DE209987C

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Publication number: DE209987C
Application number: DENDAT209987D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 209987 KLASSE 4^£ GRUPPE

JOHANN H. BASTIANS und MAX REININGER in MÜNCHEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1907 ab.

Es sind bereits Schlauchkupplungen bekannt, bei denen beim Öffnen ein Schließen und beim Schließen ein Öffnen der Leitung stattfindet. Es wird dieses dadurch erreicht, daß in den beiden Kupplungsköpfen bekannter Art höhle Hahnkegel angeordnet sind, die miteinander derart gekuppelt werden, daß gewissermaßen ein einziger Hahn entsteht.

Die mechanische Verbindung der Kupplungsköpfe ist bajonettverschlußartig und ebenfalls bekannt. Diese Art Kupplungen besitzt aber den Übelstand, daß, sobald die mechanische Verbindung der beiden Kupplungshälften ihren Anfang nimmt, sich auch schon die Luftkanäle öffnen und die Luft die in Betracht kommenden Kupplungsteile mit großer Gewalt aneinanderdrückt, wodurch der Kupplungsvorgang sehr erschwert wird.

Bei der neuen Kupplung soll dem Übel-

ao stand dadurch abgeholfen werden, daß die in den Kupplungsköpfen angeordneten Hahnküken derart ausgebildet sind, daß sie die mechanische Verbindung der Kupplungsköpfe ermöglichen, ohne daß die Luft auf die Dreh- bzw. Kupplungsbewegung einwirken kann.

Auf der Zeichnung ist die Kupplung in Fig. ι bis 6 dargestellt. Gehäuse 1 mit röhrenförmiger Verlängerung 2 zur Verbindung mit dem Schlauch h'at die bereits bekannte Form; 3 ist ein hahnkükenartiger Kegel, der jedoch nicht zum direkten Öffnen eines K anales verwendet wird, sondern der durch seine Drehung eine Ventilplatte bewegt, wodurch der Luftdurchgang geöffnet oder geschlossen wird. Gummiring 4 wird durch Metallring 5, der stets gemeinsam mit der Ventilplatte 6 unter der Wirkung von Feder 7 steht, festgehalten. Druckring 5 hat Nasen 8 (Fig. 4 und 5), die in Nuten 9 von Kegel 3 passen, so daß derselbe die Drehungen von Kegel 3 mitmachen muß. Ferner hat Ring 5 noch Aussparungen 10 (Fig. 4). Die Ventilplatte besteht aus der Gummiplatte 11, einer Platte 12 mit Nocken 13 (Fig. 6) und der Führungsplätte 14. Platten 12 und 14 sind unverrückbar miteinander verbunden, z. B. durch Vierkantansatz 15 und Mutter 16. Die Führungsplatte 14 hat ebenfalls zwei Nasen 17 und 18, welche in Nuten ig und 20 von Gehäuse 1 passen, so daß sich die Ventilplatte wohl auf und ab bewegen, jedoch nicht drehen kann. Deckelmutter 21 schließt Gehäuse 1 ab. Kegel 3 trägt nun noch das Verbindungsstück 22; dieses ist mittels Gewinde aufgeschraubt und durch drei Stellschrauben 23, 24, 25 (Fig. 2) gegen Verdrehen gesichert und trägt einen Lappen 26 und eine Klaue 27. Klaue 27 trägt einen Anschlagstift 28. Gehäuse 1 hat zwei Anschläge 29 und 30 und eine segmentförmige Schutzplatte 31, ferner im Innern Nuten 32, damit die Luft besser hinter das Ventil treten kann.

Der Arbeitsvorgang beim Kuppeln ist folgender: Beim Zusammenlegen von zwei glei-

chen Kupplungsköpfen greifen die Lappen 26 in die Klauen 27. Die Kegel 3 sind dadurch sowohl in der Drehrichtung als in der Achsenrichtung unverschiebbar verbunden. Werden nun die rohrförmigen Verlängerungen 2 mit den Schläuchen nach aufwärts geführt, so bleiben die zusammengekuppelten ■ Kegel 3 stehen, und die Gehäuse 1 bewegen sich um dieselben. Hierdurch werden die Nocken 13 aus den Aussparungen 10 der Ringe 5 herausgedrückt, und Ventilplatte 6 hebt sich, wie Fig. 3 zeigt, vom Sitze ab.

Der Drehweg ist durch Anschlag 29 begrenzt; Klaue 27, welche Lappen 26 aufgenommen hat, sitzt nun unter der segmentförmigen Schutzplatte 31: Für die Kupplung in der Drehrichtung beim Öffnen dient der Anschlagstift 28; beim Schließen ist ein besonderer Anschlag in der Drehrichtung nicht erforderlich, weil die im Innern befindliche Luft Lappen und Klauen aneinanderdrückt und die Reibung groß genug ist, die Kupplung bis zum Anschlag 30 (Fig. 2) zurückzudrehen. In dieser Stellung geht auch die Ventilplatte 6 infolge der Federwirkung 7 auf ihren Sitz zurück.

Die nun noch im Gehäuse zwischen den zwei Ventilplatten befindliche gespannte Luft kann durch eine kleine öffnung 33 (Fig. 2 punktiert) austreten. Sobald in dieser Stellung die Kupplung nicht mehr unter Druck steht, läßt sich leicht die weitere Drehung um die Klauen vollziehen. Anstatt des Abschlusses durch eine Ventilplatte kann auch Kegel 3 direkt als Hahnküken ausgebildet werden, wodurch ein öffnen und Schließen des Luftdurchganges erfolgen kann. Anschlag 29 dient auch noch dazu, für den Fall, daß die Kupplungsköpfe gewaltsam auseinandergerissen werden, eine Drehbewegung in die geschlossene Stellung, d. h. ein Schließen der Leitung zu verhindern.

Claims

Patent-Anspruch:

Schlauchkupplung für Druckleitungen, bei welcher ein selbsttätiges Öffnen und Schließen der Leitung stattfindet, ohne daß das Druckmittel beim Kupplungsvorgang hinderlich wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein in ein Gehäuse eingeschliffener Kegel (3), der entweder durch Ausbildung als Hahnküken oder in Verbindung mit einer Ventilplatte (6) den Durchgang öffnet bzw. abschließt, ein Verbindungsstück (22) mit Lappen (26) und Klauen (27) trägt, durch die die Kupplung bewirkt wird, während das Öffnen bzw. Schließen der Leitung durch Drehen der Gehäuse um die gekuppelten Kegel erfolgt. '

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.