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Gerät zur selektiven Temperaturanzeige unter Verwendung eines Stoffes,
der bei Durchschreiten eines vorgegebenen Temperaturpunktes seine Durchsichtigkeit
ändert und eine farbige Fläche sichtbar werden ist
Die Erfindung
betrifft ein Gerät zur selektiven Temperaturanzeige unter Verwendung eines Stoffes,
der bei Durchschreiten eines vorgegebenen Temperaturpunktes seine Durchsichtigkeit
ändert und eine farbige Fläche sichtbar werden läßt. Ein derartiges Gerät eignet
sich besonders zur tiberwachung der Temperatur von Säuglingsnahrung, die sich in
einer Trinkflasche befindet Es ist bereits bekannt geworden, die Temperatur der
flüssigen Säuglingsnahrung in Trinkflaschen dadurch anzuzeigen, daß man in die Wandung
der Trinkflasche von außen her einen kapselförmigen Behälter einsetzt, innerhalb
dessen sich ein Farbpunkt am Boden des Behälters und eine bei der optimalen Trinktemperatur,
bzw. etwas darüber flüssig werdenden Elasse aus Stearin mit bestimmten Zusätzen
befindet (s.FR-PS Nr.
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1 062 644). Solange die optimale Trinktemperatur noch nicht erreicht
ist, verbleibt die Stearinfüllung im festen, undurchsichtigen Zustand. Bei Überschreiten
der rinktemperatur wird die Stearinfüllung flüssig und durchsichtig, so daß der
auf dem Boden des Behälters befindliche Farbpunkt sichtbar wird0 Die praktische
Anwendung dieses selektiv arbeitenden Temperaturanzeigers geschieht in der Weise,
daß die etwas über Trinktemperatur erwärmte Säuglingsnahrung in die mit dem Temperaturanzeiger
ausgerüstete Trinkflasche gefüllt und unter Schütteln abgekühlt wird. Beginnt der
Erstarrungsvorgang der Stearinfüllung, so wird der bis dahin sichtbare Farbpunkt
durch das jetzt undurchsichtige Stearin abgedeckt und dies ist ein Zeichen dafür,
daß das Abkuhlen der Säuglingsnahrung zu beenden ist. Die Säuglingsnahrung kann
jetzt dem Säugling verabreicht werden.
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Der Hauptvorteil dieser bekannten Anordnung besteht darin, daß Fehltemperierungen,
wie sie bei der Temperaturkontrolle lediglich durch Anfühlen (die Trinkflasche wird
zu diesem
Zweck häufig an die Wange der die Nahrung zubereitenden
Person gehalten) auftreten können, ausgeschlossen sind.
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Nachteilig an diesem bekannten Temperaturanzeiger wirkt sich hinsichtlich
der Funktion desselben die Tatsache aus, daß die Stearinfüllung durch die Trinkflaschenwandung
in deren voller Dicke von der innerhalb der Trinkflasche befindlichen Nahrung getrennt
ist. Dies hat eine.Fehlmessung insoweit zur Folge, als die Wärmekapazität der Trinkflaschenwandung
Temperaturänderungen der Säuglingsnahrung sich nur mit zeitlicher Verschiebung auf
die Stearinfüllung auswirken läßt.
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Es ist also die bkühlung der Säuglingsnahrung stets schon weiter fortgeschritten,
als dies der Umschlagpunkt der Indikatorfüllung erkennen läßt und umgekehrte Ein
weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Gerätes zur Temperaturanzeige ist in
der äußerst kostspieligen, umständlichen Herstellung desselben zu sehen: Die Flaschenwandung
muß an der Stelle, an der die MeBkapsel eingesetzt werden soll, örtlich durch starkes
Erhitzen aufgeweicht werden, Danach wird eine Vertiefung der benötigten Größe eingedrückt.
Nach dem abkühlen der so deformierten Flaschenwandung wird die Vertiefung mit einem
Farbauftrag präpariert und das flüssige Stearin wird eingefülltg Schließlich wird
ein Verschlußdeckel aus Glas aufgeschweißt.
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In den erwähnten Nachteilen ist wohl auch der Grund dafür zu suchen,
daß sich Babyflaschen, die mit dem vorstehend geschilderten Temperaturanzeiger ausgerüstet
wurden, nicht allgemein durchsetzen konnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gerät zur selektiven
Temperaturanzeige zu schaffen, das wesentlich einfacher in der Herstellung ist und
den jeweiligen temporären emperatursustand des zu überwachenden Mediums, beispielsweise
der bereits erwähnten Säuglingsnahrung, genau
zu erfassen gestattet
Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät zur selektiven Temperaturanzeige der eingangs
geschilderten ArtO Erfindungsgemäß besteht dasselbe aus einer durchsichtigen Folie,
in deren Gefüge von einer Seite her eine Indikatorlösung eindiffundiert ist, wobei
die Folie auf der gesamten präparierten Seite mit einem Metallplättchen belegt ist,
das auf seiner der Folie zugewandten Seite einen farbigen Belag trägt, Die Herstellung
eines derartigen Gerätes gestaltet sich also außerordentlich einfach; Es braucht
lediglich eine Folie geeigneten Gefüges auf einer Seite mit der Indikatorlösung
präpariert zu werden. Danach wird die Folie in die gewünschte Form geschnitten und
mit einem Metallplättchen belegt, Die präparierte Folie kann auch mit einem Metallplättchen,
dessen Rand umgebogen ist, auf der präparierten Seite und dem Rande eingefaßt werden0
Man erhält dadurch ein zweischichtiges Plättchen, das sich zu den verschiedensten
Kontrollzwecken bequem einsetzen läßt0 Nach einem weiteren Erfindungsgedanken ist
es besonders vorteilhaft, eine Folie aus Silikongiami zu verwenden, die auf einer
Seite mittels einer Paraffinlösung geeigneter Molekularstruktur präpariert wird0
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß sich die als Temperaturindikator wirkende
Paraffinlösung auch nach dem Eindiffundieren in die Folie genauso verhält wie vorher;
d,h, bei einer Uberschreitung der vorgegebenen Temperatur wird sie durchsichtig
und bei einem Unterschreiten derselben undurchsichtig, Man erzielt also mit der
präparierten Silikongummifolie, die mit einem farbig belegten Metallplättchen hinterlegt
ist, genau die gleiche Wirkung, wie dann, wenn man die Indikatorlösung wie bisher
in eine Kapsel einschließt, deren Boden farbig und deren Deckwand durchsichtig isto
Im Gegensatz zu der Kapsel mit den vielfältigen Herstellungsschritten und -problemen
läßt
sich jedoch das lediglich aus zwei miteinander verbundenen
Lagen (Silikongummifolie und Metallplättchen) bestehende erfindungsgemäße Temperaturanzeige-Gerät
wesentlich einfacher herstellen und auch seinem eigentlichen Verwendungszweck zuführen,
Nach einem weiteren sehr wesentlichen Erfindungsgedanken wird das erfindungsgemäßte
Gerät stets an der Innenseite der durchsichtigen Wandung eines Gefäßes, eines Gefäßdeckels
uodglo befestigte Der Inhalt des Gefäßes, der hinsichtlich seiner Temperatur zu
überwachen ist, kommt deshalb unmittelbar mit der metallischen Riickseite des erfindungsgemäßen
Gerätes in Berührung. Ein Nach- oder Voreilen der tatsächlichen momentanen Temperatur
der kontrollierenden Flüssigkeit gegenüber der angezeigten Temperatur wird dadurch
vermieden, Die Plättchenform des Gerates erlaubt eine solche Befestigung in jedem
Falle, Dazu bieten sich die verschiedensten wärmebeständigen, durchsichtigen Kleber
an, In dem bevorzugten Ausführungsbeipiel der erindungsgemäßen Anwendung des Gerätes,
nämlich der Kontrolle der optimalen Trinktemperatur flüssiger Säuglingsnahrung in
einer Trinkflasche, wird das Temperaturanzeige-Gerät in die Wandung eines Saugers
für derartige Trinkflaschen eingebettet, und zwar so, daß hier ebenfalls die metallische
Rückseite des Gerätes nach innen weist und so der unmittelbare Kontakt zwischen
Säuglingsnahrung und der als Meßfühler wirkenden metallischen Rückwand des Gerätes
gewährleistet ist0 Die Verbindung von Sauger und Gerät geschieht am besten bereits
bei der Saugerherstellung. Sauger werden bekanntlich im Tauchverfahren hergestellt.
Man braucht nun lediglich an der Negativform, die die Form des späteren Saugers
hat und in die Kautschuklösung getaucht werden soll, ein erfindungsgemäß ausgebildetes
zweischichtiges Gerät zur Temperaturanzeige leicht lösbar (beispielsweise durch
Dauermagnete bestimmter Feldstärke) zu befestigen. Nach beendetem Tauchverfahren
ist das erfindungsgemäße plättchenförmige Gerät in die Saugerwand, und zwar von
deren Innenseite her, einvulkanisiert.
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Die eben geschilderte Verbindungsweise bietet den weiteren sehr wichtigen
Vorteil, daß sich die metallische Rückseite des Gerätes glatt und ohne Rillen oder
Kanten in die Innenwand des Saugers einfügt, Diese Tatsache ist in bygieni scher
Hinsicht besonders bedeutsam; denn es muß gewshrleistet sein, daß an der Saugerinnenseite
keine Kanten oder Rillen vorhanden sind, in denen sich Reste der Säuglingsnahrung
absetzen können, die nur schwierig oder überhaupt nicht zu entfernen sind und danach
allmählich in Gärung übergehen würden, wodurch die Gesundheit des Säuglings, der
seine Nahrung einem solchen Sauger entnähme, gefährdet wäre.
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Es ist im Rahien der Erfindung ferner möglich, das plättchenförmige
Gerät in der Weise auf der Innenseite eines Saugers zu befestigen, daß es vorn innen
her gegen die Saugerwandung gehalten wird und unter elastischer Verformung der Saugerwandung
mittels eines von außen her über das Gerät mitsamt der dieses umgebenden Saugerwandung
geschobenen Ringes, der hinter dem Rand des Gerätes einrastet, fixiert wird. Dieser
Ring kann entweder aus Metall oder auch aus Kunststoff bestehen.
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Das erfindungsgemäße Gerät zur selektiven Temperaturanzeige ist also
in jeder Hinsicht äußerst vorteilhaft. Es läßt sich einfach herstellen und in sachgerechter
Weise anwenden bzw.
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an der Innenseite einer Gefäßwandung, eines Saugers u.dgl.
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befestigen, bzw0, und'hierhin liegt ein sehr wichtiger Erfindungsgedanke,
in die Wandung eines Saugers für Trinkflaschen einbetten, um ohne jede zeitliche
Verschiebung der Temperaturanzeige jederzeit prüfen zu können, ob die optimale Trinktemperatur
erreicht ist0 In der Zeichnung sind nicht limitierende Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es bedeuten: Fig. 1 den Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Gerat,
Figo 2 die Draufsicht des Gerätes gemäß Fig, 1, Fig. 3 die
Seitenansicht eines Saugers mit eingesetztem Gerät, Fig. 4 einen längsschnitt durch
einen Teil des Saugers gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und Figo 5 den Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Gerät, das mittels eines Einrastringes an der Wandung
eines Saugers befestigt ist, mit den unmittelbar benachbarten Wandungsteilen des
Saugers in vergrößerter Darstellung.
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Gemäß Fig. 1 besteht das Gerät aus der in diesem Falle kreisrunden
Silikongummifolie 1 und dem Metallplättchen 2, dessen Rand umgebogen ist und die
Silikongummifolie 1 einfaßt. Die der Silikongummifolie 1 zugewandte Seite des Metallplättchens
2 ist mit einem farbigen (beispielsweise roten) Belag 3 ausgerüstet.
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Die Silikongummifolie 1 war zuvor in einem hier nicht weiter erläuterten
Verfahren in der Weise mit einer Paraffinlösung präpariert worden, das man die Paraffinlösung
bestimmter Zusammensetzung und Temperatur über die Fläche der Silikongummifolie
1 verteilte und erkalten ließO Jetzt konnte die Vereinigung der Silikongummifolie
1 und des Metallplättchens 2 erfolgen, um das in Fig. 4 dargestellte Temperaturmeß-Gerät
fertigzustellen.
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Dieses Gerät wird, wie die Fig. 3 und 4 erkennen lassen, vorzugsweise
in die Wandung eines Saugers 4 eingesetzt, und zwar am besten dadurch, daß es vor
Beginn des Tauchverfahrens, durch das Sauger bekanntlich hergestellt werden, auf
der die Saugerform besitzenden Negativform an der gewünschten Stelle lösbar befestigt
und während der mehrfachen Tauchvorgänge allmählich von der Gummimasse des Saugers
4 eingeschlossen wird,
wie dies die ausschnittsweise Vergrößerung
eines Längsschnittes durch den Sauger erkennen läßt, Dabei findet ein Einvulkanisieren
des Gerätes in die Saugerwand statt, das nunmehr in der völlig glatten Innenwandung
des Saugers 4 gehalten wird und seine metallische Rückseite der nicht dargestellten
Säuglingsnahrung zur Kontaktnahme darbietet0 Der Erwärmungszustand dieser Säuglingsnahrung
wird durch das Metallplättchen 2, das eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit besitzt,
ohne Zeitverzögerung auf die Silikongummifolie 1 übertragen und von dieser ebenfalls
sofort durch entsprechende Änderung der Durchsichtigkeit im -Umschlagpunkt angezeigt,
falls die vorgegebene optimale Urinktemperatur der Säuglingsnahrung erreicht worden
ist. Das Saugermaterial selbst ist erfahrungsgemäß ausreichend durchsichtig, um
den Farbumschlag innerhalb des Gerätes sicher erkennen zu lassen.
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In der Fig. 5 ist schließlich als.weiteres Ausführungsbeispiel die
nachträgliche Befestigung eines erfindungsgemäßen Gerätes 5 an der Wandung 6 eines
bereits fertigen Saugers dargestellt. Danach wird das Gerät 5 von der Innenseite
der Wandung 6 her an dieselbe gedrückt, so daß seine Kontur nach außen hervortritt.
Anschließend wird der im Querschnitt ungefähr C-förmige Ring 7 von außen her auf
das Gerät 5 mitsamt der dieses bedeckenden benachbarten Wandung 6 gedrückt, bis
er in der eingezeichneten Lage einrastet. Auch in diesem Falle wird das Gerät 5
so eingelegt, daß dessen metallische Rückseite 8 nach innen weist Ansprüche