DE2106212C - Verfahren zur Herstellung von Granulaten aus feinteiligen Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Granulaten aus feinteiligen Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-HydratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von praktisch wasserfreien Granulaten aus feinteiligen Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten,
wie beispielsweise
Leonit (K2SO4 · MgSO4 · 4H2O)
Schönit (K2SO4 · MgSO4 · 6H2O)
in einer beheizten Drehtrommel.
Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydrate sind als
chloridfreie mineralische Düngemittel bekannt. Zum maschinellen Ausstreuen müssen diese Düngemittel
einen Korngrößenbereich von etwa 0,6 bis 4,0 mm aufweisen. Weiterhin müssen diese Düngemittelkörner
eine ausreichende Abriebfestigkeit aufweisen, damit das lästige Stauben bei ihrer Handhabung und beim
Ausstreuen vermieden wird.
Bisher wurden Kalidüngesalze im Preßverfahren granuliert. Dabei werden sie, gegebenenfalls unter
Zusatz von Wasser und/oder Bindemittel zwischen rotierenden Walzen zu Schülpen verpreßt, die anschließend
gebrochen und gegebenenfalls getrocknet werden. Der Anteil an verwertbaren Granalien ist
bei diesem Verfahren im Vergleich zur Gesamtmenge der Granalien gering, da ein hoher Anteil an Unterkorn,
dem auch das vorher zerkleinerte Uberkorn zugesetzt wird, zurückgeführt werden muß. Außerdem
ist dieses Preßgranulierverfahren infolge des erforderlichen hohen Preßdruckes mit dem technischen
Nachteil eines hohen Energieverbrauches belastet. .
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von praktisch wasserfreien Granulaten aus Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten
gefunden. Das auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 5 bis 20% eingestellte Gemisch aus Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten
in Form des Hexa- und Tetrahydrats und abgesiebtes zerkleinertes calciniertes Rückgut werden im
Mengenverhältnis 2,5:1, vorzugsweise 3,4:1, innig vermischt. Das Mischeut wird in einer beheizten
Drehtrommel gleichzeitig fci.:rocknet, calciniert und
granuliert.
Die Guttemperatur am Trommelauslauf wird zwischen etwa 250 bis 350° C, vorzugsweise zwischen
270 und 3000C, eingestellt Die innige Vermischung der Komponenten kann vorteilhaft in einer Mischschnecke
erfolgen. Das Mischgut wird der Drehtrommel vorteilhaft mittels einer mit Schiit /cn versehenen
Passiertrommel aufgegeben. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Drehtrommel beträgt 15
bis 35UpM, vorzugsweise 20 bis 30 UpM. Die Heizgase in der Drehtrommel werden vorteilhaft
im Gegenstrom zu dem Gutkorn geführt
Da das am Austragsende der Drehtrommel abgezogene Gut erfindungsgemäß eine Temperatur von
250 bis 350° C haben soll, muß die Temperatur im Innern der Drehtrommel auf Werten zwischen 400
und 550° C gehalten werden. Die Ablufttemperatur soll vorteilhaft zwischen 90 und 110° C liegen. Zur
Beheizung der Drehtrommel können gasförmige oder flüssige Brennstoffe, wie beispielsweise Erd- oder
Stadtgas bzw. Heizöl, eingesetzt werden.
Die aus der Trommel abgezogenen Granalien werden in bekannten Kühlvorrichtungen, wie beispielsweise
in einer Kühltrommel, gekühlt. Aus den so auf Raumtemperatur gekühlten Granalien wird
durch Absieben das Gutkorn abgetrennt. Das hierbei anfallende Unterkorn und das aufgemahlene
Uberkorn werden zur Herstellung des Mischgutes in die Mischvorrichtung zurückgeführt. Das mit
dem Verfahren der Erfindung erhaltene Produkt zeichnet sich durch einen hohen Nährstoffgehalt
aus. Es ist vorzüglich zur Ausbringung mit modernen Düngemittelstreuern geeignet und kann praktisch
ohne Staubbelästigung gehandhabt werden.
Das Verfahren der Erfindung wird beispielsweise wie folgt erläutert. Das als Ausgangsmaterial verwendete
Kalium-Magnesium-Sulfathydrat hat folgende Zusammensetzung:
32,5% K2SO4
24,0% MgSO4
24,0% MgSO4
3,0% KCl
1,7% NaCl
2,8% MgCl2
36,0% H2O
36,0% H2O
Siebanalyse des Aufgabegutes:
55
mm | % | |
Kleiner | 0,1 | 8,6 |
Größer | 0,1 | 22,9 |
0,2 | 25,4 | |
0,315 | 17,7 | |
0,5 | 12,3 | |
0,63 | 8,9 | |
0,8 | 4,2 |
60
65 Das Calcinat mit einer Korngröße von unter 0,6 mm wird in den in der nachfolgenden Tabelle
angegebenen Mengenverhältnissen mit dem Schönit in einer Mischschnecke intensiv vermischt. Das Gemisch
wird über eine Passiervorrichtung in den Einlauftrichter einer Drehtrommel eingefüllt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Drehtrommel beträgt 25 UpM. Die Drehtrommel wird mit Stadtgas direkt so beheizt, dr.Q die ebenfalls in der Tabelle angegebenen
Temperaturen erreicht werden. Das aus der Trommel abgezogene Gut hat die aus der Tabelle ersichtliche
Charakteristik. Die Calcinat-Fraktion kleiner als
0,6 mm wird zusammen mit dem auf kleiner als Die Passiertrommel hat beispielsweise folgende
0,6 mm vermahlenen Grobkorn über 4 mm in dem Daten: aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen Mengenverhältnis
mit dem Schönit in einer Mischschnecke Umfang 410 mm
intensiv vermischt 5 Zahl der Schlitze 26
Die Zeitdauer der innigen Vermischung der Korn- Abstand der Schlitze 10
ponenten in den Beispielen 1 bis 5 beträgt jeweils Breite der Schlitze 4
3 Minuten für Chargen von 100 kg. Umdrehungsgeschwindigkeit... 1430 UpM
Aus der folgenden Tabelle sind die beim erfindungsgemäßen Verfahren sich ergebenden Ausgangs- und
Endproduktzusammensetzungen zu sehen:
Beispiel 3
Gewichtsverhältnis K-Mg-Sulfathydrat Calciniertes Rückführgut
Wassergehalte, Gewichtsprozent K2SU4 · MgSO4-Hydrate
Kristallwasser
anhaftende Feuchte
Rückführgut, Kristallwasser
Mischgut, Kristallwasser und anhaftende
Feuchte
Durchsatz, kg/h
Korngrößenverteilung des Granulats
4,0 über mm
0,6 bis 4,0 mm
0,6 unter mm
% H2O-Gehalt im Gutkorn,
0,6 bis 4,0 mm
% K2O im Gutkorn, 0,6 bis 4,0 mm ...
% MgO im Gutkorn, 0,6 bis 4,0 mm .. Gutstemperatur am Trommelauslauf... H2O-Gehalt (%) Uberkorn größer
als 4 mm
H2O-Gehalt (%) Unterkorn kleiner
als 0,6 mm
2:1
22
14
24 20
2,6 45,9 51,5
1,1 29,9 12,8 300
3:1
22
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280
29,9
12,8
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0,6
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22
14
29
15
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17
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25 20
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2,1 0,8
Das Verfahren der Erfindung bietet den Vorteil, daß feuchte Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydrate,
wie sie aus großtechnischen Produktionsverfahren anfallen, nach der Vermischung mit calciniertem
Rückgut gleichzeitig getrocknet, calciniert und granuliert werden. Das Verfahren der Erfindung gestattet
somit, bisher nur schwierig zu granulierendes Aufgabegut mit hoher Ausbeute an Gutkorn von etwa 0,6
bis 4,0 mm mit bekannten Aufgabe- und Mischvorrichtungen und einer Drehtrommel zu granulieren.
Es ist überraschend, daß calciniertes Rückführgut, welches zugesetztes Wasser bindet, mit dem Feuchtgut
ohne Zusatz besonderer Bindemittel ein ausgezeichnet zu handhabendes Granulat mit einer raschen Zerfallgeschwindigkeit
im Boden ergibt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von praktisch wasserfreien Granulaten aus Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 5 bis 20% eingestellte Gemisch aus Kaliumsulfat-Magnesiumsulfat-Hydraten in
Form des Hexa- und Tetrahydrats und abgesiebtes zerkleinertes calciniertes Rückgut im Mengenverhältnis
2:1 bis 5:1, innig vermischt und das
Mischgut in einer Drehtrommel gleichzeitig getrocknet, calciniert und granuliert wird unter
Einstellung einer Gutstemperatur am Trommelauslauf zwischen etwa 250 und 35O°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der
Drehtrommel 15 bis 35 UpM beträgt.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3618058C1 (de) * | 1986-05-28 | 1987-02-19 | Kali & Salz Ag | Verfahren zum Granulieren von wasserloeslichen Duengemitteln mit hohem Kieseritanteil |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3618058C1 (de) * | 1986-05-28 | 1987-02-19 | Kali & Salz Ag | Verfahren zum Granulieren von wasserloeslichen Duengemitteln mit hohem Kieseritanteil |
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