DE2105174B2 - 8-Oxychinolin- und 8-Oxy chinaldinacrylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Bekämpfung von Mikroorganismen - Google Patents
8-Oxychinolin- und 8-Oxy chinaldinacrylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Bekämpfung von MikroorganismenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft 8-Oxychinolinacrylate und
8-OxychinaIdinacrylate und ihre Herstellung sowie
Mittel, die diese Verbindungen als Wirkstoffe enthalten zur Bekämpfung von Mikroorganismen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel I
gruppe und
R2 und Rj je ein Wasserstoff, Chlor, Brom oder
Jodatom
bedeuten können.
2. Die Verbindung der Formel
-R3
O — C — C = CH2
O X
worin
0-CO-CH = CH2
3. Verbindung der Formel
() —CO-CII = CH,
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen
Formel Il
ein Wasserstoff, Chlor oder Bromatom,
ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe und
R2 und Ri je ein Wasserstoff, Chlor, Brom oder
Jodatom
η bedeuten können.
Kirienko, An- tov und Schamschurin haben die
Polymerisations ,öglichkeiten einzelner Methacrylate des 8-Hydroxychinolins untersucht (J. Wsjesojusnaja
obschtochei Chimii No. 13. 238-239 [1968]). Eine
4i) mikrobizide Aktivität dieser Substanzen wurde nicht
erwähnt
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) erfolgt beispielsweise
nach einer der folgenden an sich bekannten Methoden.
r· Man kann die Verbindungen durch übliche Veresterung eines entsprechend substituierten 8-Hydroxychinolins der allgemeinen Formel
R, | -R1 "" | |
-O | /V | |
T OH |
der allgemeinen Formel | |
mit einer Verbindung | — O —HuI | |
CH2=C- | säurebindenden Mittels ver- | |
— C- Il |
||
X O in Gegenwart eines |
||
-U,
a) mit einem reaktionsfähigen Acrylsäurederivat,
vorzugsweise dem Säurehalogenid, oder aber
b) wenn X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, mit einem Halogenacrylsäurehalogenid der allgemeinen Formel
oder mit einem Halogenpmpionsäurehalogenid der
allgemeinen Formel
Halogen-OC-CHX-CH2X
erhalten, wobei im ersten Falle I Mol H-Halogen
und im zweiten Falle ein Mol H-Halogen und nachfolgend oder gleichzeitig 1 Mol H-X unter
Bildung der Doppelbindung abgespalten wird. Die Veresterungen erfolgen in Gegenwart eines säurebindenden Mittels.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, lassen sich auch
durch Verestern des 8-Hydroxychinolins der allgemeinen
Formel II mit einem reaktionsfähigen Derivat der ι ο
Acrylsäure, vorzugsweise dem Säurehalogenid, darstellen,
wenn in das anfänglich entstandene Produkt
(ΙΠ)
O —CO-CH = CH2
durch Halogenaddition eines Mois Xj an die Doppelbindung
und Abspaltung eines Mois HX der Substituent X = Chlor oder Brom nachträglich eingeführt wird.
Die nachträgliche Halogenaddition an die Doppelbindung
erfolgt zweckmäßig in Eisessig als Lösungsmittel. Dabei erhält man wesentlich bessere Ausbeuten und
einheitlichere Endprodukte, wenn während der Halogenaddition das basische N-Atom des Hydroxychinolinringes
durch Pr-. ionisierung mit einer starken Säure, z. B. mit Schwefelsäure, desaktiviert wird.
Die Abspaltung eines Mols HX erfolgt mittels Alkalicarbonat oder Alkalihjdrogrncarbonat z. B. in
wasserhaltigem Methanol oder Aceton. Vorzugsweise erfolgt die Abspaltung von HX jedoch mittels
geeigneter tertiärer Amine, z. B. Triäthylamin, in inerten, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln
wie Benzol, Toluol oder Xylol. Das tertiäre Amin kann hierbei in stöchiometrischer Menge oder im Überschuß
eingesetzt werden, wobei das HX-SaIz des tertiären Amins entsteht. Vorzugsweise wird jedoch 1 —10% der
stöchiometrischen Menge eingesetzt, wobei man zur Vervollständigung der HX-Abspaltung eine mindestens
stöchiometrische Menge Alkalihydroxyd in Form starker wäßriger Alkalilauge (z. B. 4normale Natronlauge)
zugibt. Letztere regeneriert das tertiäre Amin aus seinem intermediär entstehenden HX-SaIz, so daß
katalytische Mengen tertiäres Amin für die Durchführung der Reaktion genügen. Die HX-Abspaltung gelingt
nach dieser Methode bei Zimmertemperatur rasch, quantitativ und schonend.
Besonders günstig lassen sich die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit X = Chlor oder Brom in
einem einstufigen Prozeß synthetisieren. Zu diesem Zweck wird das entsprechend substituierte 8-Hydroxychinolin
bzw. 8-Hydroxychinaldin mit dem gewünschten 2,3-Dihalogenpropionsäurehalogenid in einem inerten
Lösungsmittel umgesetzt, wobei ein tertiäres Amin wie z. B. Triäthylamin sowohl das bei der Esterbildung
entstehende H-Halogen bindet, all auch die HX-Abspaltung
innerhalb des Propionsäuremoleküla bewirkt, die zur (X-Halogenacrylsäurebindung führt. Die Reaktion
läßt sich unter milden Bedingungen durchführen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I zeigen eine gute mikrobizide Wirkung gegen ein breites
Pilzspektrum. Sie können zur Bekämpfung phytopathogener Pilze an Kulturen wie Getreide, Mais, Reis,
15
JO
40 Gemüse, Obstbau- und anderen Kulturen eingesetzt
werden. Sie sind auch als Seifen- und Waschmittelzusätze verwendbar, da sie Hautpilze bekämpfen und
gleichzeitig hautverträglich sind.
Eine besondere Wirkung besitzen sie gegen die folgenden Pilz- und Bakterienarten: Alternaria, Uromyces,
Botrytis, Piricularia, Pseudmonas, Rhizoctoria,
Aspergillus oder Candida.
. Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen ebenfalls eine fungitoxische Wirkung bei Pilzen, die die
Pflanze von Boden her angreifen und teilweise Tracheomycosen verursachen.
Die Verbindungen der Formel I können als solche oder in Form von Mitteln verwendet werden. In solchen
Mitteln sind außer dem Wirkstoff noch weitere Trägerstoffe, Lösungs-, Verdünnungs-, Dispergier-,
Emulgier-, Netz-, Haft-, Verdickungs- und/oder Düngemittel
enthalten.
Die erfindungsgemäßen 8-OxychinolinacryIate und
8-Oxychinaldinacrylate können in Form von üblichen
Formulierungen wie emuigierbaren Konzentraten, Spritzpulvern, Pasten, löslichen Pulvern, Stäubemitteln
und Granulaten eingesetzt werden. Diese stellt man in bekannter Weise her, z. B. durch Verstrecken der
Wirkstoffe mit Lösungsmitteln und/oder Trägermaterialien, gegebenenfalls unter Mitverwendung von
Emulgier- und/oder Dispergiermitteln (vgl. Agricultural Chemistry, März 1960, Seiten 35 bis 38). Als Hilfsstoffe
kommen dafür im wesentlichen in Frage: Lösungsmittel, wie gegebenenfalls chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe
(z. B. Xylol, Benzol, Chlorbenzol), Paraffine (z. B. Erdölfraktionen), Alkohole (beispielsweise Methanol,
Äthanol, Butanol), Amine (z. B. Äthanolamin, Dimethylformamid) sowie Wasser; Trägerstoffe, beispielsweise
natürliche und synthetische Gesteinsmehle (Kaoline, Tonerde, Kreide, Talkum, hochdisperse
Kieselsäure, Silitate); Emulgiermittel, wie nichtionogene und anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester,
Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, Alkylsulfonate
und Arylsulfonate), und Dispergiermittel, wie Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise
0,5 bis 90%.
Die erfindungsgemäßen Mittel bzw. ihre Aufbereitungen werden in üblicher Weise angew^iKii, z. B. durch
Verspritzen, Verstäuben, Versprühen oder Vernebeln. Die aktive Substanz kann dabei je nach Anwendungszweck in einer Konzentration von 5 bis 0,00005% zur
Anwendung kommen. In besonderen Fällen ist es jedoch möglich oder sogar notwendig, diesen Konzentr?tionsbereich
zu über- oder zu unterschreiten.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Beispiel 1
Darstellung von Oxychinolin-acrylaten
Darstellung von Oxychinolin-acrylaten
1 kg S-Chlor-Z-brom-e-oxychinolin (3,87 Mol) wurden
in 4 Liter Benzol aufgerührt und mit 0,411 kg destilliertem Triäthylamin (4,06 Mol) versetzt.
Unter gutem Rühren ließ man 0,353 kg Acrylsäurechlorid
(330 Mol) in einen Liter Benzol gelöst innerhalb
Vj Stunde zulaufen. Danach wurde 1 Stunde bei 700C
Innentemperatur weiter gerührt. Dann HeQ man auf Zimmertemperatur abkühlen und saugte das Rohprodukt
vom ausgefallenen Triäthylaminhydrochlorid ab.
Zum Filtrat gab man 400 ml Natronlauge zu und rührte 42 Stunden, so daß die beiden Phasen gut
miteinander vermischt wurden. Danach saugte man das unveränderte 5-Chlor-4-brom-8-oxychinolin vom Na-SaIz ab (ca. 80 g).
Im Filtrat wurden die Phasen getrennt. Die benzolische Phase wurde durch Verrühren mit
3 χ 300 ml Wasser neutral gestellt, mit Aktivkohle behandelt und Ober Na2SO4 getrocknet, worauf das
Lösungsmittel im Rotationsverdampfer entfernt wurde.
Man erhielt als kristallinen Rückstand 1,066 kg = 88% d. Th.
R,
10
15
Ο — CO — CH=H
Verb. R,
Nr.
Nr.
Rj
Der Eisessig enthaltende Destillationsrückstand (ca. 100—110 g) wurde mit 200 ml Benzol verrührt und die
entstandene Aufschlämmung unter gutem Turbinieren bei Zimmertemperatur in 250 ml 4 n-Natronlauge
eingerührt; die dabei auftretende Selbsterwärmung wurde durch Eiszugabe kompensiert Man turbinierte
noch >/4 Stunde. Anschließend gab man 2 ml Triäthylamin zu und rührte xli Stunde weiter, so daß die beiden
Phasen gut miteinander vermischt wurden. Danach wurde abgesaugt und mit etwas Benzol nachgewaschen.
Im Filtrat trennte man die Phasen. Die benzolische Phase wurde mit 2 χ 100 ml Wasser gewaschen (wobei
sie alkalisch blieb), mit genügend Na2SO4 und 20 g
Aktivkohle behandelt (starke Farbaufhellung) und das Lösungsmittel im Rotationsverdampfer abdestilliert
Man erhielt nach dem Umkristallisieren aus Cyclohexan in 70%iger Ausbeute die Verbindung der Formel
20
Wirkstoff Nr. 1, Schmelzpunkt nach der Umkristaliisationl00,5-101,5°C
Umkristallisierbar ist die Verbindung aus Cyclohexan
(1 g/ca. 4 ml) oder aus viel Petroläther, wobei sie in
großen Kristallen anfällt
Auf analoge Weise erhielt man die Substanzen der allgemeinen Formel
35
Beispiel 2
Darstellung von Oxychinolin^-bromacrylaten
8,17 g 96%ige Schwefelsaure wurden unter Eiskühlung in 40 ml Eisessig gelöst.
Zu 50 g Verbindung Nr. 1, gelöst in 140 ml Eisessig, wurde unter Eiskühlung und Rühren langsam die
Lösung zugegeben. Danach wurde unter Außenkühlung mit Wasser bei Zimmertemperatur 25,8 g Brom, in 30 ml
Eisessig gelöst, innerhalb 1 Stunde unter Rühren zugetropft (Farbumschlag nach Rot). Man rührte noch 2
Stunden bei Zimmertemperatur, wobei starke Farbaufhellung nach Hellgelb eintrat Danach destillierte man
das Lösungsmitte, am Rotationsverdampfer am Wasserstrahlvakuum bei 40 bis 500C BadtemDeratur ab.
r>5
Q-C-C = CH,
O Br
Wirkstoff Nr. 10, Schmelzpunkt 110-112°C
Beispiel 3
Zu 72 Teilen S-Chlor-e-hydroxychinolin und 100
Teilen Triäthylamin in 1000 Volumteilen Toluol tropfte man innerhalb einer halben Stunde 126 Teile 1,2-Dibrompropionylchlorid in 200 Volumteilen Toluol, wobei
die Temperatur auf 55° C stieg. Nach zwei Stunden wurde vom ausgeschiedenen Tricthylaminhydrochlorid
und Triäthylaminhydrobromid abfiltriert und das Filtrat am Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck
eingeengt. Durch Zugabe von 200 Volumteilen Petroläther (Sdp. 50—700C) und Anreiben mit dem Glasstab
wurde das Reaktionsprodukt der Formel
2 H Cl Cl Smp. 80- 81 C
3 H Cl J Smp. 102- 103 C 4-,
4 H Cl H Smp. 78- SO C j H Br Br Smp. 114- 116 C
6 H J J Smp. 118- 120 C
7 H H H Smp. 51- 52 C
8 CH3 Cl Cl Smp. 77- 79 C w
9 CH3 H H Kp.ln 176- 178 C
0-C-C = CH2
Il I
O Br
(Wirkstoff Nr.! 1)zur Kristallisation gebracht.
Schmelzpunkt: 100-1030C; Ausbeuie 1l6g(= 93%
d. Th. bezogen auf S-Chlor-e-hydroxychinolin).
Auf analoge Weise erhielt man die Substanzen der allgemeinen Formel
M!
C-C = CH2
Verb. R,
Nr.
Nr.
Physik. Eigenschaft
12 | H | Cl | Cl | Br | Smp. | 99- | 100 | C |
13 | II | Il | H | Br. | Smp. | 84- | 86 | C |
14 | H | Br | Br | Br | Smp. | 108- | 110 | C |
15 | M | Cl | J | Br | Smp. | 145- | 149 | C |
16 | H | J | J | Br | Smp. | 119- | 122 | C |
17 | CII, | Il | Il | Br | Snip. | 49- | 51 | ( |
18 | Il | Cl | Il | Cl | Snip. | 84- | 87 | ( |
19 | Il | Cl | Cl | Cl | Smp. | 98- | 100 | ( |
20 | Il | Cl | Br | Cl | Smp. | 97- | ΙΟΙ | ( |
21 | Il | Cl | J | Cl | Smp. | 129- | 131 | C |
22 | Il | Il | Il | Cl | Smp. | 68- | 72 | ( |
23 | Il | Br | Br | Cl | Snip. | 109- | 113 | ( |
20 g Wirkstoff werden in einer Mischung von 48 g Diacetonalkohol, 16 g Xylol und !6 g eines wasserfreien
hochmolekularen Kondensationsproduktes von Äthylenoxyd mit einem Gemisch höheren Fettsäuren gelöst.
Dieses Konzentrat kann mit Wasser zu fungiziden Emulsionen bzw. Spritzbrühen von der gewünschten
Konzentration verdünnt werden.
von Dodecyloxyäthylschwefelsäure erhält man eine in
Wasser emulgierbare, fungizid wirksame Lösung.
Im Gewächshaus wurden Tomatenpflanzen angezogen und einmal prophylaktisch mit einer wäßrigen
Spritzbrühe, enthaltend 0,1% des Wirkstoffs Nr. 10, besprüht. Zwei Tage nachher wurden die so behandelten
Pflanzen mit Konidien von Alternaria solani (E. et M.) J. et Gr. infiziert und für 2 Tage in eine
Feuchtkammer verbracht. Nach weiteren 2 Tagen anschließender Inkubation im Gewächshaus zeigten die
mit dem Versuchspräparat behandelten Pflanzen einen Pilzbefall von 5% während die unbehandelten Kontrollpflanzen
zu 100% befallen waren.
Beispiel 11
ΪΓΠ GCwaCiiShäüS WüFucn ixciäpl'änZcu ängcZOgcH
und einmal prophylaktisch mit einer wäßrigen Spritzbrühe, enthaltend 0,1% eines Wirkstoffes, besprüht.
Zwei Tage nachher wurden die so behandelten Pflanzen mit Konidien von Piricularia oryzae BrL et Cav. infiziert.
Nach 7 Tagen Inkubation in einer Feuchtkammer zeigten die behandelten Pflanzen folgenden Pilzbefall,
während die unbehandelten Konlrollpflanzen zu 100% befallen waren.
80 g Wirkstoff werden mit 2-4 g eines Netzmittels, z. B. Natriumsalz eines Alkylpolyglykoläthermonosullfates,
1 — 3 g eines Schutzkolloids, z. B. Sulfitablauge, und 15g eines inerten, festen Trägermaterials, wie z.B.
Kaolin, Bentonit, Kreide oder Kieselgur, gemischt und hierauf in einer geeigneten Mühle fein vermählen. Das
erhaltene netzbare Pulver, mit Wasser angerührt, ergibt eine sehr beständige fungizide Suspension.
5 g Wirkstoff werden mit 95 g Calciumcarbonat gemischt und gemahlen. Das Produkt wird als fungizides
Streumittel verwendet.
5 g Wirkstoff werden mit 95 g eines pulverförmigen Trägermaterials, z. B. Sand oder kohlensaurer Kalk,
gemischt und mit 1—5 g Wasser oder Isopropanol
befeuchtet. Anschließend wird die Mischung granuliert. Vor dem Granulieren kann der obigen oder einer
Wirkstoff reichen Mischung, z. B. aus 10 g Wirkstoff und
90 g Calciumcarbonat, eine mehrfache Menge, z. B. 100—900 Teile eines gegebenenfalls wasserlöslichen
Kunstdüngemittels, wie z.B. Ammoniumsulfat, beige- 5
mischt werden.<
20 g Wirkstoff und 80 g Talk werden in einer to
Kugelmühle zu sehr fein vermählen. Das erhaltene Gemisch dient als fungizides Stäubemittel.
65
Durch Mischen von 50 g Wirkstoff, 45 g Xylol, Iß g
eines Äthylenoxydkondensationsproduktes eines Alkylphenols und 2,5 g eines Gemisches der Natriumsalze
Verb. Nr. | Beispiel 12 | % Befall |
5 | 5 | |
6 | 5 | |
11 | 10 | |
13 | 10 | |
16 | 5 | |
20 | 5 | |
23 | 10 | |
Kontrolle | 100 | |
Im Gewächshaus wurden Zucchettipflanzen angezogen und einmal prophylaktisch mit einer wäßrigen
Spritzbrühe besprüht, die 0,1%, 0,01% oder 0,001%
eines Wirkstoffes enthielt. Zwei Tage später wurden die so behandelten Pflanzen mit Sporen von Erysiphe
cichoriacearum D. C. infiziert. Nach 12—14 Tagen zeigten die behandelten Pflanzen bei den angegebenen
Konzentrationen nur geringen Befall, während die unbehandelten Kontrollpflanzen zu 100% befal en
waren:
In diesem Versuch wurden neben Netzschwefel die beiden nachfolgenden Vergleichssubstanzen mitgetestet
CH,
Chem. Abstr. Vol. 72, CoI. 100 459 m Khim. Geteros Ud
Soedin 1969 (5), 823-6.
Chem. Abstr. Vol. 72, CoI. 100 459 m Khim. Geteros ikl.
Soedin 1969 (5), 823-6.
Verb. Nr. | 7» Kon/. | 7. Befall |
I | 0.001 | 5 |
1 | 0,001 | 5 |
5 | 0.01 | 5 |
6 | 0,01 | 5 |
IO | 0.01 | 5 |
Il | 0.1 | 10 |
12 | 0.01 | 5 |
14 | 0,01 | 5 |
20 | 0,01 | 5 |
23 | 0,01 | 5 |
''etzschwefel | 0,01 | 50 |
Λ | 0,1 | >50 |
0,01 | 100 | |
B | 0,1 | >50 |
0,01 | 100 | |
Beispiel 13 |
Verb. Nr. | % Befall | Beispiel | Verb. Nr. | % Befall |
I | 5 | H | 5 | |
5 2 | 5 | 12 | 5 | |
3 | 5 | 13 | 5 | |
4 | 5 | 14 | 5 | |
5 | 5 | 15 | 5 | |
„ 7 | 5 | 17 | 5 | |
n 8 | 5 | 20 | 5 | |
9 | 10 | 23 | 5 | |
14 |
Im Gewächshaus wurden Bohnenpflanzen angezogen und einmal mit einer wäßrigen Brühe besprüht, die 0,1%
eines Wirkstoffs enthielt Zwei Tage später wurden die so behandelten Pflanzen mit Uredosporen von Uromyces phaseoli (Pers.) Wint infiziert und für 48 Stunden in
eine Feuchtkammer verbracht Nach 10 bis 14 Tagen anschließender Inkubation im Gewächshaus zeigten die
behandelten Pflanzen folgenden Pilzbefall, während die unbehandelten Kontrollpflanzen zu 100% befallen
waren:
ι-, In Petrischalen, die mit befeuchtetem Filterpapier ausgelegt waren, wurden je drei voll entwickelte,
gleichgroße Blätter von Vicia faba gelegt, die mit einer aus der als IO%iges Spritzpulver (10 WP) formulierten
wirksubstanz Nr. 23 hergestellten Brühe (ö,i%
>o Aktivsubstanz-Gehalt) in einem Sprühapparat tropfnaß
besprüht wurden. Als die Blätter wieder trocken waren, wurden sie mit einer frisch bereiteten standardisierten
Sporensuspension des Pilzes Botrytis cinerea (Konzentration: 100 000 Sporen/ml) infiziert und 48 Stunden in
y, einer feuchten Atmosphäre bei 200C gehalten. Nach
dieser Zeit wiesen sie schwarze, zunächst punktförmige Flecken auf, die sich rasch ausbreiteten. Anzahl und
Größe der Infektionsstellen dienten als Bewertungsmaßstab für die Wirksamkeit der Prüfsubstanz. Wäh-
rend die unbehandelte Kontrolle 100%igen Befall zeigte, waren die mit der Verbindung Nr. 23
behandelten Blätter nur zu 5% befallen.
Beispiel 15
η Die antibakterielle Aktivität wurde im Verdünnungstest wie folgt bestimmt:
a) 20 mg Wirkstoff wurden in 10 ml Propylenglykol 4i) gelöst, davon 0,25 ml zu 4,75 ml steriler Gluccie-Bouillon zugegeben und darauf 1 :10 in den
Röhrchen weiterverdünnt. Diese Lösungen wurden dann mit einem Bakterium beimpft und während 48
Stunden bei 37°C bebrütet (Bakteriostase). 24 4-, Stunden später wurde 1 öse voll beimpfter Lösung
auf Glucose-Agarplatten ausgestrichen und 24 Stunden bei 37°C bebrütet (Bakterizidie). Nach
dieser Zeit wurden folgende Grenzkonzentrationen in ppm der Bakteriostase bzw. Bakerizidie
-,n ermittelt:
Bakterium | Verb. Nr. 1 | Verb. Nr. Ί | Verb. Nr. 17 | Verb. Nr. 18 | Verb. Nr. 19 | Verb. Nr. 20 | S |
Trich. mentagrophytes | _ | - | - | - | 10 | — |
1
1 |
Ps. aeruginosa | - | - | - | - | 500 | - | |
Rhinz. Nigricans | 10 | <3 | 30 | 10 | - | 10 | i |
Asp. niger | <3 | <3 | 10 | 10 | 10 | <3 | I |
Esch. coli | 10/10 | 10/30 | 3Ο/-3Ο | 100/-100 | 2 | 30/-100 | I |
Staph. aureus | 10/-10 | 3/10 | 30/-30 | 313 | 3 | 30/30 |
b) Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MIC) gegen Bakterien und Pilze im Gradientenplattentest
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) wurden in geeigneten Formulierungen (z. B. als
Lösungen in Dimethylsulfoxyd) bestimmter Kon-
zentration mit warmen Fleischbouillon-Agar vermischt Die flüssigen Mischungen wurden auf eine
erstarrte, keilförmige ( = abnehmende Schichtdikke) Grundagarschicht gegossen und ebenfalls
erstarren gelassen.
Mit einer Ρε-teurpipette trug man nun Bakterien-Kulturen senkr^Oht zum Gradienten linienförmig auf.
Nach einer Bebrtitong von 24 Stunden bei 37° C wird
derjenige Punkt auf der Schicht bestimmt, an dem mit der geringsten Wirkstoffkonzentration (in ppm) Wachstumshemmung erreicht wird.
Folgende minimale Hemmkonzentration ausgedrückt in ppm Wirkstoff, wurde für die aufgeführten Bakterienstämme erzielt:
Verb. Nr. I
Verb. Nr. 2
Verb. Nr. 17
Verb. Nr. 18
Paecilomyces varioti | Testsubstanzen: | 20 |
Trichophyton Tinactin res. | Cl | I |
Trichophyton mentagrophytes | 1 | |
Trichophyton intcrdigitale | I | |
Aspergillus elegans | 25 | |
Sacaromyces cerevisiae | 10 | |
Rhodotorula ruhra | - | |
Candida albicans | 20 | |
Pscudomonas aeruginosa | 60 | |
Proteus vulgaris | 25 | |
Klebsiella pneumoniae | 20 | |
Salmonella typhimurium | 25 | |
Hscherichia coli | 15 | |
Streptococcus mitis | 0,5 | |
Staphylococcus aureus | 10 | |
Beispiel 16 | ||
Vergleichsversuch | ||
0--CO-CH = CH2
0-CO-CH = CH2
Als Handelsprodukte:
Netzschwefel
NH-C-NH-COC2H5
NH-C-NH-COC2H5 IO
IO
10
10
IO
IO
IO
>IOO
IO
IO
6,5
5,5
6
2
4
3
6
4
2
4
3
6
4
4
70
30
30
30
25
0,5
20
3 3 2 2 3 5
4,5 100 40 60
50 25
0,7
Ca. 8 cm hohe Gerstenpflanzen wurden mit einer aus
Spritzpulver des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe
r, besprüht. Nach 48 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit Konidien des Pilzes bestäubt. Die
infizierten Gerstenpflanzen wurden in einem Gewächshaus bei ca. 22° C aufgestellt und der Pilzbefall nach 10
Tagen beurteilt.
Die Wirkung wird nach der folgenden Skala aufgeschlüsselt
0= 0- 5% Befall
1= 5- 20% Befall
2 = 20- 50% Befall
3 = 50-100% Befall (inaktiv)
— = nicht getestet
im Vergleich mitunbehandelten der infizierten
Kontrollpflanzen
ίο Substanz
WirkstolTkonzentration (ppm) 1000 300 120 60
Verb. I
Verb. 5
Netzschwefel
Cercobin
0
0
1
0
0
0
2
0
0
2
0
Die Verbindungen der Formel I zeigen, wie oben nachgewiesen, sowohl gegenüber vorbekannten strukturell ähnlichen Verbindungen als auch gegenüber den
auf demselben Gebiet anerkannten Präparaten Netzschwefel und Cercobin (Thiophanat) (vgL Wirksubstan-
-en der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel. W. Perkow; Verlag Paul Parey, 1971 [ergänzt
1974]) eine deutliche Wirkungssteigerung.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. 8-Oxychinolin- und B-Oxychinaldinacrylate der allgemeinen Formel I(D0-CO-C = CH2 Xestert, wobei X, Rj, R2 und R3 in den obengenannten Formeln wie im Anspruch 1 definiert sind und Hai für ein Halogenatom steht5. Mikrobizides Mittel enthaltend als Wirkstoff mindestens eine Verbindung gemäß Anspruch 1 und den üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
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