DE2104876C3 - Wärmedämmplatte aus hartem Kunstharzschaumstoff - Google Patents
Wärmedämmplatte aus hartem KunstharzschaumstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wärmedämmplatte aus hartem Kunstharzschaumstoff, z.B. auf Polyurethan-
oder Phenoiharzbasis, mit beidseitig auf den Plattenoberflächen
kreuzweise angeordneten Nuten.
Es ist bekannt, Wärmedämmplatten aus harten Schaumkunststoffen, beispielsweise auf der Basis von
Polyurethan und Phenol-Resol-Harzen, herzustellen. Darüber hinaus ist es bekannt diese Wärmedämmplatten
zu Entlüftungs- bzw. Entwässerungszwecken oder für Installationseinrichtungen mit beidseitig auf den
Plattenoberflächen kreuzweise angeordneten Nuten zu versehen, wobei sich im Überschneidungsbereich der
ober- und unterseitigen Nuten sogar Löcher ergeben können. Es ist auch bekannt, Wärmedämmplatten auf
nur einer Oberflächenseite zu profilieren, um z. B. die Schallisolierung oder Elastizität zu verbessern. Die
Wärmedämmplatten werden entweder aus großen einzeln geschäumten Schaumstoffblöcken geschnitten,
in Formen einzeln geschäumt oder aber aus einer kontinuierlich in einer Bandpresse geschäumten
Schaumstoffbahn geschnitten.
Die beschriebenen Wärmedämmplatten werden auf die zu isolierenden Flächen entweder aufgeklebt oder
lose aufgelegt. Die Platten werden dann mit Abdichtschichten, z. B. mit Dachpappen, Folien od. dgl. abgedeckt,
wobei gegebenenfalls die Abdichtschichten mit den Wärmedämmplatten verklebt werden. Nach dem
Verlegen solcher Platten beobachtet man häufig einen Verzug dieser Platten in der Weise, daß sich die
Plattenränder von der Unterlage abheben, so daß die Platten schüsseiförmig aufwölben. Diese Schüsselung
wird insbesondere begünstigt durch Erwärmung der äußeren Plattenoberfläche, etwa durch Sonneneinstrahlung.
Auch eine entgegengesetzte Verwerfung — eine Wölbung — kann gelegentlich beobachtet werden.
Die Schüsselung kann bei großer Kraft zu einer erheblichen Verformung oder Beschädigung der Abdichtschichten,
z. B. der Folien oder Dachpappen führen. Die Folgen einer Beschädigung sind das Eindringen von Wasser in die Dämmschicht bzw. in die
Unterkonstruktion.
Die Intensität der Verwerfung ist bei Platten unterschiedlicher Herstellungsart nicht einheitlich. Vielmehr
wird beobachtet, daß Platten, die aus einem Schaumblock geschnitten sind, im allgemeinen weniger
zum Verwerfen neigen, während formgeschäumte Platten oder solche die kontinuierlich als Schaumstoffbahn
hergestellt sind im allgemeinen eine größere Verzugsneigung zeigen. Eine mögliche Ursache dafür
kann in dem unterschiedlichen Dichteaufbau der einzelnen Platten gesehen werden. Während eine aus
einem Block geschnittene Platte im allgemeinen eine über den Querschnitt nahezu konstante Dichte aufweist
ist bei einer formgeschäumten oder kontinuierlich geschäumten Platte die Dichte in der Nähe der
Piattenoberfläche größer als im Plattenkern. Es wird in der Praxis vielfach beobachtet daß Platten mit zur
Oberfläche hin steigender Dichte und auch kaschierte Platten zu stärkerem Verzug neigen.
ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Verzugsneigung von Wärmedämmplatten der eingangs beschriebenen Art zu verringern bzw. auszuschalten.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst daß zur Verminderung der Verzugsneigung der Platten
die Nutentiefe zwischen 0,05 und 0,25 der Plattendicke bei einer Nutenbreite zwischen 2 und 15 mm beträgt
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Verzugsneigung von Wärmedämmplatten aus harten
Kunstharzschaumstoffen durch eine ganz bestimmte
,ο Oberflächengestaltung verringert werden kann, wobei
solche Profilierungen bisher bekanntermaßen nur zur Lösung völlig von der Erfindung verschiedener
Aufgaben wie Be- und Entlüftung benutzt wurden.
Die Nuten iuf den beiden Plattenseiten können
entweder einander gegenüberliegen oder zueinander versetzt angeordnet sein. Der Abstand zweier Nuten in
beiden Richtungen beträgt einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zufolge zwischen 5 und 25 cm.
Die Linienführung der Nuten kann gerade oder auch regelmäßig oder unregelmäßig gekrümnit verlaufen.
Der Querschnitt der Nuten kami z. B. rechteckig, keilförmig oder halbrund sein. Die Nuten werden
bevorzugt durch fiinfräsen hergestellt.
Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß genutete Wärmedämmplatten, und zwar kaschierte wie auch
unkaschierte, praktisch keine Verzugsneigung mehr aufweisen. Die genuteten Platten nach der Erfindung
sind besonders wertvoll als Abdeckungen von Flachdächern.
4c In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Platte, bfti der sich die
Nuten beider Seiten gegenüberliegen und
F i g. 2 eine versetzte Anordnung der Nuten.
F i g. 2 eine versetzte Anordnung der Nuten.
Die Wärmedämmplatten aus Kunstharzschaum werden bevorzugt aus Polyurethanschaumstoffen oder
Phenolharzschaumstoffen hergestellt, können jedoch auch aus weiteren Schaumstoffen wie PVC-Hartschaum
bestehen.
Als harte Kunststoffschaumstoffe werden nach DIN 7726 harte und sprödharte verstanden.
Mit handelsüblichen Kunstharzhartschaumstoffplat-
<iS ten unterschiedlicher Zusammensetzung (s. Tabelle,
Spalte 1) und Oberflächenausbildung, die nach dem Blockverfahren bzw. nach kontinuierlichen Verfahren
auf Doppelbandpressen hergestellt worden waren, wurden auf einer ebenen Betonfläche eines Betonflach-
fto daches folgende Wärmedämmschichten in Verbindung
mit anderen Dachdeckmaterialien aufgebaut.
1. VersuchsanordnungA(Beispiele 1 bis!)).
Aufbau der Wärmedämmschicht von oben nach (,^ unten gesehen:
Weich-PVC-Folie
Schaumstoffplatten
Weich-PVC-Folie
Weich-PVC-Folie
Schaumstoffplatten
Weich-PVC-Folie
Bitumenfilzpappe (500 g/m2)
Betonfläche
Betonfläche
2. Versuchsanordnung B (Beispiele 10 bis 14).
Aufbau der Wärmedämmschicht von oben nach
unten gesehen:
Weich-PVC-Folie
Schaumstoffplatten
Eitumenklebemasse 85/25
bitumierte Alu-Folie
Bitumenklebemasse 85/25
Lochpappe
Kaltbitumenanstrich
Betonfläche
In die Oberfläche di;r verlegten Schaumstoffplatten
waren entsprechend Fig.2 kreuzweise U-förmige Nuten eingefräst. Die Nutenbreite betrug 10 mm, die
Nutentiefe wurde variiert (Spalte 4).
Drei Tage nach Erstellung dieser Versuchsancrdnung
wurden an mehreren Sonnentagen bei Außentemperaturen' von 27— 35° C jeweils am Nachmittag nach
mehreren Stunden intensiver Sonneneinwirkung auf die Prüfflächen nach Entfernung der oberen Folienabdek-
kung folgende Messungen vorgenommen:
I. Verzug der Schaumstoffplatten. Dazu wurde eine gerade Meßlatte nach den 2 vorhandenen Möglichkeiten von Ecke zu Ecke quer über die Schaumstoffplatten gelegt und in der Plattenmitte der Abstand zwischen Meßlatte und Plattenoberfläche bestimmt (Spalte 6).
I. Verzug der Schaumstoffplatten. Dazu wurde eine gerade Meßlatte nach den 2 vorhandenen Möglichkeiten von Ecke zu Ecke quer über die Schaumstoffplatten gelegt und in der Plattenmitte der Abstand zwischen Meßlatte und Plattenoberfläche bestimmt (Spalte 6).
II. Bei der. Versuchen nach Anordnung A (Beispiele 1 —9) wurde außerdem mit einem Meßbügel die
minimal notwendige Auflast bestimmt, die auf die Querseiten an den Plattenenden aufgebracht
werden mußte, um die Platten wieder in die Planlage zu bringen.
Zwischen Folienabdeckung und Schaumstoffplatte wurden nach Sonneneinwirkung Temperaturen zwischen
63 und 67" C gemessen.
Wie aus den Versuchsergebnissen ersichtlich, kann bei lose verlegten Schaumstoff platten (Beispiele 1—9)
im Falle der genuteten bzw. profilierten Platten die in der Praxis übäiche Auflast (Kiesschüttung 80 kg/m2)
geringer sein als bei nicht genuteten Platten. Bei mit dem Untergrund mit Bitumenklebemasse verklebten
Platten liegen die erfindungsgemäß hergestellten Platten besser, d. h. planer im Bitumenbett.
| Beispiel | MartschaumsioH platten | Dichte | Größe L.B.D. | Nutungs | Versuchs | Minimale Auflast |
| Zusammensetzung/ | tiefe | ergebnisse | ||||
| Herstellverlahren/ | Verzug/ | |||||
| Oberfläche | Schüsselung | |||||
| (kg/m1) | (mm) | (mm) | (mm) | (kg) | ||
| 58 | 1000X500X30 | X | 3- 5 | 3- 4 | ||
| 1 | Phenolharz | 58 | 1000X500X30 | 8 | 0 | - |
| 2 | Blockware/ | |||||
| Schnittfl. offenporig | 62 | 1200X600X30 | X | 8-17 | 12-16 | |
| 3 | 62 | 1200X600X40 | X | 5-13 | 15- 1<5 | |
| 4 | Phenolharz | 62 | 1200X600X40 | 5 | 4- 6 | 5- 6 |
| 5 | kontinuierlich | 62 | 1200X600X40 | 10 | ! - 3 | 2- 3 |
| 6 | Graupappe 240g/nr | 37 | 1000X500X30 | X | 26-38 | 25-33 |
| 7 | Polyurethan | 37 | 1000X500X30 | 4 | 15-19 | 19-22 |
| 8 | kontinuierlich | 37 | 1000X500X30 | 8 | 9-12 | 11 -13 |
| 9 | Bitumenpapier 80 ^/nr | 66 | 1200X600X40 | X | 4- 7 | - |
| 10 | Phenolharz | 66 | 1200X600X40 | 5 | 0- 2 | - |
| 11 | Kontinuierlich | 6A | 1200X600X40 | 10 | 0 | - |
| 12 | SchaumsstolThaut | 62 | 1200X600X30 | X | 8-13 | - |
| 13 | Phenolharz | |||||
| kontinuierlich | 62 | 1200X600X30 | 8 | 0 | - | |
| 14 | Graupappe 240g/m2 | |||||
χ = ungenulele Vergleichsproben
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Wärmedämmplatte aus hartem Kunstharzschaumstoff, z. B. auf Polyurethan- oder Phenolharzbasis,
mit beidseitig auf den Plattenoberflächen kreuzweise angeordneten Nuten, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verminderung der Verzugsneigung der Platten die Nutentiefe zwischen
0,05 und 0,25 der Plattendicke bei einer Nutenbreite zwischen 2 und 15 mm beträgt
2. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutenabstand zwischen 5
und 25 cm beträgt
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| C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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