DE2103875B2 - Verfahren zur Herstellung einer Nickel-Super-Legierung vom Gamma-Gamma'-Typ - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Nickel-Super-Legierung vom Gamma-Gamma'-TypInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Nickel-Super-Legierung vom
Gamma-Gamma'-Typ. bei dem ein \ilver der endgültigen
Zusammensetzung durch Verformung in einer duktilen Hülle isostatisch auf lOO°/o theoretische
Dichte zu Knüppeln verdichtet wird.
Die pulvermetallurgische Herstellung von Nickel-Super-Legierungen vom Gamma-Gamma'-Typ durch
Sintern von pulverförmigen Nickellegierungen wird in der Arbeit von V. A. Tracy et al. »Sintered
High-Temperature Aloys«, abgedruckt in Journal of Metals, Bd. 13 (1961), S. 363 bis 369, beschrieben.
Aus einer Arbeit von J. Williams »The Consolidation of Metal Powders by Hot Working within
Shcfhs«, Powder Metallurgy, 1958, Nr. 1/2, S. 94
bis 103, ist es bekannt, die Pulver, aus denen man einen kompakten Körper nerstellen will, in eine duktile
Hülle einzuschließen, zu verformen und dadurch isostatisch zu verdichten. Dieser Technik entsprechend
wird die Superlegierung zu einem pulverförmigen Zustand rnikrogegossen oder zerstäubt und dann
in einer weitgehend sauerstofffreien Atmosphäre zu einem Rohling der gewünschten Größe und Form
verfestigt. Dieser Rohling ist weitgehend frei von Seigerung.
^in ständiges Problem bei Superlegicrungsteilen,
die nach dem bisher bekannten pulvermetallurgischen Verfahren hergestellt worden sind, ist die scharfe
Grenze, die bei der Bewirkung eines erwünschten Kornwachstums in aen resultierenden verdichteten
Teilen besteht. Es ist anzunehmen, daß solche Kornwachstumsrestriktion teilweise von Oxiden und anderen
verhältnismäßig schlecht löslichen Verunreinigungen herrührt, welche auf den Oberflächen der
Pulverpartikeln vorhanden sind. Die Vorsichtsmaßnahmen, die angewendet wurden, um die Meuge unlöslicher
Verunreinigungen zu vermindern, sind ohne Erfolg geblieben; die Schwierigkeiten, solches Kornwachstum
zu erreichen, traten sogar dann auf, wenn
ίο pulverförmige Legierungen nur eine so kleine Menge
wie 30 ppm Sauerstoff enthielten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches die Schwierigkeit
des Kornwachstums in den verdichteten Pulverteilen beseitigt wird und eine metallurgische Struktur
ermöglicht wird, die bezüglich Homogenität und physikalischer Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
besser ist als gegossene und geschmiedete Formen aus der gleichen Superlegierung.
Diese Aufgabe wird durch ein eingangs genanntes Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß der Knüppel zuerst unterhalb der Rekristallisationstemperatur um einige Prozent bis zu 50°, η
Querschnittsverminderung kaltverformt, bei einer über der Rekristallisationstemperatur aber unterhalb
der Lösungstemperatur der Gamma'-Phase liegenden Temperatur in einer ersten Stufe und schließlich bei
einer oberhalb der Lösungsglühtemperatur der Gamma'-Phase, jedoch unterhalb der Schmelztemperatur
der Gamma-Phase liegenden Temperatur in einer zweiten Stufe rekristallisiert wird.
Die Nickel-Superlegierungen, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt sind, sind außerordentlich großkörnig und weisen eine bessere Zug-
festigkeit und Zeitstandfestigkeit bei erhöhten Temperaturen, d. h. bei Temperaturen über 760° C, auf
als die bisher bekannten gleichartigen Legierungen. Vorteilhafterweise wird der Knüppel zwischen 538
und 927C C um 30 bis 500O kaltverformt.
In der ersten Stufe wird vorzugsweise 2 bis 12 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 927 und
1149° C rekristallisiert.
In der zweiten Stufe wird vorzugsweise 30 bis 60 Stunden lang bei einer Temperatur von 1149 bis
1316° C rekristallisiert.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Figuren und Beispielen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Flußdiagrainm, das die aufeinanderfolgenden
Stufen einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergibt,
F i g. 2 eine Mikroaufnahme eines nach K a 11 i η g
geätzten Musters, aufgenommen bei 500facher Vergrößerung der Kornstruktur einer Superlegierung
nach der Verdichtung des lockeren Pulvers zu einer Dichte, die weitgehend K)O0O der theoretischen
Dichte entspricht.
F i g. 3 eine Mikroaufnahme, in gleicher Vergrößerung, der gleichen in F i g. 2 gezeigten Legierung
nach der Kaltverformung und der ersten Rekristallisationsstufe und
Fig. 4 eine Mikroaufnahme, lOfache Vergrößerung,
der Kornstruktur einer nach Kali ing geätzten Zugprobe aus der in F i g. 2 und 3 gezeigten
Legierung nach dei zweiten RekristallisatiGnsstufe,
welche das Kornwachstum bewirbt, hergestellt.
Wie in dem in F i g. 1 gezeigten Flußdiagramm zu erkennen ist, wird die Nickel-Super-Legierung der
gewünschten Zusammensetzung zuerst in bekannter
Weise pulverisiert oder mikrogegossen, so daß ein sonders gute Ergebnisse wer den erhau ^
Pulver der gewünschten Beschaffenheit und Teilchen- Pulverpartikeln eine Große im bere cn h
Tröße entsteht. Dieses wird dann auf bekannte Weise 10 Mikron haben wöbe d e ™en ü.
eingeschlossen und auf 100·/. theoretischer Dichte über diesen Bereich verteilt jmd. D« ium F
verdichtet. Der resultierende Rohling wird dann er- 5 maler Packungsdichte des frei ™L?enaen r
nndungsgemäß kai* erformt, d. h. einer Deformation was die nachfolgende Verdichtung erleichtert,
bei einer Temperatur unter der Rekristallisations- Das resultierende Superlegierun^pul^r der ge^
temperatur der Legierung unterworfen. Dann folgt wünschten Zusammensetzung und Pa™"^™:h8hter
ϊΐerste Rekristallifationsstufe, in welcher die Keim- dann in eine Hülle eingeschlossen und be erhöhter
hildunc neuer Körner stattfindet. Danach wird der io Temperatur verdichtet, so dab ein *™V
Stilisierte Rohling einer zweiten Reknstalli- Knüppel ™^™:\^?%£^$5£
'aiionsstufe unterworfen, wobei ein Kornwachstum gebildet wird. Die Verdich^ ^^rfahren
stattfindet. Bei geeigneter Temperatursteuerung kann kann nach '^ndemem der bekannte^
das Wachstum zu beinahe Einkristall führen. durchgeführt werden, wie St"n=P™' ■ taü.
Das Ausgangspulver der Nickel-Super-Legierung, ,5 ^hen, Uesenl^^ ™^^uum^ ^
in welchem jedes der Pulverpartikeln im wesent- sches Heißverdichten, ^°"^^βΓ Temperen
die gleiche Zusammensetzung hat, kann nach Verdichten w,rd Vorzugs^ b« erhöhter ρ^
verschiedenen Verfahren hergestellt -.,erden; jedoch ratur ^™™™·™^ ^Verformung zu
«ird das Mikrogießen, d. h. das Zerstäuben einer partikel, _*e Kompakt™*5 und VelJ is|hen
S^.melze der Legierung, bevorzugt. Das Mikro- «, einem Knüppel von nahezu 100 /0 ^r m _
citUen der geschmolzenen Legierung kann nach dem Dichte zu erleichtern Fu .dumesen N* V^
Zerstäubungsverfahren unter Benutzung der Zer- Legiemngen können Vorheiztemperaturen
ftäuberdüse·; wie in der USA.-Patentschrift 3 252 783 von 1036 bis «wa"70CmrtMMg aI
der Anmelderin offenbart, ausgeführt werden. WerdeJV ^ ,Bereiches mu"Sι der Nähe der
V'eeen der schädlichen Wirkung von Sauerstoff 25 innerhalb dieses B^ich« ™«u JJ dem Becinn
und Oxiden auf die Metalle der Legierung wird das Solidustemperatur oder gejde unter .^
Zerstäuben der Superlegierung und das Sammeln der des Sch.™e^n F% d". JeXKg bei welcher dai
Pulverpartikeln unter Bedingungen vorgenommen, ^^^'ί^^^Χ^™ unterworfen wird,
unter denen Sauerstoff und sauerstoffhaltige S ibstan- Pulver sturm «cherVer dichtting^u n.
Zc„. einschließlich Wasser, nicht mit den Pulver- 30 wird e^nhe^ohne VoreAiwn ^ ^ ^
partikeln merkliche Zeit in Kontakt kommen kon- Be m Strangpressen oaer Behälter ein-U
so daß Oxydation und/oder Sauerstoffeinschluß ubhch das Pulver,η -^^, d abgedichvermieden
wird. Die jeweils erforderlichen Vorsichts- zuschließen, der evakuiert uη D ße_
maßnahmen zur Verhütung der Oxydation der Super- tet wird. Optima e Pa» de k s ™ dadurch erreicht
!Vierung während des Zerstäubens hängt ab von der 35 halter mit dem 1°™™™^ oder Ultraschall-Mcn^e
der legierenden Bestandteile in der Legierung. werden, daß die Behalte ^cna Packungs-Dic
Anwesenheit von Aluminium und Titan 2. B er- Frenzen au gesetzt ^n^wo theoretischen
fordert besondere Vorsichtsmaßnahmen wegen ihrer dichten von etwa ö is Die lo$en
Oxvdationsempfindlichkeit bei den höheren Tempe- Richte von lOO^o erreicht wer dn_
iaiUrcn. die bei den üblichen Mikrogießvcrfahren 40 Partikeln ^"^"^^^ n und kompakticr,
angewendet werden. Unter solchen Umständen ist geschlossen ™ku"m™*™™,*n etwa 85 bis 90" «
es-üblich, das Mikrogießen in inerter Atmosphäre. werden, so daß.eine Vorfonr Λοη rt Vor_
v.,e in Areon oder Helium, die weitgehend wasser- der theoretischen Dichte ent^tetu. ti
frei sind/vorzunehmen. Im Handel erhältliches form kann auch ^r^KornP^^ χ atur
Λ,οοη. das minimale Mengen von Verunreinigungen 45 im Vak»7 »nd ^1 ein selbsttragender Körper
e.Hi.äll, hat sich als besonders geeignet als nicht hergestell ^dc" ^^«n ^er |ann der wC1-osvdierende,
im wesentlichen trockene inerte Atmo- oder Knüppel gebadet wira, w
,oh;i,c beim Mikrogießen von Superlegierungen er- teren Äompaktiuung zu
;ic beim Mg pgg
diesen. Der üblichen Technik gemäß wird das Innere ""g^^^S geschriebenen Kompaktie-Norrichtung,
die verwendet wird, zuerst evaku- 5° Unter den vorstenena ο γ t ressen des
is:=: ^ rasa s ^ώΐ
Pulvers anwendet wird, ist der Sauerstoffgehalt des 55 Ujrm er w,e«n D «Behalte rkonn π aa .^ ^^
Pulvers, wenn es abschließend verdichtet ,st, vor- Mcta.li slu, dase,m au sr ^ Te atur
7,,sweise unter etwa 100 ppm gebracht. «rn durch Mrangpre»cn werden zu
Gemäß den gebräuchlichen Zers.aubungs- oder ° ^^^βΧ^η\ε^αΗΛ
Mikrogießtechnikcn whu die Superlegierung m ein ^J^J^^
'oslfr™
danach gesammelt und gesiebt, um die Partikeln, Stahle. KomDaktierunR oder Verdichtung läßt
die zur Bildung des verdichteten Körpers oder Knup- 65 Nach de; Jom^ktierung ^d Danach
pels aus Superlegierung gce.gnet sind, abzutrennen. man den «"^^„P^, ein weitercs Strang-
K S ^ΞΪΚ ^^S^ Die Kaltverformung des «,
dichteten Knüppels kann in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Durchgängen vorgenommen
werden, um den gewünschten Kahverformungsgrad zu erhalten, der durch den Verdichtungsgrad bestimmt
wird, der erforderlich ist, um eine weitgehend vollständige Rekristallisation der Legierung bei der
bestimmten, bei der Rekristallisationsstufe angewendeten Temperatur zu erreichen. Es ist gefunden worden,
daß für öh meisten Nickel-Super-Legierungen die Giöße der Kaltverformung, ausgedrückt in prozentualer
Verminderung des Querschnittes des verdichteten Körpers oder Knüppels durch die Kaltverformung
im Bereich von nur wenigen Prozent bis etwa 50% oder mehr liegen kann. Der maximale
Kaltverformungsgrad eines verdichteten Knüppels wird durch praktische Erwägungen bestimmt sowie
durch die benutzte Vorrichtung und die Zeit. Es ist gefunden worden, daß eine Querschnittsverminderung
um 500O in einem Durchgang in der Regel
zufriedenstellend ist und Querschnittsverminderungen oder die ihr entsprechende Kalt, ;rformune im Bereich
von etwa 30 bis 50% bei mäßigen Temperaturen
im Bereich von 538 bis 927° C wird bevorzugt.
Während der Kaltverformungsstufe kann der verdichtete Rohling oder Knüppel auf eine unterhalb
der Rekristallisationsschwelle liegende Temperatur erhitzt werden, um die Verformung zu erleichtern.
Bei den meisten Nickel-Super-Legierungen, auf die das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist, liegt
die Rekristallisationstemperatur im Bereich von etwa 926 bis 1149 C. Im Hinblick darauf wird der verdichtete
Knüppel auf eine Temperatur im Bereich
von etwa 538 b;s 92*" C während der Kaltverformung
erhitzt.
Der Ausdruck »Rekristallisationstemperatur«, wie er hier gebraucht wird, ist definiert als die Temperatur,
oberhalb welcher die Keimbildung und das Wachsen neuer spannungsfreier Körner stattfindet,
was mit einem Verbrauch an kaltbearbeiteter Matrix infolge des Wachsens der Körner verbunden ist.
Der resultierende verdichtete und kalt\crformte Knüppel wird danach dor Rekristallisation unterworfen,
und zwar bei einer Temperatur über der Rekristallisationstemperatur. aber unter der Lösungstemperatur der Gamma'-Phase. Diese Lösungstemperatur
der Gamma'-Phase, wie sie hier gebraucht wird, ist definiert als die Temperatur, bei oder über der
sich die Gamma'-Phase in der Gamma-Phase löst. Die Gamma'-Phase wiederum ist definiert als die
Vielzahl intermetallischer Verbindungen, welche allgemein durch die Formel Nia (X. Y, Z)6 ausgedrückt
werden können, in welcher X, Y und Z für z. B. Aluminium, Titan, Kobalt usw. stehen und worin a
und b ganze Zahlen sind. Diese intermetallischen Verbindungen sind bei Temperaturen unter der Lösungstemperatur
der Gamma'-Phase durch die Gamma-Phase hindurch dispergiert urd wirken als
Festigungsmittel. Entsprechend 'den oben gebrachten Definitionen wird die Rekristallisation des kaltverformten
und verdichteten Knüppels im allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von etwa 927 bis
1149C C ausreichend lange durchgeführt, so daß
Keimbildung neuer spannungsfreiei Körner im Knüppel stattfinder, kann. Die Rekristallisation wird ausreichend
lange fortgesetzt, so daß im wesentlichen vollständige Rekristallisation des Knüppels stattfinden
kann, was für die meisten Nickel-Super-Legieruneen,
die zu 10 bis 15% Querschnittsverminderung kaltverformt worden sind oder dem Äquivalent
davon für Rekristallisationstemperaturen von 927 bis 1149CC, 2 bis 12 Stunden erforderlich macht. Es
ist zu bemerken, daß die Rekristallisation eines kaltverformten Knüppels zu jeder Zeit nach dem Kaltverformen
vorgenommen werJen kann ebenso wie die 2. Stufe der Rekristallisation zn jeder beliebigen
Zeit nach der 1 Stufe erfolgen kann.
Nach Beendigung der 1. Stufe dei Rekristallisation
ίο wird der verdichtete, kaltvenormte und rekristallisierte
Knüppel einer 2. Rekristallisationsstufe unterworfen,
bei welcher Korn wachstum stattfindet. Diese Stufe wird ausgeführt, indem der rekristallisierte
Knüppel einer Temperatur über der Lösungsglühtemperatur der Gamma'-Phase und unter der
Schmelztemperatur der Gamma-Phase ausgesetzt wird. Der Beginn des Schmelzens der Gamma-Phase
von Nickd-Super-Legierungen der allgemeinen Art,
auf welche das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist, liegt in der Regel im Bereich von 1204 bis
13710C. Die Dauer der Behandlung der 2. Stufe
kann variiert werden, entsprechend dem gewünschten Grad des Kornwachstums. Es ist gefunden worden,
daß normalerweise eine Behandlung in der
2. Stufe für Nickel-Super-Legierungen von etwa 30 bis 60 Stunden bei Behandlungstemperaturen im Bereich
von 1149 bis 1316cr geeignet ist, um eine
MikroStruktur ?u erhalten, in welcher dei Koxndurchmesser
etwa 3,175 mm beträgt. Zweckmäßiger-
weise wird diese Behandlung über eine längere Zeitdauer fortgesetzt, um weiteres Wachsen des Kornes
zu bewirken, bis am Schluß ein Knüppel mit einkristallinem Gefüge erhalten wird.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß es zweckmäßig ist, pulvermetallurgische Techniken anzuwenden,
um Knüppel oder Teile aus Niciel-Super-Legierungen
zu bilden, welche von relativ großer Kornstruktur sind und bessere Hochlernperatureigenschaften
besitzen als gleiche oder ähnliche Super-
Legierungen, die gegossen und/oder warmgeformt
sind. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich mit zahlreichen bekannten Superlegierungen
auf Nickelbasis, d. h. Legierungen, deren Hauptbestandteil
Nickel ist, erzielen. Beispiele für Nickel-
Super-Legierungen, die bis heute bekannt sind und die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bearbeitet
werden können, sind in Tabelle 1 aufgeführt. Selbstverständlich sind diese Superlegierungen nur
zur Veranschaulichung herangezogen, die Erfindung
ist aber nicht auf sie beschränkt.
Um das erfindungsgemäße Verfahren noch bcssei zu erklären, werden die nachstehenden Beispiele gebracht.
Es sei jedoch bemerkt, daß die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist.
Eine Nickel-Super-Legierung entsprechend der in Tabelle 1 für Udimet 700 gebrachten Zusammensetzung
wurde in kugelförmige Partikeln mikrogegos-
sen und danach gesiebt, um ein Pulver mit Partikeln eines Durchmessers im Bereich von 10 bis 60 Mikron
zu erhalten. Das frei fließende Pulver wurde dann in einen langen zylindrischen Behälter aus Schmiedeeisen
eingeschlossen und darin durch Einwirkung von Ultraschallschwingungen verdichtet. Der Behälter
wurde dann evakuiert.'durch Schweißen fest verschlossen
und danach ein vollständig dichter Stab bei einer Temperatur von 1066° C strangeepreßt. Die
Mikrostruktur des resultierenden verdichteten Knüppels ist in F i g. 2 gezeigt. Danach wurde der Stab
auf 927° C vorerhitzt, das ist eine Temperatur, die etwa 1100C unter seiner Rekristallisationstemperatur
liegt. Bei dieser Vorheiztemperatur wurde der Knüppel kaltverformt, indem er zwischen ein Paar
Walzen hindurchgeschickt wurde, was eine Querschnittsverminderung um etwa 50 %>
bei einem Durchgang brachte. Der resultierende kaltverformte Knüppel wurde danach 21It Stunden bei einer Temperatur
von 1149° C rekristallisiert. Diese Temperatur liegt über der Rekristallisationstemperatur,
aber unter der Lösungstemperatur der Gamma'-Phase dieser Legierung. Die rekristallisierte Struktur
des kaltverformten und rekristallisierten Knüppels ist in F i g. 3 gezeigt. Es ist zu erkennen, daß diese
Kornstruktur eine sehr feine rekristallisierte Kornstruktur ist.
Legierung
Zusammensetzungen einiger Nickel-Super-Legierungen (Gewichtsprozent)
Cr
Al
Mo
co ι Cb
Zr I andere i Ni
Nimonic 75
Nimonic 8OA
Nimonic 90
Nimonic 95
Nimonic 100
Waspaloy
Udimet 700
Rene 41
lN-100 (gegossen)
MAR-M 200 (gegossen)
B-1900 (gegossen)
INCO-713 (gegossen) ..
M-252
0,12 0,08 0,10 0,12 0,20 0,08 0,10 0,09 0,18 0,15 0,11
0,14
0,15
20
20
20
20
11
19
15
19
10 9,0 8,0
13,0
19,0
1,5 1,6 2,0 5,0 1,3 4,3 1,5 5,5 5,0 6,0 6,0
1,0 0,5
2,4
2,4
3,0
1,3
3,0
3,5
3,1
5,0
2,0
1,0
0,75
2,4
2,4
3,0
1,3
3,0
3,5
3,1
5,0
2,0
1,0
0,75
2,5
5.0
4,4
5,2
10,0
3,0
4,4
5,2
10,0
3,0
6,0
4,5
4,5
9,8
12,5
17,5
17,5
20,0
13,5
18,5
11,0
15,0
17,5
20,0
13,5
18,5
11,0
15,0
10,0
10,0
1,0
2,3
Nb+Ta
Nb+Ta
0,008
0,03
0,005
0,015
0,015
0,015
0,01
0,005
0.08
0,05 0,05 0,07 0,1
4,3Ta
5,0Fe (max.)|
Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest
Bei der folgenden 2. Stufe der Rekristallisation
zu schmelze beginnt.
pressen
bei
Vergrößerung aufgenommen.
Beispiel B Vergleichsbeispiel waren wesentlich schlechter als die nach dem oben
gebrachten Beispiel A erhaltenen Proben mit der in F i g. 4 gezeigten Mikrostruktur.
Vergleichsversuche bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen an Proben, die erfindungsgemaß
hergestellt worden waren, und an Proben aus dei gleichen Legierung, die gegossen und warmbearbeitet
worden waren, zeigten, daß die erfindungsgemäßen Proben mindestens ebensogut, meist
aber besser waren als die bekannten Strukturen. An Proben gemäß Beispiel A und B wurden außerdem
die Zeitstandeigenschaften, die bei Legierungen, welche Belastungen bei hohen Temperaturen ausgesetzt
werden, sehr wichtig sind, bestimmt, und zwar bei 1010° C unter einer Spannung von
1406 kp/cm2. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Proben versagten bei 196 Stunweg-
50 den, während die in üblicher Weise hergestellten Proben aus der gleichen Legierung U-700 bereits
nach 10 Stunden versagten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 519/66
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nickel-Super-Legierung
vom Gamma-Gamma'-Typ, bei dem ein Pulver der endgültigen Zusammensetzung
durch Verformung in einer duktilen Hülle isostatisch auf 100 0O theoretische Dichte
zu Knüppeln verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Knüppel zuerst unterhalb der Rekristallisationstemperatur um einige Prozent bis zu 50 °/o Querschnittvenninderung
kaltverformt, bei einer über der Rekristallisationstemperatur aber unterhalb der Lösungstemperatur der Gamma'-Phase liegenden Temperatur
in einer ersten Stufe und schließlich bei einer oberhalb der Lösungsglühtemperatur der
Gamma'-Phase, jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Gamma-Phase liegenden Temperatur
in einer zweiten Stufe rekristallisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Knüppel zwischen 538
und 9270C um 30 bis 500Zo kaltverformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe 2 bis
12 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 927 und 1149° C rekristallisiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der z.veiten
Stufe 30 bis 60 Stunden lang bei einer Temperatur von 1149 bis 1316° C rekristallisiert
wird.
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