DE210587C

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Publication number: DE210587C
Application number: DENDAT210587D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 210587 KLASSE Ab. GRUPPE

WILLY CARL HÜBNER in WEIMAR.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. November 1907 ab.

Es sind bereits Vorrichtungen für indirekte Zimmerbeleuchtung bekannt, die mit einem an der Decke angebrachten, mit der Spitze nach unten weisenden, kegelartigen Reflektor und einem diesem gegenüberliegenden, unteren, hohlen, die Öffnung nach oben richtenden. Reflektor ausgestattet sind, wobei der letztere die Strahlen der Lichtquelle nach dem oberen Reflektor und der Decke wirft.

ίο Diesen bekannten Vorrichtungen gegenüber unterscheidet sich die vorliegende Einrichtung insbesondere dadurch, daß der untere, hohle Reflektor in der Mitte eine nach oben . verjüngte, reflektierende Erhebung besitzt, um deren Fuß herum mehrere Glühlampen kranzartig angeordnet sind. Hierbei kann diese mittlere Erhebung des unteren Reflektors von einem nach unten offenen, hohlen Körper gebildet werden, dessen Hohlraum Lampen für direkte Beleuchtung aufnimmt.

Dadurch, daß der untere, hohle Reflektor in der Mitte eine nach oben verjüngte, reflektierende Erhebung besitzt, um deren Fuß herum mehrere Glühlampen kranzartig angeordnet sind, werden Decke und Wände durch möglichst oft sich kreuzende Strahlen von einer Stelle des Raumes aus bei verhältnismäßig geringer Lichtstärke äußerst wirkungsvoll und schattenlos beleuchtet.

Auf der Zeichnung sind beispielsweise einige Ausführungsformen der Vorrichtung dargestellt. Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine kantige Ausführungsform in zwei um 90 ° zueinander verstellten senkrechten Schnitten und den unteren Teil im Grundriß. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen eine weitere Ausführungsform im senkrechten Schnitt, teilweise in Ansicht, und ' einen Grundriß des unteren Teiles. Fig. 6 veranschaulicht die Reflexwirkungen der Vorrichtung in schematischer Darstellung.

In dem Deckenreflektor 1 sind die, Lampen 2 angeordnet, deren Licht durch den Reflektor ι nur nach der Decke geworfen wird. Zentral innerhalb des Lampenkranzes 2 befindet sich bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 die reflektorartig wirkende Pyramide 3, deren Spitze nach oben zeigt, und ihr gegenüber in einiger Entfernung über den Lampen ■ eine zweite, mit der Spitze nach unten zeigende, gleichfalls zentral zum Lampenkreis angeordnete, spiegelnde Pyramide 4, deren Einfluß in bezug auf die Lichtverteilung später auseinandergesetzt ist.

Um neben der indirekten Beleuchtung auch direktes Licht von derselben Vorrichtung aussenden zu können, kann man in der nach unten zu offenen, hohlen Pyramide 3 noch Lampen 5 anordnen und sie in besonderen Fällen an Stelle der direkten Beleuchtung benutzen , zur Unterstützung des indirekten Lichtes ist jedoch,, wie sich aus Versuchen ergeben hat, die gleichzeitige Benutzung des direkten Lichtes vollkommen unnötig.

Die Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 unterscheidet sich im Wesen nur dadurch von derjenigen nach Fig. 1 bis 3, daß sie als Rotationskörper ausgebildet ist. Bei beiden Ausführungen können zur Vermeidung eines toten Eindrucks Michglasfenster 8 angeordnet werden. Bei der Ausführung nach Fig. 4 und 5 sind die Tragketten 9 innerhalb des Lampenkreises 2 angeordnet, wodurch die durch di-

rekte Strahlen entstehende Schattenfigur der Kette an der Decke vermieden wird.

Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß die Körper 3 und 4 derart wirken, daß Decke 10 und Wand 11 möglichst gleichmäßig beleuchtet werden und infolgedessen ein vollkommen gleichmäßiges, schattenloses Licht im Raum verteilen. Die Strahlen a, b, c sowie h und i zeigen deutlich, daß jeder Punkt von Wand 11 und Decke 10 unter mehreren Winkeln Licht erhält, während durch die Strahlen / und d a.uch die tiefer liegenden Stellen der Wand beleuchtet werden und die Strahlen g und h seitlich an dem Kegel 3 vorbeischeinen. Berücksichtigt man nun noch, daß die meisten Strahlen in die Zeichenebene hinein- bzw. aus ihr heraustreten und mehrere Lampen 2 hintereinanderliegen, so wird man leicht einsehen, daß die einzelnen Strahlen sich im Räume wiederholt kreuzen und unter den verschiedensten Winkeln auf Wand und Decke auffallen, und daß hierdurch die schattenlose Wirkung wesentlich verbessert · wird.

Als Reflektormaterial verwendet man zweckmäßig versilbertes Blech, Spiegelglas, ver-■ nickeltes Blech, Aluminium u. dgl. Zur Aufhebung schädlicher Farbwirkungen bei Queck

silberdampflampen, Auerlicht usw. kann man auch poliertes Kupfer, Messing, farbige Emaille o. dgl. benutzen, zumal gerade unter Verwen- 30 dung von Messing ein gelblich-orangefarbiges Licht erzielt wird, was dem Auge außerordentlich wohltut.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung für indirekte Zimmerbeleuchtung mit einem an der Decke angebrachten, mit der Spitze nach unten weisenden, kegelartigen Reflektor und einem diesem gegenüberliegenden, unteren, hohlen, die Öffnung nach oben richtenden Reflektor, der die Strahlen der Lichtquelle nach dem oberen Reflektor und der Decke wirft,' dadurch gekennzeichnet, daß der untere, hohle Reflektor in der Mitte eine nach oben verjüngte, reflektierende Erhebung hat, um deren Fuß herum mehrere Glühlampen kranzartig angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Erhebung des unteren Reflektors von einem nach unten offenen Hohlkörper gebildet wird, dessen Hohlraum Lampen für direkte Beleuchtung aufnimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.