DE2110348B2 - Textilmaschine mit einem schaltbaren Vielstufenrädergetriebe und mit einer maschinenexternen Steuereinrichtung - Google Patents
Textilmaschine mit einem schaltbaren Vielstufenrädergetriebe und mit einer maschinenexternen SteuereinrichtungInfo
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Description
Bei der Erzeugung und Bearbeitung von Fäden oder Garnen in Textilmaschinen wie z. B. Streck-, Zwirn-
und Falschzwirnmaschinen ist zur Erzielung einer bestimmten textiltechnischen Eigenschaft des Fadens
oder Garnes (z. B. Zwirnung oder Verstreckung) und der hierzu erforderlichen Einstellung der Drehzahlen
der Liefer- und Abzugsorgane, Spindeln oder sonstiger sich drehender Bearbeitungsorgane auch bei Verwendung
eines mittels Kupplungen schaltbaren Vielstufenrädergetriebes das folgende Verfahren der Maschinenbedienung
zu durchlaufen: Es ist durch Rechnung und/oder an Hand einer Tabelle festzustellen, welches
rechnerische Drchzahlverhältnis dem vorgegebenen Wert der textiltechnischen Eigenschaft entspricht. Da
die mit der Textilmaschine fahrbaren Drehzahlverhältnisse gestuft sind, ist dem rechnerischen Drehzahlverhältnis
ein bestimmtes mit der Maschine fahrbares Drehzah'verhällnis zuzuordnen.
Mitteis einer weiteren Tabelle ist sodann festzustellen, welche Kupplungen oder Kombinationen von
Kupplungen zur Erzielung dieses Drehzahlverhältnisses einzuschalten sind. Die auf diese Weise ausgewählten
Kupplungen müssen sodann durch Einzelbefehle an jeder einzelnen Textilmaschine eigerflckt werden. Sofern und soweit eine maschineninterne gegenseitige
Verriegelung der auf einer Welle befindlichen Kupplungen nicht vorgesehen ist, müssen die übrigen Kupplungen ausgerückt werden. Dieses Verfahren ist umständlich, zeitraubend, mit einer gewissen Fehlerrate
behaftet und erfordert ausgebildetes, zuverlässiges Bedienungspersonal Die Beaufsichtigung des Personals
und der Masctiineneinstellung ist zudem sehr schwierig,
da zur überprüfung des eingestellten Drehzahlverhältnisses praktisch da» gesamte Verfahren noch einmal
durchlaufen werden muß.
Bekennt sind Textilmaschinen mit schaltbaren Vierstufenridergetrieben und mit jeweils einer maschinen-
externen Steuereinrichtung, die Eingabeeinheiten und
Speicher für Maschinenschahbefehle enthält So weisen bekannte Strickmaschinen maschinenexterne Mustersteuereinrichtungen auf. die die Informationen eines
Musterbandes (DT-OS 1 917 574. DT-OS 1 801 673)
ίο oder Zeichnungselemente einer Zeichnung (DT-OS
2 004 194) abtasten und tls Maschinenschaltbefehle an
die Strickmaschine au-igebea Derartige Strickmaschi
nen mit Mustersteueremrichtungen bilden ein in sich geschlossenes System, bei dem die in Mustersteuerein-
richtung vorhandenen Speicher (Musterbänder, Zeichnung) der Programmierung von zeitlich aufeinanderfol
genden N.aschinenfunktionen dienen, nicht jedoch der
Maschinenbedienung bei ProgrammumsteUung oder
Umstellung der Maschine auf ein andere'. ?--o<;.jkt, d h
die Speicher (Musterbänder, Zeichnung) müssen ausge
tauscht werden, wenn ein anderes Strickmuster erzeugt
werden solL Entsprechendes gilt für die automatischer. Steuervorrichtungen, die an Werkzeugmaschinen be
kannt sind (DT-AS 1 042 078; DT-Gbm 1 788 889).
z$ Bei Streckzwirnmaschinen sind maschinenexterne Steuereinrichtungen in Form von maschinenexternen
zentralen Temperaturregelschränken bekannt (Pro
spektder Firma Rieter.Streckzwirnmaschinen, HlOd
— IX. 63). In derartigen zentralen Temperaturrege!
schränken erfolgt gemeinsam für eine Anzahl von Streckzwirnmaschinen die gemeinschaftliche Sollwert
vorgabe für die Temperatur der Heizeinrichtungen Derartige zentrale Temperaturregelschränke ermogli
chen lediglich die Einstellung ein und derselben Tempe ratur an allen Maschinen.
Eine bekannte Flügelringspinnmaschine (DT-AS I 027 571) verfügt über je eine Steuereinrichtung für
ihren Spindelmotor und ihren Lieferwalzenmotor so wie über Verstelleinrichtungen für die Geschwindigkeit
dieser Motoren, die gleichzeitig ein Ablesen der einge stellten Garnnummer erlauben. Bei den Steuereinrich
tungen dieser Textilmaschine ist eine beliebig oft reproduzierbare Bedienung einer beliebigen Vielzahl von
Maschinen nicht möglich. Bekannt sind ferner Regeleinrichtungen an Textilmaschinen, durch die die vorgegebenen
Parameter des zu erzeugenden textlien Gute:, durch Schaltung der Magnetkupplungen eines vielstufi
gen Getriebes ausgeregelt werden, beispielsweise zur Erzielung eines konstanten Querschnitts des auslaufenden
Faserbandes an Kammzugstrecken (DL-PS 42 822). Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung
liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine maschinenexterne Steuereinrichtung für Textilmaschinen,
insbesondere Streck-, Zwirn- und Falschzwirnmaschinen. mit einem schaltbaren Vielstufenrädergetriebe zu
schaffen, die es erlaubt, die zur Schaltung des Vielstufenrädergetriebes erforderlichen Schaltinformationen
an zentraler Stelle zu bewirken, aber erst zu beliebiger
Zeit, mit beliebiger Reproduzierbarkeit an eine beliebt ge Zahl gleichartiger Textilmaschinen zu verteilen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Die Bedienung einer derartigen Textilmaschine kann von zentraler Stielte des Maschinensaals gleichzeitig
ijder in wechselnder Folge mit mehreren gleichartigen
Textilmaschinen erfolgen. Die Verbindung zwischen der Steuereinrichtung und der Textilmaschine kann auf
elektrischem Wege hergestellt werden, und zwar über
2 UO
Rebel, Gruppen- und Einsehenelter, Relais oder Umschalter.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprächen beschrieben. Dabei sei erwähnt,
tfaB Einzelteile der Steuereinrichtung, insbesondere die s
Speichereinrichtungen, Eingabeeinheiten und Umsetzer an sich bekannt sind und nur in der durch die Ansprüche vorgegebenen Kombination Vorteile bieten.
Ais endlos umlaufender Datenträger kommen Lochstreifen, Magnetbänder, drehbare Zylinder oder Schei-
ben in Betracht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand
der F i g. 1 bis 3 erläutert Es zeigt
F ig-1 eine schematise!» Darstellung der Textilmaschine mit der ihr zugeordneten Steuereinrichtung.
F i g. 2 und 3 je ein Ausführungsbeispiel der Steuereinrichtung.
In F i g. 1 ist die Textilmaschine 1 Ober Verbindungen
3 mit einer Steuereinrichtung 2 verbunden. Die Verbindung 3 ist durch einen Stecker 28 hergestellt Mit 3' ist
eine Abzweigung zu einer oder mehreren Textilmaschinen bezeichnet
Die Textilmaschine 1 enthält ein Vielstu'enrädergetriebe 29, durch das mittels der Kupplungen Kl bis K&
18 unterschiedliche Drehzahiverhähnisse zwischen den
sich drehenden Wellen 30' und 30" geschähet werden können.
Die Kupplungen Kl bis KS des Vielstufenrädergetriebes werden über einen Leistungsteil 31 von
Speichereinrichtungen 32, die in der Textilmaschine enthalten sind, angesteuert Die Ansteuerung dieser
Speicher 32 erfolgt durch die Steuereinrichtung 2 und die Verbindungsleitungen 3.
Die Steuereinrichtung 2 besteht aus eüner Eingabeeinheit 14, die als Tastatur ausgebildet ist. Die über die-
se Tastatur eingegebenen Werte werden der Speichereinrichtung 16 aufgegeben. Als Speichereinrichtungen
können im einfachsten Falle Relais, bistabile Kippstufen, Transistoren und ähnliches verwendet werden. In
diesem Falle sind über die Eingabeeinheit 14 Kupplungsschaltbefehle einzugeben. Um die Möglichkeit zu
erhalten, über die Eingabeeinheit 14 bereits Drehzahlen, Drehzahlverhältnisse oder textiltechnische Eigenschaften (Verstreckung, Zwirnung) einzugeben, besteht
die Speichereinrichtung 16 aus mehreren Teilen. Der Teil 16' dient der Speicherung der eingegebenen Werte
(Drehzahlen, Drehzahlverlrältnisse, textiltechnische
Eigenschaften) Der Teil 16" dient der Umsetzung dieser Werte in Kupplungsschaltbefehle. Der Teil 16'"
dient der Speicherung der Kupplungsschaltbefehle.
Die Steuereinrichtung nach F i g. 2 zeigt einen Lochstreifen als Datenträger 5, dessen Enden miteinander
verbunden sind und der mitteis zweier Walzen 7.1 und 7.2 von Hand weiterbewegt und positioniert werden
kann. Der Lochstreifen enthält in jeder Spalte 1* eine bestimmte Kombination von maschinenlesbaren Markierungen 9 (z. B. Locher) zur Bewirkung von Kupplungsschaltbefehlen. Diese Markierungen werden in
der Abtasteinrichtung % abgetastet. Dadurch werden Ausgangssignale, wie 2. B. elektrische Spannungen, zwisehen verschiedenen Leitern des Ausgangs 26 bewirkt
und Über die Verbindung 3 Ikn eine oder mehrere Textilmaschinen übertragen. Auf dem Datenträger 5 oder
auf einer der Walzen 7.1 oder 12 sind visuell lesbare Werte 8 tefttittechtt&her Eigenschaften (Verstreckung,
Zwirnung) oder entsprechende Drehzahlverhältnisse dargestellt
stimmte Werte einstellbar sind, enthilt die Fördereinrichtung 7.1 prismatische Vertiefungen W, in die der
mittels der Druckfeder 11 angedrödrte Stift 12 einrastet Bei Einstellung der fördereinrichtung 7.1 auf einen
nicht schaltbaren W«rt rückt die Fördereinrichtung unter der Kraft der Druckfeder 11 und des Stiftes 12 in
die Stellung eines benachbarten schaltbaren Wertes. Die Vertiefungen 10 sind den Spalten 19 so zugeordnet,
daß stets der dem Sollwert am nächsten liegende Wert eingestellt wird.
F i g. 3 zeigt eine Steuereinrichtung mit einer Lochscheibe als Datenträger 13. Die Lochscheibe ist zentral
gelagert und wird von einem Motor standig angetrieben. Die Lochscheibe enthält in der Spalte 134 den kodierten Wert einer textiltechnischen Eigenschaft oder
des entsprechenden Drehzahlverfaältnisses und in Spalte 135 eine Kombination von Markierungen zur Bewirkung der entsprechenden Kuppiungsscbattbefehie. Die
folgenden Spalten 13£ und 13J enthalten abwechselnd
Je einen weiteren Wert einer textfltechnischen Eigenschaft bzw. eines Drehzahlvevhältnisses und die zugeordnete Kombination von Kw-plungsschaltbeiehlen.
Die Werte der textiltechnischen eigenschaften bzw. Drehzahlverhältnisse folgen sich in Drehrichtung in
numerischer Reihenfolge. Jeder Spalte ist eine Lochung !3.1 zugeordnet, die einen Zählimpuls bewirkt Eine
Spalte 13.2 enthält nur positive Lochungen. Eine weitere Spalte 133 enthält keine Lochungen. Die Spähen
13J? und 133 dienen zur Markierung des Beginns eines
Umlaufs des Datenträgers 13.
Mit 6 ist die ständig in Betrieb befindliche Abtasteinrichtung bezeichnet Zur Eingabe des vorgegebenen
Wertes einer bestimmten textiltechnischen Eigenschaft (Zwirnung, Verstreckung) oder des entsprechenden
Drehzahlverhältnisses dient die Eingabeeinheit 14. Sie ist als Zehnertastatur ausgebildet Der Zehnertastatur
nachgeschaltet ist eine an sich bekannte Kodierschaltung mit Speichern 15, durch die eingegebene Werte in
binär-dezimal kodierte zeitunabhängige Signale umgewandelt werden. Diese Signale dienen dazu, bestimmte
Kupplungsschaitbefehle vom umlaufenden Datenträger 13 abzurufen. Dazu werden die Signale der Kodierschaltung oder Speicher 15 sowie die von der Abtasteinrichtung 6 ausgehenden Impulse auf an sich bekannte Digitalkomparatoren 17 (digitale Vergleichsstufen)
gegeben. Derartige digitale Vergleichsstufen sind so eingerichtet und in diesem Beispiel so geschaltet, daß
ein Ausgangssignal 17.1 bewirkt wird, wenn der über
die Kodierschaltung bzw. Speicher 15 eingegebene Wert identisch oder größer als der über die Abtasteinrichtung 6 eingegebene Wert ist Die Digitalkomparatoren werden in ihrem Takteingang Yl2 durch das Ausgangssignal einer bistabilen Kippstufe 24 angesteuert
und dadurch si Betrieb gesetzt Die bistabile Kippstufe ihrerseits wird durch die mittels der Markierung 13.1
erzeugten Zählimpulse angesteuert und über seinen Nulleingang 24JZ mittels der von den Spalten 132 und
133 ausgehenden Impulse in Nullstellung gebracht Dadurch wird gewährleistet, daß das positive Ausgangssignal 24.1 der bistabilen Kippstufe 24 rar dann vorhanden ist und dementsprechend die digfcakn Vergleichsstufen 17 nur dann in Betriefe' sind, wenn mittels der
Abtasteinrichtung 6 eine Spalte abgetastet wird, in der
der Wert einer textcltechnischen Eigenschaft (Zwirnung, Verstreckung) oder eines entsprechenden Übersetzungsverhältnisses gespeichert ist, z. B. Spalte 13.4.
Das negative Ausgangssignal 24.1 der bistabilen Kippstufe wird gemeinsam mit dem Ausgangssignal 17.1 der
digitalen Vergleichsstufen 17 auf ein Und-Glied 25 gegeben, dessen Ausgangssignal die Ausgabe der Kupplungsschaltbefehle über eine Durchschalteinrichtung 23
bewirkt. Die Schaltung der Textilmaschine kann wiederum der in IF i g. 2 dargestellten Schaltung entsprechen.
Über ein Leitungssystem 27 können die von der Kodierschaltung mit Speichern 15 oder von der Gingabeeinheit 14 ausgehenden Signale unmittelbar auf ein Anzeigegerät übertragen werden, das an der Steuereinrichtung oder der Textilmaschine angebracht ist und
zur Sichtbarmachung des eingegebenen Wertes dient.
Claims (3)
- 2 Π0348Patentansprüche:t. Textilmaschine, insbesondere Streck·. Zwirn· und Falschzwimraaschinen mit einem schaltbaren Vielstufenrädergetriebe und mit einer maschirsenexternen Steuereinrichtung, die Eingabeeinheiten und Speicher fur Maschinenschaltbefehle enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (2) eine Serienschaltung von Eingabeeinheiten (14) for Drehzahlverhaltnisse, von Umsetzern (16") zum Umsetzen von Drehzahlverbältnissen in Kupplungsscbahbefeble und von Speichern (16'") für diese Kupplungsschaltbefehle enthält und mit einer Textilmaschine (1) oder mehreren gleichartigen Textilmaschinen verbindbar ist (F i g. 1).
- 2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (2) einen umlaufenden Datenträger (5) enthält, der über eine ununterbrochene Reihe prismatischer Vertiefungen (10) und einen in diese eingreifenden von einer Druckfeder (11) angedrückten Stift (12) bei Wahl eines nicht einstellbaren Drehzahlverhältnisses selbsttätig in die Stellung eines benachbarten, schaltbaren Drehzahlverhältnisses bewegt wird (F ig. 2).
- 3. Textilmaschine nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung (6) des umlaufenden Datenträgers (13) und die Eingabeeinheit (14) durch an si.h bekannte digitale Vergleichsstufen (17) verbunden sind (F i g. 3).
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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