die Wirkung verschiedener Einwirkungszeiten
der erfindungsgemäß verwendeten, Ätzlösung.
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Die Figuren 8, 9 und 10 sind Mikrophotographien von erfindungsgemäß
behandelten OberfLächen in 120, 1200 und 6000 facher Vergrößerung. Sie zeigen ,die
Quellerscheinungen und die Mikroporen.
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Als Materialien für die Formkörper seien beispielsweise folgende
als geeignet genannt; Thermoplastische Harze, Wärmeaushärtbare Harze und Mischungen
von beiden. Für das unter (a) beschriebene Verfahren eignet sich besonders auch
Keramik.
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Von den Thermoplasten seien besonders genannt Acetal und Acrylharze
wie beispielsweise Methylakrylate, Zellulose Harze wie Äthylzellulose, Zelluloseazetat,
Zellulosepropionat, Zelluloseazetat-Butyrat, Zellulosenitrat und ähnliche; chlorinierte
Polyester, Nylon, Polyäthylene, Polystyrene; Styren-Mischungen wie Acrylonitril-Styren-Copolymere
; Polykarbonate, Polychlorotrifluoroäthylen; Vinylpolymere und Co-polymere wie Vinylazetate,
Vinylalkohole, Vinylbutyrale, Vinylchloride, Vinylchlorid-azetat-copolymere, Vinylidinchlorid
und Vinylformal.
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Unter den wärmeaushärtbaren Harzen seien die folgenden besonders
genannt: Allyphtalat, Furan, Melaminformaldehyd und Phenolformaldehyd und Phenolfurfural
Copolymere oder Akrylnitril-butadien - styren Copolymete; Polyacrylsäureester ;
Silicone ; HarrsteffFormaldehyde; Epoxyharze; Allylahrze glycerylphtalate, Polyester
und ähnliche.
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Nach der Ausführungsforin (a) können auch die folgenden Stoffe nnch
dem erfindungsgemäßen Verfahren metallisiert werden: Feinverteilte unangreifbare
Isolierstoffe wie Aluminiumsilikat, Tone, Silikagel, Asbeste, Silika, Glimmer, Plint,
Quartz, Kryolith, Calciumsulfat, Zement, Kalkstein, pulverförmiges Aluminiumoxyd,
Baryt, Pyrophtlit, und ähnliche Materialien.
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Poröse Stoffe, wie Papier, Holz, Fiberglas, Gewebe aus Natur- und
Kunstfasern, beispielsweise Baumwollgewebe oder Polyestergewebe und ähnliche Stoffe,
können ebenfalls nach dem erfidnungsgemäßen Verfahren metallisiert werden. Ganz
besonders gut eignet sich die vorliegende Erfindung Liter die Metallisiorllng von
Harzen, beispielsweise
Epoxyharze,impragnierte Hartfasergewebe und
Lacke, beispielsweise Eröxylacke und Harzimprägnierte Gewebestrukturen.
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Wie aus dem im folgenden ß'eschriebenen noch hervorgehen wird, können
für die Herstellung gedruokter Schaltungen auch Basismaterialien verwendet werden,
die durch ein spezielles Herstellungsverfahren so geartet sind, daß sich aus stromlos
Metallabscheidenen Bädern auf ihnen Metallniederschläge ausbilden, Bei anderen Materialien
kann wahlweise ein "Seeding" oder ein "Seeding" und ein Senaibilisierlmgaverfahren
angewendet werden, um diese katalytisch wirksam für die Abscheidung von Metall aus
stromlos Metall abscheidenden Bädern zu machen.
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Der Ausdruck "katalytisch wirksam" wird hier im folgenden so angewendet,
daß damit die katalytische Wirksamkeit des Materials auf stromlos Metall abscheidende
Bäder gemeint istj unabhängig von deren Form oder Dicke, einschließlich dünner Filme
und Streifen sowie dicker Platten. Die katalytisch Wirksamkeit derartiger Materialien
beruht darauf, daß diese bereits während des Herstllungverfahrens entweder, gänzlich
oder oberflächlich mit einem Stoff versehen wurden, der katalytisch auf die stromlose
Metallabscheidung wirkt. Beispiel weise ein reduzierender Stoff, durch den Netallionen
zu Metall reduziert werden, Es können aber auch Metalle als katalytisch wirksame
Stoffe verwendet werden, vorzugsweise werden hierzu die metalle der Gruppe VIII
oder IB des periodischen Systems der Elemente verwendet; wie beispielsweise Nickel,
Gold, Silber, Platin, Palladium, Rhodium, Kupfer. und Iridium, als auch Verbindungen
solcher Metalle, Salze und Oxyde Die Oberflächen wie die Innenwandungen solcher
Materialien sind in der Lage, alls stromlos iietallabscheidenden Bädern Metall atuscheiden,
ohne daß hierfür irgendeine Art der Vorbehandlung erforderlich wäre.
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Zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich sowohl
katalytische wie nichtkatalytische Basismaterialien. Fifr den Fall der Verwendung
nicht-katalytischer Materialien ist vor der Metallisierung ein Sensibilisierungsschritt
einzufügen, der die für die Metallisierung vorgesehenen Flächen katalytisch für
die letallabscheidung aus stromlos arbeitenden Bädern werden läßt. Beispielsweise
eignet sich hierfür eine Vorbehandlung mit wässrigen Stannolösungen oder Aminoboranen.
Beispielsweise Dialkylaminoborane und ähliche; oder Alkaliborohydride, gefolgt von
einer Behandlung mit wässrigen Edelmetalllösungen, so wie beispielsweise Palladiumsalzlösungen.
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Beispielsweise kann man folgehdermassen Verfahren; die zur Metallisierung
vorgesehenen¼Bezirke werden erst in eine wässrige Stannolösung getaucht und anschließend
mit Wassergewaschen und danach mit einer wässrigen Palladiumchloridlösung behandelt,
Statt dessen kann man auch in einem einzigen Verfahrensschritt; die zu metallisierenden
Platten in eine Mischung der beiden Lösungen legen. Für das Seeding-Verfahren" eignen
sich Edelmetalle wie Platin, Gold Silber, Rhodium, Osmium und Iridium neben Palladium.
Selbstverständlich können auch Mischungen dieser Metalle verwendet werden.
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Unabhängig davon, ob es sich von vornherein um Katalytische Materialien
oder solche handelt, die durch eine besondere Behandlung nachträglich katalytisch.
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gemacht wurden, können auf den freiliegenden Flächen aus stromlos
arbeitenden Bädern Metalle wie beispielsweise Kupfer, Nickel und Gold niedergeschlagen
werden. Derartig stromlos Metall abscheidende Bäder sind allgemein bekannt.
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Um eine Oberfläche bereit oder fähig für den Ionenaustauenh zu machen,
kann diese beispielsweise dadurch Behandlung mit anorganischen oder organischen
Säuren oder Basen porös gemacht werden.
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Für den letztgenannten Zweck sind beispielsweise Chrom- oder Schwefelsäurebäder
sowie Permanganatlösungen brauchbar. Bei Verwendung von Chromsäure allein werden
Lösungen benutzt, die 250-500g/l Chromsäure enthalten1 oder in Mischung mit Schwefelsäure
verwendet, man Lösungen von 80-300g/l Chrmpsäure und 65-350 ml/l Schwefelsäure.
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Im Folgenden werden einige Beispiele für erfindungsgemäße Ätzlösungen
angegeben.
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Mischung 1 Chromsäure CrO3 300g Conz. Schwefels. 500ml Mit Wasser
auf 1Liter auffüllen Mishcung 2 und 2a Chromsäure CrO3 450-500 g 100 g Conz.H2SO4
@@@@ g 100 g - 250ml Mit Wasser auf ein Liter auffüllen Wahlweise Zusatz von einem
fluorinierten Benetzer 0.5g/l 0.5g/l Mischung 3 chu Kaliumbichromat 137 g Conz.
H2SO4 500 ml Mit Wasser auf 1 Liter auffüllen Mischung 4 Natriumbichromat 120 Conz.
H2SO@ 600 ml Wasser 500 ml Falls erwünscht Fluorinierter Benetzer 0.5 g/l
Im
allgemeinen ist die Konzentration der Schwefelsäure nach oben unbegrent, in der
Regel wird 60-70% Schwefelsäure verwendet, es kann aber noch stärkere Schwefelsäure,
auch rauchende Schwefelsäure, verwendet, werden, (ohne Schwefelsäure) ist die Wärmeentwicklung
leichter kontrollierbar, wie beispielsweise die Mischung 2A.
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Selbstverständlich kannen auch andere Säuren, wie konzentrierte Phosphorsäure,
verwendet werden.
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Die im Vorangehenden erwähnten Ätzlösungen sind nur Beispiele ; selbstverständlich
können auch andere Ätmischungen für den erfindungsgemäßen Zweck der Oberflächen-Behandlung
verwendet werden , wie beispielsweise sallre Natriumflupridlösung, Chlorwasserstoffsäure,
Fluorwasserstoff-Säure, Fluoroborate, Borate, und konzentrierte Sodalösung wie auch
Mischungen von diesen Die für die Ätzung anzuwendende Temperatur schwankt je nach
Material und Ätzmittel zwischen Raum-und Siedetemperatur. Die Ätzzeit ist ebenfalls
von der Natur des Ätzmittels und des Materials abhängigsie kann zwischen wenigen
Sekunden und zwei Stunden betragen, in der Regel beträgt sie zwischen 5 Sekungen
und 25 Minuten.
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In den meisten Fällen werden vorzugsweise Ätzzeiten zwischen 5 und
20 Minuten verwendet. Die richtige Ätzzeit kann in der Regel am Aussehen der Oberfläche
erkannt werden.
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Gleichzeitig oder nachfolgend wird die Oberfläche mit einem Quellmittel
behandelt. HierfUr werden in der Regel wasserlösliche organische: Substanzen gewählt.
ls solche wären beispielsweise zu nennen: Dimethylformamid, Ketone, halogenierteK
Kohlenwasserstoffe und Amine. Als Ketone seien neben Azeton zu nennenMethyläthylketon
Methylisobutylketon und ähnliche. Typische Vertreter der halogenierteW Kohlenwasserstoffe
sind Methylchlorid Dichloräthan, Chloroform, und Tetrachlorkohlenstoff.
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Typische Vertreter der Amine sind Monopropylamin, Diäthylamin, Dibutylamin,
Triäthylamin, Anilin, Äthylendiamin und Diäthylentriamin. Für den Fall, daß wasserunlösliche
organische Stoffe verwendet werden, sollte der Quellungeprozess vor der Ätzung stattfinden1
und die verwendeten Quellmittel sollten einen Siedepunkt unter 1200C haben.
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Wie schon zuvor erwähnt/ werden besonders gute Ergebnisse erzielt,
wenn das vor dem Ätzen angewendete Quellmittel wenigstens etwas Wasser enthält.
Deshalb werden für das erfindungsgemäße Verfahren möglichst solche organischen Verbindungen
gewählte, die wenigstens in gewissem Masse mit Wasser mischbar sind. Wider Praxis
haben sich hierfür bewährt Dimethylformamid, l)imethylsulfoxyd(DMSO), Dimethylazetamid
(@@ (T)MAC), N-methyl-2pyrrolidon, und Mischungen von diesen, welche 1-30«o Wasser
enthalten müssen. Vorzugsweise-wird Dimethylformamid verwendet mit einem Wassergehalt
zwischen 3 und 12 % (Gewichtsprozent).
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Es ist selbstverständlich, daß auch jedes Buellmittel, welches mindestens
1% Wasser lösen kann, Verwendung finden kann, zu diesen gehören beispielsweise die
hier zuvor schon erwähnten Ketone, Amine wie auch beispielsweise Azine und Hydrazine.
Der Siedepunkt der verwendeten Stoffe sollte zwischen 50 und 2100C liegen.
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Die Austauschionen die nach dem Quell- und Ätzvorgang mit der Oberfläche
in Kontakt gebracht werden und im weiteren Verlauf "Verbindungsionen" genanntr'werden,
sollen, sind im allgemeinen von verhältnismäßig kompliziertem Aufbau, Bedingung
ist, daß sie Austauscheigenschaften aufweisen und Metallionen binden. Werden sie
in der Ausgestaltungsform (a) verwendet, so müssen sie insbesondere in der Lage
sein Edelmetallionen zu binden.
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Besonders geeignet als Verbindungsionen sind solche mit langen Ketten,
wie sie in den Benetzern vorliegen ; dabei ist es gleichgültig ob diese anionischen,
kationischen oder amphoteren Charakter haben.- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden langkettige, kationische Benetzer bevorzugtl die sich gegen die auf der Oberfläche
gebundenen Anionen austauschen.
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Weiterhin werden solche kationischen Benetzer bevorzugt, die eine
hydrophobe Gruppe anlagern,wenn sich dasselbe in wässriger Lösung befindet.Hierfür
sind besonders geeignet diejenigen,welche eine Stickstoff - oder Phosphorsäuregruppe
enthalten wie diese bei Schwartz & Perry "Surface Active Agents " Vol I Interscience
Publications Inc. 1949, pp 151-201fbeschrieben werden, Von den Stickstoffhaltigen
Benetzern seien hier die folgenden erwähnt: quartäre Ammonillmverbindungen, die
Sarkosinderivate, Imidazoline, Äthyloxylierte Amine und Amide; und kationische Benetzer,
die von heterocyklischen N-Verbindungen abgeleitet werden wie Pyrrole, Rrrolidine,
Piperidine, Pyridine und ähnliche. Von den Phosphorhaltigen Verbindungen eignen
sich die kationisch. oberflächenaktiven, eine Phosphoniumgruppe enthaltenden, am
besten. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Ionenaustausch nach der Ätzung
mit einem kationischen Benetzer und tor der Sensibilisierung durchgeführt wird.
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Unter den kationischen Benetzern seien Beispiel weise die folgenden
erwähnt: primäre,sekundäre und tertiäre Alkylamine oder Aryl-Alkyl-Amine und Polyamine
mit verzweigten oder gestreckten Ketten. Unter den primären Aminen sind die mit
gestreckten Ketten besonders wirksam, ausserdem sind die langkettigen Amine mit
4 - 50 Kohlenstoffatomen besonders geeignet und ebenfalls die sogenannten Polyaniine.ls
solche werden hier diejenigen bezeichnet, die zwel oder mehrere Amino-tickstoffgruppen
enthalten.
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Ebenfalls brauchbare kationische Benetzer finden sich unter den Säureamiden
und den gesättigten und ungesättigten Karbonsäuren mit 1-17 Kohlenstoffatomen. Ebenfalls
die Polyamide als solche werden hier bezeiht dieenigen Verbindungen, die zwei oder
mehrere Amido-Stickstoffgruppen enthalten.
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Ebenfalls brauchbar als kationische Benetzer sind einige Salze der
Fettsäuren von Rosaminen. Obgleich diese alle brauchbar sind, wird vorzugsweise
das fettsaure Salz des disproportionierten Rosamins, das sogenannte tRosin Amin
D" verwendet.
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Ebenfalls brauchbar@als kationische Benetzer sind die Sarkosinderivate,
die durch eine Reaktion von Sarkosin (Methylaminoessigsäure mit einer Fettsäure
vorzugsweise Olein - Palmetin-oder Stearinsäure) gewonnen werden.
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Ebenfalls können die fluorhaltigen Benetzer Verwendung finden. Typische
Vertreter dieser Benetzergruppe die perfluorierte "Schwanzteile" und hydrophilierte
"Kopfteile" sind diejenigen, die 3-7 Kohlenstoffatome enthalten und der allgemeinen
Formel Cy7CO-Z, oder C7F15 CO-Z oder C8F1 7502-Z entsprechen, Als hydrophile Gruppe
dieser Fluor-Kohlenstoff-Benetzer kommen Alkalimetallgruppen, Ammoniumgruppen, Aminogruppen,
quarternäre Ammoniumsalze, substituierte Amine, Amide, substituierte Amide und ähnliche
in Frage.
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Sind die an der Oberfläche befindlichen "kleinen Ionen" kationischer
Natur, so werden vorzugsweise anionische Benetzer verwendet. Ebenfalls kommen unter
bestimmten Umständen auch amphotere Benetzer in Betracht. Beispiels.
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weise,wenn sowohl kationische wie anionische Ionen auf der Oberfläche
gebunden sind.
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Die Behandlung mit dem Benetzer kann auf verschiedene Weise durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird dieser Schritt nach dem Ätzen und Quellen durchgeführt.
Es kann aber auch die Benetzerlösung mit der Ätz-oder Quellösungg gleichzeitig verwendet
werden, oder diese kann auch der Edelmetall "Seederlösung"zugesetzt werden, falls
es sich um Nicht-katalytisches Material handelt.
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Vorzugsweise wird zwischen dem Quellen und dem Ätzen des Materials
diese sorgfältig gespült, hierdurch wird nachher eine gröBere Haftfestigkeit des
Metalls auf der Unterlage erzielt. Die Wahl des Spülmittels ist weitgehend gleichgültig
und im wesentlichen eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Ausserdem ist es günstig
wenn es leicht flüchtig ist.
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Die wichtigste Funktion dieses Spülens ist überschüssiges Quellmittel
von der Oberfläche und aus den Löchern zu bewirken, um nachträglich keinenunnötgien
verbrauch an Ätzmitteln zu haben. Die besten Erfolge wurden durch Spülen mit einer
Mischung von 50% (Vol) Äthylazetat und 50% (Vol) Dimethylformamid erzielt.
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Die Mischung von Äthy]azetst und Methylformamid ist fUr die meisten
Laminate verwendbar, hierbei schwankt der Gehalt an Äthylazetat zwischen 60 und
96%. Andere Spülen mittel werden hier noch später gezeigt.
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Es empfiehlt sich nach dem Quell- , Spül-und Ätzschritt nochmals
eine gründliche Spülung vorzunehmen, um alle Reste des Ätzmittels zu entfernen und
das Material erst dann in die Benetzerlösung zu tauchen, in der die an def Oberfläche
gebundenen Ionen gegen die langkettigen Ionen des Benetzers ausgetauscht werden,
welche in der Lage sind, an ihrem negativen Ende Edelmetallionen oder Edelmetallkomplexionen
zu binden. Überschüssige Benetzer-Lösung wird ebenfalls vor der weiteren Behandlung
durch einen Spülvorgang entfernt. Anschließend wird das zu metallisierende Material,
sofern dies nicht bereits katalytiscb ist einer Behandlung unterzogen, die es katalytisch
wirksam für die stromlose Metallabscheidung macht, wie dieses in den Verfahren A
und B näher be-, schrieben ist.
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Das wie beschrieben vorbereitete Material wird zunächst in eine Lösung
gebracht, die folgende Zusammensetzung hat: Stannochlorid 100g Verfahren A salzsäure
55 ml Mit Wasser auf 11 auffüllen Nach einer Zwischenspülung wird das Material in
ein weiteres Bad der folgenden Zusaminensetzung gebracht: Palladiumchlorid 1 g Salzsiure
1 ml Mit Wasser auf 11 auffüllen Das Edelmetall wird dadurch auf der vorbehandelten
Oberfläche durch Ghemisorption gebunden und macht diese katalytisch wirksam für
die Metallabscheidung aus stromlos arbeitenden Bädern.
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Wahlweise kann auch ein Verfahren angewendet werden, bei welchem
die Stannoionen und die Edelmetalllösung in sauerer Lösung gleichzeitg vorhanden
sind Stannochlorid 8.4 g Verfahren B Palladiumchlorid 4.0 g Salzsäure 37% 70.0 ml
Mit Wasser auf ein Liter auffüllen.
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Diese Lösung läßt man eine Stunde ruhen, wobei diese bemerkenswerte
Farbänerungen durchläuft. Die zunächst blauschwarze Losung wird erst dunkrün,dann
tiefbraun und schließlich dunkelbraun. Wenn der letztere Zustand erreicht ist kann
man annehmen, daß eine äusreichende Menge aktiven Palladiums vorhanden ist; das
Stannochlorid ist weitgehend zur Komplexbildung verbraucht und ein Zusatz von 50g
Stannochlorid ist erforderlich. Anschließend wird diese Lösung mit einer salzsauren
Stannochloridlösung soweit verdünnt, daß sich die folgenden Konzentrationen ergeben:
Palladiumchlorid
1g/l Stannochlorid 60g/l Salzsäure 37% 100ml/l Diese Lösung ist katalytisch aktiv
und wird so lange stabil bleiben, wie keine Oxydation des tanno einsetzt, oder die
Stanno - und die Salzsäurekonzentration konstant gehalten werden. Um die "Seederlösung"
aktiv zu halten, muß immer ein Überschuß von Stannoionen vorhanden sein, andrenfalis
entsteht ein schwarzer Niederschlag, der wahrscheinlich aus einem Zinn-Palladiumkomplex
besteht, dieser ist in überschüssiger Salzsäure löslich, und die entstehende Lösung
ist auch wieder aktiv.
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Zur Aktivierung der Oberfläche sei noch ein weiteres Verfahren erwähnt,
welches auf der Phötosensibilität der Stannoionen beruht. Wird die Oberfläche mit
der im Verfahren A erwähnten Stannolösung behandelt und anschliessend UV;'3estra'hl'ung
ausgesetzt, so geht das Zinn II # Zinn (IV) + 2 e über, und wenn man die Oberfläche
nur zum Teil der Bestrahlung aussetzt, so erhalt man ein latentes ild.
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Taucht man dieses in eine verdünnte Pailadiumchlorid-Lösung, so werden
die unbestrahlten Bezirke katalytisch aktiv für die stromlose Metallabscheidung.
Dieses Verfahren ist besonders für die Herstellung komplizierter Muster geeignet,
beispielsweise für "fine line printed circuits".
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Dieses Verfahren zur Katalysierung wird hier im späteren Verlauf als
optische Sensibilisierung bezeichnet werden.
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Die stromlos arbeitenden Metallisierungsbäder enthalten in der Regel
die folgenden Grundbestandteile: ein wasserlösliches Metallsalz, des Metalls oder
der Metalle, die niedergeschlagen werden sollen, ein Reduktionsmittel für die Metallkationen,
einen Komplexbildner für die MetallionenW Die Funktion des letzteren ist, einen
wasserlöslichen Komplex zu bildengum die Mete1ionen in Lösung zu halten, die Funktion
des Reduktionsmittels istj die Metallionen zu Metall zu reduzieren.
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Derartige Bäder zur Abscheidung von bei spielsweise Kupfer, Nickel
und Gold, sind dem Fachmann ausrei-' chend bekannt. Ein typisches Beispiel sei hier
trotzdem angeführt: Mischung V Kupfersulfat 0.03 Molen / 1 Natriumhydroxyd 0.125
Mole /1 Natriumcyanid 0.0004 Mole /1 Formaldehyd 0.08 Mole /1 Tetranatriumäthylendiamintetraacetat
0.036 Mole/l Mit Wasser auf einen Liter auffüllen.
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DiesesBad arbeitet vorzugsweise bei 550C und scheidet in 51 Stunden
28 µ ab. Diese Schicht kann galvanisch beliebig verstärkt werden. Die galvanischen
Abscheidungsbäder sind dem Fachmann ausreichend bekannt.
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Es ist selbstverständlich, daß die Bezirke der Oberfläche, die nicht
metallisiert werden sollen, bei diesem Verfahren abgedeckt werden müssen. Hierfür
eignen sich verschiedene harzhaltige Materialien, sowie Mastixharze, oder man verwendet
das optische Sensibilisierungsverfahren, In den Beispielen 1 bis 7 wird eine Verbindung
verwendet, die den Austausch der Oberflächenionen gegen langkettige Ionen bewirkt
und anschließend ein Edelmetall-Überzug auf die vorbereitete Oberfläche aufebracht
BEIWSPIEI.
1 1) Vorbereiten den Isolierstoff@ägers z.B. Glasfaserimprägniertes Epoxyharz 2)
Behahdlung mit einer oxydierenden Lösung Schwefelsäure oder Chromsäure 3) Spülen
4) Einbringen in eine oder besprühen mit einer Benetzungsmittellösung 5) Spülen
6) Einbringen in eine-oder Besprühen mit einer Sensibilisierungslösung z.B. Palladiumchlorid-Stannochloridlsg.
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7). Spülen 8) Einbringen in eine- oder besprühen mit einerstromlos
Metall abscheidenden Lösung zur Metallisierung der durch die Sensibilisierungslösung
aktivierten Oberflächenbezirke.
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BEISPIEL 2 1) Vorbereiten des Isolierstoffträgers z.B. Glasfaserimprägniertes
Epoxyharz 2) Quellen der Oberfläche entweder durch Aufsprflhen einer - oder durch
tauchen in eine-Dimethyleulfoxyd oder Dimethylformamidlösung.
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3) Spülen 4) Tauchen in eine Benetzerlösung 5) Spülen 6) Behandeln
mit einer Sensibilisierungslösung, beispielsweise eine Zinn-Palladiumchlorid-Lösung
7) Spülen ,8) Eintauchen in eine-oder Aufaprühen einer stromlos Metall abscheidenden
Lösung.
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Falls erwünscht kann bei dem nach Beispiel 2 benutzten Verfahren noch
eine Vorbehandlung mit einer oxydierenden Säure vorangehenr BEISPIEL 3 1) Vorbereiten
des Isolierstoffträgers, beispielsweise ein glasfaserimprägniertes Epoxyharz.
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2) Behandlung mit einer oxydierenden Lösung die eiationischen Benetzer
enthält, beispielsweise Fluorocarbon 3) Spülen 4) Behandeln des Materials in einer
Lösung des Beetzers 5) Spülen 6) Behandeln des Materials mit einer Sensibiliserungslösung,
beispielsweise einer Palladiumchlorid-Stannochlorid-Lösung 7) Spülen 8) Eintauchen
des Materials in eine stromlos Metall abscheidende Lösung.
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BEISPIEL '4 1) Vorbereiten des Isolierstoffträgers, beispielsweise
@lasfaserimprägniertes Epoxyharz.
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2) Behandeln mit einer oxydierenden Lösung, welche gleichzeitig einen
Benetzer enthält, beispielsweise, Fluorokarbon Benetzer, 3) Spülen 4) Behandeln
mit Sensibijisierungslösung wie unter 3,6 5) Spülen 6) Eintauchen des Materials
in eine stromlos Metali abscheidenae Sensibilisierungslösung.
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BEISPIEL 5 1) Wie 1) in Beispiel 1-4 2) Überziehen der Oberfläche
mit einer dünnen Schicht Epoxyharz 3) Spülen 4) Behandeln mit einer Benetzer lösung
5) Spülen 6) Behandeln mit einer Sensibilisi,erungsldaung wie unter 3,6 7) Spülen
8) Behandeln mit einer stromlos Metall abscheidenden Lösung BEISPIEL 6 1) Wie 1)
in 1-5 2) Überziehen der Oberfläche mit einet photosensibelen Schicht, bestehend
aus : einer gefärbten photosensiblen Schicht zwischen einer Polyesterfolie und einer
Polyäthylenfolie 3) Photodrucken und entwickeln der photosensiblen Schicht 4) Behandeln
mit einer oxydierenden Lösung z.B.
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Chromschwefelsäure, um die Oberfläche in den nicht mehr von der Folie
geschützten Stellen aufzurauhen 5) Spülen 6) Behandeln mit Benetzer Lösung 7) Spülen
8) Behandeln mit Sensibilisierungslösung 9) Abdeckfolien entfernen 10) Behandeln
mit einer stromlos Metall abscheidenden Lösung
Die Beispiele 1-6
können ebenfalls mit Hilfe der photosensibilisierunge Methode durchgeführt werden,
indem auf der Oberfläche Zinn-II- Salz absorbiert wird, wie hier schon zuvor beschrieben.
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Das folgende Beispiel 7 zeigt die entsprechenden Behandlungsschritte.
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BEISPIEL 7 1) Wie 1) in den Beispielen 1-6 2) Quellen der Oberfläche
durch Eintauchen in Dlnethysulfoxyd- oder Dimethylformamidlö sung 3) Spülen 4) Behandeln
mit einer Benetzer-Lösung 5) Eintauchen in Zinn-II-Salzlösung 6) Trocknen 7) Photodruck
mit UV zur Oxydation des Zinn-II-salzes in den Bezirken, die nicht metallisiert
werden sollen t) Eintauchen in eine Palladiumlösung zur Aktivierung der unbestrahlten
Bezirke 9) Eintauchen in ein stromlos Metall abscheidendes Bad zur Metallisierung
der unbestrahlten Bezirke.
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Im folgenden werden Beispiele gegeben für diejenige erfindungsgemäße
Ausgestaltungsform, bei der die Oberfläche gequollen und porös gemacht wird.
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BEISPIEL 8 1) Wie 1) in den Beispielen 1-7 2) Quellen der Oberfläche
durch Eintauchen in eine- oder übersprühen mit einer-Dimethylsulfoxyd- oder Dimethylfo'rmamidlösung
3)Spülen 4)Behandeln mit einer oxydierenden Lösung, beispielsweise Chromschwefelsäure
5) Spülen.
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6)Eintauchen in eine-oder Besprühen mit einer-Benetzer-Lösung 7)Spülen
8)Eintauchen in eine- oder besprühen mit einer-Sensibilisierungslösung wie unter
3,6 9)Spülen 10)Einbringen in eine stromlos Metall abscheidende Lösung zur Metallisierung
der sensibilisierten Oberflächen.
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In diesem Beispiel kann die Benetzerlösung auch in die Sensibilisierungslösung'gegeben
werden'besser als in die oxydierende Lösung.
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Entsprechend dea erfindungsgemäßen Grundgedankens können die im Verfahren
anzuwendenden Lösungen auch zuvor gemischt werden.
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BEISPIEL 9 Das unter Beispiel, 8 ngegebene Verfahren kann ebenfalls
mit dem-unter Mischung 5 angegebenen Kupferbad durchgeführt werden, im 4.Verfahrensschritt
wird dann eine oxydierende Lösung, bestehend aus 400 bis 900 g/l Chromsäure ohne
Schwefelsäurezusatz verwepdet.Beste Ergebndsse bezüglich der Haftfestigkeit werden
erzielt, wenn 450-500 g(l Chromsäure gleichzeitig mit einem fluorinierten Benetzer
verwendet werden, die Eintauchzeit soll 5 Minuten bei Temperaturen zwischen 45 und
5000 betragen.
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BEISPIEL 10 Die Wiederherstellung der gequollenen und mit Poren versehenen
Oberfläche, im Anschluß an die Behandlung nach Beispiel 8, kann in folgender Weise
geschehen.
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Das metallisierte Material wird in konzentrierte Schwefelsäure getaucht,
und zwar bei Verwendung von Glasfaser-Epoxy für 10-20 Sekunden und 10-40 Sekunden
für Epoxypapier.
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Anschließend wird solange gespült, bis die rosa Färbung verschwunden
ist, und zusätzlich die Oberfläche mit einem Haushaltsreinigungsmittel gebürstet
und nochmals gespült, Nach dieser Behandlung ist die Oberfläche wieder voll -hergestellt.
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BEISPIEL 11 Das in dem folgenden Beispiel aufgezeigte Verfahren eignet
sich besonders zur Herstellung ge-'druckter Schaltungen.
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1) Wie 1 in allen vorangehenden Beispielen 2) Überziehen der Oberfläche
mit einer Photowiderstandsschicht 3) Photodruck und entwickeln. Schicht gicht ablösen
4) Quellen der Oberfläche durch eintauchen in eine oder besprühen mit einer Lösung
von Dimethylsulfoxyd oder Dimethylformamid 5) Spülen 6) Behandeln mit einer oxydierenden
Lösung, beispielsweise Chromsäure, zum Öffnen der Oberfläche in den bestrahlten
Bezirken, die nicht mehr durch die Folie geschützt sind.
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7) Spülen 8) Behandeln mit einem Benetzer 9) Spülen 10) Behandeln
mit einer Sensibilisierungslösung 11) Entfernen der Schutzfolie in den unbestrahiten
Bezirken 12) Behandeln mit einer stromlos Metall absoheidenden Lösung
In
den Bei spielen 8 bis 11 kann ebenfalls die optische Sensibilisierungstechnik angewendet
werden indem, wie schon zuvor beschrieben, Zinn-II-oxyd auf der Oberfläche absorbiert
wird, Im folgenden werden die entsprechenden Verfahrensschritte gezeigt.
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BEISPIEL 12 1) Wie 1) in allen vorangehenden Beispielen 2) Quellen
der Oberfläche durch Eintauchen in Dimethylsulfoxyd oder Dimethylformamid 3) Behandeln
mit einer oxydierenden Lösung, wie zuvor beschrieben, zum Öffnen der nicht durch
die photosensible Folie geschützten Oberflächenbezirke 4) Spülen 5) Eintauchen in
eine Zinn-II- Oxyd lösung, um eine Absorption von Zinn-II-Oxyd an der Oberfläche
zu bewirken 6) Trocknen 7) Photodruck , UV Bestrahlung zur Umwandlung des Zinn-II
in' Zlnn-IV 8) 'Eintauchen in eine Palladiumlösung zur Aktivierung des absorbierten
Zinn-II ions. (an den Stellen, an denen das Zinnoxyd nicht oxydiert wurde, wird
eine Aktivierung erzielt 9) Eintauchen in ein stromlos Metall abscheidendes Bad,
zwecks Metallisierung der sensibilisierten Oberflächenbezirke.
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Die Beispiele 8-12 beziehen sich ausschließlich auf nicht von sich
aus katalytisch wirksames Material.
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Im folgenden wird der erfindungsgemäße Grundgedanke in seiner'Ausgestaltungsform
bei der Herstellung gedruckter Schaltungen beschrieben und zwar unter Verwendung
von von sich aus katalytischem Grundmaterial und von nicht katalytischem Ausgangsmaterial.
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BEISPIEL 13 Dieses Beispiel beschreibt das positiv Verfahren.
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1) Zuschneiden der Schaltungsträgerplatten aus nicht katalytischem
blasfaserepoxyharz oder Epoxypapier 2) Bürsten der Oberfläche 3) Überziehen der
Oberfläche mit einem Kunstharzüberzug 4) 4) Für 10 Minuten trocknen bei 1000C 5)
Bohren oder Stanzen von Löchern 6) Überziehen mit einem photosensiblen Film 7) Photodruck
@ @@ 8) Entwickeln des Bildes durch besprühen der Oberfläche mit Trichloräthan;
hierdurch wird nicht nur die unbestrahlte photoaktive Schicht sondern gleichzeitig
auch der zunächst aufgebrachte Kunstharzüberzug' entfernt.
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9) Trocknen für 30 Minuten bei 710C 10) Trocknen für 15 Minu-ten
bei 1600C 11) Tauchen in Dimethylformamid zum Quellen der freigelegten Bezirke 12)
2 Minuten unter fließendem Wasser spülen 13) Aktivieren in einemChromsäure-Bad;enthaltendt
CrO3 450-500 g/l Wasser auffüllen auf 1 1 Fluorcarbon Benetzer 0.5g/1 Bei Glasfaserplatten
ist eine Behandlung von 15 Minuten bei 45°C erforderlich, für Epoxypapier genügt
ein Eintauchen von 5 Dauer.
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14) 5 Minuten unter fließendem Wasser spülen 15) Für 10 Minuten in
eine Lösung von kationischem Benetzer tauchen 4g/l 16) 2 Minuten unter fließendem
Wasser spülen 17) 1 minute in 20% Salzsäure tauchen 18) Sensibilisieren in der unter
B beschriebenen Sensibilisierungslösung 10 Minuten 19) Spülen unter fließendem Wasser
für 2 Minuten 20) Ablösen der restlichen Photolackschicht in 90% Ameisensäure, diese
zersetzt die Schicht in 1-2 Minuten 21) Entfernen von eventuellen yolienfetzen auf
der Oberfläche durch Aufsprühen von Wasser, 22) Stromlose Metallabscheidung in einem
Bad nach der Mischung 5 um Kupfer in den unbedeckten Bezirken niederzuschlagen.
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23) Spülen und Lufttrocknen 24) Ablösen der ersten Kunstharzabdeckschicht
mit Trichloräthylen 25) Bürsten 26) Trocknen für eine Stunde bei etwa 13000 Im Beispiel
13 dient der Verfahrensschritt 11) das Eintauchen in Dimethylformamid Lösung zur
besseren Ausbildung der Poren in dem nachfolgenden Oxydierungsbad in dem gequollenen
Material. Die Quellzeit ist dabei weitgehend vom Material, abhängig, sie beträgt
zwischen 2 und 10 Minuten, in den meisten Fällen 5 Minuten.
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Bezüglich des Verfahrensschrittes 13, der Aktivierung in Chrotnsäure,werden
in der Regel ausgezeichnet.
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Ergebnisse bezüglich der Haftfestigkeit bei einer Ein wirkungszeit
von 5 Minuten erzielt; bei G,lasfaserlaminaten können aber auch Einwirkungszeiten
von 25 Minuten era forderlich sein.
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BEISPIEL 14 In dies ein und dem folgenden Beispiel wird ein positives
Bild des Leiterzugsmusters auf der Unterlage erzeugt und dieses wird dann einem
stromlos Metall abscheidenden Bad und schließlich einem galvanischen Bad usgesetzt.
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1) Zuschneiden des Materials, bestehend aus nichtkatalytischem Epoxyglasfasser
oder Epoxyhartpapiermaterial 2) Herstellen der Löcher 3) Bursten der Oberflache
4) 5 Minuten tauchen in Dimethylformamid 5) ?Minuten in fließendem Wasser spülen
6) Aktivierung in Chromsäure Aktivator bei 450C , 15 Minuten tauchen für Epoxyglasfaser-
und 5 Minuten für Epoxyhartpapiermaterial.
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CrO@ 450-550g/l Mit Wasser auf 11 auffüllen Flucrokarbon Benetzer
.58/1 zusetzen 77 5 Minuten unter fließendem Wasser spülen 8) Eintauchen in eine
Benetzerlösung enthaltend 4g/l eines kationischen Benetzers für 10 Minuten 9) Spülen
unter fließendem Wasser 10) Eintauchen für 1 Minute in 2 i HC1 11) Sensibilisieren
in der im Verfahren 3 angegebenen Lösung, Tauchzeit 10 Minuten 12) Spülen für 2
Minuten unter fließendem Wasser 13) Eintauchen in die stromlos Metall abscheidende
Lösung 5 bis ein metallüberzug von etwa 1 @ Schichtdicke erreicht ist.
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14) Spülen und Bijrsten 15) Aufbringen eines Abdecklackes 16) Galvanisches
Metallisieren der freiliegenden Oberflachenbezirke 17) Ablösen des Abdecklackes
18) Kurz ätzen zur Entfernung des zuvor stromlos algeschiedenen Metalls in den nicht
zu metallisierenden Bezirken 19) Für eine Stunde bei etwa 1150C trocknen.
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BEISPIEL 15 Es handelt sich im folgenden Beispiel ebenfalls um ein
"Positiv-Verfahren", jedoch auf von sich aus katalytisches Material angewendet.
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1) Zuschneiden des Materials bestehend aus Glasfaserepoxymaterial
oder aus Epoyhartpapier, versehen mit einem Füllstoff, der dem Material katalytische
Eigenschaften für fie Metallabscheidung aus stromlos arbeitenden Bädern verleiht.
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2) Herstellen der Löcher 3) Bürsten der Oberflache 4) 5 Minuten eintauchen
in Dimthylformamid 5) 2 Minuten spiilen unter fließendem Wasser 6) Aktivierung in
Chromsäure Aktivator bei 4500 , 15 M'inuten für das Epoxyglasmaterial und 5 Minuten
für Epoxyhartpapier Aktivator Lösung wie in Beispiel 14 7) 5 Minuten in fließendem
Wasser spülen 8) 10 Minuten in einen Benetzer des kationischen Typs eintauchen,
die Lösung enthält 4g/l 9) Stromlose Metallabscheidung aus der gleichen lösung wie
im vorangegangenen Beispiel bis tiris zu etwa 1 u Schichtdicke 10) Spülen und bürsten
11) Aufbringen des Abdecklackes 12) Galvanisches Metallisieren der freiliegenden
Oberflächenbezirke 13) Ablösen des Abdecklackes
14) Krz äten des
zuvor stromlos atgeschiedenen Metalles in den nicht zu metallisßerenden Bezirken
15) Für eine Stunde bei 1150 C trocknen BEISPIEL 19 Gibt eine Darstellung der erfindungsgemäßen
Ausgestaltungsform'in welcher dem Quellmittel eine genau dosierte Wassermenge zu-gesetzt
wird.
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Eine Epoxyglasfaserplatte wird entspreahend den nachstehend bereichneten
Verfahrensschritten gequollen und geätzt: 1) Eintauchen in eine Dimethylformamidlösung
2) eintauchen in Wasser 3) Oxydierende - Säure Ätzung 4) Spülen Genauer beschrieben,
das Material wird für 5 Minuten in eine Dimethylformamid-Lösung der Dichte .951
bis.960 (Wassergehalt von 3-12 Gewichtsprozent) eingetaucht. Eine frische Dimehtylformamidlösung
kann benutzt werden und so viel Wasser wird zugesetzt, daß die Dichte von .951 erreicht
wird. Der Zusammenhang zwischen spezifischer Dichte und Wassergehalt ist in Figur
1 verzeichnet.
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Anschließend wird das Material fr 15 Sekunden in Wassengetaucht,
um an der Oberflache haftendes Dimethylformamid zu entfernen, aber nicht das in
der Oberfläche absorbierte Dimethylformamid, Für den Wassertauchvorgang wird ein
einfacher Überflußtank verwendet, ohne Badbewegung.
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Jedoch wird nach dem Abtropfen des überschüssigen Dimethyl formamide
das Material im Wasserbad heftig hinenund her geschwenkt.
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ach dem Wassertauchbad wird das Material in die oxydierende Säureätzung
gebracht, diese Lösung besteht aus: Chromsäure 300g/l Conz. Schwefelsäure 100g/l
Fluorinierter Benetzer O.5g/l Mit Wasser auf 11 auffüllen Kiese Operation wird bei
Temperaturen zwischen 40 und 50°C ausgeführt bis eine gleichmäßige Ätzung erzielt
ist, was etwa 17 Minuten dauert. Während des Ätzens wird die Konzentration der Chromsäure
auf 250-3oOg/l gehalten, die der Schwefelsäure auf 65-100 ml/l. Die Konzentration
des Benetzers wird durch Bestimmung der Oberflächenspannung kontrolliert. Anschließend
wird das Material gründlich gespült, um alle Reste des Ätzmittels zu entfernen.
So vorbehandelte Schaltbretter können ohne weiteres eine Woche oder länger aufbewahrt
werden. Die ttaftfestigkeit des Metalle auf der Unterlage ist bei so vorbehandelten
Trgerplatten ausgezeichnet.
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Zu den gleichen Ergebnissen wie im Beispiel 19 gelangt man, wenn
man statt des Dimethylformamide Diinethylsulfoxyd verwendet. Weiterhin wurde durch
Versuchen reihen festgestellt, daß die gute Haftfestigkeit des Metalles auf der
Unterlage immer erzielt wurde, wenn der Wassergehalt des Quellmittels zwischen 5
und 12 % lag oberhalb von 12% nimmt die Haftfestigkeit ab, vergleich.
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hierzu die Kurven in Figur 2.
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Durch weitere Versuche wurde der Einfluß verschiedener Tauchzeiten
in die Quellmittellösung untersucht, es wurde beobachtet, daß oberhalb von 5 Minuten
ein bedeutender Anstieg der Haftfestigkeit zu verzeichnen ist, oberhalb einer Tauchzeit
von 10 Minuten werden unerwünschte Nebeneffekte beobachtet (weisser Belag). Fig.
3.
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Die Versuchsergebnisse verschiedener Wassertauchzeiten gibt Figur
4 wieder.
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Die Wirkung verschiedener Chromsäure-und Schwefelsäurekonzentrationen
in der Ätzlösung wird durch Figur 5 , 6 und 6A wiedergegeben.
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Figur 7 zeigt den Einfluß verschiedener Ätzzeiten zwischen 0 und
30 Minuten. in Optimum wird bei einer Ätzzeit von 17 minuten erreicht.
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Die optische Wiederherstellung der Oberflächenstruktur nach dem stromlosen
Dietall,abscheiden wird wie folgt durchgeführt: 1)as mit einer Metallschicht versehene
Brett wird für 10-20Sekunden (für Epoxyglas 10-40 Sekunden) in konzentrierte Schwefelsäure
gebracht dann wird es solange von fließendem Wasser iiberspült bis die Rosafärbung
entfernt ist. Anschließen wird die Oberfläche mit einem gewöhnlchen naushaltreinigungsmittel
gebürstet.
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Die Haftfestigkeit der Metallschicht in den hier angegebenen Beispielen
liegt zwischen 6-12 lbs/inch im Fabrikationsprozess, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden zwischen 5 und 6 lbs/inch erreicht, bei einer Metallschichtdicke
von 4 u.
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Im weiteren Sinne ist die Erfindung nicht auf die Metallisierung
von organischen Isolierstoffen beschr.<nkt, es können nach dem erfindunsgemäßen
Verfahren ebenfalls anorganische Isolierstoffe, wie keramische Massen Gläser und
Tone, metallisiert werden.
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Brauchbare Spülmittel für die Behandlung in den Verfahrensschritten
3 und'4 im Beispiel 5 sind im allgemeinen Ester, leicht flüchtige Ketone und niedrige
Alkohole allein und in Mischung.mit kleinen Mengen des Quellmittels.
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Der vorliegende erfindungsgemäße Grundgedanke ist nicht auf die hier
heispielhaft beschriebenen Verahren und Methoden und Lösungen heschränkt, im Rahmen
der Patentansprüche ergeben sich eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten.