DE2103271C - Klebeheftstreifen für Bucheinbände und Verfahren zum Einbinden - Google Patents
Klebeheftstreifen für Bucheinbände und Verfahren zum EinbindenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung von Klebeheftstreifen zur Verbindung der an ihrem
Rücken abgefrästen Lagen eines Buchblockes, insbesondere mit gerundetem Rücken und auf Verfahren
zum Einbinden von Büchern unter Verwendung von Klebeheftstreifen. Beim Einbinden von Büchern
kann so verfahren werden, daß die einzelnen Bogen zu Lagen gefaltet und die Lagen in eine Heftmaschine
gegeben werden. Um die Heftung einzusparen, wird so vorgegangen, daß der Rücken der zum
Buch zusammengelegten Lagen abgefräst und ein z. B. aus Polyvinylacetat bestehender Klebstoff auf
den. Rücken aufgebracht wird, der dann durch eine Auflage von Nessel oder Kreppapier abgedeckt wird.
Dabei ist für die Seitenbeleimung, d. h. für die Befestigung der über den Rücken beiderseits überstehenden
Streifen der Abdeckung, ein besonderer Auftrag von Leim nebst Anpressen der überstehenden Ränder
des Streifens erforderlich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine Abbindezeit von mindestens
zwei Stunden eingehalten werden muß, bevor das Schneiden und Runden des Buches durchgeführt
werden können. Auch besteht die Gefahr, daß der Leim durch die Abdeckung durchschlägt und daß bei
Verwendung von Kreppapier als Abdeckung diese im Scharnier zwischen Buchdecke und Vorsatz bricht.
Die deutsche Patentschrift 390 276 zeigt für das Einbinden von Büchern Klebeheftstreifen aus einem
weitmaschigen Gewebe, das mit einem Klebemittel getränkt und auf einer Seite mil dünnem Papier beklebt
ist. Ein solcher Klebestreifen ist für Buchblocks mit gefrästem Rücken nicht geeignet, weil beim Runden
"des nicht genügend beweglichen und nicht dehn-Laren
Materials die einzelnen Seiten aus dem Leimbeil
gedrückt werden. Auch wird die Herstellung von Einbänden unter Verwendung von Klebestreifen aus
weitmaschigem Gewebe mit entsprechenden Kosten belastet und das einseitige Aufkleben von dünnem
ίο Papier erfordert einen weiteren Arbeitsgang.
Die deutsche Auslegeschrift 1297 790 zeigt Klebestreifen
mit eiiVT gewissen Dehnbarkeit. Die Streifen bestehen vorzugsweise aus einer PVC-Folie, auf
der mittels eines Klebstoffes wellenförmig verlaufende Verstärkungsfaden befestigt sind.
Der Erfindung" liegt die Aufgabe zugrunde, das Binden eines Buchblocks durch Leim und das Abdecken
des beleimten, insbesondere gerundeten Rükkens zu verbessern. Vor allem soll ein zeitsparendes,
kontinuierliches Verfahren ermöglicht, beim Abdekken ein Durchschlagen des Leimes vermieden und
bei gerundeten Rücken eine hohe Standfestigkeit der Rundung gewährleistet werden.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß der Klebeheftslreifen aus einseitig mit Schmelzkleber beschichtetem Kreppapier besteht und mit
quer zur Längsrichtung des Buchrückens geradlinig verlaufenden, dehnbaren Verstärkungsfaden ausgestaltet
ist.
Dadurch, daß die Verstärkungsfaden zwar dehnbar sind, aber geradlinig verlaufen, wird eine rohe
Standfestigkeit der Rundung des Buchrückens erreicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß wohlfeiles
Kreppapier verwendet wird.
Die Verstärkungsfaden bestehen zweckmäßig aus Polyamid und sind gemeinsam mit dem Schmelzkleber
auf das Kreppapier aufgebracht. Es können aber auch andere Fäden mit ausreichender Dehnbarkeit,
z.B. gezwirnte Fäden, verwendet werden. Die dehnbaren Verstärkungsfäden können eventuell in einem
großmaschigen Fadengitter enthalten sein.
Die Klebeheftstreifen werden zweckmäßig in einer Breite zugeschnitten, welche die Rückenbreite
des Buchblockes beidseitig um etwa 2 bis 3 cm übertrifft. Es hat sich gezeigt, daß das Kreppapier und
derartige Verstärkungsfaden eine ausreichende Dehnbarkeit besitzen, um der beim Runden des Buches
eintretenden Verbreiterung der Rückenflächc des Buches zu folgen. Die Verstärkung· iädcn gewährleisten,
daß der Klebeheftstreifen im Scharnier zwischen Buchdecke und Vorsatz nicht brechen
kann.
Beim Einbinden von Büchern mit dem erfindungsgemäßen Klebeheftstreifen wird so verfahren,
daß vor dem Schneiden des Buches heißer, vorzugsweise auf etwa 150° C erhitzter Schmelzkleber auf
den abgefrästen Buchrücken aufgetragen und hiernach der Buchblock mit seinem mit heißem Schmelzkleber
versehenen Rücken durch Vorschub über einen entsprechend zugeschnittenen Klebeheftstreifen
geführt und auf diesen aufgedrückt wird, der von einer quer zur Längsrichtung des Buchrückens einlaufenden
Bahn abgeschnitten wird, wobei die beiderseits des Buchrückens überstehenden Ränder des
Klebeheftstreifens beim weiteren Vorschub des Buchblockes gegen dessen Vorsatzblätter angelegt
und unter Wärmezufuhr angebügelt werden. Auf diese Weise ist es möglich, in einem bestimm-
ten Arbeitstakl kontinuierlich heißen Schmelzkleber,
ζ. B. mittels Rackeiwalzcn auf den abgefrästen
Buchblockrücken aufzutragen, den so vorbereiteten Rücken mit einem zugeschnittenen
Klebeheftstreifen zu verbinden, die überstehenden Rander dieses Streifens anzubügeln, das Buch zu beschneiden
und zu runden. Die Zufuhr des Klebeheftstreifens in einer quer zur Vorschubriehtung de*
Buchblockes gerichteten Bahn bietet den Vorteil, duB durch Regelung des Vorschubs dieser Bahn die m
Breite des jeweils abgeschnittenen K'.ebeheftstreifens
auf einfache Weise auf die Rückenbreite der jeweils einzubindenden Bücher eingestellt werden kann.
F i g. 1 der Zeichnung ist die Draufsicht auf eine Bahn, von welcher die Klebeheftstreifen abgeschnilten
werden. Diese Bahn besteht aus Kreppapier 1, einem Auftrag 2 von Schmelzkleber und dehnbaren
Verstärkungsfaden 3. Diese Fäden können beim Beschichten des Kreppapiers zusammen mit dem
Schmelzkleber aufgebracht werden. 2c
F i g. 2 stellt schematise!) el Arbeitsgang beim
F.inbinden dar. In der Ste 11g 4 wird heißer
Schmelzkleber mittels Walzen auf den abgefrästen Rücken des Buchblockes durch Walzen aufgetragen.
Der Buchblock wird hiernach in die Stellung 5 gefördert, in welcher er mit seinem beschichteten Rücken
auf einen von der Bahn I abgeschniitenen KlebeheU-streifen
6 angedrückt wird. Die Bahn 1 läuft von der Rolle 7 ab. Das Abschneiden des K'.ebeheftstreifens 6
erfolg! durch das Messer 8 in der jeweils erforderlichen
Breite, d.h. mit beiderseits übersieh jnden Randstreifen 10. Hiernach wird der Buchblock in die
Stellung 9 gefordert, wobei die beiderseits überstehenden Rander 10 des Klebeheftstreifens gegen die
Vorsatzblatter angedrückt und mir.eis der mit elektrischer
Widerstandsheizung 11 ausgestatteten Schienen 12 angebügelt werden. Anschließend wird das
Buch im Arbeitstakt zu den Vorrichtungen «eführi.
welche in bekannter Wel· das Schneiden und Run- >
den des Buches bewirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Klebeheftstreifen zur Verbindung der an ihrem Rücken abgefrästen Lagen eines Buchblokkes.
insbesondere mit gerundetem Rücken, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klebeheftstreifen
(6) aus einseitig mit Schmelzkleber
(2) beschichtetem Kreppapier fl) besteht und mit
quer ..ur Längsrichtung des Buchrückens geradlinig verlaufenden, dehnbaren Verstärkungsfaden
(3) ausgestattet ist.
2. Klebeheftslreifen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dall die dehnbaren Verstär
kungsfäden (3) aus Polyamid oder aus gezwirnten Fäden bestehen und im Schmelzkleber (2) enmebettet
sind.
3. KWbehchst reifen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch ;ekennzeichnet, daß die Breite des Streifens
(6) die Rückenbreite des Buchblockes beidseitig um etwa 2 bis 3 cm übertrifft.
4. Verfahren zum Einbinden von Büchern unter Verwendung von Klebeheftstreifen nach
einem tier Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Buchblock mit seinem mit heißem
Schmelzkleber versehenen Rücken gegen den Klebeheftstreifen (6) angedrückt wird, worauf
die beiderseits des Buchrückens überstehenden Ränder (10) des Klebeheftstreifens gegen die
Vorsatzblätter angelegt und unter Wärmezufuhr angedrückt werdei:.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die StR .fen (6) vor dem Andrücken
von einer quer zur Längsrichtung des Buchrückens laufenden Bahn (1) abgeschnitten
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712103271 DE2103271C (de) | 1971-01-25 | Klebeheftstreifen für Bucheinbände und Verfahren zum Einbinden |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2103271A1 DE2103271A1 (de) | 1972-08-03 |
DE2103271B2 DE2103271B2 (de) | 1973-02-22 |
DE2103271C true DE2103271C (de) | 1973-09-06 |
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