DE2103271A1

DE2103271A1 - Klebeheftstreifen für Bucheinbände und Verfahren zum Einbinden

Info

Publication number: DE2103271A1
Application number: DE19712103271
Authority: DE
Inventors: Hans 7080 Aalen. P Landsiedel
Original assignee: Dr Rudolf Schieber GmbH and Co KG
Current assignee: Henkel Dorus GmbH and Co KG
Priority date: 1971-01-25
Filing date: 1971-01-25
Publication date: 1972-08-03
Also published as: DE2103271B2

Description

Klebeheftstreifen für Bucheinbände und Verfahren zum Einbinden Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung von Klebeheftstreifen für Bucheinbände und auf Verfahren zum Einbinden von BU-chern. Beim Einbinden von Büchern kann so verfahren werden, daß die einzelnen Bogenzu Lagen gefaltet und die Lagen in eine Heftmaschine gegeben werden. Um die Heftung einzusparen, wird so vorgegangen, daß der Rücken der zum Buch zusammengelegten Lagen abgefräst und ein z.B. aus Polyvinylacetat bestehender Klebstoff auf den Rücken aufgebracht wird, der dann durch eine Auflage von Nessel oder Kreppapier abgedeckt wird. Dabei ist für die Seitenbeleimung, d.h. für die Befestigung der Uber den Rücken beiderseits überstehenden Streifen der Abdeckung, ein besonderer Auftrag von Leim nebst Anpressen der überstehenden Ränder des Streifens erforderlich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine Abbindezeit von mindestens zwei Stunden eingehalten werden muß, bevor das Schneiden und Runden des Buches durchgeführt werden können. Auch besteht die Gefahr, daß der Leim durch die Abdekkung durchsclägt und daß bei Verwendung von Kreppapier als Abdeckung diese im Scharnier zwischen Buchdecke und Vorsatz bricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und das Einbinden ohne Heften in einem kontinuierlichen Arbeitsgang mit wesentlicher Zeiteinsparung und unter Verwendung von preisgünstigen Materialien durchzuführen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist erfindungsgemäß ein Klebeheftstreifen zur Verbindung der an ihrem Rücken abgefrästen Lagen des Buches vorgesehen, der aus einseitig mit Schmelzkleber beschichtetem Kreppapier besteht und mit quer zum Buchrücken verlaufenden elastisch dehnbaren Verstärkungsfäden ausgestattet ist. Die Verstärkungsfäden bestehen zweckmäßig aus Polyamid und sind gemeinsam mit dem Schmelzkleber auf das Kreppapier aufgebracht. Es können aber auch andere Fäden mit ausreichender Dehnbarkeit, z.B. gezwirnte Fäden, verwendet werden. Die dehnbaren Verstärkungsfäden können eventuell in einem großmaschigen Fadengitter enthalten sein.
Die Klebeheftstreifen werden zweckmäßig in einer Breite zugeschnitten, welche die Rückenbreite des Buches beidseitig um etwa 2 bis 3 cm übertrifft. Es hat sich gezeigt, daß das Kreppapier und derartige Verstärkungsfäden eine ausreichende Dehnbarkeitbesitzen, um der beim Runden des Buches eintretenden Verbreiterung der Rückenfläche des Buches zu folgen. Die Verstärkungsfäden gewährleisten, daß der Klebeheftstreifen im Scharnier zwischen Buchdecke und Vorsatz nicht brechen kann.
Beim Einbinden von Büchern mit dem erfindungsgemäßen Klebeheftstreifen wird so verfahren, daß vor dem Schneiden des Buches heißer, vorzugsweise auf etwa 15O0C erhitzter Schmelzkleber auf den abgefrästen Buchrücken aufgetragen und hiernach das Buch mit seinem mit heißem Schmelzkleber versehenen Rücken durch Vorschub über einen entsprechend zugeschnittenen Klebeheftstreifen geführt und auf diesen aufgedrückt wird, der von einer quer zur Längsrichtung des Buchrückens einlaufenden Bahn abgeschnitten wird, worauf die beiderseits des Buchrückens überstehenden Ränder des Klebeheftstreifens beim weiteren Vorschub des Buches gegen dessen Vorsatzblätter angelegt und unter Wärmezufuhr angebügelt werden. Auf diese Weise ist es möglich, in einem bestimmten Arbeitstakt kontinuierlich heißen Schmelzkleber, z.B. mittels Rackelwalzen auf den abgefrästen Buchrücken aufzutragen, den so vorbereiteten Rücken mit einem zugeschnittenen Klebeheftstreifen zu verbinden, die überstehenden Ränder dieses Streifens anzubügeln, das Buch zu beschneiden und zu runden. Die Zufuhr des Klebeheftstreifens in einer quer zur Vorschubrichtung des Buches gerichteten Bahn bietet den Vorteil, daß durch Regelung des Vorschubs dieser Bahn die Breite des jeweils abgeschnittenen Klebeheftstreifens auf einfache Weise auf die Rückenbreite der jeweils einzubindenden Bücher eingestellt werden kann.
Fig. 1 der Zeichnung ist die Draufsicht auf eine Bahn, von welcher die Klebelleftstreifen abgeschnitten werden. Diese Bahn besteht aus Kreppapier 1, einem Auftrag 2 von Schmelzkleber und dehnbaren Verstärkungsfäden 3. Diese Fäden können beim Beschichten des Krepppapiers zusammen mit dem Schmelzkleber aufgebracht werden.
Fig. 2 stellt schematisch den Arbeitsgang beim Einbinden dar. In der Stellung 4 wird heißer Schmelzkleber mittels Walzen auf den abgefrästen Rücken des Buches durch Walzen aufgetragen. Das Buch wird hiernach in die Stellung 5 gefördert, in welcher es mit seinem beschichteten Rücken auf einen von der Bahn 1 abgeschnittenen Klebeheftstreifen 6 angedrückt wird. Die Bahn 1 läuft von der Rolle 7 ab. Das Abschneiden des Klebeheftstreifens 6 erfolgt durch das Messer 8 in der jeweils erforderlichen Breite, d.h. mit beiderseits überstehenden Randstreifen 10. Hiernach wird das Buch in die Stellung 9 gefördert, wobei die beiderseits überstehenden Ränder 10 des Klebeheftstreifens gegen die Vorsatzblätter angedrückt und mittels der mit elektrischer Widerstandsheizung 11 ausgestatteten Schienen 12 abgebügelt werden. Anschließend wird das Buch im Arbeitstakt zu den Vorrichtungen geführt, welche in bekannter Weise das Schneiden und Runden des Buches bewirken.

Claims

Patentansprüche

Klebeheftstreifen zur Verbindung der an ihrem Rücken abgefrästen Lagen eines Buches, dadurch g e k e n nz e i c h n e t, daß der Klebeheftstreifen (6) aus einseitig mit Schmelzkleber (2) beschichtetem Kreppapier (1) besteht und mit quer zum Buchrücken verlaufenden, elastisch dehnbaren Verstärkungsfäden (3) ausgestattet ist.
2. Klebeheftstreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t, daß die dehnbaren Verstärkungsfäden (3) aus Polyamid oder aus gezwirnten Fäden bestehen und gemeinsam mit dem Schmelzkleber (2) auf das Kreppapier (1) aufgebracht sind.
3. Klebeheftstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß er in einer Breite zugeschnitten ist, welche die Rückenbreite des Buches beidseitig um etwa 2 bis 3 cm übertrifft.
4. Verfahren zum Einbinden von Büchern mit Klebeheftstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß vor dem Schneiden des Buches heißer Schmelzkleber auf den abgefrästen Buchrücken aufgetragen und hiernach das Buch mit seinem mit heißem Schmelzkleber'versehenen Rücken durch Vorschub über einen von einer quer zur Längsrichtung des Buchrückens einlaufenden Bahn (1) abgeschnittenen Klebeheftstreifen (6) geführt und auf diesen aufgedrückt wird, worauf die beiderseits des Buchrückens überstehenden Ränder (10) des Klebeheftstreifens beim weiteren Vorschub des Buches gegen dessen Vorsatzblätter angelegt und unter Wärmezufuhr abgebügelt werden.