DE2100385A1 - Katalytisches Verfahren zur Her stellung von Oxiranverbindungen - Google Patents
Katalytisches Verfahren zur Her stellung von OxiranverbindungenInfo
- Publication number
- DE2100385A1 DE2100385A1 DE19712100385 DE2100385A DE2100385A1 DE 2100385 A1 DE2100385 A1 DE 2100385A1 DE 19712100385 DE19712100385 DE 19712100385 DE 2100385 A DE2100385 A DE 2100385A DE 2100385 A1 DE2100385 A1 DE 2100385A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydroperoxide
- radicals
- olefinically unsaturated
- compound
- alkoxide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D301/00—Preparation of oxiranes
- C07D301/02—Synthesis of the oxirane ring
- C07D301/03—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds
- C07D301/19—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds with organic hydroperoxides
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J31/00—Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds
- B01J31/02—Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds containing organic compounds or metal hydrides
- B01J31/12—Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds containing organic compounds or metal hydrides containing organo-metallic compounds or metal hydrides
- B01J31/122—Metal aryl or alkyl compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/04—Compounds containing oxirane rings containing only hydrogen and carbon atoms in addition to the ring oxygen atoms
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2231/00—Catalytic reactions performed with catalysts classified in B01J31/00
- B01J2231/70—Oxidation reactions, e.g. epoxidation, (di)hydroxylation, dehydrogenation and analogues
- B01J2231/72—Epoxidation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Epoxy Compounds (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
SHELL INTEBNATICMALE RESEARCH MAATSCHAPPIJ N. V.
Den Haag, Niederlande
"Katalytisches Verfahren zur Herstellung von. Oxiranverbindungen"
Priorität: 9. Januar 1970, V.St.A., Nr. 1847
Bekanntlich können olefinisch ungesättigte Verbindungen durch Umsetzung mit einem organischen Hydroperoxid gemäß nachstehendem
Eeaktionsschema
^O =C. + -C-O-O-H >
:.C GZ + -C-OH
olefinische Gruppe
Hydroperoxidgruppe
Oxirangruppe
Hydroxylgruppe
zu den entsprechenden Oxiranverbindungen umgewandelt werden.
Der bei dieser Umsetzung entstehende Alkohol kann in das entsprechende. Hydroperoxid zurückverwandelt werden. Wenn ein mindestens
ein Wasserstoffatom tragendes, dem die Hydroxylgruppe
109829/1946
vorhanden
tragenden C-Atom benachbartes C-Atom / ist, wird die vorgenannte
Rückumwandlung in der Regel sehr zweckmäßig durch Dehydratisierung,
Hydrierung und Oxydation gemäß nachstehendem Reaktionsschema durchgeführt:
H OH
-G-C-
-G-C-
HH
-G-C-
Il
HH H|
-C-G- + 0o >
-C-C-O-O-H
Man kann die ersten beiden Stufen des obigen Heaktxonsschemas häufig gleichzeitig durchführen.
Wenn die gemäß obigem Reaktionsschema ein Zwischenprodukt darstellende
olefinisch ungesättigte Verbindung ein handelsfähiges fc Produkt darstellt, kann auf die Hydrierung und Oxydation natürlich
verzichtet werden. Wenn der Alkohol sich als Handelsprodukt eignet, kann sogar auch die Dehydratisierung unterbleiben.
Hydroperoxide werden im allgemeinen in herkömmlicher Weise nach einer Oxydationsreaktion gemäß der Gleichung
RH + O2 > R-O-O-H
durchgeführt, wobei R einen gegebenenfalls substituierten einwertigen
Kohlenwasserstoffrest bedeutet. Man erkennt, daß diese
109829/1846
Gleichung eine allgemeine Form der letzten Stufe des vorgenannten Reaktionsschemas für die Rückumwandlung darstellt. Der
Rest R weist im allgemeinen 5 his 20, vorzugsweise 5 his 10
C-Atome auf und ist insbesondere ein Kohlenwasserstoffrest,
speziell ein sekundärer oder tertiärer C^ ^Q-Alkyl- oder Aralkylrest.
Ganz besonders bevorzugte Reste R sind tertiäre Alkyl- und sekrndäre oder tertiäre Aralkylreste, wie die tert.-Butyl-,
tert.-Pentyl-, Cyclopentyl-, 1-Phenyläthyl-1- oder 2-Phenylpropyl-2-Gruppe, sowie die verschiedenen durch Abspal- I
tung eines Wasserstoffatoms aus der aliphatischen Seitenkette
des Tetralinmoleküls gebildeten Tetralinilgruppen.
Aralkylhydroperoxide, deren Hydroperoxygruppe an jenes C-Atom einer Alkylseitenkette gebunden ist, welches direkt mit einem
aromatischen Ring verknüpft ist, wie 1-Phenyläthyl-i-hydroperoxid
bzw. 2-Phenylpropyl-2-hydroperoxid, werden häufig nach den entsprechenden Kohlenwasserstoffen, wie als Äthylbenzolhydroperoxid
bzw. Cumolhydroperoxid, benannt. Diese Bezeich- | nungsweise wird auch hier angewendet.· Man erkennt, daß bei Verwendung
von Äthylbenzolhydroperoxid als Alkohol 1-Phenyläthanol-1
(auch als "Methylphenylcarbiaol" bezeichnet) erhalten wird,'
welches zu Styrol dehydratisiert werden kann, während bei Verwendung
von Cumolhydroperoxid als Alkohol 2-Phenylpropanol-2 (auch als "Dimethylphenylcarbinol" bezeichnet) gewonnen wird,
welches man zu oc-Methylstyrol dehydratisieren kann. Natürlich
sind sowohl Styrol als auch oC-MethyIstyrol technisch
wertvolle Produkte, die man somit bevorzugt als solche verwendet und/oder verkauft, wobei man auf eine Regenerierung von
109829/1946
Äthylbenzol bzw. Cumol verzichtet.
Tertiäre Amylene, welche wertvolle Isopren-Vorprodukte darstellen,
können durch Dehydratisierung des bei Verwendung von tert.-Pentylhydroperoxid gebildeten Alkohols gewonnen werden.
Die vorgenannten Verbindungen der allgemeinen Formel EH werden
nachstehend als "Kohlenwasserstoffe" bezeichnet, obwohl R, wie erwähnt, auch einen substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeuten
kann, wobei die Substituenten beispielsweise Halogen-Sauerstoffatome enthaltende
atome oder / i'unktionellc Gruppen, wie Hydroxylgruppen oder
atome oder / i'unktionellc Gruppen, wie Hydroxylgruppen oder
Reste der allgemeinen Formeln
OO 0
fl J I
-OR1, -C-R1, -C-OR1 oder -O-C-R1 (R1 = Kohlenwasserstoff-
rest) darstellen.
Das als Reaktionskomponente verwendete organische Hydroperoxid kann in verdünnter oder konzentrierter sowie gereinigter oder
ungereinigter Form eingesetzt werden. Bekanntlich können 5- bis
70-gewichtsprozentige Lösungen des Jeweiligen Hydroperoxids im entsprechenden Kohlenwasserstoff in der Regel leicht durch
Oxydation dieses Kohlenwasserstoffs hergestellt werden. Die
Isolierung der Hydroperoxide wird umso schwieriger, je mehr die Flüchtigkeit der Kohlenwasserstoffe abnimmt, \ind die Verwendung
der Lösungen als solche kann in einem solchen Falle vorzuziehen sein. Geeignete Verfahren zur Oxydation der betreffenden Kohlenwasserstoffe
sind bekannt.
109629/1946
Die nach einem, der bekannten Oxydationsverfahren gewonnenen
den
Lösungen der Hydroperoxide in/entsprechenden Kohlenwasserstoffen enthalten im allgemeinen auch einen bestimmten Anteil des durch Reduktion des Hydroperoxids gebildeten Alkohols, welcher auch teilweise zum entsprechenden Keton oxydiert sein kann. Eine Lösung von Äthylbenzolhydroperoxid in Äthylbenzol enthält somit in der Regel auch Methylphenylcarbinol und Methylphenylketon. Nach der Reaktion mit einer olefinisch ungesättigten Verbindung kann das Methylphenylketon zu Methylphenylcarbinol hydriert werden, und die Gesamtmenge des schließlich pr.e'-ronnenen Methylphenylcarbinol s kann in Styrol und gegebenenfalls weiter in Äthylbenzol umgewandelt werden.
Lösungen der Hydroperoxide in/entsprechenden Kohlenwasserstoffen enthalten im allgemeinen auch einen bestimmten Anteil des durch Reduktion des Hydroperoxids gebildeten Alkohols, welcher auch teilweise zum entsprechenden Keton oxydiert sein kann. Eine Lösung von Äthylbenzolhydroperoxid in Äthylbenzol enthält somit in der Regel auch Methylphenylcarbinol und Methylphenylketon. Nach der Reaktion mit einer olefinisch ungesättigten Verbindung kann das Methylphenylketon zu Methylphenylcarbinol hydriert werden, und die Gesamtmenge des schließlich pr.e'-ronnenen Methylphenylcarbinol s kann in Styrol und gegebenenfalls weiter in Äthylbenzol umgewandelt werden.
Im Prinzip kann jede organische Verbindung, welche mindestens eine olefinisch ungesättigte Bindung aufweist, in der vorstehend
beschriebenen Weise mit einem Hydroperoxid zur Umsetzung gebracht werden. Die olefinisch ungesättigten Verbindungen
können acyclische, monocyclisch^, bicyclische oder polycyclische
Verbindungen sowie Mono-, Di- oder Polyolefine sein. Wenn mehr als eine olefinisch ungesättigte Bindung vorhanden ist,
können diese Bindungen entweder konjugiert oder nicht-konjugiert sein. Bevorzugt eingesetzt werden olefinisch ungesättigte
Verbindungen mit 2 bis 60 G-Atomen, insbesondere 2 bis $0 C-Atomen.
Obwohl auch Substituenten, welche vorzugsweise relativ
stabil sein sollen, zugegen sein können, werden acyclische monoolefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit insbesondere
2 bis 10 G-Atomen bevorzugt. Spezielle Beispiele für diese Kohlenwasserstoffe sind Äthylen, Propylen, Isobuten, Hexen-3,
109820/1946
Octen-1 und Decen-1. Bevorzugt werden ferner monocyclisch©
•Monoolefine, wie Gyclopenten, Cyclohexen, Methylencyclohexan
oder Allylbenzol. Ein Beispiel für geeignete diolefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe ist Butadien. Wenn Substituenten
zugegen sind, sind diese z. B. Halogenatome, oder sie enthalten Sauerstoff- und Stickstoffatome gemeinsam mit Wasserstoff- und/
oder C-Atomen. Besonders bevorzugt werden sauerstoffhaltige
substituierte Kohlenwasserstoffe, wie Allylalkohol oder Crotylalkohol
sowie Diallyl- oder Phenylallyläther, Äthylmethacrylat,
Allylacetat oder Crotonaldehyd und Sojabohnen- oder Maisöl.
Oxiranverbindungen stellen bekanntlich wertvolle Materialien
dar. Viele dieser Verbindungen sind Handelsprodukte, insbesondere Olefinoxide, wie Propylenoxid. Wie z. B. aus den USA.-Patentschriften
2 815 34-3, 2 871 219 und 2 987 498 bekannt ist,
kann Propylenoxid durch Polymerisation oder Copolymerisation in wertvolle polymere Produkte umgewandelt werden. Propylenoxid
wird in technischem Maßstab herkömmlich nach dem klassischen Chlorhydrinverfahren hergestellt.
Für die Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von Oxiranverb
indungen durch Umsetzung von olefinisch ungesättigten
Verbindungen mit organischen Hydroperoxiden wurden bereits die verschiedensten Katalysatoren vorgeschlagen. Aus der USA.-Patentschrift
2 754 325 ist z. B. ein Verfahren bekannt, bei
welchem als Katalysatoren Übergangsmetalle, wie Chrom, Molybdän oder Wolfram, enthaltende Heteropolysäuren in gelöstem Zustand
eingesetzt werden. In den USA.-Patentschriften 3 350 422 und
109829/1846
3 351 635 ist die Verwendung von Lösungen von Verbindungen der
Übergangsmetalle (V, Mo, W, Ti, Nb, Ta, Re, Se, Zr, Te und U) beschrieben.
Aufgabe der Erfindung war es, ein neues katalytisches Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen durch Umsetzung von olefinisch
ungesättigten Verbindungen mit organischen Hydroperoxiden zur Verfugung zu stellen, das gegenüber den bekannten
Verfahren verbesserte Ergebnisse liefert.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein katalytisches Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen durch Umsetzung mindestens
einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit mindestens einem organischen Hydroperoxid, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Katalysator eine Organozinnverbindung,
vorzugsweise ein Hydrid, Hydroxid, Bis-oxid oder
Alkoxid, verwendet.
Als Organozinnverbindungen werden im Verfahren der Erfindung vorzugsweise Verbindungen der allgemeinen Formel I
R1 5SnX (I)
eingesetzt, in der R einen organischen G2-8-EeSt, insbesondere
entsprechenden
einen/Kohlenwasserstoffrest, bedeutet und X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, einen Alkoxidrest oder einen Rest der allgemeinen Formel II
einen/Kohlenwasserstoffrest, bedeutet und X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, einen Alkoxidrest oder einen Rest der allgemeinen Formel II
109829/1946
2100395
(II)
bedeutet, wobei E die vorstehend angegebene Bedeutung hat. Die
•Reste R können dabei gleich oder verschieden sein, weshalb die
Verbindungen der allgemeinen Formel I symmetrisch oder unsymmetrisch
sein können. Ferner können die Reste R Substituenten aufweisen, wie Halogenatome, Phenoxygruppen oder Alkoxy-
oder Carboalkoxyreste.
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Organozinnhydride sind
Trihydrocarbylzinnhydride, deren Kohlenwasserstoffreste (Hydrocarbylreste)
gleich oder verschieden und Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Alkarylreste sind, wobei jeder der drei an das Zinnatom
gebundenen Kohlenwasserstoffreste 2 bis 8 C-Atome enthalten kann. Von den Trihydrocarbylzinnhydriden werden die Triaralkyl-,
Triaryl- und Trialkarylzinnhydride, wie Tribenzyl-
oder Triphenylzinnhydrid, bevorzugt.
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Trihydrocarbylzinnalkoxide
sind Trialkylzinnalkoxide, bei denen jeder der drei an das Zinnatom gebundenen Alkylreste 2 bis 8 C-Atome und der
Alkoxidrest 1 bis 4 C-Atome aufweist. Auch Triaryl- und
Triaralkylzinnalkoxide, wie Triphenyl- oder Tribenzylzinnmethoxid,
-äthoxid, -propoxid oder -butoxid, können erfindungsgemäß mit guter Wirkung als Katalysatoren eingesetzt werden.
Beispiele für erfindungagemäß geeignete ürganozinnoxide sind
Bis-(irihydrocarbylzinn)-oxide, wie Bis-(triphenylzinn)-oxid,
109829/1946
Bis-(trimethylzinn)-oxid oder Bis-(tributylzinn)~oxid.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Trihydrocarbylzinnhydroxide
sind Triphenyl-, Tribenzyl-, Triäthyl-, Tripropyl- und Tricyclohexylzinnhydroxid. Triphenylzinnhydroxid
wird dabei bevorzugt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren Organozinnverbindungen
ist bekannt (vgl. Chemical Reviews, 60 (1960), S. "bis 539)· Triorganozinnhydroxide werden aus Organozinnhalogeniden
und wäßrigen Alkalien hergestellt. Dabei wird zweckmäßig eine Ätherlösung des Organozinnhalogenids mit wäßriger Natronoder Kalilauge oder Ammoniumhydroxid geschüttelt. Bis-oxide
v/erden nach zwei allgemeinen Verfahren hergestellt. Feuchtigkeitsempfindliche
Bis-oxide werden aus den entsprechenden Hydroxiden durch Abspaltung eines Wassermoleküls gewonnen, wozu
man das Organozinnhydroxid in den meisten Fällen bei vermindertem
Druck destilliert oder bei vermindertem Druck in einem Vakuum-Exsikkator unter Verwendung von Calciumchlorid oder
Phosphorpentoxid als Trockenmittel erhitzt. Bis-oxide, welche
Hydroxy!verbindungen
nicht leicht in umwandelbar sind, können durch Umsetzung des geeigneten Organozinnhalogenids mit wäßrigen Alkalien
hergestellt werden. Organozinnalkoxide können durch Umsetzung
eines Organozinnhalogenids mit dem Natriumsalz des gewünschten Alkoxids gewonnen v/erden. Zur Herstellung von Organozinnhydriden
knnn man entweder eine Organozirin-Natrium -Verbindung
mit Ammoniumchlorid oder -bromid in flüssigem Ammoniak
umsetzen oder die Organozinnhalogenide mit Lithiumaluminium-
109829/1946
hydrid reduzieren.
Es wird angenommen, daß der Zinnkatalysator im Verfahren der Erfindung in situ zu Peroxiden der allgemeinen Formel III
E-O-O-SnR1 3- (III)
umgewandelt wird, wobei R und R die vorstehend angegebene
achließen,
Bedeutung haben. Daraus kann man. / daß man die Zinnperoxide
der allgemeinen Formel III auch in einer getrennten Ver fahrensstufe herstellen und als solche im Verfahren der Erfin
dung einsetzen könnte.
Bei der im Verfahren der Erfindung stattfindenden Epoxydierungsreaktion
kann das Molverhältnis der eingesetzten olefinisch ungesättigten Verbindung zum Hydroperoxid innerhalb eines breiten
Bereichs liegen. Beide Reaktionskomponenten können in einem Überschuß bis 100 : 1, bezogen auf die andere Komponente, eingesetzt
werden. Im allgemeinen werden Molverhältnisse der olefinisch ungesättigten Verbindung zum Hydroperoxid von etwa 50 ι
1 bis etwa 1 : 10 und vorzugsweise von etwa 20 : 1 bis etwa 1 : 1 angewendet.
Im allgemeinen wird das Verfahren der Erfindung in der flüssigen
Phase durchgeführt, wobei Lösungs- und/oder Verdünnungsmittel
verwendet werden, die bei der Reaktionstemperatur und dem entsprechenden Druck flüssig und ferner gegenüber den Reaktionskomponenten sowie den Uinsetzungsprodukten im wesentlichen inert
109829/1846
sind. Die Gegenwart reaktiver Materialien, wie Wasser, wird zweckmäßig vermieden. Ein wesentlicher Anteil des Lösungsmittels
kann aus den in der Hydroperoxidlösung vorhandenen Materialien
bestehen. Beispiele für bevorzugte zusätzliche Lösungsmittel sind einkernige aromatische Verbindungen, wie Benzol, Toluol,
Chlorbenzol, Brombenzol oder o-Dichlorbenzol, sowie Alkane, wie
Octan, Dekan oder Dodekan. Es kann jedoch auch ein Überschuß der olefinisch ungesättigten Reaktionskomponente gemeinsam mit
dem Lösungsmittel, das mit dem Hydroperoxid eingeführt wird, als Reaktions-Lösungsmittel dienen, so daß keir.^ Zugabe weiterer
Lösungsmittel erforderlich ist. In den meisten Fällen wird jedoch zusätzliches Lösungsmittel verwendet. Die Gesamt-Lösungsmittelmenge
kann 20 Mol pro Mol Hydroperoxid betragen.
Im Verfahren der Erfindung findet die Reaktion im allgemeinen bei mäßigen Temperaturen und Drücken statt. Im allgemeinen
wird bei Temperaturen von O bis 2000G und vorzugsweise von 25
bis 200°C gearbeitet. Der genaue Druck ist unkritisch, sofern er dazu ausreicht, das Eeaktionsgemisch im flüssigen Zustand zu
halten. Atmosphärendruck kann genügen; im allgemeinen sind Drücke von 1 bis 1OO Atm. geeignet.
Nach Beendigung der Reaktion wird das erhaltene Gemisch aufgetrennt
und die dabei gewonnenen Produkte werden nach herkömmlichen Verfahren, wie fraktionierende Destillation, selektive
Extraktion oder Filtration, isoliert. Das Lösungsmittel, der Katalysator und gegebenenfalls nicht-umgesetztes Olefin oder
Hydroperoxid können zur Weiterverwendung zurückgeführt werden.
1 09829/19 4 6
Die Beispiele erläutern die Erfindung. ·
Es werden mehrere Organozinnverbindungen in Anteilen von jeweils
1 g zur Umsetzung von 42 gOcten-1 mit 5,5 g tert.-Butylhydroperoxid
bei Rückflußbedingungen eingesetzt. Aus Tabelle'I sind die Reaktionsdauer, der Hydroperoxid-Umwandlungsgrad und
die Epoxid-Selektivität ersichtlich.
I | Tabelle I | Epoxid- Selektivität, % |
|
Epoxidierung | von Octen-1 in | 66 | |
Katalysator | Reaktions dauer, h |
Gegenwart von Organozinnverbindungen | 50 |
(PhCH2),SnOH | *) 2 | Hydrop eroxid- Umwandlungsgrad, % |
50 |
Bu5SnOOH5 ♦♦) | H- | 12,1 | 48 |
BuxSnH | M- | 15,0 | 10 |
Ph5SnOH | 4 | 19,0 | |
BuxSnOSnBu, | 4 | 51., 0 | |
*) Ph β Phenylgruppe | 14,0 | ||
**) Bu « Butylgruppe | |||
109829/ 1.946
Triphenylzinnhydroxid wird als Katalysator bei der Epoxydierung
mehrerer olefinisch ungesättigter Verbindungen mit tert.-Butylhydroperoxid
eingesetzt. Die Epoxydierung wird bei Rückflußbedingungen durchgeführt. Aus Tabelle II sind die Reaktionsdauer,
die Anteile der Reaktionskomponenten, der Hydroperoxid-Umwandlungsgrad
und die Epoxid-Selektivität ersichtlich.
109829/1646
EpoxydierunK von Olefinen in | Seaktions- dauer, h |
1 | Tabelle | II | ') Olefin | Hydroperoxid | Hydroper- oxid-Umwand- lungsgrad, |
Katalysator | |
Olefin | 1 | 1 | 42 | 5,5 | 17,0 | Epoxid- Selektivität, |
|||
Octen-1 | Gegenwart von diphenyl zinnhydroxid als | 65 | |||||||
2 | Menge der Keaktionskomponenten, g | 42 | '5,5 | 24,8 | |||||
—Λ O iD |
Octen-1 | 2,3-Dimethyl- buten-2 1 |
PluSnOH« | 21 | 5,5 | 11,2 | 79 | ||
CD | Cyclohexen | 2,0 | 42 | 5,5 | 11,8 | ' 54 | |||
Allylalkohol | 20 | 10,0 | 35,0 | 70 | |||||
CD | 2,0 | 41 | |||||||
OO | 1,0 | ||||||||
1,0 | |||||||||
1,0 | |||||||||
·) Ph ■ Phenylgruppe
ο ο co co cn
Claims (1)
- Patentansprüche1. / Katalytisches Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen durch Umsetzung mindestens einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit mindestens einem organischen Hydroperoxid, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator eine Organozinnverbindung, vorzugsweise ein Hydrid, Hydroxid, Bis-oxid oder Alkoxid, verwendet.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Organozinnverbindung die allgemeine Formel I .(I)besitzt, in der die Re?te R gleich oder verschieden sind und gegebenenfalls substituierte organische Co-Q-Reste, vorzugsweise Kohlenwasserstoffreste, bedeuten und X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, einen Alkoxidrest oder einen Rest der allgemeinen Formel II I-OSnR1, (II)bedeutet, in der die Reste R die vorstehend angegebene Bedeutung haben.5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R durch Halogenatome, Phenoxygruppen oder Alkoxy- oder Carboalkoxyreste substituiert sind.109829/19464. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß man ein Trihydrocarbylzinnalkoxid verwendet, dessen Alkoxidrest 1 bis 4 C-Atome aufweist.5· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen Formel I Triphenylzinnhydroxid ist.6. Verfahren nach Anspruch 1 bi's 5» dadurch gekennzeichnet, daß man als olefinisch ungesättigte Verbindung Propylen und als Hydroperoxid tert.-Butylhydroperoxid oder Äthylbenzolhydroperoxid einsetzt.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß man als olefinisch ungesättigte Verbindung Allylalkohol einsetzt.8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß man ein Molverhältnis der olefinisch ungesättigten Verbindung zum Hydroperoxid von etwa 50 : 1 bis etwa 1 : 10, vorzugsweise etwa 2 : 1 bis etwa 1:1, anwendet und daß man es in Gegenwart eines Lösungs- und/oder Verdünnungsmittels, vorzugsweise einer einkernigen aromatischen Verbindung oder eines Alkans, durchführt.109829/1946
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US184770A | 1970-01-09 | 1970-01-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2100385A1 true DE2100385A1 (de) | 1971-07-15 |
Family
ID=21698110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712100385 Pending DE2100385A1 (de) | 1970-01-09 | 1971-01-07 | Katalytisches Verfahren zur Her stellung von Oxiranverbindungen |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS544921B1 (de) |
BE (1) | BE761026A (de) |
BR (1) | BR7100096D0 (de) |
CH (1) | CH557342A (de) |
DE (1) | DE2100385A1 (de) |
ES (1) | ES387067A1 (de) |
FR (1) | FR2075277A5 (de) |
GB (1) | GB1276637A (de) |
IE (1) | IE34863B1 (de) |
NL (1) | NL145236B (de) |
NO (1) | NO132096C (de) |
SE (1) | SE365510B (de) |
ZA (1) | ZA7175B (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4093636A (en) | 1973-06-14 | 1978-06-06 | Rhone - Poulenc Industries | Epoxidation of olefinic compounds |
US4374259A (en) * | 1978-06-29 | 1983-02-15 | Texaco Development Corporation | Process for converting substituted ethylene carbonates into substituted ethylene oxides using tin catalysts |
US8235844B2 (en) | 2010-06-01 | 2012-08-07 | Adams Golf Ip, Lp | Hollow golf club head |
US8827831B2 (en) | 2010-06-01 | 2014-09-09 | Taylor Made Golf Company, Inc. | Golf club head having a stress reducing feature |
US8821312B2 (en) | 2010-06-01 | 2014-09-02 | Taylor Made Golf Company, Inc. | Golf club head having a stress reducing feature with aperture |
-
1970
- 1970-11-23 SE SE15829/70A patent/SE365510B/xx unknown
- 1970-12-30 BE BE761026A patent/BE761026A/nl unknown
-
1971
- 1971-01-07 ES ES387067A patent/ES387067A1/es not_active Expired
- 1971-01-07 NL NL717100141A patent/NL145236B/xx not_active IP Right Cessation
- 1971-01-07 FR FR7100314A patent/FR2075277A5/fr not_active Expired
- 1971-01-07 BR BR9671A patent/BR7100096D0/pt unknown
- 1971-01-07 ZA ZA710075A patent/ZA7175B/xx unknown
- 1971-01-07 CH CH28371A patent/CH557342A/de not_active IP Right Cessation
- 1971-01-07 JP JP71133A patent/JPS544921B1/ja active Pending
- 1971-01-07 DE DE19712100385 patent/DE2100385A1/de active Pending
- 1971-01-07 IE IE12/71A patent/IE34863B1/xx unknown
- 1971-01-07 GB GB824/71A patent/GB1276637A/en not_active Expired
- 1971-01-07 NO NO7142A patent/NO132096C/no unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA7175B (en) | 1972-02-23 |
NO132096C (de) | 1975-09-17 |
BR7100096D0 (pt) | 1973-04-05 |
FR2075277A5 (de) | 1971-10-08 |
CH557342A (de) | 1974-12-31 |
GB1276637A (en) | 1972-06-07 |
NL7100141A (de) | 1971-07-13 |
IE34863B1 (en) | 1975-09-03 |
BE761026A (nl) | 1971-06-30 |
IE34863L (en) | 1971-07-09 |
NL145236B (nl) | 1975-03-17 |
SE365510B (de) | 1974-03-25 |
NO132096B (de) | 1975-06-09 |
ES387067A1 (es) | 1973-05-01 |
JPS544921B1 (de) | 1979-03-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2062293A1 (de) | ||
DE3027349A1 (de) | Verfahren zur katalytischen epoxydation von olefinen | |
DE2015503C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen | |
WO1996020788A1 (de) | Epoxiden durch oxidation von olefinen mit luft oder sauerstoff | |
DE2100385A1 (de) | Katalytisches Verfahren zur Her stellung von Oxiranverbindungen | |
DE2131440A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen durch Epoxydieren von Olefinen mit Hydroperoxiden | |
DE2101422A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Athylenpolymerisaten | |
DE2101391A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Athylenpolymerisaten | |
DE2605041A1 (de) | Verfahren zur epoxydation von olefinen | |
DE1543001C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Epoxyden | |
DE2949847A1 (de) | Verfahren zur herstellung von carbonylverbindungen durch oxidation von olefinen | |
DE1914572A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsaeuren | |
EP0000534B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinyloxiranen | |
DE2102393A1 (de) | Verfahren zur Durchführung von organischen Reaktionen | |
DE2229015C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxiranverbindungen in Gegenwart eines homogenen titanhaltigen Epoxidationskatalysators | |
DE2231678A1 (de) | Verfahren zur katalytischen epoxidierung von olefinen | |
DE1219935B (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkanen, Alkanolen, Acetalen oder Carbonsaeuren nach dem Grignardverfahren | |
DE3340586A1 (de) | Verfahren zur hydroxylierung von olefinen | |
DE1568764C3 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Isopren und eines Epoxyds oder eines Acrylate oder eines Oxims | |
DE1568774A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Epoxyden | |
DE1568763C3 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Isopren und eines Epoxyds oder eines Acrylate oder eines Oxims | |
DE1518996A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Epoxyden | |
DE2026043A1 (de) | ||
EP0282708A1 (de) | Verfahren zur katalytischen Epoxidation von Olefinen mit Wasserstoffperoxid | |
DE1568001C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Epoxyden |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
OHN | Withdrawal |