DE2108136A1 - Neue biocide Zusammensetzungen - Google Patents
Neue biocide ZusammensetzungenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C259/00—Compounds containing carboxyl groups, an oxygen atom of a carboxyl group being replaced by a nitrogen atom, this nitrogen atom being further bound to an oxygen atom and not being part of nitro or nitroso groups
- C07C259/02—Compounds containing carboxyl groups, an oxygen atom of a carboxyl group being replaced by a nitrogen atom, this nitrogen atom being further bound to an oxygen atom and not being part of nitro or nitroso groups with replacement of the other oxygen atom of the carboxyl group by halogen atoms
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Description
PATENTANWÄLTE
BANKKONTO:
BANKHAUS H. AUFHÄUSER
8 MÜNCHEN 2,
EOUSSEL UCLAF, Paris 7e / Frankreich
j SS SS ΐΐΐ SS CtC S3I SS SS SS SS SS
Neue biocide Zusammensetzungen
Die vorliegende Erfindung betrifft neue industrielle biocide Zusammensetzungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere neue industrielle biocide Zusammensetzungen, die als aktiven Wirkstoff mindestens
ein substituiertes Acetophenonderivat der allgemeinen Formel
Ii
—/' \\— CO-C=NOH
=■/ Cl
(D
enthalten, worin K,. ein Wasser stoff atom oder eine Hydroxygruppe
bedeutet.
Es wurde nun gefunden, daß diese bereits bekannten Verbindungen [vgl. N. Levin und W. H. Hartong, J. Org. Chem. £, 408 (1942)]
antibakterielle Eigenschaften aufweisen, die bislang nicht beschrieben wurden.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I beträchtli-
109836/1693
ehe antibakterielle und germicide Eigenschaften aufweisen, so daß
sie eine Verwendung als industrielle Bioeide zur Bekämpfung von Bakterien und Keimen Verwendung finden können, die sich in Wässern
entwickeln können, die von der Herstellung verschiedener industrieller Produkte herrühren.
Die Verbindungen der Formel I sind zur Vorbeuge und zur Beseitigung
der Bildung von Mikrobenschlämmen in Papierfabrikkreisläufen·
oder zur Behandlung Häuten oder Fellen, pflanzlichen Beizflüssigkeiten oder Ledern geeignet.
Die in Anwesenheit von Materialien, wie Papierbrei und Harzklebstoff
unter praxisanalogen Bedingungen durchgeführten Untersuchungen gestatten es, die biociden Eigenschaften der Verbindungen der
Formel I zu zeigen. Ein Beispiel dieser Untersuchungen wird im folgenden gegeben.
p-Hydroxy-ω-chlor-cj-isonitrosoacetophenon (I, E^=H) und 3,4—Dihydroxy-
ω -chlor- co-isonitrosoacetophenon (I, B^=OH) können nach
dem von Ή. Levin und ¥. H. HartongCJ. Org. Chem. 2, ^08 (1942) 3
beschriebenen Verfahren durch Einwirkung von n-Butylnitrit auf p-Hydroxy-OJ-chloracetophenon oder 3,4~Dihydroxy-a}-chloracetophenon
in Anwesenheit von Chlorwasserstoffgas hergestellt werden.
Bei diesen Verfahrensweisen kann n-Butylnitrit vorteilhafterweise durch Isopropylnitrit ersetzt werden.
Die neuen erfindungsgemäßen industriellen biociden Zusammensetzungen
können gegebenenfalls zusätzlich zu einer Verbindung der allgemeinen Formel I ein oder mehrere andere industrielle biocide Mittel enthalten.
Diese Zusammensetzungen können in Form von Pulvern, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen vorliegen und können außer den aktiven Wirkstoffen
anionische, kationische oder nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, inerte Pulver, wie Talkum, Tone, Silicate, Kieselguhr
etc., einen Träger, wie Wasser, Alkohol, Kohlenwasserstoffe oder andere organische Lösungsmittel, ein mineralisches, pflanz-
109' -./1693
liehes oder tierisches öl enthalten.
Diese biociden Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 10 bis
100 % des aktiven Materials.
Als biocide Zusammensetzung kann man z.B. ein benetzbares Pulver verwenden, das 25 % p-Hydroxy-co-chlor-co-isonitrosoacetophenon,
15 % Ekapersol "S" (Kondensationsprodukt von Natriumnaphthalinsulfonat),
0,5 % Brecolan U.V.A. (Natriumalkylnaphthalinsulfonat) , 54,5 % Zeosil 39 (durch Ausfällung erhaltenes synthetisches hydratisierteß
Siliciumdioxyd) und 25 % Vercoryl "S" (kolloidales Kaolin) enthält.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Bakterien
und Keimbekämpfung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man" zur Bekämpfung der Bakterien und Keime, die die Industriewässer
verunreinigen, eine biocide Zusammensetzung verwendet, die als aktiven Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel
I, gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren anderen industriellen biociden Mitteln enthält.
Verfahren zur Herstellung von p-Hydroxy-oj-chlor-co-isonitrosoacetophenon:
In 100 ecm Äther gibt man 25 g P-Hydroxy-w-ehlor-acetophenon,
leitet in die erhaltene Suspension Chlorwasser st off gas ein, setzt
das Einleiten weitere 15 Minuten fort und gibt unter ständigem Einleiten von Chlorwasserstoffgas im Verlaufe von 1 Stunde und
50 Minuten eine Lösung von 15*7 g Isopropylnitrit in 25 ecm Äthyläther
hinzu. Man leitet unter Kühren während weiterer 2 Stunden Chlorwasserstoffgas ein, lässt dann während 15 Stunden bei Raumtemperatur
stehen, wäscht die erhaltene Lösung mit Wasser, dann mit einer wässrigen Natrxumbicarbonatlosung, bis das letzte
Waschwasser einen pH-Wert von 4,5 aufweist, trocknet, gibt Aktivkohle
hinzu, rührt, entfernt die Aktivkohle durch Filtration, engt das Filtrat durch Destillation unter vermindertem Druck ein,
nimmt den Rückstand in Chloroform auf, isoliert den gebildeten Niederschlag durch Absaugen, wäscht ihn und trocknet ihn und man
erhält 17 g p-Hydroxy-cj-chlor-o-isonitrosoacetophenon. F»194°C.
■ I 0 f- / ι ■. 9 3
Eine Probe dieses Produktes wird durch UmkristalIisation aus einer
Mischung von A'thyläther und Petroläther (Siedepunkt 65-75°C)
gereinigt. F = 194°C.
Analyse: C8H6ClNO5 * 199,60
ber.: C %-48,14- H% 3,03 Cl % 17,77- N% 7,02
gef.: 48,2 2,9 17.,6 7,0
Die Dünnschichtchromatographie des Produktes ergibt zwei Flecken, wahrscheinlich aufgrund der Anwesenheit von zwei (eis- und trans-)
Isomeren des Oxims.
Nach einem analogen Verfahren erhält man, ausgehend von 5,^-Dihydroxy-ω
-chloracetophenon, 3,4-Dihydroxy- w -chlor- co -i sonitrosoacetophenon.
F β 212°C.
Analyse: CgHgClNO^ - 215,56
ber.: C % 44,59 H% 2,80 Cl % 16,45 N% 6,50
gef.: 44,6 2,7 16,5 6,3
Die Dünnschichtchromatographie zeigt die Anwesenheit von zwei Flecken, die wahrscheinlich aufgrund der cis-trans-Isomeren hinsichtlich
der Doppelbindung des Oxims vorhanden sind.
Untersuchung der Wirksamkeit von p-Hydroxy-c^ -chlor- ω -isonitrosoacetophenon (Verbindung A):
Die Inhibierung der Testbakterien, die auf einem Testmedium aus mit Giftstoff angereichertem Papierbrei kultiviert werden,
zeigt die biocide Wirksamkeit der Verbindung.
,Man verwendet Papierbrei in einer wässrigen Suspension von 12,5
g/Liter mit Harzklebstoff·
Man bewirkt den Bakterienbefall mit Hilfe einer Suspension von
Bakterien (Aerobacter aerogenes) u»d man behandelt mit dem zu untersuchenden
Produkt in Konzentrationen von 50 und 25 ppm. Jede
Konzentration wurde zweif ^cIi untersucht.
1 0 9 G .(./1693
Han zählt die Keime vor der Behandlung und dann 1, 4 und 7
Stunden nach der Behandlung, Die Zählungen erfolgen dann nach 4-8-stündiger Lagerung bei 35°C. Die Ergebnisse sind angegeben
als prozentuale Verminderung der Zahl der Keime im Vergleich zu_
einer nicht behandelten Vergleichsprobe.
Diese Untersuchungen wurden parallel mit Piror 101 oder Äthyl-Y-bromacetylacetat
durchgeführt.
Die erhaltenen experimentellen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
1 H | Verbindung A | Piror 101 | |
4· H | 100 | 77,6 | |
50 p.p.m | 7 H | 100 | 100 ; |
1 H | 100 | 100 | |
25 p.p.m | 4- H | 99,4 | 0 |
7 H | 99,5 | 84 | |
97,9 | 92,6 |
Die Ergebnisse zeigen, daß p-Hydroxy-w-chlor-w-isonitrosoacetophenon
eine starke biocide Aktivität besitzt.
1 0 :< t, / 1 β 9 3
Claims (1)
- Patentansprüchei. Industrielle "biocide Zusammensetzungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als aktiven Wirkstoff mindestens ein substituiertes Acetophenonderivat der allgemeinen Formel:HO—(f y—CO-C=NOHClenthalten, worin R,. ein Wasserstoff atom oder eine Hydroxylgruppe bedeutet.2. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein oder mehrere industrielle biocide Mittel enthalten.5. Verfahren zur Bekämpfung von Bakterien oder Keimen, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Bekämpfung der Bakterien oder Keime,die industrielle Wasser verseuchen, eine Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 verwendet.4-, Verfahren zur Bekämpfung von Bakterien und Keimen, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Bekämpfung der Bakterien und Keime, die die industriellen Wasser verseuchen, eine Zusammensetzung gemäß Anspruch 2 verwendet.I 0 S ' I υ 9 3
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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